DE4305732A1 - Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen Stromausbeuten - Google Patents
Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen StromausbeutenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/04—Electroplating: Baths therefor from solutions of chromium
- C25D3/10—Electroplating: Baths therefor from solutions of chromium characterised by the organic bath constituents used
Description
Die Erfindung betrifft ein Bad und ein Verfahren zur Hartverchromung bei
hohen Stromausbeuten.
Unter den galvanischen Verfahren zur elektrochemischen Metallabscheidung
haben die Verchromungsverfahren seit jeher eine besondere Bedeutung.
Für die dekorative Chromabscheidung wurden in zum Teil jahrzehntelanger
Entwicklung und Weiterentwicklung Glanz- und Schwarzchrombäder und
entsprechende Abscheidungsverfahren entwickelt. Die für die technischen Bereiche
besonders wichtige Hartverchromung wird ebenfalls in zahlreichen
Verfahrensvarianten durchgeführt, die die besonderen Anforderungen an diese
Verfahren nur in unterschiedlicher Weise befriedigen können. Diese Anforderungen
erstrecken sich zum Beispiel auf die Haftung der Chromniederschläge
auf Eisen und Stahl mit und ohne Zwischenschichten, auf Buntmetallen
und Aluminiumlegierungen, auf die Härte der Schichten sowie auf den
bedeutenden Problemkreis des Korrosionsschutzes. Für die Korrosionsbeständigkeit
ist es z. B. erforderlich, mikrorissige Chromschichten abscheiden zu können.
Der Stand der Technik wurde schrittweise durch immer neue Badzusätze verbessert;
die Vielfalt der Vorschläge läßt mehrere Gruppen spezieller Zusätze
erkennen: Zur Verbesserung der Haltbarkeit der Bäder werden Toluolsulfonamid
und Bisbenzolsulfonimide (DE-OS 36 03 488) oder Formiate oder Acetate
(DE-OS 27 37 748) zugesetzt. Gegen schädliche fremde Metallionen werden
Thiazolverbindungen empfohlen (DE-OS 33 26 982). Chlorierte Saccharine
in Chromelektrolyten sollen die Mikrorissigkeit fördern (DE-OS 24 54 151).
Glatte Chromschichten auch bei hohen Stromdichten werden erhalten, wenn
man Alkanmonosulfonsäuren mit Tensidcharakter (C₃-C₁₄) (DE-AS 10 34
945) zugibt, wobei Stromausbeuten und Expositionszeiten nicht beeinflußt
werden. Alkanmonosulfonsäuren des kurzkettigen Bereichs werden eingesetzt
um irisierende Effekte auf dekorativen Chromschichten zu erzeugen
(US 37 45 097).
Allen Glanz-, Schwarzchrom- und Hartchromverfahren gemeinsam ist das
Problem der unbefriedigenden kathodischen Stromausbeuten, die in klassischen
schwefelsauren Chrombädern bei optimalen Einstellwerten der Verfahren
auch heute noch zwischen 15 und 20% liegen und selbst in den besten
bisher vorgeschlagenen Badzusammensetzungen 35% der Theorie, bezogen
auf die Reduktionsäquivalente Cr6·/Cr, nicht übersteigen.
Auf diesem Gebiet wurden als Zusätze Dichloressigsäure und polyhalogenierte
Polycarbonsäuren (DE-OS 25 47 693), Pyridin-N-Oxid (DD-1 55 437), Pyridiniumfluorid
und Dipyridiniumhexasilikofluorid (DE-AS 25 00 730) vorgeschlagen.
Zusätze von Flußsäure und Kieselfluorwasserstoffsäure verbessern die
Stromausbeute, haben jedoch als sogenannte mischsaure Chrombäder den
Nachteil des ätzenden Angriffs auf die Oberflächen der Werkstücke und bringen
wegen der Flüchtigkeit der Badzusätze erhebliche Probleme beim Arbeits-
und Umweltschutz mit sich. Aliphatische Sulfonsäuren mit maximal 2
Kohlenstoffatomen und mehreren Sulfogruppen (z. B. Methandisulfonsäure)
können als Mittel zur Steigerung der Stromausbeuten auf maximal 26%
(DE 34 02 554) verwendet werden.
Das Problem der Stromausbeute bei der Hartverchromung ist somit weiterhin
durch den erreichten Stand der Technik unbefriedigend gelöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei weiter verbesserter kathodischer
Stromausbeute wenig korrosionsempfindliche Hartchromschichten ohne
Gefahr starker Anätzung der Werkstücke und ohne Gefahr durch flüchtige
Badkomponenten abzuscheiden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß einem schwefelsauren Chrombad
mit einem CrO₃-Gehalt von 180-400 g/l, einem Schwefelsäuregehalt von
1,0-1,3% bezogen auf den Chromsäuregehalt und einem Sulfatgehalt von
2,0-14,0 g/Liter unter den Verfahrensbedingungen 20-70°C und Stromdichten
von 15-100 A/dm² in Konzentrationen von 1,0-10,0 g/Liter
Propan-1,3-disulfonsäure-2-sulfinsäure (I) oder Propan-1,2,3-trisulfonsäure (II) als
Säuren oder in Form ihrer Salze (z. B. Trinatriumsalze) zugesetzt werden.
Die gleichzeitige Verwendung von nach dem Stand der Technik bekannten
weiteren Badzusätzen von Erdalkalisulfaten oder -chromaten sowie der Zusatz
geringer Mengen Selen ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Chrombades unter den genannten Verfahrensbedingungen
ist eine mögliche Steigerung der kathodischen Stromausbeuten
auf 35-50% d. Th. Gegenüber der Methandisulfonsäure haben die Verbindungen
I und II den zusätzlichen Vorteil, daß sie leichter und ökonomischer
(aus Prop-2-en-sulfonat) synthetisiert werden können. Da das chromsaure
Bad die Verbindung I zu II oxydiert, ist II als eigentliche Wirksubstanz anzusehen.
Die erfindungsgemäße Problemlösung ist insofern überraschend, als
bisher für die Steigerung der Stromausbeute nur mehrwertige Sulfonsäuren
mit maximal 2 Kohlenstoffatomen als wirksam galten.
- 1. Ein schwefelsaures Chrombad mit 250 g Chromsäure und 2,5 g Schwefelsäure/Liter wird auf 50-60°C erwärmt. Ein Probekörper aus Stahl wird mit 50 A/dm² verchromt. Man erhält einen makrorissigen Chromniederschlag. Bezogen auf die Reduktion des Cr6· zum Metall beträgt die kathodische Stomausbeute 15%.
- 2. Man verfährt wie in Beispiel 1 und setzt 3 g des Trinatriumsalzes der Propan-1,3-disulfosäure-2-sulfinsäure ×3 H₂O zu. Man erhält einen mikrorissigen Chromniederschlag. Stromausbeute 40%. Unterhalb der zur Chromabscheidung notwendigen Stromdichte betrug der korrosive Abtrag bei 55°C 1 mg/dm².
- 3. Ein schwefelsaures Chromsäurebad aus 300 g/l CrO₃, 3,8 g Schwefelsäure, 5 g Trinatrium-propan-1,2,3-trisulfonat und 4,5 g Gesamtsulfat/l wird auf 55°C erwärmt. Bei 50 A/dm² wird ein Probekörper aus Stahl verchromt. Der Chromniederschlag ist feinrissig, die Stromausbeute beträgt 42% d. Th.
Claims (1)
- Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen Stromausbeuten, dadurch gekennzeichnet, daß pro Liter Lösung 150 bis 400 g Chromsäure, 1-4% Schwefelsäure, bezogen auf den Chromsäuregehalt, und 0,4-10 g Propan-1,3-disulfonsäure-2-sulfinsäure I oder Propan-1,2,3-trisulfonsäure II als Säuren oder in Form ihrer Alkalisalze oder Gemische davon gelöst werden und die galvanische Chromabscheidung bei 20-70°C und 15-100 A/cm² vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934305732 DE4305732A1 (de) | 1993-02-22 | 1993-02-22 | Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen Stromausbeuten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934305732 DE4305732A1 (de) | 1993-02-22 | 1993-02-22 | Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen Stromausbeuten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4305732A1 true DE4305732A1 (de) | 1994-09-22 |
Family
ID=6481259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934305732 Withdrawn DE4305732A1 (de) | 1993-02-22 | 1993-02-22 | Galvanisches Chrombad und Verfahren zur Hartverchromung bei hohen Stromausbeuten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4305732A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2792770A1 (de) | 2013-04-17 | 2014-10-22 | ATOTECH Deutschland GmbH | Funktionelle Chromschicht mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3745097A (en) * | 1969-05-26 | 1973-07-10 | M & T Chemicals Inc | Electrodeposition of an iridescent chromium coating |
-
1993
- 1993-02-22 DE DE19934305732 patent/DE4305732A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3745097A (en) * | 1969-05-26 | 1973-07-10 | M & T Chemicals Inc | Electrodeposition of an iridescent chromium coating |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2792770A1 (de) | 2013-04-17 | 2014-10-22 | ATOTECH Deutschland GmbH | Funktionelle Chromschicht mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit |
WO2014170037A1 (en) | 2013-04-17 | 2014-10-23 | Atotech Deutschland Gmbh | Functional chromium layer with improved corrosion resistance |
EP2792770B1 (de) | 2013-04-17 | 2015-06-24 | ATOTECH Deutschland GmbH | Funktionelle Chromschicht mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit |
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