DE4306787C2 - Kraftgetriebene Schwertsäge - Google Patents
Kraftgetriebene SchwertsägeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer kraftgetriebenen Schwertsäge nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Schwertsäge ist durch die EP 267 312 A1 bekannt.
Die Bezeichnung Schwertsäge wurde deswegen gewählt, weil - ähnlich
wie bei Kettensägen - eine als Schwert bezeichnete Platte die hin-
und hergehenden Sägeblätter an deren Rückenseite abstützt. Die auf
grund dieser Bezeichnung naheliegende Annahme, daß mit einer derar
tigen Säge auch ein mit der Spitze einstechender Sägeschnitt möglich
sei, trifft nicht zu. Die bekannte Schwertsäge ist, eher wie ein Sä
bel, für Schnitte normal zu Längsachse der Sägeblätter einsetzbar,
aber nicht in Längsrichtung der Sägeblätter. Außerdem sind für die
bekannte Säge keine Mittel zur Begrenzung der Schnittiefe oder zur
Einstellung des Gehrungswinkels bekannt, wie beispielsweise für die
Stichsägevorrichtung gemäß der US 3,823,473. Damit bleibt die an
sich vorteilhafte Schwertsäge hinsichtlich ihrer Einsatzvielfalt
hinter der bekannten, älteren Stichsägevorrichtung zurück. So sind
beispielsweise genaue 90°-Schnittkanten nicht zuverlässig erzielbar.
Die erfindungsgemäße Lösung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß sowohl die Ein
stechtiefe bzw. die Schnittiefe als auch der jeweils zu verwendende
Längenbereiche der Sägeblätter vorwählbar einstellbar ist. Damit
kann ein ungleichmäßiger Verschleiß der Sägeblätter verhindert wer
den, indem deren Längenbereiche nacheinander eingesetzt und damit
gleichmäßig abgenutzt werden können, kontrollierbar über eine Skala
am Schwert.
Der Anschlag gemäß Anspruch 4 hat den Vorteil, daß er leicht ist und
dadurch die Handlichkeit der Schwertsäge oder dergl. nicht behindert
und außerdem schnell montierbar, lösbar und in exakte Winkelpositio
nen einstellbar am Schwert der Schwertsäge angeordnet ist.
Im Zusammenhang mit einer Schwertsäge gemäß der Patentanmeldung
DE 43 02 653 A1 mit der wie mit einem Schwert in Werkstücke ein
stechend gesägt werden kann, ist ein erfindungsgemäßer Anschlag von
besonderem Wert, weil damit verzugsfrei vom Eintauchschnitt zum
Trennschnitt übergegangen werden kann, wobei die aus der Trennfuge
herausrangende Sägeblattlänge gleichbleibend klein gehalten werden
kann.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale ergeben
sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch
1 bzw. 4 angegebenen Merkmals.
In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der zugehörigen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer gattungsgemäßen
Schwertsäge ohne Anschlag, Fig. 2 eine Seitenansicht eines Ausfüh
rungsbeispiels der Erfindung, Fig. 3 eine Vorderansicht eines er
findungsgemäßen Anschlags, Fig. 4 eine Ansicht eines Anschlagteils
gemäß Fig. 3 von unten, Fig. 5 einen Seiten-Teilschnitt des An
schlags, Fig. 6 eine Ansicht einer Spannzangenhälfte von hinten,
Fig. 7 eine Seitenansicht der Spannzangenhälfte gemäß Fig. 6 und
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Schwertsäge mit Anschlag bei einem
Gehrungsschnitt unter 45° Neigung zum Werkstück.
Die in Fig. 1 dargestellte Schwertsäge 1 besteht aus einem Maschi
nengehäuse 2, das aus einer linken und einer rechten Gehäuseschale
3, 4 aus Isolierstoff zusammengesetzt ist. Das Maschinengehäuse 2
ist zu einem festen Bedienhandgriff 5, mit Ein- und Ausschalter 6
ausgeformt und trägt einen verstellbaren, bogenförmigen Zusatzhand
griff 7 und ein mit dem Maschinengehäuse 2 verbundenes Schwert 8, in
dem paarweise, hin- und herverschiebbar zwei Sägeblätter 9, 10 ge
führt sind, die durch eine Durchgangsöffnung 11 in das Maschinenge
häuse 2 treten.
An der Schwertspitze 12 auf beiden Seiten des Schwerts 8 ist nahe
den Sägeblättern 9, 10 je ein Längsschlitz 13, 14 angeordnet, in dem
gleitsteinartig passende Vorsprünge 15, 16 der Sägeblätter 9, 10 un
verlierbar geführt sind. Das Schwert 8 trägt Markierungsstriche 17
auf dem Rücken 18 zur Kontrolle der Schnittiefe bzw. zur Kontrolle
der Position eines nachstehend beschriebenen Anschlags 20.
Die in Fig. 2 dargestellte Seitenansicht zeigt die Schwertsäge 1
beim Durchsägen eines Werkstücks 19 unter Zuhilfenahme eines An
schlags 20, der reiterartig auf dem Rücken 18 des Schwerts 8 zwi
schen Schwertspitze 12 und Maschinengehäuse 2 lösbar befestigt ist.
Der Anschlag 20 besteht aus einem Anschlagteil 21, einem Klemmteil
22 und einem gewindemutterartigen Schraubrad 23, das um eine Dreh
achse 24 bzw. um das Außengewinde einer Schraube (Fig. 5) verstell
bar ist. Mit Hilfe des Anschlags 20 wird der vordere Bereich der Sä
geblätter 9, 10 zum Sägen eingesetzt, bzw. der hintere Bereich der
Sägeblätter 9, 10 vom Werkstück 19 ferngehalten. Der über das Werk
stück 19 hinausragende Teil des Schwerts 8 ist nur kurz. Eventuell
zum Werkstück 19 nah benachbarte weitere Werkstücke können nicht be
schädigt werden.
In Fig. 3 ist der Anschlag 20 als Einzelheit - entsprechend einer
Montageposition auf dem Schwert 6 von vorn betrachtet - gezeigt mit
dem Schraubrad 23 zum Lösen und Klemmen des Anschlags 20 auf dem
Schwert 8, dem Anschlagteil 21 mit den Schenkeln 21a, 21b und dem
Klemmteil 22, der sich zusammensetzt aus dem Tragkörper 25 und zwei
Spannzangen 26, 27. Tragkörper 25 und Spannzangen 26, 27 haben einen
gemeinsamen, fluchtenden Schlitz 28, der etwas breiter ist als der
Querschnitt des Schwerts 8. Am Tragkörper 25 sind Spannflächen 29
erkennbar, mit denen die Spannzangen 26, 27 betätigt werden.
In Fig. 4 zeigt eine Draufsicht von unten das Anschlagteil 21 mit
seinen Schenkeln 21a, 21b gemäß Fig. 3 - um 180° um die Drehachse
24 gedreht -. Die Kontur der Anschlagteils 21 ist ein gleichschenk
liges Dreieck mit abgerundeten Ecken, in dessen Mitte eine Bohrung
30 erkennbar ist. Durch die Bohrung 30 verläuft die Drehachse 24 und
(Fig. 5) es durchsetzt sie der Schaft einer Sechskantkopfschraube
31, die die Spannzangen 26, 27 festhält. Um den Mittelpunkt der Boh
rung 30 sind auf einem gemeinsamen Kreis in gleichmäßigem Abstand
Rastausnehmungen 32 angeordnet, denen Rastvorsprünge 33 (Fig. 5) am
Klemmteil 22 zugeordnet sind. Die Basisseite 34 des Dreiecks zeigt
die Kontur der Anschlagflächen der Schenkel 21a, 21b.
Das Anschlagteil 21 ist von seiner 90°-Position aus in jeder Rich
tung um die Drehachse 24 um mindestens 45° verdrehbar (Fig. 8).
In Fig. 5 ist im Teilschnitt die Seitenansicht des Anschlags 20 ge
zeigt. Das Schraubrad 23 ist auf die Sechskantkopfschraube 31 ge
schraubt und hält das Anschlagteil 21 mit Rastausnehmungen 32 gegen
den Tragkörper 25 mit den Rastvorsprüngen 33 aneinander fest. Außer
dem hält die Sechskantkopfschraube 31 die im Tragkörper 25 angeord
neten Spannzangenhälften 26, 27 mit ihrem Kopf im Tragkörper 25
- axial in Schraubrichtung verschiebbar - fest. Die Spannzangenhälf
ten 26, 27 sind durch eine durch Zapfen und Bohrungen 35, 36 herge
stellte Zapfenverbindung miteinander gekuppelt.
In Fig. 6 ist eine Spannzangenhälfte 26 bzw. 27 von vorn gezeigt.
Es sind die Spannflächen 37, 38 beiderseits des Spannschlitzes 38
sowie die Zapfen 35 und Bohrungen 36 und eine Aufnahmeöffnung 39 für
den Kopf der Sechskantschraube 31 erkennbar.
In Fig. 7 ist die Spannzangenhälfte 26 bzw. 27 gemäß Fig. 6 von
der dem Schenkel 21a benachbarten Seite gezeigt, wobei die unter
brochene Anordnung der Spannfläche 38 sowie die Anordnung der Zapfen
35 und Bohrungen 36 deutlich wird.
In Fig. 8 ist die Schwertsäge 1 beim Gehrungssägen eines weiteren
Werkstücks 40 mit Hilfe des Anschlags 20 von oben betrachtet ge
zeigt. Das Anschlagteil 21 ist um die Achse 24 so gedreht, daß der
Schenkel 21b vorn seitlich am Schwert 8 anschlägt. Damit ist der
maximale Gehrungswinkel eingestellt.
Der Anschlag 20 wird auf folgende Weise montiert: Durch Drehen des
Schraubrades 23 in die Lösestellung wird die Sechskantkopfschraube
31 nach unten bewegt, so daß sich die Spannzangenhälften 26, 27 ge
genüber dem Tragkörper 25 senken und sich öffnen, so daß der Spann
schlitz 39 seine größte Breite aufweist. Die Schrägflächen 29, 37,
38 stützen sich dabei spannkonusartig aneinander ab. An der ge
wünschten Position des Schwertes 8, möglicherweise durch Markie
rungszeichen 17 kenntlich gemacht, wird der Anschlag 20 mit dem
Spannschlitz 39 über das Schwert 8 geführt, bis der Rücken 18 des
Schwertes 8 das Ende des Spannschlitzes 39 im oberen Bereich des
Spannzangen 26, 27 anschlägt. Durch Festziehen des Schraubrades 23
wird die Spannzange 26, 27 klemmend betätigt, der Spannschlitz 39
verengt sich und der Anschlag 20 hält sich kraftschlüssig am Schwert
8 fest. Soll ein Sägeschnitt gemäß Fig. 2 durchgeführt werden, wird
das Anschlagteil 21 gegenüber dem Schwert 8 in die 90° Position
eingestellt, d. h. die beiden u-förmigen Schenkel 21, a, 21, b liegen
in einer Ebene, die 90° zur Schwertflachseite verläuft.
Soll ein Gehrungsschnitt durchgeführt werden, so wird (Fig. 8), das
Anschlagteil 21 gegenüber dem Tragkörper 25 um die Drehachse 24 ver
stellt und über die Rasteinrichtung 32, 33 auf den gewünschten Geh
rungswinkel eingestellt. Der einstellbare Gehrungswinkel wird durch
die Dimensionierung des Anschlagteils 21, d. h. durch den Abstand der
Schenkel 21a, 21b voneinander bzw. vom Schwert bestimmt. Je weiter
die Schenkel 21a, 21b vom Spannschlitz 39 entfernt sind, umso wei
ter kann das Anschlagteil 21 gegenüber dem Tragkörper 25 verdreht
werden und umso größer ist der mögliche Verstellwinkel.
Durch Verschieben des Anschlags 20 und Verändern der Klemmposition
längs auf dem Schwertrücken 18 kann beispielsweise die vordere Hälf
te der Sägeblätter 9, 10 bevorzugt eingesetzt werden, beispielswei
se bei einer Serie zu sägender gleicher Durchmesser. Nach Entfernen
des Anschlags 20 können die gehäusenahen Breiche der Sägeblätter 9,
10 bevorzugt eingesetzt werden. Dadurch wird es vermieden, unkon
trolliert bereichsweise die Sägeblätter 9, 10 besonders stark abzu
nutzen, während in anderen Bereichen die Sägeblätter 9, 10 noch ihre
ursprüngliche Schärfe haben.
Beim Gehrungsschnitt wird mit Hilfe des Anschlags 20 die Neigung der
Sägeblätter 9, 10 gegenüber einem Werkstück zwischen 90° und 45° in
15°-Schritten einstellbar.
Wird die Schwertsäge 1 zum Einstechen in Werkstücke, beispielsweise
beim Bau in Riggipstrennwände, eingesetzt, kann es wichtig sein, daß
der auf der dem Bedienenden gegenüberliegenden Seite der Wand aus
tretende Teil des Schwerts 8 nur minimal über die Wand hinausragt,
damit beispielsweise auf der Außenwand vormontierte Haustechniklei
tungen nicht durch die Sägeblätter erfaßt werden, d. h. daß weder
Leitungen noch die Sägeblätter beschädigt werden.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die dem
Schwert benachbarte Kontur des Maschinengehäuses so geformt, daß der
Anschlag bündig eingepaßt im Gehäuse auf dem Schwert sitzen kann und
so gehäusenah deponiert ist, wobei die Anschlagflächen die Schwert
länge bzw. die Einsatzlänge der Sägeblätter nicht begrenzen. Die An
schlagflächen des Anschlags gehen bündig in die Gehäusekontur über.
Von dieser Depot-Stellung aus ist der Anschlag über die Länge des
Schwerts auf dem Schwertrücken beliebig positionierbar.
Bei einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Er
findung ist das Schwert an seinem rückennahen Bereich mit Rastmit
teln versehen, die eine genau wiederholbar Positionierung des An
schlags über die Länge des Schwerts ermöglichen.
Claims (9)
1. Handgeführte kraftgetriebene Schwertsäge (1) mit einem an
einem Maschinengehäuse (2) feststehenden, nach vorn gerichte
ten Schwert (11), an dessen Unterseite sich Sägeblätter (9,
10) parallel zueinander hin- und hergehend abstützen, deren
hinteren Bereiche mit einem Antrieb gekuppelt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schwert (8) auf seinem Rücken (18) ei
nen festklemmbaren, reiterartigen Anschlag (20) trägt, der die
Schwertsäge (1) beim Sägen gegenüber einem Werkstück (19; 40)
abstützt und mit dem die Schnittiefe sowie der Gehrungswinkel
der Schwertsäge (1) einstellbar sind, wobei der Anschlag (20)
aus einem Anschlagteil (21) und einem Klemmteil (22) besteht,
und wobei das Anschlagteil (21) gegenüber dem Klemmteil (22)
verstellbar, inbesondere um eine Drehachse (24) verdrehbar,
ist.
2. Schwertsäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlagteil (21) gegenüber dem Klemmteil (22) über
Rastmittel (32; 33), vorzugsweise in 15°-Schritten, einstell
bar ist.
3. Schwertsäge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Schwert (8), vorzugsweise an seinem Rücken (8),
Skalenzeichen (17) und/oder Rasteinrichtungen zum
Positionieren des Anschlags (20) trägt.
4. Anschlag (20) zur Schnittiefeneinstellung einer Schwert
säge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschlag (20) am Schwert (8) der Schwert
säge (1), insbesondere mit einstechfähigen Sägeblättern (9,
10), positionierbar, insbesondere an mehreren Stellen klemm
bar ist, und der Abstützung und Führung der Schwertsäge (1)
an einem Werkstück (19) dient.
5. Anschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er
gegenüber dem Schwert (8) so einstellbar ist, daß damit bei
Anlage am Werkstück (19) der Gehrungswinkel der Schwertsäge
(1) bestimmt wird.
6. Anschlag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (20) aus einem Anschlagteil (21) besteht,
das sich an einem am Schwert (8) befestigbaren Klemmteil
(22) gegenüber diesem drehbar abstützt, so daß mindestens
eine Anschlagfläche (21a, 21b) des Anschlagteils (21) zur
Flachseite des Schwerts (8) normal bzw. um 45° verschwenkt
positionierbar ist.
7. Anschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Anschlagteil (21) und Klemmteil (22) Überrastmittel
(32; 33) angeordnet sind.
8. Anschlag nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Klemmteil (22) aus einem Tragkörper (25) mit schrä
gen Innenflächen (29) besteht, an denen sich mindestens eine
Spannzange (26, 27) mit keilförmigen, insbesondere äußeren,
Spannflächen (37, 38) abstützt, so daß sich die Spannzange
(26, 27) bei Axialverschiebung gegenüber dem Tragkörper (25)
öffnet bzw. schließt.
9. Anschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannzangen (26, 27) mittels einer Spannschraube (31), ins
besondere mittels eines Schraubrads (23) betätigt, spannzan
genartig am Schwert (8) festklemmbar und lösbar befestigt
sind.
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