DE10031248A1 - Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere eine Stahl-Stranggießvorrichtung - Google Patents
Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere eine Stahl-StranggießvorrichtungInfo
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Abstract
Ein Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere eine Stahl-Stranggießvorrichtung, verschließt vor Gießbeginn den Ausgang 1a der Stranggießkokille 1 mit einen dem Kokilleninnenraum 1b zugewandten Kupplungsteil 2, der mit dem gegossenen Strang eine formschlüssige, hakenförmige Verbindung 3 bildet, die nach Verlassen der Stranggießkokille 1 durch eine Kippbewegung des Anfahrstrangkopfes um ein Gelenk 4 des Anfahrstranges 5 entkuppelbar ist, wobei der hakenförmige Kupplungsteil 2 auf der in Strandausziehrichtung 6 wirksamen Seite 7 bogenförmig hinterschnitten ist und auf der gegenüberliegenden Seite 8 entgegengesetzt bogenförmig verläuft. Um genügend große Ausziehkräfte auch auf Strangvorprofil-Gießquerschnitte mit gefährdeten Stegen 12 übertragen zu können, wird vorgeschlagen, dass für eine Vorprofil-Stranggießkokille 1 der Kupplungsteil 2 zumindest eine Hinterschneidung 9 im Bereich eines Flansches 10 oder eines Eckstoßes eines Strangvorprofils 11 aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere eine
Stahlstranggießvorrichtung, der vor Gießbeginn den Ausgang der Stranggießkokille
verschließt, mit einem dem Kokilleninnenraum zugewandten Kupplungsteil, der mit
dem gegossenen Strang eine formschlüssige, hakenförmige Verbindung bildet, die
nach Verlassen der Stranggießkokille durch eine Kippbewegung des Anfahrstrang
kopfes um ein Gelenk des Anfahrstranges entkuppelbar ist, wobei der hakenförmige
Kupplungsteil auf der in Strangausziehrichtung wirksamen Seite bogenförmig hinter
schnitten ist und auf der gegenüberliegenden Seite entgegengesetzt bogenförmig
verläuft.
Ein derartiger Anfahrstrangkopf ist aus der DE 38 10 304 C1 bekannt. Solche An
fahrstrangköpfe dienen dazu, am Anfang des Gießprozesses den in der Stranggieß
kokille erstarrten Stahl im Bereich des Kupplungsteils mittels eines Anfahrstranges
und einer Treibereinheit auszufördern. Der Anfahrstrangkopf bildet daher eine lösba
re Kupplung zwischen dem Gießstranganfang und dem Anfahrstrang. Sobald der
Anfahrstrangkopf die Treibereinheit passiert hat, kann daher die Treibereinheit die
Ausziehkräfte auf den Gießstrang selbst übertragen und der Anfahrstrang muss über
den Anfahrstrangkopf abgekuppelt werden. Dabei ist die Phase der Übertragung der
Ausziehkräfte auf den Anfahrstrangkopf und von diesem auf den Gießstrang davon
abhängig, inwieweit eine Kupplung schon Kräfte übernehmen kann. Die Übernahme
der Ausziehkräfte ist dabei von der Gestaltung des Anfahrstrangkopfes abhängig.
Die Gestaltung des Anfahrstrangkopfes aber hängt wiederum von dem gegossenen
Strangprofil ab. Es ist daher nicht möglich, den bekannten Anfahrstrangkopf auf alle
Gießquerschnitte und alle Abmessungen des Gießstrangs anzuwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anfahrstrangkopf zu schaffen, der
auf besonders komplizierte Strangquerschnitte und damit Stranggießkokillen-
Querschnitte derart anwendbar ist, dass zu Gießbeginn ausreichend hohe Auszieh
kräfte auf den Gießstrang übertragen werden können.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Anfahrstrangkopf da
durch gelöst, dass für eine Vorprofil-Stranggießkokille der Kupplungsteil zumindest
eine Hinterschneidung im Bereich eines Flansches oder eines Eckstoßes eines
Strangvorprofils aufweist. Dadurch können komplizierte Strangquerschnitte mit
schwachen Stegteilen so erfasst werden, dass eine ausreichend hohe Ausziehkraft
beim Angießen auf das Strangprofll übertragen werden kann, indem der Flanschteil
oder ein Eckstoß weitestgehend die Ausziehkraft übernimmt.
Das Prinzip der Erfindung kann so z. B. nach weiteren Merkmalen derart angewendet
werden, indem bei einem Doppel-T-Strangvorprofil in beiden Flanschen des Strang
vorprofils Hinterschneidungen symmetrisch angeordnet sind. Die in den Flanschen
zur Verfügung stehenden Querschnitte und Abmessungsbreiten gestatten, die erfor
derliche Größe der Ausziehkraft auf den erstarrenden Gießstrang zu übertragen.
Nach anderen Merkmalen ist vorgesehen, dass die Hinterschneidung jeweils vom
Steg des Strangvorprofils parallel beginnend und dann dem Übergang zwischen Steg
und Flansch folgend und mit einem bestimmbaren Anteil der Dicke des Flansches im
Flansch verläuft. Die Flanschdicke kann dadurch für die Ausziehkraft-Übertragung
günstig eingesetzt werden.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass auf der wirksamen
Seite des hakenförmigen Kupplungsteils eine Flanschwand gebildet ist, deren Wand
fläche sich bis in den Bereich der Hinterschneidung fortsetzt. Das Gießmetall füllt
dadurch den Raum an der Stelle des starken Querschnitts des Flansches aus, wo
durch bei Strangvorprofilen erheblich größere Ausziehkräfte übertragen werden kön
nen.
Dabei ist es vorteilhaft, dass die Flanschwand eine Dicke aufweist, die etwa der hal
ben Dicke des Flansches im Strangvorprofil entspricht. Die halbe Dicke gestattet eine
weitgehende Ausnutzung des für die Ausziehkraft-Übertragung zur Verfügung ste
henden Querschnitts.
Außerdem kann der Grundsatz vorteilhaft angewendet werden, dass mit abnehmen
der Dicke des Stegs des Strangvorprofils die Hinterschneidung bzw. die Hinter
schneidungen auf den Flansch bzw. die Flansche des Strangvorprofils beschränkt
sind. Dadurch können auch Strangvorprofile mit dünneren Stegen gegossen werden,
ohne dass die Ausziehkraft-Übertragung leidet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im fol
genden näher erläutert wird.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Stranggießkokille mit Anfahrstrang
kopf und
Fig. 2 eine Vorderansicht des Anfahrstrangkopfes in Ausziehrichtung
gesehen.
Gemäß Fig. 1 dient der Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere für eine
Stahl-Stranggießvorrichtung. Der Anfahrstrangkopf verschließt vor Gießbeginn den
Ausgang 1a der Stranggießkokille 1 und zwar mit einem dem Kokilleninnenraum 1b
zugewandten Kupplungsteil 2, der abgedichtet eingebracht worden ist. Der Kupp
lungsteil 2 bildet mit dem eingegossenen flüssigen Metall, das schnell erstarrt, eine
formschlüssige, hakenförmige Verbindung 3, die nach Verlassen des Gießstrangs
und hinter einer Auszieheinheit durch eine Kippbewegung des Anfahrstrangkopfes
um ein Gelenk 4 des Anfahrstranges 5 entkuppelbar ist, d. h. gelöst wird. Für diesen
Vorgang ist der hakenförmige Kupplungsteil 2 auf der in Strangausziehrichtung 6
wirksamen Seite 7 bogenförmig hinterschnitten und verläuft auf der gegenüberlie
genden Seite 8 entgegengesetzt bogenförmig.
Für die Anwendung dieses Prinzips auf eine sog. Vorprofil-Stranggießkokille, in der
Vorprofile, wie z. B. Doppel-T-Vorprofile, Winkel-Profile oder U-Profile gegossen wer
den, ist es nunmehr vorteilhaft, dass der Kupplungsteil 2 zumindest eine Hinter
schneidung 9 im Bereich eines Flansches 10 oder eines Eckstoßes eines Strangvor
profils 11 besitzt (Fig. 2). Bei dem gezeichneten Doppel-T-Strangvorprofil 11a sind
in beiden Flanschen 10 des Strangvorprofils 11 Hinterschneidungen 9 symmetrisch
angeordnet (Fig. 2). Dadurch können an diesen Stellen auch bei dünneren Stegen 12
höhere Ausziehkräfte übertragen werden.
Die Hinterschneidung 9 verläuft jeweils vom Steg 12 des Strangvorprofils 11 parallel
beginnend und dann dem Übergang 13 zwischen Steg 12 und Flansch 10 folgend
mit einem bestimmbaren Anteil 14 der Dicke 10a im Flansch 10. Auf der wirksamen
Seite 7 des hakenförmigen Kupplungsteils 2 ist eine Flanschwand 15 gebildet, deren
Wandfläche 15a sich bis in den Bereich der Hinterschneidung 9 fortsetzt. Als Beispiel
ist vorgegeben, dass die Flanschwand 15 eine Dicke 15b aufweist, die etwa der hal
ben Dicke 10a des Flansches 10 im Strangvorprofil 11 entspricht. Grundsätzlich gilt
dabei, dass mit abnehmender Dicke 12a des Stegs 12 eines beliebigen Strangvor
profils die Hinterschneidung 9 bzw. die Hinterschneidungen 9 auf den Flansch 10
bzw. auf die Flansche 10 des Strangvorprofils beschränkt werden können.
1
Stranggießkokille
1
a Ausgang
1
b Kokilleninnenraum
2
Kupplungsteil
3
hakenförmige Verbindung
4
Gelenk
5
Anfahrstrang
6
Strangausziehrichtung
7
wirksame Seite
8
gegenüberliegende Seite
9
Hinterschneidung
10
Flansch
10
a Dicke
11
Strangvorprofil
11
a Doppel-T-Strangvorprofil
12
Steg
12
a Dicke
13
Übergang
14
Anteil
15
Flanschwand
15
a Wandfläche
15
b Dicke der Flanschwand
Claims (6)
1. Anfahrstrangkopf für eine Metall-, insbesondere eine Stahl-Stranggieß
vorrichtung, der vor Gießbeginn den Ausgang der Stranggießkokille verschließt,
mit einem dem Kokilleninnenraum zugewandten Kupplungsteil, der mit dem ge
gossenen Strang eine formschlüssige, hakenförmige Verbindung bildet, die
nach Verlassen der Stranggießkokille durch eine Kippbewegung des An
fahrstrangkopfes um ein Gelenk des Anfahrstranges entkuppelbar ist, wobei der
hakenförmige Kupplungsteil auf der in Strangausziehrichtung wirksamen Seite
bogenförmig hinterschnitten ist und auf der gegenüberliegenden Seite entge
gengesetzt bogenförmig verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass für eine Vorprofil-Stranggießkokille (1) der Kupplungsteil (2) zumindest
eine Hinterschneidung (9) im Bereich eines Flansches (10) oder eines Ecksto
ßes eines Strangvorprofils (11) aufweist.
2. Anfahrstrangkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Doppel-T-Strangvorprofil (11a) in beiden Flanschen (10) des
Strangvorprofils (11) Hinterschneidungen (9) symmetrisch angeordnet sind.
3. Anfahrstrangkopf nasch einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hinterschneidung (9) jeweils vom Steg (12) des Strangvorprofils (11)
parallel beginnend und dann dem Übergang (13) zwischen Steg (12) und
Flansch (10) folgend und mit einem bestimmbaren Anteil (14) der Dicke (10a)
im Flansch (10) verläuft.
4. Anfahrstrangkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der wirksamen Seite (7) des hakenförmigen Kupplungsteils (2) eine
Flanschwand (15) gebildet ist, deren Wandfläche (15a) sich bis in den Bereich
der Hinterschneidung (9) fortsetzt.
5. Anfahrstrangkopf nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flanschwand (15) eine Dicke (15b) aufweist, die etwa der halben Dic
ke (10a) des Flansches (10) im Strangvorprofil (11) entspricht.
6. Anfahrstrangkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit abnehmender Dicke (12a) des Stegs (12) des Strangvorprofils (11) die
Hinterschneidung (9) bzw. die Hinterschneidungen (9) auf den Flansch (10)
bzw. auf die Flansche (10) des Strangvorprofils (11) beschränkt sind.
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