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Zählwerk für Tabelliermaschinen. Vorliegende Erfindung bezieht sich
auf ein Zählwerk für Tabelliermaschinen gemäß Patent 416834 und besteht in einer
solchen Ausbildung des Zählwerks des Hauptpatents, daß unter Beibehaltung des Antriebs
mit dauernd umlaufenden Reibungsscheiben die Einrülzkung des Zählwerks bei jedem
einzelnen Arbeitsgang der Maschine nicht in dem Augenblick erfolgt, in welchem die
Lochkarten durch die Maschine hindurchzugehen beginnen, sondern in dem Augenblick,
in welchem ein Kartenloch an dem zugeordneten Abgreiforgan vorbeigeht, worauf das
Zählwerk so lange in Bewegung bleibt, bis die Karte durch die Maschine hindurchgegangen
ist, so daß eine Fortschaltung der Zählwerksscheiben in dem Zeitraum erfolgt, der
zwischen dem Augenblick des Vorbeigangs des Kartenlochs an dem Abgreiforgan und
dem Ende der Karte liegt. Dies ist das Gegenteil von der Anordnung, welche bei dem
Zählwerk des Hauptpatents getroffen ist, wo die Einrückung des Zählwerks bei jedesmaligem
Arbeitsgang der Maschine mit dem Beginn des Durchgangs einer Tabellierkarte erfolgt
und mit dem Vorbeigang eines Kartenloches an
dem Abgreiforgan endigt.
Die Folge der erwähnten Abweichung bei der Zählwerksanordnung gemäß vorliegender
Anordnung von derjenigen des Hauptpatents ist die, daß die Tabellierkarten aufrecht
stehend, das heißt mit dem höchsten Zahlenwerte zu unterst durch die Maschine geschickt
werden können, während bei der Maschine des Hauptpatents die Karten auf dem Kopfe
stehend durch die Maschine zu schicken sind.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, wobei nur der
eigentliche Zählwerksmechanismus dargestellt ist und von einer Darstellung der Verbindung
desselben mit den Organen der Tabelliermaschine abgesehen ist, weil diese Verbindung
als hinreichend bekannt angenommen werden kann, so daß sie keiner weiteren Erläuterung
bedarf. Es konnte auch von der zeichnerischen Darstellung und Erläuterung der Einzelheiten
des Zählwerks abgesehen werden, da derartige Zählwerke ganz allgemein bekannt sind.
Die Zeichnung veranschaulicht daher nur die wesentlichen arbeitenden Teile des Zählwerks
in ihren theoretischen Beziehungen, nicht aber so, wie man sie in der Praxis zusammenbaut.
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Abb. i zeigt die neue Zählwerksanordnung in Seitenansicht und teilweisem
Schnitt. Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i und Abb.3 eine Endansicht
eines Teiles des Getriebes und der damit verbundenen Teile. Bei Erläuterung der
Wirkungsweise wird angenommen, rlaß die Karten aufrecht stehend in die Tabelliermaschine
eingeführt werden, so daß zunächst die 9-Löcher oder die Löcher höchsten Zahlenwertes
an den Kontaktbürsten der Maschine vorbeigehen.
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Auf den Zeichnungen bezeichnet i die Triebwelle, welche von einer
geeigneten Kraftquelle angetrieben wird und für gewöhnlich von der Kraftquelle entkuppelt
ist, wenn keine Karten durch die Maschine laufen, um unnötige Abnutzung zu vermeiden.
Auf dieser Welle sitzen, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist, so viele Reibungsscheiben
2, als Zahlenräder vorhanden sind, und jede dieser Scheiben steht in Reibungseingriff
mit einem Triebrad 3, welches lose auf der Antriebswelle i sitzt und mit einem Stirnrad
4 auf der Welle 5 in Eingriff steht.
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An jedem Stirnrad 4. sitzt ein Stift 6, welcher in der Bewegungsbahn
eines Stiftes 7 an einem Schaltrad 8 liegt, das lose auf .die Welle 5 aufgesetzt
ist. Mit diesem Schaltrad 8 ist ein zweites größeres Schaltrad 9 fest verbunden.
Eine Klinke io ist so angeordnet, daß sie in das Schaltrad 9 einzugreifen vermag,
und eine zweite Klinke i i steht in Eingriff mit dem Schaltrad8.
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Auf einer Welle 12 sitzen drei Nocken 13, 1d. und 15, welche gleichzeitig
unrl mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Welle i angetrieben werden. Gegen
den locken 13 legt sich das Ende eines Winkelhebels 16, welcher eine Schiene 17
trägt, die sich gegen Klinkenhebel 18 zu legen und diese entgegen der Wirkung von
Federn niederzudrücken vermag. Gegen den Nocken 1.4 legt sich ein Arm i9, welcher
einen Balken 2o hebt und senkt, gegen den sich Hebelei legen, welche die Klinken
io und ii tragen. Gegen den Nocken 15 endlich legt sich das Ende eines Hebels 22,
welcher fest auf einer Schwingwelle 23 sitzt, die Klinken 24 trägt, -welche in Eingriff
feit den Schalträdern 9 stehen.
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Für gewöhnlich werden die Schalträder 9 gegen Drehung durch die Klinken
io gesichert. Wenn jedoch eine Karte durch die Maschine läuft, welche beispielsweise
in einer bestimmten Spalte an der dritten Stelle gelocht ist, dann wird, wenn dieses
Loch unter einer Bürste der Maschine hinweggeht, ein Strom geschlossen, welcher
eine Schwingung des Armes 25 herbeiführt, und durch den Eingriff dieses Armes mit
einem vertikalen Ansatz 26 der Klinke io wird letztere angehoben.
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Diese Bewegung bringt die Klinke io außer Eingriff mit dem Schaltrad
9. Die Klinke io wird in dieser Lage infolge des Eingriffs mit dem Klinkenhebel
18 gesperrt. Dies gestattet dem Schaltrad 9, sich zu drehen, wobei die Freigabe
des Schaltrades in einem solchen Zeitpunkt des Arbeitsganges erfolgt, daß das entsprechende
Zahlenrad, welches mit ihm in Eingriff steht, die Möglichkeit hat, sich un-. drei
Zähne zu drehen, bis der Hebel 16 den höchsten Teil des Nockens 13 erreicht hat,
wodurch die Schiene 17 gesenkt und die Klinke io eingerückt wird, so daß die Drehung
des Schaltrades 9 wieder angehalten wird.
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Wenn der Zählwerksmechanismus anläuft, bevor ein Kontakt durch ein
Loch in der Karte geschlossen ist, gestattet der Balken 2o durch die Wirkung des
Nockens 1d. den Hebeln 2r, welche gegen den Balken durch Federn 27 angepreßt werden,
herabzugehen, bis sie Sperrhebel oder Klinken 28 erfassen, welche den einen Arm
von Winkelhebeln bilden, die durch die Nocken 29 auf den Schalträdern 8 einet- niederen
Zahlenordnung gesteuert werden während desjenigen Teils des Arbeitsganges, während
dessen die Addierrärler des Zählwerks in der Schauöffnung von 9 auf o übergehen.
Wenn der Hebel 21 auf diese Weise freigegeben wird, und das kann zu irgendeiner
Zeit während des Addiervorganges erfolgen, dann senkt er sich ein wenig; bis er
durch den Balken 2o angehalten wird, aber diese Bewegung genügt nicht, um die Klinke
io fr ei zu machen.
Auf der Welle @ sitzt drehbar eine Schiene 30,
«-elche zwischen den Klinken io und den Schalträdern 9 zu schwingen vermag. Das
Niederfallen der Hebel 21 und der Klinken io bringt die Klinken nicht in Eingriff
mit der Schiene 30. Wenn jedoch der Arm i9 des Balkens 2o auf den tiefsten Punkt
des Nokkens 14 trifft, dann fällt der Balken 2o in seine tiefste Lage, und diese
Bewegung bewirkt, daß die Klinke i i das Schaltrad 8, mit dem sie in Eingriff steht,
um einen Zahn weiterdreht; dadurch wird der Zapfen ; vor den Stift 6 bewegt und
bringt die Klinke io in Eingriff mit der Schiene 30, wodurch die Klinke i o außer
Eingriff mit (lern Schaltrad 9 gelangt.
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Bevor dies geschieht, hat der Hebel 22 den tiefsten Punkt des Nockens
15 erreicht und die Ü ber schaltsperrklinke 24. in Eingriff mit einem Zahn des Schaltrades
q gebracht, so daß, wenn schließlich die Stifte 6, 7 wieder aufeinandertreffen,
eine Überschaltung nicht eintreten kann. Die Überschaltklinke 2.4 wird aus dem Schaltrad
9 wieder ausgehoben, wenn sich die Stange 2o in ihrer höchsten Stellung befindet.
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Die Wirkungsweise mag an einem Beispiel erläutert werden, wobei angenommen
werden mag, daß die Zahl o999 in den Schauöffnungen erscheint und daß eine Einheit
zu dieser Summe addiert werden soll. Bei der Addition einer Einheit wird das Einerschaltracl9
um einen "Zahn oder %O einer vollen Umdrehung fortgeschaltet, weil die Schalträder
mit den Zahlenrädern mit einer Übersetzung von 2 : i gekuppelt sind. Während dieser
Bewegung trifft ein Nocken 29 des Schaltrades 8 den Klinkenhebel 28 des Einerschaltrades
und ermöglicht dem Hebel 21 des Zehnerschaltrades, mit dem das andere Ende dieses
Klinkenhebels 28 in Eingriff steht, herabzufallen. Diese Bewegung des Zehnerhebels
21 schaltet das Zehnerschaltrad 8 um einen Zahn vor, wodurch der Nocken 29 an diesem
Schaltrad in Eingriff mit dem Klinkenhebel 28 des Zehnerschaltrades 8 gelangt und
den Hebel 21 des Hundertschaltrades 8 freigibt usw. Auf diese Weise wird die Zehnerschaltung
bewirkt.
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Die Nullstellung wird auf folgende Weise bewirkt: Die Welle 5 wird
durch eine Kurbel 31 ein volles Mal herumgedreht, und beim Beginn dieser Drehung
hebt eine Schrägfläche 32 einer Nockenscheibe, welche in Abb. i in gestrichelter
Linie angedeutet ist und auf der Welle 5 sitzt, die Nase 37 eines Hebels 33 an,
welcher durch einen Lenker mit einem der Arme 34 der Schiene 30 verbunden
ist und die Schiene anhebt und auf diese Weise die Klinken io aus den Sperrädern
9 aushebt. :Die Zahlenräder fangen erst an, sich zu drehen, wenn ein Absatz 35 einer
auf der Welle 5 sitzenden Scheibe in Eingriff mit einer Klinke 36 gelangt, die an
jedem Schaltrad 8 sitzt. An dem Ende der Drehbewegung der Welle 5 fällt der Hebel
33 in eine Vertiefung der Nockenscheibe vor der Schrägfläche 32 ein, was ein Herabgehen
der Schiene 30 und damit ein Wiedereinfallen der Klinken io in die Sperräder
9 zur Folge hat, so daß eine Überschaltung der Räder vermieden wird. Die Nullstellung
wird erst vollendet, wenn die Maschine erneut anläuft und einen Zahn des Sperrades
9 in Anlage mit der Klinke io bringt.