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Geräteanordnung zum Ausmessen von Meßbildern. Die bekannten Selbstkartierer
zum - Ausmessen von Meßbildern, Fliegerbildern u. dgl. sind zum Teil nur für - Bilder
geeignet, die mit Aufnahmekammern bestimmter Brennlängen aufgenommen sind. Es sind
umfangreiche Präzisionsgeräte, deren hohe Anschaffungskosten nur die Verwendung
bei größeren Instituten oder Behörden gestatten.
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Da die Bestimmung der äußeren Orientierungselemente, des Aufnahmestandpunktes,
der Neigung, der Isantung usw. für die Luftbildmessung infolge Weiterausbildung
der diesbezüglichen Verfahren sich heute in wesentlich kürzerer Zeit als früher
durchführen. läßt, so kann nunmehr auch der einzelne Landmesser das Ausmessen von
Fliegerbildern oder auch von z. B. auf der Erde gemachter Freihandaufnahmen als
wertvolle Erweiterung der bisher nur auf die Tachymetrie beschränkten Plananfertigung
in den Bereich seiner Tätigkeit ziehen, besonders dann, wenn dieses Ausmessen unter
Verwendung der im bisherigen Vermessungswesen gebräuchlichen Geräte vollzogen werden
kann.
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Zum unmittelbaren Entnehmen von Richtungs- und Höhenwinkeln aus z.
B. schräg aufgenommenen Meßbildern ist es bereits vorgeschlagen (vgl. Patent 355669),
ein übliches Winkelmeßgerät, z. B. einen gewöhnlichen Theodolit, zu verwenden, der
gegenüber einem allseitig einstellbaren Bildhalter, zu dem ein gebräuchlicher Grubensignalhalter
ausgebildet sein kann, derart aufgestellt ist, daß der Abstand des hippachsenmittelpunktes
der Zielvorrichtung des ZVinkelmeßgerätes vom Plattenmittelpunkt der Aufnahmebrennweite
entspricht. Bei dieser Anordnung ist es bisher schwierig, die genaue und sichere
Einstellung des 'Vinkelmeßgerätes und des Bildhalters zueinander durchzuführen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Tragesäule
des Bildhalters mittels mit Teilungen versehener Schienen in die richtige Entfernung
vom 'GVinkelmeßgerät genau einstellbar ist.
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Des weiteren betrifft die Erfindung die Ausbildung dieser Einrichtungen
zum schnellen Ermitteln der Zielpunkthöhe und als Selbstkartierer mit zwei 'Vinkelmeßgeräten
üblicher Bauart.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an Ausführungsbeispielen,
und zwar Abb. i eine Anordnung zum Ausmessen einzelner Bilder, Abb. 2 eine Geräteanordnung
mit stehenden Bildhaltern und Linealanordnung, Abb. ; eine Geräteanordnung mit Schiebetachymetern
und hängenden Bildhaltern. Abb..l eine Lineal- und Schlittenführung für die Anordnung
nach Abb.3. Abb. 5 eine Einstellvorrichtung für die Anordnung nach Abb. i und Abb.6
ein Fernrohr mit Vorstecklinse. Für die Anordnung zum Ausmessen einzelner Bildplatten
dient die in Abb. i dargestellte
Vorrichtung. Ein Winkelmeßgerät
üblicher Bauart, z. B. ein Theodolit i, ist vor einen Bildträger 2 mit windschief
geneigter Platte so gestellt, daß der Abstand 0M des Bildpunktes M vom Schnittpunkt
O der Steh- und der Kippachse des Theodolitfernrohres gleich der Brennweite der
Aufnahmekammer ist. Als Bildträger dient zweckmäßig ein Halter, wie er für Signalscheiben
bei Grubenmessungen im Gebrauch ist. Ein solcher Halter ist horizontierbar sowie
um eine lotrechte und eine wagerechte Achse drehbar. Die Einstellung für Drehungen
um die wagerechte Achse kann an einem Sektor io, diejenige für Drehungen um die
senkrechte Achse an einem wagerechten Teilkreis 4. ablesbar gemacht werden. An Stelle
der Signalscheibe wird hier ein um seinen Mittelpunkt M drehbarer Plattenhalter,
wie er für derartige Bildträger bereits vorgeschlagen ist @vgl. Patent 355669),
verwandt, so daß, wie üblich, zum Berücksichtigen einer Verkantung der Aufnahmekammer
die Bildwagerechte aus der wagerechten Lage H, H' in die dem Kantungswinkel
5 entsprechende Lage Hm bis Hin' gedreht werden kann.
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Da die Entfernung 0M gleich der Brennweite f des Aufnahmeobjektes
sein muß, so muß die Entfernung 5-6 der Stehachse 5 des Theodolits i von der Stehachse
6 des Bildhalters 2 auf den horizontalen Reduktionswert x= f # cos a eingestellt
werden können. (Hierin ist a gleich dem Winkel, den die optische Achse der Aufnahmekammer
bei der Aufnahme mit der Wagerechten bildete.) Dies wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung erreicht, wie sie beispielsweise in Abb. 6 dargestellt ist. Der Kreis
5 stellt hier die die Stehachse enthaltende Tragsäule des Theodolits, der Kreis
6 diejenige des Bildhalters 2 dar. 31 und 32 sind zwei in sich zusammenschiebbare
Rohre oder Stangen. Die Einstellvorrichtung 39 ist mi- einem Nonius versehen. Die
Stehachse 6 des Bildhalters 2 kann ferner beispielsweise mittels einer Schraubenmuttereinrichtung
42 (Abb. i) in ihrer Lage derart verändert werden, daß der Bildmittelpunkt M um
den vertikalen Reduktionswert y = f # cos a über der durch den Drehpunkt
O des Fernrohres gelegten wagerechten Ebene zu liegen kommt. Auch für die Einstellung
ist eine entsprechende Einteilung, zweckmäßig mit Nonius. vorzusehen. Diese ist
in der Zeichnung der tlbersicht halber fortgelassen.
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Ist das Fernrohr des ZVinkelmeßgerätes, Theodolits o. dgl. nicht auf
so nahe Entfernungen einstellbar, daß die in der Entfernung/ (Abb. 6) vom Drehpunkt
O des Fernrohres liegende Platte im Fernrohr scharf erscheint, so wird in an sich
bekannter Weise eine Vorstecklinse 41 vor das Objektiv 35 gesetzt. Vor das Okular
kann zweckmäßig ein Spiegelkörper, Prisma 4o o. dgl, vorgesetzt werden, um in an
sich bekannter Weise den Einblick von oben zu ermöglichen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 sind für das Ausmessen zweier
windschiefer Platten zwei Bildträger 7 und 8, deren Stehachsen wie bei Abb. i mit
6 bezeichnet sind, gegenüber von zwei Theodoliten g und i o im Abstande der horizontalen
Spur der Brennweite i in. einem Längsschlitze einstellbar aufgestellt. Zwei an sich
bekannte (vgl. Patent 3c638.1) Vorwärtsschnittlineale 15, 16 sind so an den Stehachsen
der Theodolite 9 und io angeordnet, daß säe bei Einstellung der Theodolitfernrohre
auf idente Bildpunkte in ihrem Schnittpunkt 12 die Kartenlage des Punktes auf der
Zeichenfläche i i angeben. Diese Lineale 15, 16 haben zweckmäßig Reißschienenbreite,
sind etwa 70 cm lang und beispielsweise aus Duraluminium gefertigt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 sind an einem Trägergestell
36 bis 38 zwei Bildträger 7' und 8' aufgehängt, denen zwei selbstreduzierende Tachymetertheodolite,
z. B. die Schiebetachymeter 9'. io', gegenüberstehen. Die Bildträger 7' und 8' sind
mit ihren senkrechten Achsen 6' in mit Teilungen versehenen Schlitzlinealen oder
Schienen 33 und 34, welche zweckmäßig längs der die Deckfläche des Gerüstes 36,
37, 38 bildenden Längsschienen 36 zu nicht dargestellten Teilungen einstellbar sind,
verstellbar. Sind die Schienen 33 und 34 an den Längsschienen 36 fest angebracht,
so müssen die beiden Tachymetertheodolite 9', i o' längs einer Führung 30 seitlich
verschiebbar und mittels Einteilungen genau einstellbar sein. Sind Einstellmöglichkeiten.
sowohl längs der Längsschienen 36 des Traggestells der Bildträger 7', 8' als auch
längs der Führungsschiene 30 für die Winkelmeßvorrichtungen 9', io' vorgesehen,
so kann auch der Zeichnungsmaßstab in gewissen Grenzen geregelt werden. Dem wagerechten
Teilkreis 4 der Abb. i entsprechen hier die Kreise 13 und 14. Im übrigen gleichen
die Bildträger 7' und 8' demjenigen nach Abb. i. Zum genauen Einstellen können Nonien
angeordnet sein. Unten auf der Tafelebene führen die beiden geschlitzten Vorwärtsschnittlineale
15 und 16 einen gemeinsamen Stift 17, der im Schlitz eines Abstandslineals i 8 verschiebbar
ist und sich daher beim Ausmessen auf der Zeichenfläche bewegt. Da bei diesem Ausführungsbeispiel
als Winkelmeßgeräte erfindungsgemäß an sich bekannte Schiebetachymeter verwendet
sind, kann man die Höhen der einzelnen durch den Stift 17 in ihrer Lage ermittelten
Punkte folgendermaßen ermitteln: Hierzu wird das senkrechte Lineal
.13
der Schiebevorrichtung z. B. auf den Punkt i oo des wagerechten Reduktionslineals
44 eingestellt. Hebt oder senkt sich dann das Fernrohr um den Höhenwinkel, so kann
man am senkrechten Lineal 4.3 den dem eingestellten Höhenwinkel entsprechenden Wert
der Höhe für einen in der Entfernung von ioo m liegenden Punkt ablesen. An den Teilungen
der Lineale 15 und 16 kann man anderseits die wagerechte Entfernung e ablesen. Entweder
schiebt man nun auf dem Reduktionslineal .14. das Höhendreieck ,13 des Tachyineters
9' oder i o' auf diesen abgelesenen Werte der wagerechten Entfernung nach oder man
errechnet aus dem am Lineal 4.3 abgelesenen Höhenwert für ioo m Entfernung und der
Entfernung e den Höhenunterschied. Es verhält sich hierbei die Länge ioo zur Entfernung
e wie die abgelesene Höhe lt zu der gesuchten Höhe H, also H : h = e
: i oo oder H-
Um den zweckmäßig als Zeichenstift ausgebildeten Stift 17 der Abb. 3 durch handliche,
bei anderen Selbstkartierern bekannte Kurbelantriebe bewegen zu können, kann die
Einrichtung beispielsweise folgendermaßen sein (vgl. Abb. 4): An ein Reißbrett i
9 sind rechtwinkelige Bänder 2o, welche die Lager für die Achsenführungen tragen.
angeschraubt. In diesen Lagern bewegen sich die in ähnlicher eise bekannten treibenden
Wellensysteme. Das linke Winkelmeßgerät 9' der Ahb. 3, von dem Abb..l nur den Querschnitt
der Stehachse zeigt, dreht sich in folgender Weise: die rechte Kurbe125r dreht über
ein Kegelradpaar I(1 eine Welle W, die ihrerseits durch zwei Kegelradpaare K" und
K,' zwei in bekannter Weise mit Längsnuten versehene Wellen 2i und 21' dreht. Über
jede Welle 21 ist je ein Träger Kß eines, weiteren Kegelradpaares mit einem Rohrstück
längsverschiebbar, dessen Kegelrad mit einem Ansatz in bekannter Weise in die Nut
der betreffenden Welle 21 ein-greift. Hierdurch wird die Drehung der Wellen 21 auf
eine in, der Meßbrücke 18 gelagerte Schraubenwelle 2.1 übertragen, welche das Lineal
15 durch den Stift 17 führt, der in. der Nutenführung der Welle 2.1 sitzt und dadurch
gleichzeitig das Winkelineßgerät 9' um seine Stehachse schwenkt. Das rechte Lineal
16 kann in der parallel zur Führung 30 laufenden Abstandsschiene 18 ebenfalls durch
den Stift 17 gekuppelt sein. Ist jedoch der für das Einstellen der Basis B an der
Führung 30 in Frage kommende Abstand kleiner, als es ein für eine günstige
Handhabung nötiger Instrumentenabstand) erfordert, so nimmt man eine Parallelverschiebung
des Lineals 16 um die durch den Unterschied der Abstände J und
B gegebene Strecke J-B vor und läßt. wie es bei anderen Ausmeßgeräten (vgl.
z. B. Patent 300753) bekannt ist, das Lineal 16 von einem in der Entfernung J-B
vom Stift 17' auf der Abstandsschiene 18' angeordneten Stift i7" führen. Durch die
linke Handkurbel 251 dreht sich eine Welle 26, die mit Kegelradübertragtuigen I(3
und I(, versehen ist. Die Zahnradsätze 1(i sind so gewählt, daß die beiden Schraubenwellen
28 und 29 in bekannter «"eise gleichmäßig gedreht werden. Durch die Wellen 28, 29
wird das Abstandslineal 18 oder 18' durch. das Gewinde 27 parallel zur Basisrichtung
bewegt und führt dadurch mittels der Stifte 17' und 17" . die Lineale 15 und 16
entsprechend der Tiefenlage der zu übertragenden Punkte.