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Verfahren zur Herstellung von Druckformen für Sicherheitsunterdrucke
an Banknoten u. dgl. Di, Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen
für Sicher-e, an Banknoten u. dgl. Diese Druckformen wurden durch Kombinieren
von unterschiedlichen Teilen einer geometrischen oder Wellenzeichnung hergestellt,
welch letztere mittels einer Rosetten- oder Pantographmaschine erzeugt wurde und
durch Reproduzieren der so zusammengesetzten Zeichnung nach dem üblichen photochemischen
Reproduktionsverfahren. Es wurde dabei eine hoch oder tief geätzte Druckfläche erzeugt,
wobei die gesamte Zeichnung, sei es auf einer einzelnen Platte, sei es auf einer
Mehrheit von Platten, enthalten war, von denen jede einen Teil der Zeichnung enthält,
je nachdem, ob man die Drucke ein- oder mehrfarbig ausführen sollte.
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Diese Zeichnungen bestehen aus feinen, dicht aneinanderliegenden Linien,
welche wellen- oder schleifenförmig verlaufen, sich wiederholt kreuzen und nach
einem gemeinsamen Mittelpunkt konvergieren, so daß, trotzdem die Linien überall
von ein und derselben Breite sind, unterschiedliche Tonwirkungen in den einzelnen
Teilen der Zeichnung dadurch erzeugt werden können, daß die Linien der benachbarten
Schleifen näher zusammenkommen und die Kreuzungspunkte dicht beieinanderliegen.
Solche Zeichnungen werden lediglich auf maschinellem Wege erzeugt und können von
geübten Graveuren mühelos hergestellt werden.
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Obwohl Zeichnungen -dieser Art, als Unterdrucke für Banknoten usw.
verwendet, zur Sicherheit wesentlich beitragen, so können sie nichtsdestoweniger
ohne besondere Mühe durch Anwendung von Rosetten- oder Pantographmaschinen nachgeahmt
werden.
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Infolge_ der Feinheit der Linien ist. es bis jetzt nict möglich gewesen,
Druckformen herzustellen, aus denen der Charakter der ! maschinellen Erzeugung beseitigt
war, zum Zweck, deren Nachahmung zu erschweren. Bei der Herstellung von Mehrfarbendrucken
war es notwendig, Formen zu benutzen, in welchen sämtliche benachbarten Linien einer
Gruppe von ein und derselben Farbe
waren, wobei die Druckformen
dort für jede Farbe leere Stellen aufweisen, welche demjenigen Teil .der Zeichnung
entsprechen, die durch die andersfarbigen Platten bedruckt werden sollten. Obwohl
großer Spielraum in der Farbenzusammenstellung solcher Mehrfarbendrucke möglich
war, so war doch die Herstellungsweise solcher Druckformen in bezug auf die Farbenverteilung
einigen Beschränkungen unterworfen. Um die erforderliche Wirkung des Druckes zu
sichern, ist ein vollkommen genaues Übereinstimmen der Platten für unterschiedliche
Farben notwendig, da Sicherheitsdrucke mit absoluter Genauigkeit ausgeführt werden
müssen.
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Nach dem vorliegenden Verfahren wird gleichmäßige Dicke der Linien
ausgeschaltet und der Charakter einer Pantographenzeichnung dadurch geändert, daß
man willkürlich gewählte Teile der Zeichnung in vorbestimmter Weise ändert, so daß
die Nachahmung der Zeichnung durch maschinelle Mittel ausgeschlossen wird. Auch
können gewisse Teile der maschinell erzeugten Zeichnung überhaupt ausgemerzt und
durch willkürlich eingesetzte Bilder ersetzt werden, welche auf keine Weise maschinell
erzeugt werden könrien.
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Das Verfahren ist besonders für Mehrfarbendrucke geeignet, bei denen
unterschiedliche Farben in nächster Nachbarschaft miteinander vorkommen können,
und zwar in einer gegenseitigen Entfernung von etwa ro bis roo mm, so daß die Nachahmung
ohne Anwendung besonderer schwer zugänglicher Hilfsmittel sehr schwierig ist. Bei
Anwendung der Druckformen gemäß Erfindung sind die Beschränkungen in bezug auf die
Farbenverteilung vermieden. Die dicht benachbarten Linien der Zeichnung können auf
unterschiedlichen Druckformen mit Genauigkeit angeordnet werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsweise des Verfahrens
gemäß der Erfindung.
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Abb. r ist ein Teil der Pantographenzeichnung.
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Abb.2 zeigt dieser. Teil in stark vergrößertem Maßstabe.
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Abb.3 zeigt die Veränderung der Zeichnung gemäß Erfindung.
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Abb. q., 5, 6 zeigen die weiteren Teile der Zeichnung bei einem Mehrfarbendruck.
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Abb. 7, .8, 9, 1o veranschaulichen die Muster auf den photochemisch
erzeugten Druckformen entsprechend den Zeichnungen gemäß Abb. 3 bis 6.
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Zuerst wird eine geometrische oder Wellenzeichnung mittels der gewöhnlichen
Guillochier- oder Pantographenmaschine hergestellt, und zwar in solchem Maßstabe,
daß bei Verkleinerung der Zeichnung der entsprechende Abstand zwischen den Schleifen
oder Wellen gewahrt bleibt. Die Wellenlinien verlaufen nach einem gemeinsamen Mittelpunkt
und kreuzen sich stellenweise wiederholt, wobei die Abstände zwischen den benachbarten
Linien gewechselt werden und entsprechende Tonwirkungen ohne Änderung der Linienbreite
hervorgebracht werden können. Die Zeichnungen können auf diese Weise in unendlich
großer Anzahl geändert werden, jedoch sind stets die Änderungen von der Einstellung
der Arbeitsorgane der Maschine selbst abhängig und besitzen stets die gleiche Breite.
Solche Zeichnungen werden auf eine Glasplatte mit: lichtundurchlässigem Überzug
durch Einritzen mit der Nadel erzeugt und zeigen die Beschaffenheit eines photographischen
Negativs.
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Die Abb. r zeigt das entsprechende Positivbild. Es ist bei diesem
Bild unmöglich, einzelne Teile der Linien zu ändern oder dieselben zu entfernen,
weil diese Änderung bzw. Entfernung von Hand geschehen muß und die Linien infolge
ihrer geringen Breite und dichten Züsammenliegens bei geringstem Mißgriff zusammenfließen
und eine Verzerrung der Zeichnung hervorrufen würden.
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Nach dem bisherigen Verfahren wurde die negativähnliche Platte für
die Photoreproduktion benutzt, bei welcher eine sensibilisierte Metallplatte entwickelt
und geätzt wurde.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird zweck Ermöglichung der Änderung
der Breite gewisser Linien und Entfernung einiger solcher Linien zunächst von der
ursprünglichen Zeichnung ein vergrößertes Abbild durch die bekannten photographischen
Methoden hergestellt, wie dies durch die Abb. 2 veranschaulicht wird. Von dieser
positiven Zeichnung wird ein photographisches Negativ hergestellt, welches nach
dem Entwickeln auf eine Mehrheit von Metallplatten mit Farben annehmendem Überzug
übertragen wird. Bei der Übertragung muß Register eingehalten werden. Eine Reihe
solcher Platten ist in Abb.3 bis 6 dargestellt. Die Starrheit der Metallplatten
verhindert dabei etwaige Änderungen in der Zeichnung und erleichtert die nachträgliche
photographische Reproduktion in verkleinertem Maßstabe. Die Glasplatte mit Originalzeichnung
ist bei A (Abb. z) dargestellt, ihre photographische Vergrößerung bei B (Abb.2).
Die Metallplatten sind als C D E F gemäß Abb. 3 bis 6 und die endgültigen
Druckplatten als G H I J in Abb. 7 bis ro bezeichnet.
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Auf der Zeichnung B sowie auf den Platten C D E F treten die
Unregelmäßigkeiten der Linien scharf hervor, weil die Breite dieser Linien etwa
um das Zehnfache
vergrößert «-orden ist. Die Zeichnung besteht aus
mehreren Reihen von Wellenlinien, wobei jede Reihe aus Wellen besteht, bei denen
die aufsteigenden Linien der Wellen mit a b c d und die absteigenden Linien
mit a 'b' c' d bezeichnet sind. Es wird angenommen, daß jede der Platten
C D E F
für eine besondere Farbe dient, und daß die Welle a' einer vierfarbigen
Wellengruppe in rot, die Linie b b' in grün, die Linien c c'
in gelb
und die Linie d-d' in orange erscheinen sollen: Es sollen dabei die Linien a und
c von größerer Breite gewählt werden als die Linien ä c' oder die Linien
b und d, während die Linien b' d ebenfalls breiter als
die Linien a' c' erscheinen sollen. Die erste Arbeitsstufe besteht in der Ausmerzung
der Linien b b' c c' und d d' aus der Platte C durch überdecken mit einer
Farbe, welche die Lichtstrahlen vollständig zurückstrahlt, so daß auf der Platte
C lediglich die Linie a a' zurückbleibt. Es wird nun mittels Retusche die Breite
einer jeden Linie a der Welle entsprechend vergrößert, in der Weise, daß trotz der
Verbreiterung ein genügender Abstand zwischen dieser verbreiterten Linie und der
benachbarten Linie b bzw. b' auf der andersfarbigen Platte übrigbleibt.
Die Verbreiterung der Linien kann regelmäßig oder unregelmäßig, gleichmäßig oder
abgestuft erfolgen, wobei auch die Linie ä durch die Retusche verstärkt «-erden
kann.
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In ähnlicher Weise wird die Platte D (Abb. d.) umgearbeitet, indem
die Linien a a' c c' d d entfernt und nur die Linien b b' belassen
verbreitert und retuschiert werden. In ähnlicher Weise wird die Platte E umgearbeitet
und darauf nur die Linien c c' belassen. Auf der vierten Platte werden schließlich
nur die Linien d d' belassen.
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Die durch das wiederholte Kreuzen der Wellen erzeugten getonten Stellen
e (Abb. t und 2) machen eine Veränderung dieser Linien unmöglich. Es ist jedoch
zweckmäßig, durch überziehen mit weißer und schwarzer Tusche einen gewissen Teil
der Zeichnung zu entfernen und den anderen Teil zu verstärken, so daß der maschinelle
Eindruck dieses Teiles ebenfalls derart verändert werden kann, daß sich die Zeichnung
von einer mittels Pantographenmaschine erzeugten wesentlich unterscheidet. Außerdem
läßt sich auf den Strecken, wo die getonten Stellen ausgemerzt worden sind, ein
beliebiges Bild f anbringen, welches durch die entsprechenden Bilder flf2f3 auf
anderen Platten mehrfarbig ergänzt wird. Auf diese Weise läßt sich in die maschinell
erzeugte Zeichnung eine unendliche Menge von Änderungen einbringen, welche den Charakter
der Zeichnung wesentlich anders gestalten.
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ach der Fertigstellung der Platten C D
E F wird eine photographische
Reproduktion derselben in verkleinertem Maßstabe hergestellt, wodurch -Negative
entstehen, aus denen die Druckplatten G H I T hergestellt werden können.
Es ist ersichtlich, daß anstatt vier Platten von der Zeichnung B herzustellen, nur
zwei erzeugt zu «-erden brauchen und jede dieser Reproduktionen in zwei Hälften
geteilt werden kann, wodurch vier unterschiedliche Farbenplatten erzeugt werden
können. Bei der bedeutenden Vergrößerung der Zeichnung werden etwaige Unregelmäßigkeiten
in den Linien infolge des Zersclineidens unsichtbar.
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Die Linien auf jeder Platte können ferner unterbrochen werden, und
zwar an den Kreuzungsstellen mit den Linien der andersfarbigen Platten, so daß,
anstatt daß die Farben sich überlagern, dieselben nebeneinanderliegen, wodurch die
Registerhaltung wesentlich erleichtert wird. Gewisse Teile der Linien können ebenfalls
an bestimmten Stellen ausgemerzt werden, welche Stellen von vornherein den Eingeweihten
bekannt sind, jedoch nur mit großen Schwierigkeiten von Unbefugten herausgefunden
werden können, wodurch ein bequemes Mittel zur Erkennung der Fälschungen gegeben
wird.