DE439942C - Pneumatische Bremseinrichtung fuer Eisenbahnzuege - Google Patents

Pneumatische Bremseinrichtung fuer Eisenbahnzuege

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DE439942C DEM89839D DEM0089839D DE439942C DE 439942 C DE439942 C DE 439942C DE M89839 D DEM89839 D DE M89839D DE M0089839 D DEM0089839 D DE M0089839D DE 439942 C DE439942 C DE 439942C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T13/00Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems
    • B60T13/10Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release
    • B60T13/58Combined or convertible systems
    • B60T13/64Combined or convertible systems both single and multiple, e.g. single and tandem

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Description

  • Für diese Anmeldung ist gemäß dem Uiäonsvertrage vom z. Juni 19t 1 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 18. Juli 1924 beansprucht. Die Erfindung betrifft eine pneumatische Bremseinrichtung für Eisenbahnzüge, die außer einer Normalbremse, d. h. einer gewöhnlichen, mit mittleren Drücken arbeitenden und selbsttätig auslösbaren Bremse, noch eine direkt wirkende Bremse sowie eine den zwei Bremsen gemeinsame Hauptleitung umfaßt, und der Zweck der Erfindung ist, eine solche Bremseinrichtung so auszubilden, daß eine volle und praktisch einwandfreie Ausnutzung der Vorteile jeder dieser beiden Bremsarten gewährleistet ist. Zu diesem Behufe wird erfindungsgemäß die direkt wirkende Bremse derart bemessen, daß sie eine mittlere Kraftwirkung von der gleichen Größenordnung wie die selbsttätig auslösbare, indirekt wirkende Bremse ausüben kann. Dadurch gelingt es, nicht bloß bei gleichzeitiger Benutzung beider Bremsen eine äußerst kräftig,. Gesamtbremswirkung zu erzielen und so die Bremsleistung den verschiedenen Betriebsnot-,vendigkeiten und den Veränderungen des Streckenprofils und der Zugbelastung anzupassen, sondern man kann auch die praktischen Möglichkeiten einer Erschöpfung der selbsttätig auslösbaren Bremse aufs äußerste verringern. Selbst aber in dem nur ganz ausnahmsweise vorkommenden Fall des tatsächlichen Eintretens einer solchen Erschöpfung gestattet die direkt wirkende Bremse noch die ganze Bremskraft einer gewöhnlichen Bremse auszufben und so einem Unfall vorzubeugen. Dies ist bei den bisherigen Ausführungsformen von Bremseinrichtungen mit Normalbremse und direkt wirkender Zusatzbremse ausgeschlossen, da hier die Zusatzbremse nur zur Unterstützung der Normalbremse dient und daher weder diese ersetzen noch unter voller Ausnutzung ihrer Eigenart wirken kann. Die direkt wirkende Bremse kann nach der Erfindung als Unterdruckbremse "ausgebildet sein, die mit Drücken unter r Atm. arbeitet und allein oder zusammen mit der Normalbremse zur Wirkung kommen kann. Ferner kann erfindungsgemäß außer dieser Unterdruckbremse und der NTormalbremse noch eine direkt wirkende Überdruckbremse vorgesehen sein, die mit höheren Drücken wie die übliche Druckluftbremse wirkt und an die gleiche Hauptleitung wie die beiden anderen Bremsen angeschlossen ist. Die -C.Tnterdruclc- und die Überdruckbremse haben zweckmäßig bezüglich der ausgeübten Kraft und Wirkung den gleichen Wert und bringen die gleichen Bremswirkungen wie die Normalbremse hervor. Während bei den bekannten, eine Normalbremse in Verbindung mit einer direkt wirkenden Unterdruckbremse aufweisenden Bremseinrichtungen der Bremskolben der Wirkung einreal des Druckes und einmal des Vakuums ausgesetzt, d. h. die gleiche Kolbenfläche einmal vom Überdruck und einmal vom Unterdruck oder von beiden Druckwirkungen zugleich beeinflußt wird, wirken die Unterdruck- und die Überdruckbremse nach der Erfindung auf zwei verschiedene Kolben von geeignet bemessenen Querschnitten, die gegebenenfalls zu einem Differentialkolben vereinigt sein können.
  • Im einzelnen kann die neue Bremseinrichtung in der Weise ausgeführt werden, daß die Verbindung der Hauptleitung mit der Normalbremse und der Unterdruckbremse durch ein vorzugsweise aus zwei Ventilen und einer druckbeeinflußten Membrane bestehendes Steuerorgan beherrscht wird, das während des Anstellens der Bremsen den Zutritt der Druckluft aus der Hauptleitung zu einem federbelasteten, der Unterdruckbremse vorgeschalteten Ventil freigibt, das im Verlaufe des Anstellens der Normalbremse geschlossen wird. Diese Anordnung hat ein stoßfreies Anstellen der Normalbremsen und einen raschen, die Fortpflanzung der Bremswirkung auf die nachfolgenden Wagen beschleunigenden Druckabfall in der Hauptleitung zur Folge. Das Steuerorgan kann weiterhin so ausgebildet sein, daß die Unterdr uckbremse auch bei Versagen der -Normalbremse in Wirksamkeit tritt. Die Überdruckbremse kann vorteilhafterweise aus einem über der Wagenachse senkrecht am Wagengestell befestigten Zylinder bestehen, dessen Kolben in an sich bekannter Weise einen sich gegen eine exzentrische Scheibe der Wagenachse legenden Bremsklotz trägt, während auf der anderen Seite der Scheibe Mittel zur Begrenzung eines beim Bremsen etwa erfolgenden Anhebens des Bremszy linders angebracht sind. Durch einen federbelasteten Absperrschieber kann ferner bei Überschreitung des normalen Druckes in der Hauptleitung die Verbindung zwischen dieser und der Zuleitung zur Ü berdruekbreinse geöffnet und die Verbindung zwischen der zum Steuerorgan für die \; ormalbremse und die Unterdruckbremse führenden Leitung und der Hauptleitung unterbrochen werden.
  • Eine Ausführungsform der Bremseinrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Gesamtansicht eines mit der Breinseinriclitung ausgerüsteten, aus einer Lokomotive, einem Tender und einem `Vagen bestehenden Zuges, die Abb.2 und 3 die Vorderansicht bzw. Draufsicht des Führer-Standes mit den Rohrleitungen und Führerbremshähnen, die Abb. .4 eine besondere Ausführung eines die Verbindung der Hauptleitung finit den Druck- und Saugleitungen auf der Lokomotive steuernden Doppelventils, die Abb. 5 die Vorderansicht des am Wagengestell aufgehängten Aggregats, welches die Unterdruckbremse und die Normalbremse in sich vereinigt, die Abb.6 das gleiche Aggregat, in Draufsicht und in größerem Maßstab dargestellt, samt Rohranschlüssen und Steuerorganen, die Abb.7 @lie oberhalb der Wagenachse am Gestell befe=stigte Überdruckbremse, in der Richtung der Wagenachse gesehen, die Abb. ß die Ansicht der Überdruckbremse, parallel zur Wagenachse gesehen, die Abb.9 eine abgeänderte Ausführungsform der Überdruckbremse, in der Richtung der Wagenachse gesehen, mit einer Einrichtung, die die Erhöhung der Bremswirkung entsprechend der Wagenbelastung ermöglicht, die Abb. io einen Längsschnitt durch ein Steuerorgan, welches die aufeinanderfolgende oder gleichzeitige Einwirkung von Drücken, die höher und niedriger sind als i Atm., ermöglicht, die Abb. i i einen Querschnitt durch das Steuerorgan senkrecht zur Hauptleitung, die Abb. 12 einen Schnitt eines Steuerorgans, welches die Wirkung der Überdruckbremse in jenem Falle herbeiführt, wenn in der Hauptleitung --in -t ößerer Druck als der für die Normalbremse bestimmte vorhanden ist.
  • Als Normalbremse gelangt zweckmäßig Line Westingliouse-Druckluftbremse zur Anwendung, deren Hauptleitung i (Abb. i) mit einem Preßluftbehälter 2 in Verbindung steht. Dieser Behälter wird durch eine vorteilhaft auf der Lokomotive angebrachte Luftpumpe 3 gespeist. Unter jedem Fahrzeug befindet sich das Steuerventil 4, der auf das Bremsgestänge 6 arbeitende Bremszylinder 5 und der Hilfsbehälter 7 (Abb. 6). An diese Normalbremse sind angeschlossen: einerseits eine sogenannte Unterdruckbremse, welche mit niedrigeren Drücken als i Atm. arbeitet, und andererseits eine Überdruckbremse, welche mit höherem Druck als die bekannten Druckluftbremsen arbeitet.
  • Zis ecks klarer Darlegung der Wirkungsweise wird die Überdruckbremse vorläufig außer acht gelassen und angenommen, daß das Steuerorgan io (Abb. 6) durch Absperrung der zur Überdruckbremse führenden Leitung 5o vermittels- des Hahnes i i außer Wirksamkeit gesetzt ist. Die Normalbremse und die Unterdruckbremse besitzen ein geineinsames Steuerorgan 12 (Abb. 6) ; die Unterdruckbremse 8 besteht aus einem ZvIinder 8, dessen Kolben 13 auf derselben Stange 1.4 sitzt wie der Kolben 15 des Bremszylinders 5 der normalen Druckluftbremse. Der Angriffshebel 6 des Bremsgestänges ist ebenfalls gemeinsam für beide Bremsen.
  • An die Hauptleitung i ist unter Zwischenschaltung des Ventils io eine Leitung 16 angeschlossen, welche bei ausgeschalteter Überdruckbremsc die Hauptleitung mit dein Steuerorgan 1 2 verbindet. Von dem Steuerorgan 12 führt zum Bremszylinder der Normalbremse eine Leitung 17, welche durch den Dreiweghahn 18 abgeschlossen werden kann.
  • Im Gehäuse des Steuerorgans 12 befinden sich drei Kammern (Abb. io), und zwar eine obere ig, eine untere 2o und eine mittlere 2i. Die Kammern i9 und 2o sind durch federbelastete Membranen gegen die Kammer 21 abgeschlossen, in welch letzterer zwei Ventile angeordnet sind, von denen das eine 22 im Wege der Leitung16 dieVerbindung zwischen der Hauptleitung und der zum Steuerventil 4 der Normalbremse führenden Leitung 23 steuert, während das andere Ventil24 die Verbindung der Leitung 16 bzw. der Hauptleitung mit einer Kammer 25, von der das Rohr 26 zum Bremszylinder der Unterdruckbremse führt, beherrscht. Die beiden Ventile 22 und 24 sitzen auf einer gemeinsamen Stange 27, die an der Membrane 28 der oberen Kammer i9 befestigt ist. Die Kammer 25 ist gegen die Leitung 28 durch ein Rückschlagventil 3o verschließbar, welches normal durch die Feder 31 in der Offenlage gehalten wird.
  • Aus dem Rohrstutzen, welcher zum Anschluß der Leitung 26 an die Kammer 25 dient, führt eine durch ein Kugelventil abgeschlossene Bohrung 32 ins Freie, wodurch verhindert wird, daß im Vakuumzylinder ein höherer als Atmosphärendruck entsteht. Ferner geht von diesem. Rohrstutzen aus dem Raum hinter dem Ventil 3o eine Leitung 23 zur Kammer 21. Oberhalb der Mündung dieser Leitung in der Kammer 21 ,ist ein Luftauslaß 34 und oberhalb diesem eine die Kammern 25 und 21 verbindende Bohrung 35 vorgesehen. Die Mündungen der Leitungen 33, 34, 35 -werden durch einen Schieber 36 gesteuert, der durch das Ventil24 oder durch einen an der Stange 27 des Reglers angebrachten Anschlag bewegt wird.
  • Es sei nun angenommen, daß die Normalbremse geladen ist und der Dreiweghahn i8 sich in jener Stellung befindet, in welcher er die Leitung 17, die in ständiger offener Verbindung mit der Kammer 2o ist, gegen das Steuerventil der normalen Druckluftbremse absperrt und gleichzeitig mit der Außenluft verbindet.
  • Die durch den am Führerstand befindlichen Regulierhahn 37 (Abb. z) in die Hauptleitung eingelassene Luft hat einen Druck von ungefähr 4 Atm. Dieser Druck herrscht demnach in der Kammer-2i des Steuerorgans i2, so daß die obere Membrane 28 entgegen der Wirkung ihrer Belastungsfeder hochgedrückt wird und hierbei die Stange 27 samt den Ventilen 22 und 24 mitnimmt, so daß die Druckluft über Venti122, Leitung 23 und das Steuerventil 4 in den Hilfsbehälter 7 gelangt. Das Laden vollzieht sich demnach genau wie bei den üblichen Druckluftbremsen. Das untere Ventil 24 schließt hierbei die Verbindung mit der Zuleitung 25, 26 zum Zylinder der Unterdruckbremse dicht ab.
  • Behufs Anstellens der Normalbremse wird der Druck in der Hauptleitung i gemindert, und demzufolge bewegt sich die Membrane 28 (Abb. 1o) der oberen Kammer i9 mit der Stange 27 und den Ventilen 22 und 24 allmählich herab. Ist während dieser Bewegung der Druck beispielsweise auf 2 Atm. gesunken, wobei die Ventile 22 und 24 eine Mittellage einnehmen, also beide offen sind, so wird das Steuerventil 4 (Abb. 6) in bekannter Weise derart verstellt, daß es die Verbindung zwischen Hilfsbehälter 7 und Bremszylinder 5 über die Leitungen 38 und 39 herstellt und der Hebel 6 (Abb. 5) das Bremsgestänge anstellt. Ein Teil der auf 2 Atm. Druck reduzierten Preßluft dringt über das Ventil24 (Abb. io) in die Kammer 25 und drückt schließlich das Ventil 30 auf seinen Sitz nieder, während der inzwischen in die Leitung 26 bzw. den Vakuumzylinder gelangte Überdruck durch das Rückschlagventil 32 in die Außenluft entweicht.
  • Der beschriebene Vorgang ergibt den Vorteil, daß Stöße beim Bremsen vermieden werden, während in der Hauptleitung ein plötzlicher Druckabfall hervorgerufen wird, der das Ansprechen der Steuerventile 4 in jedem folgenden Wagen beschleunigt, so daß die Fortpflanzung der Bremswirkung bis zum Ende des Zuges rasch herbeigeführt wird.
  • Beim weiteren Niedergehen der Stange 27 (Abb. 1o) wird durch das Ventil 22 die Hauptleitung gegen das Steuerventil 4 ganz abgesperrt, wobei die Bremsen angestellt bleiben; hierbei wird aber die Verbindung der Hauptleitung mit der Kammer 25 durch das Ventil 24 aufrechterhalten, und das Ventil 3o bleibt, da der Druck immer größer ist als i Atm., geschlossen. Der Überdruck im Zylinder 8 entweicht allmählich teils durch Leitungen 33, 34, teils durch Ventil 32 in die Außenluft; der Kolben der Druckluftbremse bewirkt hierbei das verstärkte Anziehen der Bremsen, gleichzeitig hat auch der Schieber 36 seine tiefste Lage erreicht und mit seinem oberen Rand die Bohrung 34 abgeschlossen; die Leitung 33 mündet nun in den Hohlraum des Schiebers, während die Bohrung 35 eine zweite Verbindung zwischen den Kammern 2i und 25 schafft.
  • Von diesem Augenblick an kann die zusätzliche Wirkung der Unterdruckbremse eintreten. Wenn nämlich durch entsprechende Verstellung des Führerbremshahnes 4o (Abb. 3) die Hauptleitung mit einer durch einen Servomotor 42 betriebenen Saugpumpe oder einem Ejektor41 inVerbindung gebracht und hierdurch in der Hauptleitung eine Luftverdünnung erzeugt wird, die sich in jedem Wagen über die Teile 2i, 24 (Abb. io) bis zur Kammer 25 fortpflanzt, wird das Ventil 3o von seinem Sitz abgesaugt, so daß sich die Saugwirkung bis in den Unterdruckzylinder 8 fortpflanzen kann; hierbei bleibt das Ventil 32 geschlossen. Der Unterdruck im Zylinder $ (Abb. 5) übt auf den Kolben 14 eine Saugwirkung aus, welche ihn in der gleichen Richtung zu bewegen sucht wie die Druckluft im Zylinder 5. Wenn der Rauminhalt des saugenden Zylinders 8 viel größer ist als jener des Druckzylinders, so kann die Bremswirkung bis auf das Doppelte der Normalbremse gesteigert werden.
  • Es ist bei einzelnen Wagen oft erwünscht, die Bremswirkung nicht zu steigern, insbesondere bei Wagen von geringem Gewicht und ohne Ladung. Für diese Wagen kann man die Wirkung der Unterdruckbremse ausschalten, indem man die Leitung 17 (Abb. 6) öffnet, welche die Kammer 2o des Steuerorgans 12 mit der vom Steuerventil q. der Normalbremse zum Normalbremszylinder 5 führenden Leitung 30 verbindet, in welcher genau derselbe Druck herrscht wie im Zylinder der normalen Druckluftbremse.
  • Wenn die Leitung 17 durch den Hahn 18 geöffnet wird, so gelangt die Druckluft, sobald die Normalbremse geladen wird, durch das Steuerventil 4 sowohl zum Hilfsbehälter 7 als auch gleichzeitig zur Kammer 2o (Abb. io) des Steuerorgans 12, so daß die Membrane 29 gehoben und dadurch das Niedergehen der die Ventile 22 und 24 tragenden Stange 27 verhindert wird. Demzufolge kann nur die Druckluftbremse wirken, während die Unterdruckbremse bei diesemWagen außer Wirkung bleibt, selbst wenn in der Hauptleitung ein Unterdruck herrscht.
  • Wenn dagegen die Normalbremse wegen Undichtigkeit oder aus irgendeinem anderen Grunde nicht arbeitet, so wird in der Unterkammer 2o kein Überdruck herrschen, so daß die Wirkungsweise der Unterdruckbremse unbeeinflußt bleibt, d. h. die Bremsung stattfinden wird. Wenn aber, wie dies schon eingangs angedeutet wurde, die Leitung 17 durch den Hahn 18 (Abb. 6) abgesperrt wird, dann können die beiden Bremsen, nämlich die Normalbremse und die Unterdruckbremse, bei jeder Bremsung ihre Wirkung äußern.
  • Daraus geht hervor, daß es bei unbelasteten Wagen genügt, den Hahn 18 in die Offenstellung zu bringen, um zu starkes Bremsen zu vermeiden; bei beladenen Wagen wird dagegen der Hahn in die Sperrlage gebracht, damit die Normal- und die Unterdruckbremse wirken können.
  • Zwecks Lösens der Bremsen wird der Hahn 4o (Abb. 2 und 3) der Saugleitung geschlossen und durch den Führerbremshahn 37 der Normalbremse aus dem Behälter 2 Druckluft in die Hauptleitung i eingelassen. Diese Druckluft dringt durch die Leitung 16 (Abb.io) in die mittlere Kammer2i des Steuerorgans 12 eines jeden Wagens, findet das obere Ventil 22 geschlossen und das untere 24 , geöffnet, so daß sie in die Kammer 24 eindringen und das Ventil 3o schließen kann. Bis zu diesem Augenblick bleiben die Bremsen angezogen.
  • Im weiteren Verlaufe dieses Vorganges wird die Membrane 28 und damit die Stange 27 angehoben, so da,B das Ventil z4- geschlossen und das Ventil 22 geöffnet wird und die Druckluft aus der Hauptleitung i (Abb. 6) zum Steuerventil 4 gelangt, welches nun in j ene Lage gelangt, in welcher es den Zwischenbehälter mit der Hauptleitung i und den Normalbremszylinder 5 mit der Außenluft verbindet.
  • Gleichzeitig wird auch der Schieber 36 (Abb. io) gehoben, so daß die Leitungen 33, 34 bzw. der Zylinder 8 in Verbindung mit der Außenluft gebracht werden. Die Luft dringt nun in den Vakuumzylinder 8 der Unterdruckbremse ein und die Saugwirkung auf den Bremskolben hört auf. Die Bremsen befinden sich nunmehr wieder in der Ladestellung.
  • Ein besonderer Vorteil ist darin zu erblicken, daß die Unterdruckbremse, welche unmittelbar auf das Bremsgestänge wirkt, auch während langer Gefälle wirksam bleibt und unmittelbar und ununterbrochen nach Belieben geregelt werden kann. Bei starkem Gefälle wird noch die -Überdruckbremse eingeschaltet, welche gleichfalls ungeschwächt wirksam bleibt und nach Belieben geregelt werden kann.
  • Diese Überdruckbremse besteht aus einem an jedem Wagen angebrachten Luftzylinder 43 (Abb.7 bis 9), welcher sich über einer mit einer Scheibe 45 versehenen Wagenachse 44 befindet. An der Stange 9 des Bremskolbens ist ein Bremsklotz 46 befestigt, der in der Entbremsstellung durch eine Spiralfeder 47 in entsprechendem Abstand von der Scheibe 45 gehalten wird.
  • Wenn der in der Hauptleitung vorhandene Druck bei Bedienung eines besonderen Führerbremshahnes 48 (Abb. 2 und 3) über den für die Normalbremse bestimmten Druck (ungefähr .4 Atm.) etwa auf 7 bis io Atm. gesteigert wird, wird der zylindrische Schieber 49 des Ventils io (Abb. 12) in dem Schiebei gehäuse, (las mit der Außenluft oben durch eine Bohrung 52 in Verbindung steht, angehoben und demzufolge die Verbindung zwischen der Hauptleitung i und der Leitung 16 (Abb. 6) unterbrochen, während die zur Überdruckbremse führende Leitung 5o mit der Hauptleitung i verbunden wird. Bei dieser Aufwärtsbewegung des Schiebers 49 (Abb. 12) wird die Bohrung 51, von welcher eine Leitung zum Zylinder 43 (Abb. 7 bis 9) der Überdruckbremse führt, abgeschlossen. Die durch die Leitung So strömende hochverdichtete Luft gelangt über das Kugelventil 53 in den Zylinder 43 der Überdruckbremse. Der hohe Druck im Zylinder sucht diesen bzw. den Wagenkasten anzuheben. Aus diesem Grunde sind zwei am Wagenkasten befestigte Bügel 54 vorgesehen, von denen jeder an seinem unteren Teil je einen Bremsschuh 55 trägt, durch welchen das Aufsteigen des Wagenkastens bzw. des Zylinders gegenüber der Wagenachse begrenzt wird. Dieses Heben des Wagenkastens bedeutet aber keinen Nachteil, vielmehr einen wertvollen Vorteil, da damit eine erhöhte Bremswirkung durch das Eigengewicht des Wagens erzielt wird. Diese Wirkung kann noch dadurch gesteigert werden, daß man statt einer zentrischen eine exzentrische Bremsscheibe 56 verwendet, so daß bei jeder Radumdrehung die im Zylinder eingeschlossene, ein Polster bildende Luft durch den zufolge der Exzentrizität der Bremsscheibe gehobenen Kolben zusammengepreßt wird, so daß sich eine dem Wagengewicht entsprechende Zunahme des Bremsdruckes ergibt.
  • Wenn die Wirkung der Überdruckbremse ausgeschaltet werden soll, so genügt es, am Führerstand (Abb. 2 und 3) den Hahn 48 in die Schließstellung zu bringen, wodurch das Ventil io (Abb. 6 und i2) in jene Stellung gelangt, in welcher es die Verbindung der Hauptleitung 7 mit der Leitung 16 wieder herstellt, hingegen mit der Leitung So unterbricht; gleichzeitig findet ein Entweichen der Druckluft durch die Bohrung 51 aus der Überdruckbremse statt. Man kann auch aus wirtschaftlichen Gründen die Druckluft aus der Überdruckbremse teilweise in den Zylinder der Normalbremse überströmen lassen, falls letzterer erschöpft ist. Zu diesem Zwecke ist eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Leitung erforderlich, die während der Bewegung des Ventils io die erforderliche Verbindung herstellt.
  • Wie ersichtlich, genügt demnach zur Inbetriebsetzung der gesamten beschriebenen Einrichtung eine einzige entlang des ganzen Zuges geführte Hauptleitung; welche mit den Führerbremshähnen in Verbindung steht oder nur an einen Führerbremshahn angeschlossen ist, der nebst der Verbindung mit dem Druckluftbehälter für die Normalbremse in einer weiteren Stellung die Hauptleitung mit einer Saugpumpe oder mit einem Ej ektor verbindet, der. durch einen Hilfsmotor angetrieben wird, während in einer weiteren Stellung das Einströmen der hochgespannten Druckluft in die Hauptleitung herbeigeführt wird.
  • Die auf der Maschine befindlichen drei Leitungen (Abb. 3), 57 für hohen Druck, 58 für mittleren Druck und 59 für geringeren Druck l s i11tm., münden über die Ventilanordnung 60, 6i in die gemeinsame Hauptleitung z. Die hochkomprimierte Preßluft (über 7 Atm.) für die Überdruckbremse wird einem Behälter 62 (Abb. i), der auf der Lokomotive und gesondert von dem für die Speisung der Normalbremse bestimmten Preßluftbehälter 2 angeordnet ist, entnommen. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, für die hochgespannte Luft und für jene von geringem Druck (ungefähr 4 Atm.) gesonderte Pumpen anzubringen. Es genügt, die Druckluft aus der Pumpe nur in den Behälter für geringeren Druck zu fördern und beide Zylinder durch einen pneumatischen Regler 63 zu verbinden, der, wenn im Behälter für kleineren Druck die normale Druckhöhe erreicht ist, den Luft überschuß in den zweiten .Zylinder, in dem die Luft höheren Druckes aufgespeichert werden soll, so lange hindurchläßt, bis der erwünschte höhere Druck erreicht ist.
  • Zusammenfassend ergibt die neue Bremseinrichtung folgende Vorteile: Mit einer einzigen längs des Zuges geführten Leitung kann eine verdoppelte Bremswirkung erzielt werden, und selbst bei Kupplungsbrüchen ist die selbsttätige Wirkung der Bremse gesichert. Die zwei unmittelbar wirkenden Bremseid entsprechen sämtlichen Anforderungen beim Befahren langer Gefälle und bei plötzlich auftauchenden Hindernissen, wenn ein sehr heftiges und vollständiges Abbremsen erwünscht ist. Ferner werden ein allmähliches Bremsen und Entbremsen und eine rasche Übertragung der Bremswirkung auf die letzten Wagen sowie eine selbsttätige oder von außen beeinflußbare Anpassungsfähigkeit an das Wagengewicht bzw. das Ladegewicht erreicht.
  • Selbstverständlich können die Unterdruckbremse oder die Überdruckbremse oder auch andere Organe der geschilderten Einrichtung, einzeln oder auch mehrere zusammen, bei bereits bekannten Bremseinrichtungen angebracht werden, um deren Wirkung zu verbessern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Pneumatische Bremseinrichtung für Eisenbahnzüge, die außer einer Normalbremse, d. h. einer gewöhnlichen, mit mittleren Drücken arbeitenden und selbsttätig auslösbaren Bremse, noch eine direkt wirkende Bremse umfaßt und mit einer diesen beiden Bremsen gemeinsamen Hauptleitung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die direkt wirkende Bremse derart bemessen ist, daß sie, wenn sie allein arbeitet, eine Kraft gleicher Größenordnung wie die Normalbremse ausüben kann. 2. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die direkt wirkende Bremse in an sich bekannter Weise als Unterdruckbremse ausgebildet ist, die mit Drücken unter i Atm. arbeitet und allein oder zusammen mit der Normalbremse zur Wirkung kommen kann. 3. Bremseinrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer der -Normalbremse und der Unterdruckbremse noch eine direkt wirkende Überdruckbremse, die mit höheren Drücken als die übliche Druckluftbremse arbeitet, vorgesehen und die Hauptleitung diesen drei Bremsen gemeinsam ist. .l. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anordnung eines die Verbindung der Hauptleitung (i) mit der Normalbremse und der Unterdruckbremse beherrschenden Steuerorgans (12), welches während des Anstellens der Bremsen den Zutritt der Druckluft aus der Hauptleitung zu einem federbelasteten Ventil (30) freigibt, das in die zur Unterdruckbremse führende Leitung geschaltet ist und im Verlaufe des Anstellens der Normalbremse geschlossen wird, was ein stoßfreies Anstellen der Normalbremse und einen raschen, die Fortpflanzung der Breinswirkung auf die folgenden Wagen beschleunigenden Druckabfall in der Hauptleitung zur Folge hat. 5. I'netimatische Bremseinrichtung nach Anspruch i und .l, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan (i2) aus zwei Ventilen (22, 24) besteht, die von einer vom Druck in der Hauptleitung beeinflußten Membrane (28) getragen werden. 6. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch i und .4, dadurch gekennzeichnet, daß in der zur Unterdruckbremse führenden Leitung (26) hinter dem feder-oder gewichtsbelasteten Ventil (30) ein sich gegen die Außenluft öffnendes Rückschlagventil oder eine ähnlich wirkende Klappe (32) angeordnet ist. 7. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch i, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der die Ventile (22, 24.) -des Steuerorgans (i2) mit der Membrane (28) verbindenden Stange ein Schieber (36) Lefestigt ist, welcher drei in das Gehäuse des Steuerorgans (i2) mündende Kanäle steuert, von denen der eine (3.1) in die Außenluft, der zweite (35) in die zur Unterdruckbremse führende Leitung vor dem feder- und gewichtsbelasteten Ventil (30) und der dritte zu dem hinter diesem Ventil befindlichen Leitungsteil führt. B. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch i, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse des Steuerorgans (i2) eine zweite Membrane (29) angeordnet ist, welche eine über einem Dreiweghahn (i8) mit dem Zylinder der Normalbremse in Verbindung stehende Kammer (2o) abschließt, derart, daß bei offener Verbindung zwischen Kammer (2o) und Normalbremszy linder während des Ansteilens der Normalbremse die Membrane angehoben wird und hierbei die Bewegung der Ventile (22, 24) bzw. der Unterdruckbremse hindert, während die Absperrung der Kammer (2o) gegen den N ormalbremszylinder und Verbindung derselben mit der Außenluft die Membrane in ihrer die Bewegung der Ventile (22, 24) bzw. der Unterdruckbremse nicht hindernden Lage verbleibt und die Unterdruckbremse selbst bei Versagen der Normalbremse in Wirksamkeit tritt. 9. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckbremse aus einem über der Wagenachse senkrecht angeordneten Zylinder (43) besteht, der am Wagengestell befestigt ist und dessen Kolben in an sich bekannter Weise einen sich gegen eine Scheibe (45) auf der Wagenachse legenden Bremsklotz (46) trägt, während auf der anderen Seite der Scheibe (45) mit dem Wagengestell verbundene Gegenorgane angebracht sind, die ein beim Bremsen etwa erfolgendes Anheben des am Wagengestell befestigten Bremszylinders (43) begrenzen. 1o. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der Bremsscheibe (56) exzentrisch zur Wagenachse ist. 11. Pneumatische Bremseinrichtung nach Anspruch 3 und 9, gekennzeichnet durch ein federbelastetes Absperrorgan (Schieber io), welches bei Überschreitung des normalen Druckes in der Hauptleitung die Verbindung zwischen der Zuleitung zur Überdruckbremse und der Hauptleitung öffnet und die Verbindung zwischen der zum Steuerorgan (i2) für die Normalbremse und Unterdruckbremse führenden Leitung und der Hauptleitung unterbricht.
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