DE3804741A1 - Mittel zum trockenlegen und/oder trockenhalten von mauerwerk - Google Patents
Mittel zum trockenlegen und/oder trockenhalten von mauerwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Trockenlegen und/oder
Trockenhalten von Mauerwerk, ein Verfahren zur Herstellung
der Mischung und ein Verfahren zur Herstellung eines Mörtels
aus dem Mittel.
Insbesondere ältere Häuser besitzen oft nasse, feuchte Mau
ern oder Böden, an denen sich Laufschwamm, Mauerfraß oder
Salpetersäure gebildet hat.
Aber auch neue Häuser sollten gegen aufsteigende Erdfeuch
tigkeit, insbesondere bei Grundwasserandrang isoliert wer
den. Gleiches gilt für Abdeckungen von Balkonen, Terrassen,
von Brücken oder bei dem Verputz von Schlagwetterseiten.
Ebenso sollten auch Kläranlagen, Kanalisierungen, Silogru
ben, Silotürme und dgl. geschützt werden, damit es nicht zu
feuchten oder nassen Mauern und damit letztlich zu deren
Zerstörung kommt.
Eine nachträgliche Trockenlegung eines nassen Mauerwerkes
ist stets mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Zum Trocken
legen ist der Einbau von Drainagen bekannt. Im allgemeinen
wird dabei auch das ausgebesserte Mauerwerk mit einer Kunst
stoffbeschichtung oder Isolierplatten vor einer erneuten
Durchnässung geschützt. Ebenso werden Laufschwamm, Pilze,
Schimmel, Salpetersäure und dgl. mit chemischen Mitteln
beseitigt. Trotzdem kann eine erneute Durchnässung mitunter
nicht verhindert werden.
Auch bei neuen Häusern werden zur Isolierung entsprechende
Drainagen, chemische Schutzschichten, vorgestellte Platten
oder dgl. eingesetzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde
ein Mittel zum Trockenlegen und/oder Trockenhalten von Mauer
werk zu schaffen, das einfach und billig in der Anwendung
ist und sehr gut wirkt.
Erfindungsgemäß wird dies durch ein Mittel mit folgenden
Bestandteilen erreicht:
Kalziumkarbonat und/oder Kalziumhydrooxyd, Seife, Wasser,
einer Karbonatverbindung, einer Silikatverbindung und einem
oder mehreren Füllstoffen.
Dieses Mittel kann in entsprechender Verdünnung zusammen mit
einem trockenen Zement - und Sandgemisch zu einem Mörtel ver
arbeitet werden, der auf das Mauerwerk aufgebracht wird. Bei
älteren Häusern ist es hierzu lediglich erforderlich, daß
der alte Verputz abgeschlagen wird und zwar wenigstens in
dem Bereich bzw. etwas mehr als die nasse bzw. feuchte Mauer
trockengelegt werden muß.
Wird anschließend ein neuer Verputz mit dem erfindungsgemä
ßen Mittel aufgebracht, so hat sich gezeigt, daß dieser
staubtrocken wird. Eine Schimmel- und Pilzansetzung ist da
durch ausgeschlossen. Der mit dem erfindungsgemäßen Mittel
aufgebrachte Putz ist weiterhin wasserundurchlässig, verhin
dert das Ausblühen an den Außenflächen und schützt vor Lauf
schwammbildung, Mauerfraß und Salpetersäure.
Diese Eigenschaften werden durch eine kombinierte und in
ihrer Gesamtheit nicht zu erwartende Wirkung der erfindungs
gemäßen Bestandteile erreicht, wobei hinzu kommt, daß die
genannten Bestandteile reine Naturprodukte sind und damit
sehr umweltfreundlich und für den Menschen unbedenklich.
Die Seife mit ihrem fettlösenden Charakter kann gegen schlei
mige Substanzen eingesetzt werden.
Das Karbonat wirkt durch seinen alkalischen Charakter als
Neutralisator bzw. Puffer gegen Säurebildung, insbesondere
gegen Salpetersäure und verhindert auch eine Schimmelbil
dung.
Durch die Silikatverbindung läßt sich eine luftundurchlässi
ge Schicht bilden, die dadurch Schimmel und Bakterienbildung
vermeidet.
Kalziumhydrooxyd und Kalziumkarbonat wirken als alkalische
Verbindungen ebenfalls gegen eine Säurebildung bzw. Säure
salze und stellen weiterhin auch ein Bindemittel für das
Mittel selbst dar.
Füllstoffe können beliebiger Art eingesetzt werden. Insbeson
dere kommen hierfür inerte und ungiftige chemische Verbindun
gen in Frage, die ggf. auch für eine entsprechende Farbge
bung dienen können.
Ein einfaches und billiges Mittel stellt hierfür Bariumsul
fat dar, das als Bindemittel wirkt und weiße Pigmente be
sitzt, wodurch sich eine entsprechende Weißfärbung des Mit
tels erzielen läßt.
Als einfache und billige Seife läßt sich Kernseife in erfin
dungsgemäßer Ausgestaltung verwenden.
Als Karbonatverbindung sind die Erdalkalikarbonate, insbeson
dere Kaliumkarbonat geeignet, das auch als Pottasche bekannt
ist. Außerdem reagiert es in wässrigen Lösungen stark alka
lisch. Weiterhin ist es ein billiges Industrieprodukt.
Als Silikatverbindungen haben sich die Erdalkalisilikate und
dabei insbesondere Natriumsilikat als besonders geeignet her
ausgestellt. Natriumsilikat, auch als Wasserglas bekannt,
hat sehr gute Imprägnierungseigenschaften und ist korros
sionshindernd. Es wurde festgestellt, daß es auch zum Abdich
ten und als Farbenbindemittel wirkt.
Das erfindungsgemäße Mittel ist praktisch unbegrenzt halt
bar, sofern eine Deckschicht von Wasser darüber gehalten und
es vor Frost geschützt wird. Da das Mittel nach Verarbeitung
völlig austrocknet, ist es im Wasser unlöslich, woher die
hervorragende Isolierkraft gegen Wasser kommt.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in folgender Zusammenset
zung - bezogen in Gewichtsprozent - gemischt sein:
30-50, insbesondere 42-47 Gew.-% Kalziumkarbonat und/oder
Kalziumhydrooxyd 5-20, insbesondere 10-15 Gew.-% Seife,
25-40, insbesondere 30-38 Gew.-% Wasser, 0,5-5, insbesondere
1-3 Gew.-% Karbonatverbindung, 1-8, insbesondere 3-5 Gew.-%
Silikatverbindung und 0,5-5, insbesondere 1-3 Gew.-% Füll
stoffe.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung des Mittels
kann darin bestehen, daß 30-50 Gew.-% des Kalziumkarbonat
und/oder des Kalziumhydrooxyd mit 5-20 Gew.-% Seife, 25-40
Gew.-% Wasser, 0,5-5 Gew.-% Karbonat-Verbindung, 1-8 Gew.-%
einer Silikat-Verbindung miteinander vermischt werden, wo
nach 0,5-5 Gew.-% ein oder mehrerer Füllstoffe beigemischt
werden. Dabei wird man im allgemeinen ungelöschten Kalk
verwenden, der durch das Wasser und die Mischung dann zu
Kalziumkarbonat und Kalziumhydrooxyd wird.
Um eine bessere und schnellere Durchmischung und Homogenität
zu erreichen, kann vorgesehen sein, daß die Mischung kurz
zeitig erwärmt wird.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen eines Mörtels
mit dem erfindungsgemäßen Mittel kann darin bestehen, daß
die Mischung mit 5-15, insbesondere mit 8-10 Teilen Wasser
verdünnt und mit einem Gemisch aus Zement und Sand vermischt
wird.
Das Mischungsverhältnis zwischen Zement und Sand richtet
sich nach dem Anwendungsfall. Bei Horizontalisolierungen
oder bei Grundwasserdichtungen kann ein Verhältnis von eins
zu drei bis eins zu fünf verwendet werden, bei starkem Was
serandrang wird man ein Verhältnis von eins zu zwei zwischen
Zement und Sand wählen.
Nachfolgend ist ein Beispiel für die Zusammensetzung eines
erfindungsgemäßen Mittels und einem daraus gebildeten Mörtel
beschrieben.
Zur Herstellung einer bestimmten Mengeneinheit des erfin
dungsgemäßen Mittels können 5 kg ungelöschter Weißkalk mit
1,4 kg Kernseife, 270 g Kaliumkarbonat und 0,3 Liter Natrium
silikat zusammen mit knapp 4 Liter Wasser gemischt werden.
Nach einer ausreichenden Mischung in einem entsprechenden
Gefäß kann noch 270 g Bariumsulfat hinzugefügt werden, wo
nach anschließend das Mittel nochmals kurzzeitig erhitzt
werden kann.
Das auf diese Weise hergestellte Mittel wird zur Verarbei
tung von Mörtel nun im allgemeinen mit 8-10 Teilen Wasser
verdünnt, wonach die dadurch entstandene Suspension mit ei
nem trockenen Zement- und Sandgemisch zu einem kellengerech
ten Mörtel verarbeitet wird. Die trockene Mischung von Ze
ment und Sand richtet sich in dem Mischungsverhältnis nach
dem Anwendungsfall. Ebenso ist die Stärke der Isolierschicht
und deren Mischungsverhältnis von Fall zu Fall zu bestimmen
und den gegebenen Fällen anzupassen. Im allgemeinen wird ei
ne aufzubringende Mörtelschicht von 2-3 cm ausreichend sein.
Bei alten Mauerwerken muß vorher der alte Verputz abgeschla
gen werden, wobei gleichzeitig auch die Fugen auszukratzen
sind. Schadhafte Mauerflächen sollten entsprechend ausgebes
sert und mit dem erfindungsgemäßen Mörtel neu vermauert wer
den. Hierzu sind die Flächen gut zu reinigen und am besten
vorher mit der verdünnten Suspension zu benetzen. Anschlie
ßend kann die Auftragung des Mörtels mit dem erfindungsge
mäßen Mittel in ein bis drei Schichten erfolgen.
Im allgemeinen wird man die aufgetragenen Isolierschichten
anschließend fein verreiben und glätten. Für die Glättung
kann ebenfalls das erfindungsgemäße Mittel in verdünnter
oder unverdünnter Form verwendet werden.
In ähnlicher Weise können Pflaster und Terrassen oder Bal
kone isoliert werden. Dabei handelt es sich um eine Horizon
talisolierung gegen aufsteigende Erdfeuchtigkeit.
Der erfindungsgemäße Putz ist stark wasserabweisend, schützt
vor Ausblühen und ist wetterbeständig.
Statt einer Ausbesserung von alten Mauerwerken kann selbst
verständlich das erfindungsgemäße Mittel bzw. der daraus ge
bildete Mörtel auch für Neubauten verwendet werden, wobei in
diesem Falle der erfindungsgemäße Putz einen herkömmlichen
Putz ersetzt.
Nach einer Trocknungszeit von ca. 1-2 Wochen kann der Ver
putz bemalt oder tapeziert werden.
Claims (15)
1. Mittel zum Trockenlegen und/oder Trockenhalten von Mauer
werk, das folgende Bestandteile enthält:
- a) Kalziumkarbonat und/oder Kalziumhydrooxyd,
- b) Seife,
- c) Wasser,
- d) eine Karbonatverbindung,
- e) eine Silikatverbindung und
- f) ein oder mehrere Füllstoffe.
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bestandteile in folgenden Gewichtsprozent-Anteilen vor
handen sind:
- a) 30-50% Kalziumkarbonat und/oder Kalziumhydrooxyd,
- b) 5-20% Seife,
- c) 25-40% Wasser,
- d) 0,5-5% Karbonatverbindung,
- e) 1-8% Silikatverbindung und
- f) 0,5-5% Füllstoffe.
3. Mittel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bestandteile in folgenden Gewichtsprozent-Anteilen vor
handen sind:
- a) 42-47% Kalziumkarbonat und/oder Kalziumhydrooxyd,
- b) 10-15% Seife,
- c) 30-38% Wasser,
- d) 1-3% Karbonatverbindung,
- e) 3-5% Silikatverbindung und
- f) 1-3% Füllstoffe.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seife eine Kernseife ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Karbonatverbindung eine Erdalkalikarbonatverbindung ist.
6. Mittel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Karbonatverbindung Kaliumkarbonat ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Silikatverbindung eine Erdalkalisilikatverbindung ist.
8. Mittel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Silikatverbindung ein Natriumsilikat ist.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Füllstoffe Bariumsulfat enthalten.
10. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
30-50 Gew.-% ungelöschter Kalk bzw. Kalziumkarbonat
und/oder Kalziumhydrooxyd mit
5-20 Gew.-% Seife,
25-40 Gew.-% Wasser,
0,5-5 Gew.-% Karbonatverbindung
1-8 Gew.-% einer Silikatverbindung miteinander ver
mischt werden, wonach
0,5-5 Gew.-% ein oder mehrere Füllstoffe beigemischt wer
den.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
42-47 Gew.-% ungelöschter Kalk bzw. Kalziumkarbonat
und/oder Kalziumhydrooxyd mit
10-15 Gew.-% Seife,
30-38 Gew.-% Wasser,
1-3 Gew.-% Karbonatverbindung,
3-5 Gew.-% Silikatverbindung miteinander vermischt
werden, wonach
1-3 Gew.-% ein oder mehrere Füllstoffe beigemischt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung erwärmt wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines Mörtels mit einem Mittel
nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung mit 5-15 Teilen Wasser verdünnt und mit einem
Gemisch aus Zement und Sand vermischt wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines Mörtels nach
Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung mit 8-10 Teilen Wasser verdünnt und mit einem
Gemisch aus Zement und Sand vermischt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mischungsverhältnis zwischen dem trockenen beizumischen
den Zement und Sand eins zu zwei bis eins zu fünf beträgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8805964U DE8805964U1 (de) | 1988-02-16 | 1988-02-16 | Mauerstein, Pflasterstein oder Wandplatte |
DE19883804741 DE3804741C2 (de) | 1988-02-16 | 1988-02-16 | Mörtel mit einem Mittel zum Trockenlegen und/oder Trockenhalten von Mauerwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883804741 DE3804741C2 (de) | 1988-02-16 | 1988-02-16 | Mörtel mit einem Mittel zum Trockenlegen und/oder Trockenhalten von Mauerwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3804741A1 true DE3804741A1 (de) | 1989-08-24 |
DE3804741C2 DE3804741C2 (de) | 1995-12-21 |
Family
ID=6347478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883804741 Expired - Fee Related DE3804741C2 (de) | 1988-02-16 | 1988-02-16 | Mörtel mit einem Mittel zum Trockenlegen und/oder Trockenhalten von Mauerwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3804741C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10248076A1 (de) * | 2001-04-17 | 2004-05-06 | Markus Nyenhuis | Verfahren zur Bauwerksentfeuchtung und Behebung von an den Bauwerksteilen auftretenden Feuchtigkeitsschäden |
EP1566369A1 (de) * | 2004-02-19 | 2005-08-24 | Beauty For Life Ltd. | Mittel und Verwendungen zum Behandeln und Vergüten von Baustoffen, Mineralgemischen und Mineralfarben sowie Verfahren hierfür |
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FR2218445A1 (en) * | 1973-02-21 | 1974-09-13 | Jaklin Hans | Damp proofing of buildings and structural materials - by impregnating with sodium silicate soln. |
-
1988
- 1988-02-16 DE DE19883804741 patent/DE3804741C2/de not_active Expired - Fee Related
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WO2005082804A1 (de) * | 2004-02-19 | 2005-09-09 | Beauty For Life Ltd. | Mittel und verwendungen zum behandeln und vergüten von baustoffen, mineralgemischen und mineralfarben sowie verfahren hierfür |
Also Published As
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DE3804741C2 (de) | 1995-12-21 |
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