DE432137C - Durch Druckfluessigkeit einzurueckende Kupplung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Durch Druckflüssigkeit einzurückende Kupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung betrifft eine durch Druckflüssigkeit zu bewegende Kupplung.
• Bezweckt wird, die Kupplung besonders für die Verwendung in Wechselgetrieben von Kraftfahrzeugen geeignet zu machen, um beim Einrücken eines neuen Ganges die Kupplung des vorher eingeschalteten Ganges möglichst rasch und sicher zu lösen, im übrigen aber auch eine einfache und sichere Einschaltung der Kupplung zu erzielen.
• Dies wird durch eine besondere Steuerung und Abführung des Betriebsmittels erreicht, wobei zwecks Entkuppelns im wesentlichen die auftretende Fliehkraft verwendet wird. Es sind zwar hydraulische Kupplungen bekannt geworden, bei denen zur Steuerung der Kupplungsglieder und zur Abführung des Betriebsmittels die auftretende Fliehkraft verwendet wird, aber es besteht dabei der Nachteil, claß die Ausführung der einzelnen Kupplungsteile sowie die Wirkung nicht einfach und kräftig genug ist. Es wird hier nur ein verhältnismäßig geringer Teil der Flüssigkeitsmenge bzw. deren durch die Fliehkraft erzeugter Druck zur Auseinanderbewegung von Kupplungsgliedern sowohl als auch zur Beeinflussung von Ventilkolben benutzt, um schließlich das Austreten der Flüssigkeit ins Freie zu ermöglichen.
• Demgegenüber ist bei der Kupplung gemäß vorliegender Erfindung eine erhebliche _;'ereinfachung in der Kupplungstätigkeit und die rasche und sicher wirksame Entkupplung erreicht, so daß ein Gegendruck vermieden ist und zum eigentlichen Auseinanderbewegen Federn verwendet werden können, die nicht stark zu sein brauchen. Es bestehen-keinerlei schädliche Räume, in denen gewisse Flüssigkeitsmengen sich ungewünscht ansammeln können, und gleichzeitig ergibt sich eine einfache Bauart.
• Das Wesen der Erfindung besteht nun zum Unterschiede von den bekannten Einrichtungen in einer derartigen Steuerung des Druckmittels, daß beim Entkuppeln stets die Entleerung des ganzen Inhalts der Druckkammer bzw. der Druckräume unmittelbar durch die Wirkung der Fliehkraft erfolgt.
• Als Steuerungsmittel sind radial angeordnete Steuerstangen vorgesehen, welche beim Entkuppeln die Auslaßöffnungen für die Flüssigkeit freigeben. Diese Stangen können hohl und entsprechend gestaltet sein, um in der Einschaltstellung als Überführungskanäle für das Betriebsmittel zu den Druckgliedern zu dienen und beim Entkuppeln die Au.slaßöffnungen für die Flüssigkeit freizugeben.
• Um das Austreten des Druckmittels beim !, Ausrücken der Kupplung noch zu beschleunigen, besteht weiter die Einrichtung, daß beim Öffnen der Kammeraustrittsventile gleichzeitig Luftzutrittsöffnungen in den hohlen Steuerstangen freigegeben werden.
• Die einzelnen radialen Steuerstangen sollen im Verfolg des Erfindungsgedankens durch Federn gegen die in der hohlen Kupplungswelle geführte gemeinsame Regelungsstange gedrückt werden, wobei diese Federn derart 1:emessen sind, daß bei übermäßiger Drehzahl die Steuerstangen durch die Wirkung der Fliehkraft die Federn überwinden.
• Hierdurchwird einweitererVorteil erreicht. Es ergibt sich nämlich die Möglichkeit, bei Kraftfahrzeugen mit mehrstufigem Wechselgetriebe, bei welchem auf der Vorgelegeweile eine besondere Kupplung für jeden Gang angeordnet ist, die Federn der einzelnen Kupplungen derart zu bemessen, daß je nach der Geschwindigkeit des Fahrzeuges die Steuerstangen aller derjenigen Gänge infolge der Fliehkraft abgehoben sind, welche eine zu hohe Drehzahl für den Motor ergeben würden.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt die Abb. i im Achsialschnitt, entsprechend A-A der A bb. 2, eine erfindungsgemäß ausgebildete Lamellenkupplung, während Abb. 2 zur Hälfte einen Schnitt senkrecht zur Kupplungswellenachse, entsprechend B-B der Abb. i, zur Hälfte eine Ansicht in Richtung des Pfeiles C bei abgenommenem Seitendeckel zeigt.
• Abb. 3 und .t zeigen in vergrößertem Maßstab, entsprechend der unteren Hälfte der Abb. i, die Steuerorgane.
• Auf die Antriebswelle i ist der innere Lamellenträger 2 aufgekeilt, der der einen Hälfte der ringförmigen Lamellen 3 als Führung dient. Die Gegenlamellen 3' führen sich in dem äußeren Lamellenträger q., der einen Zahnkranz . besitzt. Dieser äußere Lamellenträger 4 wird von den auf der Welle i lose laufenden Seitenwänden 5 getragen.
• Der innere Lamellenträger 2 bildet eine große Anzahl von der Fläche der Lamellen entsprechend ringförmig angeordneten Zylindern 6, in welchen die Kolben *7 geführt sind, die durch die Druckflüssigkeit auf die Lamellen wirken. Als Widerlager dient den Lamellen die Seitenwand 8 des inneren Larnellenträgers 2. Die die Kolben 7 aufnehmenden 7_ylinder 6 sind durch eine gemeinsame Druckkammer 9 verbunden.
• Die Druckmittelzufuhr erfolgt von der hohlen Kupplungswelle aus nach dem Druckraum 9 durch radial angeordnete hohle Stangen io, welche letztere gleichzeitig zur Steuerung der Druckflüssigkeit dienen.
• Sie sind in radialen Bohrungen der Nabe des inneren L amellenträgers 2 geführt und legen sich unter Wirkung von Federn i i gegen die in der hohlen Kupplungswelle i achsial verschiebbare Regelungsstange 12. Diese Stange 12 besitzt eine Einschnürung 13, die eine radial nach innen gerichtete Bewegung der Steuerstangen io gestattet und das Einrücken der Kupplung bewirkt.
• Bei dieser radial nach innen gerichteten Bewegung werden von den Kanten der radialen Nabenbohrung allmählich Eintritts-5ffnungen i¢ für das Druckmittel freigegeben, so daß das Druckmittel durch die hohlen Steuerstangen io und die Austrittsöffnungen 15 nach der gemeinsamen Druckkammer 9 gelangen kann. Diese Stellung der Steuertangen ist aus der Abb. 3 ersichtlich. Wird die Stange r2, entsprechend der in Abh. d. dargestellten Stellung, verschoben, so werden die Eintrittsöffnungen 14 von der radialen Nabenbohrung verschlossen, und dafür werden die am äußeren Ende der Steuerstangen io vorgesehenen Ventile 16 abgehoben und damit Austrittsquerschnitte 17 freigegeben. Der auf die Kolben ausgeübte Druck wird damit augenblicklich beseitigt, und die Kolben werden durch die Rückholfeder 18 von den Lamellen gelöst. Um das Austreten des Draickmittels durch die Querschnitte 17 zu beschleunigen, sind Lufteintrittsöffnungen i9 vorgesehen, die bei eingerückter Kupplung entsprechend Abb. 3 verschlossen sind, während sie in Abb. d. beim Ausrücken der Kupplung allmählich freigegeben werden.
• Damit bei einer bestimmten Höchstdrehzahl die Kupplung sich selbsttätig ausschaltet, ist die Feder i r so bemessen, daß die Fliehkraft der Steuerstange io bei Erreichung dieser Drehzahl die Feder i i überwindet, wobei die Öffnungen 14 verschlossen und die Öffnungen i9 freigegeben werden und das Ventil 16 sich öffnet.
• Bei Kraftfahrzeugen mit mehrstufigem Wechselgetriebe ist auf der Getriebewelle eine besondere Kupplung für jeden Gang angeordnet, wobei die Federn i i der Steuerstangen der einzelnen Kupplungen derart bemessen sind, daß je nach der Geschwindigkeit des Fahrzeuges die Steuerstangen aller derjenigen Gänge infolge der Fliehkraft abgehoben sind, welche eine zu hohe Drehzahl für den Motor ergeben würden.
• Durch die erfindungsgemäße Bauart wird eine zuverlässig wirksame Steuerung geschaffen. Insbesondere erweist sich die rein radiale Abführung des Druckmittels als überaus wichtig, da hierdurch das Druckmittel in kürzester Zeit entfernt wird, so daß die Rückholfedern nur im wesentlichen die Rdibungskräfte zu übertragen haben und entsprechend schwach bemessen werden können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Durch Druckflüssigkeit einzurückende Kupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Druckmittels durch radial oder ähnlich angeordnete Stangen erfolgt, welche zum Entkuppeln Öffnungen freigeben, durch welche der Inhalt des Druckraumes unmittelbar vermöge der Wirkung der Fliehkraft austritt.
2. 2. Kupplung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstangen hohl sind und in der Einrückstellung als Cberführungskanäle für das Druckmittel zu den Druckgliedern dienen.
3. 3. Kupplung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstangen von einer in der hohlen Kupplungswelle verschiebbar angeordneten gemeinsamen Regelungsstange bewegt werden. q.. Kupplung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen Steuerstangen in radialen Bohrungen der Nabe des auf der Welle festen und den Druckraum tragenden Kupplungsteiles geführt sind und in den Wandungen Zuführungsöffnungen besitzen, die bei der Bewegung der Steuerstangen von Kanten der Nabenbohrung allmählich freigegeben bzw. überdeckt werden. Kupplung nach Anspruch 1, 2, 3 oder .I, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstangen an ihren äußeren Enden Ventilteller tragen, die beim Absperren der Zuführungsöffnungen Auslaßöffnungen in der Wand der Druckkammer freigeben. 6. Kupplung nach Anspruch i oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Öffnen der Kammeraustrittsventile Luftzutrittsöffnungen in den hohlen Steuerstangen freigegeben werden. 7. Kupplung nach Anspruch i oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen radialen Steuerstangen gegen die in der hohlen Kupplungswelle geführte gemeinsame Regelungsstange durch Federn gedrückt werden, die derart bemessen sind, daß bei übermäßiger Drehzahl die Steuerstangen durch die Wirkung der Fliehkraft die Federn überwinden. B. Anordnung von Kupplungen nach Anspruch 7 bei Kraftfahrzeugen mit mehrstufigem Wechselgetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Getriebewelle eine besondere Kupplung für jeden Gang angeordnet ist und die Federn der Steuerstangen der einzelnen Kupplungen derart bemessen sind, daß je nach Tier Geschwindigkeit des Fahrzeuges die Steuerstangen aller derjenigen Gänge infolge der Fliehkraft abgehoben sind, welche eine zu hohe Drehzahl für den Motor ergeben würden.