DE4330045A1

DE4330045A1 - Trägersystem für ein zweirädriges Fahrzeug

Info

Publication number: DE4330045A1
Application number: DE19934330045
Authority: DE
Inventors: Alexander Muth
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1993-09-06
Filing date: 1993-09-06
Publication date: 1995-03-09
Anticipated expiration: 2013-09-07
Also published as: DE4330045C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Trägersystem zur Aufnahme eines zweirädrigen Fahrzeuges gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 oder 2.

Vornehmlich zur Montage auf dem Dach eines Personenkraftwagens sind Trägersysteme bekannt, auf denen ein oder mehrere Fahrräder mit de montiertem Vorderrad befestigbar sind. Der Transport ohne Vorderrad hat sich besonderes bei sportlichen Fahrzeugen bewährt, bei denen die Vorderräder mittels eines Schnellverschlusses leicht abgenommen und wieder montiert werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trägersystem zur Auf nahme eines zweirädrigen Fahrzeuges so auszubilden, daß dieses ohne großen Kraftaufwand auf dem Trägersystem verstaut werden kann.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Das vorgeschlagene Trägersystem kann ohne Probleme im Kofferraum sogenannter Kombilimousinen und Stufenhecklimousinen mit umklappbarer Rückenlehne montiert werden. Die Fahrräder müssen dadurch nicht bis auf das Dach des Fahrzeuges gehoben werden; außerdem sind sie zuver lässig vor Witterungseinflüssen und Diebstahl geschützt. Natürlich kann das Trägersystem auch auf einen PKW-Anhänger montiert werden. Wenn das Trägersystem auch insbesondere zur Aufnahme eines Fahrrades bestimmt und geeignet ist, so läßt sich damit jedoch auch gut ein motorgetriebenes Zweiradfahrzeug transportieren.

Gegenüber bekannten Trägersystemen, welche auf der Anhängevorrichtung eines Personenkraftwagens montiert werden, bedarf es bei dem neuen Trägersystem keiner Eintragung in die Fahrzeugpapiere.

Das Trägersystem umfaßt mindestens eine Führungsschiene für einen darin längsverschieblich geführten Schlitten, auf den das zweirädige Fahrzeug fixiert wird. Wird beispielsweise bei einem im Kofferraum eines Personenkraftwagens montiertem Trägersystem der Schlitten nach hinten herausgezogen, dann kann er über ein Gelenk abgesenkt werden. In dieser Stellung bildet er dann eine ggf. bis zum Boden reichende Rampe für das auf oder von dem Schlitten zu beförderende zweirädrige Fahrzeug.

Zur Befestigung des Fahrzeuges auf dem Schlitten ist in dem vorderen Abschnitt des Schlittens eine Halteeinrichtung zur Fixierung des ansonsten das Vorderrad aufnehmenden Radhalters (Gabel) vorgesehen. Eine solche Halteeinrichtung kann in einem Schnellverschluß bestehen, ähnlich dem Schnellverschluß, mittels dem das Vorderrad an der Gabel des Zweirades/Fahrrades befestigt wird.

Beim Einführen der Gabel in die Halteeinrichtung muß eine relativ geringe Kraft aufgewendet werden, da das Hinterrad des Fahrrads immer aufsteht, zunächst auf dem Boden, später dann auf dem Schlitten.

Ist die Radgabel auf dem Schlitten fixiert, dann kann dieser zusammen mit dem ebenfalls auf dem Schlitten aufstehenden Hinterrad angehoben und in den Kofferraum geschoben werden. Auch hierbei ist stets nur eine Kraft notwendig, die wesentlich kleiner als das Gewicht des Fahrrades ist.

In der vorbeschriebenen Weise lassen sich problemlos ein oder neben einander angeordnet mehrere zweirädrige Fahrzeuge in einem Kofferraum mit einer ausreichend großen Durchladehöhe oder einem Anhänger unter bringen.

Bei geringer Durchladehöhe und bei allen Stufenheckfahrzeugen lassen sich die Zweiräder jedoch nicht stehend in den Kofferraum hinein bewegen bzw. herausbewegen.

Gemäß einer besonderes vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Halteeinrichtung deshalb ein ein seitliches Verschwenken des Zweirades ermöglichendes Gelenk umfassen. Durch diese Ausgestaltung läßt sich das Zweirad bei abgesenktem Schlitten montieren und beim Zurückschieben des Schlittens so weit seitlich neigen, daß es in den Kofferraum hineingeschoben werden kann. Bei manchen Kombifahrzeugen ist es auch nur notwendig, das Zweirad im Bereich des Ausschnitts des Kofferraumdeckels zu neigen; anschließend kann es wieder aufgerichtet werden. Bei Stufenheckfahrzeugen wird es nur möglich sein, das Fahr zeug in einer stark geneigten Position zu verstauen.

Durch geeignete und an sich bekannte Maßnahmen können die Zweiräder sowohl in einer vertikalen, als auch in geneigten Stellungen fixiert werden. Gegenüber einer Befestigung auf dem Fahrzeugdach oder am Fahrzeugheck können hier jedoch die Befestigungseinrichtungen wesent lich schwächer dimensioniert werden oder gar entfallen.

Die Ansprüche 3 bis 5 beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen des Trägersystems.

Die Aufgabe kann auch durch die Merkmale des Anspruches 6 gelöst werden.

Das Trägersystem umfaßt auch hier mindestens eine Führungsschiene, in der längsverschieblich ein Schlitten geführt ist. Der Schlitten trägt eine Halteeinrichtung zur Fixierung des ansonsten das Vorderrad auf nehmenden Radhalters (Gabel). Beim Beladen des Trägersystems wird das Zweirad vorne angehoben und die Gabel in die Halteeinrichtung einge führt und befestigt. Anschließend wird das mit dem Hinterrad noch auf dem Boden aufstehende Zweirad angehoben und beispielsweise in den Kofferraum hineingeschoben. Dabei wird über das Zweirad indirekt der Schlitten in den Führungsschienen nach vorne bewegt. In der Endstel lung steht das Hinterrad dann neben der oder zwischen den Führungs schienen auf dem Kofferraumboden oder einer geeigneten Unterlage auf. Es kann dort durch an sich bekannte Spanneinrichtungen befestigt werden.

Bei der zuerst beschriebenen Lösung, bei der der Schlitten zur Bil dung einer Rampe für das Zweirad herausgezogen und abgesenkt werden kann, kann je nach den baulichen Gegebenheiten der Stoßfänger oder das Heckabschlußteil des das Trägersystem aufnehmenden Kraftfahrzeu ges hinderlich sein. Bei der zuletzt beschriebenen Lösung sind derar tige Bauteile nicht störend, da der Schlitten nicht aus der Füh rungsschiene herausbewegt wird.

Besonders vorteilhaft ist, wenn der Schlitten eine gelenkig an ihm gelagerte, die Halteeinrichtung für den Radhalter des Fahrzeuges tragende Platte umfaßt. Diese Platte wird in Richtung auf das hinter dem Trägersystem befindliche Zweiradfahrzeug zu verschwenkt, so daß dessen Radhalter (Gabel) problemlos auch dann in die Halteeinrichtung eingeführt werden kann, wenn das Hinterrad auf dem Boden aufsteht und die Gabel sehr kurz oder ungünstig geformt ist.

Wird die Halteeinrichtung für den Radhalter des Zweirades in dem Schlitten bzw. der Platte drehbar aufgenommen, dann kann der Radhal ter ohne Schwierigkeiten auch dann in die Halteeinrichtung eingeführt werden, wenn die Längsachse des Zweirades mit den Führungsschienen des Trägersystems einen Winkel einschließt.

Besonders zweckmäßig ist, wenn die Halteeinrichtung auch seitlich verschwenkbar ausgeführt ist. Dadurch läßt sich das Zweirad auch dann beispielsweise in einen Kofferraum einführen, wenn die Durchladehöhe oder der Kofferraum insgesamt niedriger ist als die Bauhöhe des Zwei rades.

Gemäß Anspruch 10 können an den Führungsschienen Elemente zur lösba ren Befestigung des Trägersystems auf einer Unterlage integriert sein. Eine solche Unterlage kann beispielsweise durch eine auf dem Kofferraumboden aufliegende Platte gebildet sein, die entsprechend ihrer Aufgabe mit Aussparungen oder Vorsprüngen versehen ist. Daran läßt sich nicht nur auswechselbar das vorgeschlagene Trägersystem, sondern auch Behältnisse, Einbauten, Raumteiler usw. befestigen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge stellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 als Prinzipbild den rückwärtigen Abschnitt eines Kombifahrzeu ges mit einem Trägersystem für ein Zweirad,

Fig. 2 den Schlitten des Trägersystems aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht,

Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei in Seitenansicht nur der Schlitten und ein Teil des Zweirades bei dessen Montage auf den Schlitten dargestellt sind,

Fig. 4 in Seitenansicht das Zweirad aus Fig. 3, wenn es vollständig auf dem Trägersystem verstaut ist und

Fig. 5 als Einzelheit den Schlitten und die Halteeinrichtung für den Radhalter des Zweirades.

Fig. 1 zeigt schematisch den Heckbereich eines Kombifahrzeuges 1 mit einem Kofferraum 3, in welchem ein Trägersystem 5 für ein Zweirad 7 montiert ist.

Als wesentliche Bestandteile umfaßt das Trägersystem 5 zwei Führungs schienen 9, welche längsverschieblich einen Schlitten 11 aufnehmen. Der Schlitten 11 ist darüberhinaus in seiner rückwärtigen Position absenkbar, wodurch sich eine Rampe für das Zweirad 7 ergibt.

Einzelheiten des Schlittens 11 zeigt Fig. 2. In seinem vorderen Ab schnitt weist der Schlitten 11 eine Halteeinrichtung 13 auf, die der Fixierung der ansonsten das Vorderrad des Zweirades 7 aufnehmenden Gabel 15 dient. Die Halteeinrichtung 13 umfaßt einen Schnellverschluß und ist so ausgeführt, daß das Zweirad 7 seitlich geneigt werden kann. Dadurch läßt es sich bei beengten Platzverhältnissen besser einführen bzw. verstauen.

Im rückwärtigen Bereich des Schlittens 11 ist dieser mit einer rin nenförmiger Vertiefung 17 zur Aufnahme des Hinterrades 19 des Zweira des 7 versehen. Über seitliche Halter 21 läßt sich das Hinterrad 19 zusätzlich befestigen. Schließlich ist der Schlitten 11 an seinem rückwärtigen Ende mit einem Griff 23 versehen, durch den der Schlit ten 11 leicht in den Kofferraum 3 hineingeschoben bzw. herausgezogen werden kann.

Zur Befestigung des kompletten Trägersystems 5 auf einer geeigneten Unterlage im Kofferraum 3 des Kombifahrzeuges 1 sind an den Führungs schienen an sich bekannte Elemente 25 angeordnet.

Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 3-5 dargestellt. Der dort gezeigte Schlitten 27 ist im Gegensatz zu dem Schlitten 11 des erstbeschriebenen Ausführungsbeispieles relativ kurz. An ihm ist gelenkig eine Platte 29 festgelegt, die zusammen mit der an ihr eben falls über ein Gelenk verbundenen Halteeinrichtung 31 für die Gabel 33 eines Zweirades 35 so verschwenkt werden kann, daß die Gabel 33 leicht in die Halteeinrichtung 31 eingeführt werden kann, wenn das Hinterrad 37 des Zweirades 35 noch auf dem Boden aufsteht (s. Fig. 3).

Fig. 4 zeigt das Zweirad 35, wenn es vollständig auf dem Trägersystem 39 verstaut ist. Wie aus der Zeichnung unmittelbar ersichtlich, nimmt die Halteeinrichtung 31 dabei gegenüber den Führungsschienen 41 eine leichte Winkellage ein. Diese ergibt sich dadurch, da die Halteein richtung 31 und die Platte 29 über Gelenke verbunden sind und der Winkel der Gabel 33 zur Halteeinrichtung 31 fest ist. Diese Zuordnung ergab sich bei der Montage der Gabel 33 in der Halteeinrichtung 31, als das Hinterrad 37 des Zweirades 35 noch auf dem Boden aufstand (s. Fig. 3).

Fig. 5 zeigt als Einzelheit den Schlitten 27, die gelenkig an ihm gelagerte Platte 29 und die wiederum über Gelenke an der Platte 29 befestigte Halteeinrichtung 31. Die Halteeinrichtung 31 ist zusätz lich so ausgeführt, daß sie gedreht werden kann. Somit ist ein leich tes Einführen der Gabel 33 des Zweirades 35 möglich, wenn die Längs achse des Zweirades 35 zu den Führungsschienen 41 einen Winkel ein schließt.

Claims

1. Trägersystem zur Aufnahme eines zweirädrigen Fahrzeugs, welches mit demontiertem Vorderrad auf dem Trägersystem befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) das Trägersystem (5) mindestens eine Führungsschiene (9) um faßt,
b) in der Führungsschiene (9) längsverschieblich ein das Fahrzeug (7) tragender Schlitten (11) geführt ist,
c) der Schlitten (11) ein Gelenk aufweist, durch welches er in seinem teilweise aus der Führungsschiene (9) herausgezogenem Zustand nach unten verschwenkbar ist, derart, das er eine Rampe für das auf oder von dem Schlitten (11) zu befördernde Fahrzeug bildet,
d) der Schlitten (11) in seinem rückwärtigen Abschnitt ein Aufla ger für das Hinterrad (19) des Fahrzeuges (7) bildet und
e) der Schlitten (11) in seinem vorderen Abschnitt eine Halteein richtung (13) zur Fixierung des ansonsten das Vorderrad auf nehmenden Radhalters (Gabel 15) umfaßt.

2. Trägersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (13) ein ein seitliches verschwenken des Fahr zeuges (7) ermöglichendes Gelenk umfaßt.

3. Trägersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Führungsschienen (9) vorgesehen sind, welche zwischen sich einen plattenförmig ausgestaltenden Schlitten (11) aufnehmen.

4. Trägersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (11) an seinem rückwärtigen Ende mit einem Griff (23) versehen ist.

5. Trägersystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager zur Aufnahme des Hinterrades (19) des Fahrzeugs (7) eine rinnenförmige Vertiefung (17) aufweist.

6. Trägersystem zur Aufnahme eines zweirädrigen Fahrzeugs, welches mit demontiertem Vorderrad auf dem Trägersystem befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) das Trägersystem (39) mindestens eine Führungsschiene (41) umfaßt,
b) in der Führungsschiene (41) längsverschieblich ein Schlitten (27) geführt ist und
c) der Schlitten (27) eine Halteeinrichtung (31) zur Fixierung des ansonsten das Vorderrad des Fahrzeugs (7) aufnehmenden Radhalters (Gabel 33) umfaßt.

7. Trägersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (27) eine gelenkig an ihm gelagerte, die Halteeinrich tung (31) für den Radhalter (33) des Fahrzeugs (35) tragende Platte (29) umfaßt.

8. Trägersystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (31) für den Radhalter (33) des Fahrzeugs (35) in dem Schlitten (27) bzw. der Platte (29) drehbar aufgenom men ist.

9. Trägersystem nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeich net, daß die Halteeinrichtung (31) seitlich schwenkbar ausgeführt ist.

10. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeich net, daß an der/den Führungsschiene/n (9; 41) Elemente (25) zur lösbaren Befestigung des Trägersystems (5; 39) auf einer Unterlage integriert sind.