DE4302122C2 - Vorrichtung zur Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums aus mittels einer Radaranlage erfaßter Wellenparameter - Google Patents

Vorrichtung zur Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums aus mittels einer Radaranlage erfaßter Wellenparameter

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums mittels von einer eine Drehantenne aufweisenden Radar­ anlage erfaßter Wellenparameter, wobei die Radaranlage wenigstens ein Videosignal (Video), ein Synchronisati­ onssignal (Sync) und ein der Synchronisation der Dreh­ antenne dienendes Signal (Head) liefert.
Im Prinzip ist die Verwendung von Radaranlagen zur Bestimmung der charakteristischen Parameter eines Wellenfeldes (F. Ziemer, Directional Spectra from Shipboard Navigation Radar during LEWEX, in "Directional Ocean Wave Spectra (edited by R. C. Beal), The John Hopkins University Press, Baltimore 1991, Seiten 80-84") bekannt.
Der Seegang ist nicht nur eine augenfällige, sondern auch eine gefahrenträchtige Erscheinung auf den Meeren. Vom Seegang werden gewaltige Energiemengen transpor­ tiert, die sich störend oder gar zerstörend auswirken können. Die schnelle und genaue Erfassung der Wellenhöhe und der Wellenlaufrichtung ist deshalb für die Schiff­ fahrt, den Küstenschutz und die Bauten auf See von großer Bedeutung. Der Seegang beeinflußt die Schiffsge­ schwindigkeit und gefährdet eventuell die Ladung und Menschen an Bord. Im Küstenschutz wird der Seegang bei der Deichbemessung berücksichtigt und bei sogenannten Off-shore-Installationen bestimmt er deren Konstrukti­ onsparameter, die bei der Versorgung derartiger Instal­ lationen eingeplant werden. Für die Küstenerosion ist neben der Strömung, die den Sandtransport verursacht, vor allem der Seegang entscheidend.
Grundsätzlich bietet eine Radaranlage die Möglichkeit, Seegangsparameter wie beispielsweise Wellenhöhe, Wel­ lenzahl, Seegangsrichtung und Seegangsenergie zu be­ stimmen. Grundsätzlich eignen sich dazu auch Radaran­ lagen, wie sie auf Schiffen eingesetzt werden. Gerade aber die Parameter, die für die Wellen charakteristisch sind, werden bei Bordradaranlagen von Schiffen, die zur nautischen Navigation verwendet werden, als Störsignal (sea clutter) ausgeblendet bzw. ausgefiltert.
Bisher wurden in der Regel zur Aufzeichnung von Wellen­ bewegungen Meßbojen verwendet, die mit Hilfe von Be­ schleunigungsaufnehmern die Wellenbewegung aufzeichnen. Die daraus berechnete Kenngröße des Seegangs, das eindimensionale Energiespektrum, gibt die Energiever­ teilung auf die verschiedenen Frequenzbänder bzw. Wellenlängenbänder an, die Richtungsverteilung ist jedoch nur in großer Auflösung meßbar. Nachteilig sind bei dieser bekannten Methode insbesondere die hohen Kosten bei der Anschaffung, bei der Auslegung und auch während des Betriebes. Auch kann die Erfassung mittels einer ortsgebundenen Meßkurve nur einen einzigen Punkt des Wellenfeldes repräsentieren.
Schließlich sind wiederholt Versuche unternommen worden, das von einer Radaranlage gelieferte Radarbild zu speichern, wobei beispielsweise der Bildschirm der Radaranlage abfotografiert und der entwickelte fotogra­ fische Film mit einer Videokamera digitalisiert wird und somit als Serie von Grauwertmatrizen einem Rechner zugänglich gemacht wird. Dieses Verfahren ist außeror­ dentlich aufwendig und ist für den praktischen Betrieb ungeeignet.
Ein bisher weiterhin ungelöstes Problem bei der Auswer­ tung von raum-zeitlichen Radarrückstreufeldern zur Bestimmung von Seegangsspektren ist die Abhängigkeit der Bildübertragungsfunktion vom relativen Blickwinkel der Radarantenne zur Richtung der Wellenkämme. Blickt beispielsweise die Radarantenne parallel zu den Kämmen und Tälern eines langen Wellenfeldes, so wird keine Modulation des Radarsignals durch das abzubildende Wellenfeld hervorgerufen. Durch diesen Umstand kann bei ungünstiger Auswahl des Auswertefensters eine Auslö­ schung der Seegangsinformation erfolgen. Weiterhin werden eventuell querlaufende Wellen (Kreuzseen) durch Analyse nur eines Ausschnittes (beispielsweise von 128 × 128 Bildpunkten) aufgrund unterschiedlicher Richtungs­ übertragungsfunktionen falsch gewichtet. Bei der rein wissenschaftlichen Anwendung des bekannten Verfahrens wurden daher durch den Bediener gewählte Ausschnitte gewählt. Eine Automatisierung des bekannten Verfahrens ist ohne erheblichen Zusatzaufwand an Rechenzeit bisher nicht realisierbar gewesen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlaubt, die von einer Radaranlage in jedem Falle gelieferten analogen Radar­ signale derart aufzubereiten, daß eine Echtzeitver­ arbeitung möglich ist und somit kurze Zeit nach Empfang der Radarbilder diese in Echtzeit analysiert werden können und die Analyseergebnisse sofort zur Verfügung stehen.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß das Videosignal in Polarkoordinaten vorliegt und mittels einer Abtastrate von wenigstens 32 MHz gewonnen wird und eine Quantisierung jedes Signals in wenigstens 256 Werten erfolgt, wobei die Signale Video, Sync und Head auf einen Analog-Digital-Wandler gegeben werden, dessen Digitalausgang mit einer digitalen Speichereinrichtung verbunden ist, in der die Speicherung der Signale erfolgt und wobei die Speichereinrichtung mit einer Recheneinrichtung zur Analyse und Darstellung des Wellenspektrums verbunden ist. Hierbei wird ein Anten­ nenblickwinkelfenster von mindestens 180° gespeichert und analysiert. Somit werden sämtliche möglichen Wel­ lenlaufrichtungen abgetastet, da es ohne Einfluß ist, ob die Welle auf die Antenne zu oder von ihr weg läuft.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht im wesentlichen darin, daß nunmehr durch Erfassung, schnel­ le Digitalwandlung, filmartige Speicherung der zeitli­ chen Abfolge der Radar-Gesamtbildinformation und Berech­ nung in Echtzeit eine Seegangsanalyse bzw. Darstellung möglich ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß grund­ sätzlich eine gewöhnliche Radaranlage mit der erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung gekoppelt werden kann, so daß es auch denkbar ist, daß die Vorrichtung als Zusatzein­ richtung zu bestehenden Radaranlagen Verwendung findet.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist der Digitalausgang des Analog-Digital-Wandlers nicht direkt mit der digitalen Speichereinrichtung verbunden, sondern mit einem Eingang einer digitalen Zwischenspei­ chereinrichtung, deren Ausgang mit der digitalen Spei­ chereinrichtung verbunden ist. Eine derartige Ausge­ staltung kann sinnvoll sein, wenn die Folgefrequenz, mit der die digitalen Daten vom Analog-Digital-Wandler geliefert werden, derart hoch ist, daß die Signale nicht sofort in die einen Hauptspeicher darstellende digitale Speichereinrichtung geschrieben werden können, d. h. wenn die digitale Speichereinrichtung für längere Zugriffs­ zeiten ausgelegt werden soll. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die vom Analog-Digital-Wandler gelieferten Signale zwischenzuspeichern.
Um die Vorrichtung räumlich von der Radaranlage bzw. dem Sichtgerät der Radaranlage trennen zu können und eine einwandfreie elektrische Entkopplung der von der Radar­ anlage gelieferten Signale zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, die von der Radaranlage gelieferten Signale vor Eintritt in den Analog-Digital-Wandler auf einen Pufferverstärker zu geben. Diese Ausgestaltung hat darüber hinaus noch den Vorteil, daß durch den hoch­ ohmigen Abgriff der von der Radaranlage gelieferten Signale die jeweiligen elektronischen Schaltkreise der Radaranlage nur minimal belastet werden und Rückwir­ kungen und Störungen ausgeschlossen werden.
Grundsätzlich gilt, daß der gesamte Transfer der Signale bzw. Daten vom Analog-Digital-Wandler zum Rechner automatisch, d. h. mittels einer geeignet gewählten bzw. aufgebauten Prozeßsteuerung erfolgen kann. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenigstens die Steuerung der Signalübertragung von der digitalen Zwischenspei­ chereinrichtung zur digitalen Speichereinrichtung rechnergestützt oder zur Verminderung des elektronischen Schaltungsaufwandes und aus Gründen der höheren Ge­ schwindigkeit mittels programmierbarer Logikbausteine (PLD, PLA) erfolgen zu lassen.
Grundsätzlich können als Speichereinrichtungen beliebige geeignete elektronische Speichereinrichtungen verwendet werden, die für die hier beschriebenen Zwecke lediglich ausreichend schnell sein müssen. Es hat sich aber als vorteilhaft erwiesen, die digitale Zwischenspeicherein­ richtung in Form eines first-in-first-out-Schiebe­ registers auszubilden, d. h. einen Speicher vorzusehen, der getrennte Datenleitungen zum Lesen und Schreiben der Signale bzw. Daten hat, was insgesamt den Schaltungs­ aufwand wesentlich vereinfachen kann.
Die digitale Speichereinrichtung, d. h. der eigentliche Hauptspeicher, wird dabei vorteilhafterweise durch einen statischen Halbleiterbaustein (SRAM) gebildet, der für Zugriffszeiten von wenigstens 100 ns ausgelegt sein soll. Die digitale Speichereinrichtung weist vorteil­ hafterweise eine derart bemessene Speicherkapazität auf, daß in diese wenigstens 32 Videosignalfolgen (Radar­ bilder) in Polarkoordinaten einschreibbar sind. Mittels dieser gespeicherten 32 Videosignalfolgen kann dann der Analyserechner nachfolgend das dreidimensionale Wellen­ spektrum und über geeignete Peripherieanordnungen (Sichtgeräte, Drucker) in Echtzeit darstellen.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nach­ folgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Aus­ führungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 in Form eines Blockschaltbildes die Vorrichtung unter gleichzeitiger Darstellung des Signal- bzw. Datenflusses von der Radaranlage zum Analyserechner,
Fig. 2 das Prinzip der Radarsignalrückstreuung an der Oberfläche von Wasser und
Fig. 3 ein mit der Vorrichtung erfaßtes Wellenspek­ trum, aufgetragen als Linien gleicher Seegangs­ energie über Richtung und Wellenlänge.
Bevor auf den Aufbau der Vorrichtung 10 und die Ver­ knüpfung der Vorrichtung 10 mit der Radaranlage 11 anhand der Darstellung von Fig. 1 im einzelnen einge­ gangen wird, wird zunächst zum besseren Verständnis kurz auf die Grundzüge der Abbildung des Seegangs mittels einer Radaranlage eingegangen. Das sogenannte sea- clutter-Phänomen, das zur Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums herangezogen wird, ist eine Erscheinung bei Radaranlagen, die von der Rückstreuung des Radarsignals auf der rauhen Wasser­ oberfläche herrührt. Das Erscheinungsbild allein läßt schon eine vage Abschätzung über die mittlere Wellen­ laufrichtung und die mittlere Wellenlänge zu. Aufgrund der geringen Höhe und daher kleinen Depressionswinkeln von Schiffsradarantennen ist es auf den ersten Blick nicht ersichtlich, warum überhaupt ein "sea-clutter" entsteht. Allein durch die Annahme, daß die bei der Radaranlage verwendeten Mikrowellen sich ähnlich wie Licht bei der Reflektion verhalten, läßt sich die Rückstreuung an den resultierenden, relativ kleinen Reflektionswinkeln an den Wasserwellen nicht er­ klären. Eine Totalreflektion des Radarstrahls ist als tragender Effekt auszuschließen. Das vom Empfänger aufgenommene Mikrowellensignal gelangt vielmehr durch Rückstreuung in den Halbraum, der der senderseitigen Ausbreitungsrichtung entgegensteht. Es gilt als ge­ sichert, daß die Wechselwirkung der elektromagnetischen Strahlung mit der kleinskaligen Rauhigkeit auf der Wasseroberfläche, deren Längsskala mit der des Radar­ signals korrespondiert, zur Rückstreuung führt. Dieser Streumechanismus kann ähnlich wie der "Bragg-Effekt" beschrieben werden. Die Stärke der Rückstreuung unter­ liegt einer Vielzahl von Einflüssen. Somit überträgt sich die räumliche Veränderlichkeit der Oberflächen­ rauhigkeit und Oberflächenneigung auf die räumliche Veränderlichkeit der Rückstreuung.
Gerade an langen Wellen, bei denen die Reflektionswinkel sehr flach sind, kann es nicht zu totalen Reflektionen des ausgesendeten Radarstrahls zurück zur Antenne kommen. Auch durch Modulation des Mikrowellensystems einer rauhen Oberfläche kommt es zu Signalen, die zum Empfänger zurückgesendet werden und sich auf dem Schirm abbilden.
Es sind also nicht die Wellen selbst, die sich auf dem Radarbildschirm abbilden, sondern Effekte, die von den oben genannten Modulationen herrühren. Diese Effekte können jedoch zur Seegangserfassung genutzt werden, da sie sich ähnlich wie die Meeresoberfläche verhalten.
Grundsätzlich wird für die Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums zunächst eine Abbildung der das Radarsignal rückstreuenden Wasseroberfläche erfaßt. Durch die zeitliche Abfolge solcher Bilder werden zusätzliche Informationen über das Zeitverhalten gewonnen. Bei der Analyse der erfaßten Wellenparameter wird davon ausgegangen, daß innerhalb des Beobachtungsgebietes und des Beobachtungszeitraumes das Wellenfeld sich durch das lineare Superpositions­ prinzip beschreiben läßt. Hierbei wird angenommen, daß sich die bewegende Wasseroberfläche in Partialwellen mit einer bestimmten Wellenlänge, Bewegungsrichtung und Energie zerlegen läßt. Die erzielbare Auflösung ist in erster Linie vom Informationsgehalt des Radarsignals abhängig. Die hierfür notwendige Bedingung des Nicht­ auftretens von nichtlinearen Zusammenhängen zwischen einzelnen Partialwellen ist innerhalb des Beobachtungs­ zeitraumes als gut angenähert erfüllt. Bei Einhaltung dieser Bedingungen ist die Fouriertransformation ein geeigneter Algorithmus zur Bestimmung der Partialwellen. Es wird hier speziell die schnelle Fouriertransformation über die drei Dimensionen (x, y und t) angewendet, bei der sich jede Dimension als Potenz zur Basiszahl 2 ausdrücken läßt.
Ein Beobachtungsgebiet und ein Beobachtungszeitraum kann beispielsweise dargestellt werden als:
x = 28 = 256 Bildpunkte als West-Ost-Koordina­ te,
y = 28 = 256 Bildpunkte als Nord-Süd-Koordinate und
t = 25 = 32 Bilder in zeitdiskreter Abfolge zur Bestimmung der Zeitvarianz.
Aus einer Zeitserie von Radarbildern erhält man dann ein dreidimensionales Wellenspektrum, dessen Argumente die Wellenzahlkomponenten kx, ky und die Frequenz Ω sind. Durch Integration und Koordinatentransformation lassen sich hieraus alle üblichen Darstellungen von Wellen­ spektren ableiten.
Das von der Radaranlage 11 somit gelieferte Videosignal 12 sind Videobilder in Form von Polarkoordinaten, die für die spätere Analyse in rechtwinklige Koordinaten mittels einer mit dem Rechner durchgeführten Koordina­ tentransformation umgewandelt werden.
Das Videosignal 12 wird an der Radaranlage 11 an geeig­ neter Stelle abgenommen und zusammen mit dem ebenfalls von der Radaranlage 11 gelieferten Synchronisationssi­ gnal 13 und dem Head-Signal 14 auf den Eingang 16 des Analog-Digital-Wandlers 15 gegeben. Das Videosignal 12 ist im Prinzip eine der Empfangsfeldstärke der Radaran­ lage 11 proportionale Spannung. Das Head-Signal 14 wird zur Synchronisation auf die Drehantenne der Radaranlage 11 benutzt, d. h. es wird einmal pro Umdrehung der Drehantenne erzeugt. Im Sichtgerät der Radaranlage 11 wird mit dem Head-Signal 14 die Drehung der Ablenkein­ heit auf die Antennendrehung synchronisiert. Im Analog- Digital-Wandler 15 wird mit dem Head-Signal 14 die Abtastung eines Videobildes eingeleitet.
Das Sync-Signal 13 wird zur Synchronisation der Ab­ tastung auf den vom Radar 11 ausgesendeten Puls benutzt.
Die am Ausgang 17 des Analog-Digital-Wandlers 15 lie­ genden digitalen Daten werden nacheinander auf den Eingang 24 der digitalen Zwischenspeichereinrichtung 23 gegeben, die als schneller first-in-first-out-Speicher aufgebaut ist. Die digitale Zwischenspeichereinrichtung 23 hat getrennte Datenleitungen zum Schreiben und Lesen, was die Schaltung erheblich vereinfacht. Die digitalen Signale bzw. Daten des Analog-Digital-Wandlers 15, die an seinem Ausgang 17 anliegen, werden beispielsweise mittels einer Folgefrequenz von 32 MHz ausgegeben, wobei jedes erfaßte Radarsignal zu 256 Werten erfaßt werden soll und die Quantisierung des Analog-Digital-Wandlers soll beispielsweise 8 Bit betragen. In einer reali­ sierten Form der Vorrichtung 10 wurde festgelegt, daß nur jeder 4. Radarstrahl abgetastet werden soll, es ist aber auch möglich, andere Tastraten festzulegen.
Unter der Annahme, daß 32 Radarbilder mit einer Abtast­ rate von 32 MHz digitalisiert werden sollen, ergibt sich bei einer Aufzeichnung jedes 4. empfangenen Radarsignals eine Zahl von 1024 Wertesätzen pro Antennenumlauf.
Die in der schnellen digitalen Zwischenspeichereinrich­ tung 23 gespeicherten Signale bzw. Daten werden dann auf den Eingang der digitalen Speichereinrichtung 18 (Haupt­ speicher) gegeben, aus dem sie von einer ausgangsseitig mit der digitalen Speichereinrichtung 18 verbundenen Recheneinrichtung 21 auslesbar sind, wobei die Rechen­ einrichtung nach den eingangs genannten bekannten Verfahren die charakteristischen Größen des erfaßten Wellenfeldes berechnet.
Die Steuerung des jeweiligen Datentransfers vom Ana­ log-Digital-Wandler 15 zur digitalen Speichereinrichtung 18 und ggf. von dort weiter zur Recheneinrichtung 21 kann durch eine Steuerung 29 erfolgen, die grundsätzlich in beliebiger geeigneter Art ausgebildet sein kann, beispielsweise in Form eines Mikroprozessors, mittels programmierbarer Halbleiterbaulogik oder festverdrahteter Steuerungslogik oder aus beliebigen geeigneten Kombinationen derartiger Steuerungseinrich­ tungen.
Um sicherzustellen, daß die elektronischen Schaltkreise der Radaranlage 10, an der die drei von der Radaranlage 11 gelieferten Signale 12, 13 und 14 abgenommen werden, nicht belastet werden, ist es auch zur Vermeidung von unerwünschten Rückwirkungen und Störungen sinnvoll, zwischen dem Analogeingang 16 des Analog-Digital-Wand­ lers 15 und der Radaranlage 11 einen Pufferverstärker 26 einzufügen, der zudem auch auf einfache Weise eine räumliche Trennung der Vorrichtung 10 von der Radaran­ lage 11 erlaubt.
Während des bestimmungsgemäßen Betriebes der Vorrichtung 10 wird beispielsweise eine Antennenumdrehung der Radaranlage 11 in ca. 2 s ausgeführt. Dabei werden 32 Radarbilder gespeichert (60-90 s) und analysiert. Die Wellenmessung wird beispielhaft für einen räumlichen Bereich mit einem Radius von r = 1200 m angenommen. Jeder Radarstrahl bzw. jedes Radarecho wird mit 256 Punkten bei einer Videoauflösung von 8 Bit abgetastet. Jeder Bildpunkt kann 256 Helligkeitswerte annehmen. Es ist dabei als ausreichend angesehen worden, jeden 4. Radarstrahl bzw. jedes 4. Radarecho abzutasten. Mit der Aufzeichnung jedes 4. Radarechos ergibt sich eine Zahl von 1024 Wertesätzen pro Antennenumlauf.
Es sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 an sich von den vorangehend aufgeführten Erfassungsbedingungen unabhängig ist, d. h. es sind grundsätzlich mit der Vorrichtung 10 an sich beliebig geeignete Größen festlegbar und einstellbar.
Das in Fig. 3 dargestellte Wellenspektrum zeigt eine mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfaßte Wellenkarte, die auf einer in der Nordsee positionierten Forschungsplattform gemacht worden ist. Daraus ergab sich eine Dünung mit einer mittleren Richtung von 310° und einer Periode von 8,2 s sowie einer Windsee mit einer mittleren Richtung von 325° und einer Periode von 6,5 s. Es wurde eine signifikante Wellenhöhe von 2,2 m ermittelt. Das Wellenspektrum gemäß Fig. 3 ist aufge­ tragen als Linien gleicher Wellenenergie (m4/rad) über Richtung (geographisch) und Wellenlänge (Kreise). Der Abstand der Niveaulinien in der Mitte ergibt die Länge der Wellen. Am Kartenrand findet man die Energien der kurzen Wellen, zum Kartenmittelpunkt hin sind die Wellen länger.
Bezugszeichenliste
10
Vorrichtung
11
Radaranlage
12
Videosignal (Video)
13
Synchronisationssignal (Sync)
14
Signal (Head)
15
Analog-Digital-Wandler
16
Eingang Analog-Digital-Wandler
17
Ausgang Analog-Digital-Wandler
18
digitale Speichereinrichtung
19
Eingang digitale Speichereinrichtung
20
Ausgang digitale Speichereinrichtung
21
Recheneinrichtung
22
Eingang Recheneinrichtung
23
digitale Zwischenspeichereinrichtung
24
Eingang digitale Zwischenspeichereinrichtung
25
Ausgang digitale Zwischenspeichereinrichtung
26
Pufferverstärker
27
Eingang Pufferverstärker
28
Ausgang Pufferverstärker
29
Steuerung

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Ermittlung und Darstellung eines dreidimensionalen Wellenspektrums aus mittels von einer eine Drehantenne aufweisenden Radaranlage erfaßter Wellenparameter, wobei die Radaranlage wenigstens ein Videosignal (Video), ein Synchronisationssignal (Sync) und ein der Synchronisation der Drehantenne dienendes Signal (Head) liefert, dadurch gekennzeichnet, daß das Videosignal (12) in Polarkoordinaten vorliegt und mittels einer Abtastrate von wenigstens 32 MHz gewonnen wird und eine Quantisierung jedes Signals (12) in wenigstens 256 Werten erfolgt, wobei die Signale Video (12), Sync (13) und Head (14) auf einen Analog-Digital- Wandler (15) gegeben werden, dessen Digitalausgang (17) mit einer digitalen Speichereinrichtung (18) verbunden ist, in der die Speicherung der Signale (12, 13, 14) erfolgt, und wobei die Speichereinrichtung (18) mit einer Recheneinrichtung (21) zur Analyse und Darstellung des Wellenspektrums verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Digitalausgang (17) des Analog-Digital-Wandlers (15) mit einer digitalen Zwischenspeichereinrichtung (23) verbunden ist, deren Ausgang (25) mit der digitalen Speichereinrichtung (18) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Radar­ anlage (11) gelieferten Signale (12, 13, 14) vor Eintritt in den Analog-Digital-Wandler (15) auf einen Pufferver­ stärker (26) gegeben werden.
4. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Steuerung (29) der Signalübertragung von der digitalen Zwischenspeichereinrichtung (23) zur digitalen Spei­ chereinrichtung (18) rechnergestützt erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Steuerung (29) der Signalübertragung von der digitalen Zwischenspeichereinrichtung (23) zur digitalen Spei­ chereinrichtung (18) mittels programmierbarer Logikbau­ steine (PLD, PLA) erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die digitale Zwi­ schenspeichereinrichtung (23) in Form eines first-in- first-out-Schieberegisters ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die digitale Spei­ chereinrichtung (18) durch einen statischen Halbleiter­ baustein (SRAM) gebildet wird.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die digitale Spei­ chereinrichtung (18) eine derart bemessene Speicherka­ pazität aufweist, daß in diesen wenigstens 32 Video­ signalfolgen (Radarbilder) einschreibbar sind.
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