-
Stichbestimmungsvorrichtung für Stickmaschinen. Vorliegende Erfindung
betrifft eine Stichbestimmungsvorrichtung an Stickmaschinen unter Umwandlung einer
Bewegung unveränderlicher Größe in eine solche veränderlicher Größe.
-
Es sind Einrichtungen bekannt, bei welchen diese Umwandlung durch
Stufenhebel in Verbindung mit einer Bewegungsvereinigungsvorrichtung erfolgt oder
durch hintereinandergeschaltete Zahnräder-, Hebel- oder Schnekkengetriebe. Es ist
ferner eine Einrichtung bekannt, welche denselben Zweck durch eine Anzahl Kurbeln
in Verbindung mit Zahnrädern anstrebt, aber den Nachteil hat, daß die Zahnräder,
welche bei jedem Stich eine halbe Umdrehung machen müssen, einer sehr erheblichen
Abnutzung ausgesetzt sind, zumal sie bei jedem Stich noch seitlich verschoben werden
müssen. Da ferner die verschiedenen Kurbeln durch Zugstangen verbunden sind, treten
noch die Genauigkeit ungünstig beeinflussende Biegungsmomente hinzu. Man hat ferner
die an sich bekannten hintereinandergeschalteten Hebel als gleicharmige Doppelhebel
derart ausgebildet, daß in der Mitte eines jeden Hebels der nächstfolgende mit seinem
Ende angelenkt ist. Auch diese Einrichtung hat den Nachteil, daß sämtliche hintereinandergzschalteten,
also auf Durchbiegung beanspruchten Hebel nur einen einzigen Festpunkt haben, also
gewissermaßen ein :elastisches Gebilde sind.
-
Gegenüber den bereits bekannten derartigen -Stichbestimmungseinrichtungen
für Stickinaschinen zeichnet sich die vorliegende Erfindung dadurch aus, daß die
durch Lenker untereinander verbundenen Doppelhebel, welche eine Hebelkette bilden,
mehrere ortsfeste Drehpunkte aufweisen, indem die Stellhebel jeweils auf ortsfesten
Drehzapfen gelagert sind.
-
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt diese eine Seitenansicht.
-
Die Hebel 1, 2, 3, 4, 5, 6 sind die Stellhebel. Die Stellhebel 1,
2, 3 sind einarmige Hebel, welche an den ortsfesten Stützpunkten 7, 8, 9 drehbar
gelagert sind. Die Stellhebel 4 5, 6 sind zweiarmige Hebel und an den ortsfesten
Stützpunkten io, 11, 12 ebenfalls drehbar gelagert.
-
An den Stellhebeln sind wiederum, wie aus der Zeichnung ersichtlich,
die Doppelhebel 13, 14, 15, 16, 17, 18 drehbar gelagert. Die Hebelarmlängen der
Doppelhebel können je nach dem gewünschten Übersetzungsverhältnis verschieden sein.
Vorliegendes Ausführungsbeispiel zeigt die Armlängen der Doppelhebel im Verhältnis
wie 1:2.
-
Die Doppelhebel 13 bis 18 sind durch die Lenkerstangen i9 bis 24 derart
verbunden, daß der kurze auf den folgenden langen Hebelarm wirkt.
-
Die Lenkerstange i9 ist im feststehenden Punkt 25 drehbar gelagert.
-
Die Gatterverstellstange wird durch Einwirkung der Jacquardkante in
bekannter Weise, je nach der gewünschten Drehrichtung, entweder
oben
oder unten in Eingriff mit einem Zahnrad 55 gebracht,-durch welches wiederum die
Bewegung auf den Stoffrahmen der Stickmaschine übertragen wird.
-
Die Stellhebel 1, 2, 3 sind an ihren oberen Enden mit den Zugstangen
27, 28, 29 und die Stellhebel 4, 5, 6 an ihren unteren Enden mit den Zugstangen
30, 31, 32 verbunden.
-
Alle Zugstangen 27 bis 32 haben an ihrem linken freien Ende zwei gegenüberstehende
hakenförmige Ausschnitte 33 und 34 und eine Verlängerung 3 5.
-
Jede Zugstange 27 bis 32 wird durch ein° Feder 36 fest auf ihren senkrecht
geführten Fühlstempel 37 oder 38 gezogen.
-
Jeder Fühlstempel hat an seinem unteren Teil eine vorstehende Nase
39. Unter diese Nasen 39 greift ein am Hebel 4o befestigter Stab 41.
-
Vermittels des Hebels 40 werden die Fühlstempel mit aufliegenden Zugstangen
27 bis ;2 gehoben und gesenkt.
-
Unter jeden Fühlstempel 37 oder 38 bewegt sich horizontal eine Platine
42, deren rechtes Ende die Erhöhung 43 besitzt. Jede Platine ist mit einer Jacquardnadel
fest verbunden.
-
Vor den Jacquardnadeln 44 befindet sich die über einen Zylinder geleitete
Jacquardkarte 45.
-
Der Hebel 54 dient zurn Rücktransport der Platinen.
-
Vermittels des Exzenters 46 und der Zugstange 47 erhalten die beiden
Winkelhebel 48 und 49 ihren Antrieb.
-
An den freien Armen der Winkelhebel 48 und 49 ist je ein Stab 5o und
51 befestigt. Gegenüber .denselben befinden sich die feststehenden Feststellstäbe
52 und 53.
-
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Die Jacquardkarte 45 wird gegen
die Jacquardnadel 44 bewegt und schiebt die Platinen, vor welchen in der Jacquardkarte
kein Loch ist, zurück.
-
Die Platinen, vor welchen in der Jacquardkarte ein Loch ist, bleiben
vorn stehen. Von den stehenbleibenden Platinen 42 kommt die Erhöhung 43 derselben
unter den jeweiligen Fühlstempel 37 oder 38 zu stehen. Der Hebel 40 läßt die Fühlstempel
mit aufliegenden Zugstangen 27 bis 3a nach unten fallen. Die Fühlstempel mit aufliegenden
Zugstangen, unter welchen die Platinen zurückgeschoben sind, fallen nach unten.
Infolgedessen tritt der obere hakenförmige Ausschnitt 33 der Zugstangen außer Bereich
des Bolzens 5o oder 51, und der gegenüberstehende Ausschnitt kommt in Eingriff mit
dem Sicherungsbolzen 52 oder 53. Diese Zugstangen bleiben gesichert stehen. Die
Fühlstempel mit aufliegenden Zugstangen, deren Platinen infolge eines Loches in
der Jacquardkarte vorn stehengeblieben sind, können nicht nach unten fallen, weil
sie die Erhöhung 43 der Platinen 42 daran hindert.
-
Diese Zugstangen bleiben mit ihrem oberen, hakenförmigen Ausschnitt
33 in Eingriff mit dem Hebel 48 oder 49 und werden durch denselben nach rechts verschoben.
-
Die Wirkungsweise des Hebels ist folgende: Wird die Zugstange 27 mit
Stellhebel i nach rechts verschoben, so wird die Gatterverstellstange 26 am Ende
des Hebelwerkes eine Bewegung von einer Einheit nach links erhalten; hingegen bei
einer Verschiebung der Zugstange 3o mit Stellhebel 4 zwei Einheiten, bei der Zugstange
28 mit Stellhebel 2 vier Einheiten, bei der Zugstange 31 mit Stellhebel 5 acht Einheiten,
bei der Zugstange 28 mit Stellhebel 3 16 Einheiten, bei der Zugstange 32 mit Stellhebel
6 32 Einheiten, und wenn alle Zugstangen mit Stellhebel nach rechts geschaltet sind,
wird die Gatterverstellstange 26 eine Verschiebung von 63 Einheiten nach links erhalten.
-
Die strichpunktierte Linie zeigt die Hebelstellung, wenn die Stellhebel
1, 4 und 3 nach rechts geschaltet sind. Die Gatterverstellstange 26 würde eine Verschiebung
von i -h- 2 -t-- 16 = 19 Einheiten nach links erhalten.