DE4324624A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Textilien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von TextilienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Textilien, bei welchem die Textilien durch mechanische
Beanspruchung in ihrer Oberfläche erreicht werden, um z. B.
Verwascheffekte zu erzeugen, d. h. Effekte, die einen längeren
Tragezustand eines Textilbekleidungsstückes vortäuschen können.
Bei bekannten Behandlungen dieser Art werden die zu behandelnden
Textilien im Durchlauf durch eine Vorrichtung gezogen, bei denen
sie mit Bürsten, Walzen oder dergleichen zum Zwecke der
Erweichung behandelt werden.
Bekannt ist ferner, beim Waschen derartiger Textilstücke in
das Waschwasser mechanisch auf die Textilien wirkende frei
bewegliche Körper aus Bimsstein einzugeben, die während des
Waschvorganges zusammen mit den Textilien und dem Waschwasser
bewegt werden und mechanisch auf die Oberfläche der Textilien
derart einwirken, daß diese zwischen den Körpern gewalkt werden
und auf diese Weise ihre Weichheit erhalten.
Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist es, daß die
Bimssteine bei der Waschbehandlung einem Abrieb unterliegen,
so daß ein Schlamm entsteht, der aus dem Bimssteinabrieb und
dem Textilabrieb besteht. Ein solcher Schlamm muß entsorgt
werden, was einen zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Arbeits
gänge bedeutet.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welchem zusätzliche Entsorgungen auf ein Minimum begrenzt
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Behälter mit Wasser zur Aufnahme der zu behandelnden Textilien
vorgesehen ist, wobei in das Wasser Körper aus Holz eingelagert
sind, die ein derartiges spezifisches Gewicht haben, daß sie
entweder an der Oberfläche und/oder in einem Tiefenbereich des
Wassers schwimmen, wobei eine Rührvorrichtung vorgesehen ist,
welche die zu behandelnden Textilien innerhalb des Wassers und
zwischen den Holzkörpern in Bewegung hält.
Auf diese Weise wird erreicht, daß bei ihrer Bewegung im Wasser
die zu behandelnden Textilien gewalkt und damit in ihrer
Oberfläche erweicht werden, ohne daß ein Abriebschlamm entsteht.
Wie sich in überraschender Weise gezeigt hat, unterliegen
Holzkörper bei dem hier angewendeten Verfahren nämlich nicht
einem nennenswerten Abrieb. Sie überstehen vielmehr praktisch
abriebsfrei die jeweiligen Textilbehandlungen. Durch die
Verwendung der Holzkörper wird außerdem die Verwalkung der
Textilien relativ schonend vorgenommen, so daß auch der Abrieb
der Textiloberfläche auf ein Minimum reduziert wird, so daß
praktisch eine Entsorgung entfallen kann. Gleichwohl ist bei
der erfindungsgemäßen Anordnung der Verwascheffekt in über
raschender Weise derselbe wie derjenige, der mit Bimssteinen
erzeugbar ist.
Die Holzkörper können die Form von Holzklötzen, wie Würfel,
Quader oder dergleichen, aber auch die Form von Kugeln haben.
Besonders vorteilhaft ist ein erfindungsgemäß ausgestaltetes
Rührwerk, bei welchem im Bereich des oberen Randes des Behälters
eine angetriebene Welle verläuft, auf welcher ein mehrflügeliger
Rotor sitzt, dessen Flügel abgerundete Kanten hat und wenigstens
zwei einander gegenüberliegende Flügel aufweist. Mit einem
derartigen Rührpaddel wird das Wasser sowie die darin schwimmen
den Holzkörper in Bewegung gehalten. Außerdem wird das zu bearbei
tende Textilstück durch die Flügel des Rotors auf einer etwa
kreis- oder ellipsenförmigen Umlaufbahn durch den Behälter
gezogen. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn die Rührwerks
flügel so angeordnet sind, daß wenigstens eine Engstelle zwischen
einer äußeren Flügelkante und der Behälterwandung entsteht.
In dieser Engstelle steigt die Strömung, so daß die Textilien
in ihrem Umlauf beschleunigt und in Längsausrichtung zu
den schwimmenden Holzkörpern gebracht werden.
Auf diese Weise werden die Textilien in Kettrichtung bearbeitet.
Eine nachteilige Bearbeitung in Schußrichtung wird vermieden.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der
Horizontalquerschnitt des Behälters etwa oval- oder ellipsen
förmig und jedenfalls in Draufsicht allseits abgerundet ist
und wenn das Rührwerk vier Flügel aufweist, die jeweils in
derselben Ebene einander gegenüberliegen. Diese Rührwerksflügel
sind nach einer Seite zur Behälterwandung hin einseitig versetzt
angeordnet. Durch den einseitigen Versatz der Rührwerksflügel
wird die oben genannte Engstelle gebildet und durch die hydro
dynamische Form der Rührwerksflügel wird es möglich, die Flügel
eben, also nicht gewölbt auszubilden, so daß, wie oben
ausgeführt, jeweils einander gegenüberliegende Rührwerksflügel
in einer Ebene liegen. Dies ist besonders dann vorteilhaft,
wenn es sich um vier Flügel handelt, die so auf der Antriebs
welle versetzt angeordnet sind, daß sie von der einen Seite
her die oben beschriebene Engstelle bilden. Die Flügel können
wenigstens im Anschlußbereich an die Welle so mit Verstärkungen
versehen sein, die auf der stromabwärts liegenden Seite der
Flügel angeordnet sind.
Die Wasseroberfläche liegt zweckmäßigerweise unterhalb der Welle,
so daß nur die Rührwerksflügel, mehr aber die Welle und/oder
ihre Lagerungen eintauchen. Damit wird die Kraft der Flügel
oder Paddel voll auf das Wasser bzw. die darin schwimmenden
Holzkörper weitergegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung und im
Schnitt I/I nach Fig. 2 eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 ist die Draufsicht II/II nach Fig. 1.
Fig. 3 ist die Ansicht III/III nach Fig. 2 auf die
Rührwerksflügel unter Weglassung des Behälters.
Gemäß Fig. 1 ist ein Behälter 1 vorgesehen, in welchem die zu
behandelnden Textilien 2 (vgl. auch Fig. 2) eingelagert sind,
wobei der Behälter 1 etwa bis zur Höhe einer Welle 3 mit Wasser 5
gefüllt. Vorzugsweise taucht die Welle 4 nicht in die Wasserober
fläche 6 ein.
In dem Wasser 5 sind Körper 7 aus Holz eingelagert, die ein
derartiges spezifisches Gewicht haben, daß sie entweder an der
Wasseroberfläche 6 des Wassers 5 und/oder in einem Tiefenbereich
des Wassers schwimmen.
Die Welle 4 ist an einander gegenüberliegenden Seiten des
Behälters 1 durch Lager 8 drehbar gelagert und wird mittels
eines Motors 9 in Richtung der Pfeile 10 und 11 angetrieben.
Auf der Welle 4 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 vier im Winkel von 90° zueinander angeordnete
Rührwerksflügel 12 und 13 ortsfest angeordnet, so daß sie sich
zusammen mit der Welle 4 drehen und paddelartig durch das Wasser
5 gezogen werden. Sie können sich also in Richtung des
Doppelpfeiles 14 nach Fig. 1 vor- und rückwärts bewegen.
Die Flügel 12 und 13 bilden also zusammen mit dem Anschluß 15 an
die Welle 4 einen Rührwerksrotor 16, wobei die einzelnen Flügel
12 und 13 abgerundete Kanten haben, um die Textilien 2 zwar
durch das Wasser 5 zu bewegen, nicht aber zu beschädigen.
Fig. 2 ist die Draufsicht II/II nach Fig. 1, wobei der Deutlich
keit halber die Holzkörper im Wasser 5 nicht wiedergegeben sind.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Rotor 16 innerhalb des
Behälters 1 so versetzt, daß wenigstens eine Engstelle 19
entsteht, in welcher die Strömung, wie durch die Pfeile 17 und 18
in Fig. 2 wiedergegeben ist, ansteigt. Gegebenenfalls ist es
auch möglich, wie in Fig. 2 angedeutet, mehrere Engstellen,
vorzugsweise zwei Engstellen 19 und 20, vorzusehen. In der Regel
ist aber mit einer Engstelle der gewünschte Effekt erreichbar.
Wie aus Fig. 2 weiter hervorgeht, ist für eine solche Wirkung
im Horizontalquerschnitt eine etwa ovale oder ellipsenförmige
Ausbildung des Behälters 1 zweckmäßig.
Fig. 3 ist die Ansicht III/III nach Fig. 2 unter Weglassung des
Behälters. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, liegen die Rührwerksflügel 12
in einer gemeinsamen Ebene einander gegenüber. Das gleiche gilt
für die beiden einander gegenüberliegenden Rührwerksflügel 12,
wobei die beiden Ebenen im Winkel von 90° zueinanderliegen.
Fig. 3 zeigt außerdem im Schnitt die Antriebswelle 4 sowie die
verstärkten Anschlußteile 15, mit welchen die Flügel 12 und 13
mit der Welle 4 verbunden sind. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel nach Fig. 3 dreht sich die Welle 4 in Richtung der Pfeile 21,
wobei bei dieser Drehbewegung die Rührwerksflügel paddelartig in
das Wasser 5 (vgl. Fig. 1) eintauchen und aus diesem wieder heraus
gehoben werden. Der links in Fig. 3 liegende Rührwerksflügel 13a
ist mithin gerade oben aus dem Wasser 5 herausgehoben worden,
während der in Fig. 3 unten liegende Rührwerksflügel 12a seine
volle Kraft auf das Wasser in der Lage nach Fig. 3 überträgt.
Claims (18)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von
Textilien, bei welchem die Textilien durch mechanische
Beanspruchung in ihrer Oberfläche erreicht werden, um z. B.
Verwascheffekte zu erzeugen, d. h. Effekte, die einen längeren
Tragezustand eines Textilbekleidungsstückes vortäuschen
können, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter (1) mit
Wasser (5) zur Aufnahme der zu behandelnden Textilien (2)
vorgesehen ist, wobei in das Wasser (5) Körper (7) aus Holz
eingelagert sind, die ein derartiges spezifisches Gewicht
haben, daß sie entweder an der Wasseroberfläche (6) und/oder
in einem Tiefenbereich des Wassers (5) schwimmen, wobei
eine Rührvorrichtung (16) vorgesehen ist, welche die zu
behandelnden Textilien (2) innerhalb des Wassers (5) und
zwischen den Holzkörpern (7) in Bewegung hält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Holzkörper (7) die Form von Holzklötzen, wie Würfel,
Quader oder dergleichen haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Holzkörper die Form von Kugeln haben.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rührwerk aus einer im Bereich des
oberen Randes des Behälters (1) verlaufenden angetriebenen
Welle besteht, auf welcher ein mehrflügeliger Rotor (16)
sitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flügel (12, 13) des Rotors (16) abgerundete Kanten haben
und daß wenigstens zwei einander gegenüberliegende
Flügel (12, 13) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Bewegung der Flügel (12, 13) durch das
Wasser (5) die im Wasser schwimmenden Holzkörper (7) in
ständiger Bewegung gehalten werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zu bearbeitende Textilstück (2) durch
die Flügel (12, 13) des Rotors (16) auf einer kreis- oder
ellipsenförmigen Umlaufbahn durch den Behälter (1) gezogen
wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rührwerksflügel (12, 13) so angeordnet sind, daß
wenigstens eine Engstelle (19, 20) zwischen einer äußeren
Flügelkante und der Behälterinnenwandung entsteht, so daß
die Textilien (2) in ihrem Umlauf beschleunigt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strömung in der oder den Engstellen (19, 20) ansteigt,
so daß die Textilien in Längsausrichtung zu den schwimmenden
Holzkörpern (7) gebracht werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Textilien (2) in Kettrichtung
bearbeitet werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Horizontalquerschnitt des
Behälters (1) etwa oval oder ellipsenförmig und jedenfalls
in Draufsicht allseits abgerundet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rührwerk vier Flügel (12, 13) auf
weist, die jeweils in derselben Ebene einander gegenüber
liegen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rührwerksflügel (12, 13) nach einer Seite zur Behälter
innenwandung hin einseitig versetzt angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührwerksflügel (12, 13) eben, also
nicht gewölbt ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß vier Rührwerksflügel (12, 13) vorgesehen
sind, die so auf der Antriebswelle (4) versetzt angeordnet
sind, daß sie von der einen Seite her die Engstelle (19)
bilden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührwerksflügel (12, 13) wenigstens
im Anschlußbereich an die Welle (4) mit Verstärkungen (15)
versehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstärkungen (15) auf der stromabwärts liegenden Seite
der Rührwerksflügel (12, 13) angebracht sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasseroberfläche (6) unterhalb der
Welle (4) liegt, so daß zwar die Rührwerksflügel (12, 13)
nicht aber die Welle (4) und/oder ihre Lagerungen (8) in
das Wasser (5) eintauchen.
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