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Hydraulisches Hebezeug für Operationsstühle und ähnliche Vorrichtungen.
Die Operationsstühle der Zahnärzte sind zumeist mit einem hydraulischen Hebezeug
augestattet, das ein rasches Heben und Senken des Sitzes mit dein Patienten ermöglicht.
Dieses gewöhnlich mit Öl betriebene Hebezeug besteht in der Hauptsache aus
einer Pumpe mit Hand- oder Fußantrieb, einem Hubzylinder, dessen Kolben den Sitz
des Stuhles, gewöhnlich über besondere Zwischenglieder, unterstützt, und einem Ventil
mit Handsteuer, durch das zur Senkung des Sitzes das 01 aus dem Hubzylinder
in den Vorratbehälter der Pumpe abgelassen werden kann. Die vollkommenste Form solcher
Hebezeuge weist außer den genannten Teilen noch einen Ausgleichzylinder mit einem
federbelasteten Ausgleichkolben auf und ein Drosselventil in der Verbindungsleitung
des Ausgleichzylinders und des Hubzylinders zur Regelung der Wirkung des Ausgleichzylinders.
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Es ist auch bekannt, dem Operateur die Bedienung eines solchen Hebezeuges
zu erleichtern durch Übertragung der Hubarbeit an
einen Elektroniotor,
jedoch unter Beibehaltung des Hand- oder Fußantriebes der Pumpe für den Fall eines
Versagens des Elektromotors. Dabei wird nicht ein besonderes, vom Elektromotor allein
angetriebenes Hebzeug zur Kraftübertragung vom Elektromotor auf den Sitz des Stuhles
verwendet, sondern das vorhandene hydraulische Hebezeug wird wenigstens teilweise
für diesen Zweck mitbenutzt.
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In dem Fuß des Stuhles ist dann neben der mittels des Fußtritthebels
zu betätigenden Pumpe eine von einem Elektromotor angetriebene mehrzylindrige Pumpe
untergebracht, die gleich der anderen Pumpe das Öl in den Hubzylinder fördert.
Diese bekannte Konstruktion hat aber den Nachteil, daß das Öl der Motorpumpe
in kleinen, rasch aufeinanderfolgenden Stößen in den Hubzylinder gelangt und dadurch
ein Vibrieren des in die Höhe gehenden Sitzes hervorbringt, das von den Patienten
als sehr lästig empfunden wird. Nach der Erfindung wird dieser Mangel dadurch beseitigt,
daß der Kolben des Motorpumpzylinders durch den Elektromotor mittels eines gleichförmig
wirkenden Getriebes, vornehmlich mittels eines Schraubengetriebes, bewegt wird,
und daß das Hubvolumen des Motorpump7-ylinders dem des Hubzvlinders mindestens gleich
ist, so daß durch einen einzigen Kolbenhub der Motorpumpe der Stuhlsitz aus der
tiefsten in die höchste Stellung gehoben werden kann.
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Die Erfindung soll mit Hilfe der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
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Abb. i ist der in der Hauptsache im Schnitt dargestellte Aufriß eines
Hebezeuges gemäß der Erfindung, das samt dem Elektromotor in dem Fuß des Stuhles
untergebracht ist.
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Abb. 2 ist eine Seitenansicht der Anordnung nach Abb. i.
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Abb. 3 ist eine Außenansicht und Abb. 4 das Schaltschema eines
Umkehranlassers für den Elektromotor der Anordnung nach Abb. i und 2.
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Auf einer Grundplatte i sind nebeneinander der Vorratbehälter:2 der
Pumpe mit Fußantrieb und der Motorpunipzylinder 3 angeordnet. Der Elektromotor
4 ist an der Unterseite der Grundplatte i befestigt. Mit der Grundplatte ruht das
Ganze auf einem rohrförrnigen Sockel 5. Dieser sitzt in einer Ausdrehung
der tellerförmigen Fußplatte 6 des Stuhles und wird samt dem hydraulischen
Hebezeug von dem rohrförmigen Schaft 7 des Fußes (der nur teilweise gezeichnet
ist) umschlossen.
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In dem Vorratbehälter 2, sind in bekannter Weise nebeneinander
der Pumpzylinder 8 und der Hubzylinder 9 untergebracht. Der Pumpenkolben
io wird vom Operatet#r mittels eines Fußtritthebels ii bewegt, dessen Dreha chse
12, in Böcken 13, 14 auf der Grundplatte i gelagert ist. Auf die Achse sind Kurbeln
15, 16 aufgekeilt, die durch Pleuelstangen 17, 18 das Querhaupt ig der Kolbenstan,ge:2o
des Pumpenkolbens io angreifen. Der Kolben wird durch eine Feder 21 wieder gehoben,
wenn er mittels des Fußtritthebels ii gesenkt worden ist.
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Der Pumpenkolben io drückt das Öl in den Hubzylinder
9 und den Motorpumpzylinder 3.
Der Hubkolben 2.2 hebt durch (nicht
gezeichnete) Zwischenglieder bekannter Bauart, die an dem Kopf 23 seiner
Kolbenstange angreifen, den Sitz des Stuhles.
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Der Elektromotor 4 setzt durch Schnecke 24 und Schneckenrad:25 eine
Welle:26 in Umdrehung. Sie ist in Böcken 27 und :28 gelagert, von
denen der erste an der Unterseite der Grundplatte i, der zweite am oberen Ende des
Motorpumpzylinders 3 befestigt ist. Die Welle trägt am oberen Ende ein Ritzel
29, welches mit dem Zahnkranz der Mutter 30
der Schraubenspindel 31 des Kolbens
32 in Eingriff steht. Die Mutter 30 ist an dem fest mit dem Zylindermantel
verbundenen Zylinderdeckel drehbar, aber in achsialer Richtung nicht verschiebbar
gelagert. Dies hat die Wirkung, daß bei Drehung der Mutter der Kolben
32 achsial verschoben wird, da er durch die Stulpreibung an seinem Umfang
ge-
hindert wird, sich mitzudrehen.
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Die Einrichtung wird in folgender Weise benutzt: Soll der Sitz gehoben
werden, so wird der Elektromotor mit solcher Drehrichtung eingeschaltet, daß der
Kölben 3:z nach abwärts geht. Dabei wird Öl aus dem Motorpumpzylinde,r
3 in den Hubzylinder 9 hinübergedrückt, und der H-Ltblzolben2,2 wird
gehoben. Soll der Sitz gesenkt werden, so wird der Elektromotor im umgekehrten Sinn
angelassen. Der Kolben 32 hebt sich, und das 01
strömt aus dem Hubzylinder
in den Motorf.)umpzylinder 3 zurück.
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Es muß dafür gesorgt werden, daß der Kolben 32 nicht an dem
Boden oder dem Deckel des Motorpumpzylinders 3 anläuft. Zu diesem Zweck sind
Endausschalter 33, 34 (Abb. 2-, 4) angeordnet. Sie werden von einer Platte
35
am Ende der Kolbenstange 31 des Motorpurnpzylinders auf folgende Weise
gesteuert: Wenn die Platte 35 aus ihrer gezeichneten höchsten Stellung nach
abwärts geht, so trifft sie auf den unteren Arm des Schalters 33 und nimmt
ihn bis zur Kipplage des Schalters mit, worauf die Feder 36 den Schalter
vollends in die zweite, durch den festen Anschlag 37 bestimmte Endlage
herumdreht und durch das Schaltsegment 38 die leitende Verbindung zwischen
den festen Schaltkontakten 39 und
.4o herstellt. Bei weiterer
Abwärtsbewegung trifft die Platte 35 dann auf den unteren, am Anschlag 41
liegenden Arm des Schalters 34, der bei dieser Stellung durch das Schleifstück 42
die festen Kontakte 43 und 44 leitend miteinander verbindet. Die Platte
35 legt dann den Schalter mit Hilfe der Feder 45 in die Ausschaltstellung
um. Hierdurch wird eine Leitung zu dem Elektromotor unterbrochen und das Weiterlaufen
des Motors sowie seine Wiedereinschaltung von außen mit der Drehrichtung, bei der
sich die Platte 35 senkt, verhindert. Dabei ist aber vorher durch die be--,cliriebene
Umlegung des Schalters 33 in die Schließstellung die Möglichkeit geschaffen
worden. den Motor im urncrekelirten Sinn anzulassen. Geschieht dies, so wird durch
die steigende Platte 35 zunächst der Schalter 34 wieder in die gezeichnete
Lage unigelegt und die Senkschaltung des Motors wieder vorbereitet. Wenn sich die
Platte 35 ihrer höchsten Stellung nähert, so ergreift sie den oberen Arm
des Schalters 33 und legt ihn mit Hilfe k-, -
der Feder 36 wieder
in die gezeichnete Stellung uni, wodurch dem Hublauf des Motors ein Ende gemacht
wird.
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Die Teile 33 bis 45 sind an einer Platte 46 aus Isoliermaterial
gelagert, welche von einem Arm 47 getragen wird, der am oberen Ende des Motorpumpzvlinders
3 befestigt ist.
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Der Umkehranlasser für den Elektroinotor 4 ist in einem erkerartigen
Ausbau 48 der tellerartigen Fußplatte 6 untergebracht. Die Achse 49 der Schaltwalze
trägt außen einen doppelarmigen Fußtritthebc1 5o. Seine Ausschläge sind beiderseitig
begrenzt durch Anschläge 51, 52. Durch einen Arm 53 und Federn 54,
die im Innern des Gehäuses 48 liegen, wird der Hebel 5o und die ganze Schaltwalze
in der gezeichneten Mittellage gehalten.
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Für das Schaltschema(Abb.4) ist ein Nebenschlußmotor vorausgesetzt,
dessen Anker ohne Vorwiderstaiid an die Betriebspannung gelegt werden kann. In dein
Schaltbild sind über A die Kontakte der Schaltwalze mit ihren Verbindungen
dargestellt, neben ihnen die festen Kontakte des Umkehranlassers in ihrer Verbindung
mit den Klemmen und den anderen Teilen des Stromkreises. Bei der Mittelstellung
a, der Schaltwalze ist der Anker 55 des Elektromotors kurzgeschlossen.
Wird die Scbaltwalze in die Stellung b gedreht, so Z,
wird dieser Kurzschluß
aufgehoben, dafür wird die Erregerwicklung 56 des Motors an die Betriebspannung
zwischen den Schleifstücken 57, 58 gelegt. Wird die Schaltwalze noch einen
Schritt weiter in die Stellung c gedreht, so wird auch der Anker 55 des Molors
mit den Schleifstücken 57, 58 verbunden, der eine Pol mit dem Schleifstück
58 über die Lcitung 59, Kontakte 6o, 61, Leitung 62,
Kontakte
63, 64, der andere Pol von dem Schleifstück 57 über den Endausschalter
33,
Kontakte 65, 66, Leitung 67, Kontakte 68, 6,-).
Der
Motor kann also nur laufen, wenn der Endausschalter 33 geschlossen ist. Dies
ist der Fall, wenn der Kolben 32 des Motorpunipzvliiiders gehoben werden
soll. Der ,'#nizer 5 5
,ind die Erregerwicklung 56 des Motors müssen
also so angeschlossen sein, daß die Stellung c der Schaltwalze den Hublauf des .Motors
bedingt. Dementsprechend bedingt die Stellung e der Schaltwalze den Senklauf
des Motors. Dabei liegt vor dem Anker der geschlossene Endausschalter 34.
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Wenn der Elektromotor nicht an dem Stuhl >elbst, sondern an der Wand
gelagert wird, so ist es zweckmäßig, den Motorpuinpzvlinder neben dem Motor an der
Wand zu lagern. Der Zylinder muß dann durch Rohrleitungen -nit der Pumpe im Fuß
des Stuhles verbunden werden. Die Rohrleitungen werden, aus dein Innern der festliegenden
Fußplatte 6 in (len üblicherweise darauf drehbaren Stuhl durch Stopfbüchsen
eingeführt, die in der Drebungsachse konzentrisch miteinander angeordnet werden.