DE439059C

DE439059C - Verfahren zum Bleichen von Fetten, fetten OElen, Wachsen, Wollfett, Fettsaeuren u. dgl.

Info

Publication number: DE439059C
Application number: DEO14509D
Authority: DE
Original assignee: OXYDO GES fur CHEMISCHE PRODU; PAUL SEGEBADE DR; THILO KROEBER DR
Current assignee: OXYDO GES fur CHEMISCHE PRODU; PAUL SEGEBADE DR; THILO KROEBER DR
Priority date: 1924-10-12
Filing date: 1924-10-12
Publication date: 1927-01-03

Description

Verfahren zum Bleichen von Fetten, fetten Ölen, Wachsen, Wollfett, Fettsäuren u. dgl. Im Patent 214937 ist ein Verfahren zum Bleichen von Fetten, fetten Ölen, Wachsen, Wollfett, Fettsäuren u. dgl. beschrieben, welches darin besteht, daß man die angeführten Stoffe mit organischen Superoxyden, vorteilhaft in der Wärme, behandelt. Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß man die Wirkung der Superoxyde durch Einführung von Sauerstoff unterstützt. Es zeigt sich, daß bei der gleichzeitigen Einwirkung von Sauerstoff die Oxydationswirkung der organischen Superoxyde, welche die Bleichung oder Hellerfärbung der Fette u. dgl. bewirkt, wesentlich unterstützt wird. Man kommt mit geringeren Mengen der organischen Superoxyde aus, derartig, daß man die gleiche und auch höhere Bleichwirkung mit wesentlich geringeren Mengen der organischen Superoxyde erzielen kann als ohne Anwendung von Sauerstoff in Verbindung mit den Superoxyden. Die Wirkung des vorliegenden Verfahrens ermöglicht, daß manche Öle, die aus bisher unbekannten Gründen durch Superoxyde allein. überhaupt nicht oder nur in ungenügendem Grade gebleicht werden können, durch Superoxyde gemeinsam mit Sauerstoff der Bleichung zugänglich werden. Beispielsweise können manche Sorten Sojaöl, welche sonst nur ungenügend durch organische Superoxyde allein gebleicht werden können, durch das vorliegende Verfahren leicht und gut gebleicht werden.
Das Verfahren kann derartig ausgeführt werden, daß man die organischen Peroxyde in dem Öle, Fette u. dgl. löst oder verteilt und nunmehr Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, die gegebenenfalls mit Sauerstoff angereichert sein kann, oder reinen Sauerstoff oder ozonisierten Sauerstoff durchleitet. Man verfährt zweckmäßig in der Wärme, z. B. bei Temperaturen zwischen 5o bis ioo° C. Das Verfahren ist in gleicher Weise für Fettsäuiren, Wachse o. dgl. anwendbar. Die Dauer der Behandlung hängt von der Art und der Farbe des Öles ab, im allgemeinen genügt eine i- bis 2stündige Behandlung. Die Öle und Fette können auch in einem Lösungsmittel, z. B. Benzin, Tetrachlorkohlenstoff usw., gelöst und dann der Behandlung wie vorher unterworfen werden. Man kann .die Behandlung mit Sauerstoff entweder nach Einwirkung der Superoxyde oder gleichzeitig ausführen. Man kann auch beispielsweise die Superoxyde in der Luft verteilen und die Superoxyde mit der Luft und durch dieselbe einführen.
Die Bleichwirkung von Sojaöl mit o,¢ Prozent Benzoylsuperoxyd in der Wärme ist erheblich geringer, als wenn man nach dem vorliegenden Verfahren nur o,2 Prozent Benzoylsuperoxyd zusetzt und dann Luft oder Sauerstoff durchbläst.
Beispiel i.
Es werden i oo kg Sojaöl mit der Säurezahl 0,41 in ein von außen heizbares Gefäß gegeben und mit o,2 kg Benzoylsuperoxyd versetzt. Unter allmählichem Aufwärmen auf 95 bis ioo° C wird von unten ein kräftiger Luftstrom durch die Masse geblasen. Nach il;2 bis 2 Stunden ist die Bleichung vollkommen, d. h. das öl zeigt eine fast wasserhelle Farbe. Mit der gleichen Menge Superoxyd bei ioo° C, aber ohne Luftzuführung behandeltes Öl zeigt nach 2 Stunden noch stark gelbliche Farbe. Die Säurezahl des nach obigem Beispiel erhaltenen öles unterscheidet sich von dem unbehandelten öl nur ganz unwesentlich. Beispiel e. Soo kg dunkeles Rüböl mit einer Säurezahl von ¢2,28 werden mit i kg Benzoylsuperoxyd vermischt und wie vorher bei 95 bis ioo° C mit Luft behandelt. Auch in diesem Fall erhält man nach r bis 2 Stunden ein lichtgelbes, helles öl von wesentlich hellerer Farbe, als es mit der doppelten Menge, also 0,4 Prozent Benzoylsuperoxyd, ohne Luftzuleitung erhalten wird. Die Säurezahl des öles bleibt bei der einen wie bei der anderen Methode mit oder ohne Luft vollkommen unverändert. Beispiel 3.
3ookg dunkeles Leimfett mit etwa 6oProzent freier Fettsäure werden auf 50°C erwärmt, dann nach Zugabe von o,6 kg Benzoylsuperoxyd unter allmählichem Ansteigen der Temperatur auf 95°C mit Luft behandelt. Nach 2 .Stunden ist die Bleichung beendet.
Für` das vorliegende Verfahren haben sich alle bekannten Superoxyde als geeignet erwiesen, z. B. Acetonguperoxyd, Acetylsuperoxyd, Trichloracrylsäureperoxyd, DibenzaHdeperoxyd, -ferner die aus Stickstofftetraoxyd u. dgl. uxvarganischen Verbindungen erhältlichen Anlagerungsprodukte, die nach neueren Anschauungen gleichfalls als Superoxyde aufzufassen sind.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Bleichen von Fetten, fetten ölen, Wachsen, Wollfett, Fettsäuren u. dgl. mit organischen Superoxyden oder Perverbindungen, gekennzeichnet durch gleichzeitige Einwirkung von Sauerstoff, sauerstoffhaltigen Gemischen o. dgl., vorteilhaft in der Wärme.