DE4340349A1 - Kraftfahrzeug mit Deformationselementen - Google Patents
Kraftfahrzeug mit DeformationselementenInfo
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- F16F7/00—Vibration-dampers; Shock-absorbers
- F16F7/12—Vibration-dampers; Shock-absorbers using plastic deformation of members
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit
Deformationselementen gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Deformationselemente im Frontbereich von Kraftfahrzeu
gen finden zunehmend Verwendung. Sie können beispiels
weise durch sog. Pralldämpfer gebildet sein, die eine
Kolben-Zylinder-Einheit umfassen und reversibel wirken.
Darüber hinaus gibt es Systeme, bei denen Bleche oder
Profile umgeformt werden, um dadurch die Aufprallener
gie umzuwandeln.
Schließlich ist aus der DE-C-29 17 687 ein Stoßpolster
mit einem energieabsorbierenden Kern bekannt. Der Kern
besteht aus einer Schüttung aus mineralischem Partikel
schaum, dessen Zwischenvolumen von einem Schaumkunst
stoff ausgefüllt ist.
Zum Schutz der Insassen werden an exponierten Stellen
im Fahrgastraum ebenfalls Deformationselemente einge
setzt. Diese können beispielsweise durch gewellte
Blechkonstruktionen gebildet sein. Vielfach werden auch
in Form von sog. Stoßpolstern Kunststoffschäume als
energieabsorbierende Bauteile eingesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System
zur Energieabsorption mit hohem Aufnahmevermögen bei
günstigem Kraft-Weg-Verlauf zum Einsatz in Kraftfahr
zeugen aufzuzeigen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge
löst.
Durch die gezielte Anordnung keramischer Hohlkörper in
den Verformungszonen der Fahrzeugkarosserie und im
Fahrgastraum läßt sich ein genau definierter Kraft-Weg-
Verlauf und ein höheres Energieabsorptionsvermögen bei
gegebenem Weg erreichen. Die Anordnung der keramischen
Hohlkörper nutzt die Tatsache, daß solche mit einer
großen Wandstärke ein hohes Kraftaufnahmevermögen er
möglichen, während ein großer Durchmesser bzw. eine ge
ringe Wandstärke gleichbedeutend mit einem höheren Weg
ist. Dementsprechend werden im Front- und/oder Heckbe
reich des Fahrzeuges keramische Hohlkörper mit einem
hohen Kraftaufnahmevermögen eingesetzt, während im
Fahrgastraum solche Hohlkörper Verwendung finden, die
einen größeren Weg bei niedrigerem Kraftniveau gewähr
leisten.
Bei einem Frontaufprall eines Fahrzeuges nehmen die In
sassen etwa während der ersten 20 bis 40 ms noch nicht
an der Verzögerung des Fahrzeuges teil. In dieser Zeit
können im Frontbereich des Fahrzeuges angeordnete De
formationselemente mit auf ein sehr hohes Kraftniveau
eingestellten keramischen Hohlkörpern relativ viel Auf
prallenergie umwandeln. Die sich an die vordersten De
formationselemente in Kraftrichtung nach hinten an
schließenden Deformationselemente werden dann durch die
Wahl der keramischen Hohlkörper so abgestimmt, daß eine
bestimmte Verzögerung nicht überschritten wird. Dieser
Verzögerungswert (beispielsweise 15 g) ist auf das von
den Insassen für sehr kurze Zeit ohne größere Schäden
erträgliche Maß abgestimmt.
Durch die Zonen mit den abgestimmten keramischen Hohl
körpern kann die gewünschte Kennlinie - im Gegensatz zu
den bekannten Lösungen - ohne weiteres erreicht werden.
Dadurch ist bei dem gegebenen Verformungsweg ein Maxi
mum an Energieumwandlung möglich. Entscheidend ist, daß
während der ersten Verformungsphase, in der die Insas
sen noch nicht an der Verzögerung teilnehmen, bereits
auf kurzem Weg durch die mögliche hohe Kraftaufnahme
viel Energie umgewandelt wird.
Besonders vorteilhaft ist, wenn eines oder mehrere
Deformationselemente mindestens zwei, in Kraftrichtung
nacheinander angeordnete Lagen unterschiedlich großer
Hohlkörper und/oder verschiedene Wandstärken aufweisen
de Hohlkörper umfassen. Es ist also nicht nur möglich,
nacheinander mit verschiedenen Hohlkörpern gefüllte
Deformationselemente anzuordnen, sondern auch in jedem
Deformationselement in Kraftrichtung nacheinander ange
ordnete Lagen unterschiedlicher keramischer Hohlkörper
einzusetzen. Solche Deformationselemente können bei
spielsweise in den Längsträgern angeordnet werden.
Da es meist nicht ohne weiteres möglich ist, in einem
Deformationselement in loser Schüttung mehrere Lagen
verschiedener keramischer Hohlkörper unterzubringen,
ist es vorteilhaft, wenn die Hohlkörper in einer oder
mehreren vorgeformten Packungen zusammengefaßt sind.
Eine solche Packung kann beispielsweise dadurch erzeugt
werden, daß die Hohlkörper in einer PE-Folie vakuumver
schweißt sind. Die Packung läßt sich auch durch einen
mit den Hohlkörpern gefüllten Kunststoff- oder Leicht
metall-Formkörper bilden. Bewährt hat sich auch, wenn
die Hohlkörper mittels Epoxidharz zu einer Packung zu
sammengefügt sind. Schließlich können die keramischen
Hohlkörper in einer Kunststoff-Schaummatrix oder in
einer Matrix auf Leichtmetall eingebettet sein.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die vorstehend genann
ten Packungen mit der Hülle - beispielsweise einem
Längsträger - durch Klebung verbunden sind.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann die weiter oben angesprochene Packung einen Über
zug aus reißfestem Material aufweisen, welcher bei
einer örtlichen Kraftbeaufschlagung auf Zug belastet
wird und darüber von der Krafteinleitungsstelle ent
fernte Hohlkörper zur Energieumwandlung mitheranzieht.
Wird beispielsweise die Packung auf der Außenseite
einer hohlen Blechkonstruktion angeordnet, dann um
schließt der Überzug das komplette, aus Blechkonstruk
tion und Hohlkörpern zusammengesetzte Deformationsele
ment. Es ist natürlich auch möglich, die Packung im
Hohlraum der Blechkonstruktion anzuordnen. Der Überzug
aus reißfestem Material würde sich dann zwischen den
Hohlkörpern und der Innenwandung der Blechkonstruktion
erstrecken.
Für die keramischen Hohlkörper werden bevorzugt Alumi
niumoxid-Hohlkugeln eingesetzt. Diese Hohlkugeln lassen
sich bei hoher Gleichförmigkeit kostengünstig durch an
sich bekannte Verfahren herstellen.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Deformationsele
ment, welches mit keramischen Hohlkörpern gefüllt ist,
die sich im Durchmesser und in der Wandstärke unter
scheiden.
Während im Bereich der Krafteinleitung (angedeutet
durch einen Pfeil 1) relativ kleine Hohlkörper 3 mit
relativ großer Wandstärke angeordnet sind, schließen
sich in Kraftrichtung nach hinten größere keramische
Hohlkörper 5 mit geringerer Wandstärke an.
Unter der Darstellung des Deformationselements ist ein
Kraft-Weg-Diagramm aufgetragen, so wie es sich typi
scherweise bei Belastung des Deformationselementes
ergibt. Das Diagramm zeigt anfangs einen starken Kraft
anstieg, der erst dann umgekehrt wird, wenn die ersten
Hohlkörper 3 brechen. Auf einem dann insgesamt niedri
geren Niveau bleibt die Kraft etwa gleich. Während
dieser Phase werden die gebrochenen Hohlkörper 3 weiter
zerkleinert und verdichtet. Eine zweite Kraftspitze
ergibt sich mit Beginn der Zerstörung der größeren
Hohlkörper 5. Der weitere Kraftverlauf entspricht in
der Tendenz der ersten Phase.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß die kleineren,
dickwandigeren Hohlkörper 3 ein höheres Kraftniveau bei
kürzerem Weg (s1) und die größeren, dünnwandigeren
Hohlkörper 5 ein niedrigeres Kraftniveau bei größerem
Weg (s2) sicherstellen.
Claims (6)
1. Kraftfahrzeug mit im Front- und/oder Heckbereich
sowie zum Schutz der Insassen im Fahrgastraum ange
ordneten Deformationselementen, dadurch gekennzeich
net, daß die Deformationselemente jeweils durch eine
Vielzahl von in einer Hülle aufgenommenen kerami
schen Hohlkörpern gebildet sind, und daß die Hohl
körper in den Deformationselementen im Front-
und/oder Heckbereich kleiner sind und/oder eine
größere Wandstärke aufweisen als die Hohlkörper in
den Deformationselementen im Fahrgastraum.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eines oder mehrere Deformationselemente
mindestens zwei, in Kraftrichtung nacheinander ange
ordnete Lagen unterschiedlich großer Hohlkörper
und/oder verschiedene Wandstärken aufweisende Hohl
körper umfassen.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hohlkörper in einer oder meh
reren vorgeformten Packungen zusammengefaßt sind.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Packung mit der Hülle durch Klebung
verbunden ist.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Packung einen Überzug aus reißfestem
Material aufweist, welcher bei einer örtlichen
Kraftbeaufschlagung auf Zug belastet wird und
darüber von der Krafteinleitungsstelle entfernte
Hohlkörper zur Energieumwandlung mitheranzieht.
6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die keramischen Hohlkörper
Aluminiumoxid-Hohlkugeln sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934340349 DE4340349A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Kraftfahrzeug mit Deformationselementen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934340349 DE4340349A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Kraftfahrzeug mit Deformationselementen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4340349A1 true DE4340349A1 (de) | 1995-06-08 |
Family
ID=6503528
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934340349 Ceased DE4340349A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Kraftfahrzeug mit Deformationselementen |
Country Status (1)
Country | Link |
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