DE43855C - Verfahren zur Herstellung eines gut deckenden Oelanstriches - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines gut deckenden OelanstrichesInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D7/00—Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
- B05D7/06—Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to wood
-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. November 1887 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Oelanstriches, mit dem Zwecke,
den Anstrich besser und dauerhafter zu machen, sowie die Zeit abzukürzen, welche gewöhnlich
abgewartet werden mufs, ehe die verschiedenen Anstriche aufgetragen werden können; durch
dies Verfahren werden auch die Kosten des Anstriches vermindert. Der Anstrich eignet
sich für Flächen, welche den Einflüssen der Witterung ausgesetzt sind, z. B. für Kutschen,
Wagen und andere Fahrzeuge, auch für Gebäude und natürlich auch für Möbelstücke und Innendecorationen.
Der Anstrich besteht aus einer Mischung von fein gemahlenem calcinirten Gyps und Leim
(im Mischungsverhältnifs von etwa 3 bis 6 pCt. Leim), die mit Wasser angerührt wird, so dafs
sie mit einem Pinsel bequem aufgetragen werden kann; auf diesen Grund wird alsdann, nachdem er
ordentlich trocken ist, ein Ueberzug von OeI oder Firnifs aufgetragen, wodurch ein zweckmäfsiger
und wohlfeiler, gut deckender Anstrich erzielt wird. Der Grund haftet an der zu bestreichenden Fläche sehr fest und bildet
einen widerstandsfähigen festen Anstrich, der zwar an sich atmosphärischen Einflüssen keinen
erfolgreichen Widerstand zu leisten vermag, aber OeI aufzunehmen im Stande ist. Wird
jedoch der Oelfarbenanstrich direct auf den Grund aufgetragen, so würde infolge der Aufsaugefähigkeit
dieses Grundes für OeI der OeI-farbe ein Theil ihres . Oeles entzogen; man
könnte bei dieser Art des Oelanstriches niemals mit Gewifsheit sagen, wie weit sich das OeI
mit dem Grunde verbunden habe. Die Anwendung von OeI allein, ohne Mischung mit
Farbe, direct auf dem Grunde von calcinirtem Gyps und Leim vermeidet diese Schwierigkeit,
und es wird dadurch gleichzeitig ein Anstrich für sich gebildet, der die Fläche, welche er
bekleidet, besser schützt und widerstandsfähiger gegen die Einflüsse der Witterung macht, als
ein Oelanstrich, bei welchem die Farbe mit dem OeI angerieben ist, weil die Theilchen an
einander haften und das Zusammenziehen des Oeles ein Entstehen von Rissen in dem Anstrich
nicht herbeiführt.
Der erste Anstrich kann weifs oder nach der Art des letzten Anstriches gefärbt sein;
nachdem er trocken ist und abgebunden hat (was eine sehr kurze Zeit erfordert), wird direct
der Ueberzug von OeI aufgebracht. Sollte die eine oder andere Stelle nicht genügend OeI
aufgenommen haben, so ist dies zu sehen und kann nachgeholt werden, was nicht der Fall
ist, wenn man einen Oelfarbenanstrich anwendet.
Für bestimmte Zwecke wird ein einfacher Anstrich mit OeI auf dem Grunde von calcinirtem
Gyps und Leim ausreichen, z. B. auf Holzwerk; wo die Structur des Holzes erhalten
bleiben soll, genügt ein solcher Anstrich. Derselbe wird in diesem Falle in der Weise hergestellt,
dafs zuerst ein farbloser Grund aus calcinirtem Gyps und Leim und darüber ein Anstrich von OeI aufgetragen wird, das in den
Grund einzieht und ihn transparent und glä'nzend wie OeI macht.
Soll der Anstrich mit calcinirtem Gyps und Leim polirt oder geglättet werden, so kann
dies mittelst Sandpapieres oder Bimsteiris in
derselben Weise geschehen, in welcher Grundirungen geglättet oder polirt werden. Die
Natur und Zusammensetzung der in Rede stehenden Grundirung ist aber derart, dafs die
gewöhnliche Art des trockenen Abschleifens einen feinen Staub erzeugt, der für andere
Arbeiten schädlich sein könnte. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, wird das OeI gleichzeitig,
bei Anlegung des Sandpapieres oder Bimssteins zum Abschleifen aufgebracht.
Es hat sich gezeigt, idafs ein nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellter gewissermafsen combinirter Anstrich besser und dauerhafter
als ein Anstrich ganz aus Oelfarbe ist; denn es ist der Grund aus Gyps und Leim insofern besonders vortheilhaft, als er an der
anzustreichenden Fläche aufserordentlich fest haftet und unter keinem Umstände reifst, sondern
hart und fest bleibt. ,Gleichzeitig nimmt dieser Grund aber auch das OeI oder die Oelfarbe
gut auf und hält sie ebenso fest.
Die Schnelligkeit, mit welcher das zu der Grundirung verwendete Material abbindet und
trocknet, erleichtert das Anstreichen wesentlich; so ist es bei Benutzung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens -z. B. möglich, Wagen in wenigen Tagen vollständig fertig anzustreichen,
während diese Arbeit nach dem bisher ausgeübten Verfahren bekanntlich Wochen oder
Monate erfordert und dadurch zahlreiche Unbequemlichkeiten hinsichtlich der noch nassen
Wagen sowie ihrer langen Unbenutzbarkeit etc. auferlegt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Herstellung eines Anstriches in der Weise, dafs zuerst ein Grund aus mit Wasser angerührtem, fein pulverisirtem calcinirten Gyps und Leim aufgetragen wird, der nach gehörigem Trocknen mit, OeI eingestrichen wird, worauf event, ein letzter Oelfarbenanstrich gebracht wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=319142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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