DE4402043C2 - Verfahren zur Verminderung von unerwünschten Nebenprodukten bei der Herstellung von Carbendazim - Google Patents
Verfahren zur Verminderung von unerwünschten Nebenprodukten bei der Herstellung von CarbendazimInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D235/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings
- C07D235/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D235/04—Benzimidazoles; Hydrogenated benzimidazoles
- C07D235/24—Benzimidazoles; Hydrogenated benzimidazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
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Description
Carbendazim (Benzimidazol-2yl-carbaminsäuremethylester) wird seit langem als
systemisch wirkendes Fungizid zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten sowie als
technisches Fungizid in Konsumgütern eingesetzt (H. Martin, Pesticide Manual
1977, S. 78, British Crop Brotection Council).
Die Herstellung von Carbendazim kann aus S-Methyl-iso-thiuroniumsalzen,
Chlorameisensäuremethylester und o-Phenylendiamin oder wie in den meisten
Fällen praktiziert, aus Cyanamidlösung, Chlorameisensäuremethylester und
o-Phenylendiamin erfolgen (US-P. 3010968, DE-OS 16 68 567, DE-OS 17 95 849).
Bei diesen Prozessen gelangen dimere und/oder polymere Nebenprodukte des
o-Phenylendiamins, die diesem schon als Rohstoff anhaften können oder während
der Umsetzung gebildet werden, in das Endprodukt. Diese Nebenprodukte führen
zu unerwünschten Verfärbungen im Carbendazim und besitzen umweltgefährdende
Eigenschaften.
Zur Erhöhung des Gebrauchswertes ist es deshalb von Bedeutung, die
färbenden Begleitstoffe und die toxischen Nebenprodukte zu eliminieren, um
beim Einsatz als Fungizid die erforderliche Anwendungssicherheit zu
gewährleisten.
Es ist bekannt, daß die Verminderung dieser o. g. Nebenproduktanteile bei
der Herstellung von Carbendazim durch Zusatz von Reduktionsmitteln
während des Syntheseprozesses bewirkt werden kann (DD 293 940,
DE-OS 33 23 024).
Es ist ferner versucht worden, die Bildung dieser Nebenprodukte durch
Arbeiten unter Schutzgas und/oder superreinem o-Phenylendiamin zu
vermeiden.
Nachteilig bei allen bisher bekannten Verfahren ist, daß die Bildung
unerwünschter Nebenprodukte im Bereich kleiner 100 ppm nicht unterdrückt
wird und unvertretbar hohe Kosten entstehen.
Aus DE-OS 29 04 390 ist ein Verfahren zur Herstellung einer verdünnbaren
Benzimidazolcarbaminsäurealkylester(BCAE)-Formulierung und deren
Verwendung als Biozid bekannt, wobei durch dieses Verfahren die Aufgabe
gelöst werden sollte, eine BCAE enthaltende Formulierung bereitzustellen,
die verdünnbar ist.
Das Carbendazim wird dabei in eine andere, nicht näher beschriebene
Verbindung überführt. Zu enthaltenen Verunreinigungen bzw. deren
Verminderung werden keine Aussagen getroffen.
Ziel der Erfindung ist es, die unerwünschten färbenden und toxischen
Nebenprodukte des Carbendazims durch eine einfache und kostengünstige
Behandlung in ihrem Gehalt wesentlich zu mindern bzw. gänzlich zu
beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das
synthesebedingt verunreinigte Carbendazim aus der Umsetzung von
Methylcyancarbamat und o-Phenylendiamin mit kurzkettigen Aldehyden,
z. B. Formaldehyd, behandelt.
Erfindungsgemäß wird dazu das Carbendazim 0,5-3 h bei 35-80°C,
vorzugsweise in einer 0,5-5%igen Formaldehydlösung gerührt.
Vorteilhafterweise setzt man dabei der gerührten Suspension 0,01 bis 5%
eines ionogenen oder nichtionogenen Tensides zur Verminderung der
Oberflächenspannung zu. Nach dem Abkühlen auf Normaltemperatur wird
aus der wässrigen Suspension durch ein geeignetes Trennverfahren das
eingesetzte Carbendazim in mindestens 99%iger Ausbeute
zurückgewonnen. Es fällt ein helles Carbendazim in guter Reinheit an,
dessen färbende Begleitstoffe weitgehend gemindert sind und dessen
toxische Dimere und Polymere keine Bedrohung mehr für die Umwelt
darstellen.
Diese erfindungsgemäße Lösung ist überraschend, da es aus der Fachliteratur
bekannt ist, daß Benzimidazolderivate des vorliegenden Types mit Aldehyden
Kondensationsprodukte bilden können. In Verbindung mit den oberflächenaktiven
Zusätzen und bei den hier gewählten Konzentrationen, Temperaturen und Einwirk
zeiten werden die möglichen Konkurrenzreaktionen jedoch unterdrückt und ein
Carbendazimverlust bei der Verminderung unerwünschter Nebenprodukte
vermieden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend beispielhaft
erläutert.
Zu 60 ml einer 5%igen wäßrigen Formalinlösung werden 20 g Carbendazim
gegeben und 3 Stunden bei 35°C gerührt, das Carbendazim danach abgesaugt, mit
etwas Wasser gewaschen und getrocknet.
Rückgewinnung: 19,8 g (99,0%) Carbendazim
Reinheitsbeschreibung:
Die Reinheit des Produktes kann anhand einer typischen
polymeren Verunreinigung beschrieben werden, die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren entfernt werden soll
und gut analysierbar ist. Zum Beispiel 2,3-Diamino
phenazin (DAP)
DAP im Carbendazim vor der Behandlung: 213 ppm
DAP im Carbendazim nach der Behandlung: 1 ppm
DAP im Carbendazim nach der Behandlung: 1 ppm
Wie Beispiel 1, aber ohne Formalinzusatz.
DAP im Carbendazim nach der Behandlung: < 100 ppm
Zu 60 ml einer 5%igen wäßrigen Formalinlösung werden 20 g Carbendazim und
0,01 g Präwozell ND 11 (Alkylphenolpolyglykolether) oder 0,05 g Emulgator E 30
(Alkylbenzolsulfonat) gegeben und 1 Stunde bei 70°C gerührt, das Carbendazim
danach abgesaugt, mit etwas Wasser gewaschen und getrocknet.
DAP-Gehalt im Carbendazim nach der Behandlung: nicht nachweisbar
20 g Carbendazim werden 1 Stunde bei 70°C in einer Mischung aus 50 ml
wäßriger 0,1%iger Präwozell ND 11-Lösung und 10 ml 30%igem Formalin gerührt,
abgesaugt, Wasser gewaschen und getrocknet.
Nach Ergänzung der Mutterlauge mit 8 ml 0,1%iger Präwozell-Lösung kann diese
in weiteren Umläufen zur Reinigung von Carbendazimchargen eingesetzt werden.
DAP-Gehalt | |
unbehandelt: | 213 ppm |
1. bis 3. Umlauf der Formalinlösung: | 0 ppm |
4. Umlauf der Formalinlösung: | 4 ppm |
Claims (3)
1. Verfahren zur Verminderung unerwünschter Nebenprodukte von
Carbendazim, hergestellt aus o-Phenylendiamin und
Methylcyancarbamat, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) kurzkettige Aldehyde in 0,5-5%iger wässriger Lösung im Temperaturbereich zwischen 35 und 80°C auf das Carbendazim 0,5-0,3 Stunden einwirken läßt und
- b) nach Abkühlung auf Normaltemperatur das Carbendazim aus der wässrigen Suspension abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als kurzkettiges Aldehyd Formaldehyd eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einer Suspension von Carbendazim in wässriger
Formaldehydlösung 0,01-5% eines ionogenen oder nichtionogenen
Tensides zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402043 DE4402043C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Verminderung von unerwünschten Nebenprodukten bei der Herstellung von Carbendazim |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944402043 DE4402043C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Verminderung von unerwünschten Nebenprodukten bei der Herstellung von Carbendazim |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4402043A1 DE4402043A1 (de) | 1995-07-27 |
DE4402043C2 true DE4402043C2 (de) | 1999-09-09 |
Family
ID=6508605
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944402043 Expired - Lifetime DE4402043C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Verminderung von unerwünschten Nebenprodukten bei der Herstellung von Carbendazim |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19543896A1 (de) * | 1995-11-24 | 1997-05-28 | Hoechst Schering Agrevo Gmbh | Verfahren zur Verminderung von Nebenproduktanteilen in Carbendazim |
CN104961685A (zh) * | 2015-06-11 | 2015-10-07 | 安徽东至广信农化有限公司 | 一种多菌灵生产过程中降低多菌灵杂质dap的方法 |
CN109053586B (zh) * | 2018-09-11 | 2022-01-07 | 安徽东至广信农化有限公司 | 一种多菌灵的生产方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2904390A1 (de) * | 1979-02-06 | 1980-08-14 | Riedel De Haen Ag | Verduennbare benzimidazolcarbaminsaeurealkylester-formulierung, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung als biozid |
DE3323024A1 (de) * | 1983-06-25 | 1985-01-03 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur verminderung von nebenproduktanteilen bei der herstellung von carbendazim |
-
1994
- 1994-01-25 DE DE19944402043 patent/DE4402043C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2904390A1 (de) * | 1979-02-06 | 1980-08-14 | Riedel De Haen Ag | Verduennbare benzimidazolcarbaminsaeurealkylester-formulierung, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung als biozid |
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DE4402043A1 (de) | 1995-07-27 |
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