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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im allgemeinen musikalische Saiteninstrumente
und im besonderen, aber nicht ausschliesslich, Instrumente der Violin-Familie,
die mit einem Bogen gespielt werden.
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Viele
Saiteninstrumente der Violin-Familie haben ein glattes, nicht mit
Bünden
versehenes Griffbrett. Zu diesen Instrumenten gehören die
Violine, das Cello, die Viola, der Kontrabass und einige elektrische
Bassinstrumente. Diese Instrumente werden üblicherweise mit einem Bogen
gespielt, obwohl sie gelegentlich auch gezupft werden.
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Eine
der naturgegebenen Schwierigkeiten beim Lernen des Spielens eines
Saiteninstrumentes, das ein glattes nicht mit Bünden versehenes Griffbrett
aufweist ist die, dass eine erhebliche Erfahrung erforderlich ist,
die Saiten mit den Fingern so genau zu berühren, dass der gewünschte Ton
exakt erzeugt werden kann, da sich auf dem Griffbrett keine Bünde befinden
gegen die die Finger angelegt werden können.
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Zum
Stand der Technik gehören
selbstverständlich
auch zahlreiche mit Bünden
versehene Saiteninstrumente wie Gitarren, bei denen die Saiten niedergehalten
werden gegen die Kante eines Bundes, so dass der Endpunkt der Vibration
der Saite genau bestimmt ist durch die Position der Kante des Bundes über den die
Saite niedergehalten wird. Der Gebrauch eines traditionellen Bundes
bei einer Violine würde
jedoch die normale Spielweise der Violine dadurch stören, dass
es dann nicht möglich
wäre ein
Vibrato zu spielen (das bewirkt wird durch ein schnelles Rollen
der Fingerkuppe gegen das Griffbrett, während der Bogen über die
Saite gezogen wird). Auch wären
subtile Änderungen
der Tonhöhe
nicht möglich.
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Zum
Stand der Technik gehören
eine Anzahl von Vorschlägen
von Fingerpositionierungshilfen bei einer Violine.
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Die
US 40 23 460 (Kuhnke) zeigt
eine Intonierungshilfe für
eine Violine, bei der ein geformtes Kunststoffteil über dem
Griffbrett angeordnet ist das konventionelle erhabene Bünde aufweist,
gegen die die Saite angedrückt
werden kann. Eine ähnliche
Anordnung zeigt die
US 524 428 (Waring).
Weiterhin gehen konventionelle Bünde
als bekannt hervor aus der
US
50 85 115 (Schlinck);
US
17 95 825 (Bonner);
US
798 869 (Brandt);
US
12 48 894 (Crow) und US Design 26 423 (Livermore).
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In
einer anderen Gruppe von Vorveröffentlichungen
wird der Gebrauch von erhabenen Fingerpositionierungshilfen vorgeschlagen,
die neben aber nicht unter den Saiten angeordnet sind, so dass die
Saiten nicht gegen die erhabenen Flächen angedrückt werden. Hierzu gehören
US 967 507 (Finney);
US 13 48 894 (Rahne) und
US 939 486 (Fish).
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In
einer weiteren Gruppe von Vorveröffentlichungen
ist ein sichtbarer und/oder tastbarer Fingerpositionsanzeiger vorgesehen
bestehend aus Streifen, die entweder mit der Oberfläche des
Griffbrettes fluchten oder gegenüber
der Oberfläche
des Griffbrettes vertieft sind. Hierzu gehören die
US 11 26 957 (Consoli);
US 973 719 (Consoli) und
US 10 95 900 (Manby).
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Ein
anderer Vorschlag gemäss
der
US 14 72 943 (Shaeffer)
zeigt eine eine Vielzahl von transveralen Vertiefungen im Griffbrett,
in die die Finger gedrückt werden
um auf diese Weise die Saite gegen den Bund zu halten, der zwischen
benachbarten Vertiefungen vorhanden ist.
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In
US 49 87 816 ist ein Griffbrett
für ein
Saitenmusikinstrument mit einem Obersattel, einem Steg und mehreren
Saiten, die von dem Obersattel und dem Steg gestützt werden, beschrieben. Unterhalb
der Saiten weist das Griffbrett eine sägenzahnförmige Oberfläche auf,
wobei die einzelnen Sägezähne als
Bunde dienen. Dabei presst der Musiker die Saiten mit seinen Fingern
auf die schräg
verlaufenden Flächen
der Zähne,
so dass auf diese Weise eine Saite gegen eine Bundkante gedrückt wird.
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Es
besteht deshalb die Notwendigkeit, für eine Fingerpositionierungshilfe
für ein
nicht mit Bünden
versehenes Saitenmusikinstrument wie eine Violine, die auf einfache
Weise die sichtbare und tastbare Fingerpositionierung erlaubt ohne
die traditionelle Spielweise der Violine zu stören. Auch besteht die Notwendigkeit
für eine
solche Anordnung die in einfacher Weise, sowohl an vorhandenen wie
auch an neugebauten Instrumenten angebracht werden kann in einer ästhetisch
angenehmen Weise, ohne dass hierdurch das vorhandene Griffbrett
beschädigt
würde.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung sieht gemäß Anspruch
1 ein verbessertes Griffbrett für
ein musikalisches Saiteninstrument vor, das einen Obersattel, einen
Steg und eine Mehrzahl von Saiten aufweist, die vom Obersattel und dem
Steg gestützt
werden. Das Griffbrett weist eine Oberfläche auf, die sich unterhalb
der Saiten befindet und eine Längsachse,
die im wesentlichen parallel zu den Saiten verläuft. Ferner sieht die Erfindung
einen Bausatz zum Nachrüsten
eines Griffbretts gemäß Anspruch
17 vor.
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Auf
dem Griffbrett befindet sich eine Zahl von erhabenen Spielbereichen,
die so angeordnet sind, dass sie den jeweiligen Fingerauflagepunkten
auf dem Griffbrett entsprechen. Jeder erhabene Spielbereich weist eine
Breite auf, die im wesentlichen parallel zur Längsachse des Griffbrettes verläuft. Jeder
erhabene Spielbereich hat eine Höhe,
die sich über
die Oberfläche
des Griffbrettes erstreckt. Die Breite jedes erhabenen Spielbereiches
ist ausreichend bemessen, dass die Fingerkuppe eines das Instrument
spielenden Musikers eine der Saiten auf den erhabenen Spielbereich
herabdrücken
kann, wobei die Fingerkuppe wahlweise einen Endpunkt der Vibration
dieser Saite an jeder gewählten
Stelle über
die Breite des erhabenen Spielbereiches wählen kann.
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Das
verbesserte Griffbrett kann Bestandteil eines neuhergestellten Instrumentes
sein oder als Bausatz zur Aufrüstung
eines existierenden Instrumentes dienen.
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Der
Musiker tastet die Saite auf der Oberfläche des erhabenen Spielbereiches
in einer Weise, die im wesentlichen identisch ist zu der in bekannter
Weise auf einem glatten Violinengriffbrett getastet wird. Deshalb ist
eine Bewegung des Fingers möglich über die
Breite des Streifens, die es dem Musiker erlaubt ein Vibrato zu
spielen und die Tonhöhe
zu verändern,
wie dies allgemein üblich
ist.
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Die
erhabenen Spielbereiche erheben sich nur wenig über die normale Oberfläche des
Griffbrettes, so dass sie auf dem Griffbrett in einer ästhetisch
sehr gefälligen
Weise angeordnet werden können.
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Ausserdem
verhindert die Höhe
der erhabenen Spielbereiche, dass Saiten die Oberfläche des
Griffbrettes in der Nachbarschaft des Punktes wo sie getastet werden
berühren
können,
wodurch die Vibration der Saite weniger gedämpft wird als dies bei konventionellen
Griffbrettern der Fall ist. Die geringere Dämpfung erlaubt ausserdem eine
geringere Saitenhöhe,
wodurch das Spielen des Instrumentes erleichtert werden kann.
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Das
Griffbrett gemäss
der Erfindung bietet Vorteile sowohl für den professionellen Musiker,
der einen klareren Ton wünscht und
eine genauere Artikulation, wie auch für den Anfänger, der tastbare und sichtbare Referenzen
wünscht.
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Zahlreiche
Gegenstände,
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung hervor.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Aufsicht auf eine Violine. In 1 sind nur
wenige der Fingerpositionierungsstreifen dargestellt.
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2 ist
eine Seitenansicht der Violine gemäss 1. In anbetracht
der verkleinerten Darstellung der 2 ist kein
Versuch gemacht worden, die Höhe
der Fingerpositionierungsstreifen darzustellen.
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3 ist
eine schematische, vergrösserte
Seitenansicht ähnlich 2.
Sie zeigt die Weise, in der ein Musiker mit seinem Finger eine Saite
auf der Oberfläche
eines der erhabenen Spielbereiche ertastet.
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4 ist
eine vergrösserte
Oberansicht des Griffbrettes des Instrumentes der 1.
In 4 sind sämtliche
vierundzwanzig Spielbereiche einer typischen Violine dargestellt.
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5 ist
ein Querschnitt durch den Hals der Violine entlang der Linie 5-5
der 1. Sie zeigt die Weise, in der die Kanten der
Spielbereiche vorzugsweise angepasst sind und ausserdem die Höhe der Spielbereiche über der
Oberfläche
des Griffbrettes.
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6 zeigt
eine Aufsicht auf eine Schablone mit angeformten Streifen, die als
Bausatz zur Nachrüstung
einer vorhandenen Violine mit erhabenen Spielbereichen verwendet
werden kann.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungen
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen zeigen die 1 und 2 eine
musikalisches Saiteninstrument, nämlich eine Violine, das in
seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist.
Hierbei ist zu verstehen, dass die Erfindung bei vielen verschiedenen
musikalischen Saiteninstrumenten verwendet werden kann, insbesondere
bei denen der Violin-Familie, wie der der Violine, der Viola, dem
Cello, dem Kontrabass und dem elektrischen Bass. Die Erfindung ist
in erster Linie zur Anwendung bei musikalischen Saiteninstrument
vorgesehen desjenigen Typs der üblicherweise
ein glattes, nicht mit Bünden
versehenes Griffbrett aufweist. Diese Arten von Instrumenten sind
typischer Weise diejenigen, die mit einem Bogen gespielt werden, jedoch
können
sie auch gezupft werden. Die Erfindung kann jedoch auch bei Saiteninstrumenten
desjenigen Types verwendet werden, bei denen normalerweise konventionelle
Bünde vorhanden
sind, wie bei Gitarren, Banjos oder Mandolinen.
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Das
Instrument 10 weist einen Korpus 12 auf und einen
Hals 14. Auf dem Hals 14 befindet sich ein Obersattel 16 und
auf dem Korpus 12 befindet sich ein Steg 18. Eine
Mehrzahl von Saiten, im Beispiel vier Saiten 20, 22, 24 und 26,
werden vom Obersattel 16 und dem Steg 18 über der
Oberfläche 30 eines
Griffbrettes 28 gehalten, das wiederum vom Hals 14 getragen
wird. Wirbel 32, 34, 36 und 38 dienen
zur Justierung der Spannung in den Saiten 20, 22, 24 bzw. 26.
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Die
Saite 20 ist die Saite mit dem niedrigsten Ton oder die
G-Saite. Saite 22 ist
eine D-Saite. Saite 24 ist eine A-Saite.
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Die
Saite 26 ist die Saite mit dem höchsten Ton oder die E-Saite.
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Wie
am besten in 4 zu erkennen ist, befinden
sich auf der Oberfläche 28 des
Griffbrettes 30 vierundzwanzig erhabene Spielbereiche 42A bis 42X.
Das Griffbrett 30 hat äussere
Begrenzungen 40, die in der Aufsicht der 1 zu
erkennen sind. Jeder der erhabenen Spielbereiche, die sich auf dem
Griffbrett 30 befinden, entspricht dem genauen Tastpunkt
für eine
der vierundzwanzig Noten in einer Zwei-Oktaven umfassenden chromatischen
Skala.
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Das
Instrument 10 und das Griffbrett 30 haben eine
Längsachse
die generell mit 44 bezeichnet ist. Die Längsache
kann so beschrieben werden, dass sie im wesentlichen parallel zu
der Länge
der Saiten 20 bis 24 verläuft wobei zu berücksichtigen
ist, dass die Saiten 20 bis 24 tatsächlich einen
geringfügig
geneigten Winkel zu der Längsachse 44 beschreiben.
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Jeder
der erhabenen Spielbereiche 42 hat eine Breite 46,
die im wesentlichen parallel zu der Längsachse 44 und zu
den Saiten verlauft. Die Breiten der Spielbereiche 42A bis 42X sind
mit 46A bis 46X bezeichnet.
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Jeder
der erhabenen Spielbereiche, wie etwa 42A, kann so beschrieben
werden, dass er eine transversale Mittelpunktslinie 48 aufweist,
die senkrecht zur Längsachse 44 verläuft wie
die transversale Mittelpunktslinie, die mit 48A bezeichnet
ist. Wie am besten in 3 erkennbar ist, hat jeder der
Spielbereiche 42 eine Höhe 50 über die
Oberfläche 28 an
der transversalen Mittelpunktslinie 48 unmittelbar unter
den Streifen. Es ist zu bemerken, dass die Höhe 50 verhältnismässig flach
ist, vorzugsweise etwa 51 mm etwa bei einer Violine. Bei einer Violine
sollte die Höhe 50 innerhalb
eines Bereiches von etwa 0,25 mm bis 0,76 mm liegen und bevorzugt
im Bereich von 0,38 mm bis 0,64 mm. Bei einem anderen Instrument,
beispielsweise einem Bass, ändern
sich diese Zahlen gemäss
der Grösse
des Instrumentes, der Saiten usw.
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Es
kann auch erforderlich sein, den Obersattel 16 geringfügig zu erhöhen entsprechend
der Höhe 50 um
es zu verhindern, dass die Saiten gegen die erhabenen Spielbereiche
vibrieren können.
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Die
Breite 46 jedes der erhabenen Spielbereiche 42 reicht
aus, dass die Fingerspitze 52 eines Musikers, der das Instrument 10 spielt,
eine der Saiten auf dem erhabenen Spielbereich tasten kann, wobei
die Fingerspitze wahlweise einen Endpunkt der Vibration der genannten
Saite in jeder gewählten
Position über
die Breite 46 des betreffenden erhabenen Spielbereiches 42 definieren
kann. Die Fingerspitze 52 drückt die Saite gegen die Oberfläche des
Spielbereiches 42 und dies steht im Gegensatz zu den zum
Stand der Technik gehörenden
Bünden,
bei denen die Saite gegen die definierte Kante eines Bundes gepresst
wird.
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Die
Verwendung von erhabenen Bereichen, die eine erhebliche Breite besitzen,
erlaubt dem Spieler beim Spiel auf der Oberfläche des erhabenen Bereiches
die Abweichung eines plus oder minus Tones von jedem musikalischem
Halbton und erlaubt deshalb auch ein Vibrato unter Ermöglichung
einer tastbaren und sichtbaren Führung
für hörbar bestimmte
Halbtöne.
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Es
ist zu bemerken, dass die Breite 46 eines jeden der erhabenen
Spielbereiche erheblich grösser
ist als die Höhe 50 des
erhabenen Spielbereiches.
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Die
Höhe 50 eines
jeden der erhabenen Spielbereiche ist ausreichend gross um es zu
verhindern oder zumindest wesentlich zu vermindern, dass die Saiten
die Oberfläche 28 nahe
dem Spielbereich 22, gegen den die Saite durch Fingerdruck
gehalten wird, berühren.
Auf diese Weise wird bei der Vibration der Saite die Dämpfung der
Vibration vermindert im Vergleich zu einem konventionellen zum Stand
der Technik gehörigen glatten
Griffbrett, das keine erhabenen Spielbereiche aufweist. Bei einem
konventionellen glatten Griffbrett wird die Saite, wenn sie gegen
irgendeinen Punkt des Griffbrettes gedrückt wird die Tendenz haben,
gegen das Griffbrett zu vibrieren in der Nachbarschaft des Punktes
des Andruckes und auf diese Weise wird die Vibration der Saite gedämpft. Wie
gesagt, wird dieses Phänomen
der Dämpfung
der Saitenvibration ganz erheblich vermindert durch die Anwendung
der Erfindung, wodurch ein klarerer Ton und eine genauere Wiedergabe erreicht
wird.
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Jeder
der erhabenen Spielbereiche 42 ist ein im wesentlichen
planarer Spielbereich, der sich im wesentlichen parallel orientiert
zu der Oberfläche 28 des
Griffbrettes. Es ist zu verstehen, dass diese Oberfläche nicht
in einer ebenen Fläche
definiert ist sondern als eine gekrümmte Fläche ausgebildet ist, die im
wesentlichen parallel zu der geringfügig gekrümmten Oberfläche 28 verläuft. Die
Krümmung
der Oberfläche 28 des Griffbrettes 30 kann
am besten in 5 erkannt werden.
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Wie
in 4 erkennbar ist, verändert sich die Breite 26 der
aufeinanderfolgenden Spielbereiche 42. Vorzugsweise stehen
diese Breiten in proportionalem Zusammenhang so dass von dem Obersattel 16 zum Steg 18 die
Breite eines jeden erhabenen Spielbereiches grösser ist als die Breite des
nächstfolgenden
erhabenen Spielbereiches. Diese proportionale Beziehung ist vorzugsweise
eine logarithmische Beziehung und insbesondere ist es eine Beziehung
beruhend auf der zwölften
Wurzel von zwei, wobei die Breite jedes erhabenen Spielbereiches 42 etwa
1,0594631 der Breite des nächstfolgenden
erhabenen Spielbereiches entspricht.
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Die
logarithmische Beziehung der Breite benachbarter erhabener Spielbereiche
weist eine konstante proportionale Beziehung auf zwischen jedem
erhabenen Bereich und jedem Halbtonabstand, bei dem ebenfalls eine
logarithmische Beziehung besteht.
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Weiterhin
ist die Breite 46 eines jeden erhabenen Spielbereiches 42 vorzugsweise
gleich zu einem konstanten Verhältnis
eines Abstandes zwischen theoretisch benachbarten Halbtonpunkten.
Vorzugsweise ist diese konstante Proportion ein Drittel des Abstandes
zwischen einem Punkt und dem zuletzt vorangehenden Punkt bei einer
Violine. Diese Ein-Drittel Proportion betrifft eine Violine. Die
analogen Proportionen können
bei anderen Instrumenten erheblich abweichen, wie beispielsweise
dem Bass, wo sie wesentlich weniger sein könnten.
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Vorzugsweise
ist die Breite 46 eines jeden der erhabenen Spielbereiche 42 im
wesentlichen die gleiche unterhalb jeder der Saiten 20 bis 24.
Auch ist die Mittelpunktslinie 48 eines jeden der erhabenen
Spielbereiche 42 vorzugsweise mit einem spitzen Winkel
gegen die Längsachse
des Griffbrettes orientiert, so dass die Mittelpunktslinie 48 jeden
erhabenen Spielbereiches unter der G-Saite näher zum Obersattel 16 verläuft als die
Mittelpunktslinie 48 des erhabenen Spielbereiches unter
der E-Saite.
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Die
Winkelorientierung der Spielbereiche ergibt sich aus einem Unterschied
der Masse, Spannung, Elastizität
und Höhe
der Saiten und der Tasttechnik.
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Dieser
Winkel unterscheidet sich geringfügig für verschiedene der Streifen.
Wie weiter unten in der Tabelle zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels
zur gewünschten
Anordnung der Spielbereiche auf einer Geige dargestellt wird, wird
vorzugsweise der Winkel abnehmen vom Obersattel zum Steg.
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Wie
am besten in 4 zu erkennen ist wird es vorgezogen,
dass die erhabenen Spielbereiche 42 sich nicht vollständig bis
an die ersten und zweiten Längskanten 54 und 56 des
Griffbrettes 30 erstrecken. Vorzugsweise verbleibt ein Zwischenraum 58 von
etwa 1 oder 2 mm zwischen den erhabenen Spielbereichen und den Kanten 54 und 56 bei
einer Violine.
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Jeder
der erhabenen Spielbereiche 42 hat eine periphere Kante 60,
die sich darum erstreckt. Vorzugsweise ist mindestens ein Teil 62 davon
benachbart zu der E-Saite und zunächst verlaufend nahe der zweiten Kante 56 des
Griffbrettes 30, die sanft die Oberfläche 28 des Griffbrettes 30 erreicht.
Je nach der Bauweise der erhabenen Spielbereiche 42 kann
es möglich
sein, geneigte Kanten um die gesamte Peripherie 60 jedes erhabenen
Spielbereiches 42 vorzusehen. Dieser geneigte Kantenteil 62 kann
am besten in der Querschnittsdarstellung der 5 erkannt
werden.
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Die
nachfolgende Tabelle stellt ein Beispiel der Breiten und Positionen
der erhabenen Spielbereiche 42A bis 42X für ein exemplarisches
Ausführungsbeispiel
der Erfindung dar. Dieses Beispiel betrifft eine konventionelle
Violine, die standardgemässe
330 cm lange Violinsaiten zwischen dem Obersattel 16 und
dem Steg 18 aufweist. Die unten angegebenen Dimensionen
basieren darauf, dass die Fläche
der erhabenen Streifen 22 33,33% der Fläche der Oberfläche 28 des
Griffbrettes 30 entsprechen. Die erste Kolonne identifiziert die
erhabenen Spielbereiche. Die zweite Kolonne definiert den Abstand
von dem Obersattel 16 zur Mittellinie 48 des Streifens
der unter der G-Saite liegt. Die dritte Kolonne definiert den Abstand
vom Obersattel 16 zur Mittellinie 48 unter der
E-Saite und definiert auf diese Weise in Kombination mit der zweiten
Kolonne den Winkel, zu dem die Mittellinie 48 die Längschse 44 kreuzt.
Die vierte Kolonne definiert die Breite des erhabenen Spielbereiches.
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Die
Positionen, die in der Tabelle für
die Spielbereiche angegeben sind, sind gewünschte Positionen. Es ist zu
verstehen, dass dadurch, dass der Musiker auf die Oberfläche der
erhabenen Spielbereiche tastet und nicht gegen definierte Bundkanten,
wie dies beim Stand der Technik der Fall war, sich eine Fehlererlaubnis für eine abweichende
Anordnung der erhabenen Spielbereiche ergibt, weil dort nicht ein
bestimmter Tastpunkt vorhanden ist sondern eine Zone, in der der
gewünschte
Tastpunkt gefunden werden kann. Dies ermöglicht dem Spieler den Ausgleich
für solche
Variablen, die sich aus dem Saitenmaterial und Bauverschiedenheiten ergeben.
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Die
erhabenen Spielbereich 42 können auf dem Griffbrett auf
verschiedene Weise ausgebildet sein.
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Die
erhabenen Spielbereiche 42 können mit dem Griffbrett 30 integral
geformt sein entweder dadurch, dass das Griffbrett 30 so
geformt wird dass es die erhabenen Spielbereich 42 enthält oder
dadurch, dass ein glattes Griffbrett 30 verwendet wird
und von ihm Teile abgetragen werden, um die erhabenen Spielbereiche
zu hinterlassen.
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Wenn
die erhabenen Spielbereiche integral mit dem Griffbrett gebildet
werden in einer der oben beschriebenen Weisen, kann die peripherale
Kante 60 jeden erhabenen Spielbereichs 42 in jeder
gewünschten Weise
geformt werden und sie kann, wie oben gesagt, die am ehesten bevorzugte
geneigte peripherale Kante enthalten.
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Die
Erfindung kann auch dadurch ausgeführt werden, dass erhabene Spielbereiche
auf getrennten Materialstreifen angeordnet sind, die einzeln mit
dem Griffbrett 30 in Verbindung gebracht werden. Diese
Ausführungsform
kann entweder bei neuen Instrumenten verwendet werden oder in Form
eines Bausatzes zur Aufrüstung
der Fingerpositionierungshilfen gemäss der Erfindung bei vorhandenen
Instrumenten.
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Vorzugsweise
wird ein solcher Bausatz eine Vielzahl von Fingerpositionierungsstreifen
enthalten von denen jeder eine der erhabenen Spielbereiche 42,
wie sie oben beschrieben worden sind, enthält.
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6 zeigt
eine Ausbildungsform eines Bausatzes 64. Der Bausatz 64 enthält eine
dünne Platte
oder Folie 66 aus der die Streifen geformt werden sollen.
Die dünne
Platte oder Folie 66 kann als einzige Platte oder Folie 66 angesehen
werden. Vorzugsweise sind interne Teile der Platte 66 geschnitten
worden, beispielsweise mit einem Werkzeug, um die Perimeter zu erzeugen,
die mit 68 bezeichnet sind. Diese Perimeter definieren Öffnungen 70 in
der soliden Platte 66. Diese Teile des Materials 72,
die innerhalb der geschnittenen Perimeter 68 definiert
sind, definieren eine Vielzahl von erhabenen Fingerpositionierungsstreifen 72A bis 72X,
die den erhabenen Spielbereichen 42A bis 42X entsprechen.
Die Platte oder Folie 66 sollte so vorgekrümmt sein,
dass sie der Krümmung
der Oberfläche 28,
wie sie in 5 zu erkennen ist, entspricht.
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Auf
der Rückseite
der Folie 66 ist ein selbstklebendes Material angeordnet,
das von einer abziehbaren Schutzfolie bedeckt ist. Das Klebematerial
stellt eine Befestigungsvorrichtung zur getrennten Befestigung jeder der
Fingerpositionierungsstreifen 72 auf dem Griffbrett 30 dar.
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Jede
der Öffnungen 70A bis 70X kann
im allgemeinen beschrieben werden als ein Plazierungsmittel 70A bis 70X zur
Lokalisierung der Streifen 72A bis 72X in richtiger
relativer Lokation auf dem Griffbrett 30, so dass jeder
Streifen 72 im allgemeinen quer zu den Saiten verläuft und
unterhalb der Saiten angeordnet ist.
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Die
Folie 66 weist vier Fingerpositionierungspunkte 74, 76, 78 und 80 auf,
die sich an einem Ende befinden und die mit den Nuten in dem Obersattel 16 entsprechend
der Saiten 20 bis 26 in Position gebracht werden
sollen. An dem Ende nahe dem Steg befindet sich ein Schlitz 84 zur
visuellen Zentrierung auf dem Griffbrett.
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Die Öffnungen 70 können auch
angesehen werden als Streifenlokationsanzeiger 70 oder
als Anzeigemittel 70 entsprechend der richtigen relativen
Anordnung der Streifen 72 auf dem Griffbrett 30.
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Die
dünne Folie
oder Platte 66 mit den darin geschnittenen Perimetern 68 kann
als Schablone 66 bezeichnet werden, die eine Mehrzahl von Öffnungen 70 enthält. Die
Streifen 72 können
als in den Öffnungen 70 enthaltend
beschrieben werden.
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Zur
Anbringung der Fingerpositionierungsstreifen 72 auf einem
Griffbrett 30 einer Violine, unter Verwendung des Bausatzes
der in 6 gezeigt ist, wird von der auf der Rückseite
der Streifen befindlichen Klebeschicht die Abdeckung abgezogen und
die Folie oder dünne
Platte 66 wird auf dem Griffbrett 30 mit Hilfe
der Positionierungspunkte 74 bis 80, die mit den
Nuten in dem Obersattel 16 und mit der Oberkante 82 der
Folie 66 anschliessen an den Obersattel 16 in
Anschlag gebracht. Die Streifen 72A bis 72X werden
gegen die Oberfläche 28 des
Griffbrettes 30 gepresst und der verbleibende Schablonenteil
der Folie 66 wird abgezogen, so dass nur die Streifen 72 positioniert
auf der Oberfläche 28 des
Griffbrettes 30 verbleiben.
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Es
ist offensichtlich, dass bei Gebrauch der Ausführungsform gem. 6 es
nicht möglich
sein wird, eine abgleitende Kante um den gesamten Umfang eines jeden
Streifens vorzusehen, es sei denn, dass diese abgleitende oder abgerundete
Kante durch eine Bearbeitung hergestellt wird, nachdem der Streifen
aufgebracht worden ist oder dass der Schneidevorgang in irgendeiner
Weise die Kante abrundet. Es ist jedoch möglich, eine abnehmende Dicke
der Streifen zu erreichen dadurch, dass die Folie 66 über ihre
Breite in einer sich ändernden
Dicke hergestellt wird, vorzugsweise durch vorsehen eines dünneren Teils
im Bereich 62 wo es wünschenswert
ist, eine sanfte Kante im Bereich der E-Saite zu erhalten.
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Eine
andere Form des Bausatzes kann dadurch erzielt werden, dass die
abgeschrägte
Portion der Folie 66 getrennt von den Streifen 72 hergestellt
wird. Dementsprechend kann die abgeschrägte Folie aus einem Material
hergestellt werden, dass von dem Material der Streifen 72 verschieden
ist, beispielsweise aus einer einfachen Papierschablone.
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Wenn
die Schablonenfolie nicht integral mit den Streifen 72 ausgebildet
ist, wird die Schablonenfolie auf dem Griffbrett 30 in
einer Weise angebracht werden, die vorstehend beschrieben worden
ist und dann werden die einzelnen Streifen 72A bis 72X in
den Öffnungen 70A bis 70X angebracht
werden und herabgedrückt werden
auf die Oberfläche 28 des
Griffbrettes 30. Die einzelnen Streifen 72A bis 72X werden
eine selbstklebende Rückfläche haben
aber die Schablonenfolie benötigt
bei dieser speziellen Ausführungsform
keine selbstklebende Rückfläche. Die
Streifen 70 sollten so mit einer Krümmung geformt oder gebildet
sein, dass sie auf die Oberfläche 28,
wie in 5 dargestellt, passen.
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Bei
dieser zweiten Ausführungsform,
bei der die Streifen einzeln gebildet werden, getrennt von der Schablonenfolie,
wird es möglich
sein, die Streifen mit abgerundeten Kanten zu versehen.
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Eine
bekannte Form der Herstellung des Griffbrettes 30 ist dessen
Herstellung aus einem Phenolharz oder aus einem Elfenbein-Material.
Dementsprechend können
die Streifen 72 ebenfalls aus einer dünnen Folie 66 dieses
gleichen Phenolharzes hergestellt sein. Vorzugsweise sind die Streifen 72 von
der gleichen Farbe wie die des Materials aus dem das Griffbrett 30 hergestellt
wurde, vorzugsweise aus einem schwarzen Material.
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Auch
kann es wünschenswert
sein, die Kanten der Streifen 42, die sich am nächsten zum
Steg befinden, in einer helleren Farbe auszubilden, so dass sie
besser für
den Musiker sichtbar sind, jedoch unsichtbar aus den meisten Winkeln.
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Dies
ermöglicht
ein ästhetisch
besonders gefälliges
Aussehen, bei dem die verhältnismässig geringfügig erhabenen
Streifen 72 kaum erkennbar sind, wenn das Instrument aus
einer Entfernung gesehen wird.
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Die
erhabenen Spielbereiche gemäss
der Erfindung können
auch dadurch vorgesehen werden, dass ein vollständiges Griffbrett mit den erhabenen
Spielbereichen gemäss
der Erfindung verwendet wird der Art, dass das Griffbrett 30 auf
dem Hals der Violine anstelle des vorher vorhandenen Griffbrettes
angeordnet wird.
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Eine
weitere Verwendung der erhabenen Spielbereiche gemäss der Erfindung
besteht darin, dass eine Folie verwendet wird, die die erhabenen
Spielbereiche, wie oben angegeben enthält und dass diese gesamte Folie
einschliesslich der erhabenen Spielbereiche semipermanent auf dem
vorhandenen Griffbrett durch Klebstoff oder auf andere Weise befestigt
wird.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass es viel leichter ist tongerecht
zu spielen als dies bei einem konventionellen glatten Griffbrett
der Fall ist, das keine Anzeigen für die richtigen Fingerpositionierungen
enthält.
Auch ergibt sich ein klarerer Klang, weil die Dämpfung der Saitenvibration
geringer ist was darauf zurückzuführen ist,
dass die erhabenen Spielbereiche die Saiten über der restlichen Oberfläche 28 in
der unmittelbaren Umgebung des Fingerpunktes halten. Ausserdem wird
eine distinktivere Artikulation der Noten erhalten, besonders bemerkenswert
bei schnellen Passagen.