DE4314161A1 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Auflösewalze für das Offen-end-Spinnen - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Auflösewalze für das Offen-end-SpinnenInfo
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- D01H4/32—Arrangements for separating slivers into fibres; Orienting or straightening fibres, e.g. using guide-rolls using opening rollers
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehand
lung von Auflösewalzen für das Offen-end-Spinnen.
Das Offen-end-Spinnen (OE-Spinnen) ist das zur Zeit wirt
schaftlichste Herstellungsverfahren für Garne aus Kurzfa
sern. Die wesentlichsten Komponenten der OE-Spinneinheit
sind die Auflösewalze und der Spinnrotor. Mittels der Auf
lösewalze werden aus einem watteähnlichen Vorlageband die
nur wenige Mikrometer dicken Fasern herausgezogen, von Ver
unreinigungsresten befreit und über einen Zuführkanal in den
Spinnrotor eingespeist, wo sie zum fertigen Garn zusammenge
dreht werden. Die einwandfreie Funktion der Auflösewalze übt
einen entscheidenden Einfluß auf die Stabilität des Spinn
prozesses und die Qualität des erzeugten Garns aus.
Eine weitverbreitete Ausführungsform von Auflösewalzen be
steht aus einem ringförmigen Grundkörper aus Aluminium oder
Stahl, der an seinem Umfang eine spiralförmige Nut aufweist,
in welche ein mit feinen Zähnen versehenes Stahlband, die
Drahtgarnitur, eingezogen und durch Verstemmen fixiert ist.
Abb. 1 zeigt einen teilweise aufgeschnittenen Auflöse
walzenring mit einem aus Aluminium gefertigten Grundkörper 1
und dem spiralförmig aufgezogenen Garniturdraht 2.
Beispiele für Auflösewalzen und gezahnte Bänder bzw. Drähte
finden sich u. a. in US A 2937413, 4233711, 2731676, 4435953
und 3833968. Die Herstellung der Zahnbänder ("Garnituren")
erfolgt üblicherweise durch Auswalzen eines zunächst runden
Drahtes in die charakteristische Querschnittsform und an
schließendes Ausstanzen der Zähne aus dem flachen Teil die
ses Profilbandes. Ein solcher Garniturdraht ist in Fig. 2a im
Querschnitt und in Fig. 2b ausschnittsweise in Seitenansicht
dargestellt. Fallweise wird eine mechanische Nachbearbeitung
der Zahnflanken durch Schleifen durchgeführt. Dies ist bei
spielsweise in US-A-4233711 beschrieben.
Der nach diesen Herstellungsschritten erhaltene Garnitur
draht wird auch als Rohdraht bezeichnet. Die Kanten der Zäh
ne des Rohdrahts sind scharf und zum Teil sehr rauh.
Auflösewalzen mit einem Garniturdraht in diesem Zustand
haben ein völlig unakzeptables Spinnverhalten: Die feinen
Fasern werden zerstört oder bilden Anhäufungen an den
Unebenheiten der Zähne, die sich von Zeit zu Zeit lösen und
Dickstellen im erzeugten Garn verursachen.
Es ist daher Stand der Technik, Garniturdrähte für Auflöse
walzen vor dem Aufbringen auf den Grundkörper einem elektro
lytischen oder chemischen Bearbeitungsvorgang zu unterzie
hen. Durch diese Bearbeitung werden die scharfen Kanten ver
rundet und die Oberflächengüte generell verbessert. Dazu
wird der Rohdraht nacheinander in verschiedenen elektroly
tisch und/oder chemisch arbeitenden Bädern entfettet, ent
zundert, gebeizt und entgratet. Zwischen den eigentlichen
prozeßschritten muß intensiv gespült werden, so daß die ge
samte Behandlung langwierig und teuer ist.
Der aus dieser Behandlung resultierende Oberflächenzustand
der Zähne wird als "Nadelfinish" bezeichnet. Er gilt als un
verzichtbar für eine einwandfreie Funktion der Auflösewalze
mit Drahtgarnitur. Ein Hinweis auf dieses "Nadelfinish" fin
det sich z. B. in US A 5.006.367, Spalte 2, Zeilen 9-10.
Des weiteren gehört es zum Stand der Technik, die Zähne von
Auflösewalzen durch gezielte oberflächentechnische Maßnahmen
vor Verschleiß zu schützen und damit die Gebrauchsdauer von
Auflösewalzen zu verlängern. Als besonders wirksam hat sich
hierbei das Aufbringen einer Dispersionsschicht aus autoka
talytisch abgeschiedenem Nickel mit eingelagerten Diamant
partikeln auf die mit Nadelfinish versehene, drahtgarnierte
Auflösewalze erwiesen. Dies ist u. a. in Metalloberfläche
1984, Heft 4, Seite 139 oder Textile Month, Mai 1981, be
schrieben. Die mit einer derartigen Nickel-Diamant-Beschich
tung versehenen Auflösewalzen erreichen Standzeiten, die
jene von unbeschichteten um das fünf bis zehnfache über
treffen.
Ähnlich wie die oben beschriebene Entgratungs- und Verrun
dungsbehandlung des Rohdrahtes erfordert eine Nickel-Dia
mant-Beschichtung eine aufwendige vielstufige Behandlung in
Tauchbädern, so daß es wünschenswert ist, die beiden Verfah
ren in wirtschaftlicher Weise zusammenzufassen. Eine derar
tige Zusammenfassung hätte erhebliche Vorteile:
- a) Bei der Herstellung von Auflösewalzen kann durch die Ver wendung des wesentlich billigeren, nicht entgrateten Roh drahtes eine beträchtliche Kosteneinsparung erzielt werden. Die eigentliche Entgratung ist bei der ohnehin durchgeführ ten Nickel-Diamant-Beschichtung lediglich als zusätzlicher Vorbehandlungsschritt einzufügen und verursacht daher nur unwesentliche Mehrkosten.
- b) Durch die geometrisch exakte Anordnung des Drahtes auf dem Walzenkörper läuft der Entgratungsprozeß definierter und reproduzierbarer ab als im bisher üblichen Bündel oder im Durchlaufverfahren, so daß weniger Ausschuß durch Ober flächenfehler entsteht.
Die bisherigen Bemühungen von Fachleuten haben auch die
prinzipielle Möglichkeit einer derartigen Verfahrenskombina
tion bestätigt. Es gelang jedoch nicht, im notwendigen
Serienmaßstab ein gewährleistungsfähiges Produkt herzustel
len. Dies liegt an einer fertigungsbedingten Besonderheit
drahtgarnierter Auflösewalzen, die zu Spätschäden mit sehr
langer Latenzzeit führt:
Um den Garniturdraht in die spiralförmige Nut im Walzenkör
per einziehen zu können, muß diese etwas breiter sein als
der Drahtfuß. Zusätzlich ergeben sich durch Schwankungen
beim Walzen des Drahtes bzw. durch Abnützung der Werkzeuge
beim Einstechen der Nuten Maßdifferenzen, die zu unter
schiedlich großen Hohlräumen zwischen Draht und Nutenwand
des Grundkörpers führen. Es hat sich als technisch unmöglich
erwiesen, diese Hohlräume mit dem zur Fixierung des Drahtes
auf dem Walzenkörper durchgeführten Verstemmvorgang in der
Serienfertigung vollständig zu eliminieren bzw. abzudich
ten.
Wird eine drahtgarnierte Auflösewalze in ein Entgratungsbad
getaucht, so dringt die aggressive Badflüssigkeit auch in
die oben erwähnten Hohlräume ein und greift die Metallober
flächen an. Dies ist zunächst nicht störend und wird in der
Regel durch die nachträglich aufgebrachte Nickel-Diamant-Be
schichtung überdeckt. Da zur Erreichung einer maximalen Ver
schleißbeständigkeit nach der Beschichtung eine Wärmebehand
lung bei 250 bis 350°C durchgeführt wird, verdampfen die
Flüssigkeitsreste in den Hohlräumen auch vollständig, es
bleiben trockene Salze zurück. Die anschließend in einem
einzigen Bearbeitungsprozeß entgrateten und beschichteten
Auflösewalzen erscheinen unmittelbar nach der Oberflächenbe
handlung fehlerfrei.
Kommen solche Walzen aber über einige Zeit mit höherer Luft
feuchtigkeit in Berührung, so gewinnen die trockenen Salze
ihre chemische Aktivität zurück und setzen die unterbroche
nen Korrosionsprozesse wieder in Gang. In Spinnereien, wo
Auflösewalzen bestimmungsgemäß verwendet werden, wird die
Luftfeuchtigkeit zur Vermeidung elektrostatischer Aufladun
gen sogar künstlich erhöht, so daß früher oder später
bei einem Großteil der Walzen Korrosionsprozesse in einem
nicht akzeptablen Größenordnung einsetzen.
Für die Endverbraucher von Auflösewalzen ist maximal ein An
teil von < 10% an Auflösewalzen mit einzelnen Roststellen
akzeptabel.
Von Aluminiumlegierungen ist bekannt, daß sie sowohl von al
kalischen als auch von sauren Medien angegriffen werden und
daß einmal begonnene Korrosionsvorgänge in der Praxis kaum
mehr zum Stillstand zu bringen sind. Bei Auflösewalzen mit
aus solchen Legierungen gefertigten Grundkörpern kommt zu
Ausblühungen von Korrosionsprodukten, die selbst guthaftende
und stabile Oberflächenschichten zum Abplatzen bringen.
Aus Eisenwerkstoffen gefertigte Walzengrundkörper sind ins
gesamt rostanfällig, so daß üblicherweise ein allseitiger
Korrosionsschutz einer ganz aus Stahl gefertigten Auflöse
walze erforderlich ist. Nachträgliche Bildung von Rost ent
sprechend dem oben geschilderten Mechanismus führt zu ähn
lichen Schäden wie die Korrosion von Aluminium und ist daher
ebenso unzulässig.
Es wurde bereits versucht, den unvermeidlichen Hohlraum zwi
schen Grundkörper und Garnitur durch gezieltes Einbringen
einer plastischen Masse gleichzeitig mit dem Draht vollstän
dig auszufüllen. Dies wiederum führte je nach Zusammen
setzung der Masse zu unzulässigen Störungen bei der chemi
schen Behandlung zur Herstellung des Nadelfinishs oder bei
der abschließenden Aushärtung der Nickel-Diamant-Disper
sionsschicht.
Es war somit bisher unmöglich, die Entgratungsbehandlung von
Garniturdrähten für Auflösewalzen nach dem Montieren der
Drähte auf die Grundkörper so durchzuführen, daß das späte
rere Auftreten von Korrosionserscheinungen im Spalt zwischen
Grundkörper und Draht auf ein vom Verbraucher akzeptierbares
Ausmaß reduziert wird, und eine Verschleißschutzbeschich
tung, beispielsweise eine Nickel-Diamant-Dispersionsschicht,
in einem einzigen mehrstufigen Behandlungsprozeß direkt an
schließend an die Entgratung auf diese Auflösewalzen aufzu
bringen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Oberflächenbehandlung und verschleißfesten Beschichtung von
Auflösewalzen für das Offen-end-Spinnen bestehend aus einem
metallischen Grundkörper und einer als Rohdraht montierten
Drahtgarnitur bereitzustellen, das die Zusammenlegung der
Entgratung des Garniturdrahtes und der Beschichtung der
metallischen Auflösewalzen mit Drahtgarnitur gestattet, ohne
mit den geschilderten Nachteilen dieser Zusammenlegung be
haftet zu sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfah
ren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
- a) die Auflösewalze derart in ein Versiegelungsbad einge bracht wird, daß dieses Versiegelungsbad selbst kleinste Hohlräume zwischen Rohdraht und Walzengrundkörper füllt,
- b) die Auflösewalze äußerlich sauber abgespült wird,
- c) die Auflösewalze einem Wärmebehandlungsschritt unterzo gen wird und,
- d) die so vorbehandelte Auflösewalze in an sich bekannter Weise entgratet und mit einer Verschleißschutzbeschich tung versehen wird.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Versiegelungsbehand
lung werden Auflösewalzen mit Drahtgarnitur zunächst auf
eine ausreichend hohe Temperatur erwärmt, um evtl. Feuchtig
keitsreste aus allen Hohlräumen zu entfernen. Sodann werden
sie im erwärmten Zustand in eine Flüssigkeit getaucht, in
der die zur Versiegelung/Passivierung benötigten Substanzen
gelöst oder fein verteilt sind, und in dieser Flüssigkeit
abkühlen gelassen. Durch die Abkühlung zieht sich die in den
Hohlräumen verbleibende heiße Luft stark zusammen: es ent
steht ein Unterdruck, der ein Eindringen der umgebenden
Flüssigkeit auch in feinste Hohlräume bewirkt. Falls erfor
derlich, kann dieses Eindringen von Flüssigkeit noch verbes
sert werden, indem z. B. der Tauchbehälter verschlossen und
zusätzlich mit Druckluft oder zugepumpter Flüssigkeit beauf
schlagt wird.
Die Versiegelung und/oder Passivierung ist so gewählt, daß
sie weder bei der Entgratung des Garniturdrahtes, noch bei
der anschließenden Verschleißschutzbeschichtung oder der ab
schließenden Wärmebehandlung störend wirkt.
Die aus dem Imprägnierungsbad entnommenen Auflösewalzen wer
den oberflächlich sauber abgespült. Überraschenderweise
kommt es dabei in den Hohlräumen zwischen Rohdraht und
Nutenwand des Grundkörpers nicht zu einem Austausch der Ver
siegelungslösung mit dem Spülwasser.
In einem zweistufigen Wärmebehandlungsschritt wird nun zu
erst das Lösungsmittel der Versiegelungsflüssigkeit in den
Hohlräumen zwischen Rohdraht und Nutenwand langsam ver
dunstet, so daß sich die in der Versiegelungsflüssigkeit
enthaltenen Substanzen an den Wänden der Hohlräume als Belag
abscheiden. Gegebenenfalls wird je nach verwendeter Versie
gelungslösung durch weitere Temperaturerhöhung die Kristall
struktur und die Oberflächenbeschaffenheit des zuvor ent
standenen Belags, so, modifiziert, daß dieser von den während
der späteren Entgratung und Beschichtung auf ihn einwirken
den Säuren, Laugen oder Spülflüssigkeiten nicht mehr ange
griffen oder gar aufgelöst wird.
Als Versiegelungsmittel geeignet sind sowohl Lösungen von
Substanzen, die nach dem Trocknen bzw. einer anschließenden
Wärmebehandlung dichte, unlösliche Filme bilden auf Wasser
basis als auch solche auf der Basis organischer Lösemittel.
Letztere haben aber den Nachteil, daß sie entweder brennbar
oder gesundheitsschädlich sind und für ihre Handhabung be
sondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind. Ein Beispiel
für ein zwar technisch wirksames, aber mit den genannten
Nachteilen behaftetes Versiegelungsmittel ist eine Lösung
von Acryl-Polymerisat in Äthylalkohol oder Aceton.
Erfindungsgemäß werden daher bevorzugt wäßrige Lösungen von
Substanzen eingesetzt, die nach dem Trocknen bzw. einer an
schließenden Wärmebehandlung dichte, unlösliche Filme auf
den Wänden der Hohlräume bilden. Solche Substanzen sind bei
spielsweise Silikate oder Phosphate wie Kieselsol, Silico
phosphat oder Mono-Aluminiumphosphat oder Mischungen dieser
Substanzen. Diese können bis an ihre Löslichkeitsgrenze in
wäßrigen Lösungen angewendet werden.
Derart vorbehandelte Auflösewalzen werden anschließend in
aus dem Stand der Technik bekannter Weise nacheinander in
verschiedenen elektrolytisch und/oder chemisch arbeitenden
Bädern entfettet, entzundert, gebeizt, entgratet und mit
einer Verschleißschutzbeschichtung versehen. Besonders ge
eignet als Verschleißschutzbeschichtung sind die aus dem im
Stand der Technik bekannten Nickel-Diamant-Beschichtungen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung. Für alle Beispiele wurden Auflösewalzen desselben
Herstellers verwendet. Die Ausführung der verwendeten Teile
entsprach Fig. 1.
Oberflächenbehandlung mit einer Kieselsol-Lösung mit an
schließender Entgratung und Beschichtung von Auflösewalzen
mit Rohdrahtgarnitur in einer Aufspannung.
100 Auflösewalzen bestehend aus unbehandelten Garnitur
ringen, die herstellerseits bereits mit gestanztem und
gehärtetem Rohdraht ohne Nadelfinish garniert waren, wurden
lose auf ein Trägergestell aufgesteckt und mit diesem in
einem Luftumwälzofen auf 200°C erwärmt, um jegliche
Feuchtigkeitsreste aus dem Restspalt zwischen Grundkörper
und Garniturdraht auszutreiben. Das Trägergestell mit den
heißen Teilen wurde sodann rasch in eine auf Raumtemperatur
(ca. 23°C) gehaltene Lösung von 15% Kieselsol (SiO₂) in
Wasser getaucht und darin auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach dem Abkühlen wurde die Charge aus der Lösung entnommen
und nacheinander in zwei mit Leitungswasser bei Raumtempera
tur gefüllte Becken getaucht. Nach dem Abtropfen des Wassers
wurde die gesamte Charge 12 Stunden in einem auf 50°C vor
gewärmten Luftumwälzofen getrocknet. Dabei wurde das Wasser
aus der Kieselsol-Lösung langsam ausgetrieben. Anschließend
wurde die Ofentemperatur auf 250°C erhöht und 2 Stunden auf
dieser Temperatur gehalten, um die in den Hohlräumen zwi
schen Grundkörper und Drahtgarnitur zurückgebliebene SiO₂
Schicht auszuhärten.
Nach dem Abkühlen wurden die so behandelten Auflösewalzen
in an sich bekannter Weise in einem einzigen mehrstufigen
Behandlungsprozeß entgratet und mit einer Nickel-Diamant-
Beschichtung versehen.
Dazu wurden die Auflösewalzen auf die zur Nickel-Diamant-Be
schichtung notwendigen Trägereinheiten aufgesteckt und mit
tels einer teilautomatischen Transporteinrichtung in die üb
lichen notwendigen Behandlungsbäder getaucht. Der normale
Prozeßablauf für eine Nickel-Diamant-Beschichtung umfaßt
eine Heißentfettung, eine saure Beize zur Entfernung von
Oxidfilmen bzw. Zunder von Stahloberflächen, eine Dekapie
rung der Stahloberfläche und einer Aktivierung der Alu
miniumoberfläche für die chemische Vernickelung.
Die Auflösewalzen wurden nach der Beizbehandlung zur Entfer
nung des Zunders von der Stahloberfläche zusätzlich in ein
handelsübliches chemisches Entgratungsbad getaucht, um die
scharfen Kanten der Zähne des Garniturdrahtes abzurunden und
die plateauartigen Spitzen in eine Nadelform mit definiertem
Krümmungsradius überzuführen. Nach dieser Entgratungsbehand
lung wurde der oben beschriebene, für die Nickel-Diamant-Be
schichtung übliche Prozeß mit den Dekapier- bzw. Aktivie
rungsschritten fortgesetzt und mit dem Aufbringen der Dia
mant-Dispersionsschicht abgeschlossen.
Auf das Beschichten folgte eine Wärmebehandlung über 2 Stun
den bei 350°C, wie sie üblicherweise zur Erzielung der maxi
malen Verschleißbeständigkeit derartiger Schichten durchge
führt wird. Abschließend wurden die beschichteten und wärme
behandelten Teile in üblicher Weise durch Strahlen mit fei
nen Glaskugeln von anhaftenden Diamantpartikeln und anderen
Verunreinigungen befreit.
Zur Prüfung der Korrosionsneigung wurden die Teile in einer
Klimakammer 100 Stunden lang Bedingungen ausgesetzt, wie sie
häufig in Spinnereien anzutreffen sind: Temperatur: 50°C,
relative Feuchte 80%. Zur Beschleunigung einer sichtbaren
Rostbildung an Stellen, wo die feuchte Luft in den Spalt
zwischen Grundkörper und Stahldraht eindringen kann, wurde
der Atmosphäre in der Klimakammer 0,01 g Salzsäure pro Liter
Luft zugesetzt.
Nach Beendigung dieser Bewitterungsprüfung wurden die Teile
aus der Klimakammer entnommen, bei 150°C getrocknet und
einer optischen Prüfung unter einem Stereomikroskop bei 30-
facher Vergrößerung unterzogen: 10 Teile zeigten Rost-Aus
blühungen.
Oberflächenbehandlung mit einer wäßrigen Silicophosphat-
Lösung mit anschließender Entgratung und Beschichtung von
Auflösewalzen mit Rohdrahtgarnitur in einer Aufspannung.
100 Auflösewalzen wie in Beispiel 1 wurden der gleichen Be
handlung unterzogen, wie in Beispiel 1 beschrieben. Im Un
terschied zu Beispiel 1 wurde für das Imprägnieren der Hohl
räume eine 20%ige Lösung von Silicophosphat (FFB108 der Fir
ma Chemetall GmbH; Frankfurt) in Wasser verwendet. Die Aus
härtetemperatur nach dem langsamen Trocknen betrug 280°C.
Die Prüfung der Korrosionsneigung wurde wie in Beispiel 1
beschrieben durchgeführt.
Das Ergebnis der abschließenden visuellen Prüfung waren 8
Auflösewalzen mit Rostausblühungen.
Oberflächenbehandlung mit einer wäßrigen Mono-Aluminium
phosphat Lösung mit anschließender Entgratung und Beschich
tung von Auflösewalzen mit Rohdrahtgarnitur in einer Auf
spannung.
100 Auflösewalzen wie in Beispiel 1 wurden der gleichen Be
handlung unterzogen, wie in Beispiel 1 beschrieben. Im Un
terschied zu Beispiel 1 wurde für das Imprägnieren der Hohl
räume eine 20%ige Lösung von Mono-Aluminiumphosphat in Was
ser verwendet. Die Aushärtetemperatur nach dem langsamen
Trocknen betrug 300°C.
Die Prüfung der Korrosionsneigung wurde, wie in Beispiel 1
beschrieben, durchgeführt.
Bei der abschließenden visuellen Prüfung fanden sich unter
den 100 Auflösewalzen nur 4 mit Roststellen.
100 handelsübliche Auflösewalzen in einer Ausführungsform
entsprechend Abb. 1 wurden mit einer Nickel-Diamant-Disper
sionsschicht beschichtet, wie sie von den führenden Herstel
lern von OE-Spinnmaschinen für derartige Bauteile standard
mäßig spezifiziert ist. Der auf diesen Ringen montierte Gar
niturdraht wies bereits die notwendige Zahnspitzengeometrie
und Oberflächengüte ("Nadelfinish") auf. Der Beschichtungs
prozeß umfaßte die Schritte: Entfetten, Beizen, Dekapieren
des Stahldrahts, Aktivieren des Aluminiumgrundkörpers und
Vernickeln mit gleichzeitiger Einlagerung von Diamantparti
keln.
Auf das Beschichten folgte eine Wärmebehandlung über 2 Stun
den bei 350°C, wie sie üblicherweise zur Erzielung der maxi
malen Verschleißbeständigkeit derartiger Schichten durchge
führt wird. Abschließend wurden die beschichteten und wärme
behandelten Teile durch Strahlen mit feinen Glaskugeln von
anhaftenden Diamantpartikeln und anderen Verunreinigungen
befreit.
Die Prüfung der Korrosionsneigung wurde, wie in Beispiel 1
beschrieben, durchgeführt.
Bei der Endprüfung fanden sich unter den 100 Auflösewalzen
nur 6 Teile mit Rostausblühungen an mehreren Stellen.
Entgratung und Beschichtung von Auflösewalzen in einer Auf
spannung ohne erfindungsgemäße Vorbehandlung.
100 Auflösewalzen wie in Beispiel 1 wurden, wie in Beispiel
1 beschrieben, in bekannter Weise in einem einzigen mehrstu
figen Behandlungsprozeß entgratet und mit einer Nickel-Dia
mant-Beschichtung versehen.
Die fertig beschichteten Teile wurden, wie in Versuch 1 be
schrieben, wärmebehandelt und durch Glaskugelstrahlen gerei
nigt.
Die Prüfung der Korrosionsneigung wurde wie in Beispiel 1
beschrieben, durchgeführt.
Bei der Endprüfung fanden sich unter den 100 Auflösewalzen
58 Teile mit zum Teil starken Rostausblühungen. Dieser An
teil an rostanfälligen Teilen ist für die Spinnereien wegen
der Verschmutzung bzw. Verfärbung der erzeugten Garne abso
lut unzulässig.
Claims (5)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung und verschleißfesten
Beschichtung von Auflösewalzen für das Offen-end-Spinnen
bestehend aus einem metallischen Grundkörper und einer
als Rohdraht montierten Drahtgarnitur, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) die Auflösewalze derart in ein Versiegelungsbad ein gebracht wird, daß dieses Versiegelungsbad selbst kleinste Hohlräume zwischen Rohdraht und Walzengrund körper füllt,
- b) die Auflösewalze äußerlich sauber abgespült wird,
- c) die Auflösewalze einem Wärmebehandlungsschritt unter zogen wird und,
- d) die so vorbehandelte Auflösewalze in an sich bekann ter Weise entgratet und mit einer Verschleißschutzbe schichtung versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Versiegelungsbäder Lösungen von Substanzen verwendet
werden, die nach dem Trocknen dichte unlösliche Filme
bilden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den Versiegelungsbädern um wäßrige Lösungen
handelt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den Versiegelungsbädern um wäßrige Lösungen
mindestens einer Substanz ausgewählt aus der Gruppe
Silikate, Phosphate, oder Mischungen daraus handelt.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt a in einem ver
schlossenen Tauchbehälter unter erhöhtem Druck durchge
führt wird.
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DE4314161A DE4314161A1 (de) | 1993-04-29 | 1993-04-29 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Auflösewalze für das Offen-end-Spinnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4314161A1 true DE4314161A1 (de) | 1994-11-03 |
Family
ID=6486753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4314161A Withdrawn DE4314161A1 (de) | 1993-04-29 | 1993-04-29 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Auflösewalze für das Offen-end-Spinnen |
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DE (1) | DE4314161A1 (de) |
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