DE4312784C2 - Verwendung eines Mittels zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand- bzw. Deckenbeschichtung für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume - Google Patents
Verwendung eines Mittels zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand- bzw. Deckenbeschichtung für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. ArbeitsräumeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verwendung eines Mittels
zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand-
bzw. Deckenbeschichtungen für dem Aufenthalt von Personen
dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume.
Wände und Decken und auch deren Beschichtungen werden zu
weilen von Pilzen, Keimen od. dgl. befallen, wodurch sich un
angenehme Gerüche sowie gesundheitliche Gefährdungen der
sich in den betreffenden Räumen aufhaltenden Personen er
geben. Bisher bekannte Wand- bzw. Deckenbeschichtungen, mit
denen eine Verpilzung bzw. Verkeimung verhindert werden
soll, verlieren jeweils nach einem vergleichsweise kurzen
Zeitraum ihre Wirksamkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dauerhaft eine
Verpilzung bzw. Verkeimung derartiger Flächen zu verhindern,
wobei gleichzeitig gewährleistet sein soll, daß aus der Wand-
bzw. Deckenbeschichtung keine schädlichen Stoffe an die Luft
abgegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung eines
Mittels gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Durch diese alkalischen
Mittel können auftretende Keime bzw. Sporen bereits zerstört
werden, bevor eine eigentliche Verpilzung und Verkeimung
auftritt. Des weiteren wird durch die vorstehend angegebene
Zusammensetzung des Mittels verhindert, daß die Alkalität der
Wand- bzw. Deckenbeschichtung kurzfristig durch das in der
Luft normalerweise vorhandene CO2 neutralisiert wird. Die
erfindungsgemäß hergestellte Wand- bzw. Deckenbeschichtung
enthält als die Verpilzung bzw. Verkeimung verhindernde
Wirksubstanzen lediglich mineralische Stoffe. Organische
Insektizide oder Fungizide sind nicht erforderlich. Das
Gummiarabikum fungiert nicht als eigentliche Wirksubstanz,
sondern es dient lediglich als Bindemittel und pH-Puffer.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Mittel enthält 20 bis 80,
vorzugsweise 50 Vol.% NaOH-Lösung, 2 bis 7, vorzugsweise 4,5
Vol.% KOH-Lösung, 15 bis 60, vorzugsweise 36,4 Vol.% Gummi
arabikum-Lösung und Wasser enthält. Die NaOH- und die KOH-
Lösung sind 15%ig und die Gummiarabikum-Lösung ist 40%ig, um
die Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten Mittels vollstän
dig zu entfalten.
Das vorstehend geschilderte Mittel soll im Zusammenhang mit
Farben, die nicht verseifen, z. B. im Zusammenhang mit La
tex- und Binderfarben, eingesetzt werden. Aufgrund der Zu
sammensetzung des Mittels wird jedwedes Ausdunsten der
Wirksubstanzen in die Luft vermieden. Bei starker Wasser-
bzw. Feuchtigkeitsbeaufschlagung einer mit der erfindungs
gemäßen Wand- bzw. Deckenbeschichtung versehenen Wand kann
es allenfalls zu einem Auswascheffekt kommen, wobei die
Wirksubstanzen jedoch im Wasser verbleiben und nicht in die
Luft abgegeben werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird das
Mittel einer Wand- bzw. Deckenbeschichtung aus einer nicht
verseifenden Farbe, z. B. einer Latex- oder einer Binderfarbe
beigegeben.
Ausreichend ist es, wenn das vorstehend beschriebene Mittel
10 Vol.% der Mischung aus dem Mittel und der Farbe der Wand-
bzw. Deckenbeschichtung ausmacht.
In einfacher Weise ist es möglich, die Farbe, der das Mittel
beigegeben ist, unmittelbar auf die Wand- bzw. Deckenfläche
aufzubringen.
Sofern der Wohn- bzw. Arbeitsraum mit einer Tapete versehen
sein soll, kann die das Mittel enthaltende Farbe auf Tapeten
aufgebracht werden; dies kann geschehen, wenn die Tapete be
reits an den Wänden bzw. an der Decke angebracht ist oder
vor dem Anbringen der Tapete an den Wänden bzw. an der Decke.
Bei vorbelasteten Räumen ist es zweckmäßig, die Wände bzw.
die Decke vor Aufbringung einer Wand- bzw. Deckenbeschichtung
zunächst mit dem Mittel zu behandeln. Hierdurch können
vorhandene Verpilzungen und/oder Verkeimungen zuverlässig
beseitigt werden. Sofern der Pilz- bzw. Keimbefall so stark
ist, daß eine einmalige Behandlung keinen 100%igen Erfolg ver
spricht, kann eine erneute Behandlung mit dem Mittel vor
genommen werden. In jedem Fall ist es möglich, mittels der
vorstehend geschilderten Verfahrensweise jedwede Pilzkulturen,
z. B. Schimmelpilzkulturen, zu beseitigen. Mittels dem vor
stehend geschilderten Verfahren ist es somit möglich, einer
seits vorhandene Verpilzungen und Verkeimungen zu beseitigen
und andererseits einen erneuten Befall der betreffenden Wände
und Decken zuverlässig zu verhindern.
Es hat sich als ausreichend erwiesen, wenn je Quadratmeter
zu beschichtender Wand- bzw. Deckenfläche 0,2 l des Mittels
gleichverteilt aufgebracht bzw. eingesetzt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung be
schrieben.
Hierbei soll die Wand- bzw. Deckenbeschichtung aus einer Farbe
bestehen, die unmittelbar auf die Wand- bzw. Deckenflächen auf
gebracht wird.
Sofern derjenige Raum, der mit der Wand- bzw. Deckenbe
schichtung versehen werden soll, mit Verpilzungen bzw.
Verkeimungen vorbelastet ist, wird zunächst ein Mittel,
welches zu 50 Vol.% aus 15%iger NaOH-Lösung, zu 4,5 Vol.% aus
15%iger KOH-Lösung, zu 36,4 Vol.% aus 40%iger Gummiarabikum-
Lösung und aus Wasser besteht, eingesetzt. Die mit der Wand-
bzw. Deckenbeschichtung zu versehenden Wand- bzw. Decken
flächen werden mit diesem Mittel besprüht, wobei der
Sprühvorgang so ausgestaltet wird, daß sich eine gleichmäßige
Besprühung der genannten Flächen mit dem Mittel ergibt. Je
Quadratmeter Wand- bzw. Deckenfläche werden 0,2 l des Mittels
eingesetzt. Sofern die bereits aufgetretene Verpilzung bzw.
Verkeimung beträchtlich ist, kann dieser Sprühvorgang mehrfach
wiederholt werden.
Statt einer Versprühung ist auch ein anderer Auftragvorgang
denkbar, z. B. ein unmittelbares Auftragen mittels einer Auf
tragwalze od. dgl.
Nach dieser Vorbehandlung der mit der Wand- bzw. Deckenbe
schichtung zu versehenden Wand- bzw. Deckenflächen wird die
jenige Farbe, mittels der die genannten Flächen beschichtet
werden sollen, mit einem Mittel vermischt, das zu 50 Vol.%
aus 15%iger NaOH-Lösung, zu 4,5 Vol.% aus 15%iger KOH-Lö
sung, zu 36,4 Vol.% aus 40%iger Gummiarabikum-Lösung und
Wasser besteht. Bei der Farbe handelt es sich um eine nicht
verseifende Farbe, z. B. um eine Latex- oder eine Binderfar
be. Das Mischungsverhältnis zwischen dem Mittel und der Farbe
ist so gewählt, daß die Mischung zu 10 Vol.% aus dem Mittel
und zu 90 Vol.% aus der Farbe besteht.
Die Farbe wird dann mittels einer der geläufigen Beschich
tungstechniken auf die Wände bzw. auf die Decke aufgebracht.
Hierzu genügt ein einfaches Bestreichen der Wände mit der
Farbe.
Mit der vorstehend geschilderten Wand- bzw. Deckenbeschich
tung kann dauerhaft ein Schutz des betreffenden Raumes ge
gen Verpilzungen und Verkeimungen gewährleistet werden. Eine
schnelle Neutralisierung der Alkalität der Wand- bzw.
Deckenbeschichtung, die aufgrund des in der Luft vorhandenen
CO2 auftreten könnte, entsteht, sofern der Farbe das vor
stehend geschilderte Mittel beigegeben wird, nicht. Es sei
darauf hingewiesen, daß die Wirksubstanzen sämtlich minera
lisch sind, wobei das organische Gummiarabikum nicht als
Wirksubstanz, sondern als Bindemittel bzw. pH-Puffer dient.
Claims (6)
1. Verwendung eines Mittels, das
20 bis 80 Vol.% etwa 15%iger NaOH-Lösung,
2 bis 7 Vol.% etwa 15%iger KOH-Lösung,
15 bis 60 Vol.% etwa 40%iger Gummiarabikum- Lösung
und
Wasser
enthält, in Wand- und Deckenbeschichtungen für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume zur Verhin derung von Verpilzung bzw. Verkeimung.
20 bis 80 Vol.% etwa 15%iger NaOH-Lösung,
2 bis 7 Vol.% etwa 15%iger KOH-Lösung,
15 bis 60 Vol.% etwa 40%iger Gummiarabikum- Lösung
und
Wasser
enthält, in Wand- und Deckenbeschichtungen für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume zur Verhin derung von Verpilzung bzw. Verkeimung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, das
50 Vol.% etwa 15%iger NaOH-Lösung,
4,5 Vol.% etwa 15%iger KOH-Lösung,
36,4 Vol.% etwa 40%iger Gummiarabikum-Lösung
und Wasser enthält.
50 Vol.% etwa 15%iger NaOH-Lösung,
4,5 Vol.% etwa 15%iger KOH-Lösung,
36,4 Vol.% etwa 40%iger Gummiarabikum-Lösung
und Wasser enthält.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Mittel
einer Wand- oder Deckenbeschichtung, die aus einer nicht
verseifenden Farbe besteht, beigegeben wird.
4. Verwendung nach Anspruch 3, bei der das Mittel mit einem
Anteil von 10 Vol.% der Mischung aus Mittel und Farbe der
Farbe beigegeben wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei einer
Wand- und Deckenbeschichtung, bei der die Farbe unmittelbar auf
die Wand- bzw. Deckenfläche aufgebracht ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei einer
Wand- bzw. Deckenbeschichtung, bei der die Farbe auf Tapeten
aufgebracht ist, die auf die Wand- bzw. Deckenfläche auf
bringbar sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312784 DE4312784C2 (de) | 1993-04-20 | 1993-04-20 | Verwendung eines Mittels zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand- bzw. Deckenbeschichtung für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume |
DE19944401428 DE4401428A1 (de) | 1993-04-20 | 1994-01-19 | Wand- und Deckenelemente mit Zuschlagstoffen, die eine Verpilzung bzw. Verkeimung verhindern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312784 DE4312784C2 (de) | 1993-04-20 | 1993-04-20 | Verwendung eines Mittels zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand- bzw. Deckenbeschichtung für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4312784A1 DE4312784A1 (de) | 1994-10-27 |
DE4312784C2 true DE4312784C2 (de) | 2000-07-06 |
Family
ID=6485855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934312784 Expired - Fee Related DE4312784C2 (de) | 1993-04-20 | 1993-04-20 | Verwendung eines Mittels zur Verhinderung von Verpilzung bzw. Verkeimung von Wand- bzw. Deckenbeschichtung für dem Aufenthalt von Personen dienende Wohn- bzw. Arbeitsräume |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4312784C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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FR2956110B1 (fr) * | 2010-02-11 | 2012-03-16 | Raymond Guionie | Composition chimique destinee au traitement preventif et curatif des sels hygroscopiques contenus dans les maconneries |
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DE19217C (de) * | L. HORST in Linz a. Rh | Neuerung in dem Verfahren zur Herstellung desinficirender Anstriche | ||
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SU466269A1 (ru) * | 1972-07-10 | 1975-04-05 | Одесский государственный университет им.И.И.Мечникова | Бактерицидна добавка |
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-
1993
- 1993-04-20 DE DE19934312784 patent/DE4312784C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3806084A1 (de) * | 1987-10-17 | 1989-09-07 | Hoelter Heinz | Verfahren zur beseitigung von gefaehrdenden stoffen in raeumen aus dem bereich fussboden, wand und decke |
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Firmenschrift: technical bulletin, Kelzan D in La-tex Emulsion Paints der Fa. KELCO Co. 1 # 12, Apr.1971 * |
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Römpps-Chemie-Lexikon 8.Aufl., Franckh`sche Ver- lagshandlung, Stuttgart Stichworte: Binder, Kunst-harzdispersionen, Kunstharz, Polymerdispersionen * |
Vol. 94(24), Ref. 193842y zu NL 7906396 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4312784A1 (de) | 1994-10-27 |
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