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Bereich der
Erfindung
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Extraktion
der maßgeblichen
Hauptbestandteile von Kräutern
und Gewürzpflanzen,
die Farb-, Geschmacks- und Geruchsstoffe enthalten, sowie, wenn
im pflanzlichen Ausgangsgut vorkommend, Antioxidantien.
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Von
besonderem Interesse ist die Extraktion der maßgeblichen Hauptbestandteile
von Gewürzen und
Kräutern
der Familie Umbelliferae, namentlich Sellerie, Liebstöckel, Dill,
Karotte, Fenchel, Kreuzkümmel,
Kümmel,
Petersilie, Koriander, Angelika und Anis; der Familie Myrtaceae,
namentlich Piment und Gewürznelke;
der Gattung Myristica, namentlich Muskatblüte und Muskatnuss; der Gattung
Piper, namentlich schwarzer und weißer Pfeffer; der Gattung Sesamum,
namentlich Sesamsamen. Das definierende Merkmal ist, dass es sich
um ein solches Gewürz-
oder Kräutergut
handelt, aus dem Geschmacks-, Geruchs- und Farbstoffe und/oder Antioxidantien
extrahiert und dazu verwendet werden können, Speisen oder Getränke zu färben und/oder
zu würzen
oder auf andere Weise geschmacklich zu verbessern.
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Hintergrund der Erfindung
und Stand der Technik
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Getrocknete
Kräuter
und Gewürze
werden, zumeist in ihrer gemahlenen Form, bei der Zubereitung von
Speisen und Getränken
verwendet, um ihnen Geschmack, Geruch, Farbe und konservierende Eigenschaften
zu verleihen, die die Speise oder das Getränk schmackhafter und ansprechender
machen. Die getrockneten Gewürze
werden üblicherweise
in gemahlener oder ungemahlener Form der Speise oder dem Getränk während der
Zubereitung in einem Stadium der Zubereitung zugesetzt, so dass
genügend
Zeit zur Verfügung
steht, damit die relevanten Hauptbestandteile in die Speise oder
das Getränk
extrahiert werden und auf diese Weise der Speise oder dem Getränk die gewünschte Kombination
von Eigenschaften verleihen. Da Gewürze und Kräuter für ihre schwankenden Konzentrationen
an Geschmacks-, Geruchs- und Farbstoffen sowie Antioxidantien berüchtigt sind,
muss man üblicherweise Gewürze mit
unterschiedlichen Konzentrationen der relevanten Hauptbestandteile
mischen, um ein Endprodukt herzustellen, das im Hinblick auf seine
relevanten Hauptbestandteile gleichbleibend ist, um auf diese Weise
vorhersehbare und reproduzierbare Eigenschaften im Hinblick auf
die Freisetzung von Geschmacks-, Geruchs- oder Farbstoffen oder
Antioxidantien in das Nahrungs- oder Getränkesystem, in dem sie verwendet
werden, zu erreichen. Dies ist ein kostspieliger und zeitaufwändiger Prozess.
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Wie
im Stand der Technik beschrieben, wird ein großer Teil der Geschmacks-, Geruchs- und/oder Farbstoffe
oftmals nicht effektiv in die Speise oder das Getränk übertragen.
Das US-Patent 2,507,084 überwindet
dieses Hindernis der ungenügenden
Nutzung der relevanten Hauptbestandteile, indem man zuerst die relevanten
Hauptbestandteile extrahiert und anschließend das verbrauchte Gewürz aus dem Extraktionsprozess
mit einem Teil des ursprünglich entfernten
Extraktes überzieht,
wodurch die nutzbare Menge an Geruchs- und Geschmacksstoffen ausgedehnt
wird, die aus einer gegebenen Gewürzmenge gewonnen werden kann.
Es wird ebenfalls beschrieben, dass in diesem Prozess der Gewürz-Extraktionsrückstand,
dem Geruchs-, Geschmacks- und Farbstoffe oder Antioxidantien entzogen
worden sind und der sonst Abfall wäre, einen Wertstoff darstellt. Dies
ist ein kompliziertes und teures Verfahren zur bestmöglichen
Ausbeutung der relevanten Hauptbestandteile.
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Traditionelle
Methoden zur Sterilisierung gemahlener Gewürze und Extrakte umfassen die
Verwendung extrem giftiger Substanzen wie beispielsweise Ethylenoxid
oder Methylbromid, nicht verzehrbarer Lösungsmittel, deren Entfernung
vom Pflanzenfestgut per se schwierig ist, Bestrahlung oder Behandlung
mit Dampf und Feuchtigkeit, um die Keimzahlen auf ein für die Verwendung
in Speisen und Getränken
geeignetes Maß zu
senken. Chemische Sterilisierung, Bestrahlung und Extraktion mit
nicht verzehrbaren Lösungsmitteln
werden vom Verbraucher auf Grund der anerkannten Risiken durch die
im Pflanzengut zurückgebliebene
Spuren von Chemikalien und/oder Strahlung abgelehnt. Daher sind
als Alternativen mehrere Prozesse entwickelt worden, die sich der
Zufuhr von Feuchtigkeit, wie Wasser oder Wasserdampf, bei erhöhten Drücken bedienen.
Typische Sterilisationsverfahren sind in den US-Patenten 4,210,678,
4,790,995 und 4,910,027 dargelegt. Alle Sterilisationsverfahren
sind per se kostspielig, da sie einen getrennten Bearbeitungsschritt
oder getrennte Bearbeitungsschritte zur Durchführung der Sterilisation erfordern,
und es besteht außerdem
die Möglichkeit
der weitergehenden Zersetzung der weniger stabilen Inhaltsstoffe.
Die Zugabe von Wasser oder Wasserdampf vor oder während des
Erhitzungs- und Sterilisationsprozesses, wie in den US-Patenten 4,210,678
und 5,910,027 beschrieben, führt
zu einem kochbedingten Aroma, das nicht dem des frischen, getrockneten
Gewürzes
entspricht, und führt auch
zu Wasserdampfdestillation und Verlust einiger der flüchtigen
Geschmacks- und Geruchsstoffe.
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Herkömmliche
Extraktionsverfahren für
die Herstellung konzentrierter Extrakte (mehrfach konzentriert gegenüber dem
Ausgangsgut) erfordern nicht nur die Verwendung verschiedener nicht
verzehrbarer Lösungsmittelsysteme,
sondern auch einen großen
Lösungsmittelanteil
in Bezug auf die relevanten Verbindungen. Viele erfordern die Verwendung
von Mineralöl-Destillaten, chlorierten
Lösungsmitteln
oder hochentzündlichen
Lösungsmitteln,
die fast vollständig
aus den fertigen Produkten entfernt werden müssen, um sie für den Verzehr
sicher zu machen. Diese Systeme erfordern teure Destillationsanlagen,
und besondere Sicherheitsmaßnahmen müssen ergriffen
werden, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten und den Einfluss
auf die Umwelt zu begrenzen. Die notwendige intensive Bearbeitung
führt oftmals
zur Zerstörung,
Veränderung oder
zum Verlust eines Teils der weniger stabilen Verbindungen, der empfindlichen
Geruchs-, Geschmacks- oder Farbstoffe. Vor allem aber sind die letzten
Spuren unerwünschter,
nicht verzehrbarer Lösungsmittel
sehr schwierig von dem konzentrierten Extrakt abzutrennen. Die festen
Rückstände müssen notwendigerweise
die gleichen Rückstände der
nicht verzehrbaren Lösungsmittel
enthalten, die sich nur mit Schwierigkeiten entfernen lassen. Solche
Lösungsmittelrückstände begrenzen
die mögliche
Verwendung des Restfestguts für
den menschlichen Verzehr und sind mögliche Umweltgifte.
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Andere
Konzentrationstechniken verwenden Hochdruckextraktionsanlagen, um
gute Lösungseigenschaften
mittels Gasen zu erlangen, zum Beispiel flüssigem oder überkritischem CO2 (US-Patent Nr. 4,490,398). Hochdruckextraktion
mit flüssigem
oder überkritischem
Gas erfordert teure Anlagen und hat nur begrenztes Lösungsvermögen für manche
Verbindungen, was den Zusatz von Lösungsvermittlern oder von Lösungsmitteln
wie Propan und Butan erfordert, deren Handhabung ebenfalls schwierig
ist und die unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes problematisch
oder in einem Fertigprodukt unerwünscht sein können.
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Im
Anschluss an Extraktion und Lösungsmittelentzug
wird der konzentrierte Extrakt oftmals mit verzehrbaren Lösungsmitteln
und Emulgatoren standardisiert, um ein Konzentrat mit reproduzierbaren Konzentrationen
der für
den Anwender relevanten Aktiv- oder Hauptbestandteile herzustellen.
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Im
Bemühen,
die Schwächen
und Risiken zu überwinden,
die mit den oben beschriebenen Prozessen einhergehen, wurde eine
Extraktion unter Verwendung von verzehrbaren Lösungsmitteln, wie z. B. Pflanzenölen oder
Schmalz, durchgeführt.
Typische Extraktionsverfahren sind in den US-Patenten 3,732,111,
2,571,867 und 2,571,948 beschrieben. Diese Methoden erfordern ein
relativ großes
Lösungsmittelvolumen
im Verhältnis
zu den relevanten Verbindungen und führen zu einem verdünnten Extrakt,
dessen Anwendungen beschränkt
sind und der wenige der Vorteile der Konzentrate aufweist, die unter
Verwendung flüchtiger
Lösungsmittel
hergestellt werden können.
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Das
US-Patent 4,681,769 beschreibt eine Methode zur gleichzeitigen Extraktion
und Konzentration in einer Reihe mechanischer Hochdruck-Gegenstrom-Pressen
unter Verwendung relativ kleiner Mengen von Pflanzenöl als Lösungsmittel
als Versuch, das früheren
Verfahren innewohnende Verdünnungsproblem
zu überwinden.
Die Nachteile dieser Methode umfassen gravierende Beschränkungen
in den Temperatur- und Druckbereichen im Bemühen, inakzeptable oxidative
Beeinträchtigung,
Farbverlust, Ausbeuteverluste und Geschmacksveränderungen zu vermeiden. Das
Endergebnis ist hierbei, dass die Kontaktzeiten auf bis zu 16–24 Stunden übermäßig verlängert werden
müssen,
wodurch die Verfahrenskosten erheblich steigen. Die Dauer der Extraktionszyklen
für einen
Pressgang gegebener Größe ist übermäßig lang,
und das Verfahren erlaubt keine Kontrolle des Bräunungsgrades oder eine Sterilisierung
des Extraktes oder des Restfestguts. Es ist darüber hinaus auf Temperaturen
von weniger als 100°F beschränkt. Es
werden maximale Drücke
von bis zu ungefähr
500 psi (Konusdruck) beansprucht; dies begrenzt erheblich die Effizienz
und den Durchsatz für einen
Pressgang gegebener Größe, wie
in der Offenbarung dieses Patentes gezeigt.
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Die
US-Patente 4,790,995 und 4,910,027 erfordern die Beigabe einer Beschichtung
mit tierischem Protein, um das Gewürz vor dem Verlust flüchtiger
Aromastoffe während
des Sterilisationsverfahrens mit Wasserdampf zu schützen. Das
US-Patent 4,210,678 erfordert eine Anhebung des Feuchtigkeitsgehalts
des Gewürzes
auf über
8 bis 14%, in einigen Fällen
auf 16 bis 20%, und eine längere
Lagerung des Gewürzes
vor der Sterilisation zur Äquilibrierung
des Feuchtigkeitsgehaltes. Dieser Zusatzschritt ist teuer und zeitaufwändig.
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Vor
allem existiert das ungelöste
Problem, befriedigende Ausbeuten, Qualitäten und Durchsätze akzeptabler
Extrakte und Gewürz-
und Kräuterfestbestandteile
mit einem akzeptab len Gehalt an Wirkprinzip ohne unerwünschte oxidative
Beeinträchtigung
und reduzierte Stabilität
der relevanten Hauptverbindungen zu erhalten, und zugleich für Sterilisierung
sowohl des Gewürz-
oder Kräuterfestguts
und des Extraktes zu sorgen.
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Es
ist bekannt, dass Sesamöl
eine einzigartige Kombination von Antioxidantien besitzt, die γ-Tocopherol,
Sesamol und seine Vorläufer
und/oder Reaktionsprodukte wie Sesamolin und Sesamolinol, und Sterole
mit einer Ethylidien-Seitenkette, wie δ-5-Avenasterol und Citrostadienol
umfasst, siehe die
EP
0477825 A2 . Daher ist es, wie in der
EP 0477825 A2 beansprucht,
als Stabilisator in anderen pflanzlichen Ölen verwendbar. Jedoch wird
im genannten Patent offenbart, dass "kaltgepresstes" Sesamöl weniger stabil ist als mit
Lösungsmitteln
extrahiertes Sesamöl
und daher für
den beabsichtigten Verwendungszweck nicht verwendbar ist.
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In
der
EP 0477825 A2 ist
ausgeführt,
dass durch "Kaltpressung" erhaltenes Sesamöl gegenüber oxidativer
Schädigung
nicht hinreichend stabil ist und "sich für die vorliegende Erfindung
als unwirksam herausstellte; in einer typischen Situation wurde
gefunden, dass es einen Rancimat-Wert von nur 3,4 Stunden besitzt", verglichen mit
einem RBD-Sesamöl
mit "einem Rancimat
Wert von 30,7 Stunden".
Dies würde
die Brauchbarkeit eines nach dem Stand der Technik gepressten Öls ernsthaft
beschränken,
aber nicht eines solchen, das den wirtschaftlichen Vorteil besitzt,
mittels des vorliegenden Verfahrens hergestellt worden zu sein,
in dem keine nicht verzehrbaren Lösungsmittel verwendet werden
und die zurückbleibenden
festen Presskuchen erhebliche wirtschaftliche Bedeutung besitzen,
da sie einen Teil der relevanten Hauptbestandteile in standardisierten Konzentrationen
besitzen und nicht verfälscht
worden oder mit irgendeiner Substanz ohne Nahrungsmittelqualität in Kontakt
gekommen sind.
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Ersichtlich
lassen die zum Stand der Technik gehörenden Verfahren viel zu wünschen übrig, und es
ist ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die Herstellung
von Gewürz-
und Kräuterprodukten,
die erheblich reduzierte Keimzahlen sowohl im Extrakt als auch im
Restfestgut besitzen, zur Verfügung
zu stellen, ohne die Anwendung unerwünschter Chemikalien, Bestrahlung
oder hoher Feuchtigkeitsgehalte, die mit unkontrollierter Bräunung und
dem Verlust flüchtiger
Substanzen einhergehen. Es ist weiterhin ein Ziel dieser Erfindung,
ein Gewürz-
oder Kräuterfestgut
herzustellen, das schnell und effizient standardisierte Mengen der
relevanten Hauptbestandteile in die Speise oder das Getränk, in welchem
es verwendet wird, freisetzt. Es ist ebenfalls ein Hauptziel der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Gewürz- und
Kräuterprodukten
mit verbesserter Stabilität
bereitzustellen, das die übrigen
Nachteile des Standes der Technik überwindet.
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Zielsetzung der Erfindung
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Demgemäß ist es
ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur gleichzeitigen
und schnellen Extraktion und Konzentration der relevanten Hauptbestandteile
eines Gewürz- oder Kräuterpflanzenguts
bei Temperaturen von mindestens 130°F, vorzugsweise 130 bis etwa
450°F, in
einem Verfahren bereitzustellen, das vollständig frei von Mineralöl, chlorierten
oder leicht entzündlichen
Lösungsmitteln
ist, keine Anlage zur Handhabung von Hochdruckgasen er fordert, kein
Lösungsmittel
und keine Destillation zur Lösungsmittelentfernung
benötigt,
und sowohl einen Extrakt als auch ein Restfestgut liefert, die jeweils
erheblich reduzierte mikrobielle Aktivität aufweisen und von Verfälschungen
und Verunreinigungen frei sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, einen festen Rückstand
oder Presskuchen herzustellen, der bezüglich der relevanten Hauptbestandteile
standardisiert ist, so dass er nach erneutem Mahlen einer Speise
oder einem Getränk,
worin er verwendet wird, schnell und wirksam Geschmacks-, Geruchs-,
Farbstoffe und/oder andere relevante Hauptbestandteile verleiht;
all dies soll ohne Verwendung unerwünschter nicht verzehrbarer
Lösungsmittel,
deren Entfernung aus dem Gewürzfestgut,
das nach der Extraktion zurückbleibt
bevor es bezüglich
der relevanten Inhaltsstoffe standardisiert wird, per se schwierig
ist, und sogar ohne das Erfordernis, überhaupt irgendein Lösungsmittel
zu verwenden, erfolgen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren verfügbar zu
machen, wie im Einzelnen unter der Kurzfassung der Erfindung beschrieben, bei
dem das Gewürz-
oder Kräuterpflanzengut
Lipide, Öle,
Terpene oder andere verzehrbare "Lösungsmittel" in hinreichenden
Mengen enthält,
um eine Extraktion der relevanten Hauptbestandteile ohne die Verwendung
zusätzlicher
Lösungsmittel
zu erreichen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Zeichnung veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren einschließlich der
verschiedenen Verfahrensschritte, die an der gleichzeitigen Hochtemperaturextraktion
und Konzentration des Gewürz-
oder Kräuterpflanzenfestguts
beteiligt sind, um den gewünschten
Extrakt und das sterilisierte Restfestgut herzustellen, die beide
einen verringerten Bakteriengehalt besitzen und ohne Weiteres auf die
gewünschten
Konzentrationen der relevanten Hauptbestandteile standardisiert
werden können. Obwohl
das dargestellte Verfahren drei Pressschritte umfasst, beträgt die Anzahl
der erfindungsgemäßen Pressschritte
mindestens einen, und zusätzliche Pressschritte
sind optional, wobei die genaue Anzahl der Pressschritte so gewählt wird,
dass die gewünschte
relative Konzentration der Hauptbestandteile im Extrakt und dem
Restfestgut erreicht wird.
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Kurzfassung der Erfindung
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Hochdruckpress- und -extraktionsverfahren
zur Herstellung eines konzentrierten verzehrbaren Extrakts und eines
schnell freisetzenden verzehrbaren Restfestgutes beschrieben, die
jeweils einen verringerten Bakteriengehalt aufweisen und Farb-,
Geschmacks- und Geruchsstoffe sowie, sofern im Ausgangsgut enthalten,
Antioxidantien enthalten, aus einem Ausgangsmaterial in Form eines Festgutes
einer Kräuter- oder Gewürzpflanze,
die unter Umbelliferae, Myrtaceae, Myristica, Piper und Sesamum
ausgewählt
ist. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Das Kräuter- oder
Gewürzpflanzenfestgut
wird einem Extraktionsprozess unterworfen, der mindestens einen
Pressschritt umfasst, um einen Extrakt und ein Restfestgut herzustellen;
der Extrakt wird vom Pressschritt abgetrennt; fakultativ wird das
Restfestgut einem weiteren Pressschritt unterzogen.
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Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Pressschritte bei
Temperaturen von mehr als 82°C
(180°F)
ausgeführt
werden, und dass das Kräuter-
oder Gewürzpflanzenfestgut
im Pressschritt oder in den Pressschritten inneren Drücken von
mindestens 41 mPas (6.000 Pfund pro Quadratzoll) ausgesetzt wird.
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Es
ist bevorzugt, wenn die Presstemperatur 232°C (450°F) nicht überschreitet, und besonders bevorzugt,
wenn sie nicht über
113°C (235°F) liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens beträgt
der Feuchtigkeitsgehalt des Ausgangsfestgutes weniger als 10 Gew.-%,
wodurch bei diesem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt eine Verringerung
der Bakterienzahl erreicht wird, während zugleich unerwünschter
Verlust flüchtiger
Geschmacks- und Geruchsstoffe und die Entwicklung eines kochbedingten
Fehlgeschmacks und Fehlaromen, die bei höheren Feuchtigkeitsgehalten
eintreten, vermieden werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ist das Ausgangsfestgut, das im Verfahren extrahiert
wird, unter Sellerie, Kümmel, Schwarzpfeffer,
Sesam, Muskat, Gewürznelke,
Koriander und Petersilie ausgewählt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens werden feine partikuläre Feststoffe durch Filtration
oder Zentrifugation aus dem Extrakt entfernt und verworfen, in einen
Misch- oder Pressschritt des Verfahrens zurückgeführt oder dem fertigen Restfestgut
einverleibt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst
das Verfahren weiterhin die Zugabe von Wasser zum fertigen Extrakt
auf einen Gehalt von 5 Gew.-% bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Pflanzengummen
und feinen partikulären
Feststoffe, und eine Filtration oder Zentrifugation des hydratisierten
Extrakts zur Entfernung der Gummen und Feststoffe.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst
das Verfahren weiterhin die Zugabe der entfernten hydratisierten
Gummen und Feststoffe zum fertigen Restfestgut.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung wird
eine stabilisierend wirkende Menge eines verzehrbaren Antioxidans
oder Chelators in das Verfahren eingebracht. Das verzehrbare Antioxidans
ist bevorzugt unter Lecithin, Ascorbinsäure, Citronensäure, Tocopherol,
Ethoxyquin, BHA, BHT, TBHQ, Teecatechinen, Sesam und der Antioxidans-Aktivität einer
Kräuterpflanze
aus der Familie der Libiatae ausgewählt. Besonders bevorzugt umfasst
es Ascorbinsäure
in Pulverform oder die natürlich
vorkommende Antioxidans-Aktivität
einer Libiatae-Kräuterpflanze, die
unter Rosmarin, Thymian und Salbei ausgewählt ist.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin einen Extrakt eines Kräuter- oder
Gewürzpflanzenfestguts, der
durch die oben beschriebene Ausführungsform des
Verfahrens erhältlich
ist, wobei der Feuchtigkeitsgehalt des Ausgangsguts weniger als
10% beträgt,
der Extrakt eine hohe Konzentration der relevanten Hauptgeschmacks-,
-geruchs- und -farbstoffe und/oder Antioxidantien und eine niedrige
Keimzahl in Folge der bei der Herstellung angewandten hohen Temperaturen
und Drücke
und des unter 10% liegenden Wassergehalts des Ausgangsguts aufweist.
Vorzugsweise enthält
der Extrakt außerdem
auch ein stabilisierendes verzehrbares Antioxidans, das während des
Prozesses zugesetzt wird.
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Weiterhin
beschrieben wird ein Gewürz-
oder Kräuterpflanzenrestgut,
das durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
ist und auf Grund der bei der Herstellung angewandten hohen Temperaturen und
Drücke
eine niedrige Keimzahl aufweist und dessen Gewebe außerdem aufgeschlossen
ist und so eine schnelle Freisetzung der darin enthaltenen Geschmacks-,
Geruchs-, Farbstoffe und/oder Antioxidanskomponenten zu erreichen
und das im Hinblick auf die relevanten Hauptgeschmacks-, -geruchs-
und -farbstoffe und/oder Antioxidanskomponenten standardisiert ist.
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Die vorliegende Erfindung
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Allgemeines
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Das
Ausgangsmaterial für
das erfindungsgemäße Verfahren
besteht aus rohen Gewürzen,
die entweder gemahlen (üblicherweise
so, dass sie durch ein 40-mesh-Filter, vorzugsweise ein 20-mesh-Filter
gehen) oder, wenn im Restfestgut oder Presskuchen grobe Partikel
erwünscht
sind, ungemahlenen sind, beispielsweise Gewürzfestgut mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 0,15 Gew.-% bis 16 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis
12 Gew.-%, und besonders bevorzugt 1,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% (ASTA
Methode 2.0).
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Typische
Kräuter-
und Gewürzpflanzenausgangsmaterialien
umfassen Umbelliferae, namentlich Sellerie, Liebstöckel, Dill,
Karotte, Fenchel, Kümmel,
Kreuzkümmel,
Petersilie, Koriander, Angelika und Anis; Myrtaceae, namentlich
Piment und Gewürznelke;
aus der Gattung Myristica, namentlich Muskatblüte und Muskatnuss; aus der
Gattung Piper namentlich Schwarzen und Weißen Pfeffer; aus der Gattung
Sesamum namentlich Sesamsamen. Das wesentliche Merkmal ist, dass
es sich um ein Kräuter-
oder Gewürzpflanzengut
handelt, aus dem Geschmacks-, Geruchs-, Farbstoffe und/oder ein
Antioxidans extrahiert werden und dazu verwendet werden kann, Speisen
und Getränke
zu würzen
und/oder zu färben
oder auf andere Weise geschmacklich zu verbessern.
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Das
zerkleinerte oder unzerkleinerte Pflanzengut wird einem oder mehreren
mechanischen Pressschritten unterzogen, wobei ein konzentrierter Extrakt
der relevanten Hauptbestandteile erhalten und ein fertiges, verwendbares
und vorzugsweise standardisiertes Restfestgut hergestellt wird.
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Erfindungsgemäß enthält das Kräuter- oder Gewürzpflanzengut
Lipide, Öle,
Terpene oder andere verzehrbare "Lösungsmittel" in genügenden Mengen,
um eine Extraktion der relevanten Hauptbestandteile ohne die Verwendung
zusätzlicher
Lösungsmittel
zu erreichen. Das Ausgangsgewürz
oder -kraut enthält
somit im ursprünglichen
Pflanzengut per se Pflanzenöle
in genügender
Menge, um die wirksame Extraktion der relevanten Hauptbestandteile
einfach durch Pressen zu erreichen, so dass die Zugabe eines verzehrbaren
Lösungsmittels
zur Sterilisation nicht erforderlich ist; man kann das Kräuter- oder
Gewürzpflanzenmaterial
einfach einem oder mehreren Pressschritten unterziehen, wobei der
fertige Extrakt bei jedem Schritt entfernt und nicht im Gegenstrom
zurückgeführt wird.
Somit werden alle Pressschritte im Wesentlichen in Abwesenheit zusätzlicher
Lösungsmittel
durchgeführt,
obgleich es bei Zugabe eines Antioxidans in das Verfahren jedoch
oftmals wünschenswert
ist, zugunsten einer besseren Verteilung des Antioxidans im Pflanzenfestgut
das Antioxidans unter gleichzeitigem Mischen in einem verzehrbaren
Lösungsmittel
zuzugeben, insbesondere unmittelbar vor einem oder mehreren Pressschritten.
Wenn verwendet, beträgt
die Menge des verzehrbaren Lösungsmittels
nur einen kleinen Gewichtsprozentsatz bezogen auf das Ausgangspflanzengut,
und seine Mitverwendung beeinträchtigt somit
nicht die Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung.
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Durch
Veränderung
von Druck, Temperatur, Zufuhr des Gewürzfestguts und der Anzahl der Misch-
und Pressschritte kann die Konzentration der relevanten Hauptbestandteile
sowohl im Extrakt als auch im Restfestgut gesteuert werden.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren variiert werden
kann, um das Ergebnis zu variieren. Am vorteilhaftesten ist die
Herstellung sowohl eines Extraktes mit marktfähigem Gehalt als auch eines
verzehrbaren Gewürz-Restfestgutes,
das ebenfalls durch einen marktfähigen
Gehalt und schnelle Freisetzung der Hauptbestandteile gekennzeichnet
ist.
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Wenn
man zum Beispiel gemahlenen Selleriesamen mit etwa 9% Feuchtigkeit,
22% extrahierbarem Inhalt und 3% flüchtigem Öl verwendet und einen extrahierbaren
Inhalt von 11 Gew.-% des Ausgangsgewürzguts zurücklässt, erhält man einen Extrakt, dessen
Geschmacksstärke
mit der eines Hexanextraktes gleichwertig ist, sowie einen Presskuchen,
dessen Geschmacksgehalt für
viele Lebensmittelanwendungen ausreichend ist, ohne die unerwünschten
Lösungsmittelrückstände, die
typisch sind für
ein mittels organischer Lösungsmittel,
wie etwa Hexan, gewonnenes Restfestgut. Durch Veränderung
der Anzahl der Pressschritte und der inneren Drücke der Pressschritte kann
das Restfestgut in Hinblick auf die relevanten Hauptbestandteile
standardisiert werden, während
gleichzeitig ein Extrakt von marktfähigem Gehalt erhalten wird,
wobei sowohl der Extrakt als auch das Restfestgut erheblich reduzierte
mikrobiologische Aktivität
aufweisen. Die hohen Drücke
und Scherkräfte
bei den Pressschritten schließen
das Zellgewebe des Pflanzenguts auf, wodurch sie eine schnelle Freisetzung
der im Restfestgut zurückgebliebenen
relevanten Hauptbestandteile bewirken und die Nutzung der Geschmacks- und anderen Hauptbestandteile
des Gewürzes
erheblich verbessern, obwohl ihre Konzentration deutlich unter dem
eines unbehandelten Gewürzes
liegt.
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Obwohl
ein verzehrbares Lösungsmittel
in der angegebenen Weise und Menge verwendet werden kann, betragen
die extrahierbaren Ausbeuten im Allgemeinen mehr als 5%, und pflanzliche Öle liegen von
Natur aus in genügenden
Mengen vor, um eine Extraktion der relevanten Hauptbestandteile
zu bewirken, und im ursprünglichen
Gewürz
oder Kraut liegt genügend Öl vor, um
ohne Zusatz verzehrbaren Lösungsmittels
eine wirtschaftliche Extraktion der relevanten Hauptbestandteile
und Gewinnung des Extraktes zu erlauben.
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In
Folge der Anwendung von Hochdruck und Entspannung, wobei die Drücke während der
Pressphasen des Verfahrens von 6.000 bis 30.000 psi reichen, und
aufgrund der Reibungs hitze, die in diesen Hochdruckzonen erzeugt
wird, haben sowohl das Restfestgut als auch der Extrakt beim Verlassen
der Presse erstaunlicherweise eine – verglichen mit dem Ausgangsmaterial – wesentlich
verringerte Keimbelastung, selbst bei Feuchtigkeitsgehalten, die
erheblich unter den im Stand der Technik als notwendig bezeichneten
liegen. Außerdem
kann der feste Presskuchen überraschenderweise
und unerwartet in vielen Fällen
direkt und in gleicher Menge an Stelle des ursprünglichen Gewürzes verwendet
werden, ohne dass man eine Minderung der Geruchs- und Geschmacksintensität (oder
anderer relevanter Hauptbestandteile) wahrnimmt, obgleich er erheblich
geringere Konzentrationen dieser Bestandteile besitzt. Vermutlich
schließen
die zwangsläufig
hohen Drücke,
Temperaturen und Scherkräfte
in diesem Verfahren das Zellgewebe auf, wodurch sie die relevanten
Verbindungen für
die Extraktion und Dispersion aus dem Restfestgut in das Nahrungs-
oder Getränkesystem
wesentlich leichter zugänglich
machen.
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Der
Extrakt aus dem ersten oder einem beliebigen nachfolgenden Pressschritt
kann zentrifugiert oder filtriert werden, um einen von partikulären Feststoffen
freien fertigen Extrakt zu erhalten. In einigen Fällen können die
feinen partikulären
Feststoffe und Gummen im Extrakt vor der Zentrifugation oder Filtration
auf etwa 5% bis 200%, bezogen auf das Gewicht der Gummen und Feststoffe,
hydratisiert werden, um einen kristallklaren Extrakt zu erhalten. Wird
kein Wasser zur Hydratisierung der Feststoffe und Gummen verwendet,
können
die feinen partikulären
Feststoffe aus dem Extrakt bequem mit dem Restfestgut kombiniert
werden, in eine Pressstufe des Verfahrens zurückgeführt, oder alternativ aus dem
Verfahren entfernt werden. Wird Wasser verwendet, um die Feststoffe
und Gummen zu hydratisieren, ist es bevorzugt, dass die Feststoffe
und Gummen dem Restfestgut der letzten Pressung zugesetzt oder aus
dem Verfahren entfernt werden.
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Bei
der kleinen Menge eines verzehrbaren Lösungsmittels zur Dispersion
von Antioxidantien – falls
verwendet – kann
es sich um ein beliebiges verzehrbares Lösungsmittel handeln, insbesondere
um eines, das unter Sojaöl,
Maisöl,
Baumwollsamenöl, Rapsöl, Erdnussöl, Mono-,
Di- oder Triglyceriden, Lecithin, verzehrbaren ätherischen Ölen, Sesamöl, verzehrbaren Alkoholen,
Benzylalkohol, Propylenglykol, Glycerin, gehärteten oder teilgehärteten Fetten
oder Ölen,
Polyoxyethylensorbitanestern, Limonen, verzehrbaren tierischen Fetten
oder Ölen,
Gemischen der genannten Lösungsmittel
und verzehrbaren Derivaten der genannten Lösungsmittel ausgewählt ist, wobei
die wesentlichen Aspekte des Lösungsmittels, falls
verwendet, darin bestehen, dass es zum Verteilen des Antioxidans
dient und verzehrbar ist.
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Die
während
des Verfahrens und insbesondere während der Pressschritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens
einzuhaltende Temperatur kann in weiten Grenzen variiert werden,
aber im Allgemeinen wird das Verfahren bei einer Temperatur von
weniger als etwa 450°F
ausgeführt,
bevorzugt von etwa 130°F
bis 325°F,
besonders bevorzugt mehr als 180°F
und insbesondere von 180°F
bis 235°F.
Temperaturen von mehr als 130°F
werden vorteilhaft eingesetzt, um akzeptable Ausbeuten und gegenüber dem
Stand der Technik erhöhte
Durchsätze
zu errei chen. Wichtig ist, dass höhere Temperaturen eingesetzt
werden, um die Keimbelastung sowohl der Festphase als auch des Extraktes
zu verringern.
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Wenn
zum Schutz des zu verarbeitenden Gewürzes ein Antioxidans oder Komplexbildner
in das Verfahren eingebracht wird, entstammt dieses bevorzugt der
Familie der Libiatae, etwa Rosmarin, Thymian oder Salbei, dessen
antioxidative Schutzwirkung (US-P 5,209,870) bekannt ist, oder Sesam
oder Teecatechine, kann aber alternativ auch ein geeigneter verzehrbarer
und bevorzugt zugelassener Zusatzstoff sein, wie etwa Ethoxyquin,
BHA, BHT, TBHQ, Tocopherol, Vitamin C (wie z. B. in US-5,290,481,
5,296,249 oder 5,314,686), Citronensäure, EDTA oder dergleichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann insbesondere angepasst werden an die Extraktion eines beliebigen
Gewürzes
oder Krautes, das Farb- und/oder Geschmacksstoffe, Schärfe, Geruchsstoffe
oder Antioxidantien enthält, die
diese Charakteristika auf ein Nahrungsmittel übertragen, mit welchem es kombiniert
wird.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung veranschaulichen.
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Beispiel 1 – Sellerieextraktion,
Geschmacksaktivierung und Pasteurisierung
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Getrockneter
Selleriesamen wird in einer Hammermühle gemahlen, und das erhaltene
Selleriemehl (95% gehen durch ein 40-Mesh-Sieb) wird in einem Hochdruckextraktionssystem
mit einem Pressschritt verarbeitet, wobei eine Egon Keller Modell
KEK-100 Schneckenpresse verwendet wird. Man fügt kein verzehrbares Lösungsmittel
zu. Das Selleriesamen-Rohmaterial wird mit einer Rate von etwa 300
Pfund pro Stunde kontinuierlich eingespeist, wobei die gesamte Kontaktzeit
während
der Pressschritte etwa 15 bis 120 Sekunden beträgt. Der Pressschritt wird mit
etwa 20.000 psi Innendruck und etwa 215 bis 235°F betrieben, wobei die Temperatur gegebenenfalls
durch Wasserkühlung
oder Dampfheizung über
die Bohrung des Pressenschafts aufrechterhalten wird.
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Der
Ausgangsgehalt des Selleriemehls an extrahierbaren Bestandteilen
beträgt
etwa 23,7% gemäß erschöpfender
Soxhlet-Extraktion mit Hexan, der Gehalt an flüchtigem Öl beträgt etwa 1,7% gemäß ASTA Methode
5.0. Die aerobe Koloniezahl des rohen Gewürzes beträgt 63.000.000 (Analyse gemäß Bacterial
Analytical Manual von ADAC, 8. Aufl., 1995, und ISOGRIDS Manual,
3. Aufl., 1989), und der Feuchtigkeitsgehalt beträgt 9,7%
gemäß ASTA Methode
2.0.
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Die
relevanten Hauptbestandteile sowohl im Extrakt als auch im Restfestgut
sind Phthalide (Sedanenolide und N-Butylphthalide) und flüchtige Öle, die einen
wesentlichen Teil des Geruchs und Geschmacks des Gewürzes ausmachen.
Die Phthalid-Flächenmessung
durch HPLC (unter Verwendung einer "Reverse Phase" C-18-Säule und eines isokratischen
Lösungsmittelgemischs
aus 47% Acetonitril/53% Wasser) des Soxhlet-Extraktes aus dem rohen
Gewürz
ergibt 131.682. Der aus dem Pressvorgang resultierende fertige Extrakt
ergibt eine Phthalid-Flächenmessung
von 127.248 und einen Gehalt von etwa 7,3% flüchtigen Ölen. Das erneut gemahlene Sellerie-Restfestgut
hat einen durch Soxhlet extrahierbaren Anteil von 11% und einen
Anteil flüchtiger Öle von etwa
0,68%. Dies belegt eindeutig, dass die Geschmacks- und Geruchsbestandteile
des rohen Gewürzes
durch mechanisches Pressen bei hohem Druck und hoher Temperatur
ohne ein anderes Lösungsmittel
als die natürlich
im Gewürz
vorkommenden Öle
wirksam extrahiert werden können.
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Die
aerobe Koloniezahl des Extraktes beträgt 1.200, und 200.000 für das fertige
Restgut, das die Presse verläßt. Dies
beweist eindeutig, überraschenderweise
und im Widerspruch zum Stand der Technik, dass die Koloniezahlen
eines Gewürzes
und seiner Extrakte bei solch niedrigem Feuchtigkeitsgehalt sehr
wesentlich verringert werden können.
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Das
Geschmacksprofil des resultierenden Sellerierest-Presskuchens wurde
mit einer Probe gemahlenen Selleriesamens, (hergestellt von McCormick & Co. Inc. (extrahierbarer
Anteil 28,3%), verglichen. Jeweils 4 g des Ftestfestguts und des
gemahlenen Selleriesamens wurden 20 min in 100 ml Ethanol in einem
100 ml-Erlenmeyerkolben, der in Wasser in einem Ultraschallbad getaucht
war, extrahiert, um die Freisetzung der Hauptgeschmacksstoffe des Gewürzes in
einem Nahrungsmittelsystem nachzubilden. Die filtrierten Ethanolextrakte
wurden zur Geschmacksauswertung in Wasser weiter auf 1:5.000 verdünnt. Mit
den Proben wurden Dreiecksvergleiche angestellt. Die Proben wurden
mit dreistelligen Zufallszahlen markiert, und 12 erfahrene Testpersonen wurden
aufgefordert, die Probe auszuwählen,
die sich vom McCormick-Selleriesamenmehl
unterschied. Sechs der 12 Testpersonen waren nicht imstande, den
Sellerierest-Presskuchen bezüglich
Profil und Intensität
des Geschmacks von dem unbehandelten Selleriesamenmehl zu unterscheiden.
An Hand statistischer Analyse (gemäß Methoden beschrieben in Sensory
Evaluation Techniques, Vol. II, von Morton Meilgaard, 1987, S. 133)
zeigt dies klar und unerwartet, dass es keinen wesentlichen Unterschied
in Intensität
und Profil des Geschmacks gibt zwischen dem handelsüblichen,
unextrahierten Selleriesamenmehl und dem Presskuchen, dem mehr als
die Hälfte
der extrahierbaren Bestandteile bereits entzogen sind. Dies beweist,
dass das hohe Scherkräfte
und hohe Temperaturen verwendende Verfahren der vorliegenden Erfindung
eine schnelle und erheblich wirksamere Freisetzung von Geschmacksstoffen
in ein Nahrungsmittelsystem bewirkt, wodurch es wirksam und drastisch
die Nutzung der Geschmackskomponenten des Gewürzes verbessert, obwohl ihre
Konzentration erheblich unter denen unbehandelten Gewürzes liegen.
Dies ist völlig
unerwartet und überwindet
durch ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren die im Stand
der Technik beschriebenen Hindernisse.
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Beispiel 2 – Kreuzkümmelextraktion,
Geschmacksstoffaktivierung und Pasteurisierung
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Kreuzkümmelsamen
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 8% wurde in gleicher Weise wie
im Beispiel 1 verarbeitet. Das ursprüngliche Kreuzkümmelmehl
hatte einen Anteil extrahierbarer Bestandteile von 28,5%, einen
Anteil an flüchtigem Öl von 2,0%
und eine aerobe Koloniezahl von 9.000.000. Der Extrakt, der die
Presse verließ,
wurde zentrifugiert, um die letzten Spuren fester Schwebstoffe zu entfernen,
wobei die Feststoffe zurückgeführt und
mit dem Presskuchen, der die Presse verließ, vereinigt wurden. Das erneut
gemahlene Restfestgut hatte einen Anteil extrahierbarer Bestandteile
von 11,5%, einen Anteil an flüchtigem Öl von 0,41%
und eine aero be Koloniezahl von 85.000. Das Restfestgut wurde Dreieckstests
unterzogen wie im Beispiel 1, mit dem Unterschied, dass das ursprüngliche
Kreuzkümmelmehl
als Vergleich diente. Sieben der 12 Testpersonen konnten den Kreuzkümmel-Presskuchen
nicht von dem unbehandelten gemahlenen Ausgangsmaterial unterscheiden.
Dies beweist deutlich, dass das hohe Scherkräfte und hohe Temperaturen verwendende
Verfahren der vorliegenden Erfindung eine schnelle und erheblich
wirksamere Freisetzung von Geschmacksstoffen in ein Nahrungsmittelsystem
bewirkt, auf eine gleichbleibende und vorhersehbare Weise, während es
gleichzeitig bei Feuchtigkeitsgehalten, die unter den im Stand der
Technik erforderlichen liegen, die Keimzahlen erheblich reduziert.
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Beispiel 3 – Extraktion
von Schwarzem Pfeffer, Geschmacksaktivierung, Pasteurisierung und
Standardisierung
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Ungemahlene
Schwarzpfefferschoten mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 3%, einem
extrahierbaren Anteil von 21%, 12% Piperin und 5% flüchtigem Öl wurden
in einem zweistufigen Pressverfahren extrahiert. Die aerobe Koloniezahl
betrug 68.000.000. Die Piperinkonzentrationen wurden unter Verwendung
der ASTA Methode 12.1 bestimmt. Die Pressen wurden bei einem Innendruck
von 30.000 psi und einer Temperatur von 250 bis 255°F betrieben,
wobei die Temperatur gegebenenfalls durch Wasserkühlung oder
Dampfheizung durch die Bohrung des Pressenschafts aufrechterhalten
wurde. Der Extrakt jeden Pressschritts wurde aufgefangen und zentrifugiert,
um die festen Schwebstoffe zu entfernen, wobei die Feststoffe in
das fertige Restfestgut zurückgeführt wurden.
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Der
Piperingehalt des fertigen Presskuchens betrug 6,1%, der Gehalt
an flüchtigem Öl betrug 3,25%
und die aerobe Koloniezahl betrug 1.800.000. Der aus beiden Pressschritten
kombinierte Fertigextrakt enthielt 52% Piperin, 11,6% flüchtiges Öl und hatte
eine aerobe Koloniezahl von 230.
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Durch
Variation des Druckes in den Pressschritten zwischen 10.000 und
30.000 psi wurde der Piperingehalt des Presskuchens zwischen 10,5% und
6,0% eingestellt, was zeigt, dass der Piperingehalt des Restfestgutes
auf bestimmte Konzentrationen des relevanten Hauptinhaltsstoffs
eingestellt werden kann, in diesem Fall Piperin, das verantwortlich
für den
scharfen Geschmack des Schwarzen Pfeffers ist. Dies löst das Problem,
ein Gewürzfestgut mit
gleichbleibenden und vorhersagbaren Konzentrationen der relevanten
Hauptinhaltsstoffe zu erlangen, ohne den komplizierten Prozess eines
Extraktionsverfahrens mit nicht verzehrbaren Lösungsmitteln, Befreiung des
Gewürzfestguts
und -extrakts vom Lösungsmittel
und Rückverteilung
eines Teils des fertigen Extrakts auf das Restfestgut, wie im Stand
der Technik beschrieben.
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Das
Restfestgut mit 6% Piperin, das erneut auf eine Größe von 20
mesh gemahlen war, wurde mit gemahlenem, nicht extrahierten handelsüblichen Schwarzpfeffer
mit 6% Piperin verglichen, indem beide Proben 20 min in Ethanol
extrahiert wurden unter Anwendung der Vorgehensweise aus Beispiel
1. Der Anteil des in dieses Nahrungsmittelmodellsystem aus jeder
Probe extrahierten Piperins wurde an Hand der Absorption der filtrierten
ethanolischen Lösung je der
Probe gemessen. 85% des Piperins wurden aus dem Presskuchen extrahiert,
und nur 45% wurden aus dem nicht extrahierten handelsüblichen Schwarzpfeffer
extrahiert.
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Dies
belegt eindeutig, dass der Presskuchen die relevanten Hauptbestandteile
erheblich schneller und wirksamer in ein Nahrungsmittelsystem freisetzt, wodurch
die Nutzung des Gewürzes
erheblich verbessert wird. Weiterhin wurden, unerwartet und im Widerspruch
zum Stand der Technik, die Keimzahlen sowohl des Festguts als auch
des Extrakts bei diesem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt in sehr erheblichem
Maße reduziert.
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Beispiel 4 – Extraktion,
Zusatz von Antioxidantien und Pasteurisierung von Sesamkernen
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Es
ist bekannt, dass Sesamöl
eine einzigartige Kombination von Antioxidantien besitzt, die γ-Tocopherol,
Sesamol und seine Vorläufer
und/oder Reaktionsprodukte wie Sesamolin und Sesamolinol, und Sterole
mit einer Ethylidien-Seitenkette, wie δ-5-Avenasterol und Citrostadienol
umfasst, siehe
EP 0477825
A2 . Daher ist es, wie in
EP 0477825 A2 beansprucht, als Stabilisator
in anderen pflanzlichen Ölen
verwendbar. Jedoch wird im genannten Patent offenbart, dass "kaltgepresstes" Sesamöl weniger stabil
als mit Lösungsmitteln
extrahiertes Sesamöl und
daher für
den beabsichtigten Verwendungszweck nicht verwendbar ist.
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Geschälte ganze
Sesamkerne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6%, einem extrahierbaren Anteil
von 48% und einer aeroben Koloniezahl von 2.500.000 werden in einem
zweistufigen Pressverfahren extrahiert, wobei die Pressen mit Innendrücken von
etwa 6.000 bzw. 20.000 psi betrieben werden und die Temperatur des
die Presse verlassenden Kuchens bei etwa 225°F gehalten wird, wobei man die
in den vorigen Beispielen beschriebenen Methoden anwendete, mit
dem Unterschied, dass vor dem Pressen ein Antioxidantiengemisch
aus 29% Lecithin, 20% Ascorbinsäurepulver,
5% Citronensäure, 15%
Tocopherol und 1% Rosmarinextrakt (gemäß Chang und Wu, US-Patent Nr.
5,077,069) über
die Sesamkörner
verteilt wurde, und zwar in einer Menge von 0,1 Gew.-%, bezogen
auf das Ausgangsgut. Vor dem Verteilen über die Sesamkörner wird
das Antioxidantiengemisch in einem gleichen Volumen verzehrbarem Öl dispergiert,
in diesem Fall Sesamöl aus
einer vorhergehenden Extraktion. Dies unterstützt die Dispersion des Antioxidans.
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Die
Extrakte aus beiden Pressschritten werden vereinigt und mit einer
Menge destilliertem Wasser, die etwa 75 Gew.-% des Aceton-unlöslichen
Materials in dem kombinierten Extrakt entspricht, hydratisiert.
Das hydratisierte Gemisch wird anschließend zentrifugiert, um die
Gummen und Schwebstoffe zu entfernen, wobei die Gummen und Schwebstoffe dem
Presskuchen, der den zweiten Pressschritt verläßt, hinzugefügt werden.
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Am
Ende des letzten Pressschritts hatte der Kuchen einen extrahierbaren
Anteil von 15% und eine aerobe Koloniezahl von 15.000. Das fertige Öl war kristallklar
und hatte eine aerobe Koloniezahl von 500. Dies belegt eindeutig
die Wirksamkeit der Extraktion und eine sehr erhebliche Verringerung
der Keimzahl bei niedriger Feuchtigkeit, im Widerspruch zum Stand
der Technik.
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Der
Test wurde unter vollständig
identischen Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, dass kein
Zusatz von Antioxidantien in das Verfahren eingeschlossen wurde.
Das auf diese Weise erhaltene unkonservierte Sesamöl wurde,
zusammen mit einer Probe eines handelsüblichen Hexan-extrahierten RBD-Sesamöls, unter
Verwendung eines 679 RancimatTM mit Öl verglichen,
das mit dem Antioxidantiengemisch hergestellt wurde. Bei diesem
Prüfverfahren wird
die Stabilität
des jeweiligen Öls
mit der Stabilität einer
unbehandelten Kontrolle verglichen, die bei konstanter Temperatur
gehalten wird, während
Luft mit einer Rate von 18 l/min die Probe durchströmt. Die
Induktionszeit wird an Hand einer scharfen Veränderung der Leitfähigkeit
einer Lösung
bestimmt, in welche die durch die Ölprobe geblasene Luft eingeleitet
wird. Das Öl
wird auf 120°C
gehalten. Durch graphisches Auftragen der Leitfähigkeit über die Zeit läßt sich
ein scharfer Knickpunkt erhalten, der die rapide Verschlechterung
des Öls
und seine Neigung zum Ranzigwerden kennzeichnet.
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In
diesem Beispiel hatte das unbehandelte gepresste Öl eine Induktionszeit
von 3,5 h. Eine Probe des unter Verwendung des Antioxidantiengemischs
gewonnenen Pressöls
hatte eine Induktionszeit von 32 h. Eine Probe des Hexan-extrahierten RBD-Öls (RBD
= refined, bleached and deodorized = raffiniert, gebleicht und gedämpft) hatte
eine Induktionszeit von 30 h. Dies belegt klar, dass die Zugabe von
Antioxidantien die Stabilität
sowohl des durch das vorliegende Verfahren hergestellten Extrakts
als auch des Presskuchens, verbessern kann, was zu einem Sesamöl führt, dessen
Stabilität
gleich oder größer ist
als diejenige von RBD-Sesamöl
und erheblich größer als
die eines Kontrollprodukts ohne Zusatz von Antioxidantien. Dies
widerspricht dem Stand des Wissens, wie in
EP 0 477 825 A2 offengelegt.
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Als
teilweiser oder vollständiger
Ersatz für das
spezifische Antioxidationsgemisch können mit ähnlich erwünschten Schutzwirkungen andere
geeignete Antioxidantien eingesetzt werden, z. B. Lecithin, butyliertes
Hydroxyanisol (BHA), butyliertes Hydroxytoluol (BHT), tertiäres Butylhydroxychinon
(TBHQ), Teecatechine, Libiatae-Antioxidantien, feinverteilte Ascorbinsäure, Tocopherol
und Citronensäure,
bevorzugt ein natürlich
vorkommendes Antioxidans aus einer Krautpflanze der Familie der
Libiatae, z. B. Rosmarin, Salbei oder Thymian, oder Ascorbinsäurepulver.
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Beispiel 5 – Extraktion,
Aktivierung und Pasteurisierung von Muskat
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Muskat,
in einer Hammermühle
auf eine Siebgröße von 20
mesh gemahlen, mit 8% Feuchtigkeit, einem extrahierbaren Anteil
von 55%, einem Gehalt an flüchtigen Ölen von
8% und einer aeroben Koloniezahl von 99.000.000 wurde in einem zweistufigen
Pressverfahren unter Verwendung der in Beispiel 4 dargestellten
Vorgehensweise extrahiert. Die Extrakte beider Pressschritte wurden
vereinigt, und die feinen partikulären Feststoffe wurden durch
Zentrifugation entfernt. Die feinkörnigen Feststoffe wurden dem
Presskuchen nach Verlassen des zweiten Pressschrittes zugeführt. Der
fertige Extrakt hatte eine aerobe Koloniezahl von 1.500, wodurch
abermals bewiesen wurde, dass in Widerspruch zum Stand der Technik
bei diesen niedrigen Feuchtigkeitsgehalten eine erhebliche Reduktion
der Keimzahl erreicht werden kann.
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Das
fertige Restfestgut hatte einen extrahierbaren Anteil von 20%, einen
Anteil flüchtiger Öle von 2%
und eine aerobe Koloniezahl von 15.000, wodurch eindeutig gezeigt
wurde, dass im Widerspruch zum Stand der Technik die Keimzahl bei
solch niedrigen Feuchtigkeitsraten reduziert werden kann.
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Ein
Dreieckstest wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, wobei
der Presskuchen mit gemahlenem Muskat von Einzelhandelsqualität, einem
extrahierbaren Anteil von 35% und einem Gehalt flüchtiger Öle von 6%
verglichen wurden. Sieben von 12 geschulten Testpersonen konnten
die festen Pressrückstände nicht
an Hand der Geschmacksintensität
von dem käuflichen
gemahlenen Muskat unterscheiden, obwohl der verkäufliche Muskat erheblich mehr
extrahierbare Bestandteile und flüchtiges Öl enthielt. Dies beweist, dass
das erfindungsgemäße Pressverfahren
unter Verwendung hoher Scherkräfte
und hoher Temperaturen die Eigenschaften der Geschmacksstofffreisetzung
des Gewürzes
wesentlich verbessert, und dass auf diese Weise eine erheblich bessere
Nutzung der Hauptgeschmackstoffe erreicht werden kann.
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Beispiel 6 – Extraktion,
Aktivierung, Standardisierung und Pasteurisierung von Gewürznelken
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Gewürznelken,
gemahlen auf eine Siebweite von 20 mesh, mit einem Wassergehalt
von 9%, einem extrahierbaren Anteil von 22%, einem Anteil flüchtigem Öl von 18%
und einer aeroben Koloniezahl von 95.000.000 werden in einem einstufigen Pressverfahren
unter Verwendung der Vorgehensweise aus Beispiel 1 extrahiert.
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Die
feinen partikulären
Feststoffe werden durch Zentrifugation aus dem Extrakt entfernt.
Die feinen partikulären
Feststoffe wurden dem Kuchen, der die Presse verließ, hinzugefügt. Der
fertige Extrakt hatte eine aerobe Koloniezahl von 1.000, wodurch
abermals belegt wurde, dass im Widerspruch zum Stand der Technik
bei diesen niedrigen Feuchtigkeitsgehalten eine erhebliche Verringerung
der Bakterienzahl erreicht werden kann.
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Die
fertigen Presskuchen haben einen extrahierbaren Anteil von 12%,
einen Anteil flüchtiger Öle von 12%
und eine aerobe Koloniezahl von 15.000, wodurch klar belegt wird,
dass im Widerspruch zum Stand der Technik bei diesen niedrigen Feuchtigkeitsgehalten
die Bakterienzahl reduziert werden kann.
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Ein
wie in Beispiel 1 beschriebener Dreieckstest wurde durchgeführt, und
das Restpressgut wurde mit nicht extrahierten gemahlenen Gewürznelken mit
einem extrahierbaren Anteil von 17% und einem Anteil an flüchtigem Öl von 12%
verglichen. Sechs von 12 geschulten Probanden waren nicht imstande, die
festen Pressrückstände von
den nicht extrahierten gemahlenen Gewürznelken zu unterscheiden, obwohl
die nicht extrahierten Gewürznelken
erheblich mehr extrahierbare Anteile enthalten. Dies demonstriert
eindeutig, dass das erfindungsgemäße Pressverfahren unter Verwendung
hoher Scherkräfte und
hoher Temperaturen die Eigenschaften der Geschmacksstofffreisetzung
des Gewürzes
verbessert und hierdurch eine erheblich höhere Nutzung der Hauptgeschmacksstoffe
erreicht werden kann.
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Beispiel 7 – Extraktion,
Aktivierung, Standardisierung und Pasteurisierung von Petersilie
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Petersiliensamen
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 8% wird auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 beschrieben verarbeitet, wobei jedoch der Pressschritt
mit 10.000 psi erfolgt. Die gemahlene Ausgangspetersilie hat einen
extrahierbaren Anteil von 22,5%, einen Anteil flüchtiger Öle von 2,2% und eine aerobe
Koloniezahl von 25.000.000. Der die Presse verlassende Extrakt wird
zentrifugiert, um die letzten Spuren fester Schwebstoffe zu entfernen,
wobei die Feststoffe zurückgewonnen
und dem Restfestgut, das die Presse verläßt, zugefügt werden. Das neu gemahlene
Restfestgut hat einen extrahierbaren Anteil von 14%, einen Anteil
an flüchtigem Öl von 1,2%
und eine aerobe Koloniezahl von 500.000. Der Extrakt hat eine aerobe
Koloniezahl von 1.500. Das Restfestgut wurde auf die gleiche Weise,
wie in Beispiel 1 beschrieben, einem Dreieckstest unterzogen, mit
der Ausnahme, dass der gemahlene Ausgangspetersiliensamen als Vergleich
diente. Sechs von 12 Probanden konnten den Petersilien-Presskuchen
nicht vom unbehandelten gemahlenen Ausgangsgut unterscheiden. Dies
belegt eindeutig, dass das Verfahren unter Verwendung hoher Scherkräfte und
hoher Temperaturen eine schnelle und erheblich wirksamere Freisetzung
von Geschmacksstoffen aus einem Kraut in ein Nahrungsmittelsystem
auf gleichmäßige und
vorhersagbare Weise bewirkt, während gleichzeitig
bei einem Feuchtigkeitsgrad unterhalb dem im Stand der Technik für nötig gehaltenen
die Bakterienzahl reduziert wird.
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Beispiel 8 – Extraktion,
Aktivierung, Standardisierung und Pasteurisierung von Koriander
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Koriandersamen,
gemahlen auf eine Siebgröße von 20
mesh, mit 7% Feuchtigkeit, einem extrahierbaren Anteil von 19%,
einem Anteil an flüchtigem Öl von 6%
und einer aeroben Koloniezahl von 16.000.000 wurde in einem einstufigen
Pressverfahren extrahiert, wobei die Vorgehensweise wie in Beispiel
1 war.
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Das
fertige Presskuchen hatte einen extrahierbaren Anteil von 10%, einen
Gehalt an flüchtigem Öl von 3%
und eine aerobe Koloniezahl von 45.000. Nach Zentrifugation zur
Entfernung feiner partikulärer
Feststoffe hatte der fertige Extrakt eine aerobe Koloniezahl von
1.000. Dies beweist wiederum eindeutig, dass bakterielle Koloniezahlen
bei einem Feuchtigkeitsgehalt unter dem im Stand der Technik beschriebenen
sehr erheblich reduziert werden können.
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Durch
Veränderung
des Druckes im Pressschritt zwischen 6.000 und 30.000 psi wurde
der extrahierbare Anteil im fertigen Presskuchen von 12% bis hinab
zu 5% variiert, was beweist, dass der Gehalt des Presskuchens ohne
Weiteres auf gleichförmige
Konzentrationen eingestellt werden kann, obwohl die Konzentrationen
im nicht extrahierten Ausgangsgut erheblich schwanken können, wodurch
ein Gewürz
mit gleichbleibender Geschmacksintensität der eines nicht extrahierten
gemahlenen Gewürzes vergleichbar
ist, für
den Endverbraucher zur Verfügung
steht. Dies erlaubt es dem Nahrungsmittelhersteller oder Endverbraucher,
ein vorhersagbares Maß der
Geschmacksstofffreisetzung in einem Speise- oder Getränkesystem
zu erreichen, was das bislang von Gewürzen im Allgemeinen gestellte
Problem überwindet,
bei denen die Konzentrationen der relevanten Hauptinhaltsstoffe
mit den Wetterbedingungen des jeweiligen Erntejahres, Quelle, Herkunft, Lagerungsbedingungen
und Lagerungsdauer beträchtlich
schwanken.
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Es
ist hieraus ersichtlich, dass ein verbessertes Verfahren zur Extraktion
und Sterilisation von Kräuter-
und Gewürzpflanzenfeststoffen
bereitgestellt wurde, durch welches verbesserte Ausbeuten sowohl
des Extraktes als auch des Restfestguts erhalten werden, durch welches
sowohl der Extrakt als auch das Restfestgut verbesserte Farbstabilität und Freiheit
von bakterieller Verunreinigung in Folge der verwendeten höheren Temperaturen
besitzen, durch welches ein Extrakt in der Form einer klaren Lösung durch
die Entfernung von Gummen und partikulären Feststoffen in Gestalt
ihrer unlöslichen
Hydrate erhalten werden kann, durch welches noch höhere Farbstabilität durch
den Zusatz von verzehrbaren Antioxidantien erreicht werden kann,
ohne die erwarteten Nachteile durch die Anwendung höherer Temperaturen
und eines niedrigeren Wassergehalts, die im Stand der Technik klar
beschrieben sind, und durch welches alle erfindungsgemäß gestellten
Aufgaben gelöst
werden.