DE4341559A1 - Anti-Roll-System für Fahrzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Anti-Roll-System für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer steuerbaren Vorderradaufhängung sollte die Aufhängung so ausgelegt sein,
daß sie sowohl eine Schwingung oder einen Stoß von der Straßenoberfläche absor
biert als auch eine Fahrsicherheit gewährleistet, indem eine optimale Geradeausposi
tion eingehalten wird und eine sichere Bedienung in der Kurvenlage möglich ist.
Die Stabilität des Fahrzeugs hängt eng mit den Schwingungen des Fahrzeugkörpers
während der Fahrt, des Rollens, des Schleuderns und des Gierens sowie mit dem
Aufprallverhalten zusammen.
Bei solchen Schwingungen tritt das Rollen an einem vorgegebenen Punkt auf, wenn
sich das Fahrzeug in einer Drehsituation befindet. Diesen Punkt nennt man Roll
zentrum.
Der Änderungsbetrag der Höhe des Rollzentrums hat einen Einfluß auf die Lauf
sicherheit und auf die Bedienungssicherheit des Fahrzeugs. Um die Laufsicherheit zu
erhöhen, ist es wünschenswert, die Änderungsrate der Höhe des Rollzentrums herab
zusetzen.
Damit das Rollen, das naturgemäß während der Fahrt des Kraftfahrzeugs entsteht,
gesteuert werden kann, werden die an sich bekannten Stabilisatoren verwendet.
Ein Stabilisator 70 ist eine Art Torsionsstab, der einen Biegebereich 71 aufweist,
dessen beiden Enden nach einer Seite umgebogen sind, wie es die Fig. 5A zeigt.
Wenn der Stabilisator 70 an einem Fahrzeug angebracht wird, liegt er horizontal zum
Fahrzeugkörper, wie es die Fig. 5B zeigt. Sein Mittelpunkt ist mit dem Fahrzeug
körper oder Hilfsrahmen verbunden. Das Ende des umgebogenen Bereichs ist an
einem unteren Steuerarm 73 eines Aufhängesystems 72 befestigt.
Wenn dieser untere Steuerarm 73 durch die Auf- und Abbewegungen des Rads nach
oben und unten schwingt, kann das erfindungsgemäße Anti-Roll-System das Rollen
dadurch regeln, daß die Neigung des Fahrzeugkörpers durch eine selbst-elastische
Kraft des Stabilisators 70 minimiert wird.
Das herkömmliche Anti-Roll-System verwendet einen Stabilisator mit den Eigen
schaften einer kleinen Feder, um einen angenehmen Fahrkomfort zu erzielen. Die
hierbei erzielte Anti-Roll-Funktion ist jedoch wegen der während des Wendens bzw.
der Kurvenfahrt des Fahrzeugs auftretenden Zentrifugalkraft nicht zufriedenstellend.
Hat der Stabilisator dagegen die Eigenschaften einer großen Feder, wird eine geome
trische Interferenz des Aufhängesystems erzeugt, die wiederum eine Verschlechte
rung des Fahrkomforts bewirkt.
Der oben erwähnte Stabilisator weist eine begrenzte Federeigenschaft auf, die zudem
nicht veränderbar ist, wenn der Stabilisator durch einen anderen ausgetauscht wird.
Hierdurch ergeben sich Probleme.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Anti-Roll-System für ein
Fahrzeug zu schaffen, das geometrisch nicht mit einem vorhandenen Aufhängungs
system interferiert.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß nach Maßgabe
der Roll-Steifheit die Wirksamkeit der Rollsteuerung geändert werden kann. Hierzu
wird eine elastische Buchse an einer Stelle eingefügt, wo die unteren Steuerarme mit
den Verbindungsarmen verbunden sind. Auf diese Weise werden die kleineren
Schwingungen absorbiert. Die Verbindungsarme werden also durch eine elastische
Buchse mit einem elastischen Element verbunden, um kleine Schwingungen zu ab
sorbieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Anti-Roll-
Systems;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Anti-Roll-System;
Fig. 3A und 3B eine Vorderansicht und eine Draufsicht, die den Arbeitszustand
während des gleichzeitigen Stoßes oder Rückstoßes der beiden
Räder zeigen;
Fig. 4A und 4B eine Vorderansicht und eine Draufsicht, die den Arbeitszustand
zeigen, wenn beide Räder einander gegenüberliegen; und
Fig. 5A und 5B eine perspektivische Ansicht eines Stabilisators in Alleinstellung
und in Verbindung mit einem Kraftfahrzeug.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine perspektivische Ansicht bzw. eine Draufsicht auf das
erfindungsgemäße Anti-Roll-System. Mit der Bezugszahl 1 ist ein Hilfsrahmen be
zeichnet.
Dieser Hilfsrahmen 1 ist im unteren Bereich des Fahrzeugkörpers angeordnet. Es
handelt sich dabei um ein festes Element, das mit dem Aufhängesystem verbunden
ist. Bei der vorliegenden Erfindung ist ein Anti-Roll-System 10 vorgesehen, das von
vorderen und hinteren unteren Steuerarmen 11a, 11b und 4a, 4b betätigt wird, die den
Hilfsrahmen 1 mit den unteren Teilen von Gelenkverbindungen 3a, 3b koppeln, die
horizontal mit einem bestimmten Raum nach vorn und nach hinten auf der rechten
und linken Seite des Hilfsrahmens 1 versehen sind, welcher die Räder 2a, 2b trägt.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel wird das Anti-Roll-System 10 durch die vor
deren und unteren Steuerarme 11a, 11b betätigt.
Die unteren Steuerarme 11a, 11b besitzen Gelenkbereiche 12a, 12b, horizontale Teile
13a, 13b, die integral von den Gelenkbereichen abgehen, und zwar in Richtung auf
die Räder sowie vertikale Teile 14a, 14b, die sich integral von den Gelenkbereichen
12a, 12b nach oben erstrecken, wobei die Gelenkbereiche über eine elastische Buchse
drehbar mit dem Hilfsrahmen 1 befestigt sind.
Die vorderen Enden der horizontalen Teile 13a, 13b der unteren Steuerarme 11a, 11b
sind drehbar mit den Gelenkverbindungen 3a, 3b verbunden. Falls sich die horizonta
len Teile 13a, 13b nach oben und nach unten bewegen und dabei die Gelenkbereiche
12a, 12b durch die Auf- und Abwärtsbewegung der Gelenkverbindungen 3a, 3b ent
sprechend den Auf- und Abwärtsbewegungen der Räder 2a, 2b zentrieren, drehen
sich die horizontalen Teile 14a, 14b nach rechts und links.
Die vorderen Enden der vertikalen Teile 14a, 14b der unteren Steuerarme 11a, 11b
sind drehbar mit den äußeren Enden von stabförmigen Verbindungsarmen 15a, 15b
gekoppelt. Die inneren Enden der Verbindungsarme 15a, 15b sind mit vorderen bzw.
hinteren Enden eines elastischen Elements 16 von streifenförmiger Plattenform ver
bunden, das sich in Längsrichtung bezüglich des Fahrzeugkörpers auf dem Hilfsrah
men 1 erstreckt.
Der Mittelpunkt des elastischen Elements 16 ist an einem Träger 17 befestigt (Ein
kerbungen können als Träger verwendet werden), der drehbar an dem Hilfsrahmen
angeordnet ist. In der Draufsicht der Fig. 2 kann er sich nach links und rechts drehen.
Als elastisches Element 16 kann eine Blattfeder oder ein Element, das eine gleich
wertige elastische Kraft aufweist, verwendet werden, und der gekrümmte Bereich für
die Verbindung mit den inneren Enden der Verbindungsarme 15a, 15b ist umge
bogen.
Einfache Scharnier- oder Gelenkverbindungen können verwendet werden, um jede
Komponente mit einer anderen zu verbinden. Vorzugsweise wird eine elastische
Buchse mit einer vorgegebenen Elastizität eingefügt, um kleine Erschütterungen zu
absorbieren und um Flexibilität zum Zeitpunkt des Betriebs jeder Komponente zu be
sitzen.
Das Anti-Roll-System gemäß der Erfindung arbeitet während der Auf- und Abbewe
gung der unteren Steuerarme 11a, 11b. Vor allem aber arbeitet es, wenn die Räder 2a,
2b nach oben oder nach unten gestoßen werden, was im folgenden beschrieben wird.
Die Fig. 3A und 3B zeigen eine Vorderansicht und eine Draufsicht, um den Betriebs
zustand während des gleichzeitigen Stoßes und Rückstoßes beider Räder zu veran
schaulichen. Falls beide Räder 2a, 2b aufschlagen, drehen sich die horizontalen Be
reiche 13a, 13b der unteren Steuerarme 11a, 11b, wie es die ausgezogene Linie zeigt.
Die vertikalen Teile 14a, 14b der unteren Steuerarme 11a, 11b drehen sich dann
gegen den Fahrzeugkörper und bewegen die Verbindungsarme 15a, 15b, die mit der
Innenseite des Fahrzeugkörpers 16a, 16r verbunden sind. Wenn die Verbindungsarme
15a, 15b gegen die Innenseite gedrückt werden, nimmt das elastische Element 16
gleichzeitig von den Verbindungsarmen 15a, 15b eine Kraft auf, die es im Gegenuhr
zeigersinn dreht. Die Befestigung 17 dreht sich im Gegenuhrzeigersinn aufgrund des
Gelenks, das dabei nicht aktiv sein soll.
Werden beide Räder 2a, 2b gleichzeitig zurückgestoßen, so bewegen sich die unteren
Steuerarme 11a, 11b nach unten, wie es in den Fig. 3A, 3B mit gestrichelten Linien
dargestellt ist. Die Verbindungsarme 15a, 15b werden dabei nach außen gezogen.
Wenn die Verbindungsarme 15a, 15b nach außen bewegt werden, nimmt das elasti
sche Element 16 gleichzeitig von den Verbindungsarmen 15a, 15b eine Kraft auf, die
es im Uhrzeigersinn dreht. Die Befestigung 17 dreht sich dabei aufgrund des Gelenks
im Uhrzeigersinn, das nicht aktiv ist.
Wenn andererseits das eine Rad 2a nach oben und das andere Rad 2b nach unten
gestoßen wird, wird der Verbindungsarm 15a, der mit dem Rad 2a verbunden ist,
nach innen gedrückt, wie es mit der ausgezogenen Linie der Fig. 4A und 4B gezeigt
ist. Der mit dem Rad 2b gekoppelte Verbindungsarm 15b wird hierbei nach außen
gezogen.
Falls der die eine Seite verbindende Arm 15a nach innen gedrückt und der die andere
Seite verbindende Arm 15b nach außen gedrückt wird, nimmt das hiermit verbunde
ne elastische Element 16 Kräfte von entgegengesetzter Richtung auf. Wie die Fig. 4B
zeigt, erfolgt eine Transformation oder Verformung, und das Rollen des Fahr
zeugkörpers wird durch die elastische Kraft des Fahrzeugs vermindert.
Ist bei dem obenbeschriebenen Vorgang die Länge des elastischen Elements 16, das
sich von der Befestigung 17 nach vorn und hinten erstreckt, groß, so wird entspre
chend der Hebelwirkung eine weiche Elastizität erzeugt. Je kürzer die Länge des
elastischen Elements 16 ist, um so härter wird die Elastizität. Vorzugsweise wird die
überstehende Länge geändert, um eine Anpassung an die Eigenschaften des Fahr
zeugs zu erzielen, bei dem das elastische Element zur Anwendung kommt.
Für die Länge a der horizontalen Bereiche 13a, 13b der unteren Steuerarme 11a, 11b
und die Länge b der vertikalen Bereiche gilt vorzugsweise a < b, wobei berücksich
tigt wird, daß die Länge der horizontalen Teile 13a, 13b einen großen Bewegungsbe
reich hat und die Länge des elastischen Elements 16 in einem eingeengten Bereich
angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Anti-Roll-System verursacht keine geometrische Interferenz
mit dem vorhandenen Aufhängesystem, weil das elastische System, welches das Rol
len dämpft, oberhalb des Mittelpunkts des Hilfsrahmens angeordnet ist. Das Rollen
wird durch die fahrzeugelastische Kraft des elastischen Elements verringert. Dabei
kann die Anti-Roll-Effizienz auf einfache Weise dadurch geändert werden, daß ein
fach ein elastisches Element mit geeigneten Federeigenschaften eingetauscht wird.
Claims (7)
1. Anti-Roll-System für ein Fahrzeug, gekennzeichnet durch
- a) untere Steuerarme (11a, 11b), die mit Gelenkverbindungen (3a, 3b) tragenden Rädern (2a, 2b) in einer Richtung verbunden sind, um von der Vorderseite des Fahr zeugs aus gesehen eine Auf- und Abbewegung der Räder in eine Drehbewegung um zuformen;
- b) Verbindungsarme (15a, 15b) zum Umwandeln einer fahrzeugkörperseitigen Dreh bewegung der unteren Steuerarme (11a, 11b) in eine geradlinige Wendebewegung in axialer Richtung;
- c) ein elastisches Element (16), das in bezug auf den Fahrzeugkörper in Längsrich tung angeordnet ist, wobei eine geradlinige Bewegung der Verbindungsarme (15a, 15b), die mit den Enden des elastischen Elements (16) verbunden sind, in die gleiche Richtung wirkt, dämpft diese Bewegung durch eine eigenelastische Kraft.
2. Anti-Roll-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine elastische
Buchse an einer Stelle eingefügt ist, wo die unteren Steuerarme (11a, 11b) mit den
Verbindungsarmen (15a, 15b) verbunden sind, so daß kleine Erschütterungen absor
biert werden.
3. Anti-Roll-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungsarme (15a, 15b) über eine elastische Buchse mit dem elastischen Element (16)
verbunden sind, um kleine Erschütterungen zu absorbieren.
4. Anti-Roll-System für ein Fahrzeug, gekennzeichnet durch
- a) untere Steuerarme (11a, 11b) mit Gelenkteilen (12a, 12b), wobei horizontale Teile (13a, 13b) von diesen Gelenkteilen in Richtung eines Rads abgehen und wobei vertikale Teile (14a, 14b) integral von den Gelenkteilen (12a, 12b) abgehen und über eine elastische Buchse drehbar mit einem Hilfsrahmen (1) verbunden sind;
- b) Verbindungsarme (15a, 15b), deren äußere Enden drehbar mit horizontalen Teilen der unteren Steuerarme (11a, 11b) verbunden und quer zum Fahrzeugkörper ange ordnet sind; und
- c) ein elastisches Element (16), dessen Mittelpunkt an einer Befestigung (17) befe stigt ist, die drehbar mit dem Hilfsrahmen (1) verbunden ist, wobei drehbare rechte und linke sowie vordere und hintere Enden mit den Verbindungsarmen (15a, 15b) verbunden sind.
5. Anti-Roll-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
horizontalen Teile (13a, 13b) größer ist als die Länge der vertikalen Teile (14a, 14b).
6. Anti-Roll-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische
Element (16) durch ein flaches, plattenartiges Federelement gebildet wird.
7. Anti-Roll-System für ein Fahrzeug, gekennzeichnet durch
- 7.1 zwei L-förmige Arme (11a, 11b),
- 7.1.1 die mit ihrem einen Ende (13a, 13b) mit einem Rad (2a, 2b) drehbar gekoppelt sind und
- 7.1.2 mit ihrem anderen Ende (14a, 14b) drehbar mit Stangen (15a, 15b) verbunden sind, wobei
- 7.1.3 die L-förmigen Arme (11a, 11b) an der Verbindungsstelle ihrer Schenkel drehbar gelagert sind;
- 7.2 ein elastisches Element (16), das mit seinem einen Ende mit einem Ende der einen Stange (15a) und mit seinem anderen Ende mit einem Ende der anderen Stange (15b) verbunden ist.
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