-
Schützenwechsel für Webstühle. Schützenwechsel für Webstühle sind
in den mannigfachsten Formen bekannt. Die Erfindung betrifft Schützenwechsel mit
sogenanntem Zahnschieber, der in Richtung der Hubradachse verstellbar ist.
-
Die bekannten Schützenwechsel dieser Art besaßen eine Sperrung zur
Sicherung des Überschlagens am Hubende, die aus einer federbelasteten Rolle bestand,
die in eine Rast einschnappte. Diese Art der Festhaltung des Hubrades am Hubende
hatte den Nachteil, daß sehr starke Federn nötig waren, um ein Überschlagen zu verhindern
und daß selbst diese starken Federn das Überschlagen nur dann verhindern konnten,
wenn die Tourenzahl eine bestimmte Grenze nicht überschritt. Infolge der notwendigen
starken Federkraft mußten die Sperrteile schwer ausgebildet werden, wodurch wiederum
die Maße vergrößert wurden - ein Nachteil, der ein schnelles Laufen des Webstuhles
verhinderte. Im allgemeinen konnte man über eine Tourenzahl von i:2o nicht hinausgehen.
-
Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Erfindungsgemäß
wird bei einem Schützenwechsel mit in Richtung der
Hubradaclise
verstellbarem Zahnschieber am Hubrad eine sogenannte Hemmscheibe, <las ist der
gesperrte Teil eines paarschlüssigen Zy lindergesperres, angebracht. Zweckmäßig
besteht die Hemmscheibe mit dem Hubrad aus einem Stück. Die unmittelbare Folge des
Anbringens der durch eine zylindrische Scheibe gesperrten Hemmscheibe ist die Möglichkeit,
den Webstuhl erheblich schneller als bisher laufen lassen zu können. Es sind bereits
Tourenzahlen von i 6o bei doppelseitigen Stühlen und Zoo bei einseitigen Stühlen
erreicht worden. Der Wechsel an sich würde noch höhere Tourenzahlen gestatten. Diese
sind aber zur Zeit noch unmöglich, weil andere Teile des Webstuhles bei höheren
Tourenzahlen versagen. Trotz der Erhöhung der Tourenzahl arbeitet der Wechsel völlig
sicher. Ein Überschlagen ist durch das Zylindergesperre ausgeschlossen. Dadurch,
daß das Federgesperre wegfällt, können die Teile leichter gehalten werden, so daß
eine Kraftersparnis eintritt, die auch eine Folge davon ist, d@aß die Federkraft
nicht mehr überwunden zu werden braucht.
-
Ferner werden die zahlreichen Einzelteile des Federgesperres vermieden,
wodurch di:e Montage und das Auseinandernehmen des Schützenwechels erleichtert wird.
Endlich wird eine Raumersparnis erzielt, so daß es möglich ist, zwei Hubräder mit
Hemmscheiben und Zahnschieber nebeneinander auf einer Achse anzuordnen. Man kann
sogar zu beiden Seiten des Antriebsrades solche Hubradpaare einhauen.
-
Es wird nicht verkannt, daß die Einzelteile der Erfindung, d. h. das
Hubrad mit dem Antrieb durch Zahnsegmente, die Zahnschieber, die Hemmscheibe, je
für sich bekannt sind. Die Erfindung wird in der neuen Verbindung dieser Teile erblickt,
die die geschilderte Vereinfachung und Verbesserung des Schützenwechsels herbeiführt.
-
Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein doppelseitiger Schützenwechsel
nach der Erfindung von vorn gesehen dargestellt.
-
Abb. 2 zeigt das Antriebsrad mit einem Hubrad und den benachbarten
Teilen i-i größerem Maßstabe, ebenfalls in Seitenansicht.
-
Abb.3 und .t sind wagerechte Schnitte durch Abb. 2.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung liegt das
Antriebsrad in der Mitte. Dieses besitzt zwei Zafnbögen i und :i und zwei zylindrische
Sektoren 3 und erstere zum Antrieb der Hubräder, letztere zur Sperrung der Hubräder.
Das Antriebsrad wird von der Kurbelwelle zi mit einer übersetzung i : 2 angetrieben.
Zu beiden Seiten des Antriebsrades liegen die Hubräder 6, die aus je zwei Zahnsegmenten
bestehen, zwischen denen ein etwa zwei Zähnen entsprechender Raum frei gelassen
ist. Neben jedem Hubrad sitzt eine Hemmscheibe 5 und ein Hubexzenter 7. Die Teile
5, 6 und 7 bestehen aus einem Stück. An den zahnlosen Teilen der Hubräder sind Führungsschlitze
8 vorgesehen, in denen die Zahnschieber 9 achsial verschiebbar sind. Jeder Zahnschieber
besitzt zwei Zähne io und i i, die seitlich gegeneinander und außerdem um 18o° versetzt
sind. Je nach der Lage des Zahnschiebers kommt der Zahn io oder i i in die Bahn
der Verzahnungen i und 2 des Antriebsrades, so daß die Drehung des Hubrades durch
seitliche Verschiebung der Zahnschieber eingeleitet werden kann.
-
Zur Verstellung der Zahnschieber dienen Gabeln 13, die in Ringnuten
12 der Schieber eingreifen und auf einer Querwelle 22 befestigt sind. Die Steuerung
der Querwelle erfolgt in bekannter Weise von der Wechselkarte aus.
-
Die Übertragung der Bewegung vom Hubrad 6 auf den Schützenkasten 2o
erfolgt durch die Exzenterbügel 1q. und den Summierhebel 15, der am Ende des einen
Armes eines Winkelhebels 16 gelagert ist, in bekannter Weise. Der Winkelhebel 16
ist um einen festen Drehpunkt im Webstuhlgestell schwenkbar. Von ihm führt eine
Zugstange 17 zum sogenannten Kastenhebel 18 und von diesem eine Zugstange 19 zum
Schützenkasten 2o.
-
Man erkennt insbesondere aus Abb. 3 und d., daß der Schützenwechsel,
d. h. die Hubräder 6, mit den Hemmscheiben 5 und den Exzentern 7 und Zahnschiebern
9 zu einer besonders einfachen und gedrungenen Einheit zusammengefaßt sind. Hierdurch
werden die eingangs geschilderten Vorteile erzielt.