DE4406012C2 - Vorrichtung zum Angießen einer Stranggießanlage - Google Patents
Vorrichtung zum Angießen einer StranggießanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Angießen einer
Brammenstranggießanlage, wobei ein in die Kokille einfahrbares
Abdicht- und Verbindungselement mit einem Positionier- und
Auszugsstrang verbunden ist.
Bei einer derartigen, durch die DE 41 24 014 A1 bekannten
Anfahrvorrichtung ist ein die Kokillenöffnung mit geringem
Spiel ausfüllendes Abdicht- und Verbindungsteil an der Ober
seite mit pilzartigen Vorsprüngen versehen. Das Abdicht- und
Verbindungsteil ist an der Unterseite mit T-förmigen Vor
sprüngen versehen, die in Ausnehmungen eines Kopfteiles auf
genommen sind, das mit in die Kokille eingefahren wird. Diese
Anfahrvorrichtung ist in der Herstellung relativ aufwendig,
zumal bei dem nach dem Angießen verlorenen Abdicht- und Ver
bindungsteil die oberen und unteren Vorsprünge aus einer
entsprechend dicken Platte herausgeschnitten werden müssen.
Bei Stranggießmaschinen mit zwischen Kokille und Strangführung
angeordnetem Dickenreduzierrollensatz ist es zum Einfahren
des Anfahrstranges mit einem der Kokillenweite entsprechenden
Anfahrkopf erforderlich, die Strangführung und den Reduzier
rollensatz auf die Anfahrkopfdicke einzustellen. Diese Ein
stellung muß beibehalten werden, bis nach dem Anfahren der
Anfahrkopf mit dem erstarrten Gießstrangfuß den Reduzier
rollensatz passiert hat und ein aus Strangschale und flüssigem
Kern bestehender Strangbereich von diesem verformt werden
kann. Dabei muß die nachgeordnete Strangführung dem Wechsel
der Strangdicke mit größerem konstruktivem und steuerungs
technischen Aufwand angepaßt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Anfahrvorrichtung
für eine Stranggießanlage, die sowohl in der Herstellung
als auch in der Handhabung einfach und betriebssicher ist.
Gemäß einem weiteren Teil der Aufgabe soll die zu schaffende
Anfahrvorrichtung bei Verwendung in einer Brammenstranggieß
anlage mit nachgeordnetem Reduzierrollensatz eine Vereinfachung
des Anfahrvorganges und der Einstellmittel für die Reduzier
rollen und die Strangführungsrollen ermöglichen und den an
gußbedingten Schrottanfall verringern.
Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Abdicht- und Verbindungselement aus zwei den Breit
seitenwänden der Kokille in horizontaler Richtung angepaßten
und einen oberen Zwischenraum bildenden Verbindungsblechen
besteht, die an einem mit dem Positionier- und Auszugsstrang
verbundenen Halter angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es aufgrund
der Tatsache, daß der Strang zuerst an den gekühlten Kokillen
wänden eine Strangschale bildet und nach innen erstarrt,
Verbindungsbereiche der Anfahrvorrichtung vorzugsweise im
Bereich der Breitseitenwände vorzusehen. Dadurch wird der
Weg aufgezeigt zur Verwendung von kostengünstigen, eine schnelle
und sichere Verbindung gewährleistenden Verbindungsblechen,
die, durch entsprechende Formgebung oder in Verbindung mit
einem Halter die Kokille verschließen.
Diese im wesentlichen aus den Blechen gebildete Vorrichtung
kann aufgrund der Federung oder einer begrenzt beweglichen
Befestigung am Halter in bekannter Weise vom Anfahrstrang
zwischen den auf Reduziermaß eingestellten Strangführungs
rollen und Reduzierrollen bis in die Kokille gefahren werden.
Beim Angießen eines Stranges mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung wird sofort zwischen den freien Schenkeln der Ver
bindungsbleche und der angrenzenden Strangschale eine sichere
Auszugsverbindung gebildet, so daß der Strangabzug schnell
gestartet werden kann. Die verzögerte Erstarrung im isolierten
Mittenbereich hat den Vorteil, daß eine nachgeordnete Dicken
reduzierung bereits bei den Verbindungsblechen beginnen kann
und auf diese Weise Schopfverluste verringert werden können.
Bei nachfolgender Dickenreduzierung des Gießstranges ist
die Maximaldicke des mit Verbindungsblechen versehenen Halters
vorteilhaft geringer als die Ausgangsweite der Kokille. Dabei
kann die Dicke des Auszugsstranges der Dicke des Halters
entsprechen.
Wesentlich ist es, daß die Dicke der Verbindungsbleche 5 bis
25 mm beträgt.
Die Bildung einer sicheren Angießverbindung wird dadurch
gefördert, daß die oberen Ränder der Verbindungsbleche eine
ungerade Kontur aufweisen und gemäß einem weiteren Merkmal
gegeneinander abgewinkelt sind.
Der Zwischenraum zwischen den Verbindungsblechen ist teilweise
mit einem hitzebeständigen kompressiblen Abdichtmittel z. B.
Keramikvließ oder Keramikgranulat ausgefüllt.
Der Zwischenraum kann an den Stirnseiten der Verbindungsbleche
mit einer Blechabdeckung versehen sein.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
10 bis 13.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele mit Merkmalen
und Vorteilen der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 schematisch den Längsschnitt einer Brammen
stranggießanlage mit Angießvorrichtung bei
Gießbeginn,
Fig. 2 die Stranggießanlage unmittelbar nach dem Beginn
des Strangabzuges,
Fig. 3 und 4 alternative Ausführung von Angießvorrichtungen,
Fig. 5 eine Teilansicht der Breitseite der Angießvor
richtung
und
Fig. 6 die Draufsicht einer Kokille mit darin befind
licher Angießvorrichtung.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anlage besteht im
wesentlichen aus einer Kokille 1 zum Gießen von Brammen,
einem Dickenreduzierrollensatz 2 und Strangführungsrollen 3.
Die aus zwei mit Kühlkanälen 4 versehenen Breitseitenwänden
5 und zwei Schmalseitenwänden 6 bestehende Kokille 1 wird
durch ein Gießrohr 7 mit Stahlschmelze 8 beschickt.
Zum Verschließen der Kokillen 1 und zur Bildung einer Auszugs
verbindung sind im unteren Bereich des Kokillenformraumes
an einem Halter 9 befestigte Verbindungsbleche 10 eingeschoben.
Zwei Verbindungsbleche 10 bilden mit dem Halter 9 die Angieß
verbindung. Die Angießverbindung ist mittels Ansätzen 11
in einer Führung 12 eines Auszugsstranges 13 verbunden und
durch Querverschiebung Lösbar. Die Verbindungsbleche 10,
10' sind außen an dem Halter 9, 9' angeschweißt, wobei die
Dicke gleich oder geringer ist als der Spalt zwischen den
Reduzierrollen 2.
Nach Fig. 3 sind die unteren Abschnitte der Verbindungsbleche
10" gemeinsam in einer Ausnehmung 20 des Halters 9" aufge
nommen.
Die Verbindungsbleche 10, 10', 10" sind derart geformt,
daß sie von ihrer Befestigungsstelle am Halter 9, 9', 9"
über einen mittleren Erweiterungsabschnitt 14 in einen den
Breitseitenwänden 5 zugeordneten Verbindungsabschnitt 15
übergehen, dessen Enden nach innen abgewinkelt sind. Der
auf diese Weise zwischen den Verbindungsabschnitten 15 ge
bildete Zwischenraum 16 ist mit einem hitzebeständigen Material
16a z. B. Keramikvließ oder Keramikgranulat entweder nur
im unteren Bereich oder bis zu einer Ebene angefüllt, in
der die oberen Enden zur Verschweißung mit der Stahlschmelze
8 frei sind. Es wird davon ausgegangen, daß ein betriebs
sicheres Angießen bereits durch eine Ausführung erreichbar
ist, bei der der von den Verbindungsblechen 10 gebildete
Zwischenraum zu den Schmalseitenwänden 6 der Kokille 1 offen
ist und wobei das hitzebeständige Material 16a direkt an den
Schmalseitenwänden b anliegt. Die Verbindungsbleche 10 können
aber auch im Erweiterungsabschnitt 17 stirnseitig durch ein
Blech 18 verbunden sein (Fig. 3). Alternativ können stirnsei
tig zwischen den Verbindungsblechen 10' Verbindungsstege 19
angebracht sein (Fig. 4).
An der Unterseite der Kokille sind Stützleisten 21 verschieb
bar gelagert, die bis zur Anlage an die Erweiterungsabschnitte
14 der Verbindungsbleche 10 bewegt werden können. Vor dem
Beginn der Strangabzugsbewegung werden die Stützleisten 21
auf das Gießstrangmaß zurückgezogen und dienen als Führung
für den Gießstrang 22 und zur Abdichtung der Kokille 1 gegen
Kühlwasser (Fig. 2).
Zum Gießbeginn wird der Auszugsstrang 13 von unten zwischen
Strangführungsrollen 3 und Reduzierrollen 2 in Richtung Kokille
1 gefördert. Da die Verbindungsbleche 10, 10', 10" federnd
nachgeben bzw. begrenzt beweglich am Halter 9, 9', 9" be
festigt sind, kann die Angießvorrichtung 9, 9', 9", 10, 10',
10" auch zwischen im engerem Abstand stehenden Strangführungs
rollen 3 und Reduzierrollen 2 zur Kokille 1 gefördert werden.
Selbstverständlich ist auch ein Einfahren der Angießvorrichtung
10, 9 mit dem Auszugsstrang 13 von oben durch die Kokille 1
möglich.
Sobald die Angießvorrichtung 9, 10 in der Kokille 1 steht,
wird der Zwischenraum 16 teilweise mit dem hitzebeständigen
Material 16a gefüllt und die Stützleisten 21 in Anlage ge
bracht.
Die eingegossene Stahlschmelze 8 bildet aufgrund der Kühl
wirkung der Kokillenwände 5, 6 sowie der Enden der Verbin
dungsbleche 10, 10', 10" etwa den in Fig. 1 dargestellten
Gießstrangfuß 23, wodurch ein schneller Start des Strangab
zuges ermöglicht wird. Die Reduzierrollen 2 stehen vom Beginn
des Strangabzuges in enger Arbeitsposition. Dies wird dadurch
ermöglicht, daß der Halter 9, 9', 9" eine geringe Dicke
hat und die Verbindungsbleche 10 aufgrund des zwischen ihnen
befindlichen kompressiblen hitzebeständigen Materials 16
mit geringem Kraftaufwand verformbar sind. Da das hitzebe
ständige Material 16 wärmeisolierend wirkt, wird die Erstarrung
im mitteleren Bereich des Strangfußes 23 begrenzt, so daß
auch eine Verformung des Gießstrangfußes 23 mit geringem
Kraftaufwand möglich ist. Auf diese Weise können auch die
Strangführungsrollen 3 vom Beginn des Strangabzugs an in
engem Führungsabstand stehen.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Angießen einer Brammenstranggießanlage,
wobei ein in die Kokille einfahrbares Abdicht- und Ver bindungselement mit einem Positionier und Auszugsstrang verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdicht- und Verbindungselement aus zwei den Breitseitenwänden (5) der Kokille (1) in horizontaler Richtung angepaßten und einen oberen Zwischenraum (16) bildenden Verbindungsblechen (10, 10', 10") besteht, die an einem mit dem Positionier- und Auszugsstrang (13) verbundenen Halter (9, 9', 9") angeordnet sind.
wobei ein in die Kokille einfahrbares Abdicht- und Ver bindungselement mit einem Positionier und Auszugsstrang verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdicht- und Verbindungselement aus zwei den Breitseitenwänden (5) der Kokille (1) in horizontaler Richtung angepaßten und einen oberen Zwischenraum (16) bildenden Verbindungsblechen (10, 10', 10") besteht, die an einem mit dem Positionier- und Auszugsstrang (13) verbundenen Halter (9, 9', 9") angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, für eine Brammenstranggieß
anlage mit der Kokille nachgeordnetem Verformrollensatz,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Maximaldicke des mit den Verbindungsblechen (10,
10', 10") versehenen Halters (9, 9', 9") geringer ist
als die Ausgangsweite der Kokille (1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsbleche (10, 10', 10") eine Dicke
von 5 bis 25 mm aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Ränder der Verbindungsbleche (10, 10',
10") mit einer ungeraden Kontur versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Ränder der Verbindungsbleche (10, 10',
10") gegeneinander abgewinkelt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum (16) zwischen den Verbindungsblechen
(10) teilweise mit einem hitzebeständigen, kompressiblen
Abdichtmittel (16a) ausgefüllt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdichtmittel (16a) ein Keramikvließ ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdichtmittel (16a) ein Keramikgranulat ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum an den Stirnseiten der Verbindungs
bleche (10', 10") mit Abdeckungen (18, 19) versehen
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsbleche (10, 10') seitlich an einem
lösbar mit Auszugselement (13) verbundenen Halter (9,
9') befestigt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsbleche (10") in einer oberen Aus
nehmung eines lösbar mit dem Auszugselement verbundenen
Halters (9") befestigt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsbleche winkelförmig ausgebidet sind
und durch Schrauben lösbar auf dem Halter befestigt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsbleche Schenkel eines U-Profils sind,
das durch Schrauben lösbar auf dem Halter befestigt ist.
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- 1994-02-24 DE DE19944406012 patent/DE4406012C2/de not_active Expired - Fee Related
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