DE4341353A1 - Sicherungsschere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherungsschere, vorzugsweise Falzschere für einen
um eine horizontale Achse schwenkbaren Flügel eines Fensters oder derglei
chen, vorzugsweise Kippflügel, die einerseits am Flügel und andererseits am
Blendrahmen gelenkig gelagert ist.
Derartige Sicherungsscheren bzw. Sicherheitsscheren werden vorzugsweise bei
Oberlicht-Kippflügeln eingesetzt, in der Regel zusätzlich zu einer über einen
Handhebel oder motorisch über einen Elektromotor angetriebenen Öffnerschere.
Sie dienen insbesondere als sogenannte Fang- und Putzscheren zur Sicherung
gegen ein Abstürzen des Flügels, vorzugsweise für den Fall, daß die Öffner
schere zum Putzen ausgehängt wird oder die Öffnerschere bricht.
Eine solche Sicherungsschere ist z. B. aus DE-OS 32 02 389 bekannt. Es han
delt sich dort um eine Teleskopschere mit zwei Teleskoplenkern, die verschie
dene Endanschläge aufweisen, um den Flügel in einer Fangstellung und in einer
Putzstellung zu halten.
Aus der DE-OS 28 12 894 ist eine Sicherheitsschere bekannt, die zwei gelenkig
verbundene Lenker aufweist, welche mit einer Sperrklinke zusammenwirken,
über die der Flügel ebenfalls in einer Fangstellung und in einer Putzstellung
feststellbar ist.
Nachteilig bei diesen bekannten Sicherungsscheren ist, daß sie bei schwereren
Flügeln versagen. Insbesondere bei dynamischer Belastung der Scheren treten
Überlastungen in den Lager- und Gelenkstellen auf, was zum Bruch oder zu De
formationen der Schere führen kann. Bei stärkerer Dimensionierung der Schere
ergibt sich eine unerwünschte Vergrößerung der Baugröße, insbesondere, wenn
die Sicherungsschere im Falz eingesetzt wird, ist die Baugröße limitiert.
Aus der DE-OS 40 21 779 sind Sicherungsscheren bekannt, die ein Bauteil auf
weisen, das dynamische Energie des öffnenden Flügels in elastische Verfor
mungsarbeit umwandelt. Es handelt sich um Scheren, bei denen ein Lenker
elastisch aus Kunststoffmaterial oder Wellblech ausgebildet ist oder eine elasti
sche Dämpfungshülse zwischen den Scherenlenkern angeordnet ist.
Aus der DE-OS 40 16 757 ist eine Sicherungsschere bekannt, bei der die Lenker
mit einer Reibbremse zusammenwirken. Die Reibbremse ist als federbelasteter
Bremsklotz ausgebildet. Für eine einwandfreie Funktion ist eine genaue Einstel
lung der Reibbremsen erforderlich. Ferner müssen die Reibflächen sauber gehal
ten und auf Verschleiß überprüft werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungsschere der eingangs
genannten Art zu entwickeln, die robust aufgebaut ist und auch bei schweren
Fenstern sicher funktioniert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 ge
löst. Die Bremse wird über die auftretenden Kräfte in Wirkstellung eingeschaltet,
wodurch die Schere blockiert wird, z. B. durch Blockierung der Scherenlenker.
Die Bremse bringt die erforderliche Sicherheit auch bei dynamischer Belastung
der Sicherungsschere. Mit der Schere kann der Flügel nicht nur in geöffneter
Stellung gehalten werden, sondern auch beim Abstürzen sicher aufgefangen
werden. Die Bremse kann selbsttätig wirken, abhängig von der Geschwindigkeit
des Flügels. Die zur Steuerung dienende dynamische Kraft kann insbesondere
durch die Formgebung einer Führung bzw. Führungsbahn in der Schere oder
Bauteilen der Schere und/oder durch die Relativgeschwindigkeit von zueinan
derbewegten Bauteilen der Schere und/oder durch die Masse der Schere bzw.
Bauteile der Schere bestimmt werden. Die dynamische Kraft kann mit der
Schwerkraft der Schere bzw. Bauteilen der Schere zusammenwirken, je nach
Ausbildung der Schere oder Einbaugeometrie wirken die dynamische Kraft und
die Schwerkraft in verschiedene Richtungen oder in gleiche Richtung.
Die Bremse kann bei unterschiedlichen Bauarten der Sicherungsschere realisiert
werden, z. B. bei Teleskopscheren mit zwei Teleskoplenkern oder auch bei Si
cherungsscheren mit zwei gelenkig verbundenen Lenkern. Besonders kompakte
Ausführungen werden erhalten, wenn die Bremse im Bereich eines Gelenklagers
und/oder eines Scherengelenks und/oder einer Teleskopführung der Sicherungs
schere angeordnet ist.
Die Bremse kann nach einem dynamischen oder einem statischen Rastprinzip ar
beiten, welches jeweils über Zusammenwirken der dynamischen Kraft und der
Schwerkraft der Schere bzw. Bauteile der Schere gesteuert wird. Beim dynami
schen Rastprinzip erfolgt eine Verrastung nur bei Überschreiten einer bestimm
ten Relativgeschwindigkeit der Schere bzw. Scherenbauteile, d. h. wenn der
Flügel schnell bewegt wird. Bei dem dynamischen Rastprinzip ist die Bremse so
ausgebildet, daß die dynamische Kraft und die Schwerkraft in unterschiedlichen
Richtungen wirken. Bei dem statischen Rastprinzip wirken die dynamische Kraft
und die Schwerkraft zusammen in dieselbe Richtung, also jeweils nach unten.
Bei bevorzugten Ausführungen weist die Bremse eine Rasteinrichtung mit min
destens einer Raststelle und mindestens einem Rasteingriffsglied auf. Die Ver
rastung erfolgt nach dem zuvor beschriebenen dynamischen oder dem stati
schen Rastprinzip. Die Richtung der dynamischen Kraft ergibt sich aus der Be
wegungsrichtung des Rasteingriffsglieds, z. B. durch geeignete Form und Rich
tung einer Führungskurve des Rasteingriffsglieds. Vorzugsweise weist die Rast
einrichtung mehrere nacheinander zum Eingriff kommende hintereinander an
geordnete Raststellen auf. Damit werden verschiedene Fangstellungen bzw. Lüf
tungsstellungen realisiert, so daß der Flügel stufenweise in unterschiedlichen
Öffnungsstellungen feststellbar ist. Es können somit auch unterschiedliche Putz
stellungen eingestellt werden.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungen weist die Rasteinrichtung mehrere Rast
eingriffsglieder auf, die in separaten Raststellen nacheinander oder simultan
gleichzeitig eingreifen. Damit wird ein sicheres Abfangen und stabiles Feststellen
auch bei schweren Flügeln möglich.
Der Anspruch 11 gibt eine besonders kompakte Bauweise. Der Anspruch 12
gibt konstruktiv besonders einfache Ausführungen mit zwei Lenkern, wobei an
dem einen Lenker eine Führungsbahn und an dem anderen Lenker ein in der
Führungsbahn geführter Führungsbolzen angeordnet ist und die Führungsbahn
mindestens eine vorzugsweise hinterschnittene Rastaufnehmung aufweist, in die
der Führungsbolzen einrastbar ist. Besonders funktionssichere und konstruktiv
einfache Ausführungen der Führungsbahn ergeben sich aus den Ansprüchen 13
bis 25.
Kostenmäßig besonders vorteilhaft sind Ausführungen gemäß Anspruch 26, bei
denen die Sicherungsschere zwei Lenker aufweist, die als identische Bauteile
ausgebildet sind.
Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel anhand der Figuren näher
erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine schematische Frontansicht eines Fensters mit Kipp
flügel mit einem Oberlichtöffner und erfindungsgemäßen
Sicherheitsscheren bei geschlossenem Flügel;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Fensters in Fig. 1,
jedoch bei geöffnetem Flügel und ausgehängter Öffnerschere;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt im seitlichen Falz in Fig. 1
mit der Sicherheitsschere bei geschlossenem Flügel;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht in Richtung Pfeil IV
in Fig. 3;
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht entsprechend Fig. 4
eines einzelnen Lenkers der Sicherheitsschere.
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung in Fig. 2, Sicherheitsschere
bei geöffnetem Flügel
Das in Fig. 1 dargestellte Fenster weist einen Kippflügel 1 auf, der an seiner
unteren horizontalen Kante in am Blendrahmen 2 befestigten Kippbändern 3 ge
lagert ist.
Zur Betätigung des Kippflügels 1 ist ein herkömmlicher Oberlichtöffner montiert,
bestehend aus einer Öffnerschere 4, einem am Blendrahmen 2 geführten Stell
gestänge 5 und einem Handhebel 6. Ein solcher Oberlichtöffner ist z. B. aus der
DE-OS 31 40 855 und DE-GM 81 17 209 bekannt.
Im Falzraum zwischen den vertikalen Holmen des Blendrahmens 2 und des Flü
gelrahmens 7 ist an beiden Seiten des Flügels je eine Sicherungsschere 10 an
geordnet. Sie halten den Flügel bei ausgehängter Öffnerschere 4, wie in Fig. 2
dargestellt ist. In dem dargestellten Fall sind zwei Sicherungsscheren 10 an dem
Fenster montiert.
Alternativ ist es auch möglich, daß nur eine Sicherungsschere 10, z. B. im linken
Falzraum oder im rechten Falzraum, montiert ist.
Im folgenden wird Aufbau und Funktion der Sicherungsschere 10 näher be
schrieben. Es handelt sich um eine Teleskopschere mit zwei Teleskoplenkern 11,
12. Beim Öffnen und Schließen des Fensters, d. h. wenn der Kippflügel 1 in
Kippstellung bzw. Schließstellung bewegt wird, werden die Teleskoplenker 11,
12 relativ zueinander jeweils in ihrer Längsrichtung zwangsweise verschoben
und zwar beim Öffnen voneinander weg und beim Schließen zueinander hin. Die
Lenker 11, 12 sind über eine Längsführung miteinander verbunden. An ihren
freien Enden sind sie am Blendrahmen 2 bzw. am Flügelrahmen 7 angelenkt. Sie
weisen hierfür jeweils an dem freien Ende ein Lager 11a bzw. 12a auf. Bei dem
Ausführungsbeispiel ist das untere Lager 11a, das am Lenker 11 angeordnet ist,
am Flügelrahmen 7 und das obere Lager 12a, das am Lenker 12 angeordnet ist,
am Blendrahmen 2, befestigt. Die konstruktive Gestaltung dieser Lager 11a, 12a
ist an sich bekannt, z. B. wie in DE-OS 40 21 779 beschrieben.
Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, weist das Lager 11a einen Gelenkstift 11b auf,
der mit dem Lenker 11 vernietet ist. Der Gelenkstift 11b ist an einer Befesti
gungslasche 11c fixiert, die mit dem Flügelrahmen 7 über zwei Befestigungs
schrauben verschraubt ist. Zusätzlich greift der Gelenkstift 11b mit seinem vom
Lenker 11 abgewandten Ende in eine Bohrung im Flügelrahmen 7 ein, so daß ei
ne sichere Verankerung erreicht wird. Das Lager 12a des Lenkers 12 ist ent
sprechend aufgebaut und in entsprechender Weise im Blendrahmen 2 verankert.
Die Lenker 11 und 12 sind identisch ausgebildete Bauteile. Jeder Lenker besteht
aus einem Flachstab mit einer in Lenkerlängsrichtung verlaufenden im wesentli
chen zickzackartigen Führungskurve 21. Die Führungskurve ist jeweils als
Schlitz im Lenker 11 bzw. 12 ausgebildet. Der Schlitz ist zwischen zwei gegen
überliegenden im wesentlichen wellenförmigen Längsrändern 22, 23 gebildet.
Sie weisen jeweils periodisch aufeinanderfolgende Berge und Täler auf, wobei
die Berge des Längsrands 22 den Tälern des Längsrands 23 einander zugewandt
gegenüberliegen. Die Längsränder 22, 23 sind jedoch nicht identisch aus
gebildet, d. h. die Berge und Täler des Rands 22 sind anders ausgebildet als die
des Rands 23.
In dem Rand 22 sind in den Tälern Rastausnehmungen 22a ausgebildet, die in
Lenkerquerrichtung hinterschnitten und in jedem Lenker 11, 12 lediglich in einer
Richtung in Lenkerlängsrichtung offen sind und zwar im oberen Lenker 12 nach
oben zum Lager 12a hin und im unteren Lenker 11 nach unten zum Lager 11a
hin offen sind. Dadurch entsteht eine sägezahnförmige Kontur des Längs
rands 22.
Der Längsrand 23 ist im wesentlichen sinusförmig ohne Hinterschneidungen in
Lenkerquerrichtung.
Die Lenker 11, 12 sind so angeordnet, daß in der Öffnungsstellung des Flügels,
wie in Fig. 6 zu erkennen ist, bei beiden Lenkern 11, 12 der obere Längsrand
als der sägezahnförmige Längsrand 22 mit Rastausnehmungen 22a und der un
tere Längsrand als der wellenförmige Längsrand 23 ohne Rastausnehmungen
ausgebildet ist.
An den einander zugewandten Enden der Lenker 11, 12 ist jeweils ein Füh
rungsbolzen 111 bzw. 112 angebracht. Es handelt sich jeweils um einen Niet
bolzen, der an seinem einen Ende in dem flachstabförmigen Körper des Len
kers 11 bzw. 12 fest eingenietet ist und mit seinem freien Ende von der Front
fläche des Lenkers auskragend übersteht. Der Nietbolzen 111, 112 durchgreift
mit seinem freien überstehenden Ende den Führungsschlitz 21 des Lenkers 12
bzw. 11.
Er trägt an seinem äußersten Ende einen scheibenförmigen, den Führungsschlitz
übergreifenden Kopf 111a bzw. 112a. Die Lenker 11, 12 liegen mit ihren einan
der zugewandten Frontflächen aufeinander und gleiten mit diesen Flächen auf
einander. Der übergreifende Kopf 111a des mit dem Lenker 11 vernieteten Füh
rungsbolzens 111 übergreift den Schlitz 21 auf der vom Lenker 11 abgewandten
Oberseite des Lenkers 12. Der Kopf 111a gleitet dabei mit seiner Unterseite auf
der Oberseite des Lenkers 12. Eine Unterlagscheibe ist zwischen dem Kopf 111 a
und dem Lenker 12 zwischengeschaltet. In völlig analoger Weise übergreift der
Kopf 112a des Führungsbolzens 112 die vom Lenker 12 abgewandte Seite des
Lenkers 11 und gleitet auf dieser.
Aufgrund der oben beschriebenen speziellen Ausgestaltung der Längsränder 22,
23 ergibt sich ein spezieller regelmäßiger, periodischer Zickzackverlauf des
Schlitzes 21. Zu erwähnen ist noch, daß lediglich an den beiden Enden der
Schlitz keinen Zickzackverlauf, sondern geradlinigen Verlauf aufweist. Der
Schlitz 21 hat also zwei gerade Endabschnitte 21a, 21b. Diese Endabschnit
te 21a, 21b verlaufen zentral in Lenkerlängsrichtung. Bei dem dargestellten Aus
führungsbeispiel entspricht die Länge der geraden Schlitzabschnitte 21a, 21b
ca. der Länge von 1 bis 2 Perioden des Zickzackverlaufs.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Sicherungsscheren 10 beschrieben:
Im normalen Betrieb wird der Kippflügel 1 über den Oberlichtöffner betätigt. Dies
erfolgt durch Schwenken des Handhebels 6, wodurch über das Gestänge 5 die
aktive Schere 4 bewegt wird und damit der Kippflügel aus seiner Schließstellung
in eine Kipp-Lüftungsstellung geschwenkt werden kann und umgekehrt aus die
ser Kipp-Lüftungsstellung in die Schließstellung zurückgestellt werden kann.
Bei diesem Schwenken des Flügels zwischen Kipp-Lüftungsstellung und
Schließstellung werden beim Öffnen und Schließen des Flügels die passiven Si
cherheitsscheren 10 zwangsweise teleskopartig mitbewegt. Die Führungsbol
zen 111, 112 laufen dabei in den geraden Endabschnitten 21a, 21b des Schlit
zes 21 im Lenker 12 bzw. 11 gleitend behinderungsfrei in Lenkerlängsrichtung.
Die Lenker 11, 12 führen dabei eine teleskopische Schiebebewegung in
Lenkerlängsrichtung aus.
Um den Kippflügel über die normale Kipp-Lüftungsstellung hinaus öffnen zu
können, z. B. zum Putzen des Flügels, ist die Öffnerschere 4 von dem am Flü
gelrahmen 7 festen Flügelbock lösbar. Der Kippflügel kann nun von Hand in eine
größere Kipp-Öffnungsstellung geführt werden. Dabei werden die Lenker 11, 12
der Sicherheitsschere weiter teleskopartig auseinanderbewegt. Die Führungsbol
zen 111, 112 laufen dabei in dem zickzackartigen Abschnitt des Schlitzes 21 im
Lenker 12 bzw. Lenker 11. Wenn der Kippflügel nun schnell in Öffnungsrichtung
gefahren wird, laufen die Führungsbolzen 111, 112 unter Wirkung der dynami
schen Kraft geführt durch den Schlitz 21, insbesondere durch die Nase des un
teren Längsrands 23 in die Rastausnehmung 22a hinein, da die dynamische
Kraft im Verhältnis zu der nach unten gerichteten Schwerkraft ausreichend groß
ist. Es erfolgt somit ein verrastender Eingriff der Führungsbolzen 111, 112 in
den Rastausnehmungen 22a im Führungsschlitz 21 des Lenkers 11 bzw. 12. Die
beiden Führungsbolzen 111, 112 verrasten jeweils gleichzeitig oder simultan in
den jeweils zugeordneten Rastausnehmungen 22a. Die Rastausnehmungen 22a
weisen jeweils eine Öffnung auf, die in die Bewegungsrichtung, die der
Führungsbolzen 111, 112 unter Wirkung der dynamischen Kraft beim Öffnen
ausführt, gewandt ist und mit Abstand zur Längsmittellinie des Schlitzes 21 und
zwar an dessen oberem Längsrand 22 angeordnet ist. Erst wenn der Flügel
wieder etwas angehoben wird, d. h. ein Stück in Schließstellung bewegt wird
und die Lenker 11, 12 parallel gestellt wurden, kann er darauf wieder weiter in
Öffnungsrichtung bewegt werden. Bei schneller Beschleunigung erfolgt nun ein
Rasteingriff der Führungsbolzen 111, 112 in der nächsten Ausnehmung 22a
usw. Der Öffnungsvorgang erfolgt somit also stufenweise. Dies bedeutet, daß
der Flügel jeweils nur von einer Rastaufnahme 22a in die andere Rastauf
nahme 22a kontrolliert fällt.
Die Bremse arbeitet bei dieser Anordnung also nach dem zuvor beschriebenen
dynamischen Rastprinzip.
Lediglich wenn der Flügel entsprechend langsam von Hand in die Aufrichtung
geführt wird, erfolgt der Eingriff nicht, da dann nur geringere dynamische Kraft
auftritt, die für den Eingriff nicht ausreicht und die Schwerkraft überwiegt. Dies
bedeutet, daß bei langsamem Öffnen von Hand die Führungsbolzen 111, 112 in
dem zickzackförmigen Führungsschlitz 21 im wesentlichen in der Lenkerlängs
richtung am unteren Längsrand 23 geführt werden. Hierbei führen die Len
ker 11, 12 eine Taumelbewegung, d. h. mit den Zickzackperioden alternierende
Schwenkbewegung um die Gelenkachsen der Lager 11a, 12a aus. Aufgrund der
langsamen Führung des Flügels in Auf-Richtung und des damit sich ergebenden
Verhältnisses von Schwerkraft und dynamischer Kraft rasten sie dabei nicht in
den hinterschnittenen Ausnehmungen 22a ein.
Dies ermöglicht es, die Sicherungsschere an einem Flügel mit einem elektromo
torischen Öffner beliebiger Öffnungsweite einzusetzen, vorausgesetzt, daß der
Motor hinreichend langsam öffnet.
Aufgrund der speziellen Ausbildung der Längsränder 22, 23, die keine in
Schließrichtung offenen Rastausnehmungen aufweisen, erfolgt beim Schließen
des Flügels kein Rasteingriff der Führungsbolzen 111, 112, solange der Flügel in
Schließbewegung bewegt wird. Lediglich bei Bewegung in Öffnungsrichtung
erfolgt dann wieder der Eingriff, vorausgesetzt, daß die Öffnungsgeschwindig
keit zur Bildung der erforderlichen dynamischen Kraft ausreicht.
Eine andere Funktionsweise - nämlich nach dem statischen Rastprinzip - ergibt
sich, wenn die Schere 10 so eingebaut wird, daß der sägezahnförmige Längs
rand 22 mit den Rastausnehmungen 22a unten und der wellenförmige Längs
rand 23 oben liegt. Dies kann z. B. dadurch realisiert werden, daß in Fig. 1 die
linke Schere 10 im rechten Falzraum und die rechte Schere 10 im linken Falz
raum eingebaut wird. Nun erfolgt sowohl bei langsamer als auch bei schneller
Öffnungsbewegung die Verrastung in jeder Rastausnehmung 22a. Beim Öff
nungsvorgang des Flügels kommen alle Raststellungen nacheinander selbsttätig
in Eingriff. Sie müssen jeweils nacheinander von Hand durch Anheben des Flü
gels und Parallelstellen der Lenker 11, 12 gelöst werden. Der Öffnungsvorgang
erfolgt somit also stufenweise. Beim Öffnen kommt zunächst die erste Raststel
lung in Eingriff. Sie wird von Hand gelöst. Danach kann der Flügel eine Stufe
weiter geöffnet werden, bis die zweite Stellung in Eingriff kommt. Sie wird von
Hand wieder gelöst, danach kann der Flügel wiederum eine weitere Stufe weiter
geöffnet werden usw.
Claims (26)
1. Sicherungsschere, vorzugsweise Falzschere, für einen um eine horizontale
Achse schwenkbaren Flügel eines Fensters oder dergleichen, vorzugsweise
Kippflügel, die einerseits am Flügel und andererseits am Blendrahmen ge
lenkig gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherungsschere eine über eine dynamische Kraft und/oder über
Schwerkraft gesteuerte Bremse (21, 111, 112) aufweist.
2. Sicherungsschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zur Steuerung dienende dynamische Kraft durch die Form
gebung einer Führung bzw. Führungsbahn der Schere und/oder durch die
Relativgeschwindigkeit von Bauteilen der Schere und/oder durch die Ge
schwindigkeit beim Öffnen bzw. Schließen des Flügels und/oder durch die
Masse der Schere bzw. von Bauteilen der Schere bestimmt wird.
3. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Steuerung dienende Schwerkraft
die Schwerkraft der Schere oder von Bauteilen der Schere ist.
4. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremse nach einem Rastprinzip arbei
tet, welches über ein Zusammenwirken der dynamischen Kraft und der
Schwerkraft der Schere oder Bauteile der Schere gesteuert wird.
5. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremse eine Rasteinrichtung mit min
destens einer Raststelle (22a) und mindestens einem Rastglied (111, 112)
aufweist.
6. Sicherungsschere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Rasteinrichtung mehrere in Arbeitsrichtung hintereinander
angeordnete Raststellen (22a) aufweist.
7. Sicherungsschere nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Rasteingriffsglieder (111, 112) vorge
sehen sind, die in separaten Raststellen (22a) nacheinander oder simultan
gleichzeitig eingreifen.
8. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rasteingriffsglied (112, 111) unter Wir
kung der dynamischen Kraft beim schnellen Öffnen des Flügels in die
Raststelle (22a) eingreift.
9. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rasteingriffglied (112, 111) unter Wirkung
der Schwerkraft beim langsamen Öffnen des Flügels außerhalb der Raststel
le (22a) verbleibt bzw. an der Raststelle (22a) vorbeigeführt wird.
10. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rasteingriffsglied sowohl unter Wirkung
der dynamischen Kraft als auch unter Wirkung der Schwerkraft beim Öffnen
des Flügels in die Raststelle (22a) eingreift.
11. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremse (21, 111, 112) im Bereich ei
nes Gelenklagers und/oder eines Scherengelenks und/oder einer Teles
kopführung (21) der Sicherungsschere angeordnet ist.
12. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Si
cherungsschere mindestens zwei Lenker aufweist, die über ein Scherenge
lenk und/oder über eine Teleskopführung miteinander verbunden sind, da
durch gekennzeichnet,
daß an dem einen Lenker (11, 12) eine Führungsbahn (21) und an dem an
deren Lenker (12, 11) ein in der Führungsbahn (21) geführter Führungsbol
zen (112, 111), angeordnet ist und die Führungsbahn (21) mindestens eine
vorzugsweise hinterschnittene Rastausnehmung (22a) aufweist, in die der
Führungsbolzen (112, 111) einrastbar ist.
13. Sicherungsschere nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rastausnehmung (22a) einen in die Bewe
gungsbahn des Führungsbolzens (112, 111) beim Öffnen zugewandte Öff
nung aufweist und vorzugsweise keine in die Bewegungsbahn (21) des Füh
rungsbolzens (112, 111) beim Schließen zugewandte Öffnung aufweist.
14. Sicherungsschere nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rastausnehmung (22a) eine Öffnung
aufweist, die versetzt zur Längsmittellinie der Bewegungsbahn (21) des
Führungsbolzens (111, 112) angeordnet ist.
15. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (21) einen oberen (22)
und einen unteren Längsrand (23) aufweist und die Rastausnehmung (22a)
nur im oberen Längsrand (22) oder nur im unteren Längsrand (23) ausgebil
det ist.
16. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Rastausnehmungen (20a) in Füh
rungsrichtung hintereinander angeordnet sind.
17. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite der Führungsbahn nur geringfü
gig größer ist als der Durchmesser des Führungsbolzens (111, 112) und le
diglich im Bereich der Rastausnehmung bzw. in Längsrichtung kurz vor
und/oder kurz nach der Rastausnehmung (22a) deutlich größer z. B. um
Faktor 2 größer ausgebildet ist.
18. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß ein erster Längsrand (23, 22) der Füh
rungsbahn (21) wellenförmig ausgebildet ist.
19. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Längsrand (22) der Führungs
bahn 21) sägezahnförmig ausgebildet ist, wobei zwischen benachbarten
Sägezähnen vorzugsweise eine Rastausnehmung (22a) gebildet ist.
20. Sicherungsschere nach Anspruch 18 und 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Längsrand (22,
23) derart einander gegenüber liegen, daß die Wellenberge des ersten
Längsrands (23) in die Täler zwischen den Sägezähnen des zweiten Längs
rands (22) eingreifen.
21. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (21) entlang einer
Längsachse des Lenkers (11, 12) verläuft.
22. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (21) im wesentlichen
zickzackförmig oder wellenförmig entlang der Längsachse des Lenkers (11,
12) verläuft.
23. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn periodisch
ausgebildete Abschnitte aufweist, die in Längsrichtung hintereinander an
geordnet sind, wobei jeder periodische Abschnitt mindestens eine Rastaus
nehmung (22a) aufweist.
24. Sicherungsschere nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsbahn (22) einen Anfangsabschnitt und/oder einen
Endabschnitt (22a, 22b) aufweist, der als gerader Bahnabschnitt zentral in
der Längsmittellinie des Lenkers (11, 12) verläuft.
25. Sicherungsschere nach einem der Ansprüche 12 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn als Führungs
schlitz (21) ausgebildet ist.
26. Sicherungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherungsschere zwei Len
ker aufweist, die als identische Bauteile ausgebildet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341353 DE4341353B4 (de) | 1993-12-04 | 1993-12-04 | Sicherungsschere |
FR9414542A FR2713269B3 (fr) | 1993-12-04 | 1994-12-02 | Bras de sécurité en ciseaux. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341353 DE4341353B4 (de) | 1993-12-04 | 1993-12-04 | Sicherungsschere |
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ID=6504174
Family Applications (1)
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DE19934341353 Expired - Lifetime DE4341353B4 (de) | 1993-12-04 | 1993-12-04 | Sicherungsschere |
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FR (1) | FR2713269B3 (de) |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |