DE4406538A1 - Leiterplatten-Prüfeinrichtung mit Prüfadapter und Verfahren zum Einstellen desselben - Google Patents
Leiterplatten-Prüfeinrichtung mit Prüfadapter und Verfahren zum Einstellen desselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leiterplatten-Prüfeinrichtung mit
einem Prüfstiftadapter und ein Verfahren zum Einstellen desselben. Diese
Technik dient zum Anschließen des regelmäßigen Kontakt-Grundrasters
einer elektronischen Prüfvorrichtung für ein- oder mehrlagige platten
förmige Verdrahtungsträger wie Leiterplatten, Keramiksubstrate und
dergleichen an die nicht notwendig rastergebundenen Kontaktpunkte der zu
prüfenden Leiterplatte (Verdrahtungsträger, Prüfling), wobei diese Kontakt
punkte in Form von sehr kleinen und sehr dicht angeordneten metallischen
Kontaktflächen ("pads") auf einer oder beiden Oberflächen des Prüflings für
SMD-Komponenten und/oder in Form von Kontaktbohrungen (Durchkon
taktierungen) für "bedrahtete" Komponenten vorliegen. Die Leiterplatten
sind bei der hier zur Debatte stehenden Prüfung in aller Regel noch nicht mit
solchen aktiven elektrischen/elektronischen Komponenten bestückt. In
diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die zur Zeit
bevorzugten Adapter sogenannte Prüfstiftadapter mit Prüfstiften darin sind,
die in den hier in Rede stehenden Leiterplatten-Prüfeinrichtungen sowohl
zum einseitigen wie auch zum zweiseitigen Prüfen von Leiterplatten
eingesetzt werden. Allerdings sind auch andere "Kontaktelemente" als
Prüfstifte denkbar, so z. B. sogenannte "Vertikalleiterplatten", also z. B.
Gummimatten mit darin fein verteilten, senkrecht zur Oberfläche angeord
neten Kontaktdrähten oder ähnliche, etwa durch lokale Druckbeanspru
chung in diesem Bereich leitfähig werdende elastische Matten, wie sie im
Stand der Technik bekannt sind.
Bei der Prüfung von unbestückten Leiterplatten wurde die Grenze der
Testbarkeit in der Vergangenheit im wesentlichen von der Konfigurations
möglichkeit der Kontakt-Prüfstifte im Adapter und von der Kontaktdichte
des Anschlußfeldes (Grundrasters) der Leiterplattenprüfeinrichtung
bestimmt. Im Zuge der weiter zunehmenden Miniaturisierung der
elektronischen Bauteile schrumpften allerdings die elektrischen Leiter
bahnen und Kontaktpunkte und deren Dichte auf den zu testenden
Leiterplatten mit jedem Jahr weiter. Gleichzeitig mußte die Größe der Panele
für die Fertigung im Nutzen auf die relativ großen Standardformate erhöht
werden, d. h. die Standardformate enthalten eine Anzahl von identischen
Leiterplatten oder gedruckten Schaltungen, um auf diese Weise die
Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung derselben zu optimieren.
Hierbei tritt in immer zunehmenderem Maße das Problem auf, daß die
Prüfstifte im Trägerkörper des Adapters nicht genau genug zu den
Anschlußstrukturen (-flächen, -pads, -bohrungen) auf der Leiterplatte
positioniert werden können. Als Resultat ergeben sich häufig fehlende
und/oder falsche Kontaktstellen. Diese Fehlkontaktierungen machen einen
zuverlässigen elektrischen Test dieser Leiterplatten äußerst schwierig oder
sogar unmöglich.
Die Ursachen für diese Problematik liegen (wenn auch mit kleinerem
Anteil) im Adapter und vor allen Dingen im Prüfling selbst. Der Einfluß des
Adapters auf die Abweichung der Kontaktpunkte vom Sollwert ergibt sich
sowohl aus den Toleranzen bei der Herstellung der verschiedenen Kompo
nenten des Adapters als auch aus dem erforderlichen Spiel zwischen z. B.
den Prüfstiften und den dafür vorgesehenen Führungen (z. B. eine Anzahl
von gebohrten Plexiglasplatten als dem Trägerkörper) des Adapters:
Hierbei bedeutet "mil" ein Tausendstel Zoll - dieses Längenmaß hat sich in
der Leiterplattenindustrie weitgehend durchgesetzt.
Der Einfluß der Temperatur bei der Herstellung und Nutzung des Adapters
läßt sich durch klimatechnische Maßnahmen relativ einfach begrenzen;
diese können also für die weitere Betrachtung vernachlässigt werden.
Viel schwieriger beherrschbar sind die Abweichungen der geometrischen
Strukturen auf dem Prüfling, also der zu prüfenden Leiterplatte. Diese Ab
weichungen teilen sich auf in relative Lageverschiebungen des ganzen Bil
des, die auf Registrierfehler beim Belichtungsvorgang zurückzuführen sind,
und auf Verzerrungen innerhalb des Bildes, die durch irreversible
thermische Prozesse des Prüflings oder des zur Belichtung der gedruckten
Schaltung verwendeten Films entstanden sind. Aufgrund der Reihenfolge
der Produktionsprozesse (Bohren, Belichten, Heißverzinnen etc.) gibt es
mindestens vier voneinander unabhängige Fehlerquellen für die genaue
Lage der Leiterbahnen und Anschlußpunkte auf der Leiterplatte, d. h. es
müssen die Bohrungen in der Leiterplatte, die Oberflächenstruktur der
Unterseite, die Oberflächenstruktur der Oberseite und die Außenkontur als
vier voneinander unabhängige Globalstrukturen angesehen werden: Jede
dieser Globalstrukturen besitzt in sich über die Gesamtgeometrie des
Nutzens eigene Verzerrungs- /Verzugseigenschaften. Die Orientierung der
Globalstrukturen untereinander läßt sich durch eine Verschiebung/Verzer
rung in X- und Y-Richtung und eine Drehung beschreiben. Für die einzelne
Leiterplatte im Panel können dabei die Verzerrungen mit hinreichender
Genauigkeit als reine Verschiebungen und Drehungen dargestellt werden.
Typisch wird heute eine "gemischte Technologie" verwendet. Bei dieser sind
sowohl bedrahtete Komponenten zum Anschluß an Kontaktbohrungen als
auch oberflächenmontierbare (SMD-)Komponenten zum Anschluß an
Kontaktflächen oder Pads auf einer Leiterplatte vorgesehen. Die Notwendig
keit für diese gemischte Technologie liegt darin begründet, daß eine Reihe
von elektronischen Komponenten, wie z. B. Prozessoren in hochpoligen
PGA′s (Pin Grid Arrays) in oberflächenmontierbarer Form nicht erhältlich
sind. Ebenso führen wirtschaftliche Erwägungen oder andere technische
Randbedingungen zu dieser gemischten Technologie.
Die für reine Oberflächenmontage hergestellten Leiterplatten lassen sich über
konische Fangstifte ausrichten, für die manuell oder optisch die optimale
Lage bestimmt wurde. Diese Art der Ausrichtung versagt aber bei einem
großen Teil der heute verwendeten Leiterplatten mit der vorgenannten ge
mischten Technologie, weil die große Anzahl der zur Kontaktierung der
Kontaktbohrungen vorgesehenen konischen Prüfstifte/Kontaktelemente
den Prüfling beim Andrücken des Prüflings ungewollt wieder an eine falsche
Stelle verschieben, also die Einstellwirkung von z. B. zwei Fangstiften wieder
zunichte macht.
Die beigefügte Fig. 1 der Zeichnung zeigt die theoretisch beabsichtigte Anord
nung von Kontaktelementen oder Prüfstiften beim doppelseitigen Testen
einer Leiterplatte B, die mittels einer herkömmlichen Adaptierungstechnik
geprüft wird. Dabei wird die Leiterplatte von Fangstiften T in Position gehal
ten und im Bereich von durchmetallisierten Kontaktbohrungen von relativ
massiven Stiften H und im Bereich von sehr kleinen, eng angeordneten
Kontaktflächen oder Pads auf der Plattenoberseite von dünnen, sehr eng
angeordneten Stiften S kontaktiert.
Fig. 2 zeigt die sich tatsächlich aufgrund von unvermeidbaren Fabrikations
ungenauigkeiten beim Herstellen der Fangstifte und der Prüfstifte und der
zu prüfenden Leiterplatte B ergebende Fehlausrichtung einer mehr oder
weniger großen Zahl von Stiften S im Verhältnis zu den ihnen zugeord
neten sehr kleinen Kontaktflächen für SMD-Bauteile mit der Folge von
entsprechend fehlerhaften Kontaktierungen der Prüfstifte S bei der
Verwendung der herkömmlichen Adaptierungstechnik: Da die Bohrungen
in der Leiterplatte B (zur Ausbildung der mindestens zwei Fangbohrungen
für die Fangstifte T und der meist sehr zahlreichen Durchkontaktierungen
für die Prüfstifte H) in einem anderen Arbeitsgang hergestellt werden als die
"gedruckte Schaltung" einschließlich der Kontaktflächen für die SMD-
Komponenten, läßt es sich in der Praxis bei hinreichender Miniaturisierung
der Anschlußstrukturen auf der zu prüfenden Leiterplatte ß′ nicht vermei
den, daß die Bohrungen bzw. die gedruckte Schaltung mit den Kontakt
flächen relativ zueinander eine ins Gewicht fallende ungewollte Verschie
bung erleiden, die zu der in Fig. 2 gezeigten Fehlkontaktierung einer oder
mehrerer Kontaktflächen für SMD-Komponenten durch die Stifte S führt,
was entsprechende Meßfehler beim Testen der Leiterplatte B bei Verwen
dung der herkömmlichen Adaptierungstechnik nach sich zieht. Die voran
stehend erläuterte Fehlkontaktierung wird aber nicht nur durch die mög
liche Fehlausrichtung der Bohrungen zu der gedruckten Schaltung, sondern
zum großen Teil auch dadurch verursacht, daß aufgrund des Produktions
prozesses zur Herstellung der gedruckten Schaltung diese im Ergebnis von
der theoretisch vorgegebenen bzw. gewollten Lage und Dimension abweicht,
d. h. in sich verzogen oder verzerrt oder schief auf die Platte B aufgebracht
wird. Nachdem aber die Führungsbohrungen für die Stifte T, H und S in der
Platte TF oder BF (TF = "Top Fixture" - oberer Adapter; BF = "Bottom
Fixture" - unterer Adapter; S = "SMD-Probe - Prüfstift für SMD-Pads; H =
Hole-Probe - Prüfstift für Kontaktbohrungen) nicht unter Berücksichtigung
solcher sich zufällig einstellender Abweichungen hergestellt werden können
und/oder selbst in ihrer Lage gewissen Streuungen/Toleranzen unterworfen
sind, wird klar, daß es bei dieser herkömmlichen Adaptierungstechnik mit
zunehmender Miniaturisierung der zu prüfenden Leiterplatten und mit der
zunehmenden Dichte insbesondere der Kontaktflächen oder Pads für die
SMD-Bauteile immer schwieriger oder sogar unmöglich wird, eine aus
reichend genaue Kontaktierung der zu prüfenden Leiterplatten in allen
Kontaktpunkten zugleich zu erreichen.
Eine weitere Ursache für die bei der herkömmlichen Adaptierung häufig zu
beobachtende Fehlkontaktierung der zu prüfenden Leiterplatten trotz der
(vermeintlichen) Festlegung derselben auf eine vorgegebene Position durch
die Fangstifte T ist darin begründet, daß beim Andrücken der Leiterplatte im
Zuge des Prüfvorganges auf die möglicherweise sehr zahlreichen Prüfstifte H
letztere unter Umständen die an sich vorgesehene und gewollte Ausricht
wirkung der Fangstifte einfach zunichte machen: Da selbstverständlich die
genaue Position der einzelnen mit einer Kegelspitze versehenen Prüfstifte H,
die in die Bohrungen der Durchkontaktierungen eingreifen, auch gewissen
Schwankungen unterworfen ist, und zwar nicht nur in bezug auf die
jeweilige Lage der die Stifte H aufnehmenden Bohrungen, sondern auch
aufgrund der keineswegs immer genau mittig angeordneten Kegelspitzen
dieser Stifte H, kann es durchaus vorkommen, daß die tatsächliche Lage der
Leiterplatte B im angedrückten Zustand der Leiterplatte für den Prüfvorgang
sehr viel mehr von der großen Masse der Prüfstifte H als von den meist zwei
Fangstiften T bestimmt wird und somit auch eher zufällig ist.
Eine Lösung für dieses Problem wird anhand von Fig. 3 erläutert, die eine
mögliche Ausführungsform der Erfindung anhand eines Ausschnittes aus
einer Leiterplatten-Prüfeinrichtung mit einem neuartigen Prüfstiftadapter
auf der Ober- und Unterseite eines Prüflings B zeigt. Diese Lösung benutzt
mehrere, z. B. in verschiedene Ebenen unterteilte, auf jeweils einer Seite des
Prüflings B angeordnete Abschnitte der Trägerkörper z. B. in Form von
Adapterplatten, die unabhängig voneinander relativ zum Prüfling innerhalb
beschränkter Bereiche relativ zum Prüfling frei positionierbar sind: Die Fig.
3 zeigt somit das Wesen der neuartigen Adaptierungstechnik, die sich vor
allem dadurch auszeichnet, daß die Prüfstifte S für die Kontaktierung der
sehr kleinen und dicht angeordneten Oberflächenkontakte von SMD-
Bauteilen auf der Leiterplatte in Bohrungen in einem Abschnitt des
Führungskörpers (also z. B. in einer Adapterplatte) BF bzw. TF geführt sind,
der (die) gegenüber den Prüfstiften H und den Fangstiften T und somit zum
Prüfling um ein wesentliches Maß parallel zur Leiterplattenebene
verschieblich ist, wobei dieses Maß mindestens der größten zu erwartenden
Fehlausrichtung der Prüfstifte S von den ihnen zugeordneten Oberflächen
kontakten der zu prüfenden Leiterplatte entsprechen muß.
Für die Beabstandung der verschiedenen Abschnitte des Trägerkörpers (z. B.
der Führungsplatten eines Prüfstiftadapters) bietet sich dabei eine Reihen
folge an, die sowohl den Genauigkeitsanforderungen an die davon geführten
Prüfstifte als auch den mechanischen Stabilitätseigenschaften derselben
Rechnung trägt: Die schlankeren und damit flexibleren Prüfstifte für den
Anschluß an die Kontaktflächen oder Pads werden in dem der jeweiligen
Leiterplatte nächstliegenden Abschnitt des Trägerkörpers (Führungsplatte
des Prüfstiftadapters) geführt, denn die Positionierung dieser Kontaktele
mente/Prüfstifte F erfordert aufgrund der hohen Kontaktdichte dieser
kleinen Kontaktflächen und der hohen Flexibilität der dünnen Prüfstifte die
größte Genauigkeit.
Für die zum Anschluß an die Bestückung mit bedrahteten Komponenten
vorgesehenen Kontaktelemente werden Bohrungen/Freistellungen
verwendet, deren Dimensionen soweit erweitert sind, daß eine laterale
Bewegung dieser Kontaktelemente innerhalb der erforderlichen Toleranzen
möglich ist. Die große Stabilität dieser typisch stabileren Kontaktelemente in
Verbindung mit der Selbstzentrierung der konischen Spitzen in den
Bohrungen des Prüflings läßt die Führung über einen unabhängigen, weiter
entfernten Abschnitt des Trägerkörpers ohne Probleme zu. Die auf der
jeweiligen Leiterplattenseite diesen zweiten Abschnitt des Trägerkörpers
notwendigerweise durchdringenden Kontaktelemente für die "Pads" werden
analog durch vergrößerte Bohrungen/Freistellungen geführt, so daß eine
unabhängige Feinpositionierung möglich ist.
Für die Positionierung des Prüflings im Adapter werden im allgemeinen
Fangbohrungen verwendet, die gleichzeitig mit dem normalen Bohrprozeß
für Durchkontaktierungen oder Komponentenbohrungen hergestellt
werden. Für diesen Fall ist es erforderlich, die für die Vorzentrierung beim
manuellen oder automatischen Einlegen der zu prüfenden Leiterplatte
erforderlichen Ausrichtmittel (z. B. Fangstifte) auf der gleichen Trägerplatte
zu positionieren, wie sie für die Kontaktierung der Anschlüsse für
bedrahtete Komponenten verwendet wird. Dies ist dann möglich, wenn alle
Bohrungen der Leiterplatte einschließlich der Fangbohrungen eine gemein
same Verzugs- und Versatzstruktur aufweisen.
In Ausnahmefällen werden die Fangbohrungen mit dem Fräsen der Außen
kontur als letzter Produktionsschritt erstellt. In diesem Falle kann es nötig
sein, für die Positionierung noch einen weiteren Trägerkörper-Abschnitt
vorzusehen, der unabhängig von den übrigen Abschnitten relativ zum
Prüfling positionierbar ist.
In jedem Falle ist es sehr empfehlenswert, für die Führung der "Fangstifte"
eine stabil eingepreßte Hülse zu verwenden. Eine solche, typischerweise bis
nahe zum Prüfling reichende Hülse verhindert ein seitliches Auslenken/
Verbiegen dieses Ausrichtmittels (Fangstifts) trotz des nötigen Spiels für die
normalerweise durch eine Feder unterstützte Vertikalbewegung des Fang
stiftes.
Die in der Vergangenheit in Ausnahmefällen aus Genauigkeitsgründen mit
der Außenkontur erstellten Fangbohrungen weisen zwar aufgrund der
fehlenden Durchkontaktierungshülse theoretisch eine bessere Genauigkeit
auf, dennoch ist die Benutzung von durchkontaktierten Fanglöchern zu
empfehlen, weil der Gesamtaufwand beim Testen reduziert wird und das
Kollektiv der vielen für die Kontaktierung der Anschlüsse für bedrahtete
Komponenten benutzten Kontaktelemente mit typisch konischer Spitze eine
wesentliche bessere Zentrierung ermöglicht. Hier wirkt das Gesetz der
großen Zahl, welches für die gesamte Positioniergenauigkeit den Mittelwert
der durch Fertigungstoleranzen bedingten Verteilungshäufigkeit um den
Sollwert der Positionierung bewirkt. Mathematisch ergibt sich als wahr
scheinliche Abweichung der statistische Fehler des Mittelwerts. Damit
werden die durch geringfügig unterschiedliche Wandstärken der
Durchmetallisierungshülsen erzeugten Toleranzen mehr als ausgeglichen.
Bei der Bestimmung der Position für die Ausrichtung der Trägerplatten mit
Ausricht- bzw. Kontaktelementen könnten grundsätzlich zwei Verfahren
angewendet werden:
Die einfachste (erste) Methode ist eine gemeinsame Positionierung für ein
Fertigungslos. Diese Methode kann allerdings nur wirksam eingesetzt
werden, wenn die innerhalb eines Fertigungsloses auftretenden Streuungen
der Verzerrungen/Verschiebungen klein sind gegenüber der zu korrigieren
den Gesamtabweichung. In diesem Falle entfällt eine recht aufwendige indi
viduelle Vermessung und nachfolgende Positionierung. Für die am
extremen Rand der Kontaktpunkte-Lagefehler-Verteilungskurve liegenden
Prüflinge wird dann im Anschluß an den Test des Fertigungsloses noch eine
arbeits- und zeitintensive Phase angeschlossen, in der die mit Fehlern
(typisch Unterbrechungen) behafteten Leiterplatten mit manuell optimierten
Versatzwerten getestet werden.
Bei der zweiten Methode erfolgt eine Ausrichtung für jede einzelne Leiter
platte: Um direkt für jeden Prüfling optimale Versatzwerte beim ersten Test
einstellen zu können, werden in der Regel optische Meßgeräte, wie z. B.
CCD-Kameras verwendet. Diese Kameras vermessen die Lage von Marken,
die extra für die optische Registrierung vorgesehen sind. Diese Marken sind
bei fast allen Prüflingen vorhanden, damit die später zum Einsatz
kommenden vollautomatischen Bestückungseinrichtungen die Leiterplatte
später mit oberflächenmontierbaren Komponenten bestücken können. Dies
bedeutet also, daß eine besondere Meß-Vorrichtung oder -Station benötigt
wird, die vor dem eigentlichen Leiterplattentest den Versatz der gedruckten
Schaltung jeder Platte über grafische Elemente im "Bild" der Leiterplatte
ausmißt.
Da beim zweiseitigen Test von Leiterplatten - wie oben erwähnt - sehr viele
Lagefehler-Freiheitsgrade vorliegen, müssen auch bei dieser zweiten
Methode entsprechend viele Kameras verwendet werden. Als Minimum
ergibt sich dafür eine Zahl von je zwei Kameras auf jeder zu testenden
Leiterplattenseite, um für jede Seite die tatsächliche Orientierung in den drei
Freiheitsgraden (X- und Y-Achse, Winkel) zu ermitteln. In der Praxis lassen
sich diese Kameras selbst bei äußerster Miniaturisierung nicht im
Prüfadapter unterbringen, da die optischen Registriermarken sehr eng an
bzw. zwischen den zu testenden Kontaktstellen liegen. Abhilfe schafft hier
die oben erwähnte besondere Meß-Vorrichtung oder -Station, in der die
Prüflinge vor dem eigentlichen Test optisch vermessen werden.
Am einfachsten läßt sich diese Vermessung in einem vollautomatischen
Testsystem durchführen, weil dann die Prüflinge eine synchron arbeitende
Doppelstation durchlaufen können, bei der in der ersten Station vermessen
und in der zweiten Station (dem Prüfadapter) mit den dabei ermittelten
Versatzwerten mit optimaler Positionierung getestet wird.
In der Vermessungsstation lassen sich pro Seite entweder eine frei in X/Y-
Richtung positionierbare Kamera oder zwei durch genaue Positionierungs
bohrungen im Adapter registrierte Kameras verwenden. Der erste Fall
erhöht den mechanischen Aufwand der Systemseite (einmalige Anschaf
fungskosten), weil eine hochpräzise Positioniereinrichtung erforderlich ist.
Der zweite Fall erfordert größeren Aufwand bei jedem Adapter, der für jede
einzelne Leiterplatte(n-Serie) individuell erstellt werden muß.
In einem vollautomatischen Testsystem, bei dem der Transport zum eigent
lichen Testadapter über ein Steuerungssystem erfolgt, welches den Ort des
Prüflings während des Transports sehr genau verfolgen kann, bieten sich
alternative Verfahren an, um den Versatz der gedruckten Schaltung auf der
Leiterplatte zu den Bohrungen zu messen: Beispielsweise läßt sich die Lage
von Ausrichtmarken derart messen, daß eine Reflexlichtschranke die
Reflexivität der Prüflingsoberfläche entweder direkt oder indirekt über eine
gewisse Entfernung mit Hilfe eines Lichtleiters mißt. Der gemessene
Intensitätsverlauf während der Bewegung ermöglicht die genaue computer
gestützte Berechnung der Versatzwerte. Man kann auch die Genauigkeits
anforderung an die Transportvorrichtung reduzieren, wenn man eine reine
Relativmessung zwischen dem Leiterplattenbild und den Bohrungen
verwendet. Dafür kann man z. B. eine Bohrung in einer vorzugsweise
rechteckigen Metallfläche (Pad) vorsehen, bei deren optischer Abtastung man
dann ein Intensitätsprofil erhält, dessen Abweichung von einem vorgege
benen Profil bzw. dessen Asymmetrie die Versatzwerte sehr genau wider
spiegelt.
Um von den im rauhen Produktionsbetrieb vorkommenden Ver
schmutzungsproblemen möglichst unabhängig zu werden, läßt sich anstelle
der optischen Vermessung auch eine mechanische Abtastung (Pickup)
verwenden. Zum Beispiel tastet ein Saphirstift oder eine Subminiatur-
Saphirrolle mit angeschlossenem Körperschallverstärker die Oberfläche der
Leiterplatte ab. Die Kanten einer Metallfläche auf dem Prüfling relativ zum
Trägermaterial bzw. relativ zu einer Bohrung geben dann klar differenzier
bare (Sonar-)Pulsformen, deren symmetrische bzw. asymmetrische Lage eine
klare Versatzaussage macht (Sonar Pattern).
Die oben aufgezeigten Meßverfahren bieten die Möglichkeit, vor dem
eigentlichen Testvorgang, bei dem über die Kontaktierung von ggf.
Tausenden von Prüfstiften die gedruckte Schaltung auf dem Prüfling
verifiziert wird, eine Messung des Versatzes durchzuführen. Das Ergebnis
der Messung wird dann direkt zur Verstellung von Ausrichtelementen im
Adapter verwendet, so daß für jeden einzelnen Prüfling die
Adaptierungsvorrichtung individuell optimal positioniert ist. Dieses vorteilhafte Ergebnis wird durch den Aufwand bei der Messung der Versatzwerte ermöglicht.
Adaptierungsvorrichtung individuell optimal positioniert ist. Dieses vorteilhafte Ergebnis wird durch den Aufwand bei der Messung der Versatzwerte ermöglicht.
Wenn aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen niedrigerer
Genauigkeitsforderungen eine der oben genannten Methoden nicht
verwendet werden soll, bietet sich noch eine Methode an, die wenig
Aufwand erfordert, allerdings nur "post factum" eingesetzt werden kann:
Man benutzt dabei die Tatsache, daß die innerhalb eines Fertigungsloses
vorgefundenen Versatzwerte wesentlich weniger streuen als die von
Fertigungslos zu Fertigungslos (tracking production parameter). Innerhalb
des Adapters, der zum elektrischen Prüfen verwendet wird, werden dabei
zusätzlich zu den Prüfstiften oder Kontaktelementen, die zum eigentlichen
Prüfen des Verbindungsmusters bzw. der gedruckten Schaltung benötigt
werden, weitere Versatz-Prüfstifte untergebracht, die mit einem besonderen
"Test-Pattern" oder Ausrichtmarken auf der Leiterplatte zusammenwirken.
Diese zusätzlichen Versatz-Prüfstifte sind so angeordnet, daß sie bei einem
zunehmenden Versatz des Leiterbildes ein sich zunehmend veränderndes
Versatz-Meßergebnis liefern. Sollten also bei der elektrischen Prüfung ein
oder mehrere Fehler festgestellt werden, so kann durch das separat aufge
zeichnete zusätzliche Versatz-Meßergebnis die Richtung und ggf. ein Wert
für die notwendige Versatzkorrektur festgestellt werden. Nach einer ent
sprechenden mechanischen Verstellung der Ausrichtmittel im Adapter wird
die gleiche Leiterplatte dann noch einmal getestet. Die für die Versatzmes
sung eingebrachten zusätzlichen Versatz-Prüfstifte können dabei entweder
an das herkömmliche Leiterplattenprüfgerät selbst oder an eine externe
elektronische Einheit angeschlossen und von dieser ausgewertet werden. In
Ausnahmefällen wird dabei durch die Iteration mit den mechanischen
Versatzwerten die optimierte Lage des Adapters gegenüber dem Prüfling
bestimmt. Durch eine konstruktive Zusammenfassung dieser externen
elektronischen Auswerteeinheit mit der mechanischen Steuerung für die
Verstellung der Ausrichtmittel am Adapter wird eine kompakte Lösung bzw.
Baugruppe mit einer benutzerfreundlichen Bedienung ermöglicht. Dadurch
ergibt sich eine Doppelstation (Twin Station) mit einer Station A "Sensor"
mit der optischen oder elektrischen Versatzmessung und eine Station B
"Tester" mit der mechanischen Einstellung des Adapters aufgrund des Meß
ergebnisses. Der elektrische Versatz-Sensor arbeitet über Ausrichtmarken,
auch für reine SMD-Anwendung, also ohne "gemischte" Technologie mit
Teilmengen-Verschiebung.
Für eine "gemischte" Fertigungstechnologie kann der erfindungsgemäße
Adapter auch ausgebildet werden durch (Auf)Teilung des Führungskörpers
in der Ebene des Führungskörpers, wenn die Strukturen auf der Leiterplatte
hinreichende geometrische Abstände aufweisen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Einstellen der in einem oder zwei Prüfadaptern
geführten Kontaktelemente (Prüfstifte) eines Leiterplattenprüfgerätes auf die
auf einer oder beiden Seiten vorgesehenen Kontaktpunkte einer zu prüfen
den Leiterplatte(n-Serie), die verschiedene Teilmengen von Kontaktpunkten
und geeignete Ausrichtmittel in bezug auf die Adapter, insbesondere zwei
Fangbohrungen oder Referenzkanten aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Teilmenge der Kontaktelemente eines oder beider
Adapter unabhängig von mindestens einer weiteren Teilmenge der Kontakt
elemente und die Ausrichtmittel eines oder beider Adapter relativ zueinan
der einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu
den kleinsten Kontaktpunkten der Leiterplatte gehörige Teilmenge der Kon
taktelemente des oder der Adapter(s) einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung der mindestens einen Kontaktelement-Teilmenge des einen
oder beider Adapter(s) aufgrund einer zuvor erfolgten Messung der
produktionsbedingt variablen tatsächlichen Lage der Kontaktpunkte der
Leiterplatte, d. h. deren Abweichung von der Sollage, im Verhältnis zu den
Ausrichtmitteln erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung über eine Anzahl von Positionsmessungs-Kontaktelementen
erfolgt, die an einem auf der Leiterplatte(n-Serie) angeordneten elektrisch
leitenden Positionsmessungs-Bild angreifen, das Teil der geometrischen
Strukturen auf der Leiterplatte(n-Serie) ist und in Abhängigkeit von deren
tatsächlicher Lage (Versatz, Verzerrung, Drehung) unterschiedliche
elektrische Meßergebnisse liefert, die ein Maß für die erforderliche
Einstellung darstellen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
über eine Anzahl von Positionsmessungs-Kameras erfolgt, die eine oder
mehrere auf der Leiterplatte(n-Serie) angeordnete Ausrichtmarken abtasten,
die Teil der geometrischen Strukturen auf der Leiterplatte(n-Serie) sind und
in Abhängigkeit von deren tatsächlicher Lage (Versatz, Verzerrung,
Drehung) unterschiedliche elektrische Meßergebnisse liefern, die ein Maß
für die erforderliche Einstellung darstellen.
6. Vorrichtung zum Einstellen der in wenigstens einem Prüfadapter
geführten Kontaktelemente (H, S) eines Leiterplattenprüfgerätes auf die
Kontaktpunkte einer ein- oder beidseitig zu prüfenden Leiterplatte(n-Serie),
mit mindestens einem Trägerkörper für die Kontaktelemente zur Halterung
derselben in prüflingsspezifischer Ausrichtung auf die Kontaktpunkte der
Leiterplatte, und mit geeigneten Ausrichtmitteln (T) für die Leiterplatte(n-
Serie) im Verhältnis zu dem mindestens einen Prüfadapter, dadurch
gekennzeichnet, daß der zur zu prüfenden Leiterplatte benachbarte Träger
körper des mindestens einen Prüfadapters wenigstens einen separaten, vom
restlichen Trägerkörper unabhängigen, parallel zur Leiterplatte begrenzt
verstellbaren Abschnitt zur Aufnahme wenigstens einer Teilmenge der
Kontaktelemente aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zur
Leiterplatte benachbarte Trägerkörper zur Ausbildung des begrenzt verstell
baren mindestens einen Abschnitts wenigstens einmal parallel zur Leiter
platte unterteilt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
unmittelbar an der Leiterplatte anliegende Abschnitt des Trägerkörpers die
den kleinsten Prüfpunkten zugeordnete Kontaktelement-Teilmenge in
Führungen aufnimmt und daß der(die) vom Prüfling zunehmend weiter
entfernte(n) Abschnitt(e) des Trägerkörpers die den zunehmend größeren
Kontaktpunkten zugeordnete(n) Kontaktelement-Teilmenge(n) in
Führungen aufnimmt(aufnehmen).
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Abschnitt des Trägerkörpers um die in anderen
Abschnitten des Trägerkörpers geführten Kontaktelemente herum aus
reichend große Freiräume aufweist, um die begrenzte Verstellung der
Abschnitte zueinander und der darin geführten Kontaktelement-Teil
mengen zu ermöglichen.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß einer der selbständig einstellbaren Abschnitte des
Trägerkörpers des Prüfadapters die Ausrichtmittel trägt und entsprechende
Freiräume dafür in den anderen Abschnitten des Trägerkörpers vorgesehen
sind.
11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens der eine verstellbare Abschnitt des Träger
körpers und die Ausrichtmittel des Adapters relativ zueinander einstellbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Anzahl von optisch-elektrischen oder elektrischen
Positions-Meßeinrichtungen, die eine oder mehrere auf der Leiterplatte(n-
Serie) angeordnete optische oder elektrisch-leitfähige Ausrichtmarken
abtasten, die Teil der geometrischen Strukturen auf der Leiterplatte(n-Serie)
sind und in Abhängigkeit von deren tatsächlicher Lage (Versatz, Verzerrung,
Drehung) unterschiedliche elektrische Meßergebnisse liefern, die ein Maß
für die erforderliche relative Einstellung der Ausrichtmittel und des
mindestens einen begrenzt verstellbaren Abschnitts des Trägerkörpers des
mindestens einen Prüfadapters im Verhältnis zueinander liefern.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung der Ausrichtmittel und des begrenzt verstellbaren Abschnittes
des Trägerkörpers relativ zueinander über einen oder mehrere elektro
motorische Antriebe, z. B. Exzenterantriebe, erfolgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Positions-Meßeinrichtungen und die elektromotorischen Einstell-
Antriebe an räumlich voneinander getrennten Stellen einer Leiterplatten
prüfeinrichtung angeordnet sind.
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