DE4320205A1 - Stellantrieb für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung - Google Patents
Stellantrieb für eine Kraftfahrzeug-ReibungskupplungInfo
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- DE4320205A1 DE4320205A1 DE19934320205 DE4320205A DE4320205A1 DE 4320205 A1 DE4320205 A1 DE 4320205A1 DE 19934320205 DE19934320205 DE 19934320205 DE 4320205 A DE4320205 A DE 4320205A DE 4320205 A1 DE4320205 A1 DE 4320205A1
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stellantrieb für eine
hydraulisch betätigbare Kraftfahrzeug-Reibungskupplung.
Es ist bekannt (DE-A-39 35 438 und DE-A-39 35 439) eine
herkömmliche Kraftfahrzeug-Reibungskupplung nicht über
ein Kupplungspedal, sondern mittels eines Stellantriebs
ein- und auszurücken und diesen Stellantrieb von einer
elektronischen Steuerung zu steuern, die ihrerseits mit
Hilfe von Sensoren auf Betriebsparameter des Kraftfahr
zeugs, beispielsweise dessen Motordrehzahl, dessen Ge
triebeeingangsdrehzahl und dessen Fahrpedalstellung an
spricht. Die Steuerung schließt die Reibungskupplung
selbsttätig beim Anfahren und beim Wechseln der Gänge
eines Schaltgetriebes des Kraftfahrzeugs. Beim Anhalten
des Kraftfahrzeugs und bei Beginn des Gangwechsels öffnet
die Steuerung die Reibungskupplung.
Aus der DE-A-33 30 332, der DE-A-34 38 594 und der DE-A-
36 12 391 ist es ferner bekannt, die Reibungskupplung zur
Minderung von Drehschwingungen im Antriebsstrang gering
fügig zu öffnen, so daß sie das Antriebsdrehmoment mit
einem geringen Schlupf überträgt, der dem Antriebsdreh
moment überlagerte Drehschwingungen eliminiert. Die
Drehschwingungen werden von einem den Stellantrieb steu
ernden Schlupfregelkreis erfaßt und ausgeregelt. Der
Stellantrieb kann hierbei ausschließlich für die Schlupf
regelung eingesetzt werden; er kann aber diese Aufgabe
auch zusätzlich zur automatisierten Betätigung der Kupp
lung übernehmen.
Während der Auskuppelvorgang vergleichsweise rasch vor
sich gehen muß, ist die zum Einkuppeln zur Verfügung
stehende Zeitspanne normalerweise groß, um einen Einkup
pelruck möglichst zu verhindern. Beim Auskuppeln arbeitet
der Stellantrieb gegen die Kraft der Kupplungshauptfeder,
was ein vergleichsweise großes Motordrehmoment und damit
einen vergleichsweise kräftig dimensionierten Motor
bedingt.
Aus der DE-A-37 06 849 ist es bekannt, den hydraulischen
Nehmerzylinder einer hydraulischen Kupplungsbetätigungsanlage
über einen Kurbelexzenter zu betätigen, dessen
Kurbelrad als Schneckenrad ausgebildet ist und mit einer
auf der Motorwelle eines Elektromotors sitzenden Schnecke
kämmt. An dem Kurbelrad stützt sich eine Kompensations
feder ab, die der Elektromotor im Verlauf der Einrückbe
wegung spannt und die beim Ausrücken den gegen die Kraft
der Kupplungshauptfeder arbeitenden Elektromotor unter
stützt.
Es hat sich gezeigt, daß der bekannte Stellantrieb ver
gleichsweise viel Platz benötigt und daß der Elektromotor
trotz Verwendung der Kompensationsfeder für vergleichs
weise hohe Kraftreserven bemessen sein muß, um die Rei
bungskupplung in hinreichend kurzer Zeit ausrücken zu
können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Stellantrieb für eine
hydraulisch betätigbare Kraftfahrzeug-Reibungskupplung zu
schaffen, die mit vergleichsweise geringem Bauraum und
einem schwächer als bisher dimensionierten Elektromotor
auskommt.
Die Erfindung geht aus von einem Stellantrieb für eine
hydraulisch betätigbare Kraftfahrzeug-Reibungskupplung,
umfassend
einen mit einem hydraulischen Nehmerzylinder der Rei bungskupplung zu verbindenden hydraulischen Geberzylinder mit einem in Richtung der Zylinderachse verschiebbaren Kolben,
einen mit dem Geberzylinder zu einer Baueinheit fest verbundenen Elektromotor mit um eine Drehachse rotieren der Motorwelle und
ein die Motorwelle unter Umsetzung ihrer Drehbewegung in eine Verschiebebewegung mit dem Kolben des Geberzylinders kuppelndes Getriebe
und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Motorwelle und der Geberzylinder gleichachsig hintereinander angeordnet sind und das Getriebe als Kugelgewindetrieb ausgebildet ist, der eine zur Motorwelle gleichachsige Gewindespindel und eine relativ zu Gewindespindel schraubbare, über wenigstens eine Kugelreihe in Schraubeingriff mit der Gewindespindel stehende Spindelmutter umfaßt.
einen mit einem hydraulischen Nehmerzylinder der Rei bungskupplung zu verbindenden hydraulischen Geberzylinder mit einem in Richtung der Zylinderachse verschiebbaren Kolben,
einen mit dem Geberzylinder zu einer Baueinheit fest verbundenen Elektromotor mit um eine Drehachse rotieren der Motorwelle und
ein die Motorwelle unter Umsetzung ihrer Drehbewegung in eine Verschiebebewegung mit dem Kolben des Geberzylinders kuppelndes Getriebe
und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Motorwelle und der Geberzylinder gleichachsig hintereinander angeordnet sind und das Getriebe als Kugelgewindetrieb ausgebildet ist, der eine zur Motorwelle gleichachsige Gewindespindel und eine relativ zu Gewindespindel schraubbare, über wenigstens eine Kugelreihe in Schraubeingriff mit der Gewindespindel stehende Spindelmutter umfaßt.
Ein Kugelgewindetrieb dieser Art erlaubt es, die Drehbe
wegung des Elektromotors mit sehr geringen Reibungsver
lusten in eine translatorische Bewegung umzusetzen. Da
der Geberzylinder, der Kugelgewindetrieb und die Motor
welle gleichachsig angeordnet sind, werden reibungserhö
hende Querkräfte außerhalb des Kugelgewindetriebs vermie
den, so daß insgesamt ein vergleichsweise schwach dimen
sionierter Elektromotor eingesetzt werden kann. Insgesamt
ergibt sich, verglichen mit herkömmlichen Stellantrieben,
ein kompakter Aufbau.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Gewindespindel
drehfest mit der Motorwelle verbunden, und die Spindel
mutter stützt sich axial am Kolben des Geberzylinders ab.
In dieser Ausgestaltung ist der Kugelgewindetrieb norma
lerweise außerhalb des durch Lagerflansche für die Lage
rung der Motorwelle begrenzten Elektromotors angeordnet,
was zwar die axiale Baulänge verlängert, jedoch die
Verwendung eines handelsüblichen Kugelgewindetriebs
erlaubt. Von Vorteil in diesem Zusammenhang ist, wenn der
Kugelgewindetrieb ausschließlich an der Motorwelle und
dem Kolben des Geberzylinders axial und radial fixiert
ist, was den Zusammenbau erleichtert. Dies gilt insbeson
dere dann, wenn die Gewindespindel über eine Steckkupp
lung mit der Motorwelle drehfest verbunden ist, während
die Spindelmutter an dem Kolben lose aufliegend abge
stützt ist. Für die Abstützung der Spindelmutter an dem
Kolben kann die Spindelmutter einen das der Motorwelle
ferne Ende der Gewindespindel umschließenden Rohransatz
tragen, der mit seinem der Spindelmutter fernen Ende an
dem Kolben geführt ist. Ein solcher Kugelgewindetrieb
braucht beim Zusammenbau von Elektromotor und Geberzylin
der lediglich aufgesteckt zu werden.
In einer anderen Ausgestaltung ist die Spindelmutter
drehfest mit der Motorwelle verbunden, während die Motor
welle als Hohlwelle ausgebildet ist und sich die am
Kolben des Geberzylinders abgestützte Gewindespindel in
die Motorwelle hineinerstreckt. Bei der Spindelmutter
kann es sich um ein von der die Motorwelle bildenden
Hohlwelle gesondertes Bauteil handeln, das an dem Ab
triebsende der Motorwelle drehfest montiert wird; die
Spindelmutter kann jedoch auch innerhalb des Elektromo
tors, also zwischen dessen beiden die Motorwelle führen
den Lagern angeordnet und mit der Motorwelle zu einer
Baueinheit verbunden sein. Eine solche Ausführungsform
ist außerordentlich kompakt.
Dem Stellantrieb ist üblicherweise ein Wegsensor zugeord
net, der zur Steuerung des Stellantriebs ein die Aus
rückerposition der Reibungskupplung repräsentierendes
Signal erzeugt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist
hierzu ein mit dem Kugelgewindetrieb gekuppelter Linear
stellungssensor vorgesehen, der die Position der zusammen
mit dem Kolben des Geberzylinders verschiebbaren Kompo
nente des Kugelgewindetriebs relativ zum Geberzylinder
erfaßt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der
Kugelgewindetrieb in einem mit dem Geberzylinder und dem
Elektromotor zu einer Baueinheit verbundenen Gehäuse
angeordnet ist, welches zugleich auch den Linearstel
lungssensor enthält. Um die Montage zu erleichtern, hat
das Gehäuse bevorzugt radial seitlich des Kugelgewinde
triebs eine Montageöffnung, die durch eine Wand eines
über der Montageöffnung angeordneten, eine Steuerschal
tung für den Elektromotor enthaltenden Schaltungskastens
verschlossen ist. Auf diese Weise kann eine ohnehin
erforderliche Baukomponente zum Verschließen der Montage
öffnung ausgenutzt werden.
Der hohe Wirkungsgrad des Kugelgewindetriebs kann im
Einzelfall eine Kompensationsfeder der vorstehend erläu
terten Art unnötig machen. Selbst wenn zur Verkleinerung
des Elektromotors eine Kompensationsfeder vorgesehen sein
soll, so genügt es zumeist, wenn die Kompensationsfeder
lediglich für eine Teilkompensation der durch die Kupp
lungshauptfeder ausgeübten Gegenkraft ausgelegt ist. Die
Kompensationsfeder wirkt bevorzugt auf die zusammen mit
dem Kolben des Geberzylinders verschiebbare Komponente
des Kugelgewindetriebs, und zwar im wesentlichen im
gesamten Stellbereich der Reibungskupplung in Einkuppel
richtung und entgegen der von der Kupplungshauptfeder auf
die verschiebbare Komponente ausgeübten Gegenkraft.
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn die
Kompensationsfeder so bemessen ist, daß ihre auf die
verschiebbare Komponente des Kugelgewindetriebs bezogene
Kraft bei auf eine Position beginnender Drehmomentüber
tragung eingestellter Reibungskupplung ungefähr gleich
der von der Kupplungshauptfeder der Reibungskupplung auf
die verschiebbare Komponente ausgeübte Gegenkraft ist.
Auf diese Weise ändert die aus der Kraft der Kompensa
tionsfeder und der Gegenkraft der Kupplungshauptfeder
resultierende Kraft in derjenigen Stellung, in welcher
die Kupplung gerade beginnt, ein Drehmoment zu übertra
gen, ihre Richtung. Während auf einer Seite dieser An
triebsumkehrstellung die Kraft der Kompensationsfeder
überwiegt, überwiegt auf der anderen Seite die Kraft der
Kupplungshauptfeder. Die Anordnung ist zweckmäßigerweise
so getroffen, daß zur vollständig eingekuppelten Stellung
hin die Kraft der Kompensationsfeder überwiegt und damit
die Kompensationsfeder den Elektromotor beim Auskuppeln
bis zur Antriebsumkehrstellung hin unterstützt. Über die
Antriebsumkehrstellung hinaus muß der Elektromotor dann
gegen die resultierende Federkraft arbeiten, was aber für
die Praxis bei ohnehin ausgekuppelter Reibungskupplung
unerheblich ist. In Einkuppelrichtung betrieben, unter
stützt die zwischen der Auskuppelstellung und der An
triebsumkehrstellung die Kompensationsfederkraft überwie
gende Gegenkraft der Kupplungshauptfeder den Motor in
Einkuppelrichtung, so daß das anfängliche Kupplungsspiel
sehr rasch aufgebraucht werden kann. Da aufgrund der
Bemessung der Elektromotor erst im drehmomentübertragen
den Positionsbereich der Reibungskupplung während des
Einkuppelvorgangs gegen die resultierende Federkraft
arbeiten muß und hier die Stellgeschwindigkeit ver
gleichsweise gering sein kann, kann auch unter diesem
Aspekt ein vergleichsweise kleiner Elektromotor einge
setzt werden.
Von Vorteil der vorstehend erläuterten Art der Teilkom
pensation ist ferner, daß anders als bei bisher verwende
ten Kompensationsfedern die Federcharakteristik der
Kompensationsfeder nur angenähert dem Verlauf der Gegen
kraft der Kupplungshauptfeder angepaßt werden muß. Wäh
rend bei herkömmlichen, durch Kompensationsfedern kraft
kompensierten Stellantrieben selektiv dem Einzelfall
angepaßte Federn bereitgehalten und ausgesucht werden
mußten, kann nun der Bevorratungsaufwand beträchtlich
verringert werden.
Um den Elektromotor für beide Antriebsrichtungen etwa
gleich dimensionieren zu können, ist bevorzugt vorgese
hen, daß die Größe der auf die verschiebbare Komponente
bezogenen Differenz zwischen der Kraft der Kompensations
feder und der Gegenkraft bei vollständig eingekuppelter
Reibungskupplung und vollständig ausgekuppelter Reibungs
kupplung ungefähr gleich groß ist.
Die Kompensationsfeder ist bevorzugt gleichachsig zur
Gewindespindel angeordnet und umschließt die Gewindespin
del insbesondere koaxial. Der Platzbedarf des Stellan
triebs kann hierdurch klein gehalten werden.
Die vorstehend erläuterte Teilkompensation sorgt ohne
zusätzliche Maßnahmen dafür, daß bei stromlosem Elektro
motor, beispielsweise bei einem Ausfall der Steuerung der
Kugelgewindetrieb in die Antriebsumkehrstellung laufen
möchte. Zweckmäßigerweise wird deshalb durch zusätzliche
Maßnahmen sichergestellt, daß der Stellantrieb definiert
in der vollständig eingekuppelten Stellung der Reibungs
kupplung gehalten werden kann. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die Kompensationsfeder über
einen doppelarmigen Schwenkhebel mit der verschiebbaren
Komponente des Kugelgewindetriebs gekuppelt ist, wobei
die Kompensationsfeder an einem ersten Arm des Schwenk
hebels abgestützt ist und ein zweiter Arm des Schwenkhe
bels gelenkig mit der verschiebbaren Komponente verbunden
ist. Der Schwenkhebel kann dann im Bereich seiner der
vollständig eingekuppelten Position der Reibungskupplung
zugeordneten Lage eine Übertotpunktstellung einnehmen, in
der die Kompensationsfeder in Richtung der Gegenkraft der
Kupplungshauptfeder wirkt.
Zusätzlich oder alternativ kann der von dem Elektromotor
rotierend angetriebenen Komponente des Kugelgewindetriebs
eine elektromagnetisch steuerbare Bremseinrichtung zuge
ordnet sein, die gleichfalls von der den Stellantrieb
steuernden Steuerung gesteuert wird. Um im Ruhezustand
stromlos die Bremse geschlossen halten zu können, ist die
Bremseinrichtung zweckmäßigerweise federnd in ihre Brems
stellung vorgespannt und umfaßt einen Bremslüft-Elektro
magnet, der lediglich während der Antriebsphase des
Elektromotors erregt werden muß. Als geeignet hat sich
insbesondere eine mit der Motorwelle verbundene Scheiben
bremse erwiesen.
Der im Vorstehenden erläuterte, zur Einleitung der Kom
pensationsfederkraft benutzte doppelarmige Schwenkhebel
erlaubt es aufgrund seiner Kinematik, die Kraft-Weg-
Kennlinie der Kompensationsfeder der entsprechenden
Kennlinie der Kupplungshauptfeder anzugleichen. Der
Schwenkhebel und die mit ihm erreichbare Übertotpunkt
stellung kann deshalb auch für Ausführungsformen mit
einer annähernd vollständigen Kompensation der Gegenkraft
der Kupplungshauptfeder ausgenutzt werden.
Wie bereits eingangs erläutert, können Kraftfahrzeug-
Reibungskupplungen, die von einem Stellantrieb betätigt
werden, zur Minderung von Drehschwingungen im Antriebs
strang des Kraftfahrzeugs ausgenutzt werden, wenn der im
Drehmomentübertragungsbereich eingeführte Kupplungs
schlupf abhängig von den beispielsweise mittels einer
Schlupfregelschaltung erfaßten Drehschwingungen einge
stellt wird. Die Teilkompensation der Gegenkraft der
Kupplungshauptfeder erlaubt es, den drehschwingungsmin
dernden Schlupf mit vergleichsweise schwachen Elektromo
toren zu regeln. Um Regelstöße zu verhindern, ist zweck
mäßigerweise vorgesehen, daß die Schlupfregelschaltung
einen mit dem Bereich beginnender Drehmomentübertragung
und damit mit dem Bereich der Antriebsumkehrstellung
nicht überlappenden Regelbereich hat. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß trotz der Hysterese-Eigenschaf
ten der Federkennlinien eventuelles Spiel im Kraftüber
tragungsweg des Stellantriebs stets ausgeglichen ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kupplungsbe
tätigungsanlage mit einem elektromotorischen
Stellantrieb, gesehen im axialen Längsschnitt;
Fig. 2 einen axialen Längsschnitt durch eine Variante
des Stellantriebs;
Fig. 3 einen axialen Längsschnitt durch einen in der
Anlage nach Fig. 1 verwendbaren Stellantrieb mit
einer Teil-Kompensationsfeder;
Fig. 4a bis 4c Kraft-Weg-Diagramme zur Erläuterung der
Teilkompensation;
Fig. 5 einen Axiallängsschnitt durch eine Variante des
Stellantriebs aus Fig. 3;
Fig. 6 eine Detailansicht einer Variante des Stellan
triebs aus Fig. 5;
Fig. 7 einen teilweisen Axiallängsschnitt durch einen
ebenfalls in der Anlage nach Fig. 1 verwendbaren,
kraftkompensierten Stellantrieb;
Fig. 8 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des
Stellantriebs aus Fig. 7 und
Fig. 9 eine Schnittansicht des Stellantriebs, gesehen
entlang einer Linie IX-IX in Fig. 8.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Anlage zur automatisierten
Betätigung einer Reibungskupplung 1 eines Kraftfahrzeugs.
Die Reibungskupplung 1 ist herkömmlich ausgebildet und
umfaßt eine mit einer Getriebeeingangswelle 3 drehfest
verbundene Kupplungsscheibe 5, die von einer Kupplungs
hauptfeder, beispielsweise einer Membranfeder 7, reib
schlüssig zwischen einer Anpreßplatte 9 und einer mit
einer Kurbelwelle 11 der Brennkraftmaschine des Kraft
fahrzeugs verbundenen Gegenanpreßplatte in Form eines
Schwungrads 13 einspannbar ist. Die Reibungskupplung 1
ist mittels eines Ausrückers 15 gegen die Kraft der
Membranfeder 7 auskuppelbar.
Für die Betätigung des Ausrückers ist ein elektromotori
scher Stellantrieb 17 vorgesehen. Der Stellantrieb 17
umfaßt einen Elektromotor 19, beispielsweise einen
Gleichstrom-Kollektormotor, der mit einem hydraulischen
Geberzylinder 21 zu einer für sich handhabbaren Bauein
heit verbunden ist. Der Geberzylinder 21 ist für die
Betätigung des Ausrückers 15 über eine Hydraulikleitung
23 mit einem herkömmlich auf den Ausrücker 15 wirkenden
hydraulischen Nehmerzylinder 25 verbunden. Ein allgemein
mit 27 bezeichneter Kugelgewindetrieb setzt die um eine
Drehachse 29 erfolgende Drehbewegung einer Motorwelle 31
des Elektromotors 19 in eine translatorische Schiebebewe
gung eines in einer Zylinderbohrung 33 abgedichtet ver
schiebbaren Kolbens 35 des Geberzylinders 21 um. Der
Kugelgewindetrieb 27 hat eine zur Zylinderbohrung 33 und
der dazu gleichachsig angeordneten Motorwelle 31 seiner
seits gleichachsig angeordnete Gewindespindel 37, auf der
axial verschraubbar eine Spindelmutter 39 angeordnet ist.
Die Spindelmutter 39 ist über Kugeln 41, die in einer
oder mehreren endlosen Kugelreihen in einander zugeordne
ten Gewindegängen 43, 45 der Gewindespindel 37 und der
Spindelmutter 39 laufen, mit der Gewindespindel 37 gekup
pelt.
Der Kugelgewindetrieb 27 ist in einem Gehäuse 47 unterge
bracht, an dem auf gegenüberliegenden Seiten einerseits
der Elektromotor 19 und andererseits der Geberzylinder 21
angeflanscht sind. In dem Gehäuse 47 wird der Kugelgewin
detrieb 27 ausschließlich von der Motorwelle 31 und dem
Kolben 35 axial und radial geführt. Die Gewindespindel 37
ist an ihrem motorseitigen Ende über eine axial steckbare
Kupplung 49, hier in Form eines in Endschlitze 51 der
Gewindespindel einsteckbaren Querstifts, drehfest mit der
Motorwelle 31 gekuppelt. Die von Drehsicherungsorganen 53
drehfest, aber axial verschiebbar an dem Gehäuse 47
geführte Spindelmutter 39 trägt einen das motorferne Ende
der Gewindespindel 37 umschließenden und radial führenden
Rohransatz 55, der mit einem Führungszapfen 57 in einer
Stirnöffnung 59 des Kolbens 35 zentriert geführt ist.
Bei einer Drehung der einen Anker 61 tragenden, in Lagern
63, 65 axial beiderseits des Ankers 61 gelagerten Motor
welle 31 relativ zu einem mit einem Stator 67 versehenen
Motorgehäuse 69 wird die Spindelmutter 39 axial ver
stellt. Beim Antrieb der Spindelmutter 39 zum Geberzylin
der 21 hin wird die Reibungskupplung 1 ausgekuppelt,
wobei der Elektromotor 19 gegen die Kraft einer Rückhol
feder 71 des Kolbens 35, gegebenenfalls gegen die Kraft
einer nicht eingestellten Rückholfeder des Nehmerzylin
ders 25 und gegen die Kraft der Membranfeder 7 der Rei
bungskupplung 1 arbeitet. Beim Einkuppeln treiben diese
Federn die Spindelmutter 39 in Gegenrichtung, wobei durch
die Erregung des Elektromotors 19 auch hier die Stellge
schwindigkeit festgelegt wird. Der Elektromotor 19 wird
hierbei von einer elektronischen Steuerung 73 gesteuert.
Bei der elektronischen Steuerung 73 kann es sich um eine
herkömmliche, die Reibungskupplung 1 abhängig von Be
triebsparametern des Kraftfahrzeugs und insbesondere
seiner Brennkraftmaschine ein- und auskuppelnde, d. h.
automatisierende Kupplungssteuerung handeln. Die Steue
rung kann auch anderen Aufgaben dienen, insbesondere der
gezielten Einführung eines geringen Schlupfs bei der
Übertragung des Antriebsdrehmoments, um auf diese Weise
Drehschwingungen im Antriebsstrang zu eliminieren oder
zumindest zu verringern. Geeignete Steuerungen sind
beispielsweise in den vorstehend erwähnten Patentanmel
dungen DE 33 30 332, DE 34 38 594, DE 36 12 391, DE
39 35 438 und DE 39 35 439 beschrieben, auf die hierzu
Bezug genommen wird.
Die Steuerung 73 spricht auf eine Vielzahl Sensoren an,
beispielsweise Drehzahlsensoren, die die Drehzahl der
Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs, die Eingangsdreh
zahl seines Getriebes, die Schaltstellung seines Getrie
bes und seine Fahrgeschwindigkeit repräsentieren. Um den
Ausrücker 15 der Reibungskupplung 1 exakt positionieren
zu können, arbeitet die Steuerung 73 als Positionierre
gelkreis, dem Positions-Istsignale aus der Kupplungsbetä
tigungsanlage, im vorliegenden Fall dem Stellantrieb 17
zugeführt werden. Der Stellantrieb 17 umfaßt hierzu einen
linearen Stellungsgeber 75, hier in Form eines Linearpo
tentiometers, das über einen Anschlag 77 von der bewegli
chen Komponente des Kugelgewindetriebs 27, d. h. der
Spindelmutter 39, betätigt wird. Zur Erhöhung der Genau
igkeit, mit der die Ist-Position erfaßt wird, ist mit der
Motorwelle 31 ein Inkrementalgeber 79 gekuppelt, der ein
der Winkelstellung der Motorwelle 31 und damit der 1 : 1
mit dieser gekuppelten Gewindespindel 37 proportionales
digitales Signal liefert.
Der analoge Linearstellungssensor 75 ist zusammen mit dem
Kugelgewindetrieb 27 in dem Gehäuse 47 untergebracht. Das
Gehäuse 47 hat für den Einbau dieser Komponenten eine
seitliche Öffnung 81, die durch einen Deckel 83 ver
schlossen ist. Der Deckel 83 ist zusammen mit einem
Schaltkasten 85 auf das Gehäuse 47 aufgeschraubt und kann
gegebenenfalls durch eine Seitenwand des Schaltkastens 85
gebildet sein. Der Schaltkasten 85 enthält zumindest die
elektronische Treiberschaltung für den Elektromotor 19,
gegebenenfalls aber auch weitere Komponenten der Steue
rung 73.
In der vollständig eingekuppelten Stellung der Reibungs
kupplung 1 schlägt die Spindelmutter 39 über einen ela
stischen Pufferring 87 an einem Anschlag 89 des Gehäuses
47 an. In der vollständig ausgekuppelten Stellung der
Reibungskupplung 1 sorgt ein nicht näher dargestellter
Anschlag auf der Seite der Reibungskupplung für eine
Wegbegrenzung. Da der Kugelgewindetrieb 27 einen außer
ordentlich hohen Wirkungsgrad von beispielsweise mehr als
90% hat und damit die Membranfeder 7 den Kugel
gewindetrieb 27 einschließlich des Elektromotors 19 bei
nicht erregtem Elektromotor verstellen kann, sorgt eine
mit der Motorwelle 31 und damit der Gewindespindel 37
drehfest gekuppelte, elektromagnetische Bremseinrichtung
91 für eine betriebsmäßige Fixierung zumindest in der
vollständig eingekuppelten und der vollständig ausgekup
pelten Stellung. Die mit dem Stellantrieb 17 zu einer
Baueinheit verbundene Bremseinrichtung 91 ist im darge
stellten Ausführungsbeispiel als Scheibenbremse ausgebil
det und umfaßt eine von einer Feder 93 in Bremseingriff
vorgespannte Bremsscheibe 95, die von einem Elektromagnet
97 gelüftet werden kann. Die Bremseinrichtung 91 arre
tiert damit bei nicht erregtem Elektromagnet 97 den
Kugelgewindetrieb 27. Da die Stellphasen des Elektromo
tors 19 verglichen mit dessen Ruhephasen kurz sind, kann
auch die von der Steuerung 73 gesteuerte Erregung des
Elektromagnets 97 und damit der Erregerstromverbrauch auf
zeitlich kurze Phasen beschränkt werden.
In die Zylinderbohrung 33 des Geberzylinders 21 mündet
eine mit einem (nicht dargestellten) Vorratsbehälter für
Hydraulikflüssigkeit verbundene Schnüffelbohrung 99, die
in der der vollständig eingekuppelten Stellung der Rei
bungskupplung 1 zugeordneten Endstellung des Kolbens 35
offenliegt und nach Aufbrauch eines gewissen Leerspiels
des Kolbens 35 von diesem verschlossen wird. In der
vollständig eingekuppelten Stellung aus dem Vorratsbehäl
ter in die Hydraulikanlage nachfließende Hydraulikflüs
sigkeit sorgt für den Ausgleich von Spiel, das bei Ver
schleiß insbesondere der Reibbeläge der Kupplungsscheibe
5 ansonsten entstehen könnte.
Das dem Geberzylinder 21 ferne Ende der Motorwelle 31 ist
von außen her zugänglich und mit Formschlußflächen 101
versehen, die für den Notbetrieb mit einer Handkurbel 103
oder dergleichen verbunden werden können, so daß der
Kugelgewindetrieb 27 zum Beispiel bei Ausfall der Steue
rung 73 auch von Hand betätigt werden kann.
Im folgenden werden Varianten eines in der Kupplungsbetä
tigungsanlage der Fig. 1 verwendbaren, elektromotorischen
Stellantriebs erläutert. Komponenten gleicher Bauart
und/oder gleicher Wirkungsweise werden mit den Bezugszah
len von vorangegangen erläuterten Ausführungsbeispielen
bezeichnet und zur Unterscheidung mit einem Buchstaben
versehen. Zur Erläuterung wird auf die vorangegangene
Beschreibung Bezug genommen. In den nachfolgenden Ausfüh
rungsbeispielen sind die Komponenten 1 bis 15, 23, 25 und
73 vorhanden, jedoch nicht dargestellt.
Der Stellantrieb 17a aus Fig. 2 unterscheidet sich von
dem Stellantrieb 17 der Fig. 1 in erster Linie dadurch,
daß der Kugelgewindetrieb 27a in das Innere des Motorge
häuses 69a zwischen die beiden die Motorwelle 31a lagern
den Lager 63a und 65a gelegt ist. Die Motorwelle 31a ist
als Hohlwelle ausgebildet und ist zu einer Einheit mit
der Spindelmutter 39a verbunden. Die Gewindespindel 37a
ist koaxial in der hohlen Motorwelle 31a angeordnet und
ist mit ihrem dem Geberzylinder 21a zugewandten Abstütz
ende 57a in einer zentrischen stirnseitigen Öffnung 59a
des Kolbens 35a geführt. Das andere Ende der Gewindespin
del 37a ist in einer Lageröffnung 105 der Motorwelle 31a
radial geführt und trägt darüber hinaus Verdrehsiche
rungselemente 53a, die die Gewindespindel 37a drehfest,
aber axial verschiebbar, an einem zu einer Einheit mit
dem Elektromotor 19a verbundenen Gehäuse 107 führen. Das
Gehäuse 107 trägt wiederum den Schaltkasten 85a. Der die
vollständig eingekuppelte Endstellung der Gewindespindel
37a festlegende Anschlag 87a ist im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel am kolbenfernen Ende der Gewindespindel 37a
vorgesehen und wirkt mit einem Anschlag 89a des Gehäuses
107 zusammen. Der in Fig. 1 dargestellte Linearstellungs
geber 75 ist in Fig. 2 nicht dargestellt, kann jedoch
vorhanden sein.
Es versteht sich, daß der bei dem Stellantrieb 17a in das
Innere des Elektromotors 19a gelegte Spindelmutter 39a
ähnlich Fig. 1 auch außerhalb des Elektromotors angeord
net sein kann, wobei die dann vorzugsweise gleichfalls
als Hohlwelle ausgebildete Motorwelle bevorzugt wiederum
axial steckbar mit der Spindelmutter gekuppelt ist, um
die Montage des Stellantriebs zu erleichtern. Nicht
dargestellt, jedoch gleichfalls vorhanden können Form
schlußflächen für die Notbetätigung sein.
Der Stellantrieb 17b aus Fig. 3 unterscheidet sich von
dem Stellantrieb der Fig. 1 in erster Linie dadurch, daß
dem außerhalb des Elektromotors 19b angeordneten Kugelge
windetrieb eine Kompensationsfeder 109 zugeordnet ist,
die zwischen der Spindelmutter 39b als dem translatorisch
bewegbaren Teil des Kugelgewindetriebs 27b einerseits und
einer Anschlagfläche 111 des Gehäuses 47b oder des Motor
gehäuses 69b eingespannt ist. Die Kompensationsfeder 109
übt auf den Kolben 35b eine Kraft aus, die der durch die
Membranfeder (7 in Fig. 1) über die Hydraulikanlage auf
den Kolben 35b ausgeübten Kraft entgegengerichtet ist.
Die Kompensationsfeder 109 mindert die von dem Elektromo
tor 19b über den Kugelgewindetrieb 27b auf den Kolben 35b
auszuübende Kraft, so daß der Elektromotor 19b schwächer
dimensioniert werden kann.
Fig. 4a zeigt in einem Diagramm den Absolutwert der
Federkraft /F/ in Abhängigkeit vom Federweg s. Reibungs
bedingt sind die Federkennlinien hysteresebehaftet, so
daß eine wachsende Belastung der Feder und deren Entla
stung unterschiedlichen Kennlinien folgen, die in Fig. 4a
durch Grenzkurven schraffiert dargestellter Kennlinienbe
reiche dargestellt sind. Mit 113 ist in Fig. 4a die
Kennlinie der von der Membranfeder der Reibungskupplung
auf den Kolben 35b während der Auskuppelbewegung ausgeüb
ten Kraft bezeichnet. 113′ bezeichnet die Kennlinie der
Membranfeder während des Einkuppelvorgangs. 115 bezeich
net die entsprechende Kennlinie der Kompensationsfeder
109 während des Auskuppelvorgangs, während die beim
Einkuppeln sich ergebende Kennlinie der Kompensationsfe
der 109 mit 115′ bezeichnet ist. Wie Fig. 4a zeigt,
schneiden sich die Kennlinien der Membranfeder (7 in Fig.
1) und der dazu entgegengerichtet auf den Kolben 35b
wirkenden Kompensationsfeder 109 in einem mit GW bezeich
neten Bereich zwischen einer Stellung EK, in der die
Reibungskupplung vollständig eingekuppelt ist und einer
Stellung AK, in der die Kupplung vollständig ausgekuppelt
ist. In dem Wegbereich zwischen EK und GW überwiegt die
Kraft der Kompensationsfeder, während im Bereich zwischen
GW und AK die Kraft der Membranfeder der Kupplung über
wiegt. Der Bereich GW repräsentiert damit einen Bereich,
in welchem sich die Richtung der aus der Membranfeder
kraft und der Kompensationsfederkraft resultierenden, auf
den Kolben 35b ausgeübten Kraft umkehrt. Die Kompensa
tionsfeder 109 ist so bemessen, daß der Bereich der
Kraftrichtungsumkehr mit der Position bzw. dem Bereich,
in welchem die Reibungskupplung gerade beginnt, ein
Drehmoment zu übertragen, zusammenfällt.
Fig. 4b zeigt in vereinfachter Darstellung die Verhält
nisse während des Auskuppelvorgangs. Im Bereich 117
überwiegt entsprechend der Kennlinie 115 die Kraft der
Kompensationsfeder 109, die damit den Elektromotor 119
unterstützt, während er den Kolben 35b aus der in Fig. 3
dargestellten Stellung EK in die Stellung GW treibt, in
der die Reibungskupplung gerade beginnt, Drehmoment zu
übertragen. Dieser Abschnitt der Bewegung muß rasch
durchlaufen werden, was mit Hilfe der Kompensationsfeder
109 trotz eines vergleichsweise klein bemessenen Elektro
motors möglich ist. Zwischen den Stellungen GW und AK ist
die Reibungskupplung bereits ausgekuppelt. Der Elektromo
tor 19b arbeitet nun im Bereich 119 gegen die überwiegen
de Kraft der Membranfeder. Die damit steigende Belastung
des Elektromotors 19b kann aber in Kauf genommen werden,
da die Reibungskupplung im Bereich 119 ohnehin bereits
ausgekuppelt ist.
Für den in Fig. 4c dargestellten Einkuppelvorgang ergeben
sich analoge Verhältnisse. Im Bereich 119′ überwiegt,
ausgehend von der Stellung AK bis zur Stellung GW, die
durch die Kennlinie 113 repräsentierte Kraft der Membran
feder. Die Membranfeder unterstützt damit den Elektromo
tor 19b bis zur Stellung GW. Im Bereich GW bis EK über
wiegt die der Kennlinie 115 folgende Kraft der Kompensa
tionsfeder 109, womit der Elektromotor 19b gegen die
resultierende Kraft arbeiten muß. Da die Einkuppelbewe
gung jedoch vergleichsweise langsam erfolgen muß, um
einen eventuellen Einkuppelruck zu vermeiden, kann auch
dies in Kauf genommen werden. Insgesamt gesehen ermög
licht die lediglich teilweise die Membranfeder kompensie
rende Kompensationsfeder 109 eine Verringerung der An
triebsleistung des Elektromotors 19b. Um in beiden An
triebsrichtungen den Elektromotor 19b möglichst gleich
mäßig ausnutzen zu können, sind die Differenzkräfte Fa
und Fb, die sich in den Stellungen EK bzw. AK zwischen
der Membranfederkraft und der Kompensationsfederkraft
ergeben, angenähert gleich groß. Die Differenzkräfte Fa
und Fb sind in jedem Fall jedoch kleiner als die maximale
Kraft Fc, die von der Membranfeder auf den Kolben 35b
ausgeübt wird.
Fig. 5 zeigt eine Variante 17c des Stellantriebs aus Fig. 2,
bei welcher die Gewindespindel 37c des Kugelgewinde
triebs 27c analog zum Stellantrieb der Fig. 3 von einer
Kompensationsfeder 109c entgegen der Kraft der Membranfe
der (7 in Fig. 1) belastet ist. Die Kompensationsfeder
109c ist zwischen einer Ringschulter 121 der Gewindespin
del 37c und einer Ringschulter 123 der die Spindelmutter
39c bildenden, hohlen Motorwelle 31c über ein Axiallager
125 eingespannt und entsprechend den Fig. 4a bis 4c
bemessen. Die aus der Kraft der Kompensationsfeder 109c
und der Kraft der Membranfeder der Kupplung sowie den
Rückhohlfedern der Hydraulikzylinder am Kolben 35c des
Geberzylinders 21c resultierende Kraft wechselt wiederum
im Bereich einer Position beginnender Drehmomentübertra
gung der Kupplung ihre Kraftrichtung. Im übrigen ent
spricht der Stellantrieb 17c dem Stellantrieb 17a aus
Fig. 2, wobei jedoch die das Verdrehen der Gewindespindel
37c verhindernden Elemente 53c auf einem größeren Durch
messer an dem Gehäuse 107c abgestützt sind.
Fig. 6 zeigt ein Detail einer Variante 17d des Stellan
triebs aus Fig. 5, bei der die Kompensationsfeder 109d
zwischen der an der Gewindespindel 37d vorgesehenen
Schulter 121d einerseits und einer gehäusefesten Schulter
123d andererseits abgestützt ist. Auf diese Weise kann
das wegen der Drehbewegungen zwischen den Schultern 121
und 123 im Fall des Stellantriebs 17c der Fig. 5 erfor
derliche Axiallager 125 eingespart werden.
Bei den vorstehend erläuterten Ausführungsformen kompen
sierter Stellantriebe gemäß den Fig. 3, 5 und 6 ist die
Kompensationsfeder koaxial zur Drehachse der Motorwelle
angeordnet und erzeugt eine in Richtung der Drehachse
gerichtete Kraft. Die Fig. 7 bis 9 zeigen einen Stellan
trieb 17e, dessen Kompensationsfeder 109e über ein Hebel
getriebe 127 mit der Spindelmutter 39e als bewegliche
Komponente des Kugelgewindetriebs 27e verbunden ist. Die
Konstruktion der aus dem Elektromotor 19e, dem Kugelge
windetrieb 27e und dem Geberzylinder 21e bestehenden
Baueinheit entspricht im übrigen der Konstruktion des
Stellantriebs aus Fig. 1, wobei die Kompensationsfeder
109 einschließlich des Hebelgetriebes 127 in dem den
Kugelgewindetrieb 27e umgebenden Gehäuse 47e unterge
bracht ist. Die Ankopplung der Motorwelle 31e an die
Gewindespindel 37e erfolgt auch hier wiederum steckbar
durch eine Formschlußkupplung 49e, hier jedoch in Form
eines in eine passende Öffnung 51e der Gewindespindel 37e
eingreifenden Sechskantzapfens der Motorwelle 31e. Wie
insbesondere Fig. 8 zeigt, sind darüber hinaus die das
Verdrehen der Spindelmutter 39e relativ zum Gehäuse 47e
verhindernden Elemente als an dem Gehäuse 47e drehbar
gelagerte Rollen 53e ausgebildet, die die Spindelmutter
39e drehfest, aber axial beweglich führen.
Wie am besten die Fig. 8 und 9 zeigen, sitzt die Kompen
sationsfeder 109e zwischen zwei verschiebbar aneinander
geführten Stützteilen 129, 131, von denen das Stützteil
129 über ein Schneidengelenk 133 kippbar an dem Gehäuse
47e abgestützt ist, während das Stützteil 131 mit einem
Arm 135 an einem ersten Hebelarm 137 eines Doppelhebels
139 (Fig. 8) bei 141 angelenkt ist. Der Doppelhebel 139
ist an einem gehäusefesten Zapfen 143 schwenkbar gelagert
und ist mit seinem anderen Hebelarm 145 über ein dem
Wegausgleich dienendes Schlitzgelenk 147 an der Spindel
mutter 39e angelenkt.
Wie Fig. 8 zeigt, stützt sich die Kompensationsfeder 109e
in der vollständig eingekuppelten Stellung der Reibungs
kupplung in einer Übertotpunktstellung des Doppelhebels
139 an dem Hebelarm 137 an. Der Hebelarm 137 stützt sich
hierbei an einem gehäusefesten Puffer 149 aus elastischem
Material ab, der auch den Endanschlag des Stellantriebs
für die eingekuppelte Stellung bildet. Aufgrund der
Übertotpunktstellung ist der Stellantrieb 17e in der
eingekuppelten Stellung betriebssicher arretiert. Eine
elektromagnetische Bremseinrichtung kann damit entfallen;
sie kann aber auch, wie bei 91e angedeutet, vorhanden
sein, um den Stellantrieb 17e gegebenenfalls auch in der
ausgekuppelten Stellung oder in Zwischenstellungen steu
erbar arretieren zu können.
Fig. 8 zeigt den Doppelhebel gestrichelt eingezeichnet
auch für die vollständig ausgekuppelte Stellung. Während
die Federkraft in der mit ausgezogenen Linien dargestell
ten Einkuppelstellung des Doppelhebels 137 entsprechend
der Übertotpunktstellung angenähert in Richtung der
Verbindungsebene der Gelenke 141, 143 verläuft, verläuft
die Federkraft in der Auskuppelstellung etwa senkrecht
dazu. Die Kinematik des Hebelgetriebes 127 sorgt damit
dafür, daß das auf den Doppelhebel 139 von der Kompensa
tionsfeder 109e ausgeübte Drehmoment von der Einkuppel
stellung zur Auskuppelstellung hin zunimmt, was zu einer
Änderung der Steigung der in den Fig. 4a bis 4c darge
stellten Kompensationskraftkennlinie 115 führt. Insbeson
dere kann durch das Hebelgetriebe 127 erreicht werden,
daß die von der Kompensationsfeder 109e auf den Kolben
35e ausgeübte Kompensationskraft wegunabhängig wird, was
dem vorstehend erläuterten Teilkompensationsprinzip
entgegenkommt.
Es versteht sich, daß die Kompensationsfeder 109e und das
Hebelgetriebe 127 auch so aufeinander abgestimmt sein
können, daß entgegen den vorstehend erläuterten Teilkom
pensationsprinzipien die von der Kompensationsfeder 109e
auf den Kolben 35e ausgeübte, der Kraft der Membranfeder
der Reibungskupplung entgegenwirkende Kraft den Membran
federkraftverlauf im wesentlich im gesamten Stellbereich
zwischen der eingekuppelten und der ausgekuppelten Stel
lung zumindest angenähert vollständig kompensiert.
Der Doppelhebel 139 ist, wie am besten Fig. 9 zeigt, als
Gabel ausgebildet und umfaßt die Spindelmutter 139 auf
diametral gegenüberliegenden Seiten. Das Schlitzgelenk
147 hat radial von der Spindelmutter 39e abstehende
Achszapfen 151, die in Gabelschlitze 153 an den Enden der
Hebelarme 145 eingreifen. Einer der Achszapfen 151 bildet
zugleich (Fig. 7) einen Mitnehmeranschlag für den gleich
falls in dem Gehäuse 47e untergebrachten linearen Stel
lungsgeber 75e. Auch das Stellglied 17e umfaßt einen in
den Elektromotor 19e integrierten Inkrementalgeber (nicht
dargestellt) zur Verbesserung der Genauigkeit der Posi
tionserfassung.
Claims (22)
1. Stellantrieb für eine hydraulisch betätigbare Kraft
fahrzeug-Reibungskupplung, umfassend
- - einen mit einem hydraulischen Nehmerzylinder (25) der Reibungskupplung (1) zu verbindenden hydrauli schen Geberzylinder (21) mit einem in Richtung der Zylinderachse verschiebbaren Kolben (35),
- - einen mit dem Geberzylinder (21) zu einer Baueinheit fest verbundenen Elektromotor (19) mit um eine Drehachse (29) rotierender Motorwelle (31) und
- - ein die Motorwelle (31) unter Umsetzung ihrer Drehbewegung in eine Verschiebebewegung mit dem Kolben (35) des Geberzylinders (21) kuppelndes Getriebe (27),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Motorwelle (31) und der Geberzylinder (21)
gleichachsig hintereinander angeordnet sind und das
Getriebe als Kugelgewindetrieb (27) ausgebildet ist,
der eine zur Motorwelle (31) gleichachsige Gewinde
spindel (37) und eine relativ zur Gewindespindel
(37) schraubbare, über wenigstens eine Kugelreihe
(41) in Schraubeingriff mit der Gewindespindel (37)
stehende Spindelmutter (39) umfaßt.
2. Stellantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindespindel (37; 37b, e) drehfest mit der
Motorwelle (31; 31b, e) verbunden ist und die Spindel
mutter (39; 39b, e) am Kolben (35; 35b, e) des Geber
zylinders (21; 21b, e) axial abgestützt ist.
3. Stellantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kugelgewindetrieb (27; 27b, e) ausschließlich
an der Motorwelle (31; 31b, e) und dem Kolben (35; 35b, e)
des Geberzylinders (21; 21b, e) axial und
radial fixiert ist.
4. Stellantrieb nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindespindel (37; 39b, e) über
eine Steckkupplung (49; 49b, e) mit der Motorwelle
(31; 31b, e) drehfest verbunden ist.
5. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (39; 39b, e) an
dem Kolben lose aufliegend abgestützt ist.
6. Stellantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindelmutter (39; 39b, e) einen das der
Motorwelle (31; 31b, e) ferne Ende der Gewindespindel
(37; 37b, e) umschließenden Rohransatz (55; 55b, e)
trägt, der mit seinem der Spindelmutter (39; 39b, e)
fernen Ende an dem Kolben (35; 35b, e) geführt ist.
7. Stellantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindelmutter (39a, c, d) drehfest mit der
Motorwelle (31a, c, d) verbunden ist und daß die
Motorwelle (31a, c, d) als Hohlwelle ausgebildet ist
und sich die am Kolben (35a, c, d) des Geberzylinders
(21a, c, d) abgestützte Gewindespindel (37a, c, d) in
die Hohlwelle hineinerstreckt.
8. Stellantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Motorwelle (31a, c, d) an zwei Lagern (65a, c,
d, 67a, c, d) drehbar gelagert ist und die Spindelmut
ter (39a, c, d) mit der Motorwelle (31a, c, d) zu
einer Baueinheit verbunden und zwischen den Lagern
(65a, c, d, 67a, c, d) angeordnet ist.
9. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kugelgewindetrieb (27) in
einem mit dem Geberzylinder (21) und dem Elektromotor
(19) zu einer Baueinheit verbundenen Gehäuse (47)
angeordnet ist, welches zugleich einen mit dem Kugel
gewindetrieb (27) gekuppelten Linearstellungssensor
(75) enthält.
10. Stellantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (47) radial seitlich des Kugelgewinde
triebs (27) eine Montageöffnung (81) hat, die durch
eine Wand (83) eines über der Montageöffnung (81)
angeordneten, eine Steuerschaltung für den Elektromo
tor (19) enthaltenden Schaltungskastens (85) ver
schlossen ist.
11. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Geberzylinder
(21b, c, d, e) und den Elektromotor umfassende Bau
einheit eine Kompensationsfeder (109; 109c, d, e)
aufweist, die die zusammen mit dem Kolben (35b, c, d,
e) des Geberzylinders (21b, c, d, e) verschiebbare
Komponente (37c, d; 39b, e) des Kugelgewindetriebs
(27b, c, d, e) im wesentlichen im gesamten Stellbe
reich der Reibungskupplung (1) in Einkuppelrichtung
und entgegen einer von einer Kupplungshauptfeder (7)
der Reibungskupplung (1) auf die verschiebbare Kompo
nente (37c, d; 39b, e) ausgeübten Gegenkraft belastet.
12. Stellantrieb nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Kompensationsfeder (109; 109c, d, e) so
bemessen ist, daß ihre auf die verschiebbare Kompo
nente (37c, d; 39b, e) des Kugelgewindetriebs (27b,
c, d, e) bezogene Kraft bei auf eine Position begin
nender Drehmomentübertragung eingestellter Reibungs
kupplung (1) ungefähr gleich der von der Kupplungs
hauptfeder (7) der Reibungskupplung (1) auf die
verschiebbare Komponente (37c, d; 39b, e) ausgeübte
Gegenkraft ist.
13. Stellantrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß zur Minderung von Drehschwingungen in dem
die Reibungskupplung (1) enthaltenden Antriebsstrang
des Kraftfahrzeugs der Elektromotor (19) von einer
drehschwingungsabhängig einen Schlupf der Reibungs
kupplung einstellenden Schlupfregelschaltung (73)
steuerbar ist und daß die Schlupfregelschaltung (73)
einen mit dem Bereich beginnender Drehmomentübertra
gung nicht überlappenden Regelbereich hat.
14. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf die verschiebbare
Komponente (37c, d; 39b, e) des Kugelgewindetriebs
(27b, c, d, e) bezogene Kraft der Kompensationsfeder
(109; 109c, d, e) bei auf eine Drehmoment übertragen
de Position eingestellter Reibungskupplung (1) größer
als die von der Kupplungshauptfeder (7) auf die
verschiebbare Gegenkraft ist und die bei auf eine im
wesentlichen kein Drehmoment übertragende Position
eingestellter Reibungskupplung (1) kleiner als diese
Gegenkraft ist.
15. Stellantrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Größe des auf die verschiebbare Kompo
nente (37c, d; 39b, e) bezogenen Differenz zwischen
der Kraft der Kompensationsfeder (109; 109c, d, e)
und der Gegenkraft bei vollständig eingekuppelter
Reibungskupplung (1) und vollständig ausgekuppelter
Reibungskupplung (1) ungefähr gleich groß ist.
16. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder
(109; 109c, d) gleichachsig zur Gewindespindel (37b,
c, d) angeordnet ist und die Gewindespindel (37b, c,
d) insbesondere koaxial umschließt.
17. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder
(109e) über einen doppelarmigen Schwenkhebel (139)
mit der verschiebbaren Komponente (39e) gekuppelt
ist, wobei die Kompensationsfeder (109e) an einem
ersten Arm (137) des Schwenkhebels (139) abgestützt
ist und ein zweiter Arm (145) des Schwenkhebels (139)
gelenkig mit der verschiebbaren Komponente (39e)
verbunden ist.
18. Stellantrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Schwenkhebel (139) im Bereich seiner der
vollständig eingekuppelten Position der Reibungskupp
lung (1) zugeordneten Lage eine Übertotpunktstellung
einnimmt.
19. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Elektromotor
(19) rotierend angetriebenen Komponente (39) des
Kugelgewindetriebs (27) eine elektromagnetisch steu
erbare Bremseinrichtung (91) zugeordnet ist.
20. Stellantrieb nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Bremseinrichtung (91) federnd in ihre
Bremsstellung vorgespannt ist und einen Bremslüft-
Elektromagnet (97) umfaßt.
21. Stellantrieb nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Bremseinrichtung (91) als mit der Motor
welle (31) verbundene Scheibenbremse ausgebildet ist.
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ID=6490618
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