DE4306303A1 - Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion

Info

Publication number
DE4306303A1
DE4306303A1 DE4306303A DE4306303A DE4306303A1 DE 4306303 A1 DE4306303 A1 DE 4306303A1 DE 4306303 A DE4306303 A DE 4306303A DE 4306303 A DE4306303 A DE 4306303A DE 4306303 A1 DE4306303 A1 DE 4306303A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oil
extraction
bleaching
pressure
bar
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE4306303A
Other languages
English (en)
Other versions
DE4306303C2 (de
Inventor
Josef Dipl Ing Schulmeyr
Adrian Dipl Ing Dr Forster
Manfred Dipl Chem Dr Gehrig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BARTH RAISER HOPFENEXTRAKTION
Original Assignee
BARTH RAISER HOPFENEXTRAKTION
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BARTH RAISER HOPFENEXTRAKTION filed Critical BARTH RAISER HOPFENEXTRAKTION
Priority to DE4306303A priority Critical patent/DE4306303C2/de
Publication of DE4306303A1 publication Critical patent/DE4306303A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4306303C2 publication Critical patent/DE4306303C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/10Refining fats or fatty oils by adsorption
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting
    • C11B1/104Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting using super critical gases or vapours
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting
    • C11B1/108Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting after-treatment, e.g. of miscellae
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/50Improvements relating to the production of bulk chemicals
    • Y02P20/54Improvements relating to the production of bulk chemicals using solvents, e.g. supercritical solvents or ionic liquids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion mit flüssigem oder über­ kritischem Kohlendioxid. Dabei durchströmt das Lösungsmittel die zerkleinerte Ölsaat oder ein Rohöl. Das Öl wird dann, beispielsweise durch Druckabsenkung, vom Lösungsmittel abge­ trennt.
Pflanzenfette und -öle werden aus dem Samen (im geringeren Umfang aus dem Fruchtfleisch) ausgewählter Rohstoffe im indu­ striellen Maßstab üblicherweise durch Auspressen, Extraktion oder Ausschmelzen gewonnen. Zur Vorbehandlung werden die Öl­ saaten gereinigt und zerkleinert. Je nach Ölgehalt schließt sich dann eines der eben genannten Verfahren an, wobei dem Auspressen eine Extraktion folgen kann, falls die Preßkuchen noch erhebliche Rückstände an Öl aufweisen. Die Öle und Fette müssen anschließend weiteren Reinigungsschritten (Entschlei­ mung, Entsäuerung, Bleichung, Desodorierung) unterzogen wer­ den, um sie für den menschlichen Genuß tauglich zu machen.
Als Lösungsmittel für die industrielle Extraktion wird haupt­ sächlich eine Benzinfraktion (Hexan, Heptan, Octan) einge­ setzt, welche unter 100°C siedet. Diese Komponenten sind brennbar, explosionsgefährlich und müssen aus den Extrak­ tionsrückständen ausgetrieben werden.
So ist beispielsweise aus der DE-OS 33 43 478 eine Kombina­ tion aus Gegenstromextrakteur mit Perkolationsprinzip und Schneckenpresse bekannt.
Durch Verwendung von verdichteten, unbrennbaren Gasen als Lö­ sungsmittel wurde das Problem des Explosionsschutzes besei­ tigt. Auch Rückstände treten nicht auf, da bei Druckabsenkung auf atmosphärische Bedingungen die Lösungsmittel gasförmig abgegeben werden.
Die Extraktion von ölhaltigen Pflanzenteilen, wie Kopra, Son­ nenblumensamen, Sojabohnen und Erdnußkernen, mit in bezug auf Druck und Temperatur überkritischen, gesundheitlich, ge­ schmacklich und chemisch unbedenklichen Gasen, insbesondere CO2, als Lösungsmittel ist aus DE-OS 21 27 596 bekannt.
Gemäß den dort aufgeführten Beispielen werden die Pflanzen­ teile in einem Druckbehälter vorgelegt und bei 280 bis 300 bar und ca. 50°C von trockenem CO2 durchströmt.
Die Abtrennung des gelösten Öls vom Lösungsmittel erfolgt durch Dichteerniedrigung, d. h. durch Druckabsenkung, eventu­ ell in Kombination mit einer Temperaturerhöhung. Das nunmehr gereinigte Lösungsmittel wird anschließend rekomprimiert und in den Extraktionsbehälter zurückgeführt.
Die Verwendung einer Kombination aus Gas und Flüssigkeit zur extraktiven Bearbeitung von pflanzlichen und tierischen Mate­ rialien ist aus DE-OS 28 44 781 bekannt.
Ausführliche Untersuchungen zum Löslichkeitsverhalten u. a. von fetten Ölen in CO2 wurden von Stahl und Mitarbeitern durchgeführt (J. Agric. Food Chem., Vol. 28, No. 6, 1980, S. 1153-1157) . Verwendung fand hauptsächlich in bezug auf die Temperatur überkritisches, aber auch unterkritisches CO2. Die Autoren stellen fest, daß bei 40°C die Löslichkeit von Öl aus Sojabohnen mit zunehmendem Druck steigt. Im Vergleich zu ca. 700 bar wird bei ca. 250 bar etwa die vierfache Gasmenge be­ nötigt, um die gleiche Ölmenge zu lösen.
Die oben erwähnten Schriften und Veröffentlichungen (zusam­ mengefaßt z. B. bei Eggers und Stein, Techn. Mitt. Krupp, Werksberichte, Band 42 (1984), S. 7-16) lassen durchgängig den Gedanken erkennen, die Massenware Ölsaaten so wirtschaft­ lich wie möglich und in bester Ausbeute zu extrahieren. Durch unbedenkliche verdichtete Gase als Lösungsmittel sollen die Probleme der konventionellen Extraktion (brennbare organische Lösungsmittel, Rückstände an Lösungsmitteln in eventuell als Futtermittel tauglichen Trebern, Raffination des rohen Öls) überwunden werden.
Eine kostengünstige, weil schnelle und erschöpfende Extrak­ tion kann jedoch dazu führen, daß die Selektivität leidet. Beispielsweise werden Farbstoffe mitextrahiert, welche an­ schließend wie bei der konventionellen Lösungsmittelextrak­ tion durch Bleichung wieder entfernt werden müssen.
Die Selektivität kann durch eine Extraktion bei niedrigen Temperaturen verbessert werden. Die Verwendung flüssiger Ga­ se, u. a. von flüssigem CO2, zur Ölgewinnung war bereits aus DE-PS 23 63 418 und aus einer Veröffentlichung in Chem.-Ing. Tech. 55 (1983), Nr. 4, S. 320-321 bekannt.
Insbesondere auch zur Schonung der zu gewinnenden mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren wird gemäß DE-OS 35 42 932 bei Temperaturen zwischen 20 und 30°C extrahiert.
Allerdings ist jedoch auch bei diesen Bedingungen die Farbe nicht so hell, als daß sich eine Bleichung vermeiden ließe.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Gewinnung hochwertiger pflanzlicher Öle durch die Schaffung eines verbesserten Ver­ fahrens zur Extraktion von Ölsaaten mit verdichtetem CO2, bei dem die Öle nicht bzw. nur wenig nachgearbeitet werden müs­ sen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Ausgangsmaterial mit flüssigem oder überkritischem Koh­ lendioxid extrahiert und das ölbeladene flüssige oder über­ kritische CO2 anschließend über ein Bleichungsmittel leitet.
Vorzugsweise finden Extraktion und Bleichung unter isobaren Bedingungen statt. Auf diese Weise kann man die Extraktion bei optimalen Bedingungen von Druck und Temperatur durchfüh­ ren.
In der Literatur ist beschrieben, daß die Löslichkeit von Ölen in CO2 mit zunehmendem Druck steigt (Fette - Seifen - Anstrichmittel 84, Nr. 12, 1982, S. 460-468), und damit die umzuwälzende Menge geringer wird. Der Arbeitsdruck liegt so­ mit oberhalb von 200 bar und ist nach oben nur durch die Druckstabilität der Apparaturen begrenzt. Vorzugsweise liegt der Druck zwischen 250 und 350 bar.
Die Temperatur wird ebenfalls so hoch wie möglich gewählt, da die Diffusion mit zunehmender Temperatur steigt. Eine Ober­ grenze ist durch die thermische Stabilität der zu extrahie­ renden Stoffe gesetzt. Eine Begrenzung der Temperatur wie in DE-OS 35 42 932 entfällt hier, da die an sich unerwünschten Begleitstoffe wie z. B. Chlorophyll in der Bleichungsstufe zerstört werden. Die Extraktionstemperatur liegt zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise zwischen 30 und 60°C.
Zur Extraktion wird das zerkleinerte Ausgangsmaterial, wel­ ches auch bereits vorgepreßt sein kann, in einen Druckbehäl­ ter eingefüllt und nach dem Druckaufbau vom Extraktionsmittel durchströmt. Bevorzugt werden mehrere Druckbehälter (Extrak­ tionsbehälter) hintereinandergeschaltet, so daß das Lösungs­ mittel zunächst vorextrahiertes und dann frisches Material durchströmt und sich dabei bis zur Sättigung mit Öl belädt (Gegenstromextraktion).
Das Bleichungsmittel kann in der Anlage in einem Behälter in Strömungsrichtung hinter den Extraktionsbehältern vorgelegt werden. Vorzugsweise werden zwei parallel geschaltete Behäl­ ter eingesetzt, die abwechselnd durchströmt werden können. Das Bleichungsmittel kann aber auch in geeigneter Weise in Strömungsrichtung nach dem zu extrahierenden Gut im jeweili­ gen Extraktionsbehälter vorgelegt werden, z. B. in Körben.
Zur Abtrennung des gelösten Öls vom Lösungsmittel wird der Druck gesenkt, bis das Kohlendioxid gasförmig wird. Dabei fließt das Öl in einen Abscheidebehälter und wird von dort über ein Ablaßventil entnommen.
Gegenüber der bisherigen Verarbeitungsweise, wo die Extrak­ tion und die Bleichung räumlich getrennt durchgeführt werden, ergeben sich durch die Erfindung erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Wegen einer erzielbaren Einsparung an Bleichmitteln wird zudem die Umwelt geschont. Die Öle weisen eine hohe sen­ sorische Qualität auf, insbesondere da eine Belastung durch hohe Temperaturen entfällt.
Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens wird das vom Öl befreite gasförmige Lösungs­ mittel verflüssigt, rekomprimiert und der Extraktionsstufe wieder zugeführt.
Der Druck im Abscheidebehälter liegt zwischen dem Sättigungs­ druck und 150 bar, bevorzugt zwischen 60 und 80 bar. Die Tem­ peratur sollte 10-20°C oberhalb derjenigen in den Extrak­ tionsbehältern liegen, um eine Wasserabscheidung zu vermei­ den. Mit dieser Maßnahme läßt sich erreichen, daß der Wasser­ gehalt der CO2-Extrakte den der mit Hexan gewonnenen Extrakte nicht übersteigt und bei etwa 0,5 Gew.-% liegt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens wird der Wasseranteil durch eine Druckabsenkung in mindestens zwei Stufen (fraktionierte Ab­ scheidung) vom Öl getrennt. Dazu wird die erste Abscheidestu­ fe vorzugsweise auf einen Druck zwischen 80 und 150 bar und eine Temperatur zwischen 30 und 70°C eingestellt. Der Druck in der zweiten Stufe richtet sich hauptsächlich nach dem Druck des angeschlossenen CO2-Vorratsbehälters und liegt vor­ zugsweise zwischen 50 und 70 bar (Sättigungsdruck), die Tem­ peratur zwischen 30 und 50°C. Dadurch wird erreicht, daß der Wassergehalt des Öls unter 0,1 Gew.-% liegt.
Die Untersuchungen zur Verbesserung der Qualität der durch Extraktion gewonnenen Öle wurden am Beispiel von Nachtkerzen­ samen (Oenothera biennis) durchgeführt, welche eine bevorzug­ te Quelle für die mehrfach ungesättigte, essentielle γ-Lino­ lensäure darstellen.
Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf diese eine Ölsaat oder auf Ölsaaten überhaupt beschränkt. Vielmehr kann Öl aus jeder Ölsaat auf diese Weise in verbesserter Qualität gewon­ nen werden, oder es kann auch auf andere Weise gewonnenes, rohes oder zu reinigendes Öl im Extraktionsbehälter vorgelegt und vom Lösungsmittel aufgenommen werden.
Zur Raffination von pflanzlichen und tierischen Ölen und Fet­ ten werden üblicherweise sogenannte Bleicherden eingesetzt. Das Ausgangsmaterial Montmorillonit, ein Aluminiumhydrosili­ kat, wird hierfür durch chemische Verfahren gezielt akti­ viert. Seine wichtigsten Eigenschaften liegen in der Adsorp­ tions- und Ionenaustauschfähigkeit, vor allem aber in einer katalytischen Wirkung.
Die auch als Bentonit bekannten Bleicherden sind durch die unterschiedliche Art der Aktivierung auf bestimmte Einsatz­ fälle zugeschnitten. Die Auswahl des bestmöglich geeigneten Bleichungsmittels wird somit vom Anwendungsfall abhängen und läßt sich durch Versuche leicht ermitteln.
Dabei ist ein Kompromiß zu finden zwischen guter Bleichung und langer Verwendbarkeitsdauer des Bleichungsmittels (Stand­ zeit). Bei der Bleichung auf bisher übliche Weise wird dem zu bleichenden Öl 1 bis 2 Gew. -% Bleicherde zugegeben und dann die Mischung einige Zeit im Vakuum unter Rühren auf 60 bis 80°C erhitzt.
Weiter ist das Bleichungsmittel dahingehend auszuwählen, daß die Ölverluste gering bleiben. Letzterer Punkt dürfte wegen der notwendigen Entsorgung der gebrauchten Bleicherden ver­ mehrt an Bedeutung gewinnen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Beispielen näher erläutert.
Für die Bleichungsversuche wurden Bentonite verschiedener Qualitäten
Tonsil® Optimum FF
Tonsil® CO
Tonsil® COG
verwendet ("Tonsil" ist eine für die Süd-Chemie AG, Moosburg geschützte Bezeichnung).
Vergleichsbeispiel
1 kg eines dunkelgrünen Nachtkerzenöls aus einer etwa 1 Jahr zurückliegenden Extraktion mit verdichtetem Kohlendioxid wur­ de mit 2 Gew.-% Tonsil® Optimum FF versetzt und bei Atmosphä­ rendruck unter Rühren auf 80°C erhitzt. Die dunkelgrüne Farbe rührte von Chlorophyll her, das in Anwesenheit von Sauerstoff einen Oxidationsvermittler darstellt (oxidativer Verderb). Bei der Behandlung verschwand sie, das Öl wurde hellgelb.
Beispiel 1
  • a) Das gemäß dem Vergleichsbeispiel verwendete, dunkelgrüne Nachtkerzenöl wurde in einen mit Füllkörpern gefüllten Druckbehälter (Kolonne) gepumpt. Nachgeschaltet war ein kleinerer Druckbehälter, der mit 30 g Tonsil® COG be­ schickt war (Schichthöhe 8 cm). CO2 wurde bei 280 bar und 40°C gegen das zugepumpte Öl und durch die Bleicherde zu einem Entspannungsventil geleitet, wo das gelöste und ge­ bleichte Öl aufgefangen wurde. Die Entspannung erfolgte von 280 bar auf Atmosphärendruck.
    Die Ölproben waren vollkommen hell und klar. Nachdem mehr als 180 g Öl über die Bleicherde geführt worden waren (6- fache Menge an Öl, bezogen auf die Bleicherde), begann die Ölfarbe, leicht gelblich zu werden, und wurde mit zuneh­ mender Menge etwas dunkler. Auch nachdem die 30-fache Men­ ge an Öl über die Bleicherde geleitet worden war, zeigte sich noch kein Chlorophyll im Extrakt (Messung der Farbin­ tensität bei 445 und 650 nm). Der Versuch wurde danach ab­ gebrochen; er diente zugleich der Ermittlung der Stand­ zeit.
    Die Bleicherde war etwas grau verfärbt und wies einen dunklen Ring von 1 cm Höhe am Einlaß des Druckbehälters auf.
  • b) Um sicherzustellen, daß die in Abschnitt a) beschriebene Aufhellung wirklich von der Bleicherde verursacht worden war, wurde ein entsprechender Versuch, wie in a) beschrie­ ben, jedoch ohne Bleicherde durchgeführt. Zwar wurden die trüben Anteile des Öls zurückgehalten, die grüne Farbe war jedoch nach wie vor vorhanden, lediglich leicht in der In­ tensität reduziert worden.
Beispiel 2
Ein zweigeteilter Einsatzkorb eines 200-l-Druckextraktionsbe­ hälters wurde im stromaufwärts anzuordnenden Teil mit 50 kg gemahlenen Nachtkerzensamen einer älteren Ernte, im zweiten Teil mit 10 kg der Bleicherde Tonsil® CO beschickt. Danach wurde bei 280 bar und 30°C CO2 durch den Extraktionsbehälter geleitet und das beladene Extraktionsmittel von 280 auf 105 bar und in einer zweiten Stufe von 105 auf 60 bar entspannt. Die Temperatur der ersten Abtrennstufe betrug 40°C, die der zweiten 45°C. Das vom Öl befreite CO2 wurde verflüssigt, re­ komprimiert und in den Extraktionsbehälter zurückgeführt. Nach dreistündiger kontinuierlicher Umwälzung des Extrak­ tionsmittels wurden 8,5 kg eines klaren, hellen und geruch­ lich einwandfreien Öls erhalten. Die Bleicherde wurde an­ schließend für drei weitere Versuche in derselben Anordnung eingesetzt, bis das Öl unakzeptabel dunkel wurde.
Als Ergebnisse des Vergleichsbeispiels sowie der Beispiele 1 a) und 2 sind der Relativgehalt an γ-Linolensäure und die Peroxidzahl des Extrakts sowie die entsprechenden Werte eines aus einer Extraktion von Nachtkerzensamen mit Hexan stammen­ den Öls in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Säurezahl, Jodzahl und Verseifungszahl bleiben unverändert. Sämtliche Öle stammten aus dem gleichen, zwei Jahre alten Saatgut. Die Peroxidzahl gibt den Gehalt an peroxidisch gebundenem Sauer­ stoff in Milliäquivalent/kg Öl an. Sie ist neben der hellen Farbe ein wichtiges Kriterium für die Haltbarkeit des Öls und sollte möglichst niedrig liegen.
Tabelle
Gehalt an Linolensäure und Peroxidzahl bei unterschiedlich extrahiertem und gebleichtem Nachtkerzenöl
Aus den Daten der Tabelle ergibt sich, daß die erfindungsge­ mäß gewonnenen Öle den höchsten Relativgehalt an γ-Linolen­ säure und die niedrigste Peroxidzahl aufweisen und auch, ab­ solut gesehen, qualitativ hochwertig sind.

Claims (10)

1. Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion von Ölsaaten oder von bereits gewonnenen rohen Ölen, mit flüssigem ober überkritischem Kohlendioxid und Ab­ trennung des Öls vom Extraktionsmittel, dadurch gekennzeich­ net, daß nach der Extraktion des Ausgangsmaterials das ölbe­ ladene, flüssige oder überkritische Kohlendioxid über ein Bleichungsmittel geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichung bei demselben Druck wie die Extraktion durchge­ führt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß Extraktion und Bleichung bei Drücken oberhalb von 200 bar und insbesondere bei Drücken zwischen 250 und 350 bar durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß Extraktion und Bleichung bei Temperaturen zwischen 0 und 100°C und insbesondere bei Temperaturen zwischen 30 und 60°C durchgeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Öls vom Extraktionsmittel durch Druckab­ senkung und gegebenenfalls Temperaturerhöhung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Drucksenkung eine Temperaturerhöhung um 10 bis 20°C gegenüber der Extraktions- und Bleichungstemperatur erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abtrennung des Öls vom Extraktionsmittel in min­ destens zwei Druckstufen durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Trennstufe bei Drücken zwischen 80 und 150 bar und bei Temperaturen zwischen 30 und 70°C betrieben und die zwei­ te Trennstufe bei Drücken zwischen 50 und 70 bar und bei Tem­ peraturen zwischen 30 und 50°C betrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Öl befreite gasförmige Extraktionsmittel verflüssigt, rekomprimiert und wieder in die Extraktionsstufe zurückge­ führt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bleichungsmittel Bleicherden (Bentonite) verwendet wer­ den.
DE4306303A 1993-03-01 1993-03-01 Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion Expired - Fee Related DE4306303C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4306303A DE4306303C2 (de) 1993-03-01 1993-03-01 Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4306303A DE4306303C2 (de) 1993-03-01 1993-03-01 Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4306303A1 true DE4306303A1 (de) 1994-09-08
DE4306303C2 DE4306303C2 (de) 1996-08-08

Family

ID=6481630

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4306303A Expired - Fee Related DE4306303C2 (de) 1993-03-01 1993-03-01 Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4306303C2 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT408599B (de) * 1997-12-23 2002-01-25 Natex Prozesstech Gmbh Verfahren zur extraktion von pflanzenschutzmitteln und/oder reduzierung von unerwünschten begleitstoffen
WO2011054631A1 (de) 2009-10-26 2011-05-12 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur herstellung eines carnosolsäurereichen pflanzenextrakts
AT513907A1 (de) * 2013-02-07 2014-08-15 Natex Prozesstech Gmbh Verfahren zur Anreicherung von Wertstoffen aus einem flüssigen Rohstoff

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0356165A1 (de) * 1988-08-19 1990-02-28 McLachlan, Corran Norman Stuart Entfernung von Lipiden aus Nahrungsmitteln
EP0379963A1 (de) * 1989-01-23 1990-08-01 Nihon Bunko Kogyo Kabushiki Kaisha Verfahren zur Extraktion und Abscheidung und Vorrichtung zur Verwendung von überkritischem Druck
SU1620050A3 (ru) * 1989-05-16 1991-01-07 С.Д.Гавриш и Н.С.Гавриш Способ получени масла и сока из плодов облепихи
DE3929555A1 (de) * 1989-09-06 1991-03-07 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur entfernung von cholesterin bzw. cholesterinestern aus lebensmitteln
US5024846A (en) * 1987-08-26 1991-06-18 Carran Norman Stuart McLachlan Separation of sterols from lipids
WO1991014373A1 (en) * 1990-03-21 1991-10-03 Portwall Pty Limited Lipid extraction and processing and products so obtained
DE4002161C2 (de) * 1990-01-25 1992-08-20 Walter Rau Neusser Oel Und Fett Ag, 4040 Neuss, De

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5024846A (en) * 1987-08-26 1991-06-18 Carran Norman Stuart McLachlan Separation of sterols from lipids
EP0356165A1 (de) * 1988-08-19 1990-02-28 McLachlan, Corran Norman Stuart Entfernung von Lipiden aus Nahrungsmitteln
EP0379963A1 (de) * 1989-01-23 1990-08-01 Nihon Bunko Kogyo Kabushiki Kaisha Verfahren zur Extraktion und Abscheidung und Vorrichtung zur Verwendung von überkritischem Druck
SU1620050A3 (ru) * 1989-05-16 1991-01-07 С.Д.Гавриш и Н.С.Гавриш Способ получени масла и сока из плодов облепихи
DE3929555A1 (de) * 1989-09-06 1991-03-07 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur entfernung von cholesterin bzw. cholesterinestern aus lebensmitteln
DE4002161C2 (de) * 1990-01-25 1992-08-20 Walter Rau Neusser Oel Und Fett Ag, 4040 Neuss, De
WO1991014373A1 (en) * 1990-03-21 1991-10-03 Portwall Pty Limited Lipid extraction and processing and products so obtained

Non-Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
EGGERS, R.: Untersuchungen zur Ent- ölung von Bleicherde mit überkritischem Kohlendio-xid. In: Fat Sci. Technol., 1992, 94.Jg., Nr.3, S.112-121 *
WALDMANN, C. *
WEBER, K.: Kontinuierliche Extraktion ölhaltiger Bleicherdekuchen. In: Fette, Seifen, Anstrichmit- tel, 1981, 83.Jg., S.543-547 *

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT408599B (de) * 1997-12-23 2002-01-25 Natex Prozesstech Gmbh Verfahren zur extraktion von pflanzenschutzmitteln und/oder reduzierung von unerwünschten begleitstoffen
WO2011054631A1 (de) 2009-10-26 2011-05-12 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur herstellung eines carnosolsäurereichen pflanzenextrakts
DE102009045994A1 (de) 2009-10-26 2011-11-17 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Herstellung eines carnosolsäurereichen Pflanzenextrakts
CN102639010A (zh) * 2009-10-26 2012-08-15 赢创德固赛有限公司 制备富含鼠尾草酸的植物提取物的方法
US8513456B2 (en) 2009-10-26 2013-08-20 Evonik Degussa Gmbh Method for producing a carnosic acid-rich plant extract
AT513907A1 (de) * 2013-02-07 2014-08-15 Natex Prozesstech Gmbh Verfahren zur Anreicherung von Wertstoffen aus einem flüssigen Rohstoff
AT513907B1 (de) * 2013-02-07 2015-01-15 Natex Prozesstech Gmbh Verfahren zur Anreicherung von Wertstoffen aus einem flüssigen Rohstoff

Also Published As

Publication number Publication date
DE4306303C2 (de) 1996-08-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2609705C3 (de) Verfahren zum Entschleimen von Triglyceridölen
DE4219360C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Lipiden mit einem hohen Anteil von langkettig-hochungesättigten Fettsäuren
DE19529795C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von nicht wasserlöslichen, nativen Produkten aus Stoffgemengen mit Hilfe der Zentrifugalkraft
EP1171555B1 (de) Verfahren zur entfernung freier fettsäuren aus fetten und ölen biologischen ursprungs oder deren dämpferkondensaten
DE2440111C3 (de) Verfahren zur Behandlung von eßbaren Glyceridölen
DE3632401C2 (de)
DE3643615C2 (de)
EP0719854A2 (de) Verfahren zur Fraktionierung bzw. Raffination von lipiden Naturstoffen
DE69830669T2 (de) Hochtemperaturextraktion von gewürzen und kräutern
DE3346776C2 (de)
DE4306303C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Ölen durch Extraktion
EP0581468B1 (de) Herstellung eines essbaren Neemöls
DE3101025A1 (de) Verfahren zur isolierung von wertstoffen aus pflanzenmaterial
DE3643848C2 (de)
DE3542932A1 (de) Verfahren zur schonenden extraktion von oelsaaten
WO1997025867A1 (de) Extraktion von inhaltsstoffen aus bestandteilen des neem-baumes
DE1467498A1 (de) Verfahren zum Extrahieren von OEl aus pflanzlichem Gut
DE3137449A1 (de) Verfahren zur extraktion von mehl, oel oder protein aus frischem kokosnussfleisch
DE19638459A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Fetten und Ölen tierischen oder vegetabilischen Ursprungs
AT408599B (de) Verfahren zur extraktion von pflanzenschutzmitteln und/oder reduzierung von unerwünschten begleitstoffen
EP1500695B1 (de) Verwendung eines Verfahrens zur Aufbereitung von glycosidhaltigen Pflanzenölen, um genießbare und lagerfähige Pflanzenöle zu bereiten.
DE4326399C2 (de) Verfahren zur Extraktion von Fetten und Ölen
DE19728831A1 (de) Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial
DE102017220041A1 (de) Verfahren zur Extraktion von Chlorid aus Triglyceridölen
DE2016878A1 (de) Verfahren zur Extraktion von Öl, beispielsweise aus pflanzlichen oder tierischen Produkten

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee