DE430C - Selbsttätiger Kondensations-Wasserableiter - Google Patents

Description

1877.

Klasse 13.

ALFRED KUSENBERG in DÜSSELDORF. Selbsttätiger Condensationswasser-Ableiter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 21. Februar 1890.

In der beiliegenden Zeichnung sind α und b zwei Rohre, an einem Ende durch das hohle Gufsstück c verbunden; d und e sind zwei auf die freien Enden der Rohre α und b befestigte Muffen, die eine d zum Einlafs des Dampfes, und die andere e zum Auslafs des durch Condensation entstehenden Wassers; / ist ein gewöhnliches Kugelventil mit glatter Spindel g; h ist ein Joch, an das Rohr α festgeklammert durch die Schraubenbolzen i und j und auch an die Ventilspindel g durch Muttern; m ist eine Stange, deren eines Ende in dem Gufsstück c festsitzt und deren anderes Ende durch das Gufsstück 0 geht und durch die Muttern ί gehalten ist, welche auch die Bewegung des Ventils reguliren. Das Gufsstück pafst auf Vorsprünge in den Muffen d und e, und ist also der ganze Dampfverschlufs sicher zusammengehalten.

Die Wirkung ist folgende:

Dampf strömt durch die Oeffnung in d, durch das Rohr α, Gufsstück c in das Rohr b, erhitzt beide Rohre, welche sich sofort ausdehnen. Da die Rohre durch die Stange m verhindert sind, sich der Länge nach auszudehnen, so spreizen sie auseinander, das Rohr β zieht das Joch h und die Ventilspindel g in einer Richtung und das Rohr b das Ventil / in der entgegengesetzten Richtung, auf die Weise das Ventil schliefsend und jedes Entweichen von Dampf verhindernd. Sobald Condensation stattfindet und die Rohre a und b Wasser enthalten, kühlen sie ab, ziehen sich zusammen, öffnen das Ventil und erlauben den freien Auslauf des Wassers durch das Ventil und das andere Ende des Rohres b zur Oeffnung in e.

Sobald der dem Wasser folgende Dampf in die Rohre tritt, dehnen sie sich wieder aus und schliefsen das Ventil. Diese Wirkung wiederholt sich automatisch so lange, als irgend Dampf in den Rohren bleibt.

Da dieser Verschlufs durch den Wärme-Unterschied zwischen heifsem Wasser und Dampf arbeitet, und da die Temperatur des Dampfes ungefähr um V₂ ° R. mit jedem Pfund vermehrten Druckes steigt, so ist der Verschlufs so empfindlich, dafs er durch blofses Drehen der Muttern s gestellt werden kann, um bei irgend einem Dampfdruck sich zu öffnen oder zu schliefsen. Wenn z. B. gestellt, um bei fünf Pfund zu schliefsen, so verschliefst derselbe sofort, wenn die entsprechende Wärme erreicht ist und läfst nur das Condensationswasser aus. Wiederum wird bei der Abnahme des Druckes der Verschlufs sich sofort öffnen. Diese Eigenthümlichkeit des Verschlusses verhindert das Einfrieren, da er gestellt werden kann, sich bei geringem Druck zu öffnen; sobald also der Dampf in den Rohren auf diesen Druck herabsinkt, wird der Verschlufs geöffnet und das Wasser aus den Rohren und dem Ventil geblasen. Dieser Verschlufs nimmt sehr wenig Raum ein, kann in jede beliebige Lage gestellt, gelegt oder gehängt werden, ohne seine Wirksamkeit zu beeinträchtigen.

Der Verschlufs ist immer offen, wenn aufser Gebrauch und verlangt keine Vorsicht beim Anlassen des Dampfes.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Die Art und Weise, ein oder mehrere Ventile von Dampfverschlüssen durch ein System von gebogenen Rohren mit Verhinderung ihrer longitudinalen Bewegung und Sicherung ihrer Enden auf die beschriebene Weise in Wirksamkeit zu setzen.

2. Die Combination der gebogenen Rohre, der geschlitzten Platte o, der Stange m und des Ventils / in der beschriebenen Weise und für den angegebenen Zweck.

3. Die Combination der gebogenen Rohre, der geschlitzten Platte o, des Ventils / und des Joches h, wie beschrieben und für den angegebenen Zweck.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.