DE4300927A1 - Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge - Google Patents
Computergestütztes Routen-Leitsystem für LandfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein computergestütztes Rou
ten-Leitsystem für Landfahrzeuge mit einem Bordcomputer, einer
Eingabeeinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung zur Informati
onsausgabe an den Benutzer.
Bekannte Routen-Leitsysteme dieser Art benötigen ein fein
maschiges land- und/oder satellitengestütztes Funksystem, das
zur laufenden Übermittlung der geographischen Daten und zur
Herstellung des geographischen Bezugs mit dem fahrzeugeigenen
Leitsystem kommuniziert. Ein flächendeckendes landgestütztes
Funksystem zu Fahrzeug-Leitzwecken ist ähnlich aufwendig wie
ein flächendeckendes Telefonfunknetz. Das fahrzeugeigene Leit
system bedingt ebenfalls erhebliche Kosten, die eine wirt
schaftliche Realisierung des Gesamtprojekts auf absehbare Zeit
verhindern.
Es gibt andererseits fahrzeugeigene Überwachungs- und Si
gnaleinrichtungen, deren Ein- und Ausgangssignale von einem
Bordcomputer verarbeitet werden. Mit ihrer Hilfe können Maschi
nenfunktionen und -zustände sowie äußere Meßwerte abgefragt,
kontrolliert und in für den Benutzer verständlicher Form ausge
geben werden. Selbst ein komplexer Bordcomputer liefert in den
bekannten Anordnungen nur sehr begrenzte Daten über die zurück
gelegten Wegstrecken, nämlich Kilometerangaben, Geschwindig
keitsangaben und eventuelle Laufzeiten. Die Rechenleistung der
Prozessoren in bekannten Bordcomputern ist damit in der Regel
nicht ausgelastet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünsti
ges, fahrzeugeigenes Leitsystem zur Verfügung zu stellen, mit
dessen Hilfe einem Fahrzeugbenutzer während der Fahrt Informa
tionen über die Fahrroute zwischen Start und Fahrtziel übermit
telt werden.
Ausgehend von dem Routen-Leitsystem der eingangs genannten
Art, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Bordcomputer mit einer Benutzersoftware-Leseein richtung zum Einlesen einer ein vorgegebenes kartografisches Routensystem enthaltenden Datenbank, mit einer Benutzer-betä tigbaren Parametereingabeeinrichtung und über eine Online- Schnittstelle mit einer Weg-Meßwertaufnahmeeinrichtung gekop pelt ist;
daß Mittel zur zyklischen Abfrage des Meßwertaufnehmers und Mittel zur Bildung von Routenkenndaten aus der Parametereingabe und dem kartografischen Routensystem vorgesehen sind; und
daß Signalgabemittel mit den Abfragemitteln und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind, wobei die An ordnung so getroffen ist, daß die Signalgabemittel die Abfrage werte mit den Routenkenndaten vergleichen und bei Annäherung der Abfragewerte an zugehörige Routenkenndaten ein Signal über die Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird.
daß der Bordcomputer mit einer Benutzersoftware-Leseein richtung zum Einlesen einer ein vorgegebenes kartografisches Routensystem enthaltenden Datenbank, mit einer Benutzer-betä tigbaren Parametereingabeeinrichtung und über eine Online- Schnittstelle mit einer Weg-Meßwertaufnahmeeinrichtung gekop pelt ist;
daß Mittel zur zyklischen Abfrage des Meßwertaufnehmers und Mittel zur Bildung von Routenkenndaten aus der Parametereingabe und dem kartografischen Routensystem vorgesehen sind; und
daß Signalgabemittel mit den Abfragemitteln und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind, wobei die An ordnung so getroffen ist, daß die Signalgabemittel die Abfrage werte mit den Routenkenndaten vergleichen und bei Annäherung der Abfragewerte an zugehörige Routenkenndaten ein Signal über die Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird.
Eine bei dem erfindungsgemäßen computergestützten Routen-
Leitsystem verwendbare Benutzersoftware ist unter dem Handels
namen "Autoroute" an sich bekannt. Sie wird in PCs eingesetzt,
um dem Benutzer vor Fahrtantritt entweder auf dem Bildschirm
oder auf einem entsprechenden Ausdruck die Routenkenndaten, wie
Straßenwechsel, Abzweige, Entfernungen, durchschnittliche Fahr
zeiten und Alternativrouten anzugeben. Derartige Vorauspla
nungsmittel bieten jedoch nur einen relativ geringen Komfort,
der mit demjenigen guter Straßenkarten vergleichbar ist. Der
Autofahrer kann die Routeninformationen nur mit Hilfe eines
Beifahrers oder durch Anhalten und Studium der Plotterausdrucke
ähnlich herkömmlichen Straßenkarten nutzen.
Bei der Erfindung wird dagegen die durch die Benutzersoft
ware laufend zur Verfügung gestellte Routeninformation mit den
ohnehin laufend abgefragten Entfernungsmeßwerten verglichen,
wenn zu Beginn der Fahrt Start- und Zielpunkte und eine be
stimmte Fahrtroute in die Eingabeeinrichtung eingegeben worden
sind. Bordeigene Mittel können daher laufend die vom Startpunkt
aus zurückgelegte Wegstrecke verfolgen und danach im Vergleich
zur vorgegebenen Reiseroute die Fahrzeug-Istposition feststel
len und in benutzergerechter Form auf einem geeigneten Bild
schirm oder auch akustisch ausgeben. Eine akustische Anzeige
reicht in einfachster Ausführung des erfindungsgemäßen Routen-
Leitsystems im Prinzip aus, um den Benutzer an geeigneter
Stelle vor Erreichen einer Abzweigung an seiner Reiseroute auf
merksam zu machen. Dem Benutzer kann seinerseits die Möglich
keit gegeben werden, bei Abweichungen zwischen Signal und den
relevanten Routenkenndaten, beispielsweise einer Abzweigung
oder eines Ziels, eine Meßwertkorrektur vorzunehmen.
Zu diesem Zweck ist in Weiterbildung der Erfindung vorgese
hen, daß die Eingabeeinrichtung mit einer Korrektureinrichtung
gekoppelt ist, die bei einer Benutzer-betätigbaren Korrektur
eingabe einen Teil der Routenkenndaten nach den Abfragewerten
bzw. der Meßwertaufnahme korrigiert. Mit anderen Worten, die
Routenvorgabe aus dem kartografischen Routensystem wird durch
die beim Abfahren der Wegstrecke tatsächlich gemessene Entfer
nung von Abzweig zu Abzweig korrigiert, wenn der Benutzer an
dem jeweiligen Abzweigpunkt eine Korrekturtaste betätigt.
Diese "Erfahrungswerte" des bordeigenen Routen-Leitsystems
können in Weiterbildung der Erfindung aus dem Bordcomputer wie
derum in die Benutzersoftware-Leseeinrichtung ausgegeben wer
den, um die dort gespeicherten Vorgabedaten zu korrigieren.
In bevorzugter Ausführungsform ist die Benutzersoftware-Le
seeinrichtung als Diskettenlaufwerk ausgebildet. Als Parameter-
Eingabeeinrichtung dient vorzugsweise eine Tastatur, die zumin
dest Cursor- und Entertasten aufweisen muß. Ein höherer Bedie
nerkomfort läßt sich allerdings durch zusätzliche alphanumeri
sche Tasten erreichen.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Leitsystems be
steht darin, daß die zusätzlichen Informationen mit Online-Er
fassung der Fahrzeugposition auf dem Weg zwischen Start und
Ziel mit einem Minimum an zusätzlichen baulichen Komponenten
erbracht werden kann. Dies liegt daran, daß die Erfindung von
Meßwertaufnehmern und Recheneinheiten Gebrauch machen kann, die
bereits in modernen Kraftfahrzeugen zumindest der höheren
Preisklassen installiert sind, bisher jedoch noch nicht ange
messen genutzt werden konnten. Dies gilt beispielsweise für die
Meßwertaufnehmer in Form von Tachometern oder Kilometerzählern,
die bereits bei herkömmlichen Anlagen über eine Online-Schnitt
stelle mit dem Bordcomputer zur Berechnung von Weg, Geschwin
digkeits- und Verbrauchsdaten gekoppelt waren. Auch leistungs
starke Prozessoren herkömmlicher Bordcomputer können für die
Zwecke der Erfindung ohne wesentlichen Mehraufwand genutzt wer
den. Hinzu kommen nur die Benutzersoftware-Leseeinrichtung in
Form eines Diskettenlaufwerks und/oder eines Funktelefonmodems
und/oder einer umgebauten Audiokomponente; wie CD oder Kasset
tenrecorder.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen.
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit den Hauptkomponenten
des neuen Routen-Leitsystems, bestehend aus ei
ner Meßwertaufnahmeeinrichtung, einer Rechen
einrichtung und einer Eingabe/Ausgabe(I/O)-Ein
heit;
Fig. 2 ein Blockschaltbild auf ein Ausführungsbeispiel
der Meßwertaufnahmeeinrichtung;
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausfüh
rungsbeispiels der Recheneinrichtung gemäß Fig. 1; und
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausfüh
rungsbeispiels der I/O-Einheit gemäß Fig. 1.
Im folgenden wird zunächst auf die Funktion der Basiskompo
nenten des neuen computergestützten Routen-Leitsystems für
Landfahrzeuge gemäß Darstellung in Fig. 1 Bezug genommen. Die
Meßwertaufnahmeeinrichtung 1 dient der laufenden Erfassung al
ler im Routen-Leitsystem benötigten Fahrzeugdaten, insbesondere
Kilometerstand und Geschwindigkeit. Mittels einer unidirektio
nalen Schnittstelle werden die in der Meßwertaufnahmeeinrich
tung 1 gewonnenen Daten in die Recheneinrichtung 2 zur Verar
beitung eingeführt. Die Eingabe/Ausgabe-Einheit (I/O-Einheit)
ist eine bidirektionale Mehrwegeschnittstelle zwischen der Re
cheneinrichtung 2 und der Umgebung. Zu letzterer gehören eine
Datenbank mit einem vorgegebenen kartografischen Routensystem.
Die Datenbank wird ganz oder teilweise über ein Diskettenlauf
werk eingelesen. Ferner ist eine Tastatur vorgesehen, über die
der Benutzer Parameter eingeben kann. Die Ausgabe erfolgt vor
zugsweise über ein Ausgabedisplay, auf welchem der Benutzer die
Route und alle Routenverzweigungen sowohl nach der Parameter
eingabe (Start- und Zielpunkte) als auch während der Fahrt ab
lesen kann.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine geeignete
Meßwertaufnahmeeinrichtung 1 schematisch dargestellt. Die Meß
wertaufnahmeeinrichtung gemäß Fig. 2 dient der Online-Erfassung
des Kilometerstandes. Eine Antriebswelle 1.1 liefert eine me
chanische Drehzahl an einen Induktionsaufnehmer 1.2.1. Dieser
erzeugt eine zur mechanischen Drehzahl proportionale elektri
sche Spannung, die an einen A/D-Wandler 1.3 übertragen wird. Am
Ausgang des A/D-Wandlers 1.3 wird eine digitalisierte Spannung
entwickelt, die in einem Codierer 1.4 in eine PC-gerecht co
dierte Drehzahl umgesetzt wird. Diese Drehzahl wird über eine
als Online-Schnittstelle dienende Standard- bzw. PC-I/O-Karte
1.5 zur laufenden Kennzeichnung des Kilometerstandes an die Re
cheneinrichtung 2 übertragen.
Wie durch die punktierte Darstellung und Anschaltung des
Tachometers 1.2.2 veranschaulicht ist, kann als Meßwertaufneh
mer auch ein fahrzeugeigener Tachometer verwendet werden, des
sen Ausgangssignal im A/D-Wandler verarbeitet und im übrigen
über die Komponenten 1.4 und 1.5 oder direkt zum Bordcomputer 2
übertragen wird.
Gemäß Fig. 3 wird der aus der Meßwertaufnahme 1 (Fig. 2)
kommende aktuelle Meßwert (Kilometerstand) über einen Systembus
der als Bordcomputer ausgebildeten Recheneinrichtung 2 zuge
führt. Die Festspeicherkomponenten, im Beispiel gemäß Fig. 3
ein ROM/EEPROM 2.1, enthalten das Betriebssystem sowie den
Softwarenucleus zur betrieblichen Abwicklung der Aufgaben des
Leitsystems. Auch kann die benötigte Datenbank in einem Fest
speicherelement gespeichert sein. Die eigentliche Recheneinheit
ist ein Mikroprozessor (µP) 2.2. In diesem wird neben der Aus
führung des Softwarenucleus die Drehzahl aus dem Meßwertaufneh
mer 1 mittels eines Skalierungsfaktors in einen Kilometerstand
bzw. sonstige Wegangaben umgerechnet. Mittels einer computerei
genen Uhr lassen sich weitere Daten, z. B. Durchschnittsge
schwindigkeiten, errechnen. Der RAM 2.3 dient zur Zwischenwert
speicherung. Die Recheneinrichtung 2 ist mit der I/O-Einheit 3
gekoppelt, um die benötigten Daten des kartografischen Routen
systems aus einer diskettengespeicherten Datenbank einzulesen,
die Parametereingabe über die Tastatur zu ermöglichen und die
im Mikroprozessor verarbeiteten Daten über ein Display auszuge
ben.
Die I/O-Einheit 3 ist mit allen Anschlußkomponenten in Fig.
4 dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind
zusätzlich zu den üblichen Hardwarekomponenten, nämlich Disket
tenlaufwerk bzw. Floppy 3.1, Tastatur 3.4 und Bildschirm 3.5,
noch die zusätzlich oder alternativ verwendbaren Komponenten
3.2 (Funktelefon), ein Audio-CD-ROM 3.3 und ein Lautsprecher
3.6 mit dem Systembus gekoppelt.
Im folgenden werden die im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4
dargestellten Hardwarekomponenten und deren Funktionen be
schrieben.
Das Floppy 3.1 dient zum Ein- und Auslesen der kartografi
schen Datenbankinformationen, d. h. der Benutzersoftwaredaten.
Die Datenbank kann, wie bei Programmen üblich, turnusmäßig ak
tualisiert werden. Weiterhin kann die via Floppy 3.1 eingele
sene Datenbank lediglich grobe kartographische Informationen,
wie Autobahnen und Schnellstraßen, enthalten, während kartogra
phische Informationen beliebiger Detailtiefe auf einem fahr
zeugexternen Computer gespeichert und per Funk 3.2 dem Routen-
Leitsystem zur Verfügung gestellt werden können.
Darüber hinaus können via Floppy 3.1 (ebenfalls via Funk
3.2, Audio 3.3) auch Teile der Benutzersoftware und des Be
triebssystems eingelesen werden.
Andererseits können die vorgegebenen Daten der Datenbank im
Floppy 3.1 nach den während der Fahrt aufgenommenen Istwerten
korrigiert werden. Wird während der Fahrt festgestellt, daß die
zwischen zwei Punkten datenbankmäßig vorgegebene Weglänge nicht
mit der gefahrenen Distanz übereinstimmt, so kann vom Benutzer
ein Korrektursignal über die Tastatur 3.4 eingegeben und da
durch die aktuelle Distanz abgespeichert werden. Der zugehörige
Distanzwert im Floppy wird daher durch die aktuelle Entfernung
ersetzt. Die Korrekturdaten können in Form eines Fehlerproto
kolls ausgelesen und zur Verbesserung der Datenbank durch einen
Dienstleister genutzt werden.
Auch die Dauer der Fahrt kann durch Datenbankvorgabe für
den Benutzer prognostiziert werden. Mittels einer in der Zeich
nung nicht dargestellten internen Uhr des Bordcomputers kann
die Istgeschwindigkeit ermittelt und hieraus ggf. eine Reise
dauer-Prognose abgeleitet werden. Während die Reisedauer-Pro
gnose in der eingangs erwähnten Benutzersoftware "Autoroute"
derart erfolgt, daß der Benutzer seine Durchschnittsgeschwin
digkeit für bestimmte Straßentypen einmalig schützt und diese
Schätzwerte mit der Länge der jeweiligen Streckenabschnitte zu
der Streckendauer verknüpft werden, kann sich die Reisedauer-
Prognose des erfindungsgemäßen Routen-Leitsystemes adaptiv auf
die Gegebenheiten konkreter Streckenabschnitte einstellen. Für
jeden Streckenabschnitt kann die benötigte Zeit i.V.m. Datum
und Uhrzeit mehrfach abgespeichert werden. Wird ein Streckenab
schnitt erneut befahren so kann eine benötigte Streckendauer
unter Berücksichtigung relevanter Einflußgrößen wie der Uhr
zeit, des Wochentages etc. als Referenz zugrunde gelegt werden.
Auf dieser Basis läßt sich eine wesentlich präzisere Reise
dauer-Prognose durchführen, als mit dem bei "Autoroute" verwen
deten Verfahren.
Alternativ oder zusätzlich zur Verwendung der Datenbank aus
dem Floppy kann über Funktelefon die geplante Route automatisch
an einen Zentralcomputer übermittelt werden. Dieser besitzt di
rekten Zugriff auf eine zentrale Datenbank mit allen kartogra
fischen Daten beliebiger Detailgenauigkeit und berechnet daraus
ggf. unter Berücksichtigung der übertragenen Fahrten-Istwerte
die günstigste Route. Die errechnete Route wird an das Funkte
lefon im Fahrzeug zurückgesendet, im RAM 2.3 des Bordcomputers 2
gespeichert und während der Fahrt laufend abgefragt. Bei zu
sätzlicher Verwendung des Funktelefons kann die Datenbank mit
grober Auflösung (z. B. nur Autobahnen und Bundesstraßen) bei
einem relativ geringen Speicherbedarf im Kraftfahrzeug vorgese
hen werden. Eine beliebig detaillierte Datenbank mit genauen
kartografischen Routensystemen und Zusatzinformationen steht
über drahtlose Kommunikation zum Zentralcomputer zur Verfügung.
Alternativ kann das fahrzeuginterne Routen-Leitsystem auch
gänzlich ohne eine interne Datenbank aufgebaut sein. Zu Beginn
einer Reise und im Bedarfsfall können alle relevanten Daten an
einen externen Computer übergeben und dort in eine komplette
Reiseroute umgesetzt werden, welche anschließend an das fahr
zeuginterne Routen-Leitsystem übermittelt wird. Demnach sind
zwischen einer 100% fahrzeuginternen Datenbank und einer 100%
fahrzeugexternen Datenbank alle denkbaren Lösungen vorgesehen.
Durch diese flexible Konzeption kann sehr stark auf unter
schiedlichste Anforderungen seitens der Anwendersegmente einge
gangen werden. Diese Zusatzausrüstung von Floppy 3.1 und draht
losem Modem 3.2 erweitert naturgemäß die Anwendungsgemöglich
keiten und macht eine Nutzung der Erfindung auch zur Routenbe
stimmung, Planung und Information in Großstädten interessant.
Als ein Beispiel sei die Berücksichtigung weitergehender Infor
mationen genannt. Es lassen sich bei der Routenplanung nicht
nur statische Daten, wie Informationen über Einbahnstraßen,
Durchfahrtshöhen für Brücken etc. berücksichtigen, sondern es
können darüber hinausgehend auch dynamische Daten wie Informa
tionen zu Baustellen, Behinderungen, Staus, Geisterfahrern
etc. einfließen. Wird beispielsweise die Existenz eines Staus
oder Geisterfahrers auf einer bestimmten Strecke festgestellt,
so kann diese Information unmittelbar nach ihrer Entstehung an
einen Zentralcomputer weitergeleitet werden. Der Zentralcompu
ter kann diese Information dann unmittelbar an alle diejenigen
Fahrzeuge weiterleiten, deren Route den relevanten Streckenab
schnitt beinhaltet. Diese Information kann beispielsweise als
Warnung oder aber in Form einer Alternativroute übermittelt
werden. Durch diese - im Gegensatz zum Verkehrsfunk - unverzö
gerte Informationsübermittlung trägt das System erheblich zur
Verkehrssicherheit bei. Anstelle des Funktelefons könnte eine
drahtlose Kommunikation auch durch andere Komponenten stattfin
den.
Die Audiokomponente 3.3 kann bei Umbau zu einem CD-ROM als
Träger der Datenbank dienen. Anstelle einer Floppyeinheit kann
auch ein Kassettenrecorder (MC) dienen. Über Rundfunk können
auch aktuelle Verkehrslageberichte im erfindungsgemäßen Routen-
Leitsystem verarbeitet werden. Auf der Basis von Verkehrslage
berichten kann der Bordcomputer beispielsweise automatisch eine
Neukalkulation der Reiseroute vornehmen und diese Route als Al
ternative zur aktuellen Route dem Benutzer anbieten.
In einer Sparversion einer Tastatur brauchen nur Cursorta
sten und eine Entertaste vorgesehen zu werden. Die Auswahl von
Start- und Zielpunkten erfolgt durch Selektion aus mindestens
einem Menü.
Andererseits ist aber vor allem für eine höhere Funktions
vielfalt eine komplette alphanumerische Tastatur ggf. mit Spe
zialtasten (für Korrektureingaben, nächste Abfahrt, letzte Ab
fahrt, Kilometerstand speichern usw.) vorgesehen.
Anstelle oder zusätzlich zu einer Tastatur kann auch eine
Spracheingabe durch einen Vocoder vorgesehen sein.
Bevorzugt ist ein LCD-Display in ausreichender Größe mit
Grafikfähigkeit, wie es beispielsweise in Laptops verwendet
wird.
Es genügt ein einfacher systemintegrierter Mini-Lautspre
cher, der bei Ansteuerung durch den Bordcomputer ein kurzes,
ggf. klanglich variierbares Informationssignal ausgibt. Alter
nativ können akustische Signale über die vorhandene Autoradio
anlage ausgegeben werden. Durch eine bei Anrufbeantwortern be
kannte Technik könnte auch eine Sprachausgabe anstelle einer
während der Fahrt problematischen visuellen Ausgabe treten.
Der Bordcomputer sollte eine ausreichende Leistungsfähig
keit haben, um grafische Daten mit der gewünschten Genauigkeit
verarbeiten, aufnehmen und ausgeben zu können. Eine besonders
hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit ist dagegen nicht erforder
lich.
Das beschriebene Routen-Leitsystem sollte mit einer in der
Zeichnung nicht dargestellten eigenen Spannungsversorgung ver
sehen sein, beispielsweise mit einer direkten Verbindung zur
Kraftfahrzeugbatterie. Dadurch wird es möglich, die aktuelle
Route auch bei Pausen und Zündungsunterbrechungen mit aktuellem
Routenverlauf zu speichern. Als Alternative könnte eine automa
tische Abspeicherung der aktuellen Daten beispielsweise auf
Diskette mit Hilfe einer Batteriepufferung vorgesehen sein.
Der Bordcomputer sollte gegen elektromagnetische Strahlung
abgeschirmt sein, um Strahlungsstörungen und Datenverfälschun
gen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Das gesamte System sollte durch geeignete Software in die
Lage versetzt werden, fahrerspezifische Skalisierungsfaktoren
adaptiv zu entwickeln, um beispielsweise häufige Spurwechsel
bei der Entfernungsmessung berücksichtigen zu können.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwand
lungen möglich. So kann beispielsweise eine Baueinheit mit ei
nem eigenen Gehäuse aus allen oder einem Teil der zuvor be
schriebenen Systemkomponenten bestehen und über eine geeignete
Schnittstelle beispielsweise an der Komponente 1.5 in Fig. 2
mit einer Aufnahme und einer eigenen Stromversorgung verbunden
werden. Die Pflege und Aktualisierung der Datenbank kann kun
denspezifisch oder durch benutzerübergreifende Servicesysteme
vorgesehen sein. Es können auch Informationen über Baustellen,
insbesondere Langzeitbaustellen in die vorgegebenen Datenbank
bereits herstellerseitig eingegeben werden.
Claims (10)
1. Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge
mit einem Bordcomputer, einer Eingabeeinrichtung und einer An
zeigeeinrichtung zur Informationsausgabe an den Benutzer,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bordcomputer (2) mit einer Benutzersoftware-Lese einrichtung (3.1, 3.2, 3.3) zum Einlesen einer ein vorgegebenes kartografisches Routensystem enthaltenden Datenbank, mit einer Benutzer-betätigbaren Parametereingabeeinrichtung (3. 4) und über eine Online-Schnittstelle mit einer Weg-Meßwertaufnahme einrichtung (1) gekoppelt ist;
daß Mittel zur zyklischen Abfrage der Meßwertaufnahmeein richtung und Mittel (2.2) zur Bildung von Routenkenndaten aus der Parametereingabe und dem kartografischen Routensystem vor gesehen sind; und
daß Signalgabemittel (3.5, 3.6) mit den Abfragemitteln und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind, wo bei die Anordnung so getroffen ist, daß die Signalgabemittel die Abfragewerte mit den Routenkenndaten vergleichen und bei Annäherung der Abfragewerte an zugehörige Routenkenndaten ein Signal über die Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird.
daß der Bordcomputer (2) mit einer Benutzersoftware-Lese einrichtung (3.1, 3.2, 3.3) zum Einlesen einer ein vorgegebenes kartografisches Routensystem enthaltenden Datenbank, mit einer Benutzer-betätigbaren Parametereingabeeinrichtung (3. 4) und über eine Online-Schnittstelle mit einer Weg-Meßwertaufnahme einrichtung (1) gekoppelt ist;
daß Mittel zur zyklischen Abfrage der Meßwertaufnahmeein richtung und Mittel (2.2) zur Bildung von Routenkenndaten aus der Parametereingabe und dem kartografischen Routensystem vor gesehen sind; und
daß Signalgabemittel (3.5, 3.6) mit den Abfragemitteln und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind, wo bei die Anordnung so getroffen ist, daß die Signalgabemittel die Abfragewerte mit den Routenkenndaten vergleichen und bei Annäherung der Abfragewerte an zugehörige Routenkenndaten ein Signal über die Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird.
2. Routen-Leitsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Parameter-Eingabeeinrichtung (3, 4) mit einer Kor
rektureinrichtung gekoppelt ist, die bei einer Benutzer-betä
tigbaren Korrektureingabe einen Teil der Routenkenndaten nach
den Abfragewerten bzw. der Meßwertaufnahme korrigiert.
3. Routen-Leitsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß Mittel zum Auslesen der korrigierten Routenkenndaten
in die Benutzersoftware-Leseeinrichtung (3.1) vorgesehen sind.
4. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Benutzersoftware-Leseeinrichtung
ein Diskettenlaufwerk (3.1) aufweist.
5. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Parameter-Eingabeeinrichtung eine
Tastatur (3.4) mit Cursor- und Enter- und eventuell zusätzli
chen alphanumerischen Tasten aufweist.
6. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Bordcomputer (2) eine Hauptpla
tine mit einem Prozessor (2.2) der Mindestleistungsstufe eines
80286, einem RAM (2.3) mit mindestens 2 MB Speicherkapazität
und einem programmierbaren ROM (2.1) für Betriebssystem und
Programmkernel aufweist.
7. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Prozessor (2.2) mit einem Bild
schirm (3.5) zur Informationsausgabe gekoppelt ist.
8. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß akustische Signalgabemittel (3.6)
vorgesehen sind.
9. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Benutzersoftware-Leseeinrichtung
in einem fahrzeugfernen Zentralcomputer angeordnet ist und daß
ein im Fahrzeug mitgeführtes Funktelefon (3.2) oder angepaßte
Audiokomponente (Radio, CB-Funk) als Übergabemodem zum Ein- und
Auslesen der Benutzersoftware dient.
10. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Parameter-Eingabeeinrichtung
einen Vocoder aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4300927A DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4300927A DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4300927A1 true DE4300927A1 (de) | 1994-07-21 |
DE4300927C2 DE4300927C2 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=6478268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4300927A Expired - Fee Related DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4300927C2 (de) |
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