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Umlenkeinrichtung für einen Schuppenstrom
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Die Erfindung betrifft eine Umlenkeinrichtung für einen Schuppenstrom,
insbesondere in geschuppter Lage zu transportierende Hefte oder Bogen, welche die
Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist.
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Die bekannten Umlenkeinrichtungen für einen Schuppenstrom, auch Makulaturweiche
genannt, sind nicht in der Lage, rasch und störungsfrei, insbesondere ohne die Gefahr
einer Staubildung, einen Schuppenstrom, also beispielsweise in geschuppter Lage
zu fördernde, gefaltete Hefte, umzulenken und danach wieder in die ursprüngliche
Förderrichtung zurückzubringen. Dies gilt auch für eine bekannte Makulaturweiche
der eingangs genannten Art (EP-A-0 045 713), bei welcher die vorausgehende Förderstrecke,
die normalerweise auf die nachfolgende Förderstrecke ausgerichtet ist, unter Bildung
einer Stufe um eine quer zur Förderrichtung verlaufende Achse nach unten geeichwenkt
werden kann, um den
Schuppenstrom nach unten umzulenken. Da jedoch
der Schuppenstrom ein Band bildet, das auch einen Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Förderstrecken überbrücken kann, ist durch das Schwenken der nachfolgenden Förderstrecke
nach unten eine störungsfreie und zu einem definierten Zeitpunkt erfolgende Trennung
des Schuppenstromes als Voraussetzung für seine Umlenkung nicht gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umlenkeinrichtung für
einen Schuppenstrom zu schaffen, die es mit möglichst geringem Aufwand ermöglicht,
störungsfrei und zu einem definierten Zeitpunkt einen Schuppenstrom umzulenken.
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Diese Aufgabe löst eine Umlenkeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1. Zu der gewünschten Umlenkung des Schuppenstromes bedarf es nur der Änderung der
Förderrichtung der umsteuerbaren Fördereinrichtung. Letztere fördert vom Zeitpunkt
der Umsteuerung an nicht mehr den Schuppenstrom in der ihm von der vorausgehenden
Fördereinrichtung gegebenen Richtung weiter, sondern fördert die von ihr bereits
erfaßten und durch den weiteren Transport des Schuppenstromes mittels der vorausgehenden
Fördereinrichtung nacheinander in den Förderbereich der umsteuerbaren Fördereinrichtung
kommenden Hefte oder derglechen nacheinander in der entgegengesetzten Richtung,
wodurch zum einen der Schuppenstrom störungsfrei getrennt wird und außerdem die
in entgegengesetzter Richtung geförderten Hefte oder dergleichen geordnet abtransportiert
werden. Es bereitet deshalb keine Schwierigkeiten, die den Schuppenstrom bildenden
Gegenstände, die von der umsteuerbaren Fördereinrichtung entgegengesetzt der ursprünglichen
Fördereinrichtung abgeführt werden, geordnet zu sammeln oder weiter zu transsortieren.
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Das geordnete Abführen der den Schuppenstrom bildenden Gegenstände
mittels der umsteuerbaren Fördereinrichtung in der der Förderrichtung der vorausgehenden
Fördereinrichtung entgegengesetzten Richtung wird erleichtert, wenn die Länge der
durch die umsteuerbare Fördereinrichtung gebildeten Förderstrecke
wenigstens
gleich der in I'b'rderrichtung g(Jno'ssenen größten Länge der den Schuppenstrom
bildenden Gegenstände ist. Aus dem gleichen Grunde ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
die Fördergeschwindigkeit der umsteuerbaren Fördereinrichtung in der der Förderrichtung
der vorausgehenden Fördereinrichtung entgegengesetzten Richtung mindestens doppelt
so groß wie die Fördergeschwindigkeit der vorausgehenden Fördereinrichtung. Vorzugsweise
sind die beiden durch wenigstens je ein endloses Band gebildeten Fördereinrichtungen
sich im Bereich der Stufe überlappend angeordnet. Hierdurch ist sichergestellt,
daß der hintere Rand der den Schuppenstrom bildenden Gegenstände auch dann auf die
umsteuerbare Fördereinrichtung fällt, wenn er von dem die vorausgehende Fördereinrichtung
bildenden Förderband am Ende der Förderstrecke nach unten mitgenommen werden sollte
und dabei eventuell eine Bewegungskomponente erhält, welche der Förderrichtung der
umsteuerbaren Fördereinrichtung beim Rückwärtslauf entspricht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform schließt sich an das der vorausgehenden
Fördereinrichtung abgekehrte Ende der durch die umsteuerbare Fördereinrichtung gebildeten
Förderstrecke stufenlos eine dritte Fördereinrichtung an. Eine derartige, dritte
Fördereinrichtung erleichtert eine exakte Trennung des Schuppenstromes bei einer
Umsteuerung der umsteuerbaren Fördereinrichtung, da sie einen ungestörten Weitertransport
des hinteren Endes des getrennten Schuppenstromes sicherstellt.
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Für eine geordnete übernahme der beim Rückwärtslauf der umsteuerbaren
Fördereinrichtung von letzterer geförderten Gegenstände kann sich an das mit der
vorausgehenden Fördereinrichtung die Stufe bildende Ende der umsteuerbaren Fördereinrichtung
eine zusätzliche Fördereinrichtung anschließen, die beispielsweise auch quer zur
Förderrichtung der umsteuerbaren Fördereinrichtung die Gegenstände abtransportieren
kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß sich an diese zusätzliche Fördereinrichtung
oder statt dieser an die umsteuerbare Fördereinrichtung eine Sammelstation anschließen
kann, in welcher die Gegenstände geordnet gesammelt werden.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen schematisch dargestellten Langsschnitt des
Ausf(thrungsbeispiels, Fig. 2 einen schematisch dargestellten Längsschnitt einer
geringfügig abgewandelten Form des Ausführungsbeispiels und des auf ihm aufliegenden
Schuppenstromes ohne Umlenkung, Fig, 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 2, jedoch
bei einer Umlenkung des Schuppenstromes.
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Eine Umlenkung für einen Schuppenstrom, beispielsweise aus gefalteten
Heften bestehenden Schuppenstrom (vergl. Fig. 2 und 3), weist eine als Ganzes mit
1 bezeichnete erste Fördereinrichtung auf, die aus mehreren nebeneinander angeordneten
endlosen Bändern 2 sowie zwei gleichachsig angeordneten Umlenkrollen 3, über welche
die Bänder 2 geführt sind, und einen Antrieb besteht, welcher eine der beiden Umlenkrollen
3 antreibt. Diese erste Fördereinrichtung 1 ist in einem Gestell gelagert, das in
Fig. 1 schematisch durch vertikal im Abstand nebeneinander stehende Seitenplatten
4 und diese starr miteinander verbindende Querstäbe 5 angedeutet ist. Die durch
das obere Trum der Bänder 2 gebildete geradlinige Förderstrecke kann, wie Fig. 1
zeigt, gegen ihr Ende hin ansteigen oder beispielsweise auch horizontal verlaufen,
wie die Fig. 2 und 3 zeigen. In Fig. 2 ist diese Förderstrecke mit A gekennzeichnet.
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Die Fördergeschwindigkeit dieser ersten Fördereinrichtung ist in den
Figuren durch einen Pfeil gekennzeichnet und mit vl bezeichnet.
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Auf die erste Fördereinrichtung 1 folgt eine umsteuerbare Fördereinrichtung
6, welche ebenfalls aus nebeneinander angeordneten Bändern 7 zwei im Abstand voneinander
und parallel zu den Umlenkrollen 3 angeordneten Umlenkrollen 8 sowie einem nicht
dargestellten Antrieb besteht, welche eine der beiden Umlenkrollen 8 antreibt. Auch
diese umsteuerbare Förderein-
richtung 6 ist im Gestell angeordnet,
und zwar, wie Fig. 1 zeigt, derart, daß die umsteuerbare Fördereinrichtung 6 zwar
auf die erste Fördereinrichtung 1 ausgerichtet ist und die durch die erste Fördereinrichtung
gebildete Förderstrecke A in der gleichen Richtung um die in den Fig. 2 und 3 gekennzeichnete
Förderstrecke verlängert. Jedoch ist der Ubergang von der durch die erste Fördereinrichtung
1 gebildeten Förderstrecke A zu der durch die umsteuerbare Fördereinrichtung 6 gebildeten
Förderstrecke B als eine nach unten gehende Stufe ausgebildet. Außerdem überlappt
das Ende der ersten Fördereinrichtung den Anfang der umsteuerbaren Fördereinrichtung,
wobei der Abstand zwischen dem unteren Trum der Bänder 2 vom oberen Trum der Bänder
7 der umsteuerbaren Fördereinrichtung größer gewählt ist als die größte Höhe des
Schuppenstromes, für dessen Transport die Umlenkeinrichtung vorgesehen ist.
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Die durch die umsteuerbare Fördereinrichtung 6 gebildete Förderstrecke
B steigt bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 auf ihrer gesamten Länge, bei der
Variante gemäß den Fig. 2 und 3 nur auf einem ersten Teilabschnitt,zu ihrem Ende
hin an. Ausserdem ist die Fördergeschwindigkeit der umsteuerbaren Fördereinrichtung
6 in der Richtung gegen das von der ersten Fördereinrichtung 1 wegweisende Ende
hin genauso groß wie die Fördergeschwindigkeit der ersten Fördereinrichtung, also
v1.
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Im Gegensatz zu der ersten Fördereinrichtung 1 kann jedoch der Antrieb
der umsteuerbaren Fördereinrichtung 6 die Bänder 7 und die Umlenkrollen 8 auch in
der entgegengesetzten Richtung antreiben. Das obere Trum der Bänder 7 bewegt sich
dann gegen das von der Fördereinrichtung 1 überlappte Ende hin, und zwar mit einer
Geschwindigkeit v2, die mindestens doppelt so groß ist wie die Fördergeschwindigkeit
V1 in der entgegengesetzten Richtung.
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An die umsteuerbare Fördereinrichtung 6 schließt sich eine dritte
Fördereinrichtung 9 an, die aus endlosen Bändern 10, zwei im Abstand voneinander
und parallel zu den übrigen Umlenkrollen 3 und 8 liegenden Umlenkrollen 11 sowie
einem nicht dargestellten Antrieb für eine der beiden Umlenkrollen besteht.
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Dieser Antrieb bewegt die endlosen Bänder 10 mit einer Transportgeschwindigkeit
v1 derart, daß sich das obere Trum von links nach rechts bei der in der Zeichnung
gewählten Blickrichtung bewegt. Die von der dritten Fördereinrichtung 9 gebildete,
in Fig. 2 mit C gekennzeichnete Förderstrecke schließt sich unmitteLbar an die von
der zusätzlichen Fördereinrichtung. 6 gebildete Förderstrecke stufenlos an. Am Ubergang
bilden diese beiden Förderstrecken bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 einen Knick,
weil die beiden Trume- der Bänder 10 der dritten Fördereinrichtung 9 horizontal
verlaufen. Bei der Variante gemäß den Fig. 2 und 3 ist ein entsprechender Knick
zwischen dem ansteigenden und dem horizontalen Teil der Förderstrecke C vorhanden,
Soll ein Schuppenstrom mit Hilfe der Umlenkeinrichtung beispielsweise einer Schneidmaschine
zugeführt werden, welche sich an das in den Figuren rechts dargestellte Ende der
dritten Fördereinrichtung 9 anschließt, dann werden normalerweise alle drei Fördereinrichtungen
so angetrieben, daß sowohl ihre Förderrichtung als auch ihre Fördergeschwindigkeit
v1 geich ist. Da der Schuppenstrom ein Band bildet, das Zwischenräume ohne Schwierigkeiten
überwinden kann, tritt die Stufe am Übergang von der Förderstrecke A zur umsteuerbaren.Förderstrecke
B nicht nachteilig in Erscheinung.
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Muß, beispielsweise wegen Makulatur, die Zufuhr zur Schneidmaschine
und damit der Schuppenstrom unterbrochen werden, dann wird die Förderrichtung der
umsteuerbaren Fördereinrichtung 6 umgekehrt und die Fördergeschwindigkeit auf den
doppelten oder einen noch höheren Wert, nämlich die Fördergeschwindigkeit v2, erhöht.
Die erste Fördereinrichtung 1 und die dritte Fördereinrichtung 9 werden unverändert
in Betrieb gehalten. Dies hat zur Folge, daß der Schuppenstrom dort unterbrochen
wird, wo die dritte Fördereinrichtung 9 noch in der Lage ist, entgegen der umgekehrten
Förderrichtung der umsteuerbaren Fördereinrichtung 6 dasjenige eft oder dergleichen
weiterzutransportieren, das auf einem Teil seiner Länge auf den Bändern 10 und auf
einem anderen Teil auf den Bändern 7 aufliegt. Dies ist
beispielsweise
auf der Oberseite und der Unterseite des Schuppenstromes an den in Fig. 2 mit x
gekennzeichneten Stellen. Die nachfolgenden Hefte oder dergleichen werden mit der
Geschwindigkeit v2 gegen den Spalt zwischen der ersten Fördereinrichtung 1 und der
umsteuerbaren Fördereinrichtung 6 hin und durch den Spalt hindurch nacheinander
und in geordneter Reihenfolge abtransportiert. Der Schuppenstrom erhält dann den
in Fig. 3 dargestellten Verlauf. Der Strom gelangt dann im Ausführungsbeispiel auf
eine zusätzliche Fördereinrichtung 12, die sie bei der Ausbildung gemäß Fig. 1 quer
zu der Förderrichtung der Fördereinrichtungen 1, 6 und 9 angeordnet abtransportiert,
bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 ohne Richtungsänderung.
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Diese zusätzliche Fördereinrichtung 12 ist im Ausführungsbeispiel
ebenfalls ein Bandförderer wie die übrigen Fördereinrichtungen. An diese zusätzliche
Fördereinrichtung 12 kann sich eine nicht dargestellte Sammelstation anschließen,
in welcher die Hefte oder dergleichen gestapelt werden.
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Sobald die Umlenkung oder Unterbrechung des Schuppenstromes beendet
werden kann, wird die Laufrichtung der umsteuerbaren Fördereinrichtung 6 wieder
umgekehrt und die Transportgeschwindigkeit der Bänder 7 wieder auf den Wert v1 reduziert.
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-8/Ansprüche-
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