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Selbsttätiger Ausgeber für bestimmte Flüssigkeitsmengen. Die Erfindung
betrifft einen selbsttätigen Ausgeber für bestimmte Flüssigkeitsmengen, der sich
von bisher bekannten Vorrichtungen ähnlichen Zweckes dadurch vorteilhaft unterscheidet,
daß, wenn man den Ausgeber für beliebig verschiedene Einheitsmengen von Flüssigkeit,
wie z. B. Bier, benutzen will, man zu diesem Zwecke nicht eine Mehrzahl von verschieden
großen Aufnahmeräumen für solche Einheitsmengen braucht, sondern daß es genügt,
den Apparat für beliebig verschiedene Durchflußzeiten einzustellen in dem Sinne,
daß bei längerer Durchflußzeit natürlich eine entsprechend größere Durchflußmenge
ausgegeben wird. Da bei solcher Einrichtung die Durchflußmenge auch noch in gewissem
Maße von dem auf der Flüssigkeit lastenden Kohlensäuredruck oder Luftdruck abhängig
ist, sind an der neuen Vorrichtung geeignete Vorrichtungen angebracht, die etwaige
Druckverschiedenheiten auszugleichen ermöglichen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die neue Vorrichtung
halb schematisch im Schnitt dargestellt.
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Die neue Vorrichtung ist beispielsweise dazu bestimmt, in mehreren
Exemplaren nebeneinander angeordnet, an Bierausschankapparaten angebracht zu werden.
Er soll in erster Linie die Unannehmlichkeiten vermeiden, die dadurch entstehen,
daß das Gasthauspersonal absichtlich oder unabsichtlich die Biergläser nicht vollständig
füllt.
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Um die in ein Bierglas von bestimmtem Fassungsvermögen hineingehörige
Biermenge zu erhalten, braucht man bei Benutzung des neuen, selbsttätigen Ausgebers
lediglich auf die Drucktaste i zu drücken, die mittels des Winkelhebels 12, 13 den
Bolzen z entgegen dem Druck einer Feder 3 tiefer in das Gehäuse 5 hineindrückt,
so daß die Zunge 6 im Schlitz 4. abwärts gleitet, bis sie unter die Nase 7 greift,
die an der Blattfeder 8 eines zwischen den Führungen to und i i verschiebbaren Schlittens
q greift, um diesen Schlitten g in der Richtung aufwärts zu bewegen, sobald man
die Taste i losläßt. Durch die Aufwärtsbewegung des Schlittens 9 wird mittels des
Bolzens 14 der Hebel 15 einer mit dem Nocken 16 ausgestatteten Drehachse 17 derart
mitgenommen, daß der Nocken 16 den Ventilkörper 18 anhebt, der durch das unter Druck
stehende Bier des Rohres 1g für gewöhnlich verschlossen gehalten wird. Das Rohr
1g ist außer Betrieb mittels des Hahns 2o absperrbar. Das Bier vermag alsdann im
Gehäuse 21 abwärts zu strömen, wobei es auf die Schaufeln eines Flügelrades 22 drückt
und dasselbe in schnelle Umdrehung versetzt. Auf seinem weiteren Wege wird das Bier
noch durch eine Drosselklappe 23 beeinflußt, bevor es die Ausströmungsöffnung 24
verläßt. An der Drosselklappe 23 ist ein auswechselbar befestigtes Gegengewicht
25 angebracht, um die Strömungsgeschwindigkeit regeln zu können. Die Achse des Schaufelrades
22 nimmt bei ihrer Umdrehung ein Zahnrädchen 26 mit, das in ein größeres Zahnrad
27 eingreift. Letzteres sitzt auf der Achse 28 des Klinkenhebels 29 und hat die
Aufgabe, den Klinkenhebel 29 wieder aufwärts zu schwenken, wobei die unter dem Einfluß
der kleinen Feder 30 stehende Klinke 31 mit dem Zahnrad 27 im Eingriff steht.
Beim Herabdrücken der Taste i war nämlich außer dem Bolzen 2 auch die Stellstange
32 gesenkt worden, die an ihrem unteren Ende 33 geschlitzt ist. In dem Schlitz läßt
sich ein mehr oder weniger langes Futter 34 durch nicht gezeichnete Klemmschräubchen
befestigen, welches zu gegebener Zeit auf den Gelenkbolzen 35 des Klinkenhebels
29 drückt, wobei der Klinkenhebel 29 abwärts geschwenkt wird. Damit er bei dieser
Bewegung nicht etwa das Zahnrad 27 zurückdreht, ist an der Stange 32 ein Haken 36
vorgesehen, der das rückwärtige Ende 37 der Klinke 31 herabdrückt, um sie auszuheben.
Sobald der Klinkenhebel 29 wieder aufwärts geht, zieht sein Hinterende 38 an der
Stange 39, die den kleinen Winkelhebel 40 hinreichend zu drehen vermag, um mittels
der Feder 41 das obere Ende der Blattfeder 8 so viel zurückzuziehen, daß de Nase
7 von der Zunge 6 wieder abgelöst wird, um mit dem Schlitten 9 in dessen hnfangsstellung
zurückzukehren, was durch die stärkere Feder 42 erzwungen wird. Ein Luftloch 43
und eventuell noch andere Luftlöcher an geeigneten Stellen des Gehäuses 21 erleichtern
das Ausfließen des Bieres. Der Arm 13 des Winkelhebels 12, 13 greift an der Triebstange
44 eines Zählwerks an. Ein nur schematisch angedeuteter Schieber 45, der quer vor
den Armen 13 der Mehrzahl nebeneinander angeordneter Bierausschankstellen liegt,
bildet eine Verriegelung derart, daß in bekannter Weise jedesmal die Schlitze 46
aller übrigen Bierausschankstellen für die
tewegung des Hebelarms
13 verriegelt sind, wenn einer der betreffenden Hebelarme 13 durch Anschlagen der
Taste i bewegt wird. Die Verriegelungsbewegung findet in wagerechter Richtung parallel
zum Achsenbolzen 47 statt.
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Die bekannte Verriegelung einer Ausschankvorrichtung gegen die andere
ist nicht so gemeint, daß an dem ganzen Schankapparat, der gewöhnlich mehrere Hähne
für verschiedene Biersorten besitzt, alle anderen Biersorten gesperrt sein sollen,
wenn von einem Hahn etwas abgezapft wird. Vielmehr soll der ganze Schankapparat
wie bisher die Möglichkeit bieten, daß zwei Personen gleichzeitig mit dem Ausschenken
beschäftigt sind und auch gleichzeitig verschiedene Hähne bedienen können. Die Verriegelung
gemäß der Beschreibung der neuen Vorrichtung bezieht sich vielmehr auf die zwei
oder drei Tastenhebel, die außer dem gezeichneten Tastenhebel i an ein und demselben
Zapfhahn befestigt sind und die wegen ihrer Verschiedenheiten in den Abmessungen
der Stehstangen 32 mit den Futterstücken 34 ermöglichen, aus ein und demselben Hahn
je nach Bestellung 1i., Liter Bier, 1/3 Liter Bier, % Liter Bier o. dgl. verschiedene
Einheitsmengen zu entnehmen. An jedem Hahn 2o sitzen also mehrere Tastenhebel i
mit gemeinschaftlicher Verriegelungsv orrichtung 45 derart, daß beim Drücken auf
die Taste für % Liter natürlich die anderen Tasten für 1/3 und % Liter gesperrt
sind. Die Zeichnung veranschaulicht nur schematisch eine Schnittebene, jedoch läßt
sich leicht verstehen, daß an demselben Hahn vor und hinter der Zeichenebene noch
gleichartige Tastengestänge für die anderen Einheitsmengen der Flüssigkeit vorgesehen
sind.
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Die Bauart der neuen Vorrichtung gewährt verschiedene Möglichkeiten,
um die Durchflußzeit des Bieres zur Ausgabe verschiedener Einheitsmengen zu ändern,
so z. B. die Längenabmessung des FüIlstiickes 34, der Ausschlagwinkel der Taste
i, die Formgebung des 1\Tockens 16 und die Größenverhältnisse der Räder 26 und 27.
Auch die Drosselklappe 23 mit dem Gegengewicht 25 ist auf die Durchflußzeit des
Bieres von Einfluß. Die neue Vorrichtung zeigt daher den Typus eines selbsttätigen
Bierausgebers, der ohne Abänderung seiner Gehäuseabmessungen seitens der Fabrik
lediglich durch Verstellung der- Einzelteile für verschiedene Lieferungsmengen einstellbar
und in diesen Einstellungen plombierbar ist: Da bei stärkerem Kohlensäuredruck die
Durchflußgeschwindigkeit des Bieres entsprechend schneller ist, kann man am Gegengewicht
25 der Drosselklappe 23 eine empirische Skala anbringen, die so eingerichtet ist,
daß das Gegengewicht 25 entsprechend dem Kohlensäuredruck verstellbar ist, d. h.
daß bei stärkerem Kohlensäuredruck eine stärkere Gegengewichtswirkung zur Geltung
kommt. Die Eigengewichte sämtlicher Hebel sind durch Gegengewichte ausbalanciert.