DD259204A1 - Verfahren zur verhinderung der quecksilberimmission - Google Patents

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DD259204A1
DD259204A1 DD28361785A DD28361785A DD259204A1 DD 259204 A1 DD259204 A1 DD 259204A1 DD 28361785 A DD28361785 A DD 28361785A DD 28361785 A DD28361785 A DD 28361785A DD 259204 A1 DD259204 A1 DD 259204A1
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DD
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mercury
preventing
sulfur
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immission
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DD28361785A
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Edgar Schober
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Bauakademie Ddr
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmision, das auf die Verhinderung der Quecksilberkontamination des Luftraumes und der angrenzenden Bausubstanz gerichtet ist. Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmission zu entwickeln, welches gewährleistet, dass die mit der Verwendung bzw. Verarbeitung von Quecksilber beschäftigten Personen keiner Gesundheitsgefährdung mehr ausgesetzt sind und der medizinisch-technische Kontrollaufwand vermindert wird. Die Erfindung hat die Aufgabe, zu erreichen, dass der Grenzwert der maximal zulässigen Arbeitsplatzkonzentration (MAK ind D ) in Gewerberäumen, in denen mit Quecksilber gearbeitet wird und wurde, nicht überschritten wird. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, in dem in übliche Beschichtungsmittel für Innenräume Quecksilber chemisch bindende Zusätze eingebracht werden und danach die Beschichtungsmittel auf die bauliche Hülle aufgetragen werden.

Description

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß diese Zusätze sowohl eindringendes als auch in der baulichen Hülle bereits vorhandenes Quecksilber chemisch binden können. Es wird somit eine solche Dampdruckerniedrigung herbeigeführt, daß eine Quecksilberbelastung von Personen im Sinne der national und international geltenden Hygienevorschriften nicht mehr besteht.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fußbodenbelag, Klebemittel sowie Wand- und Deckenbeschichtungsmittel enthalten einen das Quecksilber chemisch bindenden Zusatz, vorzugsweise in Form von festen Gemischen, Aufschlämmungen, Lösungsmitteln, Lösungen oder Pigmenten.
Beispiel 1
Wände und Decken werden mit folgendem Anstrichmittelgemisch beschichtet: 60 Ma.-% Latex weiß 30 Ma.-% Latex farblos
10 Ma.-'yoSchwefel-Kalk-Aufschlämmung
Beispiel 2
Das Verlegen eines Fußbodenbelages EGk 19 erfolgt unter Zusatz folgender Bestandteile zum Kleber 3 Ma.-% Schwefel .
0,3 Ma.-%Thioazetamid
Je nach Bedarf kann in den Fällen, in denen eine Quecksilberkontaminierung der Bauteiloberfläche bereits vorliegt, die quecksilberbindende Wirkung der Zusätze durch Aufkochen der Schwefel-Kalk-Aufschlämmung bzw. durch Aufmahlen des Schwefels erhöht werden.
Nach dem Aufbringen auf Fußböden und Wände sind auch die quecksilberbjndenden Inhaltsstoffe Bestandteil der baulichen Hülle geworden und besitzen eine bleibende Wirkung auf das eindringende oder bereits im Baukörper befindliche Quecksilber. Die zu treffenden baulichen Maßnahmen unterscheiden sich durch nichts von den sonst üblichen Ausführungen bei Neubau, Rekonstruktion und Sanierung. Die Beschichtungsmittel werden als integraler Bestandteil der Baumaßnahme oder bei bereits eingetretener Kontaminierung durch Quecksilber als wirkungsvolle Sanierungs- bzw. Rekonstruktionsvariante im Fußboden-, Wand- und Deckenbereich-eingesetzt.

Claims (2)

1. Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmssion unter Verwendung von Quecksilber
chemisch bindenden Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß in übliche Beschichtungsmittel für
Innenräume Quecksilber chemisch bindende Zusätze eingebracht werden und danach die
Beschichtungsmittel aufdie bauliche Hülle aufgetragen werden.
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmittel aufdie bauliche
Hülle in Form von Fußbodenbeläge, Ausgleichsmassen, Anstrichen oder Putz aufgetragen werden.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmssion, das auf die Verhinderung einer Kontamination des Luftraumes und der angrenzenden Bausubstanz in Gewerberäumen, in denen mit Quecksilber gearbeitet wird, gerichtet ist.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Bekannte technische Lösungen zur dauerhaften Beseitigung von Quecksilberkontaminationen der Bausubstanz bestehen
ausschließlich in der mechanischen Entfernung des sichtbaren Quecksilbers mittels spezieller Quecksilberzangen, in
Sammelkanälen oder ähnlichen baulich-konstruktiven Vorrichtungen. Nicht sichtbare Kontaminierungen durch das in die
Bausubstanz eingedrungene Quecksilber sind nur durch mechanisches Abtrennen des Trägermaterials vom übrigen Baukörper möglich.
Akute Quecksilberimmssionen der Raumatmosphäre, die ihre Ursache in der Dampfdruckeinstellung über der kontaminierten Bausubstanz haben, können durch Ausbreitung von quecksilbernen Chemikalien bzw. deren Lösungen oder durch Versprühen (Aerosolbildung) kurzzeitig beseitigt werden. Dabei ist die chemische Bindung des Quecksilbers an Schwefel die stabilste.
Alle diese Maßnahmen sind entweder mit einem hohen bautechnischen Aufwand verbunden (Sanierung durch Abriß) oder nur von temporärer Wirkung. Aus dem Stand der Technik ist weiterhin bekannt, daß Schwefelblüte zur Verringerung des
Dampfdruckes von metallischem Quecksilber verwendet werden kann. Auch Jod bzw. Jodkohle absorbiert und bindet
Quecksilber sehr gut, wenn es zeitweilig z.B. über kontaminiertenTußböden mechanisch ausgebreitet wird. (H.Lux, Anorgan.-chemische Experimentierkunst, Leipzig 1959.)
Zur Behebung akuter Quecksilberkontaminationen kann durch Versprühen (Aerosolbildung) von Kalkmilch-Schwefel-Präparaten eine akute Quecksilberkontamination der Atemluft zeitweilig verringert werden, ohne allerdings damit die Ursache bzw. Quelle zu beseitigen (US-PS 2300965).
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist auf ein Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmssion gerichtet, mit dem dauerhaft verhindert werden soll, daß in Geweberäumen unkontrolliert bzw. unvermeidlich freiwerdendes Quecksilber zur Kontaminierung des
Baukörpers durch metallisches bzw. dampfförmiges Quecksilber führt oder aber ein bereits kontaminierter Baukörper zur
Einstellung eines stationären Quecksilberdampfdruckes in der angrenzenden Atmosphäre Anlaß gibt. Damit soll eine
hygienische Belastung der Gewerberäume über den zulässigen Wert von -
MAKD= 5μg/m3
MAKK= 3
vermieden werden.
Mit dem erfindungsgemäßen-Verfahren wird weiterhin erreicht, daß die mit der Verwendung bzw. Verarbeitung von Quecksilber beschäftigten Personen keiner Gesundheitsgefährdung mehr ausgesetzt sind und der medizinisch-technische Kontrollaufwand damit entfällt.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verhinderung der Quecksilberimmssion zu entwickeln, mit dem
erreicht werden soll, daß in Gewerberäumen, in denen mit Quecksilber gearbeitet wurde und wird, der Grenzwert der maximal zulässigen Arbeitsplatzkonzentration (MAK0) auf die Dauer für die dort beschäftigten Personen nicht überschritten wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, indem in übliche Beschichtungsmittel für Innenräume
Quecksilber chemisch bindende Zusätze, die mit Quecksilber Sulfide, Jodide und Amalgame bilden können, eingebracht werden. Anschließend werden die Beschichtungsmittel auf die bauliche Hülle in Form von Fußbodenbelägen, Klebemitteln,
Ausgleichsmassen, Anstrichen oder Putz aufgetragen.
Solche in Beschichtungsmittel eingebrachte Zusätze können beispielsweise neben Schwefel, Polysulfide, Salze der
Polysulfanmono- und -disulfonsäuren, organische Schwefelverbindungen, wie z. B. Thiozetamid, Thioharnstoff,
Schwefelfarbstoffe und Thioplaste sowie Jod und seine Verbindungen oder Metalle, wie Kupfer und Zink sein.
DD28361785A 1985-12-03 1985-12-03 Verfahren zur verhinderung der quecksilberimmission DD259204A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002060996A1 (de) * 2001-02-01 2002-08-08 Colfirmit Rajasil Gmbh Beschichtung mit adsorbierenden eigenschaften für innenraumflächen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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