DE4300092A1 - Wässrige Beschichtungslösung - Google Patents
Wässrige BeschichtungslösungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Aufbringen von Be
schichtungen auf Metalloberflächen, die korrosionsbeständig
sind und auf denen Anstrichmittel, Druckfarben, Lackfarben und
andere Deckschichten haften.
Die Erfindung betrifft insbesondere wäßrige Beschichtungslö
sungen, die im allgemeinen sauer und frei von Chromaten und
Eisencyaniden sind und die die zuvor genannten Arten von Be
schichtungen auf Aluminium und anderen metallischen Oberflä
chen bilden.
Korrosionsbeständige Beschichtungen wie die der vorliegenden
Erfindung finden insbesondere Anwendung in der Herstellung von
Getränkedosen aus Aluminium. Vor dem Hintergrund dieser Anwen
dung wird die folgende Erfindung beschrieben. Darüber hinaus
ist die Erfindung allgemein in weiten Bereichen in der metall
verarbeitenden Industrie anwendbar.
Es ist wünschenswert, insbesondere bei der Herstellung von
Aluminiumdosen, daß auf Aluminiumoberflächen aufgebrachte kor
rosionsbeständige Beschichtungen das hellglänzende Aussehen
des Aluminiums nicht verändern, obwohl das Endprodukt voll
ständig oder teilweise mit darüberliegenden Trockenstoffbe
schichtungen bedeckt sein kann. Die korrosionsbeständigen Be
schichtungen sollten vorzugsweise auch solche Eigenschaften
haben, daß diese darüberliegenden Beschichtungen fest an ihnen
haften.
Die korrosionsbeständigen Beschichtungen sollten vorzugsweise
auch die Fähigkeit haben, einer Verfärbung der Aluminiumober
fläche zu widerstehen, wenn sie heißem Wasser von ungefähr 65
bis 75°C ausgesetzt sind, was in der Dosenindustrie als "Pa
steurisation" bezeichnet wird. Durch diese Behandlung können
sich unbeschichtete oder unzureichend beschichtete Aluminium
oberflächen schwärzen oder auf andere Weise verfärben. Zusätz
lich zu dieser Eigenschaft ist es wünschenswert, daß mit die
sen Umwandlungsbeschichtungen behandelte Aluminiumoberflächen
einem einfachen Testverfahren unterzogen werden können, um das
Vorhandensein der Beschichtung zu bestätigen. Ein solcher in
der Dosenindustrie angewendeter Test ist als "Muffel-Test"
bekannt. Eine Probe einer gereinigten und behandelten Alumini
umoberfläche wird für ungefähr fünf Minuten bei ca. 550°C in
einem Muffelofen plaziert. Das Vorhandensein der Beschichtung
wird durch einen Farbwechsel der Aluminiumoberfläche ange
zeigt.
Korrosionsbeständige Beschichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können auch bei der Behandlung von Stahloberflächen
und bei der Behandlung von zink- und aluminiumbeschichteten
Materialien, wie galvanisch zinkbeschichteten oder aluminium
zinkbeschichteten Stählen, Anwendung finden. Die korrosions
beständigen Beschichtungen sollten vorzugsweise die Fähigkeit
besitzen, die Bildung von weißem Rost auf zinkbeschichteten
Oberflächen, die der Atmosphäre ausgesetzt sind, zu verhin
dern. Solche Beschichtungen sollten vorzugsweise auch solche
Eigenschaften haben, daß jedwede darüberliegende Trockenstoff
beschichtungen, wie z. B. Anstrichmittel oder Druckfarben,
fest an ihnen haften.
Um die Bildung von weißem Rost auf galvanisierten oder zinkbe
schichteten Stählen zu verhindern, ist allgemein anerkannt,
daß die Behandlung einer Oberfläche mit einem Chromat exzel
lente korrosionsverhindernde Eigenschaften bei niedrigen Ko
sten verleiht. Die Verwendung von Chromat ist aber konstanten
Untersuchungen im Hinblick auf Umweltschutzbestimmungen, Toxi
zität gegenüber dem Chromat ausgesetzten Arbeitern und Entsor
gungsproblemen unterworfen. Chromatbehandlungen haben einen
besonderen Nachteil darin, daß sie schlecht auf ihnen haften.
Bei einem anderen Verfahren führt die Behandlung von zinkbe
schichtetem Stahl mit einem Phosphat zu einer verbesserten
Haftung von Anstrichmitteln an der Oberfläche; doch die Korro
sionsbeständigkeit ist gegenüber den chromatbehandelten Sub
straten geringer.
Solche Phosphatbeschichtungen finden auch bei der Behandlung
von Stahl Anwendung, wo sie zu einem exzellenten Haften von
Trockenstoffbeschichtungen führen. Beschichtungen dieser Art
verleihen den behandelten Metalloberflächen jedoch keine we
sentlichen antikorrosiven Eigenschaften, so daß eine nachfol
gende Behandlung, wie z. B. die Absorption von Schutzölen auf
der Phosphatbeschichtung oder die Verwendung eines chromatie
renden Tauchbades unter Umständen eingesetzt werden muß, um
einen hinreichenden Korrosionsschutz zu erlangen.
Verfahren zur Phosphatierung von Metallen sind allgemein be
kannt, und eine Vielzahl von Patenten sind in den letzten
siebzig Jahren erteilt worden. Phosphatierungsverfahren sind
relativ einfach und umfassen leicht acide Phosphatlösungen mit
einem pH-Wert zwischen 3 bis 5,5 und enthalten oft Me
tallsalze wie z. B. Zink-, Molybdän-, Nickel- oder Mangansal
ze.
Die meisten Phosphatierungslösungen sind geschützte Mischun
gen, und die Verfahren sind häufig unter ihren Handelsnamen
bekannt. Üblicherweise werden durch diese Verfahren Beschich
tungen von komplexen Metallphosphaten auf stahl- oder auf
zinkbasierenden Legierungen durch die Behandlung in oder mit
einer Lösung von aciden Phosphaten erhalten. Die Beschichtun
gen ergeben in diesen geschützten Formulierungen ein gutes
Anhaften von Trockenstoffbeschichtungen. Häufig ergeben sie
jedoch keinen hinreichenden Korrosionsschutz ohne ein nachfol
gendes antikorrosives Verfahren, wie z. B. die Verwendung von
Chromaten.
Wäßrige Beschichtungslösungen, die eine brauchbare Alternati
ve zu chromat- und eisencyanidhaltigen Systemen bilden, sind
bekannt. Solche Systeme finden jedoch nur begrenzte Anwendung,
da ihre Anwendung nur innerhalb eines schmalen Bereichs von
Verfahrens-Parametern wie z. B. pH-Wert, Temperatur und Kon
taktzeiten erfolgen kann.
Dementsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine wäßrige Beschichtungslösung bereitzustellen, die frei
von Chromat und Eisencyanid ist, und die innerhalb eines weni
ger beschränkenden Bereichs von Parametern wie pH-Wert, Tem
peratur und Kontaktzeiten angewendet werden kann.
Weiterhin ist es Ziel der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Behandlung von Metalloberflächen mit einer chromat- und
eisencyanidfreien Lösung anzugeben, um eine korrosionsfreie
Beschichtung zu erzeugen.
Erfindungsgemäß enthält eine wäßrige Behandlungs- oder Be
schichtungslösung als wesentliche Inhaltsstoffe wenigstens
eine Titan-, Zircon-, Hafnium- oder Cerverbindung, eine Fluo
ridverbindung, eine Molybdänverbindung und eine Phosphatver
bindung.
Vorzugsweise enthält eine erfindungsgemäße chromat- und eisen
cyanidfreie wäßrige Beschichtungslösung zwischen 0,01 und
100 g/l Phosphat, zwischen 0,001 und 10 g/l Florid, zwischen
0,01 und 10 g/l Molybdat und einen oder mehrere Bestandteile
aus Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer in einer Gesamtmenge von
zwischen 0,005 bis 10 g/l, in einem pH-Bereich von 0 bis 8.
Die erfindungsgemäße Lösung kann verwendet werden, um eine
hellscheinende Aluminiumoberfläche so zu behandeln, daß sich
das hellscheinende Aussehen der Oberfläche nicht ändert, wäh
rend sich auf der Oberfläche eine einheitliche farblose und
klare Beschichtung bildet, die für Korrosionsbeständigkeit
sorgt, und an der Deckschichten z. B. Trockenstoffbeschichtun
gen haften. Eine auf diese Weise behandelte Aluminiumoberflä
che kann dem sogenannten "Muffeltest" unterzogen werden, um
das Vorhandensein der sauberen und farblosen Beschichtung zu
bestätigen.
Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Erzeugung
einer korrosionsbeständigen Beschichtung bereitgestellt, das
die Behandlung einer Metalloberfläche mit einer chromat- und
eisencyanidfreien wäßrigen Lösung umfaßt, die zwischen 0,01
und 100 g/l Phosphat, zwischen 0,001 und 10 g/l Fluorid, zwi
schen 0,01 und 10 g/l Molybdat und einem oder mehreren Antei
len von Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer in einer Gesamtmenge
von 0,005 bis 10 g/l, bei einem pH-Bereich von 0 bis 8, um
faßt. Die behandelte Metalloberfläche wird dann mit Wasser
oder einem anderen geeigneten Spülmittel abgespült und mit
geeigneten herkömmlichen Mitteln getrocknet.
Bevor die Metalloberfläche mit der Beschichtungslösung behan
delt wird, kann es zweckmäßig sein, die Metalloberfläche z. B.
mit Entfettungsmitteln, alkalischen Reinigern oder sauren Rei
nigungslösungen vorzubehandeln.
Zu einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsbeständigen
Beschichtung bereitgestellt, das die Behandlung einer Metall
oberfläche mit einer chromat- und eisencyanidfreien wäßrigen
Lösung umfaßt, die zwischen 0,01 und 100 g/l Phosphat, zwi
schen 0,001 und 10 g/l Fluorid, zwischen 0,01 und 10 g/l Mo
lybdat, zwischen 0,01 und 10 g/l Nickel und einem oder mehre
ren Anteilen von Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer in einer Ge
samtmenge von 0,005 bis 10 g/l, bei einem pH-Bereich von 0 bis
8, enthält.
Die Beimengungen von Nickel in die wäßrige Beschichtungslö
sung führt zu verbesserten Beschichtungszeiten, wenn die zu
beschichtende Oberfläche einen hohen Prozentsatz an Zink ent
hält, wie z. B. bei Spritzgußmetallen oder galvanisierten Tei
len. Die Zugabe von Nickelsalzen zu der Beschichtungslösung
reduziert die Kontaktzeiten unter bestimmten Umständen typi
scherweise um bis zu 50%.
Die korrosionsbeständigen Eigenschaften der durch die erfin
dungsgemäßen Beschichtungslösungen gebildeten Beschichtungen
beinhalten die Fähigkeit, der Schwärzung oder Verfärbung einer
Aluminiumoberfläche zu widerstehen, wenn sie einem "Pasteuri
sations-Test" mit heißem Wasser von 65 bis 75°C bei einem pH-
Wert zwischen 8,8 und 9,1 und für eine Zeit von wenigstens 20
bis zu 30 Minuten unterworfen werden, und die Fähigkeit, das
Auftreten der Bildung von weißem Rost einer zink- oder alumi
nium/zink-beschichteten Stahloberfläche zu verhindern, wenn
sie der Atmosphäre für eine Dauer von wenigstens dreißig Tagen
bis zu neunzig Tagen oder mehr ausgesetzt werden.
Die Beschichtungslösungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind in der Lage, die zuvor genannten Arten von Beschichtungen
in Abwesenheit von sechsbindigem Chrom und Materialien wie Ei
sen(II)- und Eisen(III)cyanid effektiv zu bilden. Zusätzlich
ist das Beschichtungsverfahren tolerant gegenüber einer Viel
zahl von Verfahren zur Reinigung von Oberflächen, die vor dem
Beschichtungsschritt angewendet werden und in der Lage, einen
elementaren Reinigungsschritt bereitzustellen.
Die Beschichtungslösungen der vorliegenden Erfindung können
aus einer Vielzahl von Ausgangsverbindungen hergestellt wer
den, die die zuvor genannten wesentlichen Bestandteile enthal
ten (d. h. eine Titan-, Zirkon-, Hafnium- und/oder Cerverbin
dung, eine Fluoridverbindung, eine Molybdänverbindung und eine
Phosphatverbindung) und in der Lösung löslich sind.
Die Quelle des Titans, Zirkons, Hafniums oder Cers können
z. B. die Ammonium- und Alkalimetallsalze von Fluorotitanaten,
Fluorozirconaten Fluorohafnaten und auch die Metallfluoride
sein. Zusätzlich können die Beschichtungslösungen auch aus
einer Mischung von löslichen Verbindungen hergestellt werden,
von denen eine Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer enthält, wie
z. B. wasserlösliche Sulfate oder Nitratsalze, und die andere
Fluorid.
Als Quelle des Molybdäns können lösliche Molybdatverbindungen
wie z. B. Molybdänsäure und Natriummolybdat verwendet werden.
Zufriedenstellende Beschichtungen können von Beschichtungslö
sungen erzeugt werden, die eine so geringe Menge wie ungefähr
4 * 10-4 mol/l von entweder Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer
(ungefähr 0,02 g/l Titan, ungefähr 0,05 g/l Zirkon, ungefähr
0,09 g/l Hafnium und ungefähr 0,07 g/l Cer) und ca. 5 * 10-4
mol/l Molybdän (ungefähr 0,05 g/l Mo) enthalten. In Beschich
tungslösungen, die eine Mischung von Ti, Zr, Hf oder Ce ent
halten, sollte die Gesamtmenge dieser Metalle wenigstens unge
fähr 4 * 10-4 mol/l betragen. Es kann notwendig sein, die Menge
dieser Bestandteile zu erhöhen, um zufriedenstellende Be
schichtungen zu erzeugen, was abhängig von anderen Parametern
des Beschichtungsverfahrens ist und im folgenden erläutert
wird.
Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer können in Mengen bis zur Gren
ze ihrer Löslichkeit in der sauren wäßrigen Beschichtungslö
sung eingesetzt werden. Die Löslichkeitsgrenzen der Bestand
teile hängen von anderen Parametern der Beschichtungslösung
ab, insbesondere auch von der Menge an Fluorid. Diese Parame
ter sollten so eingestellt werden, daß die Bildung von Titan-,
Zirkon-, Hafnium- oder Cerpräzipitaten vermieden wird. Die
Bildung und Ansammlung jeglicher Art von Präzipitaten in der
Beschichtungslösung ist unerwünscht und führt zu Störungen
beim Aufbringen der Beschichtung, wozu Ablagerungen auf der
beschichteten Metalloberfläche hervorgerufen werden, die die
Beschichtungseigenschaften nachteilig beeinflussen können, und
zu Verstopfungen von Spraydüsen bei Spray-Auftragungen.
Die erfindungsgemäße Beschichtungslösung kann so formuliert
werden, daß z. B. durch das Hinzufügen von gelösten Nickelsal
zen oder durch Manipulation der verschiedenen Parameter des
Beschichtungsverfahrens, daß verschiedene Metalltypen mit der
selben Beschichtungslösung bearbeitet werden können, und sich
die zuvor genannten Arten von Beschichtungen in Abwesenheit
von sechsbindigem Chrom und Materialien wie Eisen(II)cyanid
und Eisen(III)cyanid effektiv bilden.
Das Hinzufügen von löslichen Nickelsalzen zu der erfindungs
gemäßen Beschichtungslösung mit zwischen 0,01 und 10 g/l Nic
kel ergibt unter bestimmten Umständen verbesserte Beschich
tungszeiten, wenn bestimmte Metalle oder Metallegierungen wie
z. B. Zink oder Eisen behandelt werden sollen.
Als Nickelquelle können z. B. lösliche Nickelverbindungen wie
wasserlösliche Chloride, Carbonate, Nitrate und Sulfate ver
wendet werden.
Die minimale Fluoridkonzentration sollte so groß sein, daß sie
ausreicht, um mit dem gesamten vorhandenen Titan, Zirkon, Haf
nium oder Cer wasserlösliche Komplexe zu bilden, z. B. ein
Fluorotitanat, Fluorozirkonat, Fluorohafnat oder Fluorocerat.
Die Bildung dieser löslichen Komplexe verhindert oder vermei
det weitgehend die Bildung von Titan-, Zirkon- oder Hafnium
präzipitaten.
Verschiedene andere Erwägungen sollten im Hinblick auf die
Fluoridkonzentration in den Beschichtungslösungen in Betracht
gezogen werden. Die erfindungsgemäße Beschichtungslösung löst
das Substratmetall, z. B. Aluminium oder Zink, und eine gradu
elle Zunahme von gelöstem Aluminium oder Zink tritt auf. Um
nachteilige Beeinflussungen durch die Zunahme dieser Metalle
in der Lösung auf das Beschichtungsverfahren weitgehend zu
vermeiden oder zu verhindern, sollte die Beschichtungslösung
ausreichend Fluorid zur Komplexierung der gelösten Metalle
enthalten. Die Menge des benötigten Fluorids hängt von dem
Grad ab, mit dem sich gelöstes Metall in der Beschichtungslö
sung anreichert und ist darüber hinaus abhängig von verschie
denen Faktoren wie z. B. der Methode, mit der die Lösung mit
dem metallenen Substrat in Kontakt gebracht wird oder von der
Legierung und der Form der behandelten Oberfläche.
Als Fluoridquelle kann jegliches Material, das Fluorid frei
setzt und das in der Beschichtungslösung löslich ist, verwen
det werden, vorausgesetzt, daß es keinen Bestandteil enthält,
der das Beschichtungsverfahren nachteilig beeinflußt. Materia
lien wie Flußsäure und ihre Salze, Alkalimetallbifluoride,
H2SiF6 oder HBF4 können ebenso verwendet werden wie Fluoridkom
plexe von Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer. Wenn die letztge
nannten Fluoridkomplexe verwendet werden, sollte zusätzliches
Material als Fluoridquelle zur Komplexierung des sich durch
kontinuierlichen Gebrauch in der Lösung anreichernden Alumini
ums oder Zinks hinzugefügt werden.
Der pH-Wert der Beschichtungslösung kann über einen weiten
Bereich, z. B. von ungefähr 1 bis ungefähr 8 variieren. Bei
höheren pH-Werten können Phosphat-Präzipitationen ein Problem
werden. Vorzugsweise wird über einen pH-Bereich zwischen unge
fähr 1,0 bis ungefähr 5,0 gearbeitet. Der pH-Wert der Lösung
kann durch die Verwendung entsprechender Mengen von Phosphor
säure, Salpetersäure, Schwefelsäure oder jeder anderen Säure
eingestellt werden, die das Beschichtungsverfahren nicht nach
teilig beeinflußt.
Die Temperatur der Beschichtungslösung sollte so sein, daß die
reaktiven Bestandteile der Lösung an die Metalloberfläche bin
den. Die Beschichtungen können über einen weiten Temperaturbe
reich von 0°C bis zu 95°C auf die Metalloberfläche aufge
bracht werden. Vorzugsweise geschieht dies bei einer Tempera
tur zwischen Zimmertemperatur und ungefähr 90°C. Besonders
bevorzugt wird ein Temperaturbereich von ca. 40°C bis ca.
80°C. Die Anwendungstemperatur hängt von verschiedenen Para
metern bei der Beschichtung ab, einschließlich z. B. der Kon
taktzeit der Lösung mit der Metalloberfläche, der Art des zu
beschichtenden Metalls und der Reaktivität der Lösung, die
ihrerseits von dem pH-Wert und der Konzentration der Bestand
teile in der Beschichtungslösung abhängt.
Die Beschichtungslösung sollte auf eine saubere Metalloberflä
che aufgebracht werden. Übliche Reinigungsmittel, wie alkali
sche oder saure Reinigungslösungen, können entsprechend be
kannter Verfahren zur Reinigung der Metalloberfläche vor dem
Aufbringen der Beschichtung verwendet werden.
Die Beschichtungslösung kann so formuliert sein, daß ein ele
mentarer Reinigungsschritt, z. B. durch das Zufügen von ober
flächenaktiven Agenzien, vorgesehen werden kann. Die zur Er
zielung des elementaren Reinigungsschritts der Beschichtungs
lösung eingesetzten oberflächenaktiven Substanzen sollten in
ausreichender Konzentration vorliegen, so daß Oberflächenver
unreinigungen, z. B. Ziehschmiermittel und Schutzöle, leicht
entfernt werden können. Die Auswahl der oberflächenaktiven
Agenzien sollte so sein, daß das Beschichtungsverfahren nicht
nachteilig beeinflußt wird, und eine hinreichende Reinigung
gewährleistet ist. Oberflächenaktive Agenzien, wie z. B.
Nonylphenolalkoxylate, Octylphenylalkoxylate, Oxyethylen-Gly
colharzester und propoxylierte Alkohol-Ethoxylate können gut
eingesetzt werden. Falls verwendet, werden die oberflächenak
tiven Agenzien in einem Konzentrationsbereich von 0,01 bis
100 g/l eingesetzt.
Andere Additive, die als Komplexbildner verwendet werden, kön
nen der Formulierung der Beschichtungslösung zugefügt werden.
Solche Agenzien dienen zur Unterstützung, um gelöste Metallio
nen in Lösung zu halten. Wenn sie hinzugefügt werden, können
solche Komplexierungs-Agenzien in einem Bereich von 0,05 bis
50 g/l eingesetzt werden. Bevorzugte Komplexierungs-Agenzien
schließen Polyhydroxy-Verbindungen mit bis zu sieben Kohlen
stoffatomen wie Natriumgluconat oder Heptogluconat ein.
Die Dicke der auf der Metalloberfläche gebildeten Beschichtung
ist von einer Anzahl Parameter einschließlich Kontaktzeit mit
der Lösung, Temperatur, Art des verarbeiteten Metalls, Konzen
tration und pH abhängig. Bei Aluminium werden z. B. Beschich
tungsgewichte von ungefähr 120 mg/m2 typischerweise angestrebt.
Bei Stahl werden beispielsweise Beschichtungsgewichte von 300
bis 1000 mg/m2 typischerweise für Anwendungen benötigt, bei
denen Trockenstoffbeschichtungen, wie z. B. Anstrichmittel
oder Lacke, aufgebracht werden sollen. Beschichtungsgewichte
von bis zu 1500 mg/m2 oder mehr können unter bestimmten Umstän
den erwünscht sein. Die Bestimmung von Kontaktzeiten, die not
wendig sind, um Beschichtungsstärken innerhalb genannten Be
reiche zu erzeugen, müssen von Fall zu Fall erfolgen. Im all
gemeinen werden Kontaktzeiten von ungefähr 2 bis 60 Sekunden
benötigt, wobei Beschichtungszeiten von bis zu ungefähr 120
Sekunden oder mehr unter bestimmten Umständen verwendet wer
den.
Ist die Umwandlungsbeschichtung auf die Metalloberfläche auf
gebracht, wird sie mit Wasser gewaschen und auf herkömmliche
Weise, z. B. im Ofen-Durchlauf, getrocknet. Eine Deckschicht
aus einem Anstrichmittel, einer Druckfarbe, Lackfarben, entwe
der in Wasser oder in Lösungsmitteln gelöstem Kunststoffharz
oder organischen Beschichtungen durch Pulverbeschichtungsver
fahren kann dann auf herkömmliche Weise aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäße Beschichtungslösung kann bequem durch die
Verdünnung eines wäßrigen Konzentrats der Bestandteile mit
einer entsprechenden Menge Wasser hergestellt werden.
Bei einer kontinuierlich durchgeführten Beschichtung ist es
wichtig, die Lösung wieder entsprechend zu ergänzen, um die
Effektivität des Beschichtungsverfahrens aufrecht zu erhalten.
Verschiedene in der Lösung enthaltene Bestandteile verarmen
infolge von Reaktionen, die während der Bildung der Beschich
tung stattfinden. Diese Bestandteile müssen entweder durch
Überwachung der Mengen und Zugabe entsprechend der Verarmung
von jedem einzelnen Bestandteil in der Beschichtungslösung
oder durch Zugabe eines wäßrigen Konzentrats der Bestandteile
in einem solchen Verhältnis ergänzt werden, daß die Effekti
vität der Beschichtungslösung aufrecht erhalten wird.
Die nachfolgenden Beispiele dienen ausschließlich der Erläute
rung und sollen die Erfindung in keiner Weise beschränken.
Die mit den in den Beispielen dargestellten Lösungen behandel
ten Aluminiumoberflächen sind, sofern nicht anders angegeben,
gezogene Aluminiumdosen, die, wenn notwendig, zuerst in einer
sauren wäßrigen Reinigungslösung, bestehend aus Schwefelsäu
re, Fluorid und Detergenzien entfettet und anschließend unter
freifließendem Leitungswasser abgespült wurden. Die Beschich
tungslösungen wurden dann, wie unten beschrieben, mittels
Tauchverfahren aufgebracht. Nach der Behandlung mit den ge
kennzeichneten Lösungen wurden die Aluminiumoberflächen mit
frei fließendem Leitungswasser abgespült und für ungefähr zwei
Minuten in einem Ofen bei 110°C getrocknet.
Die folgenden Tests wurden angewendet, um den relativen Grad
der vorhandenen Beschichtung und die Korrosionsbeständigkeit
der behandelten Aluminiumoberfläche zu ermitteln.
Eine saubere und behandelte Dose wird für fünf Minuten in ei
nem Muffelofen bei 550°C plaziert. Das Vorhandensein der Be
schichtung wird durch eine leicht gelbe über goldbraune bis zu
einer dunkelviolett-braunen Verfärbung angezeigt, die von der
Menge der vorhandenen Beschichtung abhängt.
Diese Art von Test wird günstigerweise als ein simples und
effizientes Online-Verfahren zur Bestimmung der auf den Pro
duktionsgegenständen vorhandenen Beschichtungsgewichten ver
wendet. Die Farbintensität der beschichteten Aluminiumoberflä
che ist proportional zu der Dicke der Beschichtung.
Eine saubere und behandelte Dose wird für eine Dauer von unge
fähr 30 Minuten bei 65 bis 70°C in ein Wasserbad getaucht,
das 0,3 g/l Natriumborat und 0,1 g/l Kaliumchlorid enthält und
einen pH-Wert von 8,8 bis 9,1 hat. Nach dem Tauchvorgang wer
den die Dosen vor der Untersuchung auf Anwesenheit von Färbun
gen mit freifließendem Leitungswasser abgespült und getrock
net. Eine Dose, die nur gereinigt wurde, verfärbt sich schnell
schwarz oder braun, wenn sie dieser Art von Test unterworfen
wird. Aus den nachfolgenden Beispielen sieht man, daß die Be
handlung der Aluminiumoberflächen mit der erfindungsgemäßen
Beschichtungslösung Oberflächen ergab, die nicht geschwärzt
oder auf andere Weise verfärbt wurden, oder die einer
Schwärzung oder anderer Verfärbung widerstanden, wenn sie dem
Pasteurisations-Test unterworfen wurden. Die Ergebnisse der
Tests wurden auf einer Skala von 0 bis 10 wie folgt bewertet:
10 - perfekt, keine Schwärzung; 7 - akzeptabel und 0 - totales
Versagen, starke Schwärzung.
Tabelle 1 zeigt die gegenseitige Abhängigkeit des Molybdän-
und Titangehalts voneinander und auf die Beschichtungsbildung
und den Widerstand gegenüber Wasserfärbung (Pasteurisations-
Test) von Aluminiumoberflächen. Phosphat war in der Lösung mit
9 g/l (als PO4 3-) vorhanden, Fluorid mit 1,3 g/l. Die Badtempe
ratur wurde auf 60°C gehalten mit einer Kontaktzeit von 10
Sekunden bei einem pH von 2.
Tabelle 2 zeigt die Abhängigkeit der Beschichtungsbildung und
der Färbung von Aluminiumoberflächen im Muffeltest vom Gehalt
des in der Lösung vorhandenen Phosphats. Die Dosen wurden für
10 Sekunden bei einer Temperatur von 60°C in eine Lösung be
stehend aus 4,8 g/l SO4 2-, 0,9 g/l F⁻, 0,18 g/l Mo und 0,07 g/l
Ti getaucht. Die Lösung wurde auf einem pH von 2 gehalten.
Tabelle 3 zeigt den breiten pH-Bereich, bei dem Beschichtungen
auf Aluminiumoberflächen aufgebracht werden können. Die Be
schichtungen wurden durch Eintauchen bei 60°C aufgebracht.
Die Lösung wurde so hergestellt, daß sie 3 g/l PO4 3-, 0,45 g/l
F⁻, 0,09 g/l Mo und 0,05 g/l Ti enthielt. Zur Anzeige des Be
schichtungsgewichts wurde das beschichtete Aluminium dem Muf
feltest unterzogen.
Tabelle 4 zeigt die breiten Temperaturbereiche, bei denen die
Beschichtung auf die Aluminiumoberfläche aufgebracht werden
kann. Die Beschichtungslösung wurde so hergestellt, daß sie
4,8 g/l PO4 3-, 0,9 g/l F⁻, 0,18 g/l Mo und 0,07 g/l Ti enthielt.
Der pH-Wert der Lösung wurde auf 2 gehalten.
Tabelle 5 zeigt den Einfluß der Kontaktzeiten auf die Alumini
umbeschichtung bei 50 und 60°C. Die Lösung wurde so herge
stellt, daß sie 3 g/l PO4 3-, 0,45 g/l F⁻, 0,09 g/l Mo und
0,05 g/l Ti enthielt. Der pH-Wert der Lösung wurde auf 2 ge
halten.
Tabelle 6 zeigt die Konzentrationsabhängigkeit der Beschich
tungsbildung auf Aluminiumoberflächen und die Korrosionsbe
ständigkeit. Ein Konzentrat der Beschichtungslösung wurde so
hergestellt, daß es 160 g/l PO4 3-, 2,3 g/l F⁻, 2 g/l Ti und
5 g/l Mo bei einem pH-Wert von 1,8 enthielt, und wurde dann
durch Eintauchen bei verschiedenen Konzentrationen bei 60°C
für 10 Sekunden auf die Aluminiumoberfläche aufgebracht.
Tabelle 7 zeigt, daß die Beschichtungsbildung auf der Alumini
umoberfläche in der Gegenwart von oberflächenaktiven Agenzien,
wie Gluconaten und Tensiden erfolgt. Die Lösung wurde so her
gestellt, daß sie 3 g/l PO4 3-, 0,45 g/l F⁻, 0,09 g/l Mo und
0,05 g/l Ti enthielt. Der pH-Wert der Lösung wurde auf 2 ge
halten, bei einer Temperatur von 60°C.
Tabelle 8 zeigt, daß die Beschichtungslösung auch zur Reini
gung und Bildung von Beschichtungen auf Aluminiumoberflächen
in einem 1-Schritt-Verfahren verwendet werden kann. Ein Kon
zentrat der Reinigungs-/Beschichtungslösung wurde so herge
stellt, daß es 160 g/l PO4 3-, 2,3 g/l F⁻, 2 g/l Ti, 5 g/l Mo, 20
g/l Teric 164 und 25 g/l Teric RA 1315 enthielt. In den ver
dünnten Lösungen wurde ein pH-Wert von 2 bei einer Temperatur
von 60°C aufrecht erhalten.
Es kann außerdem gezeigt werden, daß die Beschichtungslösung
auch verwendet werden kann, um Beschichtungen auf Stahlober
flächen zu bilden.
Die Beschichtungsgewichte von Stahlproben, die mit der erfin
dungsgemäßen Beschichtung beschichtet wurden, können durch
Verwendung herkömmlicher Verfahren bestimmt werden. Die zu
analysierende beschichtete Probe wird sorgfältig auf einer
Analysenwaage gewogen und für fünf Minuten in eine 50 g/l ent
haltende Chromsäurelösung bei 74°C eingetaucht. Die Probe
wird dann gründlich mit heißem Wasser abgespült und schnell
getrocknet. Die Probe sollte dann umgehend zurückgewogen wer
den. Die durch die Oberfläche geteilte Gewichtsdifferenz der
Probe ist das errechnete Beschichtungsgewicht.
Tabelle 9 zeigt die Temperaturbereiche, bei denen die Be
schichtung auf Stahloberflächen aufgebracht werden kann. Die
Beschichtungslösung wurde so hergestellt, daß sie 8 g/l PO4 3-,
2,5 g/l F⁻, 0,25 g/l Mo und 0,1 g/l Ti enthielt. Der pH-Wert
der Lösung wurde auf 2 gehalten.
Tabelle 10 zeigt den Einfluß der Kontaktzeit auf die Stahlbe
schichtung bei 55 und 65°C. Die Lösung wurde so hergestellt,
daß sie 8 g/l PO4 3-, 2,5 g/l F⁻, 0,25 g/l Mo und 0,1 g/l Ti ent
hielt. Der pH-Wert der Lösung wurde auf 2 gehalten.
Tabelle 11 zeigt die Konzentrationsabhängigkeit der Beschich
tungsbildung auf Stahloberflächen. Ein Konzentrat der Be
schichtungslösung wurde so hergestellt, daß sie 160 g/l PO4 3-,
2,3 g/l F⁻, 2 g/l Ti und 5 g/l Mo bei einem pH-Wert von 1,8
enthielt und wurde dann durch fünfminütiges Eintauchen bei
verschiedenen Konzentrationen bei den angegebenen Temperaturen
auf die Metalloberfläche aufgebracht.
Die auf Aluminiumoberflächen unter Verwendung der erfindungs
gemäßen Beschichtungslösungen aufgebrachten Umwandlungsbe
schichtungen wurden durch Rasterelektronenmikroskop-Techniken
untersucht, und es wurde herausgefunden, daß sie als integrale
Bestandteile der so gebildeten Oberfläche Molybdän, Titan und
Phosphor jeweils in dem angenäherten Atomverhältnis von 2 : 3 : 5
enthielten. Das Verhältnis dieser wesentlichen Elemente der
Beschichtung erschien über einen weiten Bereich der Verfah
rensparameter der Lösung wie pH-Wert, Temperatur und Kontakt
zeiten konstant.
Die Fig. 1 und 2 stellen das Auger-Tiefenprofil von mit
Aluminium- und Zinklegierungen beschichteten Stahloberflächen
dar, die in eine unten beschriebene erfindungsgemäße Beschich
tungslösung eingetaucht worden waren.
Probe 84, die mittels Auger-Techniken analysiert wurde, ist
eine Aluminiumoberfläche, die für 10 Sekunden bei einer Tempe
ratur von 60°C in eine Beschichtungslösung getaucht wurde,
die so hergestellt wurde, daß sie 4,8 g/l PO4 3-, 0,9 g/l F⁻,
0,18 g/l Mo und 0,07 g/l Ti bei einem pH-Wert von 2 enthielt.
Wie aus der Grafik zu sehen, sind P, Ti und Mo als wesentliche
Bestandteile der so gebildeten Beschichtung auf der Aluminium
oberfläche vorhanden.
Probe 85, die mittels Auger-Techniken analysiert wurde, ist
eine mit einer Zink/Aluminium-Legierung beschichtete Stahl
oberfläche, die für fünf Sekunden bei einer Temperatur von
60°C in eine Beschichtungslösung getaucht wurde, die so her
gestellt wurde, daß sie 6,5 g/l PO4 3-, 1 g/l F⁻, 0,25 g/l Mo,
0,09 g/l Ti und 0,2 g/l Ni enthielt. Wie aus der Grafik er
sichtlich, sind P, Ti und Mo als wesentliche Bestandteile der
so gebildeten Beschichtung auf der Metalloberfläche vorhanden.
Die Anwesenheit von Nickel in der Beschichtungslösung, das zur
Verbesserung der Beschichtungszeiten dient, führt nicht zu ei
ner direkten Einlagerung in die Beschichtung.
Die Beschichtungsgewichte der erfindungsgemäßen Beschichtungen
auf mit Zinklegierungen beschichtetem Stahl können durch Ein
tauchen einer sauberen, sorgfältig gewogenen Probe in eine Lö
sung von 20 g/l Ammoniumdichromat und 280 g/l Ammoniumhydroxid
für vier Minuten bei 21°C bestimmt werden. Die Probe sollte
dann mit heißem Wasser abgespült und umgehend getrocknet wer
den. Dann wird die Probe zurückgewogen und die Gewichtsdiffe
renz geteilt durch die Probenoberfläche wird errechnet, um das
Beschichtungsgewicht zu erhalten.
Tabelle 12 zeigt die Verbesserung der Beschichtungsbildung
durch die Beschichtungslösung auf mit Zink oder Zinklegierung
beschichtetem Stahl, wenn Nickel in die Formulierung mit auf
genommen wird. Mit Zink oder Zinklegierungen beschichtete
Stahlproben werden in eine Beschichtungslösung getaucht, die
so hergestellt wurde, daß sie 6,4 g/l PO4 3-, 1,2 g/l F⁻,
0,25 g/l Mo und 0,09 g/l Ti enthielt. Die Eintauchzeit betrug
fünf Sekunden bei 60°C; die analysierten Beschichtungsgewich
te bei variierenden Ni-Konzentrationen sind in der Tabelle
dargestellt.
Aus den oben angegebenen Beispielen kann hergeleitet werden,
daß die vorliegende Erfindung eine Beschichtungslösung bereit
stellt, die die Bildung einer Umwandlungsbeschichtung auf der
Oberfläche von Aluminium auf eine solche Weise erlaubt, daß
die hellscheinende Oberfläche des Aluminiums nicht verändert
wird. Die beschichtete Oberfläche hat die Fähigkeit, Verfär
bungen zu widerstehen, wenn sie der Pasteurisation unterworfen
wird, und ermöglichen es, daß Deckschichten von Trockenstoff
beschichtungen auf ihr haften. Die Beschichtungslösung ist to
lerant gegenüber unvollständiger Vorreinigung und hat die Fä
higkeit, Metalloberflächen in einem einzigen Schritt zu reini
gen und zu beschichten.
Außerdem kann mit den vorstehenden Beispielen gezeigt werden,
daß die vorliegende Erfindung eine Beschichtungslösung bereit
stellt, die die Bildung einer Umwandlungsbeschichtung auf der
Oberfläche von Stahl und galvanisiertem oder mit Zink und Zin
klegierungen beschichteten Stählen erlaubt. Die beschichtete
Oberfläche widersteht der Korrosion und zeigt verbesserte
Haftfähigkeit gegenüber Deckschichten von Trockenstoffbe
schichtungen.
Claims (23)
1. Chromat- und eisencyanidfreie wäßrige Behandlungs- und
Beschichtungslösung, die im wesentlichen enthält: wenig
stens eine Titan-, Zirkonium-, Hafnium- oder Cerverbin
dung; eine Fluoridverbindung; eine Molybdänverbindung;
und eine Phosphatverbindung.
2. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach Anspruch 1, die
im wesentlichen 0,01 bis 100 g/l Phosphat, 0,001 bis 10
g/l Fluorid, 0,01 bis 10 g/l Molybdat und eine oder meh
rere Verbindungen von Titan, Zirkon, Hafnium oder Cer in
einer Gesamtmenge von 0,005 bis 10 g/l, in einem pH-Be
reich von 0 bis 8 enthält.
3. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach Anspruch 2, die
im wesentlichen 0,01 bis 100 g/l Phosphat, 0,001 bis 10
g/l Fluorid, 0,01 bis 10 g/l Molybdat und 0,005 bis 10
g/l Titan enthält.
4. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, die zusätzlich eine Nickelverbin
dung enthält, wobei Nickel in der Lösung in dem Bereich
von 0,01 bis 10 g/l vorhanden ist.
5. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, die zusätzlich einen Komplexbild
ner im Bereich von 0.05 bis 50 g/l enthält.
6. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach Anspruch 5, bei
der der Komplexbildner Natriumgluconat oder Heptogluconat
ist.
7. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, die zusätzlich ein oberflächenak
tives Agenz im Bereich von 0,01 bis 100 g/l enthält.
8. Behandlungs- und Beschichtungslösung nach Anspruch 7, bei
der das oberflächenaktive Agenz aus einer oder mehreren
aus Nonylphenol-Alkoxylaten, Oxyethylenglycolharzestern,
propoxilierten Alkoholethoxylaten und Octylphenylalkox
ylaten bestehenden Gruppen ausgewählt ist.
9. Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsbeständigen Be
schichtung auf einer Metalloberfläche, wobei das Verfah
ren folgende nacheinander durchzuführende Schritte auf
weist:
- a) Behandlung der Metalloberfläche mit einer chromat- und eisencyanidfreien Lösung, die im wesentlichen aus wenigstens einer Titan-, Zirkon-, Hafnium- oder Cerverbindung, einer Fluoridverbindung, einer Molyb dänverbindung und einer Phosphatverbindung besteht, bei einer Temperatur zwischen von 0 und etwa 95°C, mit einer ausreichenden Kontaktzeit zur Bildung ei ner korrosionsbeständigen Beschichtung auf der Me talloberfläche, wobei der pH-Wert der Beschich tungslösung zwischen 0 und 8 gehalten wird;
- b) Abspülen der beschichteten Metalloberfläche mit Was ser oder anderem geeigneten Spülmittel, und
- c) Trocknen der beschichteten Metalloberfläche.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Beschichtungslö
sung 0,01 bis 100 g/l Phosphat, 0,001 bis 10 g/l Fluorid,
0,01 bis 10 g/l Molybdat und eine oder mehrere Titan-,
Hafnium-, Zirkon- oder Cerverbindungen in einer Gesamt
menge von 0,005 bis 10 g/l enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Beschichtungslö
sung zusätzlich zu dem Phosphat, Fluorid und Molybdat
eine Titanverbindung von 0,005 bis 10 g/l enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Titanverbindung
entweder ganz oder teilweise durch entweder eine oder
mehrere Verbindungen von Hafnium, Zirkon oder Cer ersetzt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem die
Beschichtungslösung zusätzlich eine Nickelverbindung von
0,01 bis 10 g/l enthält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die
Beschichtungslösung zusätzlich einen Komplexbildner in
dem Bereich von 0,05 bis 50 g/l enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Komplexbildner
eine Polyhydroxyverbindung mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen
ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, bei dem die
Beschichtungslösung zusätzlich ein oberflächenaktives
Agenz von 0,01 bis 100 g/l enthält.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem das oberflächenaktive
Agenz aus einer oder mehreren der aus Nonylphenolalkox
ylaten, propoxylierten Alkoholethoxylaten, Octylphenylal
koxylaten und Oxyethylenglycolharzestern bestehenden
Gruppen ausgewählt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, bei dem die
behandelte Metalloberfläche aus Aluminium, einer Alumini
umlegierung, Zink, einer Zinklegierung oder Stahl be
steht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die behandelte Me
talloberfläche die von Aluminiumdosen oder -Dosenmaterial
ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 19, bei dem die
Metalloberfläche mit einem alkalischen oder aciden Reini
gungsmittel vorbehandelt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 20, bei dem die
Behandlungs- und Beschichtungslösung durch Sprühen, Ein
tauchen oder Rollen auf die Metalloberfläche aufgebracht
wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 21, gekennzeich
net durch einen weiteren Schritt mit dem auf die Be
schichtung eine diese überlagernde Trockenstoffbeschich
tung mittels einer in Wasser befindlichen Lösung auf ge
bracht wird, die einen Polyester enthalten kann.
23. Eine Metalloberfläche mit einer korrosionsbeständigen
Beschichtung, aufgebracht durch ein Verfahren nach einem
der Ansprüche 9 bis 22.
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