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Verfahren und Vorrichtung zum Bündeln von Briefumschlägen, Papierbeuteln
usw. bei Briefumschlag- usw.- Maschinen. Bei den bisher bekannt gewordenen Verfahren
oder Vorrichtungen zum Bündeln von Briefumschlägen, Papierbeuteln o. dgl. in Päckchen
zu 25 oder 5o Stück mittels Umschlingung der gesammelten Umschläge usw. mit einem
Papierbandstreifen wird bisher im allgemeinen entweder in der Weise verfahren, daß
der genannte Arbeitsvorgang durch eine besondere Maschine mit eigener Bedienung
oder mittels einer Vorrichtung ausgeführt wurde, die zwar mit einer Briefumschlagmaschine
durch Anbringung an ihrem Ablegetisch verbunden ist, aber nicht von derselben mit
bewegt wird, so daß also für das Bündeln eine besondere Hand- oder Fußtätigkeit
ausgeübt werden mußte.
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Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, welches darin besteht,
daß aus der Briefumschlagsammellade der Maschine ein Päckchen von einer bestimmten
Anzahl Briefumschläge vor eine daneben angeordnete Päckchenablegelade in wagerechter
Richtung geführt und von dort aus gegen einen senkrecht in der Mitte vor dem Päckchen
hochgezogenen Papierstreifen gedrückt wird, der sich beim weiteren Vordrücken des
Briefumschlagpäckchens um dessen obere und untere Kante rechtwinklig herumlegt und
beim weiteren Vordrücken von oben und unten vollends um das Briefumschlagpäckchen
herumgefalzt und verklebt wird, worauf das gebündelte Briefumschlagpäckchen in die
Päckchenablegeliide der Briefumschlagmaschine vorgedrückt und an die dort bereits
stehenden fertiggebündelten Päckchen angereiht wird. Die Bündelvorrichtung steht
mit einer Briefumschlagmaschine derartig in Verbindung, daß die Arbeitsvorgänge
von der Briefumschlagmaschine mit ausgeführt werden, so daß eine besondere Hand-
oder Fußtätigkeit des die Maschine bedienenden Mädchens nicht erforderlich ist.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführung einer das Verfahren
ermöglichenden Vorrichtung.
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Abb. r zeigt eine Seifenansicht der Vorrichtung im Querschnitt, Abb.
2 die Papierklemme mit hochgezogenem Bündelstreifen in Vorderansicht, Abb. 3 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung, Abb.4 eine Vorderansicht der unter dem Ablegetisch
der Briefumschlagmaschine angeordneten Teile der Vorrichtung, Abb. 5 die Transportrolle
für die Zuführung des Bündelstreifens mit darauf angebrachter Klebstofffläche für
das Zusammenkleben des Bündelpapiers.
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Abb. 6 bis 8 veranschaulichen die Stellung der Papierklemme für das
Bündelpapier in den verschiedenen Arbeitsstellungen, und zwar in je einem Querschnitt
der Vorrichtung von der Seite gesehen.
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Abb. 6a veranschaulicht die Falzvorrichtung für den Bündelstreifen
in einer Draufsicht.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird mit
der Vorrichtung in der Weise ausgeführt, daß, nachdem die Briefumschlagmaschine
25 oder 5o Stück (je nach Wahl) Umschläge nach und nach in ihrer Sammellade gesammelt
hat, diese Anzahl von Briefumschlägen von einer von der Briefumschlagmaschine bewegten
Zange erfaßt und in wagerechter Richtung einer neben der Sammellade angebrachten
Bündelvorrichtung zugeführt wird, worauf sich dieser Vorgang, nachdem wiederum 25
oder 5o Umschläge in die Sammellade hinein abgelegt worden sind, wiederholt.
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In der Bündelvorrichtung, die unmittelbar neben der Briefumschlagsammellade
angeordnet ist, wird zunächst mittels einer von der Briefumschlagmaschine bewegten
Papierklemme von einer unter dem Ablegetisch der Briefumschlagmaschine gelagerten
Papierrolle unter Mithilfe von walzenförmigen Fördervorrichtungen ein Papierstreifen
abgenommen und senkrecht in die Höhe gezogen, so daß er. mitten vor dem zu bebündelnden
Päckchen in Bereitschaft stehend, noch um etwas mehr als die Hälfte der Briefumschlag-
oder Bündelhöhe ausmacht, darüber hinausragt. Der Bündelpapierstreifen erhält während
des senkrechten Heraufziehens mittels einer unterhalb der Ablegetischplatte der
Briefumschlagmaschine angebrachten Gummiervorrichtung an geeigneter Stelle einen
Klebstoffauftrag, mit welchem später die geschlossene Papierbandschlinge verklebt
wird.
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Sobald die Papierklemme den Papierstreifen in die höchste Lage emporgezogen
hat, wird das zum Bündeln bereitstehende Päckchen von Briefumschlägen oder Beuteln
durch eine von der Briefumschlagmaschine bewegte Schiebevorrichtung nach vorn gegen
den Bündelstreifen geschoben und in dem gleichen Augenblick das Papierband unterhalb
der Tischplatte abgeschnitten, so daß es dort noch ungefähr um die Hälfte der Höhe
des zu bündelnden Briefumschlag- oder Beutelpäckcliens hängenbleibt. Während des
weiteren Vorschubs der Päckchenschiebevorrichtung gegen das Papierband biegt sich
dieses um die obere und untere Kante des Briefuinschlagpäckchens rechtwinklig herum,
wobei der oben überstehende Papierbandstreifen von der Klemmvorrichtung freigegeben
wird. Der Päckchenvordrücker schiebt hierauf das Umschlagpäckchen noch weiter vorwärts,
bis es hinter eine Reihe von in der Päckchenablegelade der Briefumschlagmaschine
angebrachten, von oben und unten hinter die Päckchen greifenden Absperrhaken geschoben
worden ist, welche ein Zurückgehen des Päckchens in die ursprüngliche Lage verhindern.
In dieser Lage angekommen, werden die beiden vorerst mir rechtwinklig uni das Päckchen
umgebogenen Papierbandenden durch von oben und unten wirkende Schieber vollends
um das Päckchen herumgefalzt und an der Klebestelle zusammengedrückt, so daß das
Papierband nunmehr eine geschlossene ringförmige Schlaufe um (las Briefuinschlagpäckchen
herum bildet. Der Päckchenvordrücker drückt noch eine gewisse "Zeitlang gegen die
Klebstelle des Bündelstreifens, um dessen Klebung zu sichern, und geht dann in seine
Anfangsstellung wieder zurück, worauf sich der Vorgang wiederholt, sobald sich weitere
25 oder 5o Briefumschläge in der . Sammellade der Maschine befinden.
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Die mit der Briefumschlagmaschine in Verbindung stehendeVorrichtung
arbeitet folgendermaßen Von der Papierrolle i, die um den Drehpunkt 2 abgerollt
wird, wird der Bündelstreifen ja um die Leitrollen 3 und .I herum mit Hilfe der
um die Achsen 5 und 6 in der Pfeilrichtung drehbaren Förderwalzen 7 und 8 abgezogen
und an den um die Achsen g und io drehbaren Führungsrollen i i und 12 und an der
Abschneidvorrichtung 13 und 1I vorbei senkrecht nach oben gezogen. Dort angekommen,
nimmt die an dem Gelenk 15 angebrachte zweischenklige Papierklemme 16, r7 das über
die Schneidvorrichtung hinausragende Ende des Papierbandes in Empfang und zieht
es mit der von den Führungswalzen ;, 8 veranlaßten Förderungsgeschwindigkeit nach
oben. Die Papierkleinine 15-i7 wird zu diesem Zweck in einer auf dem Briefumschlagablegetisch
der Maschine i8 befestigten senkrechten Führung i9 mit Hilfe der in der Pfeilrichtung
auf- und abwärts geführten Stange 20, die ihren Antrieb von der Briefumschlagmaschine
erhält, auf- und abwärts bewegt. Der Schenkel 16 der Papierklemme ist feststehend,
während der Schenkel 17 uin das Gelenk 15 herum drehbar ist, so daß er das Papier
nach Bedarf zwischen 17 und 16 einklemmen und an geeigneter Stelle wieder freigeben
kann. Die Bewegung des Schenkels 17 der Klemmvorrichtung geschieht in bekannter
Weise durch Federung des Schenkels 17 iin Gelenkpunkt 15 und mittels Anschlägen,
welche die Federung des Schenkels 17 begrenzen oder aufheben.
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Der Bündelstreifen ja erhält während des Heraufziehens durch die Klemmvorrichtung
15-17 einen Klebstoffauftrag an derjenigen Stelle, wo der Bündelstreifen später
verklebt werden soll, in der Weise, daß aus dem Klebstoffkasten 21 eine uni den
Drehpunkt 22 bewegliche Klebstoffauftragswalze 23 ihren Klebstoff an ein am Umfange
der Papierförderwalze 7 angebrachtes KlebstoffauftragsegMent 2:4 abgibt. Die Papierbandführungsrolle
i i ist in der in Abb. 5 ersichtlichen Weise ausgestaltet, d. h. sie besitzt in
der
Mitte eine Aussparung 25, so daß beim Durchzug des Papierbandes
zwischen den Führungsrollen i i und 12 ein Verschmieren durch den vorher aufgetragenen
Klebsto±t am Umfange von i i vermieden wird. Die Förderwalzen 7, 8 und ebenso die
Klebstoffauftragswalze 23 scwie die Führungsrollen i 1, 1: erhalten ihren Antrieb
von der Briefumschlagmaschine in der Weise, daß die Umfangsg f e schwindigkeiten
sämtlicher genannten drehbaren Organe die gleichen sind.
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Bevor der Papierbündelstreifen in seiner höchsten Lage angekommen
ist (Abb. 1), hat die in der Pfeilrichtung hin und her gehende Päckchenzange 26
(3bb. 3) aus der Briefumschlagsammellade 27 der Maschine heraus ein Päckchen von
25 oder 5o Umschlägen erfaßt und vor die P<ickchenablegevorrichtung 28 gezogen.
Die Bewegung der Zange durch die Brieftimschlagniaschine geschieht in bekannter
Weise mittels Hebelübertragung von einer entsprechend geformten Kurvenscheibe aus.
Auch das Üffnen und Schließen der unter Federwirkung stehenden Zangenschenkel mittels
bekannter Öffnungs- und Schließorgane geschieht durch an geeigneter Stelle angebrachte
Anschläge in bekannter Weise.
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Das vor der Päckchenablegelade 28 nunmehr sich befindende Briefumschlagpäckchen
29 wird durch den in den Führungen 30 wagerecht hin und her gleitenden Päckchenv
ordrücker 31 in Richtung auf das Papierband zu vorgeschoben. Dieser Vorschub
geschieht mittels des um den Drehpunkt 32 gelagerten zweischenkligen Hebels 33,
der von der Zugstange 34 bewegt wird, die ihren Antrieb von einer Kurvenscheibe
der Briefumschlagmaschine erhält. Der eine der beiden Schenkel des Hebels 33 trägt
eine Gleitrolle 35, mit welcher das bewegliche Abschneidmesser rd. wagerecht bewegt
wird. Das Zurückgleiten des Messers 14. von der Schneidstelle in die Ruhelage geschieht
unter Einwirkung der Schraubenfeder 14u. Die beiden drehbar gelagerten Anschläge
36 (Abb. i) verhindern ein vorzeitiges Zurückgleiten des Päckchens 29, bevor der
Päckchenvordrücker 31 in Wirkung tritt. Der Päckchenvordrücker 31 hat an der Stelle
37 eine Aussparung, in welcher die Zange 26 wagerecht hin und her gleiten kann,
ohne gegen den Päckchenvordrücker 31 anzustoßen, Das Briefttirischlagp@ickclic n
29 wird nunmehr in Richtung auf das Bündelpapierband 1a zu nach der Päckchenablegelade
38 der Maschine hin bewegt und dort zu den bereits fertigen Packen 39 gebracht,
die durch ein hölzernes Widerlager -1o vor <lern Umfallen bewahrt werden.
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Bevor die Päckchen 29 in die Stellung 39 gelangen können, lieben (oben)
und senken (unten) sich die Absperrhaken 41, 42 auseinander, so daß das Umschlagpäckchen
29, gedrückt von dein Päckchenvordrücker 31, hindurchtreten kann. Die Absperrhaken
.I1, ,42 erhalten ihren Antrieb mittels des Gelenkliebelwerks .I3-47, das durch
die Zugstange .48 mit der Briefumschlagmaschine in Verbindung steht und durch eine
Kurvenscheibe derselben in bekannter Weise angetrieben wird. Sobald das Päckchen
29 unter den Absperrhaken .I1, 4.2 hindurchgetreten und scinit in die Stellung 39
gelangt ist, senken bzw. heben sich die Absperrhaken 4.1, 4.2 wieder in ihre in
Abb. i gekennzeichnete Lage und verhüten, dali das neu hinzugekommene Umschlagpäckchen
aus der Päckchenablegelade 38 wieder zurückgleiten kann.
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Die während des vorgenannten Arbeitsvorganges nach und nach sich ergebenden
Stellungen des Bündelstreifens, der Abschneidvorrichtung, der Papierkleinine, des
Päckchenvordrückers usw. sind in Abb. 6 bis 8 im einzelnen dargestellt. Die Papierklemme
15-17 hat in der in Abb. 6 dargestellten Lage den Papierstreifen erfaßt und
will ihn senkrecht nach oben ziehen. In dieser Lage steht der Pä ckchenverdrücker
31 am weitesten rechts, und das Abschneidniesser rd. ist von 13 abgerückt, da die
Gleitrolle 35 am Hebel 33 gleichfalls am weitesten nach rechts hin ausgeschwungen
ist.
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In Abb. 7 hat die Papierklemme 1j-17 mit dem darin eingeklemmten Papierstreifen
bereits die höchste Lage erreicht und ist dort zurr Stillstand gekommen, worauf
der Schenkel 17 Unter Aufhebung seiner Klemmwirkung den Papierstreifen freigibt.
Der Päckchenvordrücker 31 hat inzwischen an den hochgeschwungenen Anschlägen 36
vorbei das Umschlagpäckchen 29 gegen den Papierstreifen 1a und gegen die Absperrhaken
.41, 42 gedrückt, während das Abschneidmesser 14, indem es mittels der Gleitrolle
35 gegen das iNlesser 13 gedrückt worden ist, den Papierstreifen ja abgeschnitten
hat. In diesem Augenblick beginnen die Bündelfalzer d.9, 5o von oben bzw. von unten
her den über die Kanten des Uinsclrlagpiickchens 29 rechtwinklig hinwegragenden
Papierstreifen nach unten bzw. nach eben zu schieben, indem sie in einer Aussparung
51 des Päckchenverdrückers 3i entlang gleiten. Der Bündelfalzer .1 .9 -erhält seinen
Antrieh durch einen um den Drehpunkt 52 (Abb. 6,1) schwingenden Gelenkhebel 53,
54, der von einer Zugstange 55 bewegt wird, die mit der Briefurnschlagniaschine
in geeigneter Verbindung steht. Der Bündelfalzer 49 ist für eine senkrecht auf und
ab gehende Bewegung in der Führung 56 gelagert. Der Bündelfalzer 50 ist reit
Hilfe der Führungsstange 57 in der senkrechten Führungshülse 58 gelagert und erhält
seinen Antrieb gleichfalls
von einer Kurvenscheibe der Briefumschlagmaschine.
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In Abb.8 ist die Stellung der Bündelfalzer d.9, 5o dargestellt, in
der sie ihre Abwärts- und Aufwärtsbewegung,und damit das Umschlingen des PäCI@chexlS
29 mit dem Papierstreifen vollendet haben. In diesem Augenblick beginnen die Absperrhaken
41, 42 sich nach oben bzw. nach unten zu bewegen, um dem Päckchenv ordrücker 31
und dem davorstehenden, nunmehr umbündelten Briefumschlagpäckchen 29 den Weg zu
den in der Päckchenablegelade 38 stehenden Umschlagpäckchen 39 freizugeben. Ist
der Päckchenvordrücker 31 in seiner Lage angelangt, dann senkt sich der Absperrhaken
41 und hebt sich der Absperrhaken 42 in die in Abb. 6 bis 8 gezeichnete Lage wieder
-zurück und verhüten damit, daß das neu hinzugekominene Briefumschlagpäckchen 29
bei der dann wieder beginnenden Rückwärtsbewegung (in der Zeichnung nach rechts)
des Päckchenv ordrückers wieder zurückgleiten kann. Für die Papierklemme 15-17 ist
dann der Rückweg nach unten wieder freigegeben, und die Papierförderwalzen beginnen
erneut ihre Drehbewegung in der Pfeilrichtung, wobei sie den Papierstreifen ia so
weit wieder durch die Abschneidvorrichtung hindurch verschieben, daß die Papierklemme
das Vorderende des Bündelstreifens erfassen und wieder nach oben ziehen kann, worauf
sich der geschilderte Arbeitsvorgang wiederholt.