DE4314239A1 - Einrichtung zur Unterstützung des kontrollierten Exemplartransportes im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Einrichtung zur Unterstützung des kontrollierten Exemplartransportes im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Führen von Exemplaren im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen, gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
Ausgehend vom Stand der Technik, gegeben durch DE 88 09 285.2 U1 und EP 0 220 644 B1, ist im Hauptpatent eine Vorrichtung beschrieben, mit welcher im Zylinderzwickel zweier exemplarführender Zylinder eine Verbesserung des Exemplartransportes erreicht wird. Da ein Umfangsbereich der Saugwalze mit Unterdruck beaufschlagt wird, kann ein Eckenumschlagen an den Falzexemplaren bei hohen Transportgeschwindigkeiten unterbunden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei gleicher Zielsetzung wie im Hauptpatent, die Auslagegenauigkeit längsgefalzter Exemplare zu verbessern.
Diese Aufgabe wird in weiterer Ausgestaltung des Gegenstandes gemäß des Hauptpatentes dadurch gelöst, daß unterhalb eines Längsfalzmessers auf stationär angeordneten, mit mindestens einer Saugkammer versehenen Walzenachsen, rotierende unterdruckbeaufschlagte Walzenmäntel als einen Falzwalzenzwickel begrenzende Falzwalzen aufgenommen sind.
Die mittels dieser Lösung erzielbaren Vorteile sind vielfältiger Art. Durch die stationäre Anordnung der in den Walzenachsen ausgebildeten Vakuumkammern kann die im Falzwalzenzwickel befindliche Luft teilweise abgesaugt werden, was den Einzug der Exemplare in den Falzwalzenspalt verbessert. Die kontinuierlich wirkende Saugkraft sorgt ferner für eine Verzögerung des Produktendtransportes in Produktlaufrichtung. Beim Einstoßen des Produktes in den Falzwalzenspalt, werden nunmehr die Produktvorderkante und die Produkthinterkante gleichzeitig in den Falzwalzenspalt gestoßen, so daß es nach Ausbildung des zweiten Längsfalzes parallel in ein Schaufelrad überführt werden kann. Durch die sich relativ zur stationär angeordneten Vakuumkammer bewegenden Walzenmäntel, werden die Exemplare während des gesamten Falzvorganges auf die Manteloberfläche der Falzwalzen gezwungen. Somit können Eckenumschlagen und Flatterneigungen besonders an den Enden der Falzprodukte, die der stärksten Beschleunigung ausgesetzt sind, wirksam unterbunden werden.
Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes des Zusatzpatentes können den Unteransprüchen entnommen werden.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung im nachfolgenden detailliert erläutert.
Es zeigt
Fig. 1, 2 die Aufnahme der Falzwalzen in federvorgespannten Trägern an Seitenwänden,
Fig. 3 die Konfiguration des Falzwalzenmantelantriebes,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Walzenmantellagerung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch Walzenachse und Walzenmantel,
Fig. 6 ein unterhalb des geteilten Falztisches angeordnetes Walzenpaar.
Die Fig. 1 und 2 geben die Aufnahme der Falzwalzen in federvorgespannten Trägern in den Seitenwänden einer Einheit zur Erzeugung des zweiten Längsfalzes wieder.
Eine Seitenwand 1 einer Längsfalzvorrichtung nimmt ein Falzwalzenpaar dergestalt auf, daß die Enden je einer Falzwalze, bestehend aus Walzenachse 6 und Walzenmantel 12, in Walzenträgern 4 aufgenommen werden. Die Walzenträger 4 sind mittels je eines Zapfens 2 in den Seitenwänden 1 drehbar gelagert. Im Kontaktbereich zwischen den Trägern 4 und dem Zapfen 2 sind Buchsen 3 eingelassen. Im oberen Bereich der Walzenträger 4 ist je ein Walzenachsenende 6 bzw. 16 angeschraubt. Eine Schraube 7 fixiert die jeweiligen Walzenachsenenden. Je zwei an einer Seitenwand 1 drehbar gelagerte Walzenträger 4 sind über eine zwischen Ausnehmungen 5 der Walzenträger 4 eingespannte Feder (siehe Fig. 3) vorgespannt.
Auf den auf der Oberseite der Walzenträger 4 montierten Walzenachsenenden 6, 16 sind auf einem mit besonderer Oberflächengüte gefertigten Abschnitt 20, dem Lagersitz, Wälzlager 9 aufgenommen. Eines der Wälzlager 9 liegt an einem Absatz 15 an, das andere ist mittels eines Sicherungsringes 13 und eines Seegerring 13a in seiner axialen Position fixiert. Die Walzenachsenenden 6 bzw. 16 nehmen einen Anschluß 11 auf, der eine Vakuumkammer 10 mit einer Luftleitung 8 verbindet. Auf den bereits beschriebenen, auf den Walzenachsenenden 6 und 16 axial fixierten Wälzlagern 9 ist ein Walzenmantel 12 gelagert. Insbesondere aus Fig. 2 geht hervor, daß der Walzenmantel 12 über einen Riemen 18 angetrieben ist. Von einer hier nicht eingehender dargestellten Antriebsquelle läuft der Riemen 18 über eine mit dem Walzenmantel 12 in Verbindung stehende Riemenscheibe 17.
Fig. 3 zeigt die schematische Konfiguration des Falzwalzenantriebes.
Aus dieser seitlichen Ansicht geht insbesondere hervor, wie eine Feder 21 zwischen den Ausnehmungen 5 der in den Seitenwänden 1 drehbar gelagerten Walzenträger 4, die Walzenmäntel 12 aneinander anstellt. Durch die federnde Vorspannung kann erreicht werden, daß die Falzgenauigkeit auch bei mehrseitigen Falzprodukten erhalten bleibt. Die Seitenansicht gemäß Fig. 3 zeigt darüber hinaus, daß die hier dargestellten Walzenachsenenden 6 mit einer bogenförmigen Ausnehmung 6′ versehen sind, damit die aus den Walzenachsenenden 6 herausragenden Anschlüsse 11 mit den Luftleitungen 8 besser verbunden werden können. Die bogenförmigen Ausnehmung 6′ in den Walzenachsenenden 6 hat außerdem zur Folge, daß die rechtwinklig zueinander orientierten Stege an den Walzenachsenenden 6 zur Versteifung der Falzwalzenlagerung beitragen. In einer Vertiefung der Walzenachsenenden 6 ist zudem der Schraubenkopf der Schraube 7 eingelassen, die die Walzenachsenenden 6 mit den Walzenträgern 4 verbindet. Der Riemen 18 wird über einen Antrieb 22 in Rotation versetzt und treibt eine mit einem der Walzenmäntel 12 verbundene Riemenscheibe 17 an. Der Riemen 18 kann entweder mit doppelter, beidseitig aufgebrachter Verzahnung ausgeführt sein und auf diese Weise gleichzeitig beide Walzenmäntel 12 in Rotation versetzen. Oder der Riemen 18 treibt über die Riemenscheibe 17 einen der Walzenmäntel 12 an. Über ein mit dem angetriebenen Walzenmantel 12 verbundenes Zahnrad, welches mit einem am gegenüberliegenden Walzenmantel 12 befestigten Zahnrad kämmt - wobei das Zahnradpaar hier nicht dargestellt ist -, ist ebenfalls eine Synchronisation der Walzenmäntel 12 erreichbar. Die Vorspannung des Riemens 18 läßt sich durch eine exzentrische Lagerung der Antriebsscheibe 22 variieren.
Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Längsschnittes durch eine Walzenmantellagerung.
Auf den in dieser Figur dargestellten Walzenachsenenden 6 ist lediglich ein Wälzlager 9 gelagert. Auf einem mit höherer Oberflächengüte bearbeiteten Umfangsabschnitt des Walzenachsenendes 6 ist dieses mit einem in eine Nut 14 eingreifenden Sicherungsring 13 axial fixiert. Um einen korrekten Sitz des Wälzlagers 9 zu gewährleisten und um Reibverschleiß auszuschließen, ist im Bereich des Absatzes 15 ein Freistich 19 vorgesehen. Auf dem äußeren Lagerring des Wälzlagers 9 ist der Walzenmantel 12 aufgenommen, der mit einzelnen Öffnungen 23 versehen ist. Während der Rotation des Walzenmantels 12 bewegen sich dessen Öffnungen 23 über eine im Walzenachsenende 6 ausgebildete Vakuumkammer 10, durch deren Vakuum sie während der Rotation mit Unterdruck beaufschlagt werden. Die zu diesem Zeitpunkt die Öffnungen 23 aus Walzenmantels 12 abdeckenden Partien von Falzexemplaren werden somit an die Oberflächen der Walzenmäntel 12 angesaugt, wodurch insbesondere die unkontrollierten Bewegungen, der Peitscheneffekt in den hinteren Bereichen der Falzexemplare, eliminiert werden können.
In Fig. 5 ist Querschnitt durch eine Walzenachsenende samt Walzenmantel 12 wiedergegeben. Durch die Konfiguration des Querschnittes der Vakuumkammer 10, die stationär angeordnet ist, wird die Zone festgelegt, in welcher in den Falzspalt zwischen den Walzenmänteln 12 eintretende Falzprodukte mit Unterdruck beaufschlagt werden. Da die Falzprodukte an den Umfang des Walzenmantels 12 angesaugt werden und zwischen Falzprodukten und Falzwalzenmantel 12 die Relativgeschwindigkeit gleich Null ist, wird das Falzprodukt über seine gesamte Länge während der Passage des Falzwalzenspaltes kontinuierlich mit Saugluft beaufschlagt. Dadurch vermögen sich keine Bereiche aufzutun, in denen es zum Flattern der offenen Hinterkante des Falzproduktes kommt.
Fig. 6 zeigt ein unterhalb des geteilten Falztisches angeordnetes Falzwalzenpaar.
Ein beidseitig durch Transportbänder 27 auf Falztischen 28 und 29 gefördertes Exemplar 26 wird durch ein sich auf- und abbewegendes Falzmesser 25 in einen Falzwalzenzwickel 24 gestoßen. Das Falzmesser 25 bewegt sich vertikal wieder aus dem Spalt zwischen den Falzwalzenmänteln 12 heraus, während das Exemplar 26 in den Einflußbereich des in den Vakuumkammern 10 kontinuierlich anstehenden Unterdruckes gelangt ist. Der kontinuierlich anstehende Unterdruck in den Vakuumkammern 10 begünstigt außerdem die Luftabsaugung aus dem Falzwalzenzwickel 24, was bei hohen Geschwindigkeiten erforderlich ist. Nach gleichzeitigem Einstoßen von Produktvorderkante und Produkthinterkante des Exemplars 26 in den Falzwalzenspalt liegen die Exemplarseiten jeweils an den Walzenmänteln 12 an. Nach synchroner Drehung der Walzenmäntel 12 in die durch die Pfeile bezeichneten Drehrichtung, gelangen Partien der Exemplare 26 aus dem Einflußbereich der unterhalb der Walzenmäntel 12 befindlichen Vakuumkammern 10, während neue Bereiche der Exemplare 26 in den Einflußbereich des Unterdruckes gelangen. Dadurch werden diese Bereiche auf den Umfang der Walzenmäntel 12 angesaugt, um die aufgrund der Umlenkung wirkenden Fliehkräfte zu eliminieren. Auf diese Weise erfolgt eine Förderung des Exemplares durch den Falzwalzenspalt derart, daß die den Spalt zwischen den Falzwalzenmänteln 12 passierenden Exemplare 26 vorher bereits an den Mantelbereichen über den Vakuumkammern 10 anliegen. So ist eine weitgehend kontrollierte Förderung der Exemplare 26 durch den Falzwalzenspalt realisierbar, ohne daß die Exemplare 26, insbesondere deren Endabschnitte, sich selbst überlassen bleiben und es zum Eckenumschlagen kommt.
Bezugszeichenliste
1 Seitenwand
2 Zapfen
3 Buchse
4 Walzenträger
5 Ausnehmung
6 Walzenachsen
6′ Ausnehmung
7 Schraube
8 Luftleitung
9 Wälzlager
10 Vakuumkammer
11 Anschluß
12 Walzenmantel
13 Sicherungsring
13a Seegerring
14 Nut
15 Absatz
16 Walzenachsenende (Antrieb)
17 Riemenscheibe
18 Riemen
19 Freistich
20 Lagersitz
21 Feder
22 Antrieb
23 Öffnungen
24 Falzwalzenzwickel
25 Falzmesser
26 Exemplar
27 Transportband
28 Falztisch
29 Falztisch.

Claims (3)

1. Einrichtung zum Führen von Exemplaren im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen, zwischen exemplarführenden Zylindern, wobei die Exemplare zur Unterstützung der Transportrichtungsumkehr an sich über die Länge von exemplarführenden Zylindern erstreckenden Führungsmitteln anliegen, wobei das Führungsmittel antreibbar ist und zwischen dem auf einem Körper drehbar aufgenommenen Führungsmittel und dem Exemplar Unterdruck erzeugt wird und während der Rotation des Führungsmittels Umfangsbereiche des Führungsmittels mit Unterdruck beaufschlagt sind, nach Patentanmeldung DE 42 17 824.2-27, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb eines Falzmessers (25) auf stationär angeordneten, mit mindestens einer Saugkammer (10) versehenen Walzenachsen (6) rotierende, unterdruckbeaufschlagte Walzenmäntel (12) als einen Falzwalzenzwickel (24) begrenzende Falzwalzen aufgenommen sind.
2. Einrichtung zum Führen von Exemplaren im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Mantelflächen der Walzenmäntel (12) Öffnungen (23) ausgeführt sind.
3. Einrichtung zum Führen von Exemplaren im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Rotation der Walzenmäntel (12) der Unterdruck in Saugkammern (10) kontinuierlich aufrechterhalten wird.
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