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Maschine zum Zusammensetzen von Fahrradketten. Zusatz zum Patent
435390.
Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere. Ausbildung der Maschine
zum Zusammensetzen der Mittelstücke von Fahrradketten nach Patent 435390
zu dem Zwecke, die Mittelstücke der Fahrradkette mit den Wangen der Zwischenteile
und den Gelenkbolzen zur Bildung der fertigen Kette zusammenzufügen. Es werden auch
hierbei im wesentlichen die Einrichtungen des Hauptpatent verwendet, insbesondere
der Arbeitstisch der Maschine und die Zuführungsvorrichtungen für die Kettenteile
sowie der Stempel zum Vereinigen der letzteren, indessen ergeben sich durch die
neue Abweichungen von den älteren Einrichtungen, welche den Gegenstand der Erfindung
bilden.
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Bislang geschah die Zusammenfügung der Mittelstücke mit den Wangen
der Zwischenstücke durch die Gelenkbolzen von Hand, wobei jeder einzelne Teil besonders
an seinen Platz hingeführt «erden mußte. Es waren hierbei schon handwerksmäßige
Mittel in Anwendung, um die Arbeit zu. erleichtern, indessen war die Handarbeit
doch außerordentlich umständlich und zeitraubend.
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lach der Erfindung erfolgt der Zusammenbau der Kette in gleicher Weise
wie nach dein Hauptpatent auf einer endlosen Bahn in Form eines Karusselltisches
mittels Aufreihstifte, deren Abstand dem Abstande der Gelenkbolzen entspricht, von
Ausgabevorrichtungen aus, welche zunächst die einzelnen Wangen der Zwischenstücke,
dann in fortlaufender Arbeitsfolge die Mittelstücke abgeben, denen dann von Hand
die obere Wange des Zwischenstückes zugefügt wird, in welche schon die Gelenkzapfen
eingesetzt sind. Die Verbindung geschieht dann durch einen Stempel o. dgl. genau
in der Weise, wie beim Hauptpatent das Einpressen der Verbindungshülsen geschieht.
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Von den zahlreichen Handreichungen bleibt danach nur noch zu leisten
der Zusammenbau einer Wangenseite der Zwischenstücke mit den zugehörigen Gelenkstiften,
das Zuführen dieser Wangen zu den vorher bereits fertig :;gruppierten und aufgestellten
anderen Teilen der Fahrradkette und schließlich das Abnehmen der Kette von dem Arbeitstisch,
das natürlich auch maschinell ausgeführt werden könnte, was aber nicht in den Rahmen
der Erfindung gehört.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
dargestellt. Es zeigen: Abb. i und 2 im Mittelschnitt und in Draufsicht ein Mittelstück
einer Fahrradkette, Abb. 3 und .4 in gleicher Darstellungsweise eine Seitenwange
des Zwischenstückes finit den eingesetzten Gelenkstiften, Abb.5 und 6 in gleicher
Darstellungsweise die zweite Wange des Zwischenstückes, Abb. ; und S einen fertig
zusammengesetzten Kettenteil in 1Tittelschnitt und Draufsicht, Abb. 9 eine schematische
Gesamtansicht der Maschine im _#ufriß, Abb, io eine Draufsicht auf den Arbeitstisch
und deren Antriebsmittel, wobei links die beispielsweise Ausführung einer Presse
zum Heften der Kettenglieder dargestellt ist. Abb. i i zeigt den Zubringer für eine
Wangenseite der Zwischenstücke mit einem Teilausschnitt aus dem Arheitstisch: Abb.
i2 zeigt eine Draufsicht auf den Zubringerschacht; Abb. 13 zeigt die Vorderansicht
der Presse zum Einschlagen der Gelenkstifte der Fahrradkette mit einem Teilausschnitt
aus dem Arbeitstisch. Abb. 14 und 15 zeigen die Presse hierbei in Seitenansicht
und Draufsicht; Abb. 16 zeigt die Zubringervorrichtung für die Mittelstücke, und
zwar in Vorderansicht; Abb. 17 zeigt den gleichen Maschinenteil in Seitenansicht;
Abb. ig zeigt einen Querschnitt nach Linie .-1-B der
Abb. 16; Abi i9
zeigt einen Querschnitt nach Linie C-D der Abb. 18.
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Die Maschine besteht im ,wesentlichen aus mehreren um eine wagerechte
Tischscheibe r (Abb. 9 und io) gruppierten, senkrecht angeordneten Vorratsbehältern,
durch welche in Übereinstimmung mit dem absatzweise gedrehten Werktisch die Einzelteile
an Aufreihstifte 2 abgegeben werden, so wie es die Beschaffenheit der Kette erfordert,
worauf die zusammengefügten Teile dann einer Presse zum Zusammenheften oder Vernieten
der Kettenteile zugeführt werden. Der Werktisch i ist auf einer Fundamentplatte
um seinen Drehmittelpunkt nach Art einer Isarussellscheibe gelagert und empfängt
den Antrieb, wie Abb. io zeigt, durch ein Schaltgetriebe, das ihn absatzweise um
je eine Teildrehung weiterschaltet. Das Schaltgetriebe besteht aus einem unterhalb
der Tischfläche auf dem Umfange des Tisches angeordneten gezahnten Schaltrade 3,
wobei die Zahnteilung so gewählt ist, daß durch die absatzweise
Schaltung
des Tisches die Kettenglieder uni eine Kettenteilung «-eitergeführt werden, und
einer Schaltklinke 4, «-elche gelenkig an eine tangential zur Tischscheibe verschiebbar
gelagerte Führungsstange 5 angeschlossen ist, die ihren Antrieb von einer (nicht
gezeichneten) Kurvenscheibe, Kurbel o. dgl. empfängt. Die Aufreilistifte 2 sind
nahe dem (Tmfaiig der ebenen Tischfläche in gleichem :\bstand voneinander angeordnet,
wobei der lineare Abstand der Kettenteilung entspricht. Der Tisch ist, wie aus den
Abb. 11, 13, 14 und ig deutlich ersichtlich ist, als hohle Scheibe ausgebildet,
die aus einer Decke 6.
einem Boden 7 und dein -Mantel 8 besteht. Die Aufreillstifte
2 ragen mit einem Zapfen über die Tischfläche hinweg. Sie stützen sich hierbei finit
einem Bunde gegen die innere Fläche der Decke 6 und treten ferner durch den Boden
7 nach außen. Die Aufreilistifte sind paarweise durch ein Querstück g (Abb. 13,
1.M und i9) miteinander verbunden. Durch eine Feder io, welche sich gegen den Stiftbund
und die innere Fläche des Bodens stützt, «-erden die Stifte senkrecht beweglich
geführt. Auf der oberen Tischfläche befinden sich ferner flache Aussparungen ii,
«-elche je ein Aufreilistiftepaar kranzartig umschließen. Die Querstücke g der Aufreibstifte
sind ferner noch mit wagerechten Zungen 12 versehen (Abb. to und 1.M), welche über
den Rand des Tisches seitlich hinwegragen. Der Tisch wird etwa auf dein halben Urnf-ange
von einem ortsfesten schienenartigen Bogenstück 13 (Abb. g, io, 13. 14, 15, 1g,)
umgeben, gegen dessen untere Fläche bei einem be-@tlmmte il Arbeitsstande der 'Maschine
die Zunge 12 der Querstücke g der Aufreilistifte geführt werden, wobei dann die
Zapfen der Aufreihstifte unter der Tischfläche liegen.
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Uni den Tisch sind ferner Stapel- und Ausgabevorrichtungen 15 und
16 sowie eine Schlagpresse 17 angeordnet.
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Die Fahrradkette soll mittels der Maschine zusammengesetzt werden
aus den -Mittelstücken i8 und den Wangen fg und 20 der Zwischenstücke. Die Abb.
7 zeigt den Zusammenbau eines Fahrradkettenteiles, wie er durch die Maschine zustande
kommt.
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Die Wirkungsweise der Maschine beginnt bei der Ausgabevorrichtung
15. Diese besteht aus einem senkrechten Schacht, in welchem die unteren Wangen ig
.der Zwischenstücke wagerecht aufeinandergestapelt sind. Die untere Fläche des Schachtes
schneidet bündig mit der Tischebene ab (Abb. i f und 13 ). Der Tisch bewegt sich
in der Pfeilrichtung nach Abb. to. Es tritt jeweils eine Pause in der Schaltung
des Tisches ein, sobald sich eine Aussparung i f deckungsgleich unter dem Schacht
15 befindet. Die Aussparung ist so tief gehalten, daß eine Wange fg gerade hierin
verschwinden kann und sie danach bündig mit der Tischebene liegt. Die Aufreihstifte
sind hierbei unter die Tischfläche geschoben. Bei der demnächst wieder einsetzenden
Weiterscbaltung des Tisches wird nun eine Wange ig vom Stapel mitgenommen und gleichzeitig
die nächste Aussparung in die richtige Lage zum Schacht 15 geführt. In einem Abstande
von eineinhalb Kettengliedern - es können auch zweieinhalb, dreieinhalb oder mehr
sein, je nachdem, wie man den freien Raum lassen will - ist die Stapel- und Ausgabevorrichtung
i6 (Abb. 16, 17, 18, 1g) angeordnet. Diese besteht ebenfalls aus einem senkrechten
Schacht, in welchem die Zwischenstücke i 8 übereinander gestapelt sind. Der Abstand
von eineinhalb Kettengliedlängen von der Ausgabevorrichtung für die Wangen f g ist
notwendig, weil die Mittelstücke zfi den Zwischenstücken in der Reihenfolge der
Kettenglieder versetzt angeordnet sind, wie die Abb. 1g zeigt. Die Zapfen der Aufreihstifte2
befinden. sich bei der Bewegung des Tisches i bis zum Stapel 16 und solange
der Tisch noch geschaltet wird unter der Tischoberkante. 'Nach Beendigung eines
Schaltabsatzes stehen die Aufreihstifte z senkrecht unterhalb der Zapfenöffnungeil
der Mittelstücke, mit denen die Stiftlöcher der Wangen i g übereinstimmen. Sobald
die Schaltung aufhört, verläßt die Anschlagzunge 12 eines Aufreihstiftepaares 2
die Führungsschiene 13. Das Stiftepaar schnellt in die Höhe und dringt nunmehr in
die Gelenköffnungen der Glieder ein, wobei jedoch das Mittelstück i8 nur erst in
einer Gelenköffnung von dein Aufreihzapfen durchdrungen wird. Dieser nimmt nun ein
Mittelstuck 18 bei der weiteren Schaltung des Tisches 1 aus dem Stapel mit. Hierbei
dient ein quer an der Wand 22 des Stapels federnd gelagerter und senkrecht um ein
weniges beweglicher Arm 23, der an einem auf der Rückseite des Schachtes und parallel
mit der Schachtwand pendelnd beweglichen Hebel 24 angeschlossen ist und durch eine
Feder 25 ständig nach unten gedrückt wird, dazu, die Mittelstücke, wenn sie etwa
stramm auf die Aufreihstifte gehen sollten, auf diese zu pressen. Demselben Zwecke
dient eine Druckrolle 26, welche senkrecht beweglich am Stapelschachte angeordnet
ist und durch eine Feder 27 nach unten gedrückt wird (Abb. 16 und 17). Die Rollen
reichen durch einen Ausschnitt eines Kanals 28, welcher an den Schacht 16 in der
Drehrichtung des Tisches angeschlossen- ist und in welchen das Zwischenstück, nachdem
es vom Stapel entnommen worden ist, geführt wird. Die soweit zusammengestellte Fahrradkette
wird nun über einen freien Teil des Tisches hinweggeführt.
Es wird
nun von Hand (Abb. io) die mit den Gelenkstiften 21 versehene obere Zwischenstückwange
2o in die Kette lose eingesetzt und die Kette nunmehr einer Presse, einem Schlaghammer
o. dgl. zugeführt, die in den Abb. 9, To, 13, 14, 15 in den verschiedenen Stellungen
dargestellt ist. Die Presse besteht im wesentlichen aus einem in Führungen 29 senkrecht
geführten Preßstempel3o, der an dem längeren Arm 31 eines Doppelhebels angeschlossen
ist. Jenseits seines Stützlagers 32 ruht der Hebel auf einer Kurvenscheibe 33, welche
auf einer tangential zum Arbeitstisch angeordneten umlaufenden Welle 34 vorgesehen
ist. An dem längeren Hebelarm 31 greift eine Zugfeder 35 an, welche beim Anlieben
des Stempels 30 gespannt wird. Der Preßstempel 30 wird durch die Kurvenscheibe
33 angehoben, bis sich unter ihm ein fertig zusammengesteckterKettenteil eingestellt
hat. In diesem Augenblick springt der Hebel von dem erhöhten Teil der Kurvenbahn
ab, wodurch der Stempel 30 schlagartig. auf die Kette geführt wird. Hierbei
treibt der Stempel 3o die Gelenkstifte 21 durch die Kettenglieder. Bei dem Zuführen
des Kettenteiles war ein Stiftepaar mit der Nase 12 der Traverse 9 (Abb.
13, 14, 15) auf eine wagrecht gelenkig angeordnete Zunge 36 gestoßen, welche
durch eine Feder 37 gegen die Mantelfläche des Tisches i gedrückt wird. Die Zunge
36 ist gelenkig an die feste Bahn 13 angeschlossen. Das Querstück 9 lag, seit es
von dem Stapel 16 kam, dicht auf der unteren Tischfläche; die Zunge 12 wird hiernach
bei der Beförderung unter die Preßvorrichtung die Federzunge 36 zurückdrücken und
nach außen schwenken. Letztere liegt aber, wie Abb. 13 zeigt, mit ihrer unteren
Fläche in der gleichen Ebene mit der unteren Fläche der Schleifführung i3. Beim
Eintreiben der Gelenkstifte 21 in die Fahrradkette wird das zugehörige Aufreihstiftepaar
= zurückgedrückt, bis das Querstück 9 mit der Zunge 12 sich unterhalb der Federzunge
36 befindet. Letztere schnellt nun durch die Wirkung der Feder 37 in Richtung auf
den Mantel des Tisches zurück und übergreift hierbei die Zunge 1-2, die nunmehr
wieder in der vorher geschilderten Weise auf dem Ring 13 Führung findet.
Es wird hiernach entweder von Hand oder in sonstiger Weise die Kette in Richtung
des Pfeiles (s. Abb. io) vom Tisch weggeleitet, und es werden nunmehr in bekannter
Weise die Gelenkzapfen 21 der Kette an den Enden umgenietet. Es ist selbstverständlich,
daß die Zungen 12 des geringeren Verschleißes wegen auch mit Rollenführungen o.
dgl. ausgestattet sein könnten, wie auch die geschilderten Ausgabevorrichtungen,
Preßvorrichtungen u. dgl. durch ähnlich wirkende Einrichtungen ersetzt werden könnten.