DE19623126C2 - Elektronisches Gerät zu Informierung und Orientierung - Google Patents

Elektronisches Gerät zu Informierung und Orientierung

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Description

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Gerät zur Informierung und Orientierung, insbesondere über Gefechtssituationen und/oder Truppenbewegungen unter Gefechtsbedingungen, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Solche elektronischen Geräte dienen in sog. Führungssystemen zum Führen von Fahrzeugen und Kampfverbänden, zwischen denen Informationen ausgetauscht werden, zur schnellen, fehlerfreien und umfassenden Unterrichtung befehlsberechtigter Personen, sog. Führungspersonen, über die Gefechtslage und die exakte Position der eigenen und gegnerischen Kampfeinheiten und Kampfverbände. Sie werden unter Gefechtsbedingungen verwendet und müssen daher für rauhe Umgebungsbedingungen konzipiert sein. Im Massenspeicher lassen sich Anwenderdaten und Anwenderidentifizierung abspeichern und in an unterschiedlichen Orten befindlichen Geräten zum Einsatz bringen.
Bei einem bekannten Gerät dieser Art kommt als Massenspeicher ein herkömmliches Diskettenlaufwerk zum Einsatz, das aufgrund seiner Bauart den an seine Robustheit zu stellenden hohen Anforderungen nicht genügt.
Insbesondere läßt sich das Speichermedium nicht unter Gefechtsbedingungen in der Kleidung des Anwenders ohne Zerstörungsgefahr transportieren. Zur Anbindung des Massenspeichers an den Zentralrechner wird eine Standardschnittstelle verwendet.
Es sind schon wechselbare Festspeicher bekannt, deren als Speicherkarte oder Speichermodul konfiguriertes Speichermedium problemlos den vorgenannten Anforderungen an Robustheit genügt. Solche Festkörperspeicher sind beispielsweise Speicherkarten nach PCMCIA-Standard mit den speziellen Gehäuseausführungen. Solche handelsüblichen Speicherkarten können beispielsweise von einem unter dem Produktnamen "Sentinel Data Transfer System" im Markt erhältlichen Produkt aufgenommen werden, das mit drei verschiedenen Schnittstellen (PCMCIA-, SCSI- und MIL-Bus) angeboten wird. Diese Schnittstellen erlauben jedoch einen nur kurzen Datenübertragungsweg zwischen Festkörperspeicher und Zentralrechner, so daß ein sog. abgesetzter Betrieb des Festspeichers, d. h. ein vom Zentralrechner räumlich getrennter Einbau des Festkörperspeichers am beliebigen Ort innerhalb des Fahrzeugs, wie er üblicherweise bei einem elektronischen Gerät für Führungssysteme gefordert wird, nur zu Lasten einer verminderten Datenübertragungsrate, die wiederum unter Gefechtsbedingungen nicht akzeptiert werden kann, möglich wäre.
Elektronische Geräte zum Führen von Fahrzeugen sind u. a. der DE 43 00 927 A1 entnehmbar. Eine geeignete NFS-Server- Software ist aus der US 55 13 314 bekannt. PCMCIA Speicherkarten sind aus der DE 195 40 915 A1 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Gerät der eingangs genannten Art so umzugestalten, daß einerseits ohne Leistungseinbuße ein nicht durch Leitungslängenvorgabe eingeschränkter "abgesetzter Betrieb" eines den Anforderungen einer rauhen Umgebung genügenden Massenspeichers möglich ist und andererseits das Gerät selbst ausschließlich aus handelsüblichen Produkten zusammengesetzt ist.
Die Aufgabe ist bei einem elektronischen Gerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße elektronische Gerät hat den Vorteil, daß durch den Einsatz des Datenträgerrechners mit NFS-Server-Software und einer entsprechenden Schnittstelle, beispielsweise einer PCMCIA-Schnittstelle, zwischen dem Datenträgerrechner und dem Zentralrechner die Einschaltung eines Datenübertragungskabels und von bis zu 200 m möglich ist und somit der Festkörperspeicher (mit Datenträgerrechner) im Fahrzeug an beliebiger Stelle räumlich getrennt vom Zentralrechner mit Bedien- und Anzeigeeinheit eingebaut werden kann. Das beispielsweise als Flash-Speicherkarte nach PCMCIA ausgebildete Speichermedium des Festkörperspeichers ist käuflich und äußerst robust und kann ohne Zerstörungsgefahr von einer Person mitgeführt werden, selbst wenn diese Gefechtsbedingungen oder einem anderen extrem rauhen Umgebungsszenario ausgesetzt ist. Alle erforderliche Hard- und Software der Rechner ist ebenso wie das Datenübertragungskabel kommerziell verfügbar und braucht nicht kostenträchtig entwickelt zu werden.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen elektronischen Geräts mit zweckmäßiger Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines elektronischen Gerätes zur Informierung und Orientierung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des elektronischen Geräts in Fig. 1.
Das in Fig. 1 perspektivisch dargestellte elektronische Gerät zur Informierung und Orientierung ist für den Einbau in ein Fahrzeug konzipiert und dient zur Informierung und Orientierung einer befehlsberechtigten Führungsperson eines Kampfverbandes über Gefechtssituationen und/oder Truppenbewegungen unter Gefechtsbedingungen. Dabei soll der Führungsperson eine schnelle, fehlerfreie und umfassende Unterrichtung über die Gefechtslage und die exakten Positionen der eigenen und gegnerischen Kampfeinheiten und Kampfverbände möglich sein. Das elektronische Gerät umfaßt eine Rechnereinheit 30 und eine Bedien- und Anzeigeeinheit 12, die beide zu einer Geräteeinheit 10 zusammengefaßt sind, die mittels Haltebügel 13 in einem Fahrzeug befestigt wird, sowie aus einem abgesetzt von der Geräteeinheit 10 im Fahrzeug installierten zweiten Geräteeinheit 13, die aus einem Datenträgerrechner 14 und einem wechselbaren Festkörperspeicher 15 besteht. Die beiden Geräteeinheiten 10 und 13 sind über ein Datenübertragungskabel 16, das endseitig geeignete Steckverbinder trägt, miteinander verbunden.
Die mit der Bedien- und Anzeigeeinheit 12 über einen Bus 24 verbundene Rechnereinheit 30 umfaßt einen Zentralrechner 11 für den Zugriff auf den Festkörperspeicher 15 sowie - wie hier nicht weiter dargestellt - einen Interfacerechner, einen Kommunikationsrechner und einen weiteren Speicher. Der Zentralrechner 11 weist ein Betriebssystem 25, für das eine NFS-Client-Software zur Verfügung steht, und eine NFS- Client-Software 26 auf und verfügt über eine Schnittstelle 27 zum Datenträgerrechner 14 mit den entsprechenden Netzwerktreibern 28.
Der Datenträgerrechner 14 weist eine Betriebssoftware, auch Betriebssystem 18 genannt, für das eine NFS (Network File System)-Server-Software zur Verfügung steht und eine solche NFS-Server-Software 19 auf und verfügt über eine Schnittstelle 20 zum Festkörperspeicher 15, eine Schnittstelle 21 zum Zentralrechner 11 der Recheneinheit 30 und über an die Schnittstellen 20, 21 angepaßte Treiber 22, 23.
Bei der Realisierung des Elektronikgeräts aus handelsüblichen Produkten (commercial of the shelf) haben sich folgende Konfigurationen als besonders vorteilhaft erwiesen:
Konfiguration A
  • - Datenübertragungskabel 16:
    Koaxkabel für 10base5 und 10base2, oder
    Kabel mit verdrillten Leiterpaaren (twisted pair) für 10baseT und 100baseT,
  • - Schnittstelle 27 zum Datenträgerrechner 14:
    Ethernet-Schnittstelle 10baseS und 10base2, oder
    Ethernet-Schnittstelle 10baseT, oder
    Ethernet-Schnittstelle 100baseT (alle Ethernet-Schnittstellen nach IEEE 802.3)
  • - Treiber-Software 28:
    Netztreiber für Ethernet nach IEEE 802.3,
  • - Schnittstelle 21 zum Zentralrechner 20:
    Ethernet-Schnittstelle 10base5 und 10base2, oder
    Ethernet-Schnittstelle 10baseT, oder
    Ethernet-Schnittstelle 100baseT (alle Ethernet-Schnittstellen nach IEEE 802.3)
  • - Treiber-Software 23:
    Netzwerktreiber für Ethernet nach IEEE 802.3,
  • - Wechselbarer Festkörperspeicher 15:
    Speicherkarte nach PCMCIA Standard V 2.0 einschließlich aller speziellen Gehäuseausführungen, oder
    Speichermodul mit IDE-Schnittstelle, einschließlich aller speziellen Gehäuseausführungen,
  • - Schnittstelle 20 zum Festkörperspeicher 15:
    PCMCIA-Schnittstelle nach PCMCIA V 2.0 wenn Speicherkarte, oder
    IDE-Schnittstelle, wenn Speichermodul,
  • - Treiber-Software 22:
    PCMCIA-Laufwerk-Treiber, wenn PCMCIA-Schnittstelle, oder
    keine, wenn IDE-Schnittstelle.
Konfiguration B
  • - Datenübertragungskabel 16:
    mehradriges Kabel entsprechend EIA RS-232-C, oder EIA RS-422,
  • - Schnittstelle 27 zum Datenübertragungsrechner 14:
    serielle Schnittstelle nach EIA RS-232-C oder EIA RS-422,
  • - Treiber-Software 28:
    Serial Line Protocol (SLIP) oder Point to Point Protocol (PPP),
  • - Schnittstelle 21 zum Zentralbereich 20:
    serielle Schnittstelle nach EIA RS-232-C oder EIA RS-422,
  • - Treiber-Software 23:
    Serial Line Protocol (SLIP) oder Point to Point Protocol (PPP),
  • - Wechselbarer Festkörperspeicher 15:
    Speicherkarte nach PCMCIA Standard V2.0, einschließlich aller speziellen Gehäuseausführungen, oder
    Speichermodul mit IDE-Schnittstelle, einschließlich aller speziellen Gehäuseausführungen,
  • - Schnittstelle 20 zum Festkörperspeicher 15:
    PCMCIA-Schnittstelle nach PCMCIA V2.0 wenn Speicherkarte, oder
    IDE-Schnittstelle wenn Speichermodul,
  • - Treiber-Software 22:
    PCMCIA-Laufwerk-Treiber, wenn PCMCIA-Schnittstelle
    keine, wenn IDE-Schnittstelle.

Claims (7)

1. Elektronisches Gerät zur Informierung und Orientierung, insbesondere über Gefechtssituationen und/oder Truppenbewegungen unter Gefechtsbedingungen, mit einem wechselbaren Massenspeicher und mit einem auf den Massenspeicher zugreifenden Zentralrechner (11), der Teil einer mit einer Bedien- und Anzeigeeinheit (12) kommunizierenden Rechnereinheit (30) ist, dadurch gekennzeichnet, daß der wechselbare Massenspeicher als räumlich getrennter Festkörperspeicher (15) ausgebildet ist, daß ein Datenträgerrechner (14) mit einer Schnittstelle (20) zum Festkörperspeicher (15) und einer Schnittstelle (21) zum Zentralrechner (11) vorgesehen ist und eine NFS-Server-Software (19) und eine entsprechende Betriebssoftware (18) aufweist, daß der Zentralrechner (11) eine NFS-Client-Software (26) und eine entsprechende Betriebssoftware (25) aufweist und über eine Schnittstelle (27) zum Datenträgerrechner (14) verfügt und daß die Schnittstelle (21) zum Zentralrechner (11) im Datenträgerrechner (14) und die Schnittstelle (27) zum Datenträgerrechner (14) im Zentralrechner (11) über ein Datenübertragungskabel (16) miteinander verbunden sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Datenübertragungskabel ein Koaxkabel für 10base5 und 10base2 oder ein Kabel mit verdrillten Leiterpaaren für 10baseT und 100baseT ist und die Schnittstellen im Zentral- und Datenträgerrechner (11, 14) zum jeweils anderen Rechner (14, 11) jeweils eine Ethernet-Schittstelle 10base5 oder 10base2 oder 10baseT oder 100baseT nach IEEE 802.3 sind.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Datenübertragungskabel (16) ein mehradriges Kabel entsprechend EIA RS-232-C oder EIA RS-422 ist und daß die Schnittstellen (27, 21) im Zentral- und Datenträgerrechner (11, 14) zu dem jeweils anderen Rechner (14, 11) jeweils eine serielle Schnittstelle nach EIA RS-232-C oder nach EIA RS-422 sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Festkörperspeicher (15) eine Speicherkarte nach PCMCIA-Standard V2.0 aufweist und die Schnittstelle (20) zum Festkörperspeicher (15) im Datenträgerrechner (14) eine PCMCIA-Schnittstelle nach PCMCIA-Standard V2.0 ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Festkörperspeicher (15) einen Speichermodul mit IDE-Schnittstelle aufweist und die Schnittstelle (20) zum Festkörperspeicher (15) im Datenträgerrechner (14) eine IDE-Schnittstelle ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralrechner (11) und der Datenträgerrechner (14) an ihre Schnittstellen (27 bzw. 20, 21) angepaßte Treibersoftware (28 bzw. 22, 23) aufweisen.
7. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralrechner (11) eine an seine Schnittstelle (27) zum Datenträgerrechner (14) und der Datenträgerrechner (14) eine an seine Schnittstelle (21) zum Zentralrechner (11) angepaßte Treibersoftware (28, 23) aufweist.
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