DE4341751C1 - Kartuschenpistole - Google Patents
KartuschenpistoleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartuschenpistole mit einer Kartu
schenhalterung, einem Pistolengriff und einem Kolben, der bei Betätigung
des am Pistolengriff angebrachten Griffhebels auf das vom Griff weg
weisende vordere Ende der Kartuschenhalterung zur Entleerung der Kartusche
bewegbar ist, wobei der Kolben über eine Druckfeder mit dem hinteren Ende
der Kartuschenpistole verbunden ist.
Bekannte Kartuschenpistolen werden zum Auspressen von viskosen Massen, z. B.
Fugendichtungsmassen aus Kartuschen verwendet. Die DE 32 00 542 A1 beschreibt
eine bekannte Kartuschenpistole. Der Kolben ist über eine Schubstange,
eine Verlagerungsbuchse und einen Eingriffshebel mit dem Griff verbunden.
Vor dem Gebrauch wird die Schubstange mit dem Kolben aus der Kartuschen
halterung zurückgeschoben, die Kartusche eingelegt und die Düsenspitze der
Kartusche abgeschnitten. Bei Betätigung des Griffhebels wird die Kolben
stange mit dem Kolben vorwärts in Richtung auf die Kartusche geschoben, so
daß der Kolben der Pistole den Kartuschenboden in den Kartuschenmantel
schiebt und damit die viskose Masse aus der Düse herausdrückt. Beim Los
lassen des Griffs wird die bisher mit der Schubstange verkantete Verla
gerungsbuchse mittels einer Feder auf das hintere Ende der Kartuschen
pistole gedrückt, so daß die Schubstange wieder frei beweglich gegenüber
der Verlagerungsbuchse ist. Beim erneuten Betätigen des Pistolengriffs
verkantet sich die Verlagerungsbuchse wieder an der Schubstange und der
Druck wird vom Griff über die Verlagerungsbuchse auf die Schubstange über
tragen, so daß die Schubstange mit ihrem Kolben weiter nach vorne in Rich
tung auf die Düsenspitze gedrückt wird.
Die Schubstange hat mindestens die Länge der Kartuschenhalterung, damit
der gesamte Inhalt der Kartusche herausgedrückt werden kann. Daher ragt
die Stange zu Beginn des Auspreßvorgangs weit über das Ende der Kartu
schenpistole hinaus und erschwert damit die Arbeit an schlecht zugängli
chen Stellen, z. B. an verwinkelten Ecken und Kanten, in denen Fugendich
tungsmassen aufgebracht werden sollen.
Das Ausbringen der hochviskosen Massen erfordert oft eine hohe Sorgfalt
beim Führen der Düsenspitze, um die Masse gleichmäßig aufzutragen. Die
Gleichmäßigkeit des Auftrags hängt bei den bekannten Kartuschenpistolen
jedoch nicht nur von der Geschwindigkeit ab, mit der die Düsenspitze ent
lang der Fuge geführt wird, sondern auch von dem gleichzeitig aufgewandten
Druck auf den Griff der Kartuschenpistole. Die gleichzeitige Beachtung
dieser beiden Parameter bei der Verarbeitung der hochviskosen Massen,
nämlich der Geschwindigkeit der Düsenspitze entlang der Fuge und dem auf
den Pistolengriff ausgeübten Druck, erschwert eine sorgfältige Verarbei
tung des Kartuscheninhalts.
Diese Probleme beim Ausfüllen von Fugen mittels Kartuschen und herkömm
lichen Kartuschenpistolen führen oft dazu, daß der Anwender sich bei der
Verarbeitung auf die Kartuschenpistole aufstützt. Beim Abrutschen der
Düsenspitze ist jedoch infolge der aus dem hinteren Ende der Kartuschen
pistole herausragenden Schubstange die Verletzungsgefahr sehr hoch.
Es sind zwar Kartuschenpistolen bekannt, die ohne eine Kolbenstange arbei
ten. Hier wird der Kartuschenboden mittels Preßluft in Richtung auf die
Kartuschendüse gedrückt. Die Kartuschenpistolen erfordern jedoch einen
Kompressor zur Drucklufterzeugung und werden daher nur von Handwerkern
verwendet. Für Heimwerker ist eine solche Kombination von Kompressor und
Kartuschenpistole zu aufwendig.
Eine gattungsgemäße Kartuschenpistole mit einer vorgespannten Feder ist
aus der DE 38 08 626 A1 bekannt. Die Feder wird durch Drehen einer Kurbel
bzw. einer Gewindespindel vorgespannt, die sich an dem der Öffnung der
Kartusche entgegengesetzten Ende der Kartuschenpistole befindet. Die am
Ende der Kartuschenpistole herausragende Gewindespindel mit Kurbel erhöht
die Verletzungsgefahr und führt zu einer größeren Baulänge der Pistole.
Zum Unterbrechen der Kartuschenentleerung ist am Austrittsende der Kar
tusche ein Absperrteil vorgesehen, bei welchem mit Hilfe eines Bügels und
eines Hebels ein Schlauchstück am Kartuschenauslaß abzuklemmen ist, um den
Austritt der Paste aus der Kartusche zu verhindern. Zum Spannen der Druck
feder und zum Unterbrechen der Kartuschenentleerung werden in diesem Stand
der Technik zwei voneinander völlig unabhängige Maßnahmen ergriffen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kartuschenpistole der
eingangs genannten Art zu verbessern, so daß der Verwender während des
Füllens bzw. Ziehens von Fugen nicht gleichzeitig sowohl den Pistolengriff
bewegen als auch die Düsenspitze entlang der Fuge führen muß. Außerdem
soll die Verletzungsgefahr durch die herausragende Schubstange vermieden
werden. Schließlich soll die Baulänge der Pistole verringert werden. Dabei
soll die Kartuschenpistole ebenso kostengünstig bleiben wie die bekannten,
für Heimwerker vorgesehenen Ausführungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben mit dem
Griffhebel über eine lösbare Feststelleinrichtung verbunden und daß die
Feststelleinrichtung als Seilzug ausgebildet ist, der an einer dreh- und
feststellbaren Rolle befestigt und vom Griffhebel betätigbar ist. Eine
Schubstange ist nicht mehr erforderlich. Während der Verarbeitung des
Kartuscheninhalts wird der Kartuschenboden gleichmäßig über die Druckfeder
in den Kartuschenmantel hineingeschoben, ohne daß der Anwender dazu Kraft
aufwenden muß. Während dieses Vorgangs ist keine Bewegung des Pistolen
griffs erforderlich. Die Kraft zum Spannen der Druckfeder wird nicht wäh
rend der Verarbeitung der hochviskosen Masse, sondern schon vor dem Ein
legen der Kartusche in die Kartuschenhalterung aufgebracht. Die Baulänge
der Pistole ist gering, da kein Teil mehr aus dem hinteren Ende der
Pistole herausragt.
Die Bewegung des Kolbens infolge der Druckfeder kann durch die vom Griff
hebel zu betätigende Feststelleinrichtung unterbrochen werden. Die Fest
stelleinrichtung ist ein Seilzug, der an einer dreh- und feststellbaren
Rolle befestigt ist. Diese Ausführung ist besonders kostengünstig, einfach
zu handhaben und robust.
In einer einfachen, wenig aufwendigen und robusten Ausführung ist die
Rolle mittels einer Ratsche dreh- und feststellbar, die vom Griffhebel zu
betätigen ist. Beim Drücken des Griffhebels wird das Ratschenrad und damit
der Seilzug freigegeben, und die Druckfeder schiebt den Kartuschenboden in
Richtung auf die Düsenspitze. Beim Loslassen des Griffs greift eine Klinke
in das Ratschenrad ein, so daß der Kolben der Kartuschenpistole in seiner
derzeitigen Lage gehalten wird.
In einer anderen Ausführungsform ist die Rolle ebenfalls mittels des
Griffhebels drehbar. Aber zum Feststellen der Rolle ist eine Bandbremse
oder eine Rutschkupplung vorgesehen.
Alternativ kann in einer komfortableren Ausführung vorgesehen werden, daß
die Rolle mittels eines Elektromotors, der insbesondere von einem Akkumu
lator gespeist wird, dreh- und feststellbar ist, wobei der Elektromotor
vom Griffhebel zu betätigen ist. In anderen Ausführungen wird der Elektro
motor von Batterien oder vom Netz gespeist.
Eine besonders gleichmäßige Kraft wird vom Pistolenkolben auf den Kartu
schenboden ausgeübt, wenn die Feder über ihren gesamten Auslenkweg unter
Spannung steht. Bei einer ausreichend hohen Vorspannung ist die Federkraft
im Sinne der Anwendung nahezu konstant über ihren Auslenkweg. In einfa
cheren Ausführungen kann es ausreichend sein, wenn nur eine mittlere Vor
spannung der Feder gewählt wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert, die einen schematischen Längsschnitt durch eine
derartige Kartuschenpistole zeigt.
Die Pistole hat ein rohrförmiges Mittelteil 1, das
auch halbschalenartig ausgebildet sein kann. Das Mittelteil 1 trägt an
seinem vorderen Teil ein Außengewinde 2, auf das ein nicht dargestelltes
vorderes Verschlußteil aufschraubbar ist. Durch das Verschlußteil kann
sich die Düse einer ebenfalls nicht dargestellten Kartusche erstrecken,
und an das Verschlußteil legt sich die an die Düse anschließende vordere
Endwand der Kartusche an. Das hintere Ende des Mittelteils 1 geht in einen
Handgriff 3 über, an dem um eine Achse 4 schwenkbar ein Griffhebel 5 ange
bracht ist.
Der Griffhebel 5 ist mit einer aus einer Sperrklinke 6, einem Zahnrad 7
und weiteren, nicht dargestellten, an sich bekannten Einzelteilen einer
Ratsche verbunden. Anstelle einer Ratsche kann auch eine Rutschkupplung
oder eine Bandbremse vorgesehen sein. Am Zahnrad 7 ist außerdem eine
Seilrolle 8 befestigt, mit der ein Drahtseil 9 aufgewickelt werden kann.
Das Seil 9 läuft über eine Umlenkrolle 10 und ist mit seinem anderen Ende
am Pistolenkolben 11 befestigt.
An der hinteren Rückwand des rohrförmigen Mittelteils 1 liegt ein Ende
einer vorgespannten Druckfeder 12 an. Das andere Ende der Druckfeder 12
drückt gegen die Rückseite des Pistolenkolbens 11.
Die Pistole wird wie folgt betätigt. Der
Griffhebel 5 wird mehrmals gedrückt und das Drahtseil 9 wird auf die Seil
rolle 8 aufgewickelt. Der Kolben 11 fährt zurück und setzt dabei die
bereits vorgespannte Druckfeder 12 weiter unter Spannung. Ist der Kolben
11 ausreichend weit zurück in den hinteren Bereich des rohrförmigen Mit
telteils 1 gefahren, wird eine Kartusche in das Mittelteil 1 eingesetzt,
das nicht dargestellte vordere Verschlußteil auf das Außengewinde 2 auf
geschraubt und die Düsenspitze der Kartusche abgeschnitten, so daß der
Behälterinhalt austreten kann. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sperrklinke 6
mit dem Zahnrad 7 in Eingriff, so daß noch kein Druck auf den Kartuschen
boden ausgeübt wird. Nach dem Ausrichten der mit der Kartusche gefüllten
Pistole auf die Fuge drückt der Anwender auf den Griffhebel 5, wobei die
Sperrklinke 6 außer Eingriff mit dem Zahnrad 7 kommt und die Sperreinrich
tung löst. Die Feder 12 drückt den Kolben 11 gegen den Kartuschenboden und
der Kartuscheninhalt tritt gleichmäßig durch die Düse aus. Zum Unterbre
chen der Verarbeitung wird der Griffhebel 5 losgelassen, so daß die Sperr
klinke 6 wieder in die Zähne des Zahnrads 7 einrastet und das Drahtseil 9
festsetzt. Auf den Kartuschenboden wird nun kein Druck mehr ausgeübt, und
das Herausfließen des Kartuscheninhalts wird unterbrochen. Zur Fortsetzung
der Verarbeitung wird der Griffhebel 5 wieder gedrückt.
Claims (5)
1. Kartuschenpistole mit einer Kartuschenhalterung (1), einem Pistolen
griff (3) und einem Kolben (11), der bei Betätigung des am Pistolen
griff (3) angebrachten Griffhebels (5) auf das vom Griff (3) wegwei
sende vordere Ende der Kartuschenhalterung zur Entleerung der Kartu
sche bewegbar ist, wobei der Kolben (11) über eine Druckfeder (12) mit
dem hinteren Ende der Kartuschenpistole verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (11) mit dem Griffhebel (5) über eine lösbare Fest
stelleinrichtung (6, 7, 8, 9) verbunden und daß die Feststelleinrich
tung als Seilzug (9) ausgebildet ist, der an einer dreh- und fest
stellbaren Rolle (8) befestigt und vom Griffhebel (5) betätigbar ist.
2. Kartuschenpistole nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (8) mittels einer Ratsche (6, 7) dreh- und feststellbar
ist, die vom Griffhebel (5) zu betätigen ist.
3. Kartuschenpistole nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (8) mittels des Griffhebels (5) drehbar ist und daß eine
Bandbremse oder Rutschkupplung zum Feststellen der Rolle (8) vorge
sehen ist.
4. Kartuschenpistole nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (8) mittels eines Elektromotors, der insbesondere von
einem Akkumulator gespeist wird, dreh- und feststellbar ist, wobei der
Elektromotor vom Griffhebel (5) zu betätigen ist.
5. Kartuschenpistole nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (12) über ihrem gesamten Auslenkweg unter Spannung
steht.
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Also Published As
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Legal Events
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