DE4405884C1 - Wärmeaustauschfläche in Reaktoren und/oder Wärmeaustauschern und Verfahren zur Herstellung einer katalytisch desaktivierten Metalloberfläche - Google Patents
Wärmeaustauschfläche in Reaktoren und/oder Wärmeaustauschern und Verfahren zur Herstellung einer katalytisch desaktivierten MetalloberflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Wärmeaustauschflächen in Reaktoren und
Röhrenwärmeaustauschern von Anlagen zur Umsetzung von Kohlen
wasserstoffen und anderen organischen Verbindungen im Zusam
menhang mit dem Problem der Verkokung dieser Austauschflächen.
Beispielsweise werden zur Herstellung von Ethylen und anderen
niederen Olefinen Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoff
gemische in von außen beheizten Reaktoren aus metallischen
Werkstoffen thermisch gecrackt und die dabei erhaltenen heißen
Crackprodukte nach Verlassen der Cracköfen in von außen mit
Druckwasser als Kühlmittel betriebenen Wärmeaustauschapparaten
gekühlt.
Die Cracköfen bestehen vorzugsweise aus chrom- und nickelhal
tigen Hochtemperaturstählen, die Röhrenwärmeaustauscher vor
zugsweise aus niederlegierten Stählen bzw. Kesselbaustahl.
Derartige Apparate werden auch zur Herstellung anderer organi
scher Produkte benutzt, so z. B. bei der Erzeugung von Vinyl
chlorid durch Pyrolyse von 1,2-Dichlorethan.
Die Wirksamkeit der Arbeitsweise solcher aus metallischen
Werkstoffen bestehenden Apparate hängt stark davon ab, in
welchem Umfange während des Betriebes sich an deren Innenober
flächen kohlenstoffreiche Ablagerungen bilden, die nicht nur
den gewünschten Wärmeübergang behindern, sondern auch den für
die Aufrechterhaltung des Durchsatzes wichtigen freien Quer
schnitt der verwendeten Rohre verringern können. Das ist bei
den heute verwendeten Apparaten der Fall, wobei für die Ab
hängigkeit der Menge der abgelagerten koksartigen Produkte m
von der Reaktionszeit t, der in Fig. 1, Kurve A, dargestellte
Verlauf typisch ist.
Nach bestimmten Betriebszeiten erreichen die auf den mit den
organischen Verbindungen in Kontakt tretenden Seiten der Appa
rate gebildeten Ablagerungen ein solches Ausmaß (Fig. 1, zuläs
sige Koksschichtdicke S), daß die dadurch bedingten Leistungs
minderungen zu einer Außerbetriebnahme und zu aufwendigen
Reinigungsprozeduren zwingen. Die Entfernung der koksartigen
Ablagerungen erfolgt meist in der Weise, daß sie durch ein
Gemisch aus heißem Wasserdampf und Luft vergast werden, wobei
die metallischen Oberflächen wieder zum Vorschein kommen, und
der angestrebte Wärmefluß gewährleistet ist.
Trotz gründlicher Entfernung des abgelagerten Kokses können
die erneut gebildeten Ablagerungen bereits nach relativ kurzen
Betriebszeiten (z. B. nach 20 bis 60 Tagen) wieder zur Außer
betriebnahme und Entkokung zwingen. Da die angewendeten oxida
tiven Entkokungsprozeduren gleichzeitig eine Veränderung der
Werkstoffoberflächen bedingen, sind derartige Entkokungsproze
duren stets mit einer Erhöhung der katalytischen Aktivität der
Werkstoffoberflächen verbunden, welche die unerwünschte Bil
dung von Oberflächenkoks fördert. Mit zunehmender Zahl der
Entkokungsprozeduren, denen eine entsprechende Wärmeaustausch
fläche ausgesetzt wird, steigt diese katalytische Aktivität ,
und die Betriebszeiten zwischen zwei Entkokungen nehmen stän
dig ab. Dies ist aus technischer wie aus wirtschaftlicher
Sicht gleichermaßen unerwünscht, weil auf diese Weise nicht
nur möglichst lange stationäre Betriebszustände verhindert
werden, sondern auch die effektive Anlagennutzung verringert
wird und die Kosten für die Reinigungsprozedur häufiger an
fallen. Man ist deshalb seit Jahren bemüht, Lösungen zu fin
den, die einer raschen Verkokung der Innenoberflächen von
derartigen Apparaturen entgegenwirken. Zum Erreichen dieses
Zieles wurde u. a. die Verhinderung der Bildung katalytisch
aktiver Zentren bzw. deren Blockierung auf den Innenoberflä
chen der Rohre entsprechender Apparate durch Ausbildung von
passivierend wirkenden Oxidschichten (z. B. US-P. 3.919.073 vom
28.08.74), die Beschichtung der inneren Rohrwände durch
dünne Überzüge niedriglegierter oder nickelfreier Stähle (DE
32 47 568 vom 22.12.82), die Erzeugung von Auflage- oder Diffu
sionsschichten aus Chrom (Brown, S.M., und Albright, L.F.: ACS
Symp. Ser. 32 (1976)296), Aluminium (Frech, K.J., Hopstock,
F.H., und Hutchings, D.A.: ACS Symp. Ser. 32 (1976)197) oder
Silizium (Brown, D.E., Clark, J.T.K., Foster, A.J., McCaroll,
J.J., und Sims, M.L.: ACS Symp. Ser., New York, 1982, 202, 23;
Bach, G., Zychlinski, W., Zimmermann, G., Kopinke, F.-D., und
Anders, K.: Chem. Techn. (Leipzig) 42 (1990) 146; Ansari,
A.A., Saunders, S.R.J., Bennett, M.J., Tuson, A.T., Ayres,
C.F., und Steen, W.M.: Materials Science and Engineering 88
(1987) 135) und die Zugabe gas- oder dampfförmiger Additive
aus schwefelhaltigen (z. B., Boene, K.: Oilgas J. 81 (1983)
93), phosphorhaltigen (Gosh, K.K., und Kunzru, D.: Ind. Engng.
Chem. Res. 27 (1988) 559; US-P. 4.835.332 vom 30.05.1989; US-
P. 4.842.716 vom 27.06.1989; US-P. 4.900.426 vom 13.02.1990)
und stickstoffhaltigen Verbindungen (Egiasarov, J. G., Cores,
B.Ch., und Potapova, L.L.: Neftechimÿa (Erdölchem.] 25 (1985)
627) zum Einsatzprodukt vorgeschlagen.
Aus US-P. 4.835.332, 4.842.716 und 4.900.426 ist es bekannt,
die Bildung koksähnlicher Ablagerungen auf den Reaktorinnen
oberflächen durch die Zugabe von organischen Phosphorverbin
dungen zu verringern, wobei die phosphororganischen Verbindun
gen (einschießlich Thiophosphororganika) sowohl als solche als
auch als Bestandteile von speziellen Compounds eingesetzt
werden können. Die Zugabe von organischen Phosphorverbindungen
ist stets mit der Bildung mehr oder weniger leichtflüchtiger
Phosphine verbunden, die nicht nur toxisch sind, sondern auch
zur Katalysatorvergiftung in nachgeschalteten Prozessen führen
können. Die Zugabe von Phosphororganika ist nur in einem be
grenzten Umfange wirksam.
Über die Wirkung von Schwefelverbindungen auf die Koksbildung
gibt es widersprüchliche Aussagen (vgl. z. B. Bajus, M. Vesely,
V.; Czech.-P. 180861 vom 20.05.75 mit Froment, G.F.; Reviews
in Chem.Eng. 6 (4) 293 (1990)).
Dennoch werden Schwefelverbindungen bis heute in der indu
striellen Praxis häufig dann eingesetzt, wenn schwefelfreie
Kohlenwasserstoffe umgesetzt werden sollen. Für die meisten
industriell verfügbaren Kohlenwasserstofffraktionen (Naphtha,
Kerosin, Gasöl . . . ) wird bei Zusatz von Schwefelverbindungen
kaum eine Beeinflussung der Koksbildung beobachtet. Sie besit
zen ad hoc Schwefelverbindungen als Gemischbestandteile; den
noch wird bei der Pyrolyse derartiger Kohlenwasserstofffrak
tionen eine mehr oder weniger ausgeprägte Bildung von koks
artigen Ablagerungen beobachtet.
Das Aufbringen von oxidischen Schutzschichten, wie es u. a. im
EP 0.110.486 vorgeschlagen wird, führte zwar zu Verbesserun
gen, kann aber noch nicht als zufriedenstellende Lösung ange
sehen werden.
Eine weitere Verbesserung ist durch eine Beschichtung auf der
Basis von Siliconöl gegeben, das anschließend zur Herstellung
einer Schutzschicht unter ganz bestimmten Bedingungen ther
misch zersetzt wird (Chem. Techn. (Leipzig) 42 (1990) 146).
Das Verfahren ist ebenso wie die Erzeugung von laserinduzier
ten SiO₂-Oberflächenschichten relativ aufwendig, und die dabei
erzeugten SiO₂-Schichten sind bei einem Temperaturwechsel im
Bereich zwischen 750 und 1100°C (Rohraußenwandtemperatur)
nicht stabil. Das trifft auch auf jene passivierte Schichten
zu, die nach dem von British Petroleum Co. Ltd. beschriebenen
Silica-Coating erhalten werden (ACS Symp.Ser., New York, 1982,
202, 23-43; vgl. hierzu Chem. Techn. (Leipzig) 42 (1990) 146
ff).
Schließlich ist noch auf die versuchte Verwendung von Rohren
aus Stahllegierungen zu verweisen, deren innere Oberfläche
durch dünne Überzüge aus niedriglegierten oder nickelfreien
Stählen belegt sind (DE 3.247.568). Es gilt als erwiesen, daß
bei einer solchen Plattierung Aufwand und Ergebnis in keinem
vertretbaren Verhältnis stehen.
Sieht man von der Verringerung der Koksbildung durch Zugabe
von phosphor- und/oder schwefelhaltigen Additiven zu Pyroly
seeinsatzprodukten ab, so ist allen bisher beschriebenen Lö
sungsvorschlägen gemeinsam, daß sie praktisch nur in Neuanla
gen oder bei einer Neuberohrung erfolgen können, nicht aber in
bereits genutzten Anlagen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, neue verbes
serte Wärmeaustauschflächen vorzuschlagen sowie ein Verfahren
zur Verminderung der Verkokung bereitzustellen, mit dem die
entsprechenden Apparate (Ausrüstungen) einer bereits komplett
installierten Anlage sowohl vor deren erstmaliger Inbetrieb
nahme als auch nach jeder Entkokung so behandelt werden kön
nen.
Erfindungsgemäß ist die Wärmeaustauschfläche in Reaktoren
und/oder Wärmeaustauschern von Anlagen zur Umsetzung von Koh
lenwasserstoffen und anderen organischen Verbindungen bei
hohen Temperaturen in der Gasphase dadurch gekennzeichnet, daß
die mit den organischen Stoffen in Kontakt kommenden metalli
schen Flächen mit einem Gemisch aus Silizium und Schwefel
enthaltenden Produkt und einem trockenen, gegenüber dem Sili
zium und Schwefel enthaltenden Produkt inerten Gasstrom, bei
einer Temperatur von 300 bis 1000°C über einen Zeitraum von
0,5 bis 12 Stunden behandelt sind.
Dabei ist das Silizium und Schwefel enthaltende Produkt ausge
wählt unter (1) einer oder mehreren Silizium und Schwefel
enthaltenden flüchtigen Verbindungen, (2) einem Gemisch von
siliziumhaltigen flüchtigen Verbindungen und einem Gemisch von
schwefelhaltigen flüchtigen Verbindungen und (3) einem Gemisch
von Silizium und Schwefel enthaltenen flüchtigen Verbindungen
und flüchtigen siliziumhaltigen und/oder flüchtigen schwefel
haltigen Verbindungen, wobei das Atomverhältnis von Silizium
und Schwefel bei (1), (2) oder (3) jeweils 5 : 1 bis 1 : 1 be
trägt. Besonders vorteilhafte Verbindungen sind dabei Trime
thylsilylmercaptan, Dimethylsulfid, Dimethyldisulfid und Bis-
Trimethylsilylsulfid und deren Gemische.
Wenn die erfindungsgemäß behandelte Wärmeaustauschfläche die
metallische Rohrinnenfläche eines Rohrreaktors ist, beträgt
die Behandlungstemperatur 800 bis 1000°C. Wenn die erfin
dungsgemäß behandelte Wärmeaustauschfläche die metallische
Rohrinnenfläche eines dem Rohrreaktor nachgeschalteten Wärme
austauschers ist, beträgt die Behandlungstemperatur 300 bis
750°C. Bei einem nachgeschalteten Wärmeaustauscher kann al
lerdings örtlich auch eine noch höhere Temperatur auftreten.
So kann die Temperatur an der Aufprallplatte am Eingang des
Wärmeraustauschers in bestimmten Fällen auch über 800°C be
tragen, zum Beispiel 875°C. Normalerweise liegt sie jedoch im
oben angegebenen Bereich.
Die Behandlungszeit beträgt, wie oben bereits ausgeführt, im
allgemeinen 0,5 bis 12 Stunden. Bei einer Behandlungszeit von
weniger als 0,5 Stunden ist der auftretende Effekt zu gering,
als daß eine dauerhafte Wirkung erkennbar wäre. Zeiten von
mehr als 12 Stunden sind durchaus möglich, im allgemeinen
jedoch unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß
man den zu Beginn jeder Inbetriebnahme von Cracköfen, deren
Reaktorrohre entweder neu oder deren Rohrinnenoberflächen von
bereits abgelagerten kohlenstoffreichen Produkten befreit
sind, stets beobachteten sehr starken Anstieg der Koksbildung
wirksam verringern kann, wenn man vor der Erstinbetriebnahme
eines Crackofens und/oder nach jeder Wiederinbetriebnahme von
Cracköfen nach vorangegangener Dampf/Luft-Entkokung die Rohr
innenoberflächen, die nach Inbetriebnahme mit den Crackpro
dukten in Berührung kommen, einer geeigneten Hochtemperaturbe
handlung mit Silizium und Schwefel enthaltenden flüchtigen
Verbindungen unterzieht. Das geschieht zweckmäßigerweise so,
daß ein Gemisch aus den Silizium und Schwefel enthaltenden
Verbindungen und einem inerten trockenen Trägergas, das die
der Erfindung zugrundeliegenden Verbindungen aufnimmt, in
einer solchen Zusammensetzung durch die Rohre eines Crackofens
und des sich daran anschließenden Röhrenwärmeaustauschers
geschickt wird, daß nicht nur die auf den Rohrinnenoberflächen
a priori vorhandenen und für die katalytische Koksbildung
verantwortlichen katalytisch aktiven Zentren durch chemische
Reaktionen in katalytisch passive Oberflächenverbindungen
umgewandelt werden, sondern auch eine Anreicherung der in den
erfindungsgemäßen Verbindungen enthaltenen Elemente Silizium
und Schwefel in Form reaktiver Spezies in die Oberfläche der
metallischen Werkstoffe stattfindet. Wenn die Umwandlung der
katalytisch aktiven Zentren auf der Innenoberfläche der Rohre
unter Bildung katalytisch inaktiver Oberflächenverbindungen
erfolgt ist und gleichzeitig das Eindringen von silizium- und
schwefelhaltigen Spezies in die Werkstoffoberfläche ein aus
reichendes Ausmaß erreicht hat, kann der Crackofen nebst Röh
renwärmeaustauscher wieder in Betrieb genommen werden. Da die
Rohrinnenoberflächenschichten insbesondere mit Silizium ange
reichert und die katalytisch aktiven Zentren durch Aufwachsen
von thermisch stabilen und katalytisch inaktiven Silizium-
Schwefel-Spezies desaktiviert sind, setzt eine erneute Ver
kokung erst mit großer zeitlicher Verzögerung und auf einem
sehr niedrigen Niveau ein (schematische Darstellung siehe Fig.
1, Kurve B). Durch diese vergleichsweise einfache Zusatzbe
handlung vor einer Erstinbetriebnahme eines bereits fertig
montierten Crackofens oder nach dessen üblicher Reinigung
durch Entkokung mit einem Wasserdampf/Luft-Gemisch ermöglicht
die vorliegende Erfindung eine erhebliche Verlängerung der
Betriebszeiten von Cracköfen. Wesentlich dabei ist es, daß an
den Cracköfen und Röhrenwärmeaustauschern selbst keine bauli
chen Veränderungen vorgenommen werden müssen und daß das Ver
fahren auch für bereits betriebene Anlagen anwendbar ist.
Aufwendige Beschichtungen vorgefertigter Rohre, die während
der Montage unter teilweiser Zerstörung der Schutzschichten
verschweißt werden müssen, wobei der angestrebte Effekt teil
weise wieder aufgehoben wird, entfallen. Außerdem wird das
Auftragen geschlossener Deckschichten, die den Wärmeübergang
beeinträchtigen können, vermieden.
Es hat sich als günstig herausgestellt, ein Gemisch aus einem
inerten und trockenen Trägergas, wie etwa das Kopfprodukt aus
dem Demethanizer der Spaltgaszerlegungsanlage oder auch Stick
stoff und den erfindungsgemäßen Verbindungen bei der üblichen
Betriebstemperatur eines Crackofens, also bei Rohrwandtempera
turen oberhalb 800°C, und eines Röhrenwärmeaustauschers
(TLE), also bei etwa 400-550°C, durch das Ofensystem zu
leiten, wobei das Molverhältnis der Silizium und Schwefel
enthaltenden Verbindungen zum Trägergas zwischen 0.0005 und
0.03, und eine in Abhängigkeit von der Konzentration der Sili
zium und Schwefel enthaltenden Verbindungen Behandlungsdauer
zwischen 30 Minuten und 12 Stunden vorzusehen ist. Neben glei
chzeitig Silizium und Schwefel enthaltenden Verbindungen kön
nen auch Gemische aus silizium- und schwefelhaltigen Verbin
dungen eingesetzt werden. Das Atomverhältnis des Siliziums zum
Schwefel kann zwischen 5 : 1 und 1 : 1 liegen; ein bevorzugter
Bereich liegt bei 1 : 1 bis 2 : 1. Der Druck des durchgeleiteten
Gemisches kann den üblichen Drücken eines Crackofensystems
entsprechen, also z. B. 0.5-20 bar betragen; ein bevorzugter
Bereich liegt bei 1-2 bar. Als Trägergas kann auch ein
anderes für das System inertes Gas verwendet werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Vergleichsbei
spiele und erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele näher erläu
tert. Die Fig. 2 bis 10 beschreiben die Abhängigkeiten der
Koksbildungsgeschwindigkeiten an voraktivierten Probekörpern
aus Chrom-Nickel-Stahl von der Versuchszeit bei der Pyrolyse
von n-Heptan z. T. nach erfindungsgemäßen thermischen Vorbe
handlungen.
Fig. 1 zeigt die Abhängigkeit der Menge der abgela
gerten koksartigen Produkte von der Reaktionszeit t bei
Apparaten des Standes der Technik,
Fig. 2 zeigt beispielhaft die Abhängigkeit der Koksbil
dungsgeschwindigkeit an einem voraktivierten (E = Entkokung
mit Luft), aber nicht erfindungsgemäß vorbehandelten Probe
körper aus Chrom-Nickel-Stahl X8CrNiTi 18.10 von der Ver
suchszeit bei der Pyrolyse von reinem n-Heptan (TR = 715°C,
τ = 1 s, N₂ als Verdünnungsmittel),
Fig. 3 zeigt den Einfluß von 85 ppm Dimethyldisulfid (DMDS)
als Zusatz zum n-Heptan auf die Koksbildungsgeschwindigkeit an
einem voraktivierten, aber nicht erfindungsgemäß vorbehandel
ten Probekörper aus X8CrNiTi18.10 von der Versuchszeit bei
der Pyrolyse von n-Heptan (TR = 715°C, τ = 1 s, N₂ als
Verdünnungsmittel).
Fig. 4 zeigt den Einfluß von 1000 ppm Triphenylphosphinoxid
(TPPO) an Stelle von Dimethyldisulfid als Zusatz zum n-Heptan
auf die Koksbildungsgeschwindigkeit an einem voraktivierten,
aber nicht erfindungsgemäß vorbehandelten Probekörper aus
X8CrNiTi 18.10 von der Versuchszeit bei der Pyrolyse von n-
Heptan (TR = 715°C, τ = 1 s, N₂ als Verdünnungsmittel).
Fig. 5 zeigt die Abhängigkeit der Koksbildungsgeschwindig
keit an einem voraktivierten und bereits mehrfach entkokten
und erfindungsgemäß mit Trimethylsilylmethylmercaptan ther
misch bei 880°C vorbehandelten Probekörper aus X8CrNiTi18.10
von der Versuchszeit bei der Pyrolyse von n-Heptan und mehr
facher Unterbrechung der Pyrolysereaktion zum Zwecke des
Abbrennens von abgelagertem Koks mit Hilfe von Luft (TR = 715
°C, τ = 1s, N₂ bzw. Wasserdampf als Verdünnungsmittel).
Fig. 6 zeigt die Abhängigkeit der Koksbildungsgeschwindig
keit von der Versuchszeit an einem erfindungsgemäß vorbehan
delten Probekörpers aus unbenutztem, voraktiviertem Incoloy
800 von der Versuchszeit bei der Pyrolyse von n-Heptan und
mehrfacher Unterbrechung der Pyrolysereaktion zum Zwecke des
Abbrennens von abgelagertem Koks mit Hilfe von Luft
(TR = 750°C, τ = 0.6 s, Wasserdampf als Verdünnungsmittel).
Fig. 7 zeigt den Einfluß des zur thermischen Vorbehandlung
der Probekörper aus X8CrNiTi18.10 verwendeten Trägergases auf
die Koksbildungsgeschwindigkeit bei der Pyrolyse von n-Heptan
(TR = 715°C, τ = 1 s, N₂ als Verdünnungsgas).
Fig. 8 beschreibt den Temperatureinfluß bei der erfindungs
gemäßen Vorbehandlung der Probekörper aus X8CrNiTi18.10 auf
die Abhängigkeit der Koksbildungsgeschwindigkeit von der Ver
suchszeit bei der Pyrolyse von n-Heptan (TR= 715°C, τ = 1 s,
N₂ als Verdünnungsgas).
Fig. 9 beschreibt den Einfluß der Vorbehandlungszeit auf
die Abhängigkeit der Koksbildungsgeschwindigkeit von der Ver
suchszeit bei der Pyrolyse von n-Heptan (TR = 715°C, τ = 1 s,
N₂ als Verdünnungsgas).
Fig. 10 zeigt die Abhängigkeit der Koksbildungsgeschwindig
keit an unterschiedlich vorbehandelten Probekörpern aus
X8CrNiTi18.10 von der Versuchszeit bei der Pyrolyse von n-
Heptan (TR = 715°C, τ = 1 s, N₂ als Verdünnungsmittel).
Die Geschwindigkeiten der bei der Pyrolyse von Kohlenwasser
stoffen sich an metallischen Werkstoffen abscheidenden festen,
koksartigen Ablagerungen lassen sich in speziellen vertikal
angeordneten und elektrisch beheizbaren Laborreaktoren messen,
wenn in dem Inneren dieser Reaktoren die entsprechenden Werk
stoff-Probekörper an einem dünnen Platin- oder Quarzdraht
aufgehängt und mit einer Thermowaage verbunden werden (vgl.
z. B. F.-D. Kopinke, G. Bach, G. Zimmermann: J. Anal.Appl.
Pyrolysis 27 (1993) 45).
In einer derartigen Pyrolyseapparatur aus Quarzglas (di = 20
mm; VR = 13 ml), an dem sich ein separat beheiztes Rohrsegment
aus Quarzglas gleichen Durchmessers anschloß, in dem Gasraum
temperaturen simuliert werden können, die denen entsprechen,
die in technischen Röhrenwärmeaustauschern zur Kühlung von
Pyrolysegasen eingesetzt werden, wurde n-Heptan als Modell
kohlenwasserstoff bei Temperaturen zwischen 715 und 800°C
unter Bedingungen pyrolysiert, die zu einem Ethylen:Propylen-
Massenverhältnis im Pyrolysegas zwischen 2,0 und 2,7 führten.
Führt man die Pyrolysen in Gegenwart von Werkstoffprobekörpern
und mit Stickstoff als Verdünnungsmittel (nHeptan:nN2 = 0,5)
durch, an denen zum Zwecke der Herbeiführung einer erhöhten
katalytischen Koksbildung mehrfach durch Pyrolyse Koks abge
schieden und die anschließend durch Abbrennen des Kokses ent
kokt wurden, können nachfolgend absolute Koksbildungsgeschwin
digkeiten r gemessen werden, die vorzugsweise im Bereich zwi
schen r = 50 und 300 µg/cm²·min. liegen, wobei die Höhe der
gemessenen Koksbildungsgeschwindigkeiten eine integrale Meß
größe ist, die bei einer definierten Crackschärfe und defi
nierten Crackbedingungen für den jeweils vermessenen Probekör
per charakteristisch ist, aber im hohen Maße auch davon ab
hängt, wieviel Verkokungs/Entkokungs-Zyklen der jeweilige
Probekörper erfahren hat. Ein typisches Beispiel für die Ab
hängigkeit der Koksbildungsgeschwindigkeit an einem Probekör
per aus dem Chrom-Nickel-Stahl X8CrNiTi18.10 von der Reak
tionszeit bei der Pyrolyse von n-Heptan bei 780°C gibt Abb. 2
für fünf aufeinanderfolgende Verkokungs-/Entkokungs-
Zyklen wieder.
In der gleichen Apparatur und unter analogen äußeren Bedingun
gen wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde zunächst der Verlauf
der Koksbildungsgeschwindigkeit an einem voraktivierten Probe
körper aus X8CrNiTi18.10 bei der Pyrolyse von n-Heptan bei 715
°C über eine Versuchszeit von 60 Minuten bestimmt. Danach
wurde das n-Heptan als Pyrolyseeinsatzprodukt durch eine n-
Heptancharge substituiert, die 85 ppm Dimethyldisulfid, einer
Verbindung, die als Koksbildungsinhibitor bekannt ist und
industriell genutzt wird, enthielt.
Fig. 3 informiert über den Verlauf der dabei gemessenen Koks
bildungsgeschwindigkeiten an dem verwendeten Probekörper in
Abhängigkeit von der Versuchszeit, wobei ein mehrfacher Wech
sel der genannten Einsatzprodukte vorgenommen wurde. Die ge
messenen Unterschiede in den Koksbildungsgeschwindigkeiten
bestätigen die inhibierende Wirkung von Dimethyldisulfid auf
die Koksbildung an metallischen Werkstoffoberflächen.
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1 und unter den
Bedingungen wie im Beispiel 2 beschrieben, wurde an Stelle von
Dimethyldisulfid die Wirkung eines bekannten phosphor
haltigen Inhibitors (US-P.4.900.426 vom 13.02.1990) auf die
Koksbildungsgeschwindigkeit bei 715°C verfolgt. In Abb.
4 sind die Ergebnisse der Untersuchungen zusammengestellt. Es
ist ersichtlich, daß ein Zusatz von 1000 ppm Triphenylphos
phinoxid (der P-Gehalt ist auf den S-Gehalt der im Beispiel 2
verwendeten Verbindung normiert) zum n-Heptan dessen Koksbil
dungsneigung unter den angewendeten Pyrolysebedingungen nicht
nachweisbar beeinflußt.
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1 beschrieben wurde
ein mehrfach voraktivierter Probekörper aus X8CrNiTi18.10 über
eine Zeit von 60 Minuten mit 3 l/h eines Gasstromes (Volumen
geschwindigkeit V = 25 ml/ml·min) von 0,005 mol Trimethylsi
lylmethylmercaptan in 3 l eines trockenen äquimolaren Gemi
sches aus Wasserstoff und Methan bei 880°C behandelt. Der
Reaktor wurde 5 Minuten mit Stickstoff bei 715°C gespült.
Anschließend wurde n-Heptan in Gegenwart von Stickstoff
(nHeptan:nN2 = 0,5) bei 715°C, wie im Beispiel 1 beschrieben,
pyrolysiert und die Koksbildungsgeschwindigkeit an dem vor
behandelten Probekörper in Abhängigkeit von der Reaktionszeit
bestimmt (Fig. 5). Die Koksbildungsgeschwindigkeit von r = 4
µg/cm²·min blieb über einen Versuchszeitraum von über 18 Stun
den nahezu konstant. Durch eine willkürliche Unterbrechung des
Versuches wurde die Oberfläche des Probekörpers nach 8, 12 und
15 Versuchsstunden jeweils durch Abbrennen des Kokses mit Luft
gereinigt. Eine Beeinträchtigung der Oberflächenpassivität
trat dadurch nicht ein. Nach 18 Versuchsstunden wurde der als
Verdünnungsmittel verwendete Stickstoff durch Wasserdampf
ersetzt und der Versuch über weitere 24 Stunden fortgesetzt.
Die Koksbildungsgeschwindigkeit sank dabei auf Werte um
3 µg/cm²·min ab und blieb über den genannten Versuchszeitraum
nahezu konstant.
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1 beschrieben wurde
ein Probekörper aus unbenutztem Incoloy 800 wie im Beispiel 4
angeführt unter den dort angegebenen Bedingungen vorbehandelt
und anschließend die Koksbildungsgeschwindigkeit bei der Pyro
lyse von n-Heptan bei 750°C verfolgt. Dabei wurde die Pyroly
se in Gegenwart von Wasserdampf an Stelle von Stickstoff als
Verdünnungsmittel ausgeführt. In Fig. 6 sind die gemessenen
Koksbildungsgeschwindigkeiten gegen die Versuchszeiten aufge
tragen, wobei die Pyrolyse mehrmals unterbrochen und der Pro
bekörper mit Luft entkokt wurde. Die Ergebnisse weisen aus,
daß die Koksbildungsgeschwindigkeit über den gesamten Ver
suchszeitraum bei niedrigen Werten um 2,5 µg/cm²·min liegt.
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 beschrieben und
unter den Bedingungen des Beispiels 4 wurde der Einfluß des
zur Vorbehandlung verwendeten Trägergases auf die Koksbil
dungsgeschwindigkeit bei der Pyrolyse von n-Heptan untersucht.
An Stelle eines 1 : 1-Gemisches von Wasserstoff und Methan wurde
Wasserstoff, Methan, Stickstoff und Wasserdampf verwendet. Die
Variation des zur Vorbehandlung verwendeten Trägergases zeigt,
daß Wasserdampf nicht zur dauerhaften Unterdrückung der Koks
bildung an mit Trimethylsilylmethylmercaptan vorbehandelten
Werkstoffen geeignet ist. Nach Messung vergleichbarer niedri
ger Anfangswerte (r = 1,7 µg/cm²·min) stieg die Koksbil
dungsgeschwindigkeit kontinuierlich an und erreichte nach
einer Versuchszeit von 120 Minuten bereits wieder Werte von
r = 25 µg/cm²·min.
In Fig. 7 sind die nach den entsprechenden Vorbehandlungen bei
der n-Heptan-Pyrolyse an der Oberfläche der Probekörper gemes
senen Koksbildungsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der
Versuchszeit dargestellt.
In der unter Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wurden vor
aktivierte Probekörper aus X8CrNiTi18.10 bei 4 verschiedenen
Temperaturen über eine Zeitspanne von jeweils 60 Minuten mit
3 l/h eines äquimolaren Gasstromes aus Wasserstoff und Methan
behandelt, dem 0,005 mol Trimethylsilylmethylmercaptan zuge
setzt waren. Nach dieser Behandlung und Spülung des Reaktors
mit Stickstoff wurden an den Probekörpern die Koksbildungs
geschwindigkeiten bei der Pyrolyse von n-Heptan in Gegenwart
von Stickstoff bei 715°C gemessen (nHeptan:nN2 = 0,5).
In Abb. 8 sind die gemessenen Koksbildungsgeschwindigkei
ten in Abhängigkeit von der Reaktionszeit an den bei 4 ver
schiedenen Temperaturen mit Trimethylsilylmethylmercaptan
behandelten Probekörpern gegenübergestellt.
Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Behandlung der
Werkstoffoberflächen vor der Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen
von der Vorbehandlungstemperatur abhängig ist. Bei Vorbehand
lungstemperaturen über 880°C wird die Koksbildung dauerhaft
unterdrückt.
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 beschrieben, wur
den unter analogen Bedingungen, wie sie dem Beispiel 7 zugrun
de lagen, voraktivierte Probekörper aus X8CrNiTi18.10 über
unterschiedlich lange Zeiten mit einem Trimethylsilylmethyl
mercaptan enthaltenden äquimolaren Gemisch aus Wasserstoff und
Methan bei 900°C vorbehandelt.
Die anschließend an diesen Probekörpern bei der Pyrolyse von
n-Heptan in Stickstoff bei 715°C in Abhängigkeit von der
Versuchsdauer gemessenen Koksbildungsgeschwindigkei
ten sind für 4 Probekörper in Fig. 9 gegenübergestellt.
Die Variation der Vorbehandlungsdauer zeigt, daß bei Vorbe
handlungszeiten oberhalb 1h die Koksbildung gleichermaßen über
lange Versuchszeiten hinweg wirksam unterdrückt wird.
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 beschrieben und
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 4 angegeben
wurde der Einfluß von Art und Zusammensetzung der Silizium und
Schwefel enthaltenden Verbindungen bei der Vorbehandlung eines
voraktivierten Probekörpers mit Hilfe eines aus jeweils 50
Molprozenten Wasserstoff und Methan bestehenden Trägergases
auf die Koksbildungsgeschwindigkeit bei der n-Heptanpyrolyse
in Stickstoff als Verdünnungsmittel untersucht.
Die bei einer Vorbehandlungstemperatur von 880°C, einer Vor
behandlungsdauer von 60 Minuten und einem Anteil von 0,005 mol
der Silizium und Schwefel enthaltenden Verbindung bzw. der
Summe der silizium- und schwefelhaltigen Verbindungen in 3 l/h
eines äquimolaren Wasserstoff-Methan-Gemisches erhaltenen
Probekörper wurden nacheinander den bei der Pyrolyse entste
henden reaktiven Gasphasen ausgesetzt und die Koksbildungs
geschwindigkeiten an diesen Probekörpern in Abhängigkeit von
der Reaktionszeit verfolgt.
In Tabelle 1 sind die Koksbildungsgeschwindigkeiten, die an
den mit unterschiedlichen Silizium- und Schwefelverbindungen
vorbehandelten Probekörpern erhalten wurden, in Abhängigkeit
von der Versuchsdauer dargestellt.
Es ist ersichtlich, daß das Ziel der erfindungsgemäßen Vor
behandlung nicht auf die Verwendung von gleichzeitig Silizium
und Schwefel enthaltenden Verbindungen beschränkt ist; es wird
vielmehr auch erreicht, wenn Silizium bzw. Schwefel enthalten
de Verbindungen im Gemisch angewendet werden. Die erfindungs
gemäße Vorbehandlung wird dabei über einen weiten Bereich des
Atomverhältnisses von Silizium und Schwefel sichergestellt.
Ein besonders vorteilhaftes Verhältnis liegt bei Si: S = 2 : 1
bis 1 : 1 vor.
In der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 und unter den
analogen Bedingungen wie in Beispiel 4 wurde der Einfluß des
Gehaltes an Trimethylsilylmethylmercaptan in dem zur Vorbe
handlung verwendeten äquimolaren Gemisch aus Wasserstoff und
Methan auf die Koksbildungsgeschwindigkeit an Probekörpern aus
X8CrNiTi18.10 bestimmt. Dem zur Vorbehandlung verwendeten
Wasserstoff-Methan-Gemisch (3 l/h) wurden 0,002, 0,005, 0,01
und 0,02 mol Trimethylsilylmethylmercaptan zugesetzt und die
Vorbehandlung jeweils mit 3 l des vorstehend angegebenen kon
ditionierten Trägergases über einen Zeitraum von 60 Minuten
bei 880°C durchgeführt.
Die an den in Abhängigkeit von dem Trimethylsilylmethylmercap
tan-Gehalt im Wasserstoff-Methan-Gemisch vorbehandelten Probe
körpern bei der n-Heptan-Pyrolyse im Stickstoffstrom bei 715
°C gemessenen Koksbildungsgeschwindigkeiten sind in Tabelle 2
gegenübergestellt.
Die Ergebnisse zeigten keine wesentliche Abhängigkeit der
gemessenen Koksbildungsgeschwindigkeiten vom Trimethylsilyl
methylmercaptan-Gehalt in dem zur Vorbehandlung eingesetzten
Wasserstoff-Methan-Gemisch.
In einer Laborpyrolyseapparatur gemäß Beispiel 1 wurden drei
Probekörper aus X8CrNiTi18.10 jeweils mit 3 l eines Wasser
stoff und Methan in äquimolaren Mengen enthaltenden Gasstromes
über eine Zeitspanne von 60 Minuten bei 880°C vorbehandelt,
dem jeweils 0,005 mol Tetramethylsilan (Probekörper PK 1),
Dimethylsulfid (Probekörper PK 2), eines 1 : 1-Gemisches aus
Tetramethylsilan und Dimethylsulfid (Probekörper PK 3) bzw.
Trimethylsilylmethylmercaptan (Probekörper PK 4) zugesetzt
waren. Es wurden somit nur die Probekörper PK 3 und PK 4 er
findungsgemäß behandelt. Alle 4 Probekörper wurden anschlie
ßend nacheinander der reaktiven Gasphase ausgesetzt, die bei
der Pyrolyse von n-Heptan im Stickstoffstrom bei 715°C (Ver
weilzeit 1 s) entsteht und die Koksbildungsgeschwindigkeiten
an diesen Probekörpern in Abhängigkeit von der Dauer der Pyro
lyseversuche gemessen. Die Ergebnisse sind in Abb. 10
graphisch dargestellt. Ein Vergleich zeigt, daß nur an den
erfindungsgemäß vorbehandelten Probekörpern 3 und 4 die für
alle Probekörper typischen niedrigen Koksbildungsgeschwindig
keiten über lange Versuchszeiten erhalten bleiben. Aus den
ermittelten Daten ist zu schließen, daß die erfindungsgemäße
Vorbehandlung eine signifikante Laufzeitverlängerung gegenüber
einer Fahrweise ohne Vorbehandlung oder mit einer lediglich
Silizium oder Schwefel enthaltenden Verbindung ermöglicht.
Claims (12)
1. Wärmeaustauschfläche in Reaktoren und/oder Wärmeaus
tauschern von Anlagen zur Umsetzung von Kohlenwasserstoffen
und anderen organischen Verbindungen bei hohen Temperaturen in
der Gasphase, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den organi
schen Stoffen in Kontakt kommenden metallischen Flächen mit
einem Gemisch aus einem Silizium und Schwefel enthaltenden Produkt
und einem trockenen, gegenüber dem Silizium und Schwefel ent
haltenden Produkt inerten Gasstrom bei einer Temperatur von
300 bis 1000°C über einen Zeitraum von 0,5 bis 12 Stunden
behandelt sind.
2. Wärmeaustauschfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Silizium und Schwefel enthaltende Produkt ausge
wählt ist unter (1) einer oder mehreren Silizium und Schwefel
enthaltenden flüchtigen Verbindungen, (2) einem Gemisch von
siliziumhaltigen flüchtigen Verbindungen und einem Gemisch von
schwefelhaltigen flüchtigen Verbindungen und (3) einem Gemisch
von Silizium und Schwefel enthaltenden flüchtigen Verbindungen
und flüchtigen siliziumhaltigen und/oder flüchtigen schwefel
haltigen Verbindungen, wobei das Atomverhältnis von Silizium
und Schwefel jeweils 5 : 1 bis 1 : 1 beträgt.
3. Wärmeaustauschfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die metallische Fläche die Rohrinnenfläche eines
Rohrreaktors ist und bei einer Temperatur von 700 bis 1000°C,
vorzugsweise 800 bis 1000°C behandelt ist.
4. Wärmeaustauschfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die metallische Fläche die Fläche eines Wärmeaustau
schers ist und die Temperatur 300 bis 750°C beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung einer katalytisch desaktivierten
metallischen Oberfläche in chemischen Reaktoren und/oder Wär
meaustauschern, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten der
Wärmeaustauschflächen, die mit dem Einsatzprodukt und/oder den
Reaktionsprodukten in Kontakt treten, vor der ersten Inbe
triebnahme und/oder nach einer durchgeführten Reinigung, bei
der die metallischen Oberflächen freigelegt werden, mit einem
Silizium und Schwefel enthaltenden Produkt in einem trockenen
Inertgasstrom bei einer Temperatur von 300 bis 1000°C über
einen Zeitraum von 0,5 bis 12 Stunden behandelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Silizium und Schwefel enthaltende Produkt ausgewählt ist unter
(1) einer oder mehreren Silizium und Schwefel enthaltenden
flüchtigen Verbindungen, (2) einem Gemisch von siliziumhalti
gen flüchtigen Verbindungen und schwefelhaltigen flüchtigen
Verbindungen und (3) einem Gemisch von Silizium und Schwefel
enthaltenden flüchtigen Verbindungen und flüchtigen silizium
haltigen und/oder flüchtigen schwefelhaltigen Verbindungen,
wobei das Atomverhältnis von Silizium und Schwefel jeweils
5 : 1 bis 1 : 1 beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis zwischen der Silizium und Schwefel enthaltenden
Verbindung oder dem Gemisch von siliziumhaltiger und schwefel
haltiger Verbindung einerseits sowie dem Inertgas andererseits
im Bereich von 0,001 bis 0,01, vorzugsweise zwischen 0,001 und
0,004 liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zeitraum 0,5 bis 8 Stunden, vorzugsweise 1 bis 6 Stunden be
trägt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Fläche die Rohrinnenfläche eines Rohrreaktors ist,
insbesondere eines der Verkokung ausgesetzten Rohrreaktors,
und bei einer Temperatur von 700 bis 1000°C behandelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Fläche die Fläche eines Wärmeaustauschers ist,
insbesondere die Fläche eines der Verkokung ausgesetzten Wär
meaustauschers, und die Temperatur 300 bis 750°C beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus dem Rohrreaktor austretende Gas
bei Temperaturen oberhalb 500°C dem Wärmeaustauscher zuge
leitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Inertgas ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Stick
stoff, Wasserstoff und Methan und Wasserstoff enthaltende
Gase, vorzugsweise Methan und Wasserstoff enthaltendes Restgas
aus der Spaltgastrennung.
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