DE95653C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C3/00—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders
- G01C3/10—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with variable angles and a base of fixed length in the observation station, e.g. in the instrument
-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Instrument, mit welchem von einem einzigen
Standpunkte aus Entfernung, Höhenlage, Höhe und Breite (Stärke) eines sichtbaren Gegenstandes
ermittelt werden können, ohne dafs dieser zugänglich zu sein braucht.
Zur Ermittlung der Entfernung eines Punktes, bezw. zu seiner Ortsbestimmung müssen unter
allen Umständen zwei Visuren geschehen. Bei der Arbeit mit Distanzmessern, Universal-Mefsinstrumenten,
Theodolithen, Tachymetern u. s.w. werden diese beiden Visuren von einem Standpunkte
aus über zwei waagrechte Fäden gemacht , deren Projectionen auf einer senkrechten
getheilten Latte abgelesen werden, die auf dem zu beobachtenden Punkte zur Aufstellung
gelangt; bei der Arbeit mit dem Mefstische und beim Trianguliren wird von zwei Standpunkten aus nach einander nach dem
Zielpunkte visirt.
Es sind bereits Entfernungsmesser in Vorschlag gebracht worden, bei welchen das zur
Bestimmung der Entfernung unzugänglicher Punkte nothwendige Dreieck von einem einzigen
Standpunkte aus gebildet wird. Bei den meisten dieser Instrumente liegen die Ausgangspunkte
beider Visuren in der Senkrechten zur ersten Visur, so dafs dieses Dreieck ein rechtwinkliges
,ist, zu dessen Bestimmung zwei Bekannte ausreichen. Ist die Neigung der Visuren
zu einander eine vorher bestimmte, so braucht nur der Abstand der beiden Visur-Ausgangspunkte
gemessen zu werden; ist dagegen dieser Abstand ein fixer, so genügt die Messung des
Winkels, den beide Visuren einschliefsen, um die Entfernung eines unzugänglichen Punktes
zu bestimmen.
Diesen Instrumenten, welche zweier Schau-' rohre oder anderer Visurbehelfe bedürfen, haften
jedoch bedeutende Uebelstände an. Sie sind nicht zur Ermittlung von Höhenlagen unmittelbar,
verwendbar und bestimmen nur dann die wirkliche horizontale Entfernung des Standpunktes vom beobachteten Punkte, wenn
beide in einer Ebene liegen. In allen anderen Fällen entspricht die ermittelte Entfernung der
Länge der Luftlinie zwischen den beiden Punkten und nicht der Projection dieser Luftlinie
auf die Horizontalebene, "auf welche es bei allen Vermessungsarbeiten ankommt.
Andere zu gleichem Zwecke in Vorschlag gebrachte Instrumente besitzen ein einziges
Schaurohr, durch welches nach einander von zwei senkrecht über einander liegenden Punkten
aus beobachtet wird, die in vorbestimmter unveränderlicher Entfernung von einander liegen.
Diese Instrumente bedürfen der bedeutenden Länge der senkrechten Basis wegen eigener
Transportvorrichtungen und Behelfe zur Beobachtung, welche zuweilen aus so beträchtlicher
Höhe über dem Erdboden erfolgen mufs, dafs Leitergestelle oder dergl. nöthig werden.
Bei dem Instrumente, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, sind
die angeführten Mängel behoben. Beide Visuren werden mittelst eines und desselben Schaurohres
gemacht, welches nicht nur einer senkrechten und einer waagrechten Drehbewegung fähig ist,
sondern auch in senkrechter Richtung um ein mefsbares und von Fall zu Fall veränderliches
Stück verschoben werden kann. Die durch diese Verschiebung bewirkte Veränderung der
Instrumentenhöhe ist verhä'ltnifsmäfsig gering
und wird möglichst genau gemessen, da sie nebst den Visurneigungen als Grundlage der
Ermittlung der Entfernung und der Höhenlage des Zielpunktes dient. Das Mafs der Visurneigung
wird vortheilhaft auf einer feststehenden Scala mit Hülfe eines sich mit dem Schaurohre
verschwenkenden Zeigers abgelesen.
Zur Messung der Stärke (Breite) des Gegenstandes — beispielsweise des Durchmessers
eines Baumstammes in bestimmter Höhe über dem Erdboden — kann eine Einrichtung
dienen — die jedoch keinen Theil der Erfindung ausmacht—, mit welcher man den Winkel mifst,
den die Visur riach der einen Begrenzungskante des Gegenstandes mit der Visur nach
der anderen Kante einschliefst. Ein im Schaurohr angeordneter Verticalfaden wird vorerst
mit der einen und hierauf mit der zweiten Kante zur Deckung gebracht. Das Mafs der
hierzu nöthig gewordenen waagrechten Verschwenkung des Schaurohres kann abgelesen
werden, um in Verbindung mit der bereits früher ermittelten Entfernung des betreffenden
Gegenstandes zur Bestimmung seiner Breite zu dienen.
Für alle diese Ermittlungen lassen sich durch geeignete Anordnung der Mefsscalen die rechnerischen
Arbeiten auf ein äufserst Geringes herabsetzen, so dafs auch in dieser Beziehung
ungeschulte Kräfte genaue Beobachtungsergebnisse zu. erlangen im Stande sind.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines der Erfindung gemä'fs
eingerichteten Instrumentes dargestellt. Fig. ι zeigt die Seitenansicht desselben, Fig. 2 einen
waagrechten Schnitt nach der Linie x-x und Fig. 3 einen ebensolchen Schnitt nach der
Linie y -y in Fig. 1.
Das mit α bezeichnete Schaurohr mufs nicht in allen Fällen ein Fernrohr sein; Für Messungen
geringerer Entfernungen genügt ein Schaurohr mit möglichst kleiner Durchblicköffnung. Die
Wasserwaage al dient zur genau waagrechten Einstellung des Schaurohres, an dessen Ocular
ein Fadenkreuz angebracht ist, das in jenen Fällen, in denen es auf die Ortsbestimmung
der Zielpunkte (Situationsaufnahme) nicht ankommt, durch einen Horizontalfaden oder durch
zwei nahe über einander liegende Horizontalfäden ersetzt werden kann, zwischen welchen hindurch
nach dem Zielpunkte geblickt wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kommt ein
umlegbares Fernrohr zur Anwendung, dessen Einlegerinne a2 in üblicher Weise in einem
Gäbellager senkrecht verschwenkbar ist. An letzterem ist mittelst Arme a3 die Scala λ4
befestigt, welche im dargestellten Falle bei regelrecht aufgestelltem Instrumente waagrecht
angeordnet ist, aber auch jede andere beliebige Lage besitzen könnte. Die Mafseinheit der Scala
steht zu ihrer senkrechten Entfernung vom Drehpunkte des Schaurohres in bestimmtem
Verhältnisse, etwa 1:1000. Ein auf einem
Drehbolzen der Fefnrohrrinne α2 festsitzender
Hebel a5 verschwenkt sich mit dem Fernrohr entlang der Scala a*.
An dem abgebildeten Instrument ist die Einrichtung derart getroffen, dafs dieser Hebel
mittelst ' eines an der Scala angebrachten, später beschriebenen Schraubenmechanismus
verschwenkt wird, wobei er das Fernrohr mitnimmt. Diese Anordnung bezweckt, das
Schaurohr genau um so viel verschwenken zu können, als der Mafseinheit der Scala oder
einem Vielfachen dieser Einheit entspricht, was aus später anzuführenden Gründen von grofsem
Vortheil ist.
Aufser dieser senkrechten Verschwenkung ist das Schaurohr'wie bei den üblichen Universai-Mefsinstrumenten
einer waagrechten Verschwenkung fähig, indem die runde Tragspindel b des Fernrohrlagers a2 drehbar gelagert ist. Das
Mafs dieser Horizontalverschwenkung wird auf einer feststehenden, mit Gradeintheilung versehenen
Scheibe b1 mittelst eines auf ihr spielenden Nonius b'2 abgelesen, dessen Nabentheil
£3 durch eine Klemme i>4 mit der Tragspindel
fest verbunden werden kann.
Die Verschwenkung selbst wird durch eine Vorrichtung in bekannter Art bewirkt.
Am einfachsten und bei Universal-Mefsinstrumenten allgemein üblich ist die Anwendung
einer Schraube, deren Gewindetheil c durch eine an der Scheibe bl drehbar befestigte
Mutter c2 dringt, während der glatte Bolzentheil c1 der Schraube gelenkig mit einem an
dem Nabentheil bs befestigten Arm b5 verbunden
ist, wie dies Fig. 2 zeigt.
Statt der beschriebenen Einrichtung kann auch jede beliebige andere, beispielsweise ein
Schraubenmechanismus, wie er mit Bezug auf die Scala ai beschrieben werden wird, angeordnet
werden.
Wie eingangs erwähnt, mufs das Fernrohr a auch einer senkrechten Verschiebung oder einer
Höhenverstellung parallel zu sich selbst fähig sein. Dies wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch erreicht, dafs die Tragspindel b des Schaurohres die obere Verlängerung
eines dreikantigen Prismas d bildet, welches in einer entsprechend ausgehöhlten
Hülse f senkrecht verschiebbar ist. Letztere ist senkrecht zu einer Tragplatte /l angeordnet,
\velche mittelst der ■ von Spiralfedern umwundenen Hakenschrauben/2 auf der Tischplatte^/3
des Gestelles (Stativs) /4 derart befestigt ist, dafs ein genaues Horizontalstellen der Trag-
spindel s drehbar gelagert. Diese trägt an ihrem
freien, dem Beobachter zugekehrten Ende eine Griffscheibe s1, deren getheilter Umfang einem
festen Nonius sx entlang schleift, und durchdringt
einen Schlitten s2, der sich bei ihrer Drehung der Scalenschiene entlang bewegen
mufs. Der Schlitten s2 trägt seinerseits ein
mittelst einer Mikrometerschraube s4 parallel
zur Scala verschiebbares Gleitstück ss mit Index
<z7, gegen welchen der Zeigerhebel s5 beständig
angedrückt wird,-wozu im dargestellten Falle ein gegen letzteren von der Rückseite
wirkendes Stäbchen s5 dient, das unter dem
Einflüsse einer im Gehäuse s6 befindlichen Feder steht.
Beträgt nun beispielsweise die senkrechte Entfernung der Scala vom Drehpunkte des
Zeigerhebels 200 mm, so entspricht bei dem angenommenen Theilungsverhältnifs von 1:1000
die Mafseinheit der Gröfse von 0,2 mm. Sind demnach die Theilstriche der Scala um je 5 mm
von einander entfernt, so entspricht dieser Abstand je 25 Maiseinheiten. Man ertheilt dann
vortheilhaft der Schraube s2 eine Steigung von
5 mm, so dafs jede ganze Umdrehung einer Verschiebung des Index an der Scala von einem
Theilstriche zum nächsten entspricht, und der Mikrometerschraube s4 eine Steigung von 0,2mm,
so dafs jede ihrer Umdrehungen der Verschiebung um eine Mafseinheit entspricht.
Hat man demnach bei der Stellung 1 des Instrumentes das Schaurohr auf den Punkt B
eingestellt, so hat man dann nur die Mikrometerschraube j·4 einmal vollständig herumzudrehen,
das Schaurohr senkrecht zu verstellen, bis die Visur wieder den Punkt B trifft, und
dann an der Scheibe g·4 das Mafs dieser Verschiebung
abzulesen. Damit genau eine Umdrehung der Mikrometerschraube s4 erfolge, ist
dieselbe mit Index versehen und kann überdies einen federnden Zahn oder dergl. tragen, der
nach jeder Umdrehung in die Ausnehmung einer Hülse einspringt. Damit auf der Scheibe gi
nicht sowohl vor als auch nach der senkrechten Verstellung des Schaurohres abgelesen werden
müsse, trifft man vortheilhaft die Einrichtung, dafs die Scheibe jedesmal vorher auf Null eingestellt
werden könne, zu welchem Zwecke sie lose, aber festklemmbar auf der Welle g sitzen
mufs. Die Anzahl ihrer ganzen Umdrehungen während der Hebung oder Senkung des Schaurohres
wird an einem Zähl- oder Registrirwerke bekannter Art abgelesen, welches nicht
mit dargestellt worden ist.
Zur bequemeren Handhabung des Instrumentes wird es sich empfehlen, die Scala α4
mit dem ganzen Schraubenmechanismus s bis s6
nicht über, sondern unter dem Schaurohre anzuordnen. Die erste Art der Einrichtung wurde
für die Darstellung nur der gröfseren Deutlichkeit wegen gewählt.
II. Nivelliren und Höhen- und Tiefenbestimmung.
In der früher entwickelten Gleichung
bedeutet H, wie aus Fig. 5 hervorgeht, unmittelbar den Höhenunterschied zwischen dem
beobachteten Punkte B und dem Niveau der Schaurohrverschwenkungsachse. Man hat demnach
nur die bei der Stellung 1 an der Scala α4
und der Scheibe i1 abgelesene Zahl mit der an
der Scheibe g-4 abgelesenen Zahl zu multipliciren,
um diesen Höhenunterschied zu erhalten. Wird, dieser zu der direct zu messenden
Instrumentenhöhe J addirt, so erhält man den Niveauunterschied der beiden Punkte a
und b.
Unter Umständen kann es wünschenswerth erscheinen, einen Punkt von gegebener Höhe
anzuvisiren (z. B. wenn es sich um die in später zu beschreibender WTeise durchzuführende
Ermittlung der Stärke eines Baumstammes in bestimmter Höhe handelt).
In solchem Falle berechnet man mit Hülfe derselben Gleichung ' .
H=Z-E
ι
ι
aus den Bekannten H und E die Unbekannte m und erhält dann jene Zahl, auf welche der
Index a1 des Zeigerhebels α5 eingestellt werden
mufs, damit das Schaurohr jene Neigung erhalte, bei welcher die Visur den Gegenstand in
der gewünschten1 Höhe trifft. Ist der Quotient dieser Division keine ganze oder keine solche
Zahl, auf deren Bruchtheile mittelst des vorhandenen Nonius der Index des Zeigerhebels
eingestellt werden kann, so wird durch Heben oder Senken des Schaurohres die Instrumentenhöhe
nach Bedarf geändert.
III. Breiten- und Stärkenbestimmung.
Wie eingangs erwähnt, kann die Breitenmessung mit Hülfe eines im Schaurohre festen
Verticalfadens bewerkstelligt werden, welcher zuerst mit der einen und dann mit der anderen
Kante des zu beobachtenden Gegenstandes zur Deckung gebracht wird. Bei bekannter Entfernung
desselben und gemessener Horizontalverschwenkung des Schaurohres ist die Breite leicht zu ermitteln. Statt das Winkelmafs dieser
Horizontalverschwenkung an einem Theilkreise der waagrechten Scheibe b1 abzulesen, empfiehlt
sich die Anwendung einer Tangentenscala in der Art der für die Höhenverschwenkung angewendeten
Scala α4. Dieselbe mufs natürlich waagrecht liegen. Der dann ebenfalls waagrechte
Zeigerhebel für diese Scala braucht nicht
platte f1 auch bei angezogenen Schrauben /2
möglich ist. Hierzu dienen in üblicher Weise die drei Stellschrauben /5 und die Libellen/"6
und fn. Zur Hebung oder Senkung des Prismas d dient die an einer seiner Flächen
angeordnete Zahnstange d1, in welche ein auf die Welle g gekeiltes Zahnrad gl eingreift.
Diese Welle ruht in auf der Tragplatte f1
befestigten Lagern g2 und trägt an beiden Enden Griffscheiben g3, mittelst welcher die
Drehung der Welle g und demgemäfs die Höhenverstellung des Prismas d innerhalb der
Hülse f bewerkstelligt wird. Das Mafs dieser Höhenverstellung wird auf einer mit Scala
oder Theilung versehenen, auf der Welle g klemmbar aufgesteckten Scheibe g* mittelst
eines an einem festen Theil (beispielsweise an einem der Lager g-2) befestigten Nonius gs
abgelesen.
Statt der beschriebenen, zur Höhenverstellung dienenden Einrichtung kann auch irgend eine
andere Vorrichtung zu dem gleichen Zwecke angewendet werden, beispielsweise könnte statt
des Prismas eine Schraubenspindel angeordnet werden, welche durch einen Kurbeltrieb mit
Räderübersetzungen gehoben und gesenkt wird.
Da von der Genauigkeit der Höhenverstellung die Richtigkeit der Messung abhängt, ist es in
manchen Fällen von Vortheil, eine Mikrometereinrichtung bekannter Art anzuordnen,
welche nach der mit der beschriebenen Vorrichtung durchgeführten rohen (ungefähren)
Einstellung die feine Einstellung ermöglicht.
An dem heb- und senkbaren, das Fernrohr α tragenden Instrumententheil ist noch
eine Libelle αΛ befestigt, welche bei lothrechter
Stellung dieses Instrumententheiles einspielt und daher in allen Fällen anzeigt, ob er nach
vollzogener Höhenverstellung in lothrechter Stellung verblieben ist.
Zeigt sich hierbei ein Ausschlag der Libelle, so wird das Instrument mittelst der drei
Schrauben /ä wieder lothrecht eingestellt, wodurch
ein sonst unvermeidlicher Beobachtungsfehler vermieden wird.
Das Schaurohr ist dem bisher Gesagten zufolge dreier Bewegungen fähig, und zwar:
1. einer Drehbewegung in der durch seine Längsachse gelegten Verticalebene;
2. einer Drehbewegung in der Horizontalebene;
" 3. einer senkrechten oder Höhenverstellung nach auf- oder abwärts, parallel zu sich selbst.
Weitere Einrichtungen des Instrumentes werden im Folgenden gelegentlich der Schilderung
der Arbeitsweise beschrieben werden.
I. Messung von Entfernungen.
Es sei B (Fig. 4) ein Punkt eines Gegenstandes , dessen Entfernung E vom Standorte A des Instrumentes gemessen werden soll.
Es sei B (Fig. 4) ein Punkt eines Gegenstandes , dessen Entfernung E vom Standorte A des Instrumentes gemessen werden soll.
Das Schaurohr α wird bei der Instrumentenhöhe J (Stellung 1) auf den Punkt B eingestellt,
wobei der sich mit dem Schaurohre verschwenkende Hebel α 5 eine Lage erhält,
bei welcher an der Scala α4 die Ablesung m
gemacht wird. Hierauf wird das Schaurohr um V gehoben (oder gesenkt) und dann so
weit verschwenkt, bis man den Punkt B wieder anvisirt. Die bei dieser Lage (Stellung 2)
an der Scala gemachte Ablesung sei m1.
Es bestehen nun folgende Beziehungen:
Stellung 1 H: E = m : 1, woraus'
Stellung 1 H: E = m : 1, woraus'
tr m E
H = und
Stellung 2 ..... H — V: E = m> : 1,
den Werth für H eingesetzt:
den Werth für H eingesetzt:
m E
V:h=m .1, woraus
oder
m
I -. |
ρ | V | I |
n,
I |
m — | m - | V | ||
I | E | |||
■V | ||||
- m |
Damit jede Rechnung wegfalle, arbeitet man derart, dafs
= ι.
Ist, wie früher erwähnt, die Mafseinheit der Scala ein Tausendtheil ihrer Entfernung vom
Schaurohrdrehpunkt, so wird
ι = 1000 und
£"=1000 V.
£"=1000 V.
Jedem Millimeter der Höhenverstellung V entspricht dann ein Meter der gesuchten Entfernung
E, so dafs die Theilscheibe g* mit Leichtigkeit derart eingerichtet werden kann,
dafs die Entfernung unmittelbar an ihr ablesbar wird.
Der Arbeitsgang wird nun dem Gesagten zufolge derart sein, dafs man in Stellung 1
den Punkt -B bei der Zeigerhebellage m anvisirt; dann das Schaurohr derart verschwenkt,
dafs der Zeigerhebel in die Lage m—1 geräth;
das Schaurohr so lange hebt oder senkt, bis der Sehstrahl bei der nunmehrigen Schaurohrneigung wieder den Punkt B trifft, und' dann
das Mafs dieser senkrechten Verschiebung abliest.
Zur Ermöglichung der Schaurohrverschwenkung um ein bestimmtes Mafs sind bei dem
zur Darstellung gebrachten Instrumente die nachstehend beschriebenen Einrichtungen getroffen.
Parallel, zu der die Scala <j4 tragenden Schiene
ist eine auf den Zeigerhebel wirkende Schrauben-
derart angeordnet zu sein, dafs er stets mit dem Schaurohre verschwenkt wird, sondern
wird vortheilhaft an einem sich mit dem Schaurohre im waagrechten Sinne verschwenkenden
Constructionstheile nur dann festgeklemmt, wenn Breitenmessungen vorgenommen werden sollen. Da diese Anordnung nach der
Beschreibung der Tangentenscala a* für die Verticalverschwenkungen des Schaurohres ohne
Weiteres verständlich ist, wurde von ihrer Darstellung abgesehen.
Wie aus Vorstehendem zu entnehmen, lassen sich vom Instrumentenstandpunkte aus Entfernungen
, Niveaus unzugänglicher Punkte ebenso wie die Höhen und Breiten unzugänglicher
Gegenstände, sobald sie nur sichtbar sind, mittelst des beschriebenen Instrumentes
ohne Aufwand verwickelter rechnerischer Arbeiten bestimmen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Instrument zum Messen von Entfernungen und Höhen und zum Nivelliren, gekennzeichnet durch ein Schaurohr, welches aufser seiner Drehbewegung in der Verticalebene und einer Drehbewegung im waagrechten Sinne einer mefsbaren senkrechten Bewegung (Höhenverstellung) parallel zu sich selbst fähig ist, deren Mafs ebenso wie das Mafs der Neigung der Schaurohrachse zum Zwecke der rechnerischen Bestimmung der Entfernungen, Höhen und Niveauunterschiede beobachteter Punkte am Instrumente selbst von entsprechenden Scalen angegeben wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE95653C true DE95653C (de) |
Family
ID=366874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT95653D Active DE95653C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE95653C (de) |
-
0
- DE DENDAT95653D patent/DE95653C/de active Active
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