DE19728831A1 - Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial - Google Patents
Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus PflanzenmaterialInfo
- Publication number
- DE19728831A1 DE19728831A1 DE1997128831 DE19728831A DE19728831A1 DE 19728831 A1 DE19728831 A1 DE 19728831A1 DE 1997128831 DE1997128831 DE 1997128831 DE 19728831 A DE19728831 A DE 19728831A DE 19728831 A1 DE19728831 A1 DE 19728831A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- extraction
- pressure
- plant
- wax
- plant material
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K8/00—Cosmetics or similar toiletry preparations
- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
- A61K8/92—Oils, fats or waxes; Derivatives thereof, e.g. hydrogenation products thereof
- A61K8/922—Oils, fats or waxes; Derivatives thereof, e.g. hydrogenation products thereof of vegetable origin
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61Q—SPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
- A61Q19/00—Preparations for care of the skin
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61Q—SPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
- A61Q5/00—Preparations for care of the hair
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
- C11B11/00—Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/74—Recovery of fats, fatty oils, fatty acids or other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Birds (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Dermatology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fats And Perfumes (AREA)
- Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial,
insbesondere von Pflanzenwachsen und/oder Pflanzenharzen.
Lipophile Inhaltsstoffe von Pflanzen sind begehrte Rohstoffe
für viele Anwendungen. Insbesondere Pflanzenwachse und
Pflanzenharze haben die Eigenschaft, hydrophobe Oberflächen
überzüge zu bilden und damit eine wirksame Barriere zum Schutz
vor Austrocknung, Auslaugung, UV-Licht und oxidativen
Prozessen zu bilden. Einige von ihnen, vor allem solche aus
tropischen Pflanzen wie Carnaubawachs und Candelillawachs
finden bereits seit längerem Anwendung in kosmetischen
Präparaten und für Polier- und Reinigungsmittel. Aufgrund
ihrer unterschiedlichen chemischen und physikalischen
Eigenschaften gibt es für Pflanzenwachse und Pflanzenharze
viele Anwendungsmöglichkeiten, die jedoch dadurch einge
schränkt werden, daß technisch einfache Verfahren zur
Gewinnung derartiger Pflanzeninhaltsstoffe in hohen Ausbeuten
und großer Reinheit noch nicht zur Verfügung stehen.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO 93/17 083 ist
bereits ein Verfahren zur Gewinnung des zur Herstellung und
Haar- und Kosmetikprodukten erfolgreich eingesetzten Apfel
wachses bekannt, bei dem das natürliche Cuticularwachs des
Apfels mit Hilfe organischer Lösungsmittel wie Äthanol,
Aceton, Essigsäureäthylester, Toluol, Chloroform, Hexan und
anderen sowie mit Hilfe komprimierter, überkritischer Gase aus
ganzen Äpfeln, Apfelschalen sowie Tresterrückständen der
Apfelsaft- und Pektinherstellung gewonnen werden kann. Bei
einem derartigen Extraktionsverfahren werden neben den
gewünschten Pflanzenwachsen und Pflanzenharzen jedoch häufig
auch andere Pflanzeninhaltsstoffe aus dem Pflanzenmaterial
herausgelöst, die durch anschließende aufwendige Reinigungs
verfahren wieder entfernt werden müssen, bevor das Apfelwachs
einer kosmetischen Anwendung zugeführt werden kann. So fällt
bei der Gewinnung von Apfelwachs durch Extraktion von
Apfelprodukten zunächst ein Primärextrakt an, der noch
Chlorophyll und Triterpene wie Ursolsäure und Oleanolsäure
enthält. Chlorophyll stört dabei sowohl aufgrund seiner
durchdringend grünen Eigenfarbe, seiner geringen Stabilität
als auch aufgrund seiner Aktivität als Pro-Oxidans, die unter
Lichteinfluß bei Anwesenheit ungesättigter Verbindungen ein
Ranzigwerden des Produktes zur Folge haben kann. Ursolsäure
dagegen stört aufgrund ihrer geringen Löslichkeit, ihres hohen
Schmelzpunktes und ihrer schlechten Emulgierbarkeit bei saurem
pH-Wert, wodurch die Lagerfähigkeit der Produkte wegen der
Bildung von Trübungen und Niederschlägen eingeschränkt wird.
Deshalb sind aufwendige Anreicherungs- und Reinigungs
prozeduren unerläßlich.
Die hierfür bisher vorgeschlagenen Methoden sind jedoch noch
keineswegs optimal. Verwendet man zur Extraktion ein umwelt
freundliches Lösungsmittel wie Äthanol, dann werden aus dem
Pflanzenmaterial auch polare Anteile wie Saccharide, Proteine,
Maillardprodukte und Triterpene herausgelöst, deren voll
ständige Entfernung aus dem Apfelwachs sehr aufwendig ist.
Verwendet man hingegen zur Extraktion überkritisches CO2, ist
eine nachträgliche Entchlorophyllisierung erforderlich. Diese
gelingt bei Einwirkung von Luftsauerstoff jedoch nicht
zufriedenstellend, weil aus dem Chlorophyll Abbauprodukte
entstehen, die sich nicht mehr vollständig aus dem Wachs
entfernen lassen und ihm eine dunkelrotbraune, stark absorbie
rende Farbe und einen "brenzligen" Geruch verleihen, der auch
durch eine nachfolgende Reinigung nicht vollständig zu
beseitigen ist. Hinzu kommen hohe Ausbeuteverluste durch die
nachträglichen Reinigungsverfahren. So führt beispielsweise
die Entfernung des im ungereinigten Apfelwachs noch zu etwa
0,4% vorhandenen Chlorophylls zu Verlusten von 10 bis zu 30%
des gereinigten Endproduktes. Hinzu kommt, daß bei der
Entfernung des unerwünschten Chlorophylls nicht nur die
Gesamtausbeute verringert, sondern auch andere Bestandteile
des Apfelwachses, zum Beispiel Xanthophylle, drastisch
reduziert werden, die wegen ihrer antioxidativen Wirkungen als
Stabilisatoren des Apfelwachses sehr geschätzt sind.
Schließlich ist auch zu berücksichtigen, daß das nach
Extraktion der Pflanzenwachse und -harze zurückbleibende
Pflanzenmaterial anschließend noch als Viehfutter eingesetzt
werden soll. Hierfür ist es aber nicht mehr geeignet, wenn es
mit Lösungsmittelrückständen verunreinigt ist, die nicht mehr
vollständig entfernt werden können.
Es ist bereits bekannt, daß bei der Extraktion von Pflanzenma
terial ganz auf den Einsatz von organischen Lösungsmitteln
verzichtet werden kann, wenn statt dessen komprimiertes
Kohlendioxid eingesetzt wird. Dieses Verfahren beruht auf dem
unterschiedlichen Lösungsverhalten von komprimiertem Kohlen
dioxid in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. In einem
Autoklaven wird das zu extrahierende Pflanzenmaterial mit dem
verdichteten Kohlendioxid durchmischt. Dabei belädt sich das
Gas mit Extraktstoffen. Das beladene Kohlendioxid wird dann
in einen Expansionsbehälter (Abscheider) überführt und durch
Druck und/oder Temperaturänderung die Abscheidung des
Extraktes und die Rückgewinnung des Kohlendioxids erreicht.
Das Kohlendioxid kann dann im Kreislauf geführt und erneut für
das Extraktionsverfahren verwendet werden. Dieses Verfahren
hat besonders im Lebensmittel- und Pharmabereich, zum Beispiel
bei der Extraktion von Hopfen, Gewürzen und Heilpflanzen
technische und wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Der
gewonnene Extrakt ist dann zwar frei von Lösungsmittelrück
ständen, ist jedoch bezüglich der Selektivität und besonders
der Endausbeute an Reinwachs eher unterlegen, da bei der
Lösungsmittelextraktion häufig reinere Primärprodukte erhalten
werden können, deren Nachreinigung dann einfacher durch
zuführen ist. Farbstoffkomponenten und andere die Nach
reinigung erschwerende Begleitstoffe, zum Beispiel Chloro
phyllabbauprodukte, sind in dem mittels komprimiertem
Kohlendioxid gewonnenen Extrakt stets noch mit enthalten.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
bekannte Hochdruck-CO2-Extraktion mit einer Hochdruck-Adsorp
tion kombiniert wird.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur
Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial,
bei dem das Pflanzenmaterial unter Ausschluß von Luftsauer
stoff einer Hochdruck-CO2-Extraktion und einer Hochdruck-Adsorption
unterworfen und der so gewonnene Extrakt durch
Druckabsenkung in einem Expansionsbehälter abgeschieden wird.
Dabei können die Verfahrensstufen der Hochdruck-CO2-Extraktion
und der Hochdruck-Absorption in zwei hintereinander geschalte
ten Autoklaven durchgeführt werden, jedoch gelingt das
Verfahren auch in einem einzigen Autoklaven, in dem das
Pflanzenmaterial und das Adsorbens in getrennten Schichten
oder vermischt vorliegen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Kohlendioxid im
allgemeinen bei einem Druck zwischen 20 und 40 MPa, vorzugs
weise bei einem Druck zwischen 25 und 35 MPa eingesetzt. Bei
der Entspannung im Expansionsbehälter wird der Druck auf etwa
4-12 MPa reduziert. Dabei wird im allgemeinen eine Tempera
tur zwischen 40 und 80°C eingehalten. Als Absorptionsmittel
können Aktivkohlen, Aluminiumoxide, Kieselgele, Ruße,
Zeolithe, vorzugsweise aber Bleicherden eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren wird durch die
beiliegenden Fig. 1 bis 3 dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Extraktion
mit zwei hintereinander geschalteten Autoklaven und
einen sich daran anschließenden Expansionsbehälter;
Fig. 2 zeigt die Extraktion unter Verwendung eines ein
zigen Autoklaven, in dem das Pflanzenmaterial und
das Adsorbens in getrennten Schichten vorliegen und
einen sich daran anschließenden Expansionsbehälter;
Fig. 3 zeigt den gleichen apparativen Aufbau wie Fig. 2,
jedoch liegen hier das Pflanzenmaterial und das
Absorbens miteinander vermischt im Autoklaven vor.
Aus Fig. 1 ist zu ersehen, daß das überkritisch komprimierte
Kohlendioxid 1 in den Autoklaven 2 eingeleitet wird, indem
sich das zu extrahierende Pflanzenmaterial, zum Beispiel
Apfeltrester, befindet. Bei der Passage des Autoklaven 2 kommt
das Kohlendioxid in intensiven Kontakt mit dem Pflanzenmateri
al. Eine Strömungsgeschwindigkeit des Kohlendioxids zwischen
4 und 10 cm/min führt zu besonders guten Extraktionsergeb
nissen, jedoch können auch geringere oder höhere Strömungs
geschwindigkeiten angewendet werden. Bei der Passage durch das
Pflanzenmaterial reichert sich das Kohlendioxid mit den
erwünschten Pflanzenwachsen oder Pflanzenharzen an, nimmt aber
auch Wasser und andere Pflanzeninhaltsstoffe mit. Das so
beladene Kohlendioxid erreicht dann bei Aufrechterhaltung des
gleichen Druckes den Autoklaven 3, der mit einem Adsorbens wie
Bleicherde gefüllt ist. Hier wird die Hauptmenge der un
erwünschten Nebenbestandteile, zum Beispiel das Chlorophyll
und seine Abbauprodukte festgehalten, so daß der weitestgehend
gereinigte Pflanzenextrakt über das zur Druckentspannung
vorgesehene Ventil 4 in den Expansionsbehälter 5 eingeleitet
wird, in dem sich das gewonnene Pflanzenwachs oder -harz 6
abscheidet, das über den Auslaß 8 entnommen wird. Das
Kohlendioxid kann durch das Auslaßventil 7 einer Rekompression
zugeführt und dann erneut in den Kreislauf eingeführt werden.
In Fig. 2 ist eine apparativ einfachere Verfahrensvariante
dargestellt, bei der nur ein einziger Autoklav 9 benötigt
wird. In ihm sind das zu extrahierende Pflanzenmaterial und
das Adsorbens schichtweise angeordnet.
In Fig. 3 ist ein Autoklav 10 dargestellt, der das Pflanzenma
terial und das Adsorbens miteinander vermischt enthält. Diese
Verfahrensführung erlaubt besonders kurze Extraktionszeiten,
weil die Transportwege für die Nebenbestandteile aus dem
Ausgangsmaterial zum Absorbens klein sind. Ein weiterer
Vorteil dieser Verfahrensvariante ist auch darin zu sehen, daß
das extrahierte Pflanzenmaterial und das beladene Adsorbens
nach Beendigung des Verfahrens nicht getrennt werden müssen,
sondern gemeinsam zum Beispiel als Futterzusatz verwendet oder
entsorgt werden können. Durch die Vermischung von Pflanzenma
terial und Adsorbens kann ein Autoklav eingespart werden. Die
erforderliche Adsorbensmenge findet in den Zwischenräumen des
pflanzlichen Rohmaterials ausreichend Platz.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können ganz unter
schiedliche Pflanzenmaterialien extrahiert werden. Ein in
reichlicher Menge zur Verfügung stehendes Pflanzenmaterial ist
das Herbstlaub, aus dem das Oberflächenwachs der Blätter zum
Beispiel der Eiche, der Roßkastanie, des Ahorns und des
Weinlaubs gewonnen werden kann. Auch aus den Blättern des
Schwarztees, des Matetees und der Stechpalme können so
kosmetisch verwendbare Wachse isoliert werden. Schließlich
steht auch in den Nadeln der Koniferen ein in großen Mengen
verfügbarer Rohstoff zur Gewinnung von Pflanzenwachsen und
-harzen zur Verfügung. Die Hauptanwendung findet das erfin
dungsgemäße Verfahren allerdings für die Gewinnung von
Apfelwachs aus ganzen Äpfeln, Apfelschalen oder Tresterrück
ständen der Saft- oder Pektinherstellung.
Das beschriebene Verfahren wird durch die folgenden Beispiele
näher erläutert:
In einem Autoklaven von 1 l Fassungsvermögen werden 400 g
Apfeltrester, vorzugsweise gemahlen, mit einem Wassergehalt
von 2 bis 10% eingefüllt. Nach Verschließen des Apparates wird
Kohlendioxid in einer Menge von 10 kg/h unter einem Druck von
30 MPa und bei einer Temperatur von 40 bis 60°C durch die
Feststoffschüttung des Tresters hindurchgefördert. Der
Kohlendioxidstrom, in dem Apfelwachs, Wasser und Neben
bestandteile gelöst sind, gelangt dann in einen weiteren
gleichgroßen Autoklaven, indem zuvor etwa 12 g Bleicherde
eingefüllt worden war. Nach Durchströmen dieses Adsorbens wird
das komprimierte Kohlendioxid, aus dem dann die Hauptmenge an
Nebenbestandteilen entfernt ist, in einem Expansionsbehälter
entspannt und zwar zweckmäßigerweise auf einen Druck von etwa
6 MPa, wobei innerhalb von 3 Stunden etwa 8 g goldgelbes
Apfel-Reinwachs (2%) ausfallen, aber noch nicht das mitgelöste
Wasser. Das wasserbeladene Kohlendioxid kann verworfen, aber
auch in einer weiteren Reinigungsstufe vom Wasser befreit und
rekomprimiert werden.
400 g Apfeltrester werden mit etwa 12 g Bleicherde gemischt
und das Gemisch in einem Autoklaven von 1 Liter Fassungsver
mögen eingefüllt. Anschließend wird Kohlendioxid unter einem
Druck von etwa 30 MPa bei einer Temperatur von 40 bis 60°C
durch das Gemisch hindurchgefahren, wobei eine lineare
Strömungsgeschwindigkeit von 4 bis 10 cm/min günstige
Ergebnisse liefert. Das aus dem Autoklaven austretende CO2
wird anschließend in einem Expansionsbehälter auf Drucke um
6 MPa entspannt, wobei im Laufe von 3 Stunden etwa 8 g
goldgelbes Apfel-Reinwachs abgeschieden werden. Die Menge des
anfallenden Wachses ist anfänglich mit etwa 3,5 g/h deutlich
höher als nach 1 Stunde, wenn die Ausbeute bereits auf etwa
1,5 g/h gesunken ist, so daß sich viel längere Extraktions
zeiten nicht lohnen.
Zunächst füllt man etwa 400 g Apfeltrester in einen Autoklaven
von 1 l Fassungsvermögen ein. Anschließend wird CO2 unter
einem Druck von ca. 30 MPa bei etwa 40-60°C durch das
vorzugsweise gemahlene Substrat hindurchgefahren, wobei eine
lineare Strömungsgeschwindigkeit von 4-10 cm/min günstige
Ergebnisse liefert. Das aus dem Autoklaven austretende CO2
wird anschließend in einem zweiten Apparat auf Drucke um 6 MPa
entspannt, wobei im Laufe der Zeit etwa 8 g braungrünes
Apfel-Rohwachs abgeschieden werden. Die Menge des anfallenden
Wachses ist anfänglich mit etwa 3,5 g/h deutlich höher als
nach einer Stunde; dann ist der Anfall meist bereits auf etwa
1,5 g/h gesunken, so daß sich viel längere Extraktionszeiten
nicht lohnen.
400 g Apfeltrester werden nach einem herkömmlichen Ex
traktionsverfahren mit 800 ml Hexan eine Stunde lang am
Rückfluß erhitzt. Nach dem Abfiltrieren (heiß) des unlöslichen
Tresterrückstandes wird 24 g Bleicherde zugegeben und unter
Rühren weitere 15 min unter Rückfluß erhitzt. Anschließend
wird erneut heiß filtriert und das Filtrat zur Trockne
eingedampft. Man erhält 5,6 g hellgelben Reinwachses.
400 g Apfeltrester werden nach einem herkömmlichen Ex
traktionsverfahren mit 800 ml Hexan eine Stunde lang unter
Rückfluß erhitzt. Nach dem Abfiltrieren (heiß) des unlöslichen
Tresterrückstandes wird das Filtrat zur Trockne eingeengt. Man
erhält 6,4 g schwarzgrünes Rohwachs.
Die nach den verschiedenen Verfahren erhältlichen Apfelwachse
unterscheiden sich erheblich in ihren kosmetikrelevanten
Eigenschaften (Farbe, Geruch, Ausbeute, Zusammensetzung). In
Tabelle 1 findet sich eine Gegenüberstellung der wichtigsten
technischen Kenndaten von Apfelwachsen aus Hexan- und CO2-
Extraktionen (Beispiele 4 und 5 gegenüber Beispielen 2 und 3),
die zum Teil bei unterschiedlichen Extraktionstemperaturen
gewonnen worden sind. Wenn nichts anderes vermerkt ist,
beziehen sich die Daten auf gereinigtes (chlorophyllfreies)
Wachs, das bei der jeweils höheren der beiden genannten
Beispieltemperaturen hergestellt worden ist.
Vergleich technischer Kenndaten von Apfelwachs aus
Hexan- und CO2-Extraktion
Vergleich technischer Kenndaten von Apfelwachs aus
Hexan- und CO2-Extraktion
Ein Vergleich der Kenndaten des einerseits durch Hochdruck
CO2-Extraktion und andererseits durch Hexanextraktion gewonne
nen Apfelwachses zeigt, daß man durch die Hochdruck-CO2-
Extraktion ein hell-braungrün gefärbtes, praktisch geruchs
neutrales Rohwachs in eine Ausbeute um 2% erhält. Das durch
Lösungsmittelextraktion gewonnene Apfelwachs zeigt eine
schwarze Farbe und einen eigentümlichen Geruch; die Ausbeute
liegt bei etwa 1,6%.
Wird der Apfeltrester vor dem Einfüllen in den Autoklaven mit
etwa 1 bis 3% Bleicherde zum Beispiel Typ "Tonsil Supreme FF",
Firma Südchemie, München, vermischt, dann mit komprimierten
CO2 bei 300 bar extrahiert, erhält man in einem einzigen
Verfahrensschritt geruchsneutrale, ocker- bis sonnengelbe
Reinwachse in praktisch derselben Ausbeute, wie sie erfin
dungsgemäß auch bei Durchführung einer Hochdruck-CO2-Ex
traktion und dem anschließenden Verfahrensschritt der
Hochdruck-Adsorption erhalten werden.
Wird jedoch das durch Lösungsmittelextraktion gewonnene
Rohwachs einem Reinigungsverfahren unterworfen, werden
erheblich größere Mengen an Adsorptionsmittel verbraucht, um
zu einem Endprodukt von ähnlicher Farbe und neutralem Geruch
zu kommen. Die Ausbeute liegt in diesem Fall bei doppelt so
hohem Verbrauch von Adsorptionsmittel bei nur ca. 1,4%. Die
Zusammensetzung des Apfelwachses hat sich dabei durch den
Verlust der polareren, ungesättigten Anteile, insbesondere der
Xanthophylle, verändert.
Tabelle 1 zeigt, daß man überraschenderweise bei der Kombina
tion von Hochdruck-CO2-Extraktion und Hochdruck-Adsorption
durch die anaerobe in-situ-Reinigung nur minimal verringerte
Ausbeuten, jedoch deutlich verbesserte Wachsqualitäten erhält.
Dies zeigt sich in Farbe, Geruch, Kennzahlen und chemischer
Zusammensetzung bei gleichzeitig geringerem Verbrauch an
Adsorptionsmittel. Eine Entfernung des Chlorophylls aus dem
Rohwachs mittels organischer Lösungsmittel ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr notwendig.
1
Einleitung von komprimierten Kohlendioxid
2
mit Pflanzenmaterial gefüllter Autoklav
3
mit einem Adsorbens gefüllter Autoklav
4
Ventil zur Druckentspannung
5
Expansionsbehälter
6
gewonnenes Pflanzenwachs
7
Auslaßventil für Kohlendioxid
8
Auslaß für das Pflanzenwachs
9
Autoklav mit schichtweise angeordnetem Pflanzenmaterial
und Adsorbens
10
Autoklav mit Pflanzenmaterial, das mit Adsorbens
vermischt ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen
aus Pflanzenmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pflanzenmaterial unter Ausschluß von Luftsauerstoff einer
Hochdruck-CO2-Extraktion und einer Hochdruck-Adsorption
unterworfen und der so gewonnene Extrakt dann durch Druck
absenkung in einem Expansionsbehälter abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochdruck-CO2-Extraktion und die Hochdruck-Adsorption in
zwei hintereinander geschalteten Autoklaven durchgeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochdruck-CO2-Extraktion und die Hochdruck-Adsorption in
einem einzigen Autoklaven durchgeführt werden, wobei das
Pflanzenmaterial und das Adsorbens in getrennten Schichten
oder vermischt vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochdruck-CO2-Extraktion und die Hochdruck-Adsorption
bei Drucken zwischen etwa 200 und 400 bar mit Temperaturen
zwischen etwa 40 bis 80°C und die Abscheidung des extrahierten
Stoffes bei einem Druck von etwa 40 bis 120 bar durchgeführt
werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zur Gewinnung von Pflanzenwachsen und/oder
Pflanzenharzen eingesetzt wird.
6. Pflanzenwachse und/oder Pflanzenharze erhältlich nach
einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 5.
7. Verwendung von Pflanzenwachsen nach Anspruch 6 zur
Herstellung von kosmetischen Präparaten zur Haut- oder
Haarbehandlung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128831 DE19728831A1 (de) | 1996-10-13 | 1997-07-05 | Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19641994 | 1996-10-13 | ||
DE1997128831 DE19728831A1 (de) | 1996-10-13 | 1997-07-05 | Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19728831A1 true DE19728831A1 (de) | 1998-04-16 |
Family
ID=7808495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997128831 Withdrawn DE19728831A1 (de) | 1996-10-13 | 1997-07-05 | Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19728831A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2958162A1 (fr) * | 2010-03-31 | 2011-10-07 | Fabre Pierre Dermo Cosmetique | Utilisation cosmetique d'un extrait de feuilles de magnolia pour ameliorer le pouvoir reflechissant des cheveux. |
DE102019201041A1 (de) * | 2019-01-28 | 2020-07-30 | Katjes Fassin GmbH.+Co. Kommanditgesellschaft | Apfelwachs-beinhaltende Zusammensetzungen |
WO2020156959A1 (de) * | 2019-01-28 | 2020-08-06 | Katjes Fassin Gmbh. + Co. Kommanditgesellschaft | Apfelwachs-beinhaltende zusammensetzungen |
CN114127242A (zh) * | 2019-04-30 | 2022-03-01 | 耶拿贸易公司 | 使用温度和pH调节从水分散体中萃取和精制植物角质层蜡 |
-
1997
- 1997-07-05 DE DE1997128831 patent/DE19728831A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2958162A1 (fr) * | 2010-03-31 | 2011-10-07 | Fabre Pierre Dermo Cosmetique | Utilisation cosmetique d'un extrait de feuilles de magnolia pour ameliorer le pouvoir reflechissant des cheveux. |
WO2011121054A3 (fr) * | 2010-03-31 | 2011-11-24 | Pierre Fabre Dermo-Cosmetique | Utilisation cosmetique d'un extrait de feuilles de magnolia pour ameliorer le pouvoir reflechissant des cheveux |
DE102019201041A1 (de) * | 2019-01-28 | 2020-07-30 | Katjes Fassin GmbH.+Co. Kommanditgesellschaft | Apfelwachs-beinhaltende Zusammensetzungen |
WO2020156959A1 (de) * | 2019-01-28 | 2020-08-06 | Katjes Fassin Gmbh. + Co. Kommanditgesellschaft | Apfelwachs-beinhaltende zusammensetzungen |
CN114127242A (zh) * | 2019-04-30 | 2022-03-01 | 耶拿贸易公司 | 使用温度和pH调节从水分散体中萃取和精制植物角质层蜡 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3114593C1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Aroma- und Farbstoffen aus Paprika | |
DE3632401C2 (de) | ||
EP0081231A2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Aromastoffen aus einem Tabakextrakt | |
DE2844781A1 (de) | Verfahren zur extraktiven bearbeitung von pflanzlichen und tierischen materialien | |
DE3207914A1 (de) | Verfahren zur extraktiven gewinnung von hochwertigen natuerlichen wachsen | |
EP0553658B1 (de) | Pharmazeutisch wirksame Zusammensetzung aus Tanacetum parthenium sowie Verfahren zu deren Extraktion und mit der pharmazeutisch wirksamen Zusammensetzung hergestelltes Arzneimittel | |
EP1424385B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Xanthohumol-angereicherten Hopfenextrakts und dessen Verwendung | |
EP0075134B1 (de) | Verfahren zur Extraktion der Aromastoffe der Vanillekapsel | |
DE2827002B2 (de) | Verfahren zum Behandeln von Hopfen mit CO2 als Extraktionsmittel | |
DE10240065B4 (de) | Verfahren zur Gewinnung von in Hopfen enthaltenem Xanthohumol und damit erhältlicher Xanthohumol-reicher Hopfenextrakt | |
EP0560291B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von natürlichen Antioxidantien | |
DE102005037209A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von natürlichen Ölen aus pflanzlichen Bestandteilen | |
DE69903645T2 (de) | Verfahren zur Extraktion von Lycopin | |
EP1909808B1 (de) | Verfahren zur extraktion von fruchtwachsen | |
DE19728831A1 (de) | Verfahren zur Extraktion von lipophilen Inhaltsstoffen aus Pflanzenmaterial | |
EP0382116B1 (de) | Verfahren zur Entfernung von Pestiziden aus Ginsengwurzel | |
EP0874550A1 (de) | Extraktion von inhaltsstoffen aus bestandteilen des neem-baumes | |
DE3878112T2 (de) | Verfahren zur extraktion und trennung von festen mustern unter ueberkritischen bedingungen. | |
EP0080582B1 (de) | Verfahren zur Extraktion von pflanzlichen Naturstoffen | |
DE2353970A1 (de) | Verfahren zur entfernung von geschmacksstoffen aus oelhaltigen samenprodukten | |
DE1467498A1 (de) | Verfahren zum Extrahieren von OEl aus pflanzlichem Gut | |
DE806808C (de) | Verbesserungen bei der Abtrennung oder Konzentrierung von vegetabilischen Pigmenten | |
DE3542932A1 (de) | Verfahren zur schonenden extraktion von oelsaaten | |
DE3219414A1 (de) | Hopfenextrakt von (alpha)-saeuren aus hopfen und verfahren zu ihrer selektiven extraktion | |
AT408599B (de) | Verfahren zur extraktion von pflanzenschutzmitteln und/oder reduzierung von unerwünschten begleitstoffen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |