DE4338626A1 - Additiv für die Glasflaschenreinigung und seine Verwendung zur Verringerung der Glaskorrosion - Google Patents

Additiv für die Glasflaschenreinigung und seine Verwendung zur Verringerung der Glaskorrosion

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Description

Die Erfindung betrifft ein neues Additiv für wäßrige alkalische Reini­ gungslösungen für maschinelle Flaschenreinigungsanlagen für Glasflaschen, insbesondere für Getränkeflaschen. Das Additiv hat die Aufgabe, die bei der alkalischen Flaschenreinigung üblicherweise auftretende Glaskorrosion zu verringern. Weitere Aspekte der Erfindung betreffen die Verwendung des Additivs in wäßrigen Reinigungslösungen zur maschinellen Reinigung von Glasflaschen.
Vor der Wiederbefüllung von Mehrweggetränkeflaschen aus Glas müssen die Etiketten entfernt und die Flaschen gründlich gereinigt werden. In den Flaschenreinigungsmaschinen der Getränkeabfüllbetriebe werden hierfür üblicherweise stark alkalische, natronlaugenhaltige Reinigerlösungen ein­ gesetzt. Der Alkalimetallhydroxid-Gehalt liegt üblicherweise im Bereich 0,5 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%. Bei Einsatz geeigneter Produkte und Verfahren erreicht man den erwünschten Effekt der Reinigung. Ein uner­ wünschter Effekt bei der Flaschenreinigung ist die Glaskorrosion. Darunter versteht man, daß die Oberfläche der Glasflaschen chemisch angegriffen wird, was zu Oberflächenrauhigkeit führt. Eine Folgeerscheinung sind häu­ fig erschwerte Reinigung der rauhen Oberfläche und die Gefahr eines Wachs­ tums von Mikroorganismen in Rissen und Löchern der Oberfläche. Aus der Praxis und aus Laborversuchen ist bekannt, daß die Korrosivität der Natri­ umhydroxid-haltigen Reinigerlösungen durch einen erhöhten Anteil an Natri­ umcarbonat zunimmt.
Da die Zahl der möglichen Wiederbefüllungszyklen für Glas-Mehrwegflaschen unter anderem durch die Glaskorrosion während der Reinigung begrenzt wird, besteht ein Bedarf nach Additiven, die als Zusatzmittel zu Reinigerlösun­ gen die Glaskorrosion verringern. Die Erfindung stellt sich daher die Auf­ gabe, eine Wirkstoffkombination für wäßrige alkalische Reinigungslösungen für die maschinelle Reinigung von Glasflaschen zur Verfügung zu stellen, die neben reinigungsverstärkenden Eigenschaften zu einer Verringerung der Glaskorrosion beiträgt.
In einem weiteren Aspekt stellt sich die Erfindung die Aufgabe, diese Wirkstoffkombination in Form eines Konzentrats zu formulieren, das als Additiv vor Ort der wäßrigen alkalischen Reinigungslösung zugemischt wer­ den kann.
Aliphatische Hydroxymono-, Hydroxydi- oder Hydroxytricarbonsäuren mit 3 bis 6 C-Atomen und 1 bis 5 Hydroxygruppen sind als Komponenten technischer Reiniger bekannt. Ebenso ist es bekannt, Reinigungslösungen geminale Di­ phosphonsäuren der nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (I), Amino­ methylenphosphonsäuren der allgemeinen Formel (II) oder Phosphonocarbon­ säuren der allgemeinen Formel (III) zuzusetzen. Dabei wird angenommen, daß die genannten Säuren bzw. deren Anionen komplexierende Eigenschaften ins­ besondere gegenüber den Härtebildner-Ionen des Wassers aufweisen. Die ge­ nannten Phosphon- und Phosphonocarbonsäuren zeigen darüberhinaus sogenann­ te härtestabilisierende (Scale-inhibierende) Eigenschaften.
Beispielsweise beschreibt die DE-C-23 25 829 ein Sequestrierungsmittel für 2- und 3-wertige Kationen in Form einer Mischung aus 1-Hydroxyethan-1,1- diphosphonsäure, Aminotrimethylenphosphonsäure und 2-Phosphonobutan- 1,2,4-tricarbonsäure oder deren wasserlösliche Salze. Diese Schrift ent­ hält detaillierte Angaben darüber, welche geminalen Diphosphonsäuren, Ami­ nomethylenphosphonsäuren und Phosphonocarbonsäuren als Sequestriermittel­ kombination gewählt werden können. Die in dieser Schrift, die hiermit aus­ drücklich zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht wird, ange­ gebenen Phosphonsäuretypen sind auch als Phosphonsäurekomponenten im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet.
Die Verwendung von Hydroxyalkanoligocarbonsäuren als Komplexbildner in technischen alkalischen Reinigern ist ebenfalls bekannt. Beispielsweise offenbart WO 92/08824 einen wäßrigen alkalischen Reiniger für Aluminium mit einem pH-Wert zwischen 10 und 12, der eine alkalische Builderkomponente, Aminoalkyl- oder Hydroxyalkyldiphosphonsäuren, Tenside und Komplexbildner für Aluminium enthält. Als Komplexbildner für Aluminium werden unter an­ derem Gluconate und Tartate angegeben. Aus der unveröffentlichten deut­ schen Patentanmeldung P 42 32 612.5 ist die Verwendung einer Kombination aus einer Phosphonsäure, einem Oxidationsmittel und mindestens einer kurz­ kettigen organischen Carbonsäure, ausgewählt aus unter anderem Weinsäure und Citronensäure, in sauren wäßrigen Lösungen, die einen pH-Wert im Be­ reich von 0 bis 3 aufweisen, zur Entfernung von Magnetitbelägen in wasser­ führenden Systemen bekannt.
Aus der DE-A-36 03 579 sind saure, phosphorsäurehaltige Reinigerkonzentra­ te bekannt, die als erfindungswesentlichen Bestandteil ethoxylierte Fett­ amine der allgemeinen Formel (V) enthalten.
in der
n für eine ganze Zahl von 2 bis 30,
Ra für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättig­ ten Alkylrest mit 8 bis 24 C-Atomen und Rb für eine Gruppe
-(CH₂-CH₂-O)m-H
oder eine Gruppe
steht, wobei
Rc einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
m, x und y jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 30 bedeuten.
Die Konzentrate enthalten weiterhin eine Kombination unterschiedlicher Phosphonsäuren, die durch die nachstehend angegebenen allgemeinen Formeln I, II und III beschreibbar sind, sowie teilweise Gluconsäure. Dabei ist der Gesamt-Phosphonsäuregehalt größer als der Gehalt an Gluconsäure.
Aus der deutschen Patentanmeldung P 43 24 396.7 sind Reinigungsmittel mit hohem Benetzungsvermögen bekannt, die vorzugsweise zum Reinigen von Kunst­ stoffoberflächen eingesetzt werden. Als erfindungswesentliche Bestandteile enthalten sie Monoamino- oder Diaminomono- oder -dicarbonsäuren oder deren Amide in Kombination mit längerkettigen Carbonsäuren und nichtionischen Tensiden. Fakultative Komponenten in diesen Reinigern können sein: Hy­ droxypolycarbonsäuren wie Weinsäure und Citronensäure, geminale Diphos­ phonsäuren wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminophosphonsäuren sowie Phosphonopolycarbonsäuren. Weiterhin können diese Reiniger als Buil­ dersubstanzen Alkalimetallhydroxide enthalten.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß eine Kombination von Hydroxy­ oligocarbonsäuren und als Sequestrierungsmittel bekannter Phosphonsäuren in bestimmten Mengenverhältnissen die durch alkalische, carbonathaltige Reinigerlösungen bewirkte Glaskorrosion deutlich vermindert. Wegen der bekannten komplexierenden Eigenschaften dieser Wirkstoffe wäre eher eine erhöhte Korrosionsrate zu erwarten gewesen.
In einem ersten Aspekt beschreibt die Erfindung ein Additiv in Form einer wäßrigen Lösung zum Zusatz zu alkalischen Reinigungsbädern zur maschinel­ len Reinigung von Glasflaschen, bestehend aus
  • a) 7 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer aliphatischer Hydroxymono-, Hydroxydi- oder Hydroxytricarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen und 1 bis 5 Hydroxygruppen und/oder aliphatischer Monoamino- oder Diaminomono- oder -dicarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen oder jeweils deren wasserlösliche Salzen,
  • b) 1 bis 12 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer ge­ minaler Diphosphonsäuren der allgemeinen Formel (I) wobei R einen Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen und Z Wasserstoff, eine Hydroxy- oder eine Aminogruppe bedeuten,
    und/oder einer oder mehrerer Aminomethylenphosphonsäuren der allgemei­ nen Formel (II) wobei X und Y unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
    R¹ und R² -PO₃H₂ oder eine Gruppe der Formel und R³ -PO₃H₂ bedeuten,
    und/oder einer oder mehrerer Phosphonocarbonsäuren der allgemeinen Formel (III) wobei R′ Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe -CH₂-CH₂-COOH bedeuten,
    oder jeweils deren wasserlösliche Salze,
  • c) 63 bis 92 Gew.-% Wasser oder einer wäßrigen Lösung weiterer Hilfsstof­ fe,
wobei die Gesamtkonzentration der Carbonsäuren der Gruppe a) nicht kleiner ist als die Gesamtkonzentration der Phosphonsäuren der Gruppe b).
Vorzugsweise enthält das Additiv 10 bis 20 Gew. -%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer der Carbonsäuren der Gruppe a) oder deren was­ serlösliche Salze, und/oder, vorzugsweise und, 2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer der Phosphonsäuren der Gruppe b) oder deren wasserlösliche Salze und 68 bis 91 Gew.-%, vorzugsweise 74 bis 88 Gew.-% Wasser oder einer wäßrigen Lösung weiterer Hilfsstoffe.
Da das Additiv als Zusatz zu einer alkalischen Reinigungslösung gedacht ist, werden in der Anwendungslösung die erfindungsgemäß einsetzbaren Säu­ ren in Form ihrer Anionen vorliegen, unabhängig davon, ob das Additiv sie als freie Säuren oder als wasserlösliche Salze enthält. Setzt man die Car­ bonsäuren der Gruppe a) und/oder die Phosphonsäuren der Gruppe b) als was­ serlösliche Salze ein, sind die Alkalimetall- oder Ammoniumsalze besonders geeignet, wobei vorzugsweise Natriumsalze eingesetzt werden. Der Begriff "wasserlöslich" ist dabei so zu verstehen, daß die Salze in der wäßrigen Phase des Additivs in den vorstehend genannten Konzentrationsbereichen, bezogen jeweils auf die freien Säuren, löslich sind.
Als Hydroxycarbonsäuren der Gruppe a) kommen insbesondere Hydroxyessigsäu­ re, Milchsäure, Gluconsäure, Tartronsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Ci­ tronensäure in Betracht. Weiterhin sind erfindungsgemäß Aminocarbonsäuren der Gruppe a) geeignet. Die natürlich vorkommenden alpha-Aminosäuren oder Aminosäurederivate sind in der Regel bezüglich des die Aminogruppe tra­ genden Kohlenstoffatoms chiral und liegen in der L-Form vor. Obwohl für den erfindungsgemäßen technischen Einsatzzweck die chiralen L-Aminosäuren keinen besonderen Vorteil bieten, werden sie als natürliche oder natur­ identische Wirkstoffe bevorzugt eingesetzt. Als Aminosäuren können demnach in Form ihrer Racemate oder in optisch aktiver Form beispielsweise Verwen­ dung finden: Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, beta-Alanin, gam­ ma-Aminobuttersäure, epsilon-Aminocapronsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Aminomalonsäure, Aminoadipinsäure und 2-Amino-2-methyl­ pentandisäure. Die Aminosäuren können zusätzlich Hydroxylgruppen tragen. Beispiele hierfür sind Serin und Threonin.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Additiv 2 bis 4, vorzugsweise 3 verschiedene Carbonsäuren und insbesondere Hydroxycarbonsäuren der Grup­ pe a) enthält, wobei die Kombination aus Gluconsäure, Milchsäure und Ci­ tronensäure zu besonders positiven Ergebnissen führt. Günstig ist es da­ bei, wenn das Additiv Gluconsäure, Milchsäure und Citronensäure oder deren wasserlösliche Salze im Gewichtsverhältnis 1 : (0,5 bis 1,5) : (0,5 bis 1,5), vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 1 : (0,7 bis 1,0) : (0,8 bis 1,2) enthält.
Geeignete Phosphonsäuren sind in der DE-C-23 25 829 angeführt. Demnach können die Phosphonsäuren der Gruppe b) oder deren wasserlöslichen Salze vorzugsweise ausgewählt werden aus folgenden Gruppen:
Formel (I): 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-di­ phosphonsäure,
Formel (II): Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, Diethylentriamin­ pentamethylenphosphonsäure, Aminotri-(2-propylen-2-phosphonsäure), Amino­ trimethylenphosphonsäure,
Formel (III): Phosphonobernsteinsäure, Methylphosphonobernsteinsäure, 2- Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure.
Dabei ist es wiederum vorteilhaft, wenn das Additiv Phosphonsäuren oder deren wasserlösliche Salze der allgemeinen Formel (I) und/oder (III) ent­ hält, wobei vorzugsweise jeweils mindestens eine Phosphonsäure der Formeln (I) und (III), insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure und 2-Phos­ phonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, eingesetzt werden.
Ein bevorzugtes Additiv ist dadurch gekennzeichnet, daß es je eine Phos­ phonsäure oder deren wasserlösliche Salze der allgemeinen Formeln (I) und (III) im Gewichtsverhältnis 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 10 : 1, insbesondere 6 : 1 bis 9 : 1 enthält.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, bestimmte Gewichtsverhältnisse zwi­ schen dem Gesamtgehalt der Carbonsäuren der Gruppe a) und dem Gesamtgehalt der Phosphonsäuren der Gruppe b) einzustellen. Besonders günstige Werte der Glaskorrosion wurden gefunden, wenn das Gewichtsverhältnis der Carbon­ säuren der Gruppe a) zu den Phosphonsäuren der Gruppe b) im Bereich zwi­ schen 1 : 1 bis 5 : 1, vorzugsweise im Bereich 2 : 1 bis 4 : 1 liegt.
Die erfindungsgemäße Wirkung wird bereits erzielt, wenn das Additiv außer den vorstehend genannten Komponenten aus den Gruppen a) und b) nur noch Wasser enthält. Je nach Anwendungsbedingungen kann es jedoch vorteilhaft sein, der Wasserphase des Additivs weitere Hilfsstoffe zuzusetzen. Hier­ unter fallen insbesondere Entschäumer, um den bei der Reinigung von ei­ weißhaltige Verunreinigungen enthaltende Glasflaschen häufig entstehenden Schaum zu bekämpfen. Demgemäß wird als wäßrige Lösung c) vorzugsweise eine Entschäumerlösung eingesetzt, wobei es im Rahmen der Erfindung empfohlen wird, daß der Entschäumer einen auf das gesamte Additiv bezogenen Anteil von 1 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20 und insbesondere 13 bis 18 Gew.-% ausmacht.
Je nach Verunreinigungsart der Glasflaschen kann der Entschäumer empirisch ausgewählt werden. Bewährt haben sich diejenigen Polyglykolether, die in der EP-B-124 815 als schaumdrückende Zusätze in schaumarmen Reinigungsmit­ teln empfohlen werden. Demnach wird der Entschäumer vorzugsweise ausge­ wählt aus der Gruppe der Polyethylenglykolether der allgemeinen Formel (IV)
R⁴-O-(CH₂-CH₂-O)n-R⁵ (IV)
in der R⁴ einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 18 C-Atomen, n eine Zahl von 7 bis 12, vorzugsweise von 8 bis 10, und R⁵ einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen, insbesondere mit 4 C-Atomen bedeuten.
Es ist bekannt, den Reinigungslösungen für maschinelle Flaschenreinigungs­ anlagen weitere, oberflächenaktive Hilfsstoffe zuzusetzen, die sich bei­ spielsweise günstig auf das Ablöseverhalten der Etiketten auswirken. Hier­ für lassen sich Niotenside auf der Basis von Ethoxylierungs- und/oder Pro­ poxylierungsprodukten von Fettalkoholen oder Fettaminen einsetzen. Eine besonders geeignete Produktgruppe aus ethoxylierten Fettaminen ist in der vorstehend zitierten DE-A-36 03 579 beschrieben. Die dort beschriebenen Fettamin-Ethoxylate sind auch als Hilfsstoffe zur Erhöhung der Reinigungs­ leistung der erfindungsgemäßen Additive geeignet. Insbesondere kommen als oberflächenaktive Hilfsstoffe Umsetzungsprodukte von Fettaminen mit 10 bis 18 C-Atomen mit 8 bis 16 mol Ethylenoxid in Betracht. Dabei ist es günstig, wenn das oder die Niotenside in der wäßrigen Lösung c) in einer solchen Menge vorliegen, daß sie einen auf das gesamte Additiv bezogenen Anteil von 1 bis 6, vorzugsweise von 2 bis 4 Gew.-% ausmachen.
Die durch Alkoxylierung erhaltene Polyether-Kette der entschäumenden und der oberflächenaktiven Hilfsstoffe kann in konventioneller oder in soge­ nannter "eingeengter" Homologenverteilung vorliegen. Ein Weg zur Herstel­ lung von Alkoxylierungsprodukten mit eingeengter Homologenverteilung ist beispielsweise in der DE-A-38 43 713 angegeben.
Um die analytische Kontrolle und die Einstellung der Wirkstoffkonzentra­ tion im Reinigerbad zu erleichtern, ist es hilfreich, wenn die anwendungs­ fertige Reinigungslösung bzw. das konzentrierte Additiv hierfür analytisch leicht bestimmbare Leitstubstanzen enthält. Als eine solche Leitsubstanz kommt beispielsweise ein lösliches Iodid, insbesondere Kaliumiodid, in Betracht, dessen Gehalt in der Badlösung durch iodometrische Titration leicht bestimmt werden kann. Demgemäß ist es bevorzugt, daß das Additiv eine solche Leitsubstanz in einer Konzentration enthält, die sich in der verdünnten Badlösung leicht bestimmen läßt, aber nicht zu anwendungs- oder abwassertechnischen Problemen führt. Beispielsweise kann das erfindungsge­ mäße Additiv 0,1 bis 0,5 Gew.-% Kaliumiodid enthalten.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung des Addi­ tivs in einer wäßrigen, Alkalimetallhydroxid-haltigen Reinigungslösung zum maschinellen Reinigen von Glasflaschen. Die Verwendung ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Reinigerlösung einen Gehalt an Wirkstoffen aufweist, der dadurch einstellbar ist, daß man das vorstehend beschriebene Additiv in solchen Mengen zur Reinigungslösung gibt, daß der Gehalt der Reinigungslö­ sung an Carbonsäuren der Gruppe a) 100 bis 1.000 mg/l, vorzugsweise 200 bis 800 mg/l, insbesondere 300 bis 600 mg/l und an Phosphonsäuren der Gruppe b) 50 bis 400 mg/l, vorzugsweise 75 bis 200 mg/l beträgt. Der NaOH-Gehalt der Reinigungslösung liegt im technisch üblichen Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%.
Die erfindungsgemäße Verwendung kann vorteilhafterweise derart durchge­ führt werden, daß man das vorstehend beschriebene Additiv, das ein Wirk­ stoffkonzentrat darstellt, in der entsprechenden Dosierung der alkalime­ tallhydroxidhaltigen Reinigungslösung zugibt. Die erfindungsgemäße Ver­ wendung kann selbstverständlich auch dadurch erfolgen, daß man die ein­ zelnen Wirkstoffe im vorstehend genannten Konzentrationsbereich der Reini­ gungslösung getrennt zugibt. Aus dem Vergleich der Konzentrationen der Wirkstoffe der Gruppen a) und b) in der fertigen Reinigungslösung und im Additiv lassen sich die durch entsprechende Verdünnung des Additivs sich ergebenden Konzentrationen der weiteren Hilfsstoffe Niotenside, Entschäu­ mer und Leitsubstanzen leicht errechnen.
Die Verwendung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß man die Flaschen mit der Reinigungslösung bei Temperaturen zwischen 40 und 90°C, vorzugs­ weise zwischen 55 und 85°C für eine Zeitdauer von 1 bis 30 Minuten, vor­ zugsweise 3 bis 20 Minuten in Kontakt bringt.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird durch die nachstehend gezeigten Beispiele näher erläu­ tert. Zur Überprüfung der relativen Korrosionsrate von Glasflaschen mit erfindungsgemäßen Reinigungslösungen sowie mit Vergleichslösungen wurden fabrikneue 0,33 Liter-Glasflaschen (sogenannte Vichy-Flaschen) für 24 Stunden bei 80°C in die jeweiligen Lösungen getaucht und der Gewichtsver­ lust in Grab Abtrag pro Flasche bestimmt. Auch wenn diese Versuchsbedin­ gungen nicht den Verhältnissen an einer technischen Flaschenwaschanlage entsprechen, läßt sich jedoch die relative Korrosionswirkung der einzelnen Lösungen festlegen.
Zur Standardisierung der Bedingungen enthielten die Prüflösungen (außer Vergl. 1) 2 Gew.-% Natriumcarbonat, um die Verhältnisse in technischen Bädern angenähert zu simulieren. In der Praxis kann der Natriumcarbonat- Gehalt der Reinigungslösungen stark schwanken. Alle Prüflösungen enthiel­ ten 2,5 Gew.-% NaOH, die in Tabelle 1 angeführten Komponenten sowie Wasser ad 100%. Vergleichslösung 1 war carbonatfrei.
Tabelle 1 zeigt die Versuchsergebnisse.
Beispiele 14 bis 18
Es wurden Additiv-Konzentrate in Form wäßriger Lösungen zum Zusatz zu wäß­ rigen alkalischen Reinigungslösungen für die maschinelle Flaschenreinigung hergestellt, indem die erforderliche Wassermenge vorgelegt und die anderen Komponenten unter Rühren bei Raumtemperatur hierin aufgelöst wurden. A bis K haben dieselbe Bedeutung wie in Tabelle 1, L bedeutet Kaliumiodid. Ange­ geben sind die Wirk- und Hilfsstoffgehalte im Additiv in Gew.-%; die Dif­ ferenz zu 100 Gew.-% ist Wasser.
*) Fußnote zur Tabelle 1
A) Gluconsäure
B) Milchsäure
C) Citronensäure
D) Glycin
E) Glutaminsäure
F) 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
G) 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
H) Aminotrimethylenphosphonsäure
I) Fettalkohol × 9,6 Ethylenoxid-Butylether (Dehypon® LT104, Henkel KGaA)
K) Kokosamin × 12 Ethylenoxid

Claims (19)

1. Additiv in Form einer wäßrigen Lösung zum Zusatz zu alkalischen Reini­ gungsbädern zur maschinellen Reinigung von Glasflaschen, bestehend aus
  • a) 7 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer aliphatischer Hydroxymono-, Hydroxydi- oder Hydroxytricarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen und 1 bis 5 Hydroxygruppen und/oder aliphati­ scher Monoamino- oder Diaminomono- oder -dicarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen oder jeweils deren wasserlösliche Salzen,
  • b) 1 bis 12 Gew. -%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer geminaler Diphosphonsäuren der allgemeinen Formel (I) wobei R einen Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen und Z Wasserstoff, eine Hydroxy- oder eine Aminogruppe bedeuten,
    und/oder einer oder mehrerer Aminomethylenphosphonsäuren der allge­ meinen Formel (II) wobei X und Y unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkyl­ gruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
    R¹ und R² -PO₃H₂ oder eine Gruppe der Formel und R³ -PO₃H₂ bedeuten,
    und/oder einer oder mehrerer Phosphonocarbonsäuren der allgemeinen Formel (III) wobei R′ Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe -CH₂-CH₂-COOH bedeuten,
    oder jeweils deren wasserlösliche Salze,
  • c) 63 bis 92 Gew.-% Wasser oder einer wäßrigen Lösung weiterer Hilfs­ stoffe,
wobei die Gesamtkonzentration der Carbonsäuren der Gruppe a) nicht kleiner ist als die Gesamtkonzentration der Phosphonsäuren der Gruppe b).
2. Additiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer der Carbonsäuren der Gruppe a) oder deren wasserlösliche Salze,
und/oder, vorzugsweise und
2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die freie Säure, einer oder mehrerer der Phosphonsäuren der Gruppe b) oder deren wasserlösliche Salze
und
68 bis 91 Gew.-%, vorzugsweise 74 bis 88 Gew. -% Wasser oder einer wäß­ rigen Lösung weiterer Hilfsstoffe besteht.
3. Additiv nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als wasserlösliche Salze der Carbonsäuren der Gruppe a) und/oder der Phosphonsäuren der Gruppe b) Alkalimetall- oder Ammonium­ salze, vorzugsweise Natriumsalze, eingesetzt werden.
4. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Hydroxycarbonsäuren der Gruppe a) ausgewählt sind aus Hydroxyessigsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Tartronsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Citronensäure.
5. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Aminocarbonsäuren der Gruppe a) ausgewählt sind aus Glycin, Alanin, ß-Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, gamma-Amino­ buttersäure, epsilon-Aminocapronsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Aspa­ raginsäure, Aminomalonsäure, Aminoadipinsäure und 2-Amino-2-methyl­ pentandisäure.
6. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Aminosäuren der Gruppe a) zusätzliche Hydroxyl­ gruppen tragen und vorzugsweise ausgewählt sind aus Serin und Threo­ nin.
7. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß es 2 bis 4, vorzugsweise 3 verschiedene Carbonsäu­ ren, vorzugsweise Hydroxycarbonsäuren, insbesondere Gluconsäure, Milchsäure und Citronensäure, oder deren wasserlösliche Salze enthält.
8. Additiv nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Gluconsäure, Milchsäure und Citronensäure oder deren wasserlösliche Salze im Ge­ wichtsverhältnis 1 : (0,5 bis 1,5) : (0,5 bis 1,5), vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 1 : (0,7 bis 1,0) : (0,8 bis 1,2) enthält.
9. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Phosphonsäuren der Gruppe b) oder deren wasser­ lösliche Salze ausgewählt sind aus folgenden Gruppen: Formel (I): 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure und 1-Hydroxyethan-1,1- diphosphonsäure,
Formel (II): Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, Diethylentri­ aminpentamethylenphosphonsäure, Aminotri-(2-propylen-2-phosphonsäure), Aminotrimethylenphosphonsäure,
Formel (III): Phosphonobernsteinsäure, Methylphosphonobernsteinsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure.
10. Additiv nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es Phosphonsäuren oder deren wasserlösliche Salze der allgemeinen Formel (I) und/oder (III) enthält, wobei vorzugsweise jeweils mindestens eine Phosphon­ säure der Formeln (I) und (III), insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-di­ phosphonsäure und 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, eingesetzt werden.
11. Additiv nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es je eine Phos­ phonsäure oder deren wasserlösliche Salze der allgemeinen Formeln (I) und (III) im Gewichtsverhältnis 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 10 : 1, insbesondere 6 : 1 bis 9 : 1 enthält.
12. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der Carbonsäuren der Gruppe a) zu den Phosphonsäuren der Gruppe b) 1 : 1 bis 5 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis 4 : 1 beträgt.
13. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als wäßrige Lösung c) eine Entschäumerlösung einge­ setzt wird.
14. Additiv nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Entschäumer einen auf das gesamte Additiv bezogenen Anteil von 1 bis 25, vorzugs­ weise 10 bis 20, insbesondere 13 bis 18 Gew.-% ausmacht.
15. Additiv nach einem oder beiden der Ansprüche 13 und 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Entschäumer ausgewählt ist aus der Gruppe der Polyethylenglykolether der allgemeinen Formel (IV) R⁴-O-(CH₂-CH₂-O)n-R⁵ (IV)in der R⁴ einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 18 C-Atomen, n eine Zahl von 7 bis 12, vorzugsweise von 8 bis 10, und R⁵ einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen, insbesondere mit 4 C-Atomen bedeuten.
16. Additiv nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die wäßrige Lösung c) zusätzlich ein oder mehrere Niotenside auf Basis von Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungspro­ dukten von Fettalkoholen oder Fettaminen, vorzugsweise Ethoxylierungs­ produkte von Fettaminen, insbesondere Umsetzungsprodukte von Fettami­ nen mit 10 bis 18 C-Atomen mit 8 bis 16 Mol Ethylenoxid enthält, wobei das oder die Niotenside einen auf das gesamte Additiv bezogenen Anteil von 1 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-% ausmachen.
17. Verwendung des Additivs nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16 zur Verringerung der Glaskorrosion in wäßrigen, einen Alkalimetall­ hydroxid-Gehalt von 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% aufweisen­ den Reinigungslösungen zum maschinellen Reinigen von Glasflaschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungslösungen einen Gehalt an Wirkstoffen aufweisen, der dadurch einstellbar ist, daß man das Addi­ tiv in solchen Mengen zur Reinigungslösung gibt, daß der Gehalt der Reinigungslösung an Carbonsäuren der Gruppe a) 100 bis 1.000 mg/l, vorzugsweise 200 bis 800 mg/l, insbesondere 300 bis 600 mg/l und an Phosphonsäuren der Gruppe b) 50 bis 400 mg/l, vorzugsweise 75 bis 200 mg/l beträgt.
18. Verwendung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fla­ schen mit der Reinigungslösung bei Temperaturen zwischen 40 und 90°C, vorzugsweise zwischen 55 und 85°C für eine Zeitdauer von 1 bis 30 Minuten, vorzugsweise 3 bis 20 Minuten in Kontakt bringt.
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