DE4343421C1 - Greiferantrieb für eine Kettenstichnähmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Greiferantrieb für eine Ketten­ stichnähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der US-PS 3,460,494, die der DE-OS 16 80 830 entspricht, ist eine Nähmaschine mit einem Greiferantrieb bekannt, bei der eine rotierende Hauptwelle der Nähmaschine einen Exzenter trägt, den ein Halter umschließt, der quer zur Hauptwelle beweglich ist. Der Halter ist mittels einer Zugstange gelen­ kig mit einem im Gehäuse gelagerten Winkelhebel verbunden, der seinerseits mittels einer Gelenkverbindung, die aus einem sphärischen Lager und einem Zapfen besteht, an einer Greifer­ welle angelenkt ist. Die Schwenkbewegung der Greiferwelle wird mittels eines weiteren auf der Hauptwelle angeordneten Exzenters, den ein mit der Greiferwelle verbundenes Joch um­ schließt, eingeleitet.

Das Einleiten der Schubbewegung der Greiferwelle mittels des in dem sphärischen Lager gleitend geführten Zapfens ergibt zwar einen konstruktiv einfachen Aufbau des Greiferantriebs; die Gelenkverbindung neigt jedoch bei hohen Stichzahlen, z. B. 3500 U/min, zum Vibrieren und vorzeitigen Verschleiß. Außer­ dem erzeugt der Greiferantrieb mit dieser Gelenkverbindung in etwa gleiche Greiferbahngeschwindigkeiten im Bereich der vorderen bzw. linken und hinteren bzw. rechten Greiferend­ stellung. Dies ist bei der Stichbildung des Kettenstichs näh­ technisch unvorteilhaft, speziell bei einem Nähmaschinen­ nadelhub von ca. 60 mm und einem Greiferweg von ca. 30 mm.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Greiferantrieb so weiterzubilden, daß ein vibrations- und verschleißarmer Antrieb des Greifers ermög­ licht und die Nähsicherheit bei der Stichbildung des Ketten­ stichs erhöht wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die Verwendung eines Zwischenlenkers entsteht eine kompakte, stabile Anord­ nung, die einen vibrations- und verschleißarmen Antrieb des Greifers und somit auch einen geräuscharmen Lauf des Greifer­ antriebs selbst bei hohen Geschwindigkeiten ermöglicht. Des weiteren ergibt die konstruktive Anordnung des Zwischen­ lenkers eine im Bereich der vorderen Greiferendstellung, d. h. da, wo die Nähmaschinennadelbahn die Greiferbahn kreuzt, verzögerte Greiferbahngeschwindigkeit. Somit wird die Näh­ sicherheit sowohl beim Nähen auf Nähgut als auch beim Ketteln ohne Nähgut erhöht.

Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen des Greifer­ antriebs nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen aufge­ führt.

Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs­ form der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen

Fig. 1 einen aufgebrochenen Teil einer Vorderansicht einer Nähmaschine mit einem Greiferantrieb;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Greiferantriebs nach Fig. 1 nach einem Schnitt II-II;

Fig. 3 eine Seitenansicht des Greiferantriebs und

Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung der kompletten Gelenk­ verbindung des Greiferantriebs, von oben gesehen.

Nach Fig. 1 ist der Greiferantrieb in üblicher Weise in einem Gehäuse 1 gelagert und wird von einer rotierenden Hauptwelle 2, die einen Kugelexzenter 3 trägt, angetrieben. Den Kugelexzenter 3 umschließt eine Kugelkalotte 4, die sich an einer Zugstange 5 befindet. Seitlich neben dem Kugelex­ zenter 3 ist ein zum Kugelexzenter 3 konzentrischer zylindri­ scher Ansatz 6 vorgesehen, den eine an der Zugstange 5 lösbar befestigte Führungsgabel 7 als Kippsicherung für die Zug­ stange 5 umschließt. Außerdem ist im Gehäuse 1 eine Greifer­ welle 8 in einer Buchse 9 und einer Buchse 11 schwenkbar und verschiebbar gelagert. Die Greiferwelle 8 trägt an ihrem aus­ tretenden Ende einen Greiferhalter 12, in dem ein Greifer 13 befestigt ist. Der Greifer 13 ist in seiner rechten End­ stellung angeordnet.

Das innenliegende Ende der Greiferwelle 8 ragt in eine Bohrung 14 eines mit einer Schraube 15 befestigten Pratz­ stücks 16. Das Pratzstück 16 weist eine Aufnahme 17 auf, die eine als Hohlzylinder 18 ausgebildete Öffnung 19 beinhaltet. In der Öffnung 19 ist eine Kugel 20 positioniert, die von einem Bolzen 21 getragen wird, der wiederum in einer Gabel 22 eines Zwischenlenkers 23 gelagert ist. Der Zwischenlenker 23 ist somit mittels der schieb- und schwenkbar angeordneten Aufnahme 17 über das Pratzstück 16 mit der Greiferwelle 8 verbunden.

Die Anordnung der Kugel 19 in dem Hohlzylinder 18 ermöglicht auf einfache Weise einen auf die Schwenkachsen des Zwischen­ lenkers 23 bezogenen axialen Ausgleich der Aufnahme 16 und kompensiert somit Fertigungsschwankungen der Antriebsteile. Der Zwischenlenker 23 ist mittels eines Bolzens 24 gelenkig mit einem gabelförmigen Abtriebsarm 25 eines Winkelhebels 26 verbunden, der mittels einer Schraube 27 auf einer Querwelle 28 befestigt ist. Die Querwelle 28 ist schwenkbar im Gehäuse 1 gelagert und in bezug auf die Greiferwelle 8 auf der dem Greifer 13 gegenüberliegenden Seite angeordnet. Die Querwelle 28 ist gegen axiales Verschieben gesichert. Die Anordnung der Querwelle 28 und die erfindungsgemäße Ausbildung des Winkel­ hebels 26 ermöglichen einen im Vergleich zum Stand der Tech­ nik vergrößerten Gehäusearm-Durchgang A und erleichtern somit das Benähen von Nähgut. Ein Antriebsarm 29 des Winkelhebels 26 weist ebenfalls eine Kugel 31 auf, die eine weitere, an der Zugstange 5 befestigte Kugelkalotte 32 umschließt.

Am Pratzstück 16 ist ein Joch 33 angeordnet, das einen auf der Hauptwelle 2 befestigten Greiferseitwegexzenter 34 um­ schließt. Beim Drehen der Hauptwelle 2 wird der Greiferwelle 8 und somit dem Greifer 13 mittels der Exzenterkugel 3 eine Schubbewegung und mittels des Greiferseitwegexzenters 34 und dem Joch 33 eine Schwenkbewegung aufgeprägt. Der um die Mittenachse der Greiferwelle 8 schwenkbar angeordnete Zwischenlenker 23 ermöglicht eine verzögerte Bewegung des Greifers 13 im Bereich seiner vorderen Endstellung und eine beschleunigte Bewegung des Greifers 13 im Bereich seiner hinteren Endstellung. Dies gibt somit einer Nähmaschinennadel 35 beim Bilden eines Doppelkettenstichs während der Einstech­ bewegung in das vom Greifer 13 und von einem zeichnerisch nicht dargestellten Greiferfaden gebildete Fadendreieck mehr Zeit und mehr Sicherheit bei der Stichbildung. Das Einstechen der Nadel 35 in das Fadendreieck erfolgt im Bereich der vorderen Endstellung des Greifers 13.

Neben dem Greiferseitwegexzenter 34 ist ein Exzenter 36 auf der Hauptwelle 2 befestigt, den eine an einem Pratzstück 37 angeordnete Gabel 38 umschließt. Das Pratzstück 37 ist mit einer Schraube 39 auf einer Welle 40 positioniert, die schwenkbar im Gehäuse 1 in einer Buchse 41 und einer Buchse 42 gelagert ist. Die Welle 40 trägt an ihrem aus dem Gehäuse 1 austretenden Ende einen Nadelschutz 43, der hinter der auf- und abbeweglich angetriebenen Nähmaschinennadel 35 angeordnet ist, die eine Stichplatte 44 durchdringt. Die Welle 40 ist mittels eines Stellrings 45 gegen axiales Verschieben gesi­ chert. Der an der Welle 40 angeordnete Nadelschutz 43 verhin­ dert, daß die Nähmaschinennadel 35 in Nähgutvorschubrichtung z. B. durch das Nähgut ausgelenkt wird. Somit wird eine mög­ liche Kollision des Greifers 13 mit der Nähmaschinennadel 35, welches zu Nadel brechen führen könnte, vermieden.

Der Zwischenlenker 22 bildet eine Gelenkverbindung 46, mittels der die Schubbewegung der Greiferwelle 8 ermöglicht wird.

Fig. 2 zeigt die mittels eines Stellrings 47 gegen axiales Verschieben gesicherte Querwelle 28 und verdeutlicht die Anordnung des Jochs 33, das den Greiferseitwegexzenter 34 teilweise umschließt, und die Anordnung der Gabel 38, die den Exzenter 36 teilweise umschließt.

Fig. 3 zeigt den Greiferantrieb und Nadelschutzantrieb von vorne. Die Welle 40 des Nadelschutzantriebs ist dabei ober­ halb der Greiferwelle 8 angeordnet.

Fig. 4 veranschaulicht die Ausbildung der kompletten Gelenk­ führung und verdeutlicht die Lagerung der Kugel 20 im Hohl­ zylinder 18. Das Joch 33, das Pratzstück 16, das als Aufnahme für die Greiferwelle 8 dient, und die Aufnahme 17 sind ein­ stückig ausgeführt. Dies ergibt eine kompakte Bauform des Greiferantrieb.

Claims (9)

1. Greiferantrieb für eine mindestens eine Nähmaschinennadel aufweisende Kettenstichnähmaschine mit einem Greifer, mit einer den Greifer tragenden Greiferwelle, mit einer rotierenden Hauptwelle, mit einem auf der Hauptwelle angeordneten Exzenter, mit einer Zugstange, die mit ihrem einen Ende den Exzenter umschließt, mit einer quer zur Hauptwelle angeordneten Schwenkwelle zum schiebbaren Antrieb der Greiferwelle, mit einem auf der Schwenkwelle angeordneten Antriebsarm und einem auf der Schwenkwelle angeordneten Abtriebsarm, mit einer Gelenkverbindung zwischen dem Abtriebsarm und der Greiferwelle, mit einem weiteren auf der Hauptwelle angeordneten Exzenter, den ein Joch zum schwenkbaren Antrieb der Greiferwelle umgreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkverbin­ dung (46) zwischen dem Abtriebsarm (25) und der Greifer­ welle (8) als Zwischenlenker (23) ausgebildet ist.

2. Greiferantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zugstange (5) eine Führungsgabel (7) als Kippsiche­ rung für die Zugstange (5) angeordnet ist.

3. Greiferantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Zwischenlenker (23) zum einen schwenk­ bar am Abtriebsarm (25) angeordnet und zum anderen schwenkbar an einer Aufnahme (17) der Greiferwelle (8) angeordnet ist.

4. Greiferantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenlenker (23) eine Kugel (20) trägt, die in eine Öffnung (19) der Aufnahme (17) ragt.

5. Greiferantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (19) der Aufnahme (17) als Hohlzylinder (18) ausgebildet ist.

6. Greiferantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Joch (33) und die Aufnahme (17) einstückig aus­ gebildet sind.

7. Greiferantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwelle (28) in bezug auf die Greiferwelle (8) auf der dem Greifer (13) gegenüberliegenden Seite ange­ ordnet ist.

8. Greiferantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gabel (38) einen weiteren, auf der Hauptwelle (2) angeordneten Exzenter (36) umgreift.

9. Greiferantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel (38) Teil eines weiteren Pratzstücks (37) ist, das mit einer eine Nadelschutz (43) tragenden Welle (40) verbunden ist.