DE4300615A1 - Golfball für Übungszwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Golfball für Schlagübun­ gen in der Halle oder auf kurzen Übungsbahnen in freiem Gelände.

Ein solcher Golfball soll nach Möglichkeit das glei­ che Gewicht und die gleiche Größe wie ein normaler Golfball haben, aber bei gleicher Auftreffgeschwin­ digkeit des Golfschlägers eine wesentlich kürzere Flugbahn. Mit einem solchen Übungsball könnte ein Golfspieler Übungsschläge auf kürzeren Bahnen machen, ohne ein wesentlich anderes Schlaggefühl als er dies mit einem normalen Golfball hat.

Bekannt sind Golfbälle für Übungszwecke, deren Flug­ bahn mit Hilfe eines an ihm befestigten Fallschirms beeinflußt wird. Ein solcher Ball kann bei gleichem Gewicht wie ein normaler Golfball und bei gleicher Schlagenergie mit der ein normaler Golfball geschla­ gen wird nur eine wesentlich kürzere Entfernung zurücklegen. Ein solcher Ball ist jedoch aufwendig in der Herstellung, umständlich in der Auslegung zum Schlag und zudem hat er Flugeigenschaften, die stark von denen eines normalen Golfballes abweichen. Weiter sind gefesselte Golfbälle bekannt. Sie sind an einem Faden, einem Gummiband oder ähnlichem befestigt und damit in ihrer Flugweite beschränkt. Befriedigende Übungsergebnisse sind mit solchen Bällen nicht zu erzielen. Es ist weiterhin bekannt, leichtere Golf­ bälle als normale zu Übungszwecken zu verwenden. Entweder nimmt man dazu einen Ball, der nur wenig leichter als ein normaler Golfball ist und nimmt damit in Kauf, daß ein solcher Ball auch nur um 10 bis 20% kürzer fliegt, aber dem Golfspieler in etwa das gleiche Gefühl beim Schlagen vermittelt, wie der normale Golfball. Oder aber man nimmt einen wesent­ lich leichteren Ball, der dann zwar eine sehr kurze Flugbahn hat, aber vom Golfspieler beim Schlag kaum wahrgenommen wird. Solche Bälle bestehen meist nur aus einer gelochten Kugelschale.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Übungsgolfball zu entwickeln, der wesentlich kürzer fliegt, als ein normaler Golfball aber in Größe und Gewicht einem normalen Golfball entspricht oder in etwa entspricht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Übungsball einen exzentrischen Schwerpunkt bei kugeliger Ballform aufweist oder nur aus einer Halbkugel besteht.

Erstaunlicherweise fliegt selbst ein Halbball, der ja automatisch einen exzentrischen Schwerpunkt besitzt genau so, wie ein Vollball mit exzentrischem Schwer­ punkt, eine gerade, verkürzte Flugbahn.

Fig. 1 zeigt einen normalen Golfball 1 mit einem Schwerpunkt 2 im Kugelmittelpunkt 3. Eine Schläger­ fläche 4 erzeugt immer eine Schlagrichtung 5, die durch den Kugelmittelpunkt 3 und damit durch den Ballschwerpunkt 2 geht. Ein Drall 6, also eine Dre­ hung des Balles um seinen Schwerpunkt kann bei einem korrekten Schlag nur durch eine tangentiale Kraft 7 am Ball 1 entstehen.

Fig. 2 zeigt einen Übungsgolfball 8 mit exzentrischem Schwerpunkt 2. Der Schwerpunkt 2 liegt unterhalb der Mitte 3 der Ballkugel. Die Schlagrichtung 5, die die Schlägerfläche 4 bei korrektem Schlag erzeugen kann, geht durch den Mittelpunkt 3 der Ballkugel, hat aber gegen den Schwerpunkt 2 des Übungsballes einen Hebel­ arm 9, der ein Moment erzeugt, das den Ball in eine Vorwärtsdrehung 10 versetzt und den Vortrieb 11 des Balles reduziert.

Fig. 3 zeigt ebenfalls einen Übungsgolfball 8 mit exzentrischem Schwerpunkt 2. Der Ball ist jedoch so gedreht, daß der Schwerpunkt 2 oberhalb des Kugelmit­ telpunktes 3 liegt. Um eine feste Lage dieses im labilen Gleichgewicht liegenden Übungsballes 8 zu erreichen, wird er sinnvoller Weise auf einem Tee 12 gelagert. Auch hier geht die Schlagrichtung 5, die die Schlägerfläche 4 bei korrektem Schlag erzeugen kann durch den Mittelpunkt 3 der Ballkugel, hat aber gegen den Schwerpunkt 2 des Balles einen Hebelarm 9, der ein Moment erzeugt, das den Ball in eine Rück­ wärtsdrehung 13 versetzt und den Vortrieb des Balles 11 reduziert.

Der durch die radiale Schlägerkraft erzeugte Drall und ein erhöhter Luftwiderstand während des Fluges durch eine exzentrische Drehung des Balles um seinen Schwerpunkt nehmen dem Schlag einen Teil seiner vorwärtstreibenden Kraft. Durch den starken Drall wird die Flugbahn stabilisiert.

Die Fig. 4 bis 7 zeigen eine Ausführungsform bei der nur ein Teil des Balles und zwar in etwa die Hälfte benutzt wird. In den Fig. 4 und 5 liegt der Schwer­ punkt 2 des Balles unterhalb des Kugelmittelpunktes 3 in den Fig. 6 und 7 oberhalb. Die Fig. 5 und 7 zeigen Drall und Flugrichtung kurz nach dem Schlag, Bild 5 den Vorwärtsdrall Bild 7 den Rückwärtsdrall.

Die Reduzierung des Gewichts des Balles durch seine Halbierung kann durch Vergrößern des Radius ausge­ glichen werden. Bei Verdopplung des Gewichts braucht der Radius lediglich um ein Viertel vergrößert zu werden. Fig. 8 zeigt die Radiusvergrößerung um den entsprechenden Betrag.

Die Reduzierung des Gewichts des Balles durch seine Halbierung kann aber auch durch Verwendung eines Werkstoffes mit höherem Spez. Gewicht erreicht werden. Fig. 9 zeigt einen solchen Ball im Schnitt. Der Schwerpunkt 2 und der Mittelpunkt 3 weichen durch unsymmetrische Anordnung eines Materials 14, das schwerer ist als das normale Ballmaterial voneinander ab. Eine Aussparung 15 ergibt das Gewicht des ur­ sprünglichen Balles. Das Gewicht kann auch durch Einbetten eines Metallkerns ausgeglichen werden. Fig. 10 zeigt einen solchen Ball im Schnitt. Es ist dies ein Halbball mit einem kugeligen Metallkern 16. Dieser vergrößert zudem die Exzentrizität des Schwer­ punktes und kann auch als Halbkugel, Halbschale oder ähnlich ausgebildet sein. Fig. 11 zeigt die Ausführung des Kerns als Halbschale im Schnitt, Fig. 12 als Halbkugel ebenfalls im Schnitt.

Claims (3)

1. Golfball für Übungszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Schwerpunkt hat, der mehr als 1 mm bis max. 21 mm vom Mittelpunkt der Ballkugel versetzt ist.

2. Golfball für Übungszwecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer halben oder annähernd halben Kugel besteht.

3. Golfball für Übungszwecke nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kern aus einem Material welches schwerer ist als das übrige Ballmaterial, so eingearbeitet ist, daß er die Versetzung des Schwerpunktes gegenüber dem Kugel­ mittelpunkt vergrößert.