DE4321247A1 - Polyamid-Harzmasse und daraus hergestellte Formkörper - Google Patents
Polyamid-Harzmasse und daraus hergestellte FormkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polyamid-Harzmasse und daraus
hergestellte Formkörper mit hervorragendem Oberflächenglanz.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Polyamid-Harzmasse
und daraus hergestellte Formkörper, die einen hervorragenden
Oberflächenglanz, wie er für Teile für die Innen- und Außen
ausstattung von Kraftfahrzeugen, Büroausstattungsgegenstände,
Sportgegenstände und Freizeitgegenstände erforderlich ist,
sowie eine hohe Festigkeit, Steifheit und Dimensionsstabili
tät bei der tatsächlichen Anwendung zeigen und außerdem her
vorragende Eigenschaften beispielsweise in bezug auf Bestän
digkeit gegen Wärmealterung, Lichtbeständigkeit, Verfärbungs
beständigkeit und Lichtdurchlässigkeit aufweisen.
Polyamidharze werden in letzter Zeit in zunehmendem Maße als
Strukturelemente für den Innen- und Außenbereich verwendet,
wobei man ihre hervorragenden mechanischen Eigenschaften, ih
re durch Verstärkung mit anorganischen Füllstoffen, wie Glas
fasern, erzielbare erhebliche Verstärkungswirkung sowie ihre
gute Färbbarkeit und Verarbeitbarkeit ausnützt.
Bei derartigen Strukturelementen werden im allgemeinen hohe
Anforderungen an Oberflächenglanz, Festigkeit und Steifheit
sowie Dimensionsstabilität gestellt. Der Oberflächenglanz
wird in hohem Maße nicht nur durch die Gestaltung der Form
unter Einschluß der Stegposition, Größe und Gestalt sowie
Verformungsbedingungen beeinflußt, sondern auch durch die
Fließfähigkeit der Harze in der Form und die Erstarrungsbe
dingungen. Insbesondere unterliegen Massen mit einem Gehalt
an anorganischen Füllstoffen, wie Glasfasern, leicht einer
Beeinträchtigung des Oberflächenglanz es aufgrund der Tatsa
che, daß anorganische Füllstoffe zum Teil an die Oberfläche
der Formkörper gelangen. Derartige Formkörper mit geringem
Glanz sind in bezug auf ihr Erscheinungsbild beeinträchtigt,
was nicht nur ihren kommerziellen Wert verringert, sondern
auch die Gleitfähigkeit auf anderen Materialien beeinträch
tigt.
Um eine hohe Festigkeit, Steifheit und Dimensionsstabilität
zu erreichen, werden den Harzen bekanntlich anorganische
Füllstoffe, wie Glasfasern, einverleibt. Es ist jedoch be
kannt, daß bei einem Versuch zur Verbesserung von Festigkeit,
Steifheit und Dimensionsstabilität durch Erhöhung des Anteils
an anorganischem Füllstoff der Oberflächenglanz der Formkör
per beeinträchtigt wird. Demgemäß wurden bisher zur Herstel
lung von Formkörpern mit hervorragendem Glanz neben hoher
Festigkeit, Steifheit und Dimensionsstabilität die Anteile an
anorganischem Füllstoff so weit verringert, daß der Füllstoff
nicht an die Oberfläche gelangte. Die sich durch diesen ver
minderten Füllstoffanteil ergebende verringerte Festigkeit,
Steifheit und Dimensionsstabilität wurde durch entsprechende
Formgebung der Gegenstände ausgeglichen, beispielsweise durch
Erhöhung der Wandstärke oder durch Anbringen von Verfesti
gungsrippen.
Andererseits wurden auch Harzmaterialien mit unbeeinträchtig
tem Oberflächenglanz bei möglichst weitgehend erhöhtem Anteil
an anorganischen Füllstoffen entwickelt. Derartige Materia
lien sind beispielsweise in JP-B-61-60861 sowie JP-A-63-
118367, JP-A-2-265965, JP-A-3-269056, JP-A-4-77554 und JP-A-
4-149234 vorgeschlagen.
In JP-A-2-265965 werden die Festigkeit und Steifheit von Po
lyamid-Harzen, die eine Kombination von ausschließlich ali
phatischen Polyamiden, wie Nylon 6, Nylon 66 und Nylon 66/6-
Copolymere, umfassen, stark durch die Temperatur und Feuch
tigkeit der Atmosphäre, in der sie tatsächlich verwendet wer
den, beeinflußt, so daß die Verwendungsmöglichkeiten derarti
ger Polyamid-Harze beschränkt sind.
Ferner ist in JP-B-61-60861 sowie in JP-A-63-118367, JP-A-3-
269056 und JP-A-4-149234 beschrieben, daß eine verminderte
Festigkeit und Steifheit aufgrund einer Absorption von Wasser
sowie die Dimensionsstabilität in gewissem Umfang verbessert
werden können, indem man Polyamid-Harze mit Monomerkomponen
ten, die einen aromatischen Ring enthalten, wie Terephthal
säure und Isophthalsäure, verwendet. Jedoch ist es gemäß die
sen Techniken schwierig, Formkörper mit zufriedenstellend ho
hem Oberflächenglanz zu erhalten, da die Harzmassen mit einem
Gehalt an anorganischen Füllstoffen eine schlechte Fließfä
higkeit aufweisen oder die Erstarrungsgeschwindigkeit der
Harze in der Form groß ist. Um bei Verwendung dieser Harze
Formkörper von hohem Oberflächenglanz zu erhalten, gibt es
ein Verfahren unter möglichst weitgehender Erhöhung der Form
temperatur, jedoch tritt dabei eine neue Schwierigkeit inso
fern auf, als der Zyklus der Verformungszeit verlängert wird.
Ferner wird es mit zunehmender Formgröße schwierig, die Tem
peratur im gesamten Innenraum der Form gleichmäßig zu erhö
hen. Daneben bilden sich im Fall einer Form von komplizierter
Bauweise mit Rippenstruktur Lokalbereiche hoher Temperatur
oder Lokalbereiche niedriger Temperatur. Die erhaltenen Form
körper weisen insgesamt Bereiche von hohem Oberflächenglanz
und Bereiche von geringem Oberflächenglanz auf. Demgemäß be
nötigt man zur Herstellung von Formkörpern, die auf der ge
samten Oberfläche einen hohen Oberflächenglanz aufweisen, ei
ne Harzmasse, die dazu in der Lage ist, über einen breiten
Temperaturbereich der Form hinweg, einen hohen Glanz zu ent
wickeln. Es stehen keine herkömmlichen Materialien zur Verfü
gung, die diese Anforderung erfüllen.
Somit gibt es bisher keine Harzmassen, die bei einem breiten
Bereich von Verformungsbedingungen bei der praktischen Anwen
dung gleichzeitig sämtliche Bedingungen in bezug auf hohen
Oberflächenglanz sowie hohe Festigkeit, Steifheit und Dimen
sionsstabilität erfüllen, die bei Elementen für Strukturmate
rialien erforderlich sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Harzmasse bereitzustellen, die alle diese Bedin
gungen erfüllt und zu Formkörpern mit hervorragendem Oberflä
chenglanz führt.
Erfindungsgemäß wurden umfangreiche Untersuchungen zur Lösung
der vorstehenden Aufgabe durchgeführt. Dabei wurde festge
stellt, daß eine Harzmasse, die spezielle Bestandteile in
speziellen Zusammensetzungsverhältnissen enthält, bei einem
sehr breiten Temperaturbereich der Form einen hohen Oberflä
chenglanz entwickelt, wobei sich nach Absorption von Wasser
nur eine geringe Verminderung von Festigkeit und Steifheit
ergibt. Außerdem ergibt sich bei der Verformung eine hervor
ragende Dimensionsstabilität.
Gemäß einer ersten Ausführungsform wird erfindungsgemäß eine
Polyamid-Harzmasse für Verformungszwecke bereitgestellt, die
folgende Bestandteile enthält:
(A) als Polyamid-Komponente 30 bis 95 Gew.-% eines Polyamid- Harzes, bei dem es sich um ein halbaromatisches Polyamid aus (a) 70 bis 95 Gew.-% einer Hexamethylenadipinsäureamid-Ein heit aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin und (b) 5 bis 30 Gew.-% eines Hexamethylenisophthalamids aus Isophthalsäure und Hexamethylendiamin handelt, das eine Viskosität ηr von 1,5 bis 2,8 in Schwefelsäure aufweist und
(B) 5 bis 70 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füll stoffs, der unter Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern, Glimmer, Talkum, Kaolin, Wollastonit, Calciumcarbonat und Kaliumtita nat ausgewählt ist.
(A) als Polyamid-Komponente 30 bis 95 Gew.-% eines Polyamid- Harzes, bei dem es sich um ein halbaromatisches Polyamid aus (a) 70 bis 95 Gew.-% einer Hexamethylenadipinsäureamid-Ein heit aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin und (b) 5 bis 30 Gew.-% eines Hexamethylenisophthalamids aus Isophthalsäure und Hexamethylendiamin handelt, das eine Viskosität ηr von 1,5 bis 2,8 in Schwefelsäure aufweist und
(B) 5 bis 70 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füll stoffs, der unter Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern, Glimmer, Talkum, Kaolin, Wollastonit, Calciumcarbonat und Kaliumtita nat ausgewählt ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist in
der vorstehenden Polyamid-Harzmasse das Polyamid ein Verhält
nis der endständigen Carboxylgruppen von mindestens 65% auf
und enthält ein Gemisch aus einer Kupferverbindung und einer
Jodverbindung und/oder einer Manganverbindung in einem sol
chen Verhältnis, das die nachstehenden Beziehungen (1)-(3)
erfüllt sind:
(1) 0,5 ppmKupfer150 ppm
(2) 20Jod/Kupfer30 (Grammatomverhältnis)
(3) 0,5 ppmMangan60 ppm.
(2) 20Jod/Kupfer30 (Grammatomverhältnis)
(3) 0,5 ppmMangan60 ppm.
Gemäß einer dritten Ausführungsform enthält die vorstehende
Polyamid-Harzmasse zusätzlich 5 bis 80 Gew.-Teile eines Poly
phenylenether-Harzes, bezogen auf 100 Gew.-Teile des vorste
henden Polyamid-Harzes.
Gemäß einer vierten Ausführungsform betrifft die Erfindung
einen Formkörper, der aus der vorstehenden Polyamid-Harzmasse
hergestellt ist und einen hervorragenden Oberflächenglanz
aufweist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er
läutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen in den Beispielen und Vergleichsbeispielen ver
wendeten Testkörper zur Messung der Festigkeit des Schweißbe
reiches. Die Bezugszeichen in Fig. 1 haben folgende Bedeutun
gen: 1 Schweißbereich; 2 Anguß; 3 Eingußkanal; 4 Testkörper.
Das erfindungsgemäß verwendete Polyamid umfaßt eine Hexame
thylenadipinsäureamid-Einheit (nachstehend als "N66" bezeich
net), die aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin erhalten
worden ist, und eine Hexamethylenisophthalamid-Einheit
(nachstehend als "N6I" bezeichnet), die aus Isophthalsäure
und Hexamethylendiamin erhalten worden ist. Das Verhältnis
der Komponenten beträgt 70 bis 95 Gew.-% N66 und 5 bis 30
Gew.-% N6I, vorzugsweise 72 bis 93 Gew.-% N66 und 7 bis 28
Gew.- N6I. Liegt der Anteil an N6I unter 5 Gew.-%, so nehmen
Festigkeit und Steifheit bei der tatsächlichen Anwendung nach
Absorption von Wasser ab und ferner ergibt sich ein großer
Formschrumpf, was Schwierigkeiten, wie Verwerfungen und Ver
formungen, hervorruft. Insbesondere sind die Verwerfungen
aufgrund einer geringfügigen Differenz des Formschrumpfes um
so größer, je größer der Formkörper ist. Ist der Anteil an
N6I größer als 30 Gew.-%, so gelangt der anorganische Füll
stoff leicht an die Oberfläche des Formkörpers, und ein aus
reichender Oberflächenglanz kann beispielsweise nicht erzielt
werden, wenn die Verformung unter Einsatz einer Form
durchgeführt wird, deren Temperatur mit Wasser auf weniger
als 100°C eingestellt wird. Ferner kann der Formkörper nur
dann aus der Form freigesetzt werden, wenn eine ausreichende
Kühlungszeit für das Harz in der Form angewandt wird, was ei
ne Verringerung der Produktivität bedeutet.
Es stellt einen überraschenden Befund dar, daß durch Copoly
merisation einer N6I-Komponente in einem sehr stark verrin
gertem Anteil mit N66 eine Polyamid-Harzmasse erhalten werden
kann, die gleichzeitig die folgenden beiden Eigenschaften
aufweist: 1) Der Formschrumpf kann verringert werden; und 2)
ein Formkörper mit hohem Oberflächenglanz wird auch dann er
halten, wenn eine Form verwendet wird, deren Temperatur mit
Wasser eingestellt wird. Die herkömmlichen Techniken ließen
diesen erfindungsgemäß erstmals festgestellten Befund nicht
erwarten.
Das Molekulargewicht des erfindungsgemäß verwendeten Poly
amids beträgt 1,5 bis 2,8, vorzugsweise 1,6 bis 2,7 und ins
besondere 1,7 bis 2,6, angegeben als Viskosität ηr in Schwe
felsäurelösung (gemessen in 100 ml 95,5% Schwefelsäure pro 1 g
Polymer bei 25°C). Eine Verbesserung des Oberflächenglanzes
der Harzformkörper läßt sich ferner erreichen, indem man die
Harzmasse innerhalb so kurzer Zeit in die Form füllt, daß das
Harz in der Nähe der Oberfläche der Form in ausreichendem
Maße den anorganischen Füllstoff bedecken kann, ohne daß es
zu einer Erstarrung kommt. Daher wird es bevorzugt, ein Poly
meres von hoher Fließfähigkeit, d. h. ein Polyamid mit mög
lichst geringem Molekulargewicht, zu verwenden. Als Ergebnis
umfangreicher Untersuchungen über den Molekulargewichtsbe
reich, in dem keine Beeinträchtigung der Eigenschaften und
des Oberflächenglanzes hervorgerufen wird, wurde festge
stellt, daß bei Verwendung von Polyamiden mit ηr=1,5-2,8 her
vorragende Eigenschaften in bezug auf Festigkeit und Steif
heit sowie auf Oberflächenglanz erzielt werden können. Somit
wird das Molekulargewicht auf den vorstehend genannten Be
reich eingestellt. Liegt ηr unter 1,5, so wird die Harzmasse
brüchig, und es kommt beim Formvorgang in starkem Maße zu
einem Herabhängen ("drooping") von der Spitze der Zylinder
düse, so daß die Verformung unmöglich gemacht wird. Beträgt
ηr mehr als 2,8, so wird die Schmelzviskosität des Harzes zu
hoch und es kommt teilweise dazu, daß der anorganische Füll
stoff beim Verformen je nach der Bauart der verwendeten Form
an die Oberfläche des Formkörpers steigt und der Oberflächen
glanz verringert wird.
Das erfindungsgemäß verwendete Polyamid wird durch eine Poly
kondensationsreaktion der Salze von Adipinsäure und Iso
phthalsäure mit Hexamethylendiamin erhalten. Das Verfahren
schließt die bekannte Schmelzpolymerisation, Festphasenpoly
merisation, Polymerisation in Masse, Lösungspolymerisation
oder Kombinationen davon ein. Ferner kann das Polyamid auch
durch Lösungspolymerisation oder Grenzflächenpolymerisation
aus Adipinsäurechlorid, Isophthalsäurechlorid und Hexamethy
lendiamin erhalten werden. Darunter wird aus wirtschaftlichen
Gründen die Schmelzpolymerisation oder eine Kombination der
Schmelzpolymerisation mit der Festphasenpolymerisation bevor
zugt.
Beim erfindungsgemäß verwendeten anorganischen Füllstoff han
delt es sich um mindestens einen Füllstoff aus folgender
Gruppe: Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern, Glimmer, Talkum, Kao
lin, Wollastonit, Calciumcarbonat und Kaliumtitanat. Darunter
werden folgende Füllstoffe bevorzugt: Glasfasern allein, eine
Kombination aus Glasfasern und Glimmer, eine Kombination aus
Glasfasern und Kaolin oder calciniertem Kaolin, eine Kombina
tion aus Glasfasern, Talkum und Kaolin und calciniertem Kao
lin, Kaolin oder calciniertes Kaolin allein, Talkum allein,
eine Kombination aus Talkum und Kaolin oder calciniertem Kao
lin, Glimmer allein, Wollastonit allein, Kohlenstoff-Fasern
allein oder eine Kombination aus Glasfasern und Kohlenstoff-
Fasern. Als Glasfasern können solche Produkte verwendet wer
den, die üblicherweise für thermoplastische Harze eingesetzt
werden, wobei es keine speziellen Beschränkungen in bezug auf
Durchmesser und Länge gibt. Es können gehackte Stränge,
Rovings und gemahlene Fasern verwendet werden. Auf die Ober
fläche der anorganischen Füllstoffe können bekannte Silan
kupplungsmittel aufgebracht werden. Der Anteil des zuge
setzten anorganischen Füllstoffs beträgt 5-70 Gew.-% und vor
zugsweise 10-65 Gew.-%. Liegt der Anteil unter 5 Gew.-%, so
ist die Verstärkungswirkung der anorganischen Füllstoffe
nicht ausreichend und es läßt sich keine zufriedenstellende
Festigkeit und Steifheit erreichen. Übersteigt dieser Anteil
70 Gew.-%, so ergibt sich eine schlechte Fließfähigkeit des
Harzes und es wird schwierig, das Harz in dünne Wandbereiche
zu füllen. Außerdem wird es schwierig, unter Verwendung be
liebiger Formen Formkörper mit gutem Oberflächenglanz zu er
halten.
Die erfindungsgemäße Masse muß eine gute Wärmealterungsbe
ständigkeit und Lichtbeständigkeit aufweisen, da sie je nach
dem Anwendungszweck gelegentlich bei hohen Temperaturen oder
unter Sonnenlicht eingesetzt wird. Diesbezüglich wurde bei
weiteren Untersuchungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung
festgestellt, daß eine Harzmasse erhalten werden kann, die
nicht nur in bezug auf Wärmealterungsbeständigkeit und Licht
beständigkeit verbessert ist, sondern sich im Vergleich zu
herkömmlichen Polyamid-Harzmaterialien im Lauf der Zeit auch
weniger verfärbt, wenn man ein Polyamidharz, das ein bestimm
tes Verhältnis von endständigen Gruppen aufweist, mit be
stimmten Anteilen an Kupfer-, Jod- und Manganverbindungen
vereinigt. Herkömmliche Polyamid-Harzmassen mit einem Gehalt
an Kupfer-, Jod- und Manganverbindungen zeigen in gewissem
Umfang eine verbesserte Wärmealterungsbeständigkeit und ver
besserte Lichtbeständigkeit, sind jedoch mit der Schwierig
keit behaftet, daß sich die Polyamid-Harze aufgrund von Ab
sorption von Wasser oder aufgrund von Abbau durch Wärme- oder
Lichteinwirkung verfärben. Insbesondere stellt bei Verwendung
von derartigen Strukturmaterialien, deren Harze in verschie
denen Farbtönen gefärbt sind, eine Verfärbung der Oberfläche
einen entscheidenden Defekt dar. Es besteht ein Bedarf an Ma
terialien, die eine möglichst geringe Verfärbung aufweisen.
Die Harzmasse mit hervorragender Wärmealterungsbeständigkeit
und Lichtbeständigkeit, die daneben sich im Lauf der Zeit be
sonders wenig verfärbt, stellt den zweiten Aspekt der vorlie
genden Erfindung dar und wird nachstehend näher erläutert.
Das Verhältnis der endständigen Carboxylgruppen im erfin
dungsgemäßen Polyamidharz (dabei handelt es sich um das Ver
hältnis der Konzentration der endständigen Carboxylgruppen
zur Gesamtkonzentration aus endständigen Carboxylgruppen
[COOH] und endständigen Aminogruppen [NH2]; {[COOH]/([COOH]+
[NH2])}×100 (%)) muß mindestens 65% und vorzugsweise min
destens 70% betragen. Liegt das Verhältnis unter 65%, so
verfärben sich die Harz-Formkörper gelbstichig-grün. Zur Ein
stellung der Konzentration der endständigen Carboxylgruppen
im Polyamid gibt es die nachstehend angegebenen Verfahren.
Die wäßrigen Lösungen der Salze von äquimolaren Mengen von
Adipinsäure und Isophthalsäure sowie von Hexamethylendiamin
werden vor Beginn der Polymerisation mit einer Monocarbon
säure oder einer Dicarbonsäure versetzt oder die Polymerisa
tion der wäßrigen Lösungen der äquimolaren Salze wird gestar
tet und die Hexamethylendiamin-Komponente wird im Verlauf der
Polymerisation aus dem Reaktionssystem entfernt. Ferner kann
die Konzentration der endständigen Carboxylgruppen auch ge
steuert werden, indem man direkt das Polyamid mit einer Ver
bindung einer Monocarbonsäure oder Dicarbonsäure in einem Ex
truder oder einem Kneter umsetzt. Als Monocarbonsäuren oder
Dicarbonsäuren zur Steuerung der Konzentration der endständi
gen funktionellen Gruppen können aliphatische Carbonsäuren
der Formeln CH3(CH2)nCOOH (n=0-30) und HOOC(CH2)nCOOH (n=0-30),
aromatische Carbonsäuren, wie Benzoesäure, Toluylsäure,
Isophthalsäure und Terephthalsäure, Carbonsäuren mit einem
Gehalt an einem Naphthalinring, wie Naphthalindicarbonsäure,
sowie Carbonsäuren mit einem Gehalt an einem Cyclohexanring
verwendet werden.
Beispiele für Kupferverbindungen sind Kupferchlorid, Kupfer
bromid, Kupferjodid, Kupferphosphat, Kupferammoniumkomplexe,
Kupferstearat, Kupfermontanat, Kupferadipat, Kupferisophtha
lat, Kupferterephthalat, Kupferbenzoat, Kupferpyrophosphat,
Kupferacetat und Kupfer-Ammoniak-Verbindungen. Bevorzugt sind
Kupferbromid, Kupferjodid und Kupferacetat. Die Kupferverbin
dung wird in einer solchen Menge zugesetzt, daß der Anteil an
elementarem Kupfer 0,5 bis 150 ppm und vorzugsweise 0,7 bis
140 ppm, bezogen auf das Polyamid, beträgt. Liegt der Anteil
unter 0,5 ppm, so läßt sich eine ausreichende Wärmealterungs
beständigkeit und Lichtbeständigkeit nicht erreichen. Über
steigt der Anteil 150 ppm, so ergibt sich eine beträchtliche
Nachverfärbung des Harzes aufgrund von Wasserabsorption.
Beispiele für Jodverbindungen sind Kaliumjodid, Magnesiumjo
did und Ammoniumjodid. Es kann auch Jod selbst verwendet wer
den. Kaliumjodid wird bevorzugt. Die Jodverbindung wird in
einer solchen Menge zugesetzt, daß das Grammatomverhältnis
von elementarem Jod und elementarem Kupfer ([Jod]/[Kupfer])
20 bis 30 und vorzugsweise 22 bis 28 beträgt. Bei einem Ver
hältnis unter 20 lassen sich eine ausreichende Wärmealte
rungsbeständigkeit und Lichtbeständigkeit nicht erreichen.
Außerdem ergibt sich eine erhebliche Nachverfärbung des Har
zes aufgrund von Wasserabsorption. Übersteigt das Verhältnis
den Wert 30, so kommt es zu einer Korrosion von Metallen,
beispielsweise von Polymerisationsreaktoren, Extrudern und
Formgebungsmaschinen. Außerdem können Metalle, die in die
Formkörper eingesetzt werden, leicht korrodieren.
Beispiele für Manganverbindungen sind Manganlactat und Man
ganpyrophosphat. Die Manganverbindung wird in einer solchen
Menge zugesetzt, daß der Anteil an elementarem Mangan 0,5 bis
60 ppm und vorzugsweise 0,7 bis 55 ppm, bezogen auf das Poly
amid, beträgt. Liegt dieser Anteil unter 0,5 ppm, so läßt
sich eine ausreichende Lichtbeständigkeit nicht erreichen.
Übersteigt dieser Anteil 60 ppm, so kommt es zu keinen beson
deren Schwierigkeiten, jedoch ist ein Zusatz in einer derart
hohen Menge unnötig, da eine ausreichende Lichtbeständigkeit
durch Kombination der Kupferverbindung und der Jodverbindung
erzielt wird.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Einverleibung der Kupferver
bindung, der Jodverbindung und der Manganverbindung in das
Polyamid-Harz gibt es keine Beschränkungen. Man kann sich be
kannter Verfahren bedienen, beispielsweise durch Lösen der
entsprechenden Verbindungen in der wäßrigen Lösung des Salzes
einer Dicarbonsäure und eines Diamins und durch anschließende
Durchführung der Polymerisation zur Bildung des Polyamids
oder durch Zugabe der entsprechenden Verbindungen im Verlauf
der Polymerisation unter Bildung des Polyamids oder durch
Einkneten der entsprechenden Verbindungen in das geschmolzene
Polyamid-Harz in einem Einschnecken- oder Doppelschneckenex
truder oder einem Kneter.
Die erfindungsgemäße Harzmasse, die ein Polyamid-Harz und ei
nen anorganischen Füllstoff enthält, ist herkömmlichen Po
lyamid-Harzmaterialien in sämtlichen Belangen, und zwar im
Bezug auf Oberflächenglanz der daraus erhaltenen Formkörper
und in bezug auf Festigkeit, Steifheit und Dimensionsstabili
tät bei der tatsächlichen Verwendung deutlich überlegen. Je
doch wurden erfindungsgemäß weitere Untersuchungen mit dem
Ziel durchgeführt, Festigkeit, Steifheit und Dimensionsstabi
lität bei der tatsächlichen Verwendung noch weiter zu verbes
sern. Als Ergebnis dieser Untersuchungen wurde eine Harzmasse
mit einer in bezug auf diese Eigenschaften noch deutlich ver
besserten Beschaffenheit aufgefunden, ohne daß es zu einer
Beeinträchtigung des Oberflächenglanzes der gebildeten Form
körper kommt.
Nachstehend wird dieser dritte Aspekt der Erfindung näher er
läutert.
Beim erfindungsgemäß verwendeten Polyphenylenether-Harz han
delt es sich um ein Polymer mit Struktureinheiten der nach
stehenden Formel:
(in der R1, R2, R3 und R4 jeweils Wasserstoff, ein Halogen
atom, einen Alkylrest oder einen Arylrest bedeuten und n den
Polymerisationsgrad angibt). Beispiele für derartige Polymere
sind Poly-(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether), Poly-(2,6-
diethyl-1,4-phenylenether), Poly-(2,6-dipropyl-1,4-phenylen
ether), Poly-(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylenether), Poly-(2-
ethyl-6-propyl-1,4-phenylenether), Poly-(2,6-diallyl-1,4-phe
nylenether), Poly-(2-methyl-6-allyl-1,4-phenylenether), Poly-
(2,6-dichlor-1,4-phenylenether), Poly-(2,6-dibrom-1,4-phe
nylenether), Poly-(2-chlor-6-brom-1,4-phenylenether), Poly-
(2,6-difluor-1,4-phenylenether), Poly-(2,3,6-trimethyl-1,4-
phenylenether) und Poly-(2,3,5,6-tetrabrom-1,4-phenylenether)
sowie Copolymere davon.
Die Menge des zugesetzten Polyphenylenether-Harzes beträgt 5-80
Gew.-Teile und vorzugsweise 10-75 Gew.-Teile, bezogen auf
100 Gew.-Teile des Polyamid-Harzes. Liegt dieser Anteil unter
5 Gew.-Teilen, so ergibt sich bei der tatsächlichen Anwendung
nur eine geringfügige Verbesserung der Festigkeit und Stei
figkeit sowie der Dimensionsstabilität. Bei einem Anteil von
mehr als 80 Gew.-Teilen nimmt die Fließfähigkeit und somit
auch der Oberflächenglanz der Formkörper ab. Ferner sinken
die Beständigkeit gegenüber Ölen und anderen Produkten, und
es ergibt sich ein eingeschränkter Anwendungsbereich.
Wenn ein modifiziertes Styrol-Polymeres, das durch Pfropfen
von Maleinsäure auf ein Polystyrol hergestellt worden ist,
und/oder ein modifiziertes Polyphenylenether-Harz, das durch
Pfropfen von Maleinsäure auf Polyphenylenether hergestellt
worden ist, zum Zeitpunkt des Vermischens des Polyphenylen
ether-Harzes mit dem Polyamid zugesetzt wird, kann die Fe
stigkeit von Schweißbereichen, die häufig ein Problem bei
Formkörpern darstellt, verbessert werden.
Beim modifizierten Styrol-Polymeren handelt es sich um ein
Polymeres, das durch Pfropfen einer α,β-ungesättigten Carbon
säure oder eines Derivats davon auf ein Polymeres, das vor
wiegend aus einer aromatischen Vinylverbindung besteht, in
Gegenwart oder Abwesenheit eines Radikalbildners erhalten
worden ist. Zu den hier verwendeten aromatischen Vinylverbin
dungen gehören beispielsweise Styrol, Vinyltoluol, Vinylnaph
thalin, Monochlorstyrol, Dichlorstyrol, Trichlorstyrol, Mono
bromstyrol, Dibromstyrol und Tribromstyrol. Eine oder zwei
dieser Monomeren werden polymerisiert. Styrol wird besonders
bevorzugt.
Beim modifizierten Polyphenylenether-Harz handelt es sich um
ein Polymeres, das durch Pfropfen einer α,β-ungesättigten
Carbonsäure oder eines Derivats davon auf einen Polypheny
lenether in Gegenwart oder Abwesenheit eines Radikalbildners
erhalten worden ist.
Zu den Radikalbildnern gehören peroxidische Radikalbildner,
wie Benzoylperoxid, Dicumylperoxid, Di-tert.-butylperoxid,
1,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan und
2,5-Dimethyl-di-(tert.-butylperoxy)-hexan.
Beispiele für α,β-ungesättigte Carbonsäuren und Derivate da
von sind Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäure,
Bernsteinsäureanhydrid, Himinsäure "himic acid", Himinsäu
reanhydrid "himic anhydride", Itaconsäure, Itaconsäureanhy
drid, Citraconsäureanhydrid, Aconitsäureanhydrid, Mono
methylmaleat, Monoethylmaleat, Metallsalze von Monoethyl
maleat, Monoethylfumarat, Vinylbenzoesäure, Vinylfumarsäure,
Metallsalze von Monoethylfumarat, Glycidylmethacrylat,
Glycidylacrylat, Allylglycidylether, Vinylglycidylether,
Glycidylitaconat, Acrylsäure, Methacrylsäure und Maleinimid.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen mit einer Säurean
hydridgruppe. Die Pfropfmenge der α,β-ungesättigten
Carbonsäure oder von deren Derivaten liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,01-50 Mol-%. Übersteigt die Pfropfmenge 50 Mol-%,
so kommt es zu unerwünschten Ergebnissen, wie Verfärbung,
Verringerung des Molekulargewichts und Gelbildung des Harzes.
Bei einem Anteil von weniger als 0,01 Mol-% läßt sich eine
Verbesserung der Festigkeit des Schweißbereichs nicht erken
nen.
Wenn das modifizierte Styrol-Polymere oder das modifizierte
Styrol-Polymere und das modifizierte Polyphenylenether-Harz
zugesetzt werden, so beträgt ihre Menge vorzugsweise 1-50
Gew.-%, bezogen auf das Polyphenylenether-Harz, und die Menge
des modifizierten Polyphenylenether-Harzes beträgt vorzugs
weise 1-100 Gew.-%.
Es wurde ferner festgestellt, daß die erfindungsgemäße Harz
masse, die das Polyamid-Harz, das Polyphenylenether-Harz und
den anorganischen Füllstoff enthält, in überraschender Weise
zu einer Verbesserung der Durchsichtigkeit der Formkörper ne
ben der Verbesserung der vorerwähnten Eigenschaften führt.
Dies bedeutet, daß Formkörper, die aus einer Masse mit einem
Gehalt an dem Polyphenylenether-Harz und den herkömmlichen
Polyamiden, wie Polycapramid (Ny6), Polyhexamethylenadipin
säureamid (Ny66), Copolymere aus Polycapramid und Polyhexa
methylenadipinsäureamid (Ny66/6), Copolymere aus Polyhexa
methylenadipinsäureamid und Polyhexamethylenterephthalamid
(Ny66/6T) und Copolymere aus Polyhexamethylenterephthalamid
und Polyhexamethylenisophthalamid (Ny6T/6I) hergestellt
worden sind, keine Lichtdurchlässigkeit besitzen, während
Formkörper, die aus der erfindungsgemäßen Harzmasse herge
stellt worden sind, eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit auf
weisen, wobei bei Zugabe von anorganischen Füllstoffen selbst
in sehr hoher Konzentration die Lichtdurchlässigkeit in aus
reichendem Maße erhalten bleibt. Diese Befunde konnten auf
grund der Erkenntnisse über herkömmliche Massen mit einem
Gehalt an einem Polyamid-Harz und einem Polyphenylenether-
Harz nicht erwartet werden und wurden erstmals im Rahmen der
vorliegenden Erfindung festgestellt. Somit eignet sich die
erfindungsgemäße Masse insbesondere für Formkörper, wie Be
hälter und Flaschen, bei denen die Füllhöhe der enthaltenen
Flüssigkeit von außen erkennbar sein soll. Für derartige An
wendungszwecke sind Harzmassen von hoher Lichtdurchlässigkeit
erforderlich, jedoch sind auch Formkörper von hohem Oberflä
chenglanz erwünscht, da die Lichtdurchlässigkeit stärker ab
nimmt, wenn anorganische Füllstoffe an der Oberfläche der
Formkörper vorstehen. Gemäß herkömmlichen Techniken wurden
dann, wenn die Lichtdurchlässigkeit als wichtiger Faktor an
gesehen wurde, nicht-kristalline oder wenig kristalline Harze
verwendet, jedoch sind derartige Harze mit der Schwierigkeit
einer schlechteren chemischen Beständigkeit behaftet. Wurde
andererseits die chemische Beständigkeit als wichtig angese
hen, so wurden kristalline Harze verwendet, jedoch ergibt
sich in diesem Fall eine beeinträchtigte Lichtdurchlässig
keit, und eine ausreichende Lichtdurchlässigkeit läßt sich
nur für dünnwandige Formkörper erreichen, was zu Lasten ihrer
Festigkeit und Steifheit geht.
Erfindungsgemäß wurden die vorstehenden Schwierigkeiten alle
samt auf einmal gelöst. Die erfindungsgemäße Harzmasse zeich
net sich durch Oberflächenglanz, Festigkeit, Steifkeit, Di
mensionsstabilität, chemische Beständigkeit und Lichtdurch
lässigkeit der Formkörper aus.
Nachstehend wird der vierte Aspekt der Erfindung näher erläu
tert.
Unter einem erfindungsgemäßen Formkörper mit hervorragendem
Oberflächenglanz ist ein Formkörper zu verstehen, bei dem
eine Weißfärbung aufgrund des Auftretens von anorganischen
Füllstoffen an der Oberfläche des Gegenstands visuell nicht
erkennbar ist, wobei ferner der Oberflächenbereich mit einem
Glanzwert von 50 oder mehr bei Messung der Oberfläche des
Formkörpers mit einem Glanzmeßgerät (JIS K-7105) mehr als 90%
der Gesamtoberfläche des Formkörpers ausmacht.
Die erfindungsgemäßen Formkörper mit hohem Oberflächenglanz
werden für Anwendungszwecke eingesetzt, bei denen es auf ein
gutes äußeres Erscheinungsbild ankommt und/oder bei denen
Teile, die auf anderen Materialien gleiten, vorhanden sind,
und gute Gleiteigenschaften haben müssen.
Beispiele für derartige Anwendungszwecke sind Möbel bzw. Mö
belteile, wie Beine und Sitze von Stühlen, Tischbeine sowie
Teile von Schränken und Wägen, Bürogegenstände, wie Gehäuse
für Personalcomputer vom Notebook-Typ, Teile für die Innen-
und Außenausstattung von Kraftfahrzeugen, wie Türspiegel-Hal
terungen ("door mirror stay"), Radfelgen, Radkappen, Wischer,
Motorgebläse, Sitzverriegelungsteile, Getriebe, Lampenge
häuse, Spoiler, Zierabdeckungen, Relaisblöcke, Schiebeschal
ter, Sperrschalter, Kombinationsschalthebel, Ölvorratsbehäl
ter und Treibstoffbehälter, elektrische Gegenstände, wie Rie
menscheiben, Getriebe und Gehäuse für Heißluftgeräte, ferner
Fahrradteile, wie Radfelgen, Radspeichen, Sättel, Sattel
stützen, Lenker, Ständer und Schutzbleche, Ventilgehäuse, Nä
gel, Schrauben, Bolzen, Muttern, Behälter und Flaschen.
Die erfindungsgemäße Harzmasse kann zusätzlich Antioxida
tionsmittel, UV-Absorber, Wärmestabilisatoren, Inhibitoren
des Abbaus durch Licht, farbgebende Mittel, wie Farbstoffe
und Pigmente, Weichmacher, Gleitmittel, Formtrennmittel,
Keimbildungsmittel und Flammverzögerungsmittel enthalten, die
üblicherweise Polyamid-Harzen zugesetzt werden. Ferner können
die Massen mit anderen Polyamid-Harzen oder anderen thermo
plastischen Harzen vermischt werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von nicht-beschränken
den Beispielen näher erläutert.
Die Proben der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden durch
folgende Verfahren bewertet.
(1) Relative Viskosität (ηr): Das Polymere wurde in einer
Konzentration von 1,0 g/dl in 95,5±0,03% Schwefelsäure ge
löst. Die relative Viskosität wurde bei 25°C mit einem Ost
wald-Viskositätsrohr gemessen.
(2) Verhältnis der terminalen Carboxylgruppen: Das Polymere
wurde in 90% wäßriger Phenollösung gelöst und mit 1/40 n
Salzsäure titriert, um die Konzentration der Aminogruppen
(25°C) zu ermitteln ([NH2]). Das Polymere wurde in Benzylal
kohol gelöst und mit 1/10 n KOH-Lösung in Ethylenglykol ti
triert, um die Konzentration der Carboxylgruppen zu bestimmen
(Phenolphthalein wurde als Indikator verwendet) (160°C)
([COOH]). Das Verhältnis der terminalen Carboxylgruppen wurde
unter Anwendung der folgenden Formel aus der Konzentration
der Aminogruppen ([NH2]) und der Konzentration der Carboxyl
gruppen ([COOH]) berechnet.
(3) Zugeigenschaften: ASTM D638
(4) Biegeeigenschaften: ASTM D790
(5) Oberflächenglanz: Eine Platte der Abmessungen 130 mm×
130 mm×3 mm Dicke wurde unter Verwendung der Spritzgießma
schine IS150E der Firma Toshiba Machine Co., Ltd., mit einer
Steggröße von 2 mm×3 mm bei einem Anteil des anorganischen
Füllstoffs von 33 Gew.-% oder weniger und einer Steggröße von
6 mm×3 mm bei einer Menge des anorganischen Füllstoffs von
33 Gew.-% unter den folgenden Verformungsbedingungen geformt:
Zylindertemperatur: 290°C, Formtemperatur: 80°C und 120°C,
Einspritz/Kühl-Zyklus: 10/20 Sekunden, Einspritzdruck: 350
kg/cm2 und Einspritzrate 50%. Der Oberflächenglanz des er
haltenen Formkörpers wurde gemäß JIS K7105 unter Verwendung
des Hand-Glanzmeßgeräts IG320 der Firma Horiba Co., Ltd. ge
messen.
(6) Dimensionseigenschaften: Unter Einsatz des bei der Bewer
tung des Oberflächenglanz es erhaltenen Formkörpers wurde die
Abmessung des Harzes in der Fließrichtung sowie die Dimen
sionsveränderungsrate in bezug zur Formgröße gemäß folgender
Formel bestimmt:
Dimensionsveränderungsrate = {[(Formgröße) - (Größe des Formkörpers)]/(Größe der Form)} × 100 (%)
(7) Gleichgewichtsbedingungen der Wasserabsorption: Der Form
körper wurde bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit
stehengelassen, bis die Wasserabsorptionsrate den Gleichge
wichtszustand erreichte.
(8) Wasserabsorptionsrate: Das Gewicht des Teststücks wurde
unmittelbar nach der Verformung sowie nach der Absorption von
Wasser gemessen. Die Wasserabsorptionsrate wurde gemäß fol
gender Gleichung berechnet:
(9) Wärmealterungsbeständigkeit: Ein Formkörper (3 mm dick)
wurde in einen auf 180°C eingestellten Trockenschrank gelegt.
Die Zeitspanne, bis die Zugfestigkeit eine Retentionsrate von
50% erreichte, wurde bestimmt.
(10) Lichtbeständigkeit: Ein Formkörper (3 mm dick) wurde in
ein Sonnenschein-Bewitterungsmeßgerät (bei 63°C) unter 18minütigem
Brausen innerhalb von 2 Stunden und unter Verwen
dung einer Xenonlampe als Lichtquelle) gebracht und 3000
Stunden exponiert. Die Oberfläche des exponierten Körpers
wurde bis zum Auftreten von Rissen beobachtet. Der Verfär
bungsgrad der Oberfläche im Vergleich zum Formkörper vor der
Exposition wurde bestimmt.
(11) Festigkeit des Schweißbereichs: Die Zugfestigkeit wurde
gemäß ASTM D638 unter Verwendung des in Fig. 1 gezeigten
Prüfkörpers zum Messen der Festigkeit des Schweißbereichs er
mittelt.
(12) Ein Formkörper vom Kastentyp mit einer Dicke von 3 mm
wurde hergestellt und mit Wasser gefüllt. Es wurde visuell
bewertet, ob der Wasserstand sichtbar ist oder nicht.
Die folgenden Polymeren und Ausgangsmaterialien wurden in den
Beispielen und Vergleichsbeispielen eingesetzt.
(1) Polyhexamethylenadipinsäureamid (Ny66): LEONA 1300 und
LEONA 1200 der Firma Asahi Kasei Kogyo K.K.
(2) Copolymeres aus Polyhexamethylenadipinsäureamid und
Polyhexamethylenisophthalamid (Ny66/6I): Dieses Produkt wurde
gemäß Herstellungsbeispiel 1 hergestellt.
(3) Copolymeres aus Polyhexamethylenadipinsäureamid und
Polycapramid (Ny66/6), Copolymeres aus Polyhexamethylenadi
pinsäureamid und Polyhexamethylenterephthalamid (Ny66/6I);
Copolymeres von Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexa
methylenterephthalamid und Polyhexamethylenisophthalamid
(Ny66/6T/6I), und Poly-m-xylylenadipinsäureamid (NyMXD6):
Diese Produkte wurden gemäß Herstellungsbeispiel 1 unter
Verwendung der Ausgangsmaterialien in Form von äquimolaren
Salzen von Adipinsäure und Hexamethylendiamin, ε-Caprolactam,
eines äquimolaren Salzes von Isophthalsäure und Hexa
methylendiamin, eines äquimolaren Salzes von Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin bzw. eines äquimolaren Salzes von m-
Xylylendiamin und Adipinsäure hergestellt.
(4) Copolymeres aus Polyhexamethylenisophthalamid und Polyhe
xamethylenterephthalamid (Ny6I/6T) sowie Polyhexamethy
lenisophthalamid (Ny6I): Diese Produkte wurden gemäß Herstel
lungsbeispiel 2 unter Verwendung der Ausgangsmaterialien in
Form eines äquimolaren Salzes von Isophthalsäure und Hexame
thylendiamin und eines äquimolaren Salzes von Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin hergestellt.
(5) Polycapramid (Ny6): Produkt der Firma Asahi Kasei Kogyo
K.K.
(6) Polyphenylenether (PPE): Produkt der Firma Asahi Kasei
Kogyo K.K.
(7) Mit Maleinsäureanhydrid gepfropftes Polystyrol
(Verträglichmacher C1): Dieses Produkt wurde gemäß Herstel
lungsbeispiel 3 hergestellt.
(8) Mit Maleinsäureanhydrid gepfropfter Polyphenylenether
(Verträglichmacher C2): Dieses Produkt wurde gemäß Herstel
lungsbeispiel 4 hergestellt.
(1) Glasfasern (GF): 03JA416 der Firma Asahi Fiber Glass
Co., Ltd.
(2) Talcum: CRS6002 der Firma Tatsumori K.K.
(3) Calciniertes Kaolin: SATINTONE W der Firma Engelhart Co.
(4) Glimmer: M-400T der Firma Lepco Co.
(5) Kohlenstoff-Fasern (CF): Hi-Carbolon A-9000 der Firma
Shin Asahi Kasei Carbon Fiber K.K.
2,00 kg eines äquimolaren Salzes von Adipinsäure und Hexame
thylendiamin, 0,50 kg eines äquimolaren Salzes von Isophthal
säure und Hexamethylendiamin und 2,5 kg reines Wasser wurden
in einem 5 Liter fassenden Autoklaven vorgelegt und gründlich
gerührt. Nach ausreichender Verdrängung der Atmosphäre mit N2
wurde die Temperatur innerhalb von etwa 1 Stunde unter Rühren
von Raumtemperatur auf 220°C angehoben. Der Innendruck er
reichte aufgrund der spontanen Druckbildung durch Wasserdampf
im Autoklaven einen Überdruck von 18 kg/cm2. Der Erwärmungs
vorgang wurde unter Entfernung von Wasser aus dem Reaktions
system so fortgesetzt, daß der Innendruck einen Überdruck von
18 kg/cm2 nicht überstieg. Nach weiterem 2stündigem Erwär
men, (wobei die Innentemperatur einen Wert von 260°C er
reichte) wurde der Erwärmungsvorgang abgebrochen. Das Ent
leerungsventil des Autoklaven wurde geschlossen und der In
halt des Autoklaven wurde innerhalb von etwa 8 Stunden auf
Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurde der Autoklav ge
öffnet. Etwa 2 kg Polymeres wurden entnommen und gemahlen.
Das erhaltene gemahlene Polymere wurde in einen 10 Liter fas
senden Verdampfer gegeben und 10 Stunden in einem N2-Strom
der Festphasenpolymerisation bei 200°C unterworfen. Durch die
Festphasenpolymerisation ergab sich ein Anstieg der relativen
Viskosität ηr in Schwefelsäure (1 g Polymeres/100 ml 95,5%
Schwefelsäure, gemessen bei 25°C) von 1,38 auf 2,30.
1,75 kg eines äquimolaren Salzes von Isophthalsäure und Hexa
methylendiamin, 0,75 kg eines äquimolaren Salzes von Te
rephthalsäure und Hexamethylendiamin und 2,5 kg reines Wasser
wurden in einem 5 Liter fassenden Autoklaven vorgelegt und
gründlich gerührt. Nach ausreichendem Verdrängen der Atmo
sphäre durch N2 wurde die Temperatur innerhalb von etwa 2
Stunden unter Rühren von Raumtemperatur auf 250°C angehoben.
Der Innendruck erreichte durch die spontane Druckerzeugung
durch den Wasserdampf im Autoklaven einen Überdruck von 25
kg/cm2. Der Erwärmungsvorgang wurde unter Entfernung von Was
ser aus dem Reaktionssystem so fortgesetzt, daß der Überdruck
im Innern 25 kg/cm2 nicht überstieg. Nach einer weiteren Er
wärmungszeit von 2 Stunden, wobei die Innentemperatur 300°C
erreichte, wurde der Innendruck innerhalb von etwa 1 Stunde
allmählich auf atmosphärischen Druck vermindert. Man ließ die
Reaktion 1 weitere Stunde bei einer Innentemperatur von 300°C
und unter atmosphärischem Druck ablaufen. Anschließend wurde
die Heizvorrichtung abgeschaltet. Das Reaktionsprodukt wurde
innerhalb von etwa 8 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach dem Abkühlen wurde der Autoklav geöffnet. Etwa 2 kg Po
lymeres wurden entnommen und gemahlen. Das erhaltene gemah
lene Polymere wurde 24 Stunden in einem N2-Strom bei 100°C
getrocknet.
104 g Polystyrol (Produkt der Firma Wako Jun-yaku Co., Ltd.)
und 98 g Maleinsäureanhydrid wurden in 400 ml o-Dichlorbenzol
gelöst. Die Lösung wurde in einem trockenen Stickstoffstrom
auf 120°C erwärmt und gerührt. Sodann wurde langsam eine Lö
sung zugesetzt, die durch Lösen von 20 g von mit Dioctylte
rephthalat auf 50% verdünntem Benzoylperoxid ("NYPER BO",
Produkt der Firma Nippon Oil & Fats Co., Ltd.) in 40 ml o-Di
chlorbenzol hergestellt worden war. Man ließ die Umsetzung 6
Stunden in einem trockenen Stickstoffstrom bei 120°C ablau
fen. Nach beendeter Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch zur
Verdünnung mit weiteren 500 ml o-Dichlorbenzol versetzt. So
dann wurde das Reaktionsgemisch zur Fällung eines Polymeren
in Aceton gegeben. Das Polymere wurde gründlich mit Aceton
gewaschen und bei 80°C unter vermindertem Druck getrocknet.
Man erhielt das gewünschte Produkt. Der Propfanteil von
Maleinsäureanhydrid wurde durch Titration mit Natriummethylat
gemessen. Es ergab sich ein Anteil von 1,7 Mol-% Maleinsäure
anhydrid, das auf das Polystyrol gepfropft war.
36,4 g Polyphenylenether und 29,4 g Maleinsäureanhydrid wur
den in 200 ml p-Xylol gelöst. Die Lösung wurde in einem
trockenen Stickstoffstrom auf 120°C erwärmt und gerührt. So
dann wurde die Lösung langsam zu einer Lösung gegeben, die
durch Lösen von 5,8 g mit Dioctylterephthalat auf 50% ver
dünntem Benzoylperoxid ("NYPER BO", Produkt der Firma Nippon
Oil % Fats Co., Ltd.) in 50 ml p-Xylol hergestellt worden
war. Man ließ die Umsetzung 5 Stunden in einem trockenen
Stickstoffstrom bei 120°C ablaufen. Nach Ende der Umsetzung
wurde das Reaktionsgemisch zur Verdünnung mit weiteren 200 ml
p-Xylol versetzt. Sodann wurde das Reaktionsgemisch zur Aus
fällung eines Polymeren in Aceton gegeben. Das Polymere wurde
gründlich mit Aceton gewaschen und unter vermindertem Druck
bei 80°C getrocknet. Man erhielt das gewünschte Produkt. Der
Propfanteil an Maleinsäureanhydrid wurde durch Titration mit
Natriummethylat gemessen. Es ergab sich ein Wert von 1,2 Mol-%
Maleinsäureanhydrid, das auf den Polyphenylenether gepropft
war.
Das Polymere wurde auf folgende Weise mit anorganischem Füll
stoff verknetet.
Die Zylindertemperatur eines Doppelschneckenextruders (ZSK
25, Produkt der Firma Werner Co.) wurde auf 280°C einge
stellt. Das Polymere wurde mit einem Trichter in den Extruder
bei einer Schneckenumdrehungsgeschwindigkeit von 100 U/min
eingeführt. Der anorganische Füllstoff wurde in der Mitte des
Zylinders eingespeist. Bei Verwendung von 2 oder mehr anorga
nischen Füllstoffen wurden diese ebenfalls getrennt in der
Mitte des Zylinders eingespeist. Auf die von GF abweichenden
anorganischen Füllstoffe wurde vorher 1 TpH γ-Aminopropyl
triethoxysilan aufgebracht. Die Zufuhröffnungen für das Poly
mere und den anorganischen Füllstoff wurden gründlich mit N2
gespült. Am Teil unmittelbar vor der Abgabeöffnung des Extru
ders wurde eine Belüftung unter vermindertem Druck (650 mmHg)
vorgenommen. Die Entnahmemenge betrug 8,0-10 kg/h. Die
Harztemperatur betrug 290-315°C.
Die erhaltenen Pellets wurden mit 0,13 TpH Natriummontanat
vermischt und verformt.
Aus den in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Massen wurden
Formkörper hergestellt und einer Untersuchung in bezug auf
äußeres Erscheinungsbild, Zugeigenschaften, Biegeeigenschaft
und Formveränderungen unterzogen (Tabellen 1 und 2). Bei
sämtlichen Massen ergab sich eine geringe Abhängigkeit des
Erscheinungsbilds von der Formtemperatur. Sie erwiesen sich
alle als hervorragend in bezug auf den Oberflächenglanz,
zeigten eine geringe Abnahme der Festigkeit und des Elastizi
tätsmoduls aufgrund einer Absorption von Wasser und ergaben
im Verformungsverlauf nur eine geringe Formveränderung der
Formkörper.
Massen, die Ny66-Polymere enthielten und mit anorganischen
Füllstoffen verstärkt waren, wurden gemäß den Angaben in Ta
belle 3 hergestellt und auf die vorstehend angegebene Weise
bewertet. Aus diesen Materialien ließen sich unter den vor
stehend angegebenen Verformungsbedingungen keine Formkörper
von hohem Oberflächenglanz erhalten, selbst wenn die Tempera
tur der Form erhöht wurde. Ferner ergab sich eine starke Ver
minderung der Festigkeit und des Elastizitätsmoduls aufgrund
der Absorption von Wasser. Auch die Dimensionsänderungen wa
ren groß.
GF-verstärkte Massen mit einem Gehalt an Ny6, Ny66/6-Copoly
merem und Ny66/Ny6-Mischpolymerem, die allgemein als Materia
lien mit einem günstigen Erscheinungsbild verwendet werden,
wurden hergestellt und bewertet. Aus diesen Materialien lie
ßen sich Formkörper von hohem Oberflächenglanz erhalten, je
doch zeigten die Formkörper geringe Werte in bezug auf Fe
stigkeit und Elastizitätmodul nach Absorption von Wasser
(Tabellen 3 und 4).
GF-verstärkte Massen mit einem Gehalt an bekannten Polyamiden
mit einer aromatischen Ringkomponente wurden hergestellt und
bewertet. Aus diesen Materialien wurden Formkörper von hohen
Werten in bezug auf Festigkeit und Elastizitätsmodul bei Ab
sorption von Wasser und geringen Dimensionsänderungen erhal
ten; sie zeigten aber einen geringen Oberflächenglanz, wobei
eine starke Abhängigkeit des Glanz es von der Temperatur der
Form bestand. Der Oberflächenglanz war bei Betrachtung des
gesamten Formkörpers nicht ausreichend gleichmäßig. Es kam zu
einer teilweisen Weißfärbung aufgrund der Tatsache, daß je
nach Art der verwendeten Form der anorganische Füllstoff an
die Oberfläche stieg. Diese Probleme verringern den wirt
schaftlichen Wert und beeinträchtigen die Gleitfähigkeit auf
anderen Materialien.
Ein Ny66/6I-Polymeres mit einem Gehalt an 50 Gew. -% der Ny6I-
Komponente wurde hergestellt. Auf die vorstehend beschriebene
Weise wurde daraus eine GF-verstärkte Masse erhalten. Aus Ta
belle 4 geht hervor, daß dann wenn der Anteil der Ny6I-Kompo
nente den erfindungsgemäßen Bereich überstieg, der Oberflä
chenglanz abrupt beeinträchtigt wurde.
Eine GF-verstärkte Masse mit einem Gehalt an Ny66/6I und
einem ηr-Wert von 3,20 wurde hergestellt. Wie in Tabelle 4
gezeigt ist, wurde bei zu hohem Molekulargewicht die Fließfä
higkeit beeinträchtigt. Die Masse konnte nicht unter den vor
stehend angegebenen Verformungsbedingungen in die Form ge
füllt werden.
Eine 50% GF-verstärkte Masse mit einem Gehalt an Ny66/6I
(80/20 Gew.-%)-Polymerem mit einer relativen Viskosität ηr
von 1,40 wurde auf ähnliche Weise hergestellt. Es kam jedoch
beim Verformungsvorgang zu einem Ablaufen von der Spitze der
Zylinderdüse der Verformungsmaschine. Es war schließlich un
möglich, die Verformung durchzuführen.
Eine 75% GF-verstärkte Masse mit einem Gehalt an Ny66/61
(80/20 Gew.-%)-Polymerem mit einer-relativen Viskosität ηr
von 2,20 wurde auf ähnliche Weise hergestellt. Jedoch war die
Fließfähigkeit der Harzmasse schlecht, und die Masse konnte
nicht in die Form gefüllt werden. Somit konnten keine Form
körper erhalten werden.
Im Verfahren von Herstellungsbeispiel 1 wurden jeweils wäß
rige Lösungen von Kupferjodid, Kaliumjodid und Manganlactat
vor dem Start der Polymerisation in den in Tabelle 5 angege
benen Konzentrationen zugesetzt. Sodann wurde die Polymerisa
tion gestartet. Die Einstellung des Carboxylgruppenverhält
nisses wurde durch weitere Zugabe von Adipinsäure zur wäßri
gen Lösung des äquimolaren Salzes durchgeführt. Dem erhalte
nen Polymeren wurden 33% GF auf die gleiche Weise wie im
Herstellungsbeispiel 5 einverleibt.
Die erhaltene Masse wurde verformt und in bezug auf Zugeigen
schaften, Biegeeigenschaften, Erscheinungsbild, Dimensions
veränderungen, Lichtbeständigkeit und Wärmealterungsbestän
digkeit der Formkörper untersucht. Die Ergebnisse sind in Ta
belle 5 zusammengestellt.
Die Herstellung und Bewertung der Massen wurde auf die vor
stehend angegebene Weise durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 6 zusammengestellt.
Das in Herstellungsbeispiel 1 erhaltene Ny66/6I, PPE-Poly
meres und die Mischhilfsmittel C1 und C2 wurden in den in Ta
belle 7 angegebenen Verhältnissen vorgemischt. Daraus wurden
unter den gleichen Extrusionsbedingungen wie in Herstellungs
beispiel 5 GF-verstärkte Massen hergestellt. Die Formkörper
wurden in bezug auf Zugeigenschaften, Biegeeigenschaften, Er
scheinungsbild, Dimensionsveränderungen, Schweißfestigkeit
und Durchlässigkeit bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
7 zusammengestellt.
Die Herstellung und Bewertung der Massen wurde auf die vor
stehend angegebene Weise durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 7 zusammengestellt.
Wie vorstehend erläutert, werden erfindungsgemäß Harzmassen
bereitgestellt, die innerhalb eines breiten Bereichs von Ver
formungsbedingungen zu Strukturelementen mit dem erforderli
chen hohen Oberflächenglanz führen und die bei der prakti
schen Anwendung eine hohe Steifheit und Dimensionsstabilität
besitzen. Ferner zeichnen sich die Harzmassen neben den vor
stehend erwähnten Eigenschaften durch Lichtbeständigkeit,
Wärmealterungsbeständigkeit und Lichtdurchlässigkeit aus. Aus
diesen Massen lassen sich Formkörper von hervorragendem Ober
flächenglanz herstellen.
Claims (4)
1. Polyamid-Harzmasse, enthaltend
(A) als Polyamid-Komponente 30 bis 95 Gew.-% eines Polyamid- Harzes, bei dem es sich um ein halbaromatisches Polyamid aus (a) 70 bis 95 Gew.-% einer Hexamethylenadipinsäureamid- Einheit aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin und (b) 5 bis 30 Gew.-% eines Hexamethylenisophthalamids aus Isophthalsäure und Hexamethylendiamin handelt, das eine reduzierte Viskosi tät ηr von 1,5 bis 2,8 in Schwefelsäure aufweist und
(B) 5 bis 70 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füll stoffs, der unter Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern, Glimmer, Talkum, Kaolin, Wollastonit, Calciumcarbonat und Kaliumtita nat ausgewählt ist.
(A) als Polyamid-Komponente 30 bis 95 Gew.-% eines Polyamid- Harzes, bei dem es sich um ein halbaromatisches Polyamid aus (a) 70 bis 95 Gew.-% einer Hexamethylenadipinsäureamid- Einheit aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin und (b) 5 bis 30 Gew.-% eines Hexamethylenisophthalamids aus Isophthalsäure und Hexamethylendiamin handelt, das eine reduzierte Viskosi tät ηr von 1,5 bis 2,8 in Schwefelsäure aufweist und
(B) 5 bis 70 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füll stoffs, der unter Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern, Glimmer, Talkum, Kaolin, Wollastonit, Calciumcarbonat und Kaliumtita nat ausgewählt ist.
2. Polyamid-Harzmasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid ein Verhältnis der
endständigen Carboxylgruppen von mindestens 65% aufweist und
ein Gemisch aus einer Kupferverbindung und einer Jodverbin
dung und/oder einer Manganverbindung in einem solchen Ver
hältnis enthält, daß die nachstehenden Beziehungen (1)-(3)
erfüllt sind:
(1) 0,5 ppmKupfer150 ppm
(2) 20Jod/Kupfer30 (Grammatomverhältnis)
(3) 0,5 ppmMangan60 ppm.
(1) 0,5 ppmKupfer150 ppm
(2) 20Jod/Kupfer30 (Grammatomverhältnis)
(3) 0,5 ppmMangan60 ppm.
3. Polyamid-Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zusätzlich ein Polyphenylenether-Harz in
einem Anteil von 5-80 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des Po
lyamid-Harzes enthält.
4. Formkörper mit hervorragendem Oberflächenglanz, da
durch gekennzeichnet, daß er aus der Polyamid-Harzmasse nach
Anspruch 1, 2 oder 3 hergestellt worden ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP16760092 | 1992-06-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321247A1 true DE4321247A1 (de) | 1994-01-05 |
DE4321247C2 DE4321247C2 (de) | 1996-05-09 |
DE4321247C3 DE4321247C3 (de) | 2001-07-05 |
Family
ID=15852779
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4321247A Expired - Lifetime DE4321247C3 (de) | 1992-06-25 | 1993-06-25 | Polyamid-Harzmasse und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern |
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DE (1) | DE4321247C3 (de) |
FR (1) | FR2692902B1 (de) |
GB (1) | GB2268182B (de) |
HK (1) | HK1000517A1 (de) |
Cited By (5)
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