DE4345160A1 - Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen Sendungen - Google Patents
Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen SendungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rich
tungsumkehr von flachen Sendungen für Briefverteilanlagen.
In Briefverteilanlagen, in denen flache Sendungen Zeichen
erkennungs- und Kennzeichnungseinrichtungen zugeführt werden,
um die Sendungen entsprechend verschiedener auf ihrer Ober
fläche aufgebrachter Informationen zu verteilen, besteht ein
Problem darin, daß ein Teil der Sendungen derart in den För
dermitteln transportiert wird, daß die mit der Information
versehene Oberfläche nicht in Bearbeitungsposition gegenüber
den Zeichenerkennungs- und Kennzeichnungsmitteln angeordnet
ist. Eine nicht in Arbeitsposition befindliche Sendung kann
durch eine Drehung der Sendung um die Längsachse und/oder die
Hochachse in Arbeitsposition gebracht werden. Ein bei
solchen Drehungen auftretendes Problem besteht darin, daß die
Lücken zwischen den Sendungen bzw. Abständen zwischen
Sendungsvorder- oder Hinterkanten durch die Operation der
Drehung verändert werden, evtl. sogar Überlappungen von
Sendungen auftreten, was zu Verstopfungen und Funktionsaus
fall der Anlage führen kann.
Aus den Dokumenten DE-OS 15 56 766 und US 3 273 886 sind
jeweils Vorrichtungen zur Richtungsumkehr von flachen
Sendungen mit Fördermitteln zur Zuführung der Sendungen mit
einer ersten Geschwindigkeit und mit weiteren Fördermitteln
zur Abfuhr der Sendungen mit einer zweiten Geschwindigkeit
bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen setzt eine
kollisionsfreie Umkehrung zweier Sendungen voraus, daß die
erste umzukehrende Sendung bereits die Vorrichtung verlassen
hat, bevor die Zweite in sie eintritt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der eine kollisionsfreie Drehung von
Sendungen um ihre Hochachse auch bei aufeinanderfolgenden
Sendungen mit einer beliebig kleinen Lücke möglich ist.
Erfindungsgemäß werden die Aufgaben durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen und der Beschreibung enthalten.
Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, daß sie auch eine Rückführung einer Sendung in die
ursprüngliche Lücke ermöglicht, wenn die Sendung sich zuvor
schon geringfügig im Sendungsstrom verschoben hatte.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 bis 4
näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur
Drehung von Sendungen um ihre Hochachse,
Fig. 2 ein Weg/Zeit-Diagramm für zwei aufeinanderfolgende,
umzukehrende Sendungen,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 4 weitere Ausführungsformen der Vorrichtung nach
Fig. 3.
Bei der in Fig. 1 in ihrem prinzipiellen Aufbau gezeigten
Vorrichtung werden die zu drehenden Sendungen ersten Förder
mitteln 1 zugeführt und in Pfeilrichtung zweiten Fördermit
teln 2 zugeführt. Die ersten Fördermittel bestehen aus einem
Endlosband 3, das von zwei Rollen 4 und 5 geführt wird sowie
einem weiteren Endlosband 6, das von den Rollen 7, 8 und 9
geführt wird. Die beiden Endlosbänder sind derart parallel
zueinander angeordnet, daß sie einen schmalen Förderkanal
bilden, in dem eine zu transportierende Sendung in Reibkon
takt mit ihren beiden Oberflächen mit den beiden Endlosbän
dern kraftschlüssig geführt wird. Dritte Fördermittel 10, be
stehend aus dem Endlosband 6 sowie den Rollen 7, 8, 9 und dem
Endlosband 11, das von den Rollen 12 und 13 geführt wird,
nehmen Sendungen aus den Fördermitteln 2 auf. Die Fördermit
tel 2 werden von zwei Endlosbändern 13, 14 und den Rollen 15,
16, 17 und 18 gebildet. Ebenso wie bei den Fördermitteln 1
und 10 bilden die Endlosbänder 13 und 14 einen Förderkanal,
in dem eine Sendung kraftschlüssig geführt wird.
Eine in der Vorrichtung umzukehrende Sendung wird mit einer
vorgegebenen, vorzugsweise konstanten Geschwindigkeit durch
die Fördermittel 1 den Fördermitteln 2 zugeführt. Die Bänder
des Fördermittels 2 sind gesteuert und bewegen sich im Zeit
punkt der Übergabe in gleicher Richtung und gleicher Ge
schwindigkeit wie die Bänder der zuführenden Fördermittel 1.
Die Sendung wird daher stoßfrei und sicher übernommen. Sobald
die hintere Sendungskante die zuführenden Bänder verlassen
hat, erfolgt eine Abbremsung der Sendung durch die gesteuer
ten Bänder 14 und 13. Der Zeitverlauf der Geschwindigkeit
folgt dabei einem vorgegebenen Profil. Nach Abbremsung der
Sendung erfolgt eine Umkehrung der Förderrichtung und eine
Beschleunigung der Sendung auf eine zweite vorgegebene
Geschwindigkeit gemäß dem vorgegebenen Geschwindig
keitsprofil. Es erfolgt dann eine Aufnahme der Sendungen
durch die dritten Fördermittel 10, die, um eine stoßfreie und
sichere Übernahme zu gewährleisten, die Sendungen mit der
zweiten vorgegebenen Geschwindigkeit fördern. Der Zeitpunkt,
zu dem die Sendungshinterkante die ersten Fördermittel ver
läßt, wird vorzugsweise durch eine Lichtschranke 19 detek
tiert.
Bei der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 1 bilden
die Förderrichtungen in den Fördermitteln 1 und 2 einen
Winkel α, und die Förderrichtungen in den Fördermitteln 2 und
3 einen Winkel β miteinander, wobei α < β. Da die Sendungen
jeweils bei der Übergabe zu den Fördermitteln 2 bzw. den För
dermitteln 10 zunächst in die Richtung gefördert werden, in
der sie in der jeweiligen Förderrichtung gefördert worden
sind, ist gewährleistet, daß eine Sendung aus den Fördermit
teln 1 sicher in die Fördermittel 2 geführt werden kann, aus
dem Fördermittel 2 jedoch eine Förderung in die Fördermit
tel 10 erfolgt, ohne daß zusätzliche Maßnahmen zur Richtungs
beeinflussung der Sendungen, wie z. B. Ablenkbleche o. ä.
erforderlich sind. Andererseits ist zu betonen, daß die
Erfindung auch unter Benutzung von solchen zusätzlichen
Mitteln realisierbar ist.
Um eine sichere Führung der Sendungen zu gewährleisten,
werden in den Fördermitteln 2 zwei gesteuerte Endlosbänder
verwendet. Jedoch kann ohne eine grundsätzliche Änderung der
Funktion auch eines der beiden gesteuerten Bänder durch eine
einzelne Rolle ersetzt werden. Grundsätzlich ist auch der
Ersatz beider gesteuerter Bänder durch zwei gesteuerte
Rollen, zwischen denen die umzukehrende Sendung geführt wird,
möglich.
Fig. 2 zeigt ein Weg/Zeit-Diagramm für zwei aufeinanderfol
gende umzukehrende Sendungen. Hierbei bezeichnet die gestri
chelte Linie die idealisierte Bewegung des Sendungsmittel
punktes. Eine kollisionsfreie Umkehrung zweier Sendungen in
der Vorrichtung nach Fig. 2 setzt voraus, daß die erste umzu
kehrende Sendung bereits die Vorrichtung verlassen hat, bevor
die zweite in sie eintritt. Dies führt wegen der heute übli
chen hohen Fördergeschwindigkeiten zu einer praktisch nicht
tolerierbar großen Minimallücke zwischen aufeinanderfolgenden
Sendungen. Durch die Kombination von zwei Umkehreinrichtungen
mit einer Verzögerungsstrecke wie in Fig. 3 gezeigt, ist es
jedoch möglich, auch aufeinanderfolgende Sendungen mit einer
beliebig kleinen Lücke umzukehren. Die Umkehreinrichtungen
U1 20 und U2 21 sind im Bereich 22, 23 an eine erste Förder
strecke 24 und eine zweite Förderstrecke 25, vorzugsweise
Bandförderern, angeschlossen. Nicht umzukehrende Sendungen
werden einer Verzögerungsstrecke 26 zugeführt, mit der das
Zeitverhalten der Sendungen beim Übergang von der Förder
strecke 24 zur Förderstrecke 25 über eine der Umkehrstationen
berücksichtigt wird. Sendungen, die umgekehrt werden sollen,
werden abwechselnd in eine der beiden Umkehrvorrichtungen U1
und U2 geleitet. Dort wird jede Sendung gestoppt und fährt
rückwärts aus der Vorrichtung wieder heraus, wodurch die
ehemalige Hinterkante zur neuen Vorderkante wird. Die umge
kehrten Sendungsströme werden sodann mit den nicht umgekehr
ten in der Förderstrecke 25 wieder vereinigt. In der Förder
strecke 24 erfolgt eine Längen- und Lückenmessung der Sendun
gen. Bei zu geringer Lücke zwischen zwei Sendungen, die
derselben Umkehreinrichtung zugeführt werden sollen, kann
dadurch eine Kollision vermieden werden, daß die zweite
Sendung über die Verzögerungsstrecke geleitet und später
ausgesondert wird. Fig. 4a)-c) zeigt weitere vorteilhafte
Ausführungen der Kombination zweier Umkehreinrichtungen U1
und U2. Anstatt drei Wege (U1, U2 und Verzögerungsstrecke)
vorzusehen, kann auch durch die Vorrichtungen U1 und U2 nach
Fig. 1 geradeaus hindurchgefahren werden (ohne umzukehren)
und diese beiden Sendungsströme mit den umgekehrten Strömen
nach geeigneter Umlenkung vereinigt werden.
Bei den heutigen Briefverteilanlagen ist es üblich, zwischen
den Sendungen eines zu verarbeitenden Sendungsstroms kon
stante Lücken vorzusehen. Damit nach Umkehrung einer Sendung
eine Rückführung in die alte Lücke möglich ist, müssen sich
die Sendungsmittelpunkte nach Verlassen der Umkehreinrichtung
bezogen auf den Sendungsmittelpunkt in relativ gleicher Posi
tion zueinander befinden und gleiche Geschwindigkeit be
sitzen. Dies kann durch sehr verschiedene Geschwindigkeits
profile der Sendungen innerhalb der Umkehrvorrichtung reali
siert werden. In Fig. 2 ist beispielhaft ein möglicher Zeit
verlauf des Orts des Sendungsmittelpunktes innerhalb der
Umkehrvorrichtung dargestellt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung mit einer
Umkehrvorrichtung gemäß Fig. 1 wird der exakte Zeitverlauf
der Bänderbewegung in Abhängigkeit von der jeweiligen
Sendungslänge, von der Bandgeschwindigkeit der restlichen
Anlage und von dem durch die Lichtschranke 19 ermittelten
Austrittszeitpunkt der Hinterkante aus den Fördermitteln 1
bestimmt. Dies wird vorzugsweise ONLINE durch einen Prozessor
vorgenommen. Der berechnete Verlauf der Bänderbewegung dient
sodann als Sollwert für die untergelagerte Regelung des
Stellantriebes der Fördermittel 2. Es besteht daher auch die
Möglichkeit, Sendungen, die sich zuvor aufgrund von Störungen
geringfügig im Sendungsstrom verschoben haben, wieder präzise
in den Sendungsstrom zu plazieren, und damit eine Lückenkor
rektur vorzunehmen. Hierzu werden die Sendungen im gesamten
Sendungsstrom mittels Lichtschranken verfolgt und die ent
sprechende Information dem Prozessor zugeführt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen Sendungen
mit einer ersten und einer zweiten Vorrichtung (20, 21),
die jeweils Fördermittel (1) zur Zuführung von Sendungen
mit einer ersten Geschwindigkeit und weitere
Fördermittel (10) zur Abfuhr der Sendungen mit einer
zweiten Geschwindigkeit aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste und zweite Vorrichtung
(20, 21) sowie eine Verzögerungsstrecke (26) zur
Verzögerung der Sendungen gemäß einem vorgegebenen
Geschwindigkeitsprofil eingangsseitig an eine erste
Förderstrecke (24) mittels Weichen (22, 23)
angeschlossen sind, wobei in ihrer Richtung umzukehrende
Sendungen alternierend der ersten und zweiten
Vorrichtung (20, 21) und nichtumzukehrende Sendungen der
Verzögerungsstrecke (26) zugeführt werden, und daß die
besagten Vorrichtungen (20, 21) sowie die
Verzögerungsstrecke (26) ausgangsseitig an eine zweite
Förderstrecke (25) angeschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der ersten Förderstrecke (24) Mittel zur Messung der
Sendungslängen und von Lücken zwischen den Sendungen
oder Abständen zwischen Sendungsvorder- und Hinterkanten
vorgesehen sind und daß Verzögerung, Abbremsung und
Umkehrung der Förderrichtung der Sendungen derartig
erfolgt, daß in der zweiten Förderstrecke (25) zwischen
den Sendungen die gleichen Lücken bzw. Abstände zwischen
Sendungsvorder- und Hinterkante bestehen, wie in der
ersten.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten Fördermittel (1) zur
Zuführung der Sendungen mit einer ersten vorgegebenen
Geschwindigkeit in zweite Fördermittel (2) zur Aufnahme
der Sendungen und Mittel (19) zur Detektion des
Zeitpunktes, zu dem die Hinterkante einer Sendung, die
die ersten Fördermittel verlassen hat, vorgesehen sind,
wobei jede Sendung in den zweiten Fördermitteln (2) mit
der ersten vorgegebenen Geschwindigkeit aufgenommen wird
und sobald ihre Hinterkante die ersten Fördermittel (1)
verlassen hat, nach einem vorgegebenen
Geschwindigkeitsprofil abgebremst und eine Umkehrung der
Förderrichtung um Beschleunigung der Sendung auf eine
zweite vorgegebene Geschwindigkeit erfolgt, und daß
dritte Fördermittel (10) zur Aufnahme der Sendungen aus
den zweiten Fördermitteln (2) mit der zweiten
vorgegebenen Geschwindigkeit vorgesehen sind, wobei die
Sendungen in den ersten, zweiten und dritten
Fördermitteln (1, 2, 10) zu jedem Zeitpunkt
kraftschlüssig geführt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
erste und dritte Fördermittel (1, 10) jeweils aus zwei
einen Förderkanal bildenden von Rollen (4, 5, 7, 8, 9,
12, 13) geführten Endlosbändern (3, 6, 11) bestehen,
zwischen denen die Sendungen geführt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erstes Endlosband (6) derartig zwischen einem
zweiten (3) und einem dritten Endlosband (11) angeordnet
ist, daß das erste und zweite Endlosband den Förderkanal
der ersten Fördermittel (1) und das erste und dritte
Endlosband den Förderkanal des dritten Fördermittels
(10) bilden.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Detektionsmittel (19) eine
Lichtschranke vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten Fördermittel (2) aus
zwei um Rollen (15, 16, 17, 18) geführten, einen
Förderkanal bildenden Endlosbändern (13, 14) gebildet
werden, zwischen denen die Sendungen geführt werden.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten Fördermittel (2) aus
einem um Rollen geführten Endlosband und einer weiteren
Rolle oder zwei Rollen gebildet werden, die einen
Förderkanal bilden zwischen denen die Sendungen geführt
werden.
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