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Steuerung des Motors für vorzugsweise elektromotorisch bewegte Schützen,
Wehre usw. mittels Wasserstandsfernmelder. Bei Talsperren, Staubecken, Schleusen
usw. können insbesondere durch zu schnelles Schließen oder öffnen der Schützen,
Segmentwehre o. dgl. schwerste Schädigungen entstehen durch die lebendige Kraft
der bewegten Wassermassen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß selbst bei langsamem stetigem
öffnen oder Schließen die festen Betonmauern der Schleusenanlagen auf die Dauer
dem Anprall der Wassermassen nicht standhalten.
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Man ging dazu über, die Bewegungen der `'ehre, Schützen, Ventile usw.
auf mechanischem Wege absatzweise erfolgen zu lasen,
und erreichte
dadurch, (laß nur ein verhältnismäßig geringer Mehrbetrag an Wasser zum Durchfluß
kommen konnte und außerdem der Wassermenge genügend Zeit gelassen wurde, um sich
zu verteilen.
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Die Erfindung besteht nun darin, das absatzweise Bewegen von Wehrverschlüssen
mit Hilfe eines Zeitschaltwerkes, an Stelle der schwerfälligen und ungenau arbeitenden
mechanischen Einrichtungen, zu bewirken. Die Einzelheiten der Erfindung mögen zunächst
an Hand der Abb. i besprochen werden, welche schematisch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellt. Als Kontaktgeber dient beispielsweise der Zeiger 1 des
Gebers oder des Empfängers einer Wasserstandsfernmeldeanlage. Die beiden Kontaktfedern
211 und 2b sind genau auf die Wasserstandshöhen, bei denen (las Schließen oller
Offnen der Schützen o. dgl. erfolgen soll, eingestellt. Weiter «-erden die beiden
Kontakte io und i i, deren einer den Motor 12 eines Zeitschaltwerkes und deren anderer
an den Leitungen 2q liegenden Antriebsmotor 36 der Schützen o. dgl. steuert, genau
eingestellt. Durch den mittels des Zeigers 28 auf beispielsweise drei Minuten eingestellten
Kontakt ii wird der Motor 12 gesteuert, während der mittels des Zeigers 27 eingestellte
Sekundenkontakt io den Motor 36 steuert. Die Wirkungsweise der Anordnung ist die
folgende: Gibt der Zeiger i beispielsweise mit der Feder 211 Kontakt, so wird der
Stromkreis Batterie 1d., Zeiger i, Kontaktfeder 2a, Wicklung des Relais 311, Sekundenkontakt
io zurück zur Batterie 14 geschlossen. Das Relais 311 schließt die Kontakte da und
511. Während der Kontakt d.11, den Zeigerkontakt i, 211 überbrückend, lediglich
einen Haltestromkreis herstellt, wird durch den Kontakt 511 das Relais 611 unter
Strom gesetzt. Es zieht seinen Anker 711 an. Dieser legt sich an die Kontakte 811
und 911, von denen 811 den Stromkreis für Rechtslauf des Motors 36 vorbereitet,
während 911 den Stromkreis: Pluspol der Gleichstromquelle 13, Motor 12, Anker 711,
Kontakt 911, zurück zum Minuspol von, 13 schließt. Hierbei wird ein dem Motor
parallel geschalteter Elektromagnet 29 erregt und zieht gegen die Kraft der Feder
32 seinen Anker 3o an, der um die Achse 31 drehbar ist, während dessen freies Ende
die vertikal verschiebbar gelagerte Achse 39 des großen Schneckenrades 33 in die
Arbeitsstellung bringt. Der Stift 37 drückt nun gegen den einen Arm des gegen die
Kraft der Feder 35 drehbaren zweiarmigen Hebels 3q.. Dadurch wird der Kontakt
10 geöffnet, während sich gleichzeitig der Kontakt i i schließt. Über den
Kontakt i i wird (las Relais 25 erregt. Durch den Anker 26 dieses Relais und die
Kontakte 12' wird dann der Rechtslaufstromkreis des Antriebsmotors 36 für die Schützen
o. dgl. geschlossen (PhasenleitungT, Relaisspule 1911, oberer Kontakt i611, Kontakt
811, Anker 711, Anker 26, Kontakte 12' nach Phasenleitung R). Ist der Endschalter
22a eingeschaltet, so beginnt bei der Erregung von i911 durch das Anlegen des Ankers
2o11 an die Kontakte Zia der an den Zuleitungen 2q. liegende Antriebsmotor 36 zu
laufen, und zwar so viel Sekunden, als mittels des Zeigers 27 eingestellt sind.
Die in der Zeichnung angegebenen Einstellzeiger 27, 28 sind mit der Kontakteinrichtung
i o, i i sowie 3d., 35 derart mechanisch gekuppelt, daß durch Verstellen genannter
Zeiger das Kontaktwerk in bezug auf das Auslösegetriebe 33 verstellt wird.
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Da durch die gleichbleibende Umlaufgeschwindigkeit des Motors 12 die
Umdrehungsgeschwindigkeit des Auslösegetriebes 33 dieselbe bleibt, so braucht der
Schaltstift 37 zur Zurücklegung des Weges bis zur Umschaltung eine Zeit, die nur
von der Weglänge abhängig ist. Diese ist durch die jeweilige Einstellung der Zeiger
27, 28 festgelegt.
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Nach Ablauf dieser Zeit schließt sich der Sekundenkontakt io und der
Minutenkontakt i i öffnet sich. Das Relais 25 wird stromlos und sein Anker 26 fällt
in die Ruhelage zurück. Dadurch ist der Rechtslaufstromkreis unterbrochen und der
Motor 36 steht still. Das durchgeflossene Wasser hat nun Zeit, sich zu verteilen.
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Hat sich der Wasserstand in der verstrichenen Zeit nicht derart geändert,
daß der Kontakt bei i aufgehoben ist, so wird dasselbe Spiel, wie vorher beschrieben,
selbsttätig wiederholt, und zwar so lange, bis der Zeiger- oder Geberkontakt i infolge
des geänderten Wasserstandes unterbrochen ist.
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Durch Unterbrechung des Kontaktes i o wird das Relais 311 stromlos,
dadurch fällt die Schaltstellung in sich zusammen. Es wird somit auch der Elektromagnet
29 stromlos, und die Feder 32 rückt das Schneckenrad 33 aus dem Getriebe heraus.
Das Schneckenrad kann sich nun frei um die Achse 39 drehen und wird beispielsweise
durch ein Gewicht 38 in seine Nullage zurückgeführt. Ist, wie bereits erwähnt, der
Kontakt 2b oder 211 noch geschlossen, so tritt (las beschriebene Spiel, von der
Nullage der Verzögerungseinrichtung ausgehend, wieder von neuem ein. _ Bei Kontaktgabe
des Zeigers i mit der Kontaktfeder 2b ergibt sich entsprechend ein absatzweiser
Linkslauf des Antriebsmotors der Schützen o. dgl. Die einander entsprechenden Relais
für Links- und Rechtslauf usw. sind mit denselben Ziffern unter Beifügung
des
Buchstabens a für Rechtslauf und b für Linkslauf bezeichnet.
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Statt an die Gleichstromduelle 13 kann der Motor 12 auch an das Weclisel-tronirietZRST
angeschlossen werden.
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Zwecks Erhöhung der Betriebssicherheit sind die in der Nähe des Schützenantriebsinotors
befindlichen, von den Spulen iga und 19b betätigten L'mschalteschützen 2oa, tob
doppelpolig ausgebildet. Zu (lern gleichen Zwecke sind auch die Endschalter 22a
und 22b zweipolig, wodurch insbesondere ein Festlaufen des Schützenmotors in den
Endlagen vermieden wird.
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Bei Betriebsstörungen oder auch beim Eintreten anderer unvorhergesehener
Ereignisse, beispielsweise Hochwassergefahr, kann es unter Umständen notwendig sein,
die Wehrschützen ohne Verzögerung zu schließen oder zu öffnen. Urn dies zu ermöglichen,
sind sowohl in dem Kraftwerk als auch in der Nähe des Schützenmotors je zwei Handsteuerungen
für Rechts- bzw. Linkslauf des Schützenmotors in Form von Starkstromdruckknöpfen
15a, 15b bzw. 17a, 17b vorgesehen. Mittels dieser Druckknöpfe und ihrer zugehörigen
Kontakte 16a, 16b und 18a, 1gb ist es möglich, unter Umgehung der Verzögerungseinrichtung
die Schützen i9 von Hand ein- oder auszuschalten. Wie aus der Abbildung ersichtlich,
ist die Schaltung so getroffen, daß selbst bei fehlerhaftem gleichzeitigem Betätigen
beider an dem gleichen Orte angeordneten Handsteuerungen kein Kurzschluß entsteht,
sonclern je nach Stellung des Zeigerkontaktes der Motor 36 auf Links- oder Rechtslauf
geschaltet ist.
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Die Ahb. 2 veranschaulicht in schematischer Darstellung an einem einfachen
Beispiel das Zusammenspiel zwischen dem Zeitschalter und dem Wehrverschluß. Es ist
der Fall angenommen, daß der Wasserspiegel ini t.'nterwasserbecken B eines Wehres
durch Zufluß aus einem Ausgleichsbecken A innerhalb vorgeschriebener Grenzen konstant
gehalten werden soll. Alle mit Zittern benannten Teile sind aus Abb. i übernommen.
Bei Schwankungen des Wasserspiegels im Unterwasserbecken B hebt oder senkt sich
ein Schwimmer S, der mechanisch einen Geber G einstellt. Der Geber steuert fernelektrisch
den Zeiger i eines Empfängers E, der sich an eine der Kontaktfedern 2a oder 2b legt.
Dadurch werden die bei der Erläuterung von Abb. i geschilderten Schaltvorgänge durch
das Zeitschaltwerk Z ausgelöst. Der Wehrmotor 36 läuft an und liebt oder senkt je
nach seinem Drehsinn absatzweise ein Segmentwehr TV, das um die Achse C drehbar
ist. Es strömt dann mehr oder weniger Wasser in das Becken B, derart, elaß der Wasserspiegel
nur innerhalb bestimmter Grenzen um eine gewünschte Höhe schwankt.