DE4326128A1 - Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung - Google Patents
Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Kaliumchlorid-LösungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Kali
umchlorid-Lösung.
Bei der Elektrolyse von Kaliumchlorid wird eine wäßrige Kaliumchlorid-
Lösung hoher Reinheit verwendet. Zur Herstellung der Kaliumchlorid-Lösung
wird Kaliumchlorid-Salz in Wasser aufgelöst, wobei man die sogenannte
Rohsole erhält, die anschließend gereinigt wird. Die durch das eingesetz
te Kaliumchlorid-Salz in die Rohsole eingebrachten Verunreinigungen, wie
Calcium-, Magnesium-, Eisen- und Sulfat-Ionen, werden in Fällungs- und
Filtrierprozessen entfernt. Dabei werden die Fällreagenzien als Lösungen
dem Rohsolehauptstrom oder einem Teilstrom entweder vor oder unmittelbar
nach dem Sättigungsprozeß zugegeben. Magnesium und Eisen werden mittels
Kalilaugezugabe als Hydroxide und Calcium durch Zugabe von Kaliumcarbonat
als Calciumcarbonat gefällt.
Da erhöhte Sulfat-Ionen-Konzentrationen (< 10 g SO2-₄/l) im Elektrolyse
prozeß zu einem Anstieg der Sauerstoffkonzentration im Chlor führen,
kommt der Entfernung der Sulfat-Ionen aus der Rohsole besondere Bedeutung
zu.
Es ist bekannt, die Sulfat-Ionen aus der Rohsole, z. B. durch Fällung als
CaSO₄ bzw. CaSO₄×2 H₂O zu entfernen. Gemäß DE-PS 12 09 562 werden aus
einer Alkalichloridsole durch Zugabe von CaO bzw. Ca(OH)₂ und Soda in ei
nem 2-Stufenverfahren Magnesium als Magnesiumhydroxid, die Sulfat-Ionen
als CaSO₄ und die Restverunreinigungen als Carbonate gefällt.
DE-PS 38 05 266 lehrt ein Verfahren zur Sulfatentfernung aus Alkalichlo
ridsole, wobei die Sulfat-Ionen in einem Teilstrom durch Zugabe einer
CaO-Suspension bei einem pH-Wert von 2 - 9 als CaSO₄×2 H₂O ausgefällt
werden.
Allerdings ist bei der Entfernung der Sulfat-Ionen als CaSO₄ bzw. CaSO₄×2 H₂O
der zusätzliche Einsatz von Fällchemikalien (CaCl₂, Ca(OH)₂) nötig;
die Menge an nicht verwertbarem, zu deponierendem Abfallschlamm wird ver
größert. Auch wird die Konzentration an Ca⁺⁺-Ionen erhöht, welche den
Elektrolyseprozeß stören.
Ein sehr häufig angewandtes Verfahren zur Entfernung der Sulfat-Ionen aus
der Rohsole ist die Fällung als Bariumsulfat mit Bariumchlorid oder Bari
umcarbonat als Fällungsmittel (siehe Ullmanns Encyklopädie der techni
schen Chemie, Band 9, 4. Auflage, S. 339). Dieses Verfahren weist aber
die folgenden Nachteile auf:
- - Die Bariumsalze BaCl₂ bzw. BaCO₃ sind giftig, so daß der Umgang mit ihnen besondere Schutzmaßnahmen erfordert.
- - Bariumsalze sind teuer.
- - Der abfiltrierte Filterschlamm enthält neben Bariumsulfat noch Re ste von ungelöstem Bariumchlorid bzw. -carbonat.
- - Beim unvermeidlichen Schlupf von Bariumionen durch den Filtrations prozeß bilden sich BaSO₄-Niederschläge auf den aktivierten Titan anoden. Diese Niederschläge führen zu einer Erhöhung der Zellen spannung und somit zu erhöhten Stromkosten. Außerdem wird die Le bensdauer der Titananoden verkürzt, was erhöhte Reaktivierungsko sten nach sich zieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Elektrolyse
einer wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung zu entwickeln, bei dem die Sulfat-
Ionen aus der Kaliumchlorid-Lösung auf besonders wirtschaftliche und um
weltfreundliche Weise entfernt werden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich die Sulfat-Ionen aus
der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Fällung als Kaliumsulfat und/oder
als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch und/oder als Kaliumsulfat-haltige
Verbindung auf besonders wirtschaftliche und umweltfreundliche Weise ent
fernen lassen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Elek
trolyse einer wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch
Fällung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch
und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung entfernt werden.
Die Sulfat-Ionen können aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Fäl
lung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch
und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung durch Erhöhung der Hydroxid-
Ionen- und/oder Carbonat-Ionen-Konzentration entfernt werden.
Hierbei werden die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung
vorzugsweise durch Zugabe von Kaliumhydroxid und/oder Kaliumcarbonat ent
fernt. Kaliumhydroxid und Kaliumcarbonat können sowohl in fester Form wie
auch als wäßrige Lösung zur wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung zugegeben wer
den, bevorzugt ist die Zugabe als wäßrige Lösung. Vorzugsweise beträgt
das Mengenverhältnis von dem in der Lösung enthaltenen Kaliumchlorid zu
dem zuzusetzenden Kaliumhydroxid 8 : 1 bis 2 : 1, besonders vorzugsweise
4 : 1 bis 2,5 : 1.
Für die Zugabe von Kaliumcarbonat beträgt vorzugsweise das Mengenverhält
nis von dem in der Lösung enthaltenen Kaliumchlorid zu dem zuzusetzenden
Kaliumcarbonat 2,5 : 1 bis 5 : 1, besonders vorzugsweise 3 : 1 bis
4,5 : 1.
Eine andere Verfahrensvariante ist, daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen
Kaliumchlorid-Lösung durch Fällung als Kaliumsulfat und/oder als Kalium
sulfat-haltiges Salzgemisch und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung
durch Erhöhung der Hydrogencarbonat-Ionen-Konzentration oder der Hydro
gencarbonat-Ionen- und Carbonat-Ionen-Konzentration entfernt werden.
Hierbei werden die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung
vorzugsweise durch Zugabe von Kaliumhydrogencarbonat oder von einem Ge
misch aus Kaliumhydrogencarbonat und Kaliumcarbonat entfernt. Kaliumhy
drogencarbonat bzw. im Gemisch mit Kaliumcarbonat können sowohl in fester
Form wie auch als wäßrige Lösung zur wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung zuge
geben werden, bevorzugt ist die Zugabe in fester Form.
Es kann die Fällung des Kaliumsulfats und/oder Kaliumsulfat-haltigen
Salzgemisches und/oder der Kaliumsulfat-haltigen Verbindung auch durch
Zugabe noch zusätzlicher Fällungsmittel unterstützt werden. Geeigneter
weise kann als noch zusätzliches Fällungsmittel Calciumchlorid zugegeben
werden.
Es ist vorteilhaft, daß bei der Fällung Kaliumsulfat-Impfkristalle zuge
setzt werden. Das ausgefällte Kaliumsulfat und/oder das Kaliumsulfat-hal
tige Salzgemisch und/oder die Kaliumsulfat-haltige Verbindung scheidet
sich in der Regel in kristalliner Form ab und läßt sich gut abfiltrieren.
Die Temperatur der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung sollte geeigneterweise
bei der Ausfällung von Kaliumsulfat und/oder des Kaliumsulfat-haltigen
Salzgemisches und/oder der Kaliumsulfat-haltigen Verbindung über der Sät
tigungstemperatur von Kaliumchlorid liegen, damit nicht zuviel Kalium
chlorid mitgefällt wird.
Bei gleichem Mengenverhältnis von in der Lösung enthaltenem Kaliumchlorid
zu zugegebenem Kaliumhydroxid nimmt mit steigender Fällungstemperatur die
Reinheit des ausgefällten Kaliumsulfats zu, d. h. die Mitfällung von Ka
liumchlorid geht zurück. Allerdings sinkt geringfügig die Ausbeute an
ausgeschleustem Kaliumsulfat. Je höher die Fällungstemperatur eingestellt
wird, um so kleiner sollte man das Mengenverhältnis von Kaliumchlorid zu
Kaliumhydroxid wählen, damit gute Ausbeuten an ausgefälltem Kaliumsulfat
erreicht werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Elektrolyse von Kaliumchlorid
nach dem Amalgam-Verfahren oder Diaphragmaverfahren oder Membranverfahren
durchgeführt werden.
In Abb. 1 ist beispielhaft der Kaliumchloridsole-Kreislauf einer
Kaliumchlorid-Elektrolyse nach dem Amalgamverfahren gemäß dem Stand der
Technik dargestellt:
In der Salzlöse (1) wird festes Kaliumchlorid (X) mit Calcium-, Magnesi
um-, Eisen- und Sulfat-Ionen als Verunreinigungen in Dünnsole oder Wasser
aufgelöst, wobei man die sogenannte Rohsole (a) erhält. Die Rohsole (a)
wird nun mit Bariumchlorid bzw. Bariumcarbonat (b) versetzt, und im Fäll
behälter (2) werden die Verunreinigungen ausgefällt. Mit Hilfe eines Fil
ters (3) wird nun der ausgefällte Niederschlag (c) aus Eisenhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Calciumcarbonat und Bariumsulfat abfiltriert, das Fil
trat, die gereinigte Kaliumchloridsole, mit Salzsäure (d) versetzt und
der Elektrolyse (4) zugeführt. Nach der Elektrolyse (4) erhält man die
sogenannte Dünnsole (e), die mit Salzsäure (f) angesäuert und dann der
Entchlorung (5) zugeleitet wird. Die entchlorte Dünnsole wird anschlie
ßend noch mit Kaliumhydroxid (g) und Kaliumcarbonat (h) versetzt und in
die Salzlöse (1) zurückgeführt, so daß der Kaliumchloridsole-Kreislauf
geschlossen ist. Es ist auch möglich, Kaliumhydroxid (g) und Kaliumcarbo
nat (h) der Rohsole (a) nach der Salzlöse (1) zuzusetzen.
Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die
Sulfat-Ionen durch Fällung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat
haltiges Salzgemisch und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung aus der
Dünnsole entfernt werden. Unter Dünnsole wird die an Kaliumchlorid abge
reicherte Kaliumchloridsole verstanden, die man nach der Elektrolyse er
hält.
Besonders bevorzugt werden die Sulfat-Ionen aus einem Teilstrom der Dünn
sole entfernt. Im erfindungsgemäßen Verfahren kann die für die Fällung
der als Hydroxide fällbaren Ionen, z. B. Mg- und Fe-Ionen, erforderliche
Menge an Kaliumhydroxid ganz oder teilweise einem Teilstrom der Dünnsole
zugesetzt werden, aus welchem Kaliumsulfat abgetrennt wird.
So kann beispielsweise ein Teilstrom der Dünnsole mit einem Gehalt von
ca. 20 bis 25 Gew.-% Kaliumchlorid und ca. 1,5 bis 2 Gew.-% Kaliumsulfat
mit Kaliumhydroxid in fester oder gelöster Form, gegebenenfalls unter
zusätzlicher Zugabe von Kaliumcarbonat, bei einer Fällungstemperatur von
30 bis 50°C versetzt werden, wobei das Mengenverhältnis von Kaliumchlo
rid zu zugegebenem Kaliumhydroxid vorzugsweise 8 : 1 bis 2 : 1 beträgt.
Unter langsamem Rühren, gegebenenfalls unter Zugabe von Kaliumsulfat-Kri
stallen als Kristallisationskeime, fällt das Kaliumsulfat aus, das abfil
triert wird. Das Filtrat, eine entsprechend alkalisierte Dünnsole, kann
dem Hauptstrom der Dünnsole wieder geregelt zudosiert werden. Anschlie
ßend kann bei Bedarf der pH-Wert des Hauptstroms der Dünnsole durch wei
tere Kaliumhydroxidzugabe auf einen erforderlichen Wert von 8 bis 12,5
eingestellt werden.
In Abb. 2 ist beispielhaft der Kaliumchloridsole-Kreislauf einer
Kaliumchlorid-Elektrolyse nach dem Amalgamverfahren dargestellt, wobei
erfindungsgemäß die Sulfat-Ionen durch Fällung als Kaliumsulfat aus einem
Teilstrom der Dünnsole entfernt werden:
Im Unterschied zu dem Verfahren gemäß dem Stand der Technik wird die Roh
sole (a) weder mit Bariumchlorid noch mit Bariumcarbonat (b) versetzt,
und der mit Hilfe des Filters (3) abfiltrierte Niederschlag (c) enthält
somit auch kein Bariumsulfat. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird nun
nach der Entchlorung (5) ein Teilstrom der Dünnsole (e) vom Hauptstrom
abgezweigt und in einem Fällbehälter (6) mit einer Teilmenge Y mit Y 1
der für die Fällung der als Hydroxide fällbaren Ionen, wie z. B. Mg- und
Fe-Ionen, erforderlichen Menge an Kaliumhydroxid (i) versetzt. Das ausge
fällte Kaliumsulfat (k) wird anschließend mit Hilfe eines Filters (7)
abfiltriert und das Filtrat (1) wieder dem Hauptstrom der Dünnsole (e)
zugegeben. Die Dünnsole (e) wird nun mit der für die Fällung der Hydroxi
de erforderlichen Restmenge (1-Y) an Kaliumhydroxid (m) sowie mit Kalium
carbonat (h) versetzt und wieder in die Salzlöse (1) zurückgeführt, so
daß der Kaliumchloridsole-Kreislauf geschlossen ist. Es ist auch möglich,
die Restmenge (1-Y) an Kaliumhydroxid (m) sowie das Kaliumcarbonat (h)
der Rohsole (a) nach der Salzlöse (1) zuzusetzen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich ohne weiteres bis
zu ca. 80% des ursprünglich im Teilstrom der Dünnsole enthaltenen Kali
umsulfats ausschleusen. Es kann in jedem Fall soviel an Kaliumsulfat aus
geschleust werden, wie durch den Rohstoff Kaliumchlorid in den Kalium
chloridsole-Kreislauf der Kaliumchlorid-Elektrolyse eingebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die folgenden Vorteile gegenüber den
Verfahren gemäß dem Stand der Technik auf:
- - Es werden teure Fällungsmittel (z. B. Bariumsalze) eingespart.
- - Der Umgang mit den giftigen Bariumsalzen wird vermieden.
- - Die durchschnittlichen Zellenspannungen werden verringert und damit Stromkosten gespart.
- - Die Anodenlaufzeiten verlängern sich.
- - Die getrennte Ausschleusung von Kaliumsulfat ermöglicht dessen wirtschaftliche Verwertung. Das ausgefällte, kristallisierte Kali umsulfat ist ein Wertstoff, der z. B. in der Düngemittelindustrie verwendet wird.
- - Die Menge des anfallenden Filterschlamms verringert sich, was zu einer Einsparung an Deponiekosten führt.
- - Der Filterschlamm ist frei von Bariumsalzen, was einen großen Bei trag zum Umweltschutz darstellt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
1,5 m³, entsprechend 1741,9 kg, Kaliumchlorid-Dünnsole mit einem pH-Wert
von 10,5-11 und mit einem KCl-Gehalt von 23,3 Gew.-% und einem K₂SO₄-
Gehalt von 1,78 Gew.-% werden als Teilstrom vom Hauptstrom der Dünnsole
aus der Kaliumchlorid-Elektrolyse abgezweigt und in einem Fällbehälter
mit 242,8 kg 49,6 Gew.-%iger Kalilauge bei einer Temperatur von 50°C
versetzt. Das Mengenverhältnis KCl zu KOH beträgt 3,36 zu 1. Es wird nach
Zugabe von K₂SO₄-Impfkristallen unter Rühren auf eine Fällungstemperatur
von 35°C abgekühlt und das ausgefallene K₂SO₄-Kristallisat abfiltriert,
wobei eine Nachfällung im auf eine Temperatur von 29°C sich abkühlenden
Filtrat mit dem ersten K₂SO₄-Kristallisat vereinigt wird. Im erhaltenen
Filtrat wird die eingesetzte Kalilaugenmenge praktisch vollständig wieder
gefunden. Das Filtrat wird dem Dünnsolehauptstrom wieder zugegeben.
Die Menge an K₂SO₄-Kristallisat beträgt 9,97 kg. Das Kristallisat ist wie
folgt zusammengesetzt:
95,8 Gew.-% K₂SO₄, 1,3 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 9,55 kg K₂SO₄ entspricht 30,8% der ursprünglich im Teilstrom der Dünnsole ent haltenen K₂SO₄-Menge.
95,8 Gew.-% K₂SO₄, 1,3 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 9,55 kg K₂SO₄ entspricht 30,8% der ursprünglich im Teilstrom der Dünnsole ent haltenen K₂SO₄-Menge.
Beispiel 1 demonstriert, daß sich das K₂SO₄ in sehr reiner Form aus der
Dünnsole ausschleusen läßt.
1,5 m³, entsprechend 1753,3 kg, Kaliumchlorid-Dünnsole mit einem pH-Wert
von 10,5-11 und mit einem KCl-Gehalt von 23,8 Gew.-% und einem K₂SO₄-
Gehalt von 1,69 Gew.-% werden als Teilstrom vom Hauptstrom der Dünnsole
aus der Kaliumchlorid-Elektrolyse abgezweigt und in einem Fällbehälter
mit 310,7 kg 50 Gew.-%iger Kalilauge bei einer Temperatur von 50°C ver
setzt. Das Mengenverhältnis KCl zu KOH beträgt 2,68 zu 1. Es wird nach
Zugabe von K₂SO₄-Impfkristallen unter Rühren auf eine Fällungstemperatur
von 32°C abgekühlt und das ausgefallene K₂SO₄-Kristallisat abfiltriert,
wobei eine Nachfällung im auf eine Temperatur von 29°C sich abkühlenden
Filtrat mit dem ersten K₂SO₄-Kristallisat vereinigt wird. Im erhaltenen
Filtrat wird die eingesetzte Kalilaugenmenge praktisch vollständig wieder
gefunden. Das Filtrat wird dem Dünnsolehauptstrom wieder zugegeben.
Die Menge an K₂SO₄-Kristallisat beträgt 54,8 kg. Das Kristallisat ist wie
folgt zusammengesetzt:
27,94 Gew.-% K₂SO₄, 67,07 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 15,31 kg K₂SO₄ entspricht 51,7% der ursprünglich im Teilstrom der Dünn sole enthaltenen K₂SO₄-Menge.
27,94 Gew.-% K₂SO₄, 67,07 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 15,31 kg K₂SO₄ entspricht 51,7% der ursprünglich im Teilstrom der Dünn sole enthaltenen K₂SO₄-Menge.
Beispiel 2 demonstriert, daß sich das K₂SO₄ mit hoher Ausbeute aus der
Dünnsole ausschleusen läßt.
1,5 m³, entsprechend 1740,6 kg, Kaliumchlorid-Dünnsole mit einem pH-Wert
von 10,5-11 und mit einem KCl-Gehalt von 23,2 Gew.-% und einem K₂SO₄-
Gehalt von 1,74 Gew.-% werden als Teilstrom vom Hauptstrom der Dünnsole
aus der Kaliumchlorid-Elektrolyse abgezweigt und in einem Fällbehälter
mit 303,1 kg 49,6 Gew.-%iger Kalilauge bei einer Temperatur von 50°C
versetzt. Das Mengenverhältnis KCl zu KOH beträgt 2,68 zu 1. Es wird nach
Zugabe von K₂SO₄-Impfkristallen unter Rühren auf eine Fällungstemperatur
von 37°C abgekühlt und das ausgefallene K₂SO₄-Kristallisat abfiltriert.
Im auf einer Temperatur von ca. 38°C gehaltenen Filtrat kristallisiert
nur eine geringe Menge Zweitkristallisat aus, das mit dem ersten K₂SO₄-
Kristallisat vereinigt wird. Die eingesetzte Kalilaugenmenge wird im er
haltenen Filtrat praktisch vollständig wiedergefunden. Das Filtrat wird
dem Dünnsolehauptstrom wieder zugegeben.
Die Menge an K₂SO₄-Kristallisat beträgt 12,1 kg. Das Kristallisat ist wie
folgt zusammengesetzt:
98,84 Gew.-% K₂SO₄, 0,99 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 11,96 kg K₂SO₄ entspricht 39,4% der ursprünglich im Teilstrom der Dünn sole enthaltenen K₂SO₄-Menge.
98,84 Gew.-% K₂SO₄, 0,99 Gew.-% KCl, Rest Wasser. Die Ausbeute von 11,96 kg K₂SO₄ entspricht 39,4% der ursprünglich im Teilstrom der Dünn sole enthaltenen K₂SO₄-Menge.
Beispiel 3 demonstriert, daß sich das K₂SO₄ in sehr reiner Form und
gleichzeitig hoher Ausbeute aus der Dünnsole ausschleusen läßt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Fäl
lung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch
und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Fäl
lung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch
und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung durch Erhöhung der
Hydroxid-Ionen- und/oder Carbonat-Ionen-Konzentration entfernt wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Zu
gabe von Kaliumhydroxid und/oder Kaliumcarbonat entfernt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Fäl
lung als Kaliumsulfat und/oder als Kaliumsulfat-haltiges Salzgemisch
und/oder als Kaliumsulfat-haltige Verbindung durch Erhöhung der Hy
drogencarbonat-Ionen-Konzentration oder der Hydrogencarbonat-Ionen-
und Carbonat-Ionen-Konzentration entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung durch Zu
gabe von Kaliumhydrogencarbonat oder von einem Gemisch aus Kaliumhy
drogencarbonat und Kaliumcarbonat entfernt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällung des Kaliumsulfats und/oder Kaliumsulfat-haltigen
Salzgemisches und/oder der Kaliumsulfat-haltigen Verbindung durch
Zugabe noch zusätzlicher Fällungsmittel unterstützt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als noch zusätzliches Fällungsmittel Calciumchlorid zugegeben
wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Fällung Kaliumsulfat-Impfkristalle zugesetzt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung bei der Ausfäl
lung von Kaliumsulfat und/oder des Kaliumsulfat-haltigen Salzgemi
sches und/oder der Kaliumsulfat-haltigen Verbindung über der Sätti
gungstemperatur von Kaliumchlorid liegt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen durch Fällung als Kaliumsulfat und/oder als Ka
liumsulfat-haltiges Salzgemisch und/oder als Kaliumsulfat-haltige
Verbindung aus der Dünnsole entfernt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sulfat-Ionen aus einem Teilstrom der Dünnsole entfernt wer
den.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mengenverhältnis von dem in der Lösung enthaltenen Kalium
chlorid zu dem zuzusetzenden Kaliumhydroxid 8 : 1 bis 2 : 1 beträgt.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolyse von Kaliumchlorid nach dem Amalgam-Verfahren oder
Diaphragmaverfahren oder Membranverfahren durchgeführt wird.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4326128A DE4326128A1 (de) | 1993-08-04 | 1993-08-04 | Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung |
ES94108515T ES2117982T3 (es) | 1993-08-04 | 1994-06-03 | Procedimiento para la electrolisis de una solucion acuosa de cloruro potasico. |
EP94108515A EP0638518B1 (de) | 1993-08-04 | 1994-06-03 | Verfahren zur Elektrolyse einer wässrigen Kaliumchlorid-Lösung |
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CA002129280A CA2129280A1 (en) | 1993-08-04 | 1994-08-02 | Method for the electrolysis of an aqueous potassium chloride solution |
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